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Unerwartetes Wiedersehen

Geschichte Info
Man sieht sich immer zweimal im Leben.
5.9k Wörter
4.53
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Copyright by swriter Okt 2014

Sven Meier blickte nervös auf seine Schuhe. Sie waren neu und blitzblank geputzt. Ein Staubkorn hatte sich auf das schwarze Leder gelegt. Gerade, als er es wegwischen wollte, öffnete sich die Tür neben ihm und ein gewichtig aussehender Mann trat in den Flur. Sven sprang auf und sah den Mann im schwarzen Anzug erwartungsvoll an. Der Hüne mit dem spärlichen Haarwuchs und der korpulenten Figur streckte seine starke Pranke vor und begrüßte Sven freundlich und doch bestimmt.

„Herr Meier ... Kommen Sie doch bitte rein."

Sven folgte seinem zukünftigen Chef in dessen Büro und nahm nach Aufforderung auf einem gemütlich wirkenden Ledersessel Platz. Oskar Lohmeier ließ sich in seinen Drehstuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches fallen und blickte den 29-Jährigen prüfend an. „Sind Sie bereit für ihren ersten Arbeitstag?"

„So bereit, wie man nur sein kann", erklärte Sven selbstsicher und räusperte sich.

Er war längst nicht so nervös wie beim Vorstellungsgespräch vor vier Wochen, doch Oskar Lohmeier strahlte auch heute noch eine Autorität und Strenge aus, die jeder Person in seiner Gegenwart Respekt einflößte.

„Sie sind ja kein Lehrling und dem Grunde nach wissen Sie, was zu tun ist", stellte der Firmenchef fest. Svens Erfahrung war ein Pluspunkt im Ringen um die freie Stelle in der Firma gewesen. „Zunächst geht es darum, dass Sie sich hier bei uns zurechtfinden und in die Details eingewiesen werden. Das wird meine Tochter persönlich übernehmen."

„Aha."

Sven hatte die Tochter des Firmenchefs noch nicht kennengelernt.

„Meine Tochter Simone ist quasi meine Stellvertreterin und damit ihre Vorgesetzte", klärte Herr Lohmeier ihn lächelnd auf. „Das dürfte aber kein Problem sein ... Haben Sie sich schon eingelebt?"

„Nicht so wirklich", antwortete Sven. „Ich bin ja erst vor wenigen Tagen umgezogen und es dauert eine Weile, alle Kartons auszupacken und den Inhalt zu verstauen."

„Das kann ich mir vorstellen", meinte sein Chef. „Aber das hat ja Zeit. Hauptsache auf der Arbeit finden Sie sich schnell zurecht und zeigen das, was wir uns von Ihnen versprechen ... Ah, da kommt ja meine Tochter."

Die Tür wurde schwungvoll geöffnet. Absätze klackten auf dem Fußboden. Ein Hauch eines dezenten Parfüms legte sich über den Raum. Svens drehte sich auf dem Stuhl sitzend um und richtete seinen Blick auf den Neuankömmling: seine neue Chefin. Er sah eine Frau um die Dreißig. Sie hatte schulterlange brünette Haare, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Die Frau trug eine weiße Bluse zu einem schwarzen Rock, der ihr bis über die Knie ging. Sven nahm die gute Figur wahr, den schlanken Hals, das hübsche Gesicht mit den hohen Wangenknochen. Er sah die strahlenden Augen und ein Blick, der Selbstbewusstsein ausstrahlte. Diese Frau wusste, was sie wollte und bekam, wonach sie verlangte. Sie betrat den Raum voller Elan. Bereit, ihren neuen Mitarbeiter willkommen zu heißen.

Sie grüßte ihren Vater und baute sich neben Sven auf, der sich erhoben hatte. Ihre Blicke trafen sich. Sven sah genauer hin. Simone Lohmeier entglitten die Gesichtszüge. Sven erkannte, wie der Schatten der Erkenntnis über ihr Gesicht huschte. Sven erinnerte sich an das Gesicht. Er traf die Tochter des Chefs nicht zum ersten Mal. Sie starrten sich an, unfähig, sich zu begrüßen und Höflichkeiten auszutauschen. Die Überraschung war zu groß und Sven fragte sich in diesem Augenblick, wieso es Zufälle dieser Art gab, denen man nicht entgehen konnte und dass Ereignisse, obwohl sie so unwahrscheinlich wie irgend möglich waren, dennoch eintraten. Sie funkelten einander an. Keiner der beiden lächelte.

„Simone ... Das ist Sven Meier. Dein neuer Mitarbeiter", stellte der Chef Sven vor. Sie hatte seinen Nachnamen nicht gekannt. Ob er ihr den Vornamen verraten hatte, war sich Sven nicht mehr sicher. Ihren Vornamen, sollte sie ihn erwähnt haben, hatte er längst verdrängt. Woran er sich allerdings gut erinnern konnte, war der nackte Körper dieser aufregenden Frau, die sich eng an ihn geschmiegt hatte. Er erinnerte sich an die weiche Haut, die formschönen Brüste, den knackigen Hintern, das wilde Spiel, das sie mit ihm spielen wollte. Er hatte ihren Namen nicht gekannt, aber nach kurzer Zeit sehr wohl gewusst, wie er sie zum Schreien bringen konnte. Sven verstand die Welt nicht mehr. So einen beschissenen Zufall durfte es doch nicht geben. Wie konnte es sein, dass es sich bei der ersten Frau, die er an seinem ersten Wochenende in einer neuen Stadt aufgerissen und flachgelegt hatte, ausgerechnet um seine neue Chefin handelte?

Sven dachte spontan an den Abend zurück, an dem ihm Simone über den Weg gelaufen war. Er war neu in der Stadt. Gerade zugezogen und des Umzuges überdrüssig. Er wollte raus, unter Leute kommen, etwas trinken. Sven war ziellos durch die Stadt gewandert und war in einer Kneipe gelandet. Nach zwei Bieren und mäßiger Unterhaltung war er weitergezogen. Ein Klub hatte die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Im Gegensatz zur Kneipe, in denen sich alte Herrschaften an ihr Bier klammerten, fand er in dem Klub jüngeres Publikum vor. Es gab Livemusik, tanzende Menschen, eine gesellige Stimmung. Sven hatte sich an den Tresen gesetzt und ein Bier bestellt. Es folgten weitere und irgendwann hatte diese wahnsinnig aufregende Frau neben ihm gestanden und sich mit dem Barkeeper unterhalten.

Ihm war ihr Outfit aufgefallen. Knallenges Oberteil, das ihre strammen Brüste betonte, hautenge schwarze Jeans, die einen perfekten Hintern verbarg. Schöne, offene Haare, die ein bildhübsches Gesicht einrahmten und dazu ein Lächeln, das verzaubern konnte. Während sie auf ihre Bestellung wartete, wurde sie auf Sven aufmerksam, der auf einem Barhocker saß und sie unverhohlen anstarrte. Sie schenkte Sven ein offenes Lächeln und fragte, ob alles OK wäre. Sven nickte nur und wusste nicht so recht, wie er reagieren sollte. Er war nicht unbedarft, was das Aufreißen von Frauen anging, aber an diese Traumfrau traute er sich nicht heran. Aber das musste er auch gar nicht. Aus welchem Grund auch immer fand sie Interesse an dem angetrunkenen Mann, der unbeholfen auf seinem Hocker herumrutschte und verlegen in sein Bierglas schaute.

Als sie ihn fragte, ob er sie zu einem Bier einladen würde, glaubte Sven zunächst, sich verhört zu haben. Er fühlte sich überrumpelt, griff den Vorschlag aber sogleich auf und orderte ein Bier für die Dame an seiner Seite. Sie kamen ins Gespräch und Sven berichtete seiner Bekanntschaft, dass er neu in der Stadt war und seine erste Tour in der Kneipenszene unternahm. Sie hörte ihm interessiert zu und setzte dezente Signale ein, die Sven trotz des Alkohols im Blut sehr genau zu deuten wusste. Nach zwei weiteren Getränken verließen sie gemeinsam den Klub und hielten am Straßenrand ein Taxi an. Bereits auf der Rücksitzbank begannen sie sich zu küssen. Seine Hände fanden den Weg unter ihr Top. Ihre Hand legte sich auf seine Erregung unter der Hose und gerade, als sie seinen Reißverschluss öffnen wollte, hatten sie ihr Ziel erreicht.

Sven zog seine Eroberung für den Abend hinter sich her, und kaum hatte er die Wohnungstür aufgeschlossen, fiel die junge Frau über ihn her. Auf dem Weg ins Schlafzimmer, in dem noch jede Menge Umzugskartons standen, verloren sie ihre Kleidung, die über dem gesamten Boden verteilt wurde. Sven befreite die Brünette von ihrem letzten Kleidungsstück und schob die Nackte auf seine Matratze. In Windeseile zog er seine Unterhose aus und stand schließlich mit einer ordentlichen Latte vor dem Bett. Sie bestellte ihn zu sich, und ehe er sich versah, lag er in ihren Armen und zwischen ihren Schenkeln. Nachdenken entfiel und so landete er umgehend in ihrer Lustgrotte.

Er fickte drauflos und erkannte schnell, dass er an diesem Abend gut in Form war. Es würde ihm nicht sofort kommen. Alkohol sei Dank. Seine Sexpartnerin war wild und fordernd und beorderte ihn auf den Rücken. Dann stieg sie über ihn und setzte sich auf den strammen Stab. Sven fokussierte die hüpfenden Titten über ihm, während er weiter unten die Enge spürte, als sich die Vagina seiner Gespielin über seinen Schwanz stülpte. Er hatte selten ein sinnlicheres Bild vor Augen gehabt als in diesem Moment, wo seine Fickpartnerin genüsslich zu reiten begonnen hatte. Sie bestimmte das Tempo. Sie gab den Rhythmus vor. Er liebte es und gab sich voller Vertrauen in ihre bestimmenden Hände.

Irgendwann hatte er seiner gesteigerten Erregung nichts mehr entgegenzusetzen und spritzte ab. Sie saß noch auf ihm und ritt ihrer eigenen Lust entgegen. Als er kam und sein Schwanz richtig hart wurde, reagierte sie und warf den Kopf in den Nacken. Sie stöhnte laut auf, begann zu zittern und fiel schließlich auf Sven. Er legte vorsichtig die Arme um den warmen Körper und konzentrierte sich auf die gleichmäßige Atmung seiner Geliebten. Diese erholte sich rasch und stieg von ihm. Sie verschwand im Badezimmer, und ehe sich Sven für das geile Erlebnis bedanken konnte, zog sie sich auch schon an und signalisierte, dass sie nicht über Nacht bleiben würde. Sven blieb im Bett liegen und sah zu, wie sie ihre Klamotten aufraffte, sich anzog und den gemeinsamen Abend für beendet erklärte. Sie winkte ihm zum Abschied zu, erklärte, dass sie sich ein Taxi rufen würde, und dankte ihm für die angenehmen Stunden. Als sie gegangen war, fühlte sich Sven leer und ausgenutzt. Das war ihm auch noch nicht passiert.

Und jetzt stand er seiner Fickpartnerin im Büro ihres Vaters gegenüber und konnte kaum glauben, dass sie ein weiteres Mal aufeinandergetroffen waren. Oskar Lohmeier runzelte die Stirn und sah aus, als ob er sich über die Reaktion seiner Tochter wundern würde. Simone reagierte umgehend und setzte ein freundliches Lächeln auf. „Hallo Herr Meier ... Simone Lohmeier. Schön, dass ich Sie kennenlerne."

„Danke", erwiderte Sven unsicher. Er schüttelte ihre Hand. Angesichts dessen, was sie vor zwei Tagen miteinander geteilt hatten, erschien ihm die Geste unpassend.

„Ja, dann überlasse ich Sie jetzt meiner Tochter, die Ihnen alles zeigen wird, was Sie wissen müssen", erklärte der Firmenchef und begab sich hinter seinen Schreibtisch.

„Kommen Sie dann mit?", fragte Simone Lohmeier in zuckersüßem Ton und steuerte die Tür an.

Sven drehte sich zu ihrem Vater um und nickte ihm zu. Dann folgte er dem Parfümduft seiner neuen Vorgesetzten und verließ das Büro des Chefs mit mulmigem Gefühl in der Magengegend. Simone hatte nicht auf ihn gewartet, sondern war schnurstracks den Flur entlang gegangen. Sven sah sie gerade noch in einem Büro verschwinden. Er betrat den Raum und sah Simone vor einem Schreibtisch stehen. „Mach bitte die Tür zu."

Sven befolgte die Aufforderung und wollte sich dann auf Simone zubewegen.

„Schließ bitte ab."

Sven verharrte in seiner Bewegung und runzelte die Stirn. Er verstand nicht, worauf Simone hinaus wollte, drehte aber dennoch den Schlüssel im Schloss. Als er sich umdrehte, erkannte er, dass sich die Tochter des Firmenchefs auf ihn zu bewegte. Sie blieb etwa einen Meter vor ihm stehen und lächelte ihn an. „Endlich kenne ich deinen Namen."

Sven wusste nichts zu erwidern und nickte stumm. Er fühlte sich in diesem Augenblick überfordert und ließ seine übliche Coolness vermissen. Simone trat einen Schritt auf ihn zu, und ehe Sven reagieren konnte, spürte er ihre Hand auf seinem Schritt. Simone hatte ihm ungeniert zwischen die Beine gefasst und hielt sein bestes Stück durch zwei Lagen Stoff zwischen den Fingern fest. Sven riss erschrocken die Augen auf und war zu überrascht, um reagieren zu können. Der Kopf der Juniorchefin näherte sich seinem linken Ohr, dann hörte er sie flüstern: „Ich bin mir sicher, dass wir beide sehr gut zusammenarbeiten werden."

Simone drückte ein letztes Mal feste zu und zog dann ihre Hand zurück. Die kurze Berührung hatte Sven genügt, um sein Blut zwischen die Beine zu pumpen. Als Simone ihren Schreibtisch erreicht und sich auf der Schreibtischkante niedergelassen hatte, stand Sven unbeholfen und mit einem harten Schwanz in der Hose unschlüssig im Raum. Die Juniorchefin musterte ihren neuen Mitarbeiter grinsend und meinte: „Freust du dich so sehr, dass wir beide ab sofort eng zusammenarbeiten werden?"

Sven räusperte sich und fasste sich in den Schritt. Er versuchte, sein bestes hartes Stück in seiner Hose zu bändigen, doch gegen den freudig zuckenden Stab, der gegen die Innenseite der Stoffhose klopfte, war er machtlos. Er ließ Erregung Erregung sein und machte ein paar Schritte auf Simone zu. „Wie stellst du dir unsere Zusammenarbeit vor ...? Nach dem, was zwischen uns passiert ist?"

Simone warf einen prüfenden Blick auf Svens Schritt und lächelte schelmisch. „Wenn du jedes Mal einen Steifen bekommst, wenn du mich siehst, wird es natürlich schwierig."

„Das ist nicht witzig", beschwerte sich Sven. „Glaubst du, es ist einfach für mich, dass ausgerechnet die Frau, mit der ich Sex hatte, meine Vorgesetzte ist?"

„Als wir miteinander gefickt haben, war ich noch nicht deine Vorgesetzte."

„Was ist, wenn dein Vater erfährt, dass ich seine Tochter gebumst habe?", fragte Sven aufgeregt. „Der schmeißt mich doch hochkant raus."

„Dann wird er es nicht erfahren", zeigte sich Simone von ihrer entspannten Seite. Sie blickte erneut auf die Hose ihres neuen Mitarbeiters und meinte: „Vielleicht solltest du erst einmal in den Waschraum gehen und dir Erleichterung verschaffen. In diesem Zustand solltest du dich hier nicht präsentieren."

„Verdammt", beklagte sich Sven, der insgeheim gehofft hatte, dass ihn Simone ein weiteres Mal an den Schwanz fassen würde. Doch die Juniorchefin erhob sich und ging um den Schreibtisch herum. Sie nahm auf ihrem Bürostuhl Platz und sagte: „Geh dich mal etwas frisch machen. Wir können gleich mit einem kleinen Rundgang beginnen."

Sven blieb unschlüssig auf der Stelle stehen. Als er realisierte, dass Simone keine Anstalten machte, das Gespräch fortzusetzen, machte er kehrt und steuerte die Tür an. Bevor der den Raum verließ, zog er sein Sakko aus und legte es sich über den Arm. Er versuchte dadurch die Beule in seiner Hose zu verbergen, die allgegenwärtig an seinen Erregungszustand erinnerte. Er drehte den Schlüssel im Schloss und drückte die Klinke herunter.

„Bis gleich dann", rief ihm Simone grinsend hinterher. Sven verfluchte seinen ersten Arbeitstag und machte sich auf die Suche nach dem Waschraum. Eine Viertelstunde später klopfte er vorsichtig an die Tür zu Simones Büro.

„Herein."

Er trat ein und blickte in das fröhlich lächelnde Gesicht seiner Exgeliebten. Sie musterte ihn und gab ihm zu verstehen, dass er sich setzen sollte. Sven fühlte sich mehr als unwohl in seiner Haut und hoffte, dass sie ihn nicht nach dem Aufenthalt auf der Herrentoilette fragen würde. Wahrscheinlich sah sie ihm an, dass er sich dort in eine Kabine eingeschlossen und seinen Schwanz gewichst hatte. Er halte zu viel Druck auf der Lanze gehabt, sodass er sich hatte erleichtern müssen. Jetzt ging es ihm zwar nicht wirklich besser, aber zumindest drückte sein harter Schwanz nicht mehr gegen seinen Reißverschluss.

Den Rest des Arbeitstages bemühten sich beide, ein professionelles Verhalten an den Tag zu legen. Simone war die Vorgesetzte und Sven der neue Mitarbeiter, den sie einwies. Sie erklärte Sven seine Aufgaben, stellte ihm wichtige Mitarbeiter vor und deutete mit keiner Geste an, dass sie ihm einen weiteren Schuss bei ihr zugestehen würde. Als der Arbeitstag zu Ende ging, befand sich Sven in seinem Büro und räumte seinen neuen Schreibtisch ein, während Simone ihrem Vater Bericht erstattete. Er entschloss sich, sich nicht zu verabschieden und kehrte der Firma den Rücken zu. Er hatte gerade den Wagen auf dem Firmenparkplatz erreicht, als sein Handy klingelte. Er kannte die Nummer nicht und nahm das Gespräch an. „Meier."

„Wie war dein erster Arbeitstag?", fragte eine Frauenstimme.

„Simone?"

„So schlimm war es doch nicht, oder?"

Sven fragte sich, warum sie ihn anrief. „Es ging ... Woher hast du diese Nummer?"

„Schon vergessen? Die steht jetzt auf deinem Personalbogen."

„Ach so."

„Du weißt doch, dass fleißige Mitarbeiter in der heutigen Zeit auch nach Feierabend erreichbar sein müssen", klärte Simone ihn auf.

„Ist das so?"

„Du willst doch Karriere machen, oder?", fragte Simone nach.

Sven zog es vor, die Frage nicht zu beantworten.

„Wie sehen die Pläne für den heutigen Abend aus?"

Sven warf einen Blick auf seine Autoschlüssel. „Wahrscheinlich werde ich es mir auf der Couch gemütlich machen, mich betrinken und einen schlechten Film ansehen."

„Klingt verlockend", zog Simone ihn auf. „Ich habe eine bessere Idee."

„Die wäre?"

„Komm in einer Stunde ins Hotel Steigerwald. Erkundige dich nach einem Gast mit dem Namen Wollenweber."

Sven war überrascht. „Und was erwartet mich dort?"

„Lass dich überraschen", schlug Simone ihm vor. Dann legte sie ohne Verabschiedung auf. Sven dachte nach. Er verstand die Welt nicht mehr. Simone war im Büro abwesend zu ihm gewesen. Erst hatte sie ihn heißgemacht, dann links liegen lassen. Und jetzt wollte sie sich mit ihm in einem Hotelzimmer verabreden. Zum Schäferstündchen? Nun ja, zum Aktenabheften sicherlich nicht. Sven wusste, dass es besser wäre, die Einladung abzulehnen. Er hatte keine Ahnung, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Er konnte nicht den untergebenen Mitarbeiter im Büro spielen, der in seiner Freizeit die Juniorchefin bumste. Andererseits gab es durchaus schlimmere Schicksale auf der Welt.

Sven beschloss, der Einladung Folge zu leisten. Was dann in dem Hotelzimmer geschehen würde, blieb abzuwarten. Er setzte sich in seinen Wagen und fuhr nach Hause. Dort angekommen nahm er eine erfrischende Dusche und zog eine bequeme Jeanshose an. Dazu ein kurzes Oberhemd, und da er nicht wusste, wie das Publikum im Hotel Steigerwald aussah, zog er ein Sportsakko darüber. Ein Spritzer Eau de Toilette vervollständigte sein Outfit für den Abend. Fünf Minuten vor der vereinbarten Zeit betrat Sven das Foyer des Hotels, das einen noblen Eindruck machte. An der Rezeption stellte er sich hinter einem älteren Ehepaar an und wartete, bis er an der Reihe war. Schließlich erkundigte sich eine junge hübsche Mitarbeiterin nach seinen Wünschen. Sven nannte den Namen Wollenweber und wurde sogleich von der Bediensteten gebeten, ihr zu folgen. Sven wunderte sich, dass sie ihn offenbar bis zum Zimmer begleiten wollte, aber er beschwerte sich nicht.

Zu seiner Verwunderung steuerte die Hotelangestellte nicht die Fahrstühle an, sondern führte den Gast ins gut besuchte Hotelrestaurant. Sven blickte sich hektisch um. Dann sah er sie.

Simone saß alleine an einem Zweiertisch und lächelte ihn fröhlich strahlend an. Die Angestellte bat Sven Platz zu nehmen und zog sich zurück.

„Schön, dass du es geschafft hast", eröffnete Simone das Gespräch.

Sven setzte sich und blickte der Juniorchefin in die strahlenden Augen. „Es war nicht schwer zu finden ... Du lädst mich also zum Essen ein?"

„Was dachtest du denn?"

Sven ließ sich mit seiner Antwort Zeit. Dies genügte, um in Simone ein Verdacht aufkommen zu lassen. „Hast du allen Ernstes geglaubt, dass ich dich im Negligé auf dem Zimmer empfange und eine heiße Nummer mit dir schiebe?"

„Nein, natürlich nicht."

„Du bist ein schlechter Lügner", behauptete Simone mit schelmischem Grinsen. „Mein Vater war der Meinung, dass ich dich zum Einstand zum Essen einladen sollte."

„Ach so. Ich habe mich nur gewundert, weil du mich in ein Hotel einbestellt hast."

„Weil das Restaurant hier ausgezeichnet ist", warf Simone kopfschüttelnd ein. „Nicht, weil ich dich auf dem Zimmer verführen wollte."

„Dann habe ich das wohl gründlich missverstanden", gab Sven reumütig zu. „Gesellt sich dein Vater zu uns?"

„Gott behüte, nein", antwortete Simone. „Er hasst solche Termine und schickt mich vor."

„Also verbringe ich einen netten Abend mit meiner neuen Chefin?"

„Wir wollen doch hoffen, dass es ein angenehmer Abend wird."

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