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Verloren im Finsterwald

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Radegunde Puntz hatte es noch nie leicht in ihrem Leben gehabt. Wegen der Namensgebung hätte sie ihre Eltern umbringen können. Radi, Gundel, Punz, wie war sie schon alles gerufen worden, selbst Rapunzel war dabei, wobei sie das noch nicht einmal als besonders schlimm empfand. Weil sie nämlich stolz war auf ihre langen, fast schwarzen Haare, die ihr bis zum Hintern reichten.

Doch dann bekam sie durch eine Krankheit, genauer gesagt durch die Medikamente, die sie einnehmen musste, Haarausfall und sah aus wie ein gerupftes Huhn. Radegunde verlegte sich auf Perücken, doch auf Dauer wollte sie ihre alte Haarpracht wieder haben. Sie machte sich schlau, fragte ihrer Friseuse Löcher in den Bauch und durchsurfte das Internet, bis sie nach Wochen auf ein vielversprechendes Haarwuchsmittel stieß, dass nicht nur in der Werbung, sondern auch in den Verbraucherforen gut ankam. Zu ihrer Überraschung funktionierte das Zeug tatsächlich. Nach wenigen Wochen hatte sie schon wieder eigene Haare bis über die Ohren und konnte auf die Perücken verzichten. Doch dann machte sie einen Fehler: Unabsichtlich erwischte sie unter der Dusche statt des Duschgels das Haarwuchsmittel. Ab da wuchs ihr Schamhaar und wuchs und wuchs und wuchs. Tägliches Abschneiden und rasieren machten es nur noch schlimmer. In ihrer Verzweiflung rief sie die Kundenhotline des Herstellers an.

„Max Busch, Qualitätssicherung der Firma Langhaar und mehr", meldete sich der zuständige Mitarbeiter.

Radegunde war zwar etwas pikiert, ausgerechnet einen Kerl am anderen Ende der Leitung zu haben, aber was blieb ihr anderes übrig, als ihm von ihrem Problem zu erzählen.

Max hörte sich die Sache an und fühlte sich prompt verarscht. Sie hatten das Produkt ausgiebig getestet und nie eine solche Wirkung beobachtet. Erst auf Radegundes energisches Nachfragen musste er zugeben, dass man keine Versuche mit Schamhaar durchgeführt hatte.

„Dann kommen sie halt her und wir sehen uns die Sache einmal an", hatte er sie schließlich ins Versuchslabor eingeladen.

Das konnte ja heiter werden. Er sollte einer Frau zwischen die Beine starren. Er, ausgerechnet er.

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„Na, glaubt ihr mir jetzt, dass dieses ganze Märchen um Schneewittchen erstunken und erlogen ist?", fragte ihre Gastgeberin.

Die Bürste zwischen ihren Beinen war wie von Zauberhand verschwunden, sie saß da, als wäre nichts geschehen. Hätte nicht Hans Mühe gehabt, seinen schlapper werdenden Dödel vor ihr zu verstecken und wären nicht die weißen nassen Flecken auf dem Fußboden gewesen, Grete hätte geglaubt, die ganze Zeit geträumt zu haben.

„Aber wenn das alles nicht stimmt, dann kannst du uns ja freilassen", wagte Grete trotz ihrer Erkenntnisse ein abschließendes Statement.

„Bist du blöde, oder was? Was wird dann aus meinem Ruf? Ich bin die böse Hexe, nicht die nette alte Dame von nebenan. Womit soll ich denn meinen Lebensunterhalt bestreiten? Glaubst du, ich krieg hier noch Besuch von neugierigen Touristen, wenn an der Tür steht 'Zur lieben Oma'?"

„Aber du kannst uns doch nicht zum Bestandteil deines Museums hier machen", fluchte Grete.

„Warum nicht? Mit euch beiden werden sich meine Einnahmen verdoppeln. Mindestens. Stellt euch mal die Werbung vor: Jetzt auch mit Hänsel und Gretel im Original. Und erst das Merchandising! Ich könnte Puppen stricken oder T-Shirts drucken! So viel Lebkuchen kann ich gar nicht backen, wie ich verkaufen werde. Ich werde beim Stadtbäcker zukaufen müssen!"

In Plänen schwelgend warf sie die Tür von außen zu.

„Die Alte ist völlig durchgeknallt", konstatierte Hans. „Und jetzt?"

Kapitel 4: Schneewittchen und Merlin

„Wie lange willst du uns noch quälen?", wagte es die alte Fischerfrau sich zu beschweren. „Du siehst doch, er macht es nicht mehr lange."

„Dass weiß ich. Aber wir wollen ihm doch seine letzten Stunden so schön wie möglich machen, oder? Schließlich willst du doch den Goldtopf erben, oder?"

Mit erschreckten Augen sah die Fischerfrau die Dschinn an. Woher wusste die von dem Goldtopf? Ein Geheimnis, das nur sie und ihr Mann kannten. Ergeben nickte sie.

„Aber ich muss mal pieseln. Kannst du nicht solange weitermachen?"

Die Dschinn sah sie zweifelnd an, konnte aber keine Falschheit erkennen. Wie lange erzählte sie hier schon? Zwei Stunden? Drei? Es war immer so schwer, sich in der Zeit zurechtzufinden, wenn man einmal angefangen hatte. Es konnte schon sein, dass diesem hässlichen gierigen Frauenzimmer die Blase drückte. Sie musste schon schmunzeln, als sie daran dachte, wie leicht es gewesen war, dem alten Fischer vorzugaukeln, dass seine Frau wieder aussah wie früher, als sie noch jung und begehrenswert durch die Betten gehüpft war. Wie einfach waren Männer doch zu manipulieren, wenn es um Sex ging!

„Na gut. Aber mach nicht so lange. Es ist schließlich dein Job."

'Blow Job, um genau zu sein.'

Sie übernahm den überraschend kräftigen Fischerriemen, der sich warmer und lebendiger anfühlte, als sie gedacht hatte. Sie wienerte ihn sanft, dann führte sie ihn sogar zu ihrem Mund und begann ihn zart zu blasen. Wie lange war es her, seit sie zum letzten Mal einen Mann gehabt hatte? Drei Jahre? Dreißig? Dreihundert?

Sie zuckte die Schultern. Es war egal, Zeit war relativ. Mit diesen Gedanken übergab sie wieder an seine Frau, die zurückgekommen war und erzählte weiter.

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Am späten Nachmittag kam ein völlig aufgelöster Max nach Hause und wunderte sich, dass Doris nicht da war. 'Die wird wohl Einkaufen sein', vermutete er und machte Kaffee, bevor auch Moritz eintraf und eine Tasse mittrank.

„Was für ein Scheißtag", begann Max seufzend.

„Was war los?", wurde Moritz aufmerksam.

„Ich werde wohl eine Beleidigungsklage kriegen", begann Max rätselhaft.

„Äh?"

„Ich hatte da so einen komischen Anruf heute Morgen, von einer Radegunde Puntz. Bei dem Namen dachte ich direkt, da will mich jemand verarschen und als sie dann auch noch sagte, dass ihr Schamhaar nicht mehr aufhört zu wachsen, hab ich erst mal auf den Kalender geguckt."

„Der erste April ist längst vorbei", fiel Moritz ihm ins Wort.

„Das hab ich dann auch gesehen. Jedenfalls ließ die Tussi sich nicht abwimmeln und fing an eine Riesenshow zu machen. Also was blieb mir anderes übrig, so habe ich sie irgendwann einbestellt ins Versuchslabor."

„Du bist dir sicher, dass das keine Rache war? Von wegen der Streiche, die du immer deinen Kollegen spielst?"

„Mittlerweile ja. Natürlich war das auch mein erster Gedanke, aber als ich sie gesehen hab, dachte ich, mich trifft der Hammer. Weißt du, was ich gesagt hab?"

„Spann mich nicht auf die Folter! Woher soll ich das wissen? War ich dabei?"

„Tag Doris", hab ich gesagt, „was machst du denn hier?"

„Doris? Was wollte die denn bei dir?"

„Es war ja nicht Doris, du Hirn. Aber sie sah im ersten Moment genau so aus. Nur ohne dieses ganze Piercing."

„Doris hat keine Zwillingsschwester", war sich Moritz sicher.

„Dafür hab ich ihre Doppelgängerin kennengelernt. Aber der Hammer kommt noch. Sie hatte unser neues Haarwuchsmittel ausprobiert und war auch voll zufrieden."

„Na dann ist doch alles in Ordnung."

„Ja, denkste. Wunderbar volles glänzendes Haar, wie Doris eben, doch dann hat sie mit dem Zeug ihre Muschi gewaschen. Angeblich versehentlich. Jetzt kann sie keinen Schritt mehr gehen, ohne sich auf die Wolle zu treten."

„Verstehe ich nicht."

„Man merkt, dass du schwul bist", seufzte Max. „Mensch, ihre Schamhaare sind gewachsen wie nix und wachsen immer weiter."

„Dann soll sie sie doch rasieren."

„Hab ich auch gesagt, aber die wachsen dann noch schneller."

„Die spinnt. Hast du dir das zeigen lassen?"

„Das ist es ja gerade. Was meinst du, warum ich so durch den Wind bin?"

Jetzt musste Moritz doch grinsen. Max war stockschwul und hatte, im Gegensatz zu ihm, nie etwas mit einer Frau gehabt. Er kannte zwar Doris nackt, wusste das sie rasiert und sogar gepierct war, hatte sie sich aber immer auf Armlänge vom Leib gehalten. Und jetzt das. Moritz konnte sich lebhaft vorstellen, welche Überwindung es Max gekostet haben musste, dieser Frau Puntz zwischen die Beine zu schauen.

Apropos Doris. Wo blieb die nur?

„Ich schau mal eben, ob Doris in ihrem Zimmer ist", sagte Moritz und ging nachsehen.

„Sie schläft", erklärte er, als er wieder kam, „hat vermutlich ihre Tage."

Doris legte sich schon mal hin, wenn die Rotfront vorbei kam und sie peinigte und schlief zwölf bis sechzehn Stunden durch. Kein Grund zur Sorge.

„Gut", erwiderte Max erleichtert, „ich möchte auch nicht, dass sie das erfährt. Das ist dann doch zu peinlich."

„Na dann sag endlich, was passiert ist. So schlimm wird es ja wohl nicht gewesen sein."

„Hast du eine Ahnung! Also sie erzählt mir ihr Problem und ich glaube ihr kein Wort. 'Ich verstehe ja, dass das ungewöhnlich ist', quengelt sie, 'aber ich komme bestimmt nicht her, um sie abzuzocken. Ich möchte, dass sie sich das mal anschauen und mir etwas geben, dass das endlich wieder aufhört.'

Na gut, denke ich, was bleibt mir anderes übrig. Also schließe ich die Labortür ab und sage, sie soll sich ausziehen. Sie zieht die Bluse aus und ich sehe ihren weißen Spitzen-BH. Du weißt, mit Klamotten kenne ich mich aus, das Ding war bestimmt nicht billig. Sie öffnet den BH, lässt ihn richtig aufreizend herunterfallen, sie weiß ja nicht, das ich nicht auf Weiber stehe und ich falle vom Glauben ab. Original die Titten von Doris. Nicht nur das Gesicht, auch die Möpse, die gleichen Äpfelchen, selbst die Warzen! Und dann kommt's. Die zieht den Rock aus, so einen langen, bis zu den Knöcheln und keinen Slip drunter. Dafür reicht die Wolle bis zu den Knien."

„Du hast nicht zufällig ein Foto gemacht?", fragte Moritz mit offenem Mund.

„Nein, natürlich nicht. Ich denke 'Ach du Scheiße' und sie 'Glauben sie mir jetzt?'. Ich wusste gar nicht, dass wir so gute Produkte können, und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Unter den Armen ist sie rasiert, da ist nichts Ungewöhnliches. Der ganze Körper, wie Doris, kein Härchen, selbst an den Beinen nicht. Aber die gleiche Bronzehaut. 'Wenn sie wollen, können sie versuchen, mir das Zeug abzurasieren' bietet sie mir an, 'ich hab mein Rasierzeug mit.'

Was bleibt mir anderes übrig? Ich greif zur Schere, schnipp schnapp, liegt die erste Kissenfüllung auf dem Boden. Dann seife ich sie ein und die Trulla kriegt tatsächlich Gefühle und fängt an zu stöhnen. Ich bemühe mich, ihr nicht zu Nahe zu kommen, unterdrücke meinen Ekel, aber was willst du machen? Wenn du eine Frau da unten rasierst, musst du sie auch anfassen, die Schamlippen zur Seite und so."

„Du Ärmster!", bedauerte ihn Moritz.

Unwillkürlich schaute er Max auf die Lippen, ob sich vielleicht ein Herpes zeigte. Aber da war alles in Ordnung.

„Blödmann. Ich bin endlich fertig, wasche mir die Finger, drehe mich um und was sehe ich? Sie fängt schon wieder an, dunkel zu werden zwischen den Beinen. Die Wolle wächst wirklich wie verrückt, ungelogen. Die kann sich nach einer Woche einen Zopf da rein flechten und um den Bauch wickeln."

„Die Ärmste!", bedauerte Moritz jetzt sie.

„Aber ich kann ihr nicht helfen. Wir haben kein Gegenmittel. Ich hab sie in die Forschungsabteilung geschickt, jetzt müssen die sich kümmern."

„Und wieso kriegst du jetzt eine Beleidigungsklage?"

„Weil ich gesagt hab: Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!"

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Es ist fast Mitternacht, als die Hexe fröhlich eine Weinflasche schwenkend in die Sauna einfällt.

„Wollt ihr auch was?", grölt sie. „Ich habe gerade meinen Großzügigen."

Verschlafen brummt Hans:

„Lass mich in Ruhe. Ich hätte lieber was ordentliches zu Essen, nicht immer diese verdammten Lebkuchen."

„Uh, der ist aber mies drauf", wendet sich die Alte an Grete. „Und was ist mit dir? Echter Barolo, nur vom Feinsten."

Grete überlegt nur kurz. Warum nicht, sie konnte eh nicht schlafen, vielleicht hilft der Alkohol ja.

„Na gut, her mit der Flasche", antwortet sie.

Da keine Gläser da sind, nimmt sie einen tiefen Schluck und reicht die Flasche an Hans weiter, der sich gähnend ebenfalls bedient.

„Ich sag es euch gleich", lallt die Hexe leicht betrunken, „ich lass euch trotzdem nicht frei, auch wenn wir uns mal einen schönen Abend machen. Schließlich sind wir die nächsten hundert Jahre ja unter uns, da kann so eine kleine Feier zur Auflockerung ja nicht schaden."

Doch da wollte Grete nicht zustimmen. Sie vermutete, dass die Filme über Schneewittchen eine Fälschung waren und wollte den Grund wissen. Vielleicht ließ sich damit ja was anfangen und sie waren eher wieder zu Hause, als es der alten Vettel lieb war.

„Du bist uns noch einen Film schuldig, wollen wir es uns nicht gemütlich machen?", schlug sie daher listig vor.

„Von mir aus", zuckte die Hexe mit den Schultern.

Im Nu war das Hologramm wieder da, erst etwas flackernd, da sie wohl doch mehr getrunken hatte, als sie zugeben wollte, aber dann war deutlich zu erkennen, wie Schneewittchen den Raum betrat. Aus ihren Augen sprach die pure Geilheit und so verwunderte es nicht, dass sie sofort begann ihre Kleidung abzulegen und sich auf das Bett schmiss. Ihre Hände streichelten ihren Körper, die Brüste, sie zog sich an den Warzen und hob schließlich ihre Titten an, um sich selbst die rosa Vorhöfe zu lecken. Dann glitt eine Hand zwischen die weit gespreizten Schenkel, zwei Finger öffneten die Blüte zwischen den dunklen Schamhaaren. Feuchte Schamlippen wurden in Großaufnahme projiziert, gefolgt von zwei Fingern, die ins Paradies glitten. Die Kamera zoomte zurück und zeigte, wie Schneewittchen einen Apfel ergriff, der vorher noch nicht da gelegen hatte und ihn sich genüsslich in die Dose schob.

„Ja, ja", stöhnte das junge Mädchen und Grete glaubte, die Hexe die gleichen Worte ausstoßen zu hören.

Schneewittchen stöhnte immer heftiger, kein Wunder, hatte sie doch begonnen, sich ihren Kitzler zu malträtieren, die bösen Finger wurden abgeleckt, angefeuchtet, wieder ihrer Bestimmung zugeführt und schließlich war es so weit. Sie begann die Augen zu verdrehen, hektische Flecken zeigten sich auf den Wangen, sie öffnete den Mund und ...

... Hans sprang plötzlich auf, rannte los, in das Hologramm hinein und schlug Schneewittchen mit voller Wucht die Faust auf den Schamhügel, dass der Apfel in hohem Bogen aus der Möse flog.

„Aua", schrie die Hexe und hielt sich den Bauch, „bist du verrückt?"

Vor Gretes Füßen lag ein roter Apfel, glänzend nass. Sie hob ihn hoch und betrachtete ihn nachdenklich.

„Du bist Schneewittchen, stimmt es?", fragte sie.

Die Alte wurde blass, dann rot, dann schneeweiß, wie die Wand.

„Oh, Erdschwefel und Darmfraß, ja", jammerte sie schließlich, „aber wie bist du dahinter gekommen?"

„Der Spiegel", antwortete Hans zu Gretes Überraschung. „Der Spiegel hat dich verraten. Als du gesagt hast, dass er dir gehört, da fiel es mir zuerst nicht auf. Aber dann hab ich nachgedacht und mir gesagt, eigentlich kommen ja nur zwei infrage, denen der Spiegel gehören kann und zwar der bösen Stiefmutter und Schneewittchen selbst, doch bestimmt keiner alten Hexe."

„Und diese Filme hier", erläuterte Grete weiter, „die können unmöglich von der Stiefmutter stammen. Die ganzen Einzelheiten, das kann nur Schneewittchen selbst wissen und die Bilder sind ihre Erinnerungen, vermute ich."

Die Hexe schaute sie traurig an.

„Ihr seid schlauer als ich dachte. Aber es wird euch nichts nützen."

„Sag uns wenigstens, wer dich zur Hexe gemacht hat", wollte Hans trotzdem wissen.

„Kann ich den Apfel wieder haben?", fragte die Hexe stattdessen lapidar.

Grete reichte ihn ihr und die Alte warf ihn ins wieder aufgebaute Hologramm. Wie von Zauberhand fand der Apfel wieder seinen Weg in Schneewittchens Unterleib. Die hektischen Flecken zeigten sich erneut auf ihren Wangen, sie öffnete den Mund und ...

... eine Tür flog auf und ihr Bräutigam stand mit wutverzerrtem Gesicht im Rahmen.

„Du, duuu, duuuuh", suchte er nach Worten.

„Merlin! Ich kann dir alles erklären", suchte sie andererseits nach einer guten Ausrede.

„Ich will keine Erklärung! Jungfrau bist du noch, ja? Das ich nicht lache! Ich verfluche dich! Eine alte Hexe sollst du werden!"

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Am nächsten Morgen wird Max die Sache mit Doris doch langsam unheimlich. Wieso steht sie nicht auf? Sie muss doch auch zur Arbeit.

„Kannst du mal nachsehen, was mit Doris ist?", bittet er ihren Vater.

Totenbleich kommt der aus Doris Zimmer zurück.

„Die rührt sich nicht. Ich glaube, die ist tot."

Max rennt hinzu, prüft ihren Puls und greift hektisch zum Telefon. Verwählt sich. Fängt von vorne an. Endlich findet er die richtigen Zahlen des Anschlusses von Dr. Holzhacker. Keine Verbindung.

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Neben dem Lagerfeuer wacht Rosa auf und weckt Peter.

„Komm Alter", ruft sie, „wir müssen los. Ich weiß, wie wir sie finden."

Selbstverständlich fragt neugierig Peter nach, woher sie die plötzliche Erkenntnis hat, doch er bekommt keine befriedigende Antwort. Notgedrungen muss er sich voll auf Rosa verlassen, die sich einfach ihr Fahrrad schnappt und sich auf den Weg macht. Bald kommen sie wieder an die Stelle, wo die Radspuren zwischen Büschen verschwinden.

„Pass auf", sagt sie geheimnisvoll, steigt ab und geht einfach weiter durch die Büsche durch.

Kein Widerstand, nichts. Sie verschwindet einfach vor Peters Augen, als wäre sie nie da gewesen.

„Warte", brüllt er, rennt ihr hinterher und hat sie nach wenigen Metern eingeholt.

Sie gehen etwa zehn Minuten, doch dann teilt sich der Weg. Drei Möglichkeiten stehen zur Auswahl.

„Jetzt wird es ernst", flüstert Rosa. „Merkst du etwas?"

„Nein, kein bisschen. Was soll ich denn merken?"

Rosa hat sich schon so etwas gedacht, sind Männer doch weniger sensibel als Frauen.

„Du musst mir jetzt vertrauen", redet sie eindringlich auf ihn ein. „Wenn wir Grete retten wollen, dann müssen wir Verbindung zu ihr aufnehmen."

„Verbindung? Welche Verbindung?"

„Ich muss wissen, welcher Weg der Richtige ist. Ich spüre Grete schon, aber nicht stark genug. Du musst mir helfen."

„Gerne, nur wie?"

„Wir müssen uns vereinigen. Unsere Kräfte bündeln."

„Vereinigen? Wie?", ist Peter immer noch ratlos, was Rosa von ihm will.

„Wie wohl? Wir müssen zusammen schlafen."

Peter sieht sie an, als hätte Rosa nicht mehr alle Tassen im Schrank. War sie über Nacht von irgendwas gebissen worden? Wenn sie versuchte, ihn Grete auszuspannen, das konnte sie vergessen!

„Du spinnst wohl! Was soll das denn bringen?"

Rosa hatte schon mit seinem Widerstand gerechnet und setzte seufzend zu einer Erklärung an:

„Glaub mir, ich will ja gar nicht, dass du deine Frau betrügst. Aber es verstärkt unser Gespür. Wie eine Antenne, die man ausfährt. Ich werde Grete viel besser empfangen können, wenn wir miteinander verbunden sind."

„Und das soll funktionieren? Echt kein Blödsinn? Ich schaue ja gerne Sciencefiction, aber davon habe ich noch nie gehört."

„Ich weiß, das werden sie da wohl auch kaum zeigen. Du hast doch bestimmt schon mal von Gedankenlesern gehört?"

„Ja, klar. Alles Humbug."

„Das glaubst du. Tatsache ist, dass ich jetzt schon spüre, dass Grete in der Nähe ist, doch ich kann die Richtung noch nicht bestimmen."

„Wird Grete dann wissen, dass wir miteinander bumsen?", fragte Peter weiterhin misstrauisch.

„Nicht nur das. Sie wird dasselbe machen müssen, befürchte ich."

„Mein Gott", wurde Peter plötzlich religiös.

Die Vorstellung, dass Grete mit dem viel jüngeren Hans vögelte, passte so überhaupt nicht in sein Weltbild. Andererseits würde er sich wohl oder übel auf Rosas Intuition verlassen müssen. Immerhin hatte sie mit den seltsamen Büschen richtig gelegen und sie schon bis hierher geführt.

„Nun komm schon. Es ist ja schließlich nicht unser erstes Mal."

Da hatte sie recht. Peter hatte Rosa entjungfert und dann waren sie längere Zeit miteinander gegangen.

„Ich hoffe, du weißt, was du tust", war Peter drauf und dran seinen Widerstand aufzugeben, blieb dennoch passiv.