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Unruhe im Schwangerschaftskurs 01

Geschichte Info
„KENNST DU JELQING ?“
3.4k Wörter
4.22
23.1k
3

Teil 1 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 10/17/2023
Erstellt 10/15/2023
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„Jelqing?", schaut Felix mich verwundet über den Tisch hinaus an. „Davon habe ich ja noch nie gehört!"

Es ist Freitagabend und wie so oft tauschen wir die Geschehnisse der letzten Tage oder Wochen aus. Im Hintergrund läuft ein Mix der Band „Skinshape" und nicht ganz so weit im Hintergrund stehen diverse Flaschen Rot- und Weißwein, da die Geschmäcker ja so unterschiedlich sind wie gefühlte Wahrheiten.

„Das ist so ein Araber-Ding", erkläre ich gern. „Aber es wirkt. Es soll den Penis verlängern oder vergrößern, aber im Prinzip ist es ähnlich wie ausgedehnte Masturbation. Ich bin weder Arzt noch Osteopath, kann dir daher auch nicht sagen, wie es genau wirkt. Aber solange das Training Spaß macht und gesund ist, spricht ja nichts dagegen."

„Und bei dir hat es gewirkt? Wie funktioniert das denn?"

„Ich denke schon, dass es gewirkt hat, aber ich habe das jetzt weder explizit nachgemessen, noch hatte ich vorher diesbezüglich Probleme. Ich habe mich aber letztens lange in der Bar des Mena House Hotels in Kairo mit einem Arzt über Harems-Praktiken unterhalten, und da kam unter anderem das Jelqen zur Sprache. Dem voran ging meine Frage, wie man denn damit als Mann klarkommt, dass man einerseits mehrere Frauen zu befriedigen hat, und andererseits, ob diese Frauen überhaupt Sex WOLLEN. Denn das ist ja auch nicht unbedingt die gewünschte, intime und verführerische Atmosphäre, wenn man eine unter vielen ist."

„Das wird den Arabern ja wohl egal sein, ob da Lust im Spiel ist oder nicht!", grinst mein Gesprächspartner.

„Jetzt mach' sie nicht zu halben Vergewaltigern. Immerhin konnte der Arzt mir von der Lösung dieses Dilemmas berichten. Es gibt einen geheimen Wundertrank, nennt sich ‚alqahwat mae majhul' oder auch kurz ‚X-qahwa'. Dieser steigert sowohl bei Männern, aber besonders bei Frauen den Sexualdrang ums Hundertfache.

Männer sind ja teilweise an diesen Zustand gewöhnt, denn der männliche Sexualtrieb ist ja für den Fortbestand unserer Spezies verantwortlich. Aber Frauen haben keine Ahnung, was wir Männer wirklich durchmachen, wenn wir triebgesteuert sind, ohne dem Abhilfe leisten zu können."

„Du meinst ‚notgeil'!?"

„Genau!"

„Da gab es doch mal so ein Experiment, in welchem man Frauen Testosteron oder irgendwas Ähnliches gespritzt oder verabreicht hat, damit sie unseren männlichen Trieb nachvollziehen können. Man musste das wohl abbrechen oder irgendetwas Dämmendes geben, weil sie nach eigener Aussage ‚durchgedreht' sind und an nichts anderes mehr denken konnten, als... na ja... Sex eben."

„Ich glaube, man hat irgendetwas zur Serotonin-Erhöhung gegeben... aber damit kenne ich mich nicht aus. Vielleicht ist das auch nur eine urbane Legende, die Männer gerne den Frauen erzählen, um sich ein Stück weit selber zu rechtfertigen."

Felix ist nun extrem neugierig geworden. „Ja was ist das denn nun für ein Gemisch, das den Haremsdamen gegeben wird, dieses ‚X-qahwa'?"

„Bin ich Chemiker? Ich erinnere mich nur an ein paar Bestandteile: Prolaktin, Psilocybin, Cannabidiol, Testosteron natürlich, Dopamine, Adrenalin und noch etliche andere Zutaten. Der Arzt hat mir sogar eine Probe gegeben, aber ich habe das noch nicht getestet, denn ich bin mir über die Reaktionen nicht sicher. Immerhin darf man es nicht jeder Frau geben: Gerade Schwangere, Jugendliche, Stillende, Leistungssportlerinnen, stark untergewichtige Frauen oder Frauen unter CBD sollten das strengstens vermeiden und noch ein paar andere ebenfalls."

„ Hat das denn körperliche negative Langzeitauswirkungen?"

„Keine Ahnung, ich denke nicht. Aber die akute Wirkung der o.g. Risikogruppen verstärkt sich weit überdurchschnittlich. Sprich: Der sofortige Wirkungsgrad ist kaum kontrollierbar. Und wir wollen auch nicht vergessen, dass die Wirkung bei Frauen ebenfalls schon überdurchschnittlich stark und ungewohnt im Gegensatz zu den Männern ist."

„Und juckt es dich nicht in den Fingern, das mal auszuprobieren?"

„Weißt du, auch im Genitalbereich befinden sich Cannabinoid-Rezeptoren und wie mir der Arzt gesagt hat, ist die Probe, die er mir gegeben hat, eine neue Formel und bisher noch nicht getestet worden. Vielleicht rennen ja die Frauen damit vor Geilheit gegen die Wand? Die einzige, die mir einfällt, bei der man das mal probieren könnte, wäre Sabine."

„Die Sabine von deiner Geburtstagsfeier?" (siehe auch „Gebrauchsobjekt auf Männerparty")

„Genau, aber die ist ja auf der Feier geschwängert worden, deswegen geht das bei ihr ebenfalls nicht. Morgen treffe ich mich übrigens mit ihr. Ich soll sie bei einem Geburtsvorbereitungskurs begleiten. Danach treffe ich eine ältere Dame namens Gertrud. Eigentlich will ich X-qahwa dringend bei ihr vermeiden, also bei Gertrud, aber ich bin nicht sicher, ob das ohne bei ihr funktioniert."

„Und wie ging das jetzt mit dem Jelqing?", bohrt Felix nach.

............

Ich sitze mit Sabine in einem Café in der Bonner Innenstadt und erzähle ihr von der mysteriösen Ampulle, die ich bei mir trage, von der angeblich wenige Tropfen genügen, um einen Harem in Stimmung zu versetzen. Ich habe eine Thermosflasche dabei und bitte die Kellnerin, sie mit Vanilletee zu füllen, da ich für mein Date mit Gertrud heute Abend einen Notfallplan haben möchte. Ich treffe sie zum ersten Mal und laut Eigenausage ist diese Frau noch nie gekommen.

Ich kenne Gertrud aus dem Forum.

Sabine übrigens auch.

Mein Name ist Tom, ich bin Ende vierzig und ich bin seit einiger Zeit in einem Internetforum, in welchem Männer die ungewöhnlichsten Wünsche von Frauen erfüllen. Meist für Geld, aber das ist kein Muss. Einfühlungsvermögen, Diskretion und Respekt werden erwartet. Die Bewertung der Damen entscheidet dann über den Score, mit dem man dort als Mann gelistet ist. Hast du einen hohen Score, genießt du automatisch großes Vertrauen und du wirst von Frauen „gebucht", die oft den Glauben an die Männerwelt schon lange verloren haben. Eine Bezahlung an den Mann ist stets freiwillig und wird niemals (!) von diesem kritisiert oder hinterfragt. Das würde den Score sofort abrutschen lassen, und dann war's das mit dem Renommee.

„Und wie geht das jetzt mit dem Jelqing?", will Sabine ganz neugierig wissen.

„Nun... die einfachste Methode ist, sich eine ordentliche Latte heran zu onanieren und diese dann so lange zu halten, wie es eben geht. Notfalls kurz abbrechen und wieder neu beginnen, bevor sie ganz abebbt."

„Für uns Frauen kommt dann oft der Punkt, an dem wir überstimuliert sind und bei dem dann GAR nichts mehr geht."

„Bei uns Männern ist das eher umgekehrt. Wenn du seit 30 oder 60 Minuten onanierst, dann bleibt dir gefühlt langsam keine andere Wahl mehr als abzuspritzen. Die einzige Möglichkeit, das zu verzögern, wäre dann, sich abzulenken. Aber auch nicht zu sehr, denn die Erektion soll ja möglichst immer noch stehen. Nur eben nicht ganz kurz vor der Entladung sein."

„Ist das nicht schwierig?" Sabine schaut mich skeptisch an.

„Ja, durchaus, wenn du als Mann einen Pornofilm schaust, ist das fast unmöglich. Da MUSST du einfach nach einer gewissen Zeit die Sache zu Ende bringen.

Aber ein Typ aus Kairo hat mir einen Trick verraten: Ich soll auf Sex-Foto-Seiten im Internet die für mich ‚50.000 erregendsten Frauen' finden. So hat er das wörtlich genannt und wie folgt erklärt:

‚Setze dich vor den Computer und klicke dich durch die stimulierendsten Fotos die du finden kannst.

Speichere die besten 0,5 %.

Mache das solange, bis du kommst, und bring Zeit mit.

Das soll nach Möglichkeit ruhig Stunden dauern.

Suchen-Sichten-Klicken-Speichern.

Du darfst und sollst dich dabei berühren........bis es dann irgendwann nicht mehr geht und du entladen musst.'

Wenn Du insgesamt auf 50.000 Fotos kommen willst, musst du vorher 10 Mio Fotos sichten. Dafür brauchst du Jahre!

Jelqing geht nicht von heute auf morgen."

Sabine nimmt einen Schluck Kaffee. „Das verstehe ich nicht. Warum sollst du 0,5 % speichern?"

„Nochmal: Er redet nicht von Internet-Standard-Pornoseiten, auf welchen Filme angeboten werden.

Das erregt zu schnell und zu direkt.

Er redet von Bildern.

Wenn du dir Bilder anschaust, kannst du bei maximaler Erektion die Geschwindigkeit besser eigenständig drosseln. Und wenn du zwischendurch neu suchen und abspeichern musst, dann drosselt du die Geschwindigkeit noch mehr, als du es unter normalen Wichsumständen tun würdest. Man fährt quasi mit angezogener Handbremse, wenn man zwischendurch immer wieder neue Bilder suchen und speichern muss!"

„Und wie lange brauchst du beim herkömmlichen Porno-Film, bis du spritzt?"

„3 bis 40 Minuten, je nachdem, wieviel Zeit ich habe."

„Und bei der Bildersammelmethode?"

„Drei bis vier Stunden. Das ist dann Jelqing!"

Meine gefüllte Thermosflasche kommt an den Tisch, Sabine geht noch kurz zum Örtchen. Ich nutze die kleine Pause und gebe einen Tropfen hinein.

Allerdings komme ich mir gerade etwas geizig vor und gebe noch einen Tropfen nach.

Upps! Das war jetzt doch etwas mehr, aber egal.

Viel hilft viel... falls Gertrud so frigide ist, wie sie sich beschreibt.

Sabine kommt zurück. Sie wirft sich ihren Rucksack über die Schulter und schlürft mit ihrem dicken Bauch und mir zum Ausgang.

........

Eine halbe Stunde später sind wir im Geburtsvorbereitungskurs im Astrid-Lindgren-Haus. Dass ich der einzige Mann bin, war mir irgendwie fast klar, aber ich konnte Sabine das nicht abschlagen. Ein bisschen bin ich ja auch schuld daran, dass sie nun schwanger ist, obwohl ich nicht der Vater bin.

Die Mütter in spe kennen sich bereits alle, Sabine ist zum ersten Mal hier.

Sie legt ihren Rucksack neben ihre Isomatte, und da ich keine habe (ich werde einen Scheiß tun und auch noch simulierte Pressungen mitmachen!), stelle ich meinen neben die Kaffeemaschine und das Gebäck, das von irgendeiner Mutter (mit zuviel Zeit) bereit gestellt wurde.

Ich nehme mir einen Butterkeks und er ist gar nicht mal schlecht.

Kein Wunder: Er ist ja auch voller Fett und Zucker.

Das ist vielleicht das letzte Mal, dass man als Frau ganz legitim „für 2" schlemmen darf.

Oder „für 3".

Vor allem Butterkeks.

Scheiß der Hund drauf, was das mit der Figur macht.

Ob man mir meine etwas zynische Haltung ansieht?

Egal.

Die Leiterin des Kurses, eine hochgewachsene Blondine mit eleganter Kurzhaarfrisur namens Talke, stellt die Teilnehmerinnen der Reihe nach vor.

(Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Leiterin irgendwo her kenne, aber das soll mir nun egal sein.)

Da wären:

-- Claudia: Latzhosenträgerin, nicht wortwörtlich, aber im übertragenden Sinne. Sie ist mittelgroß, wahrscheinlich lesbisch, schlank, keine Titten, selbstbewusst, Brille, „Die Grünen" wählend, und lässt sich von ihrem Mann oder ihrer Frau das Zepter nicht aus der Hand nehmen. Sie hat zu allem eine Meinung, und meistens ist es das Gegenteil von dem, auf das man sich einigen könnte. Sie ist nicht sonderlich sympathisch und wahrscheinlich ist jede Party ohne sie lustiger. Sie legt viel Wert auf Natürlichkeit, Bio und ist selbstredend vegan und ungeschminkt. Sie hat Sommersprossen, eine Jungenfrisur und drückt ihren dicken Babybauch vorm Spiegel stolz heraus.

-- Jasmin: Der erste Eindruck schreit „sehr drall", und das bezieht sich natürlich zunächst auf die Brüste, aber auch auf den ganzen Rest des Körpers, der nur 5--6 % unter der Bezeichnung „mollig" liegt. Solche Figuren sind unglaublich schwierig zu halten, denn hier ist oft ein Mädchen mit tollen Kurven auf dem Weg zur übergewichtigen Ehefrau. Diese absolut vorbildlichen Idealmaße haben zwischen 15 und 28 Jahren meist noch eine gewisse Kontinuität, aber darüber hinaus geht's in der Regel schnell bergab. Oder bergauf, wenn man die Anzeige auf der Waage betrachtet. Jasmin hingegen ist so glatt und kurvig, freundlich und unbefangen, dass man gar nicht aufhören kann, auf ihre eng anliegenden Leggins zu starren. Dummerweise scheint sie auch dem Kindesvater treu ergeben zu sein, den sie in jedem dritten Satz erwähnt. Ihre sehr natürliche Ausstrahlung wird durch den Pferdeschwanz angenehm unterstrichen.

-- Pinar: klein, schmal, mäuschenstill, dunkle Augen, lange schwarze, offene Locken. Sie ist gerade 18 geworden, wiegt normalerweise wohl keine 50 kg, aber eine Riesenkugel wölbt das Mädchen momentan aus. Ihre langen, schlanken Finger halten den enormen Babybauch halb beschützend, halb stützend.

-- Ingeborg: Anfang vierzig und wahrscheinlich schon Mutter. Trotzdem ist sie hier im Kurs und ihrem Bauch nach zu urteilen bekommt sie mindestens Vierlinge. Aber mit diesen Brüsten kann sie wahrscheinlich auch Fünflinge säugen. Sie ist nicht fett, aber recht massiv und wenn sie mit ihren ca. 1,80 Metern über die Isomatte geht, nimmt das schon einen gewissen Raum ein. Alles an ihr ist gewaltig, ich denke aber, dass sie OK ist. Bei diesen Brüsten würde es mich nicht wundern, wenn sie unter Polygalaktie, also übermäßiger Milchproduktion, leiden würde.

Die fünf „designierten Mütter" sitzen im Kreis auf ihre Matten und „atmen" so, wie es die Leiterin des Kurses, Talke, anweist.

Dann ist das Atmen beendet und die Damen dürfen kurz Pause machen, auf's Klo gehen oder Butterkekse verdrücken.

„Hat euch dieser ekelige Hausmeister auch nachgepfiffen, als ihr hier reingekommen seid?", fragt Jasmin mit angewidertem Gesicht.

Pinar nickt stumm und etwas betreten.

„Das ist Uwe", erklärt Ingeborg. „Er ist ekelig. Ich kenne ihn aus den Kursen vor zwei Jahren. Er stinkt nach abgestandenem Rauch, Bier und Käse, ist sexistisch, dumm und er sabbert beim Sprechen. Ich finde ihn ganz schlimm und habe ihn oft genug zurecht gewiesen, wenn er mir mal zu nahe kam."

„Dem hätte ich direkt eine geschallert, wenn er auch nur einen Meter an mich herangekommen wäre!", gibt sich Claudia kämpferisch. „Sein Kumpel, Manfred, dieser Pförtner, hat mich gefragt, ob Männer seit neuestem ebenfalls schwanger werden können, als ich mich eben bei der Ankunft eingetragen habe. Man würde ja jetzt so viel von diesem ‚Genderscheiß' hören."

„Was für ein Idiot!", kann Jasmin nur beipflichten. „Mir hat Uwe ebenfalls angeboten, nach der ‚Turnerei' in sein Hausmeister-Kabüffchen zu kommen, damit er mir mal ‚was zeigen kann'. Absolut abscheulich dieser Kerl! Hat er dich gar nicht belästigt?" Jasmin blickt dabei in Sabines Richtung.

„Er hat mich ‚Lecker Mädchen' genannt und gesagt, dass er mir beim Tragen helfen kann.", antwortet Sabine ruhig und leise. „ ‚Ich trage doch gar nichts!' antwortete ich ihm, aber er grinste nur schäbig und meinte ‚Doch, de dicke Bauch'!"

Sabine stellt sich noch kurz vor, aber dann beendet Talke schon direkt die Pause und startet neu mit ein paar Übungen.

Ich sitze auf einer Bank unbekümmert daneben und lese die neue „Sau im Spiegel" als mein Handy anfängt, im Rucksack neben der Kaffeemaschine zu klingeln.

Peinlich berührt springe ich auf und suche es unter allerlei Kram: Kabel, Boxen, Weißwein, Thermosflasche, Taschentücher, Buch... alles raus... noch mehr: iPad, Dildo, Riesendildo... schnell wieder rein damit... Smartphone!! Endlich!

Während ich dran gehe, packe ich alles wieder zurück und verlasse danach telefonierend den Raum.

Es ist Wolfgang Siebenreich, der sich hübschen Frauen gerne als „Du kannst Wolli zu mir sagen" vorstellt. Weniger Hübschen stellt er sich GAR nicht vor.

Obwohl ich nicht versuche mein Umfeld zu „bewerten", muss ich doch sagen, dass ein Leben ohne Wolli besser wäre. Er hat versucht, mich beim Chef anzuschwärzen (erfolglos), mir auf der Betriebsfeier in den Flirt mit Anna zu grätschen (erfolglos) oder mich bei Kollegen in Frage zu stellen (erfolglos).

Jetzt ruft er an, um mir mitzuteilen, dass er über eine Klage gegen mich nachdenkt, weil... laber... laber...

Am schlimmsten finde ich, dass neuere Kollegen mich und den bekackten Wolli Siebenreich tatsächlich optisch manchmal verwechseln. Das macht ihn für mich zusätzlich unsympathisch, nur weil er in etwa mein Alter, meine Größe, meine Haarfarbe und meine Figur hat. Und beim Lesen manchmal eine ähnliche Brille trägt.

„Wolfgang Siebenreich!", spreche ich nüchtern und gefasst ins Telefon. „Ich habe frei und genieße meinen Tag. Warum stiehlst du mir kostbare Lebenszeit mit deinem Gewäsch? Das hat doch alles Zeit bis morgen. Oder bis zum Sankt-Nimmerleinstag!"

Wolli Siebenreich legt auf.

Ich komme zurück in den Schwangerschaftskurs.

Die Teilnehmerinnen machen Pause. Sabine unterhält sich mit keiner von ihnen. Steht eher wie ein Mauerblümchen am Rand.

Sie alle halten Kaffee- oder Teebecher in der Hand, und ich denke, dass ich sowas jetzt auch gut gebrauchen kann.

Die Kaffeemaschine ist allerdings aus.

Aber meine Thermosflasche steht daneben.

Leer... bis auf einen kleinen Schluck.

Habe ich übersehen, sie wieder einzupacken?

Ich habe sie rausgekramt, als mein Handy ging, aber danach habe ich doch alles wieder eingepackt...?... also FAST alles... offenbar.

„Sabine...?", frage ich mit böser Vorahnung.

„Ja?"

„Haben die etwa meinen Tee leer getrunken?"

„Ich habe nicht darauf geachtet, haben sie?" Sie dreht sich um und schaut zum Rucksack. „Ich habe nichts davon getrunken, aber der Rest des Kurses offenbar schon."

„Da ist das arabische Zeug drin gewesen!!"

„X-qahwa?"

„Wow, du hast dir diesen Namen merken können!"

„Habe ich von DIR gelernt! ‚Merk' dir die Sachen'... sagst du doch immer, ‚wenn du mitreden möchtest'!"

„Sehr richtig! Was machen wir jetzt?"

„Du sagst doch ebenfalls immer: Mit offenen Karten spielen. Ehrlich sein!" Sabine erinnert mich an meine eigenen Worte.

Ich schaue in die Runde. Man unterhält sich im Scheidersitz. Die Mütter haben alle weite Sweatshirts an, alle enge Leggins, alle nackte Füße und dicke Bäuche (außer Talke) und alle haben etwas zwischen ihren Beinen und vor ihrem Unterleib: Claudia einen Medizinball, Pinar und Jasmin je eine Babypuppe, Ingeborg und Talke eine dicke Wolldecke.

„Ja, das sage ich. Und das sage ich nicht nur ‚immer', sondern auch jetzt."

Sabine schaut mich erwartungsvoll an.

„Sorry!", rufe ich in die Runde hinein. „Ich möchte die Damen ungern in ihrer Unterhaltung unterbrechen!"

Das ohnehin schon dünner werdende Gemurmel verebbt nun vollständig und sechs Paar Augen sind auf mich gerichtet.

„Ich habe soeben feststellen müssen, dass hier wohl eine folgenschwere Verwechslung stattgefunden hat. Meine Thermosflasche ist leer und ich fürchte, Sie haben alle davon getrunken!?"

„Ich dachte, das wäre der Tee von diesem Kurs hier", entschuldigt sich Ingeborg.

„Nein, das ist er nicht.", wendet Talke ein. „Ich dachte, Jasmin hat den mitgebracht."

„Nein, er gehört mir", stelle ich klar. „Und er war mit einem neuen Inhaltsstoff versetzt, dessen Auswirkungen aktuell nicht prognostizierbar sind. Er steigert die Bereitschaft zur Reproduzierung!"

„Dann ist es ja nicht so schlimm, denn wir sind ja eh alle schon schwanger. Oder schadet er den Ungeborenen?"

„Nein, das eher nicht... wie in zahlreichen Tests bewiesen wurde", lüge ich zur Beruhigung in die Runde. „Aber mich würde es nicht wundern, wenn Sie plötzlich den dringenden Wunsch nach Körperlichkeit verspüren würden. Den MEHR als dringenden Wunsch!"

„Ich glaube, ich merke das jetzt schon!", stellt Claudia fest und deutet auf den Medizinball zwischen ihren Beinen. „Und mir ist das jetzt auch ziemlich unangenehm, aber ich spüre seit ein paar Minuten zwischen meinen Beinen einen Reiz, dem ich... irgendwie... nachgeben muss!"

Sie lässt den Medizinball zur Seite rollen und gibt den anderen Teilnehmerinnen damit preis, dass sie sich dahinter gekratzt?... stimuliert?... gerieben?... hat.

Und es immer noch tut.

„Ich kann auch nicht anders", bekennt Jasmin. „Ich habe die ganze Zeit mit diesem Puppenbein...", sie weist auf die Puppe und deren Bein in ihrem Schoß, „gegen meine Vagina drücken müssen."

Nicken von Talke, Pinar und Ingeborg, die nun alle ihre Tarnung freigeben und mit ihren Fingern zwischen ihren Beinen reiben.

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