Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Was du nicht siehst

Geschichte Info
Eine gruselige Entdeckung...
4.5k Wörter
3.57
23k
1
0
Geschichte hat keine Tags
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Ich öffne die Augen. Ganz langsam. Die Sonne scheint mir entgegen und küßt mich wach. Wohlige Wärme auf meinem Gesicht und auf meinen schlanken Armen. Verschlafen blinzle ich dem hellen Licht entgegen, während dieses sich nach und nach in die Kontur eines großen Fensters verwandelt.

Ich fühle mich, als hätte ich tausend Jahre geschlafen, während meine Augen noch träge das lichtdurchflutete Fenster begutachten. Es ist schön hier, es ist... Hier?!

Shit!

Wo bin ich?

Schlagartig bin ich hellwach. Liege da wie versteinert. Nur meine Augen schweifen hektisch hin und her. Diesen Raum habe ich noch nie zuvor gesehen! Was zum Teufel mache ich hier? Wie bin ich hierher gekommen?

Vorsichtig richte ich meinen Kopf auf und sehe mich um. Ich liege in fast diagonaler Richtung in einem üppig großen Doppelbett.

Scheiße! Ist hier vielleicht noch wer? Ich halte inne. Mucksmäuschenstill. Lausche nach irgendwelchen Geräuschen. -- Aber ich höre nur, wie der Wind durch das geöffnete Fenster die Gardinen zum flattern bringt, und wie der Lärm der Straße nach oben dringt.

Ich sehe mein verschmiertes Make-up auf meinem Kissen. Daneben ein zweites Kissen. Der Form zufolge hat dort mit Sicherheit ein Kopf gelegen, stelle ich fest. -- Mein Kopf oder ein anderer Kopf?

Vorsichtig hebe ich die Bettdecke an und schaue an mir herab: Ich habe obenrum nichts an. Ich hebe die Decke ein kleines Stück weiter: Ich bin völlig nackt.

Panik.

Plötzlich merke ich, daß es sich zwischen meinen Beinen ganz klebrig anfühlt und eigentlich mein ganzer Körper irgendwie zu kleben scheint. Und es riecht unangenehm -- ich rieche unangenehm. Oder bilde ich mir das nur ein?

Ganz ruhig, Mädchen, es gibt sicherlich eine ganz plausible Erklärung für das alles. Aber warum verdammt nochmal weiß ich nicht, wie und warum ich hierher gekommen bin? Und wo ist dieses „hier" überhaupt?

Ich muß hier weg! Sofort!

Energisch schleudere ich die Bettdecke zur Seite und springe aus dem Bett. Ein kontrollierender Blick auf das Bettlaken. Dieses feinstrukturierte Muster verschiedener Grautöne könnte alle möglichen Spuren verschlucken. Ich sehe nichts, daß meine wilden Gedanken und Ängste belegen oder entkräften könnte.

Aber in meinem Schritt zeigt sich ein anderes Bild: Meine Schamlippen kleben ganz merkwürdig und unangenehm zusammen, und von den Oberschenkeln bis zum Bauchnabel fühlt sich alles irgendwie rauh und klebrig an.

Und es riecht. Streng, eklig! Ich weiß nicht wie oder wonach, aber es ist nicht mein Geruch.

Panik. Angst. Verzweiflung.

Wurde ich...?

Mein Puls rennt. Ich muß hier raus!

Wo sind meine Klamotten?

Ein großer Sessel, eine Kommode, unendlich viel weicher Teppich soweit ich sehen kann; alles ist sauber und aufgeräumt -- nur meine Klamotten sind nicht da!

Die Tür steht einen Spalt offen. Ich zögere. Was erwartet mich dahinter? Oder wer? Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich wissen will...

Aber der einzige Weg fort von hier führt durch diese Tür. Alternativlos.

Vorsichtig nähre ich mich der Tür, stoppe, lausche, zögere, zittere. Habe Angst vor dem, was sich meine Phantasie hinter dieser Tür ausmalt.

Durchatmen, allen Mut zusammennehmen. Ich fasse die Klinke, ziehe, lautlos. Mein Blick fällt... auf den glänzenden Parkettboden eines Flures. Sonst nur Wände. Niemand zu sehen. Nichts zu hören.

Ich warte kurz, gehe los, barfuß. Fühle mich nackt und ausgeliefert. Spüre die Angst, jeden Moment überrascht zu werden. Halte instinktiv eine Hand vor meine Brüste, die andere vor meine Scham.

Ich nähre mich einer offenstehenden Tür. Gehe langsamer. Lausche. Riskiere einen Blick hinein... Niemand zu sehen. Ich habe das Bad gefunden.

Kurzerhand gehe ich hinein -- zumindest einen Blick in den Spiegel werfen, bevor ich auf die Straße laufe. Was ich mir jedoch getrost sparen könnte, falls ich nackt auf die Straße laufen werde, denke ich pragmatisch.

Ich mustere das Bad: Eine Zahnbürste, Medikamente, die irgendwie bedrohlich aussehen, kaum Kosmetik, Männer-Rasierer, Toilettenbrille hochgeklappt. Hier wohnt ein unkultivierter Single-Mann, folgere ich, der gewöhnlich keinen Damenbesuch hat.

Wäre ich jemals freiwillig hierher gekommen? Niemals!

Als ich vor den Spiegel trete, bin ich tatsächlich ein wenig erstaunt, daß ich einigermaßen ok aussehe. Scheinbar hatte ich es schlimmer erwartet. Welche ekligen Substanzen an meinem Körper kleben, sieht der Spiegel offenbar nicht. Und ob meine Augenringe echt sind oder nur verschmierter Lidschatten, ist mir gerade herzlich egal.

Ich sehe, daß meine Brustwarzen merkwürdig gerötet sind. Aua! Die Berührung tut weh. Was zum Henker ist letzte Nacht bloß passiert?! Es gruselt mich bei dem Gedanken.

Denk nach vorne, versuche ich mir einzureden, du mußt hier weg!

Kann ich es wagen, schnell die Toilette zu benutzen? Ich müßte eigentlich mal dringend pinkeln... Besser nicht, man könnte mich hören. Lieber so schnell wie möglich weg! Und während ich nachdenke tritt mein Fuß auf einen harten Gegenstand:

Ein Schuh. Mein Schuh!

Ich drehe mich um, meine Augen beginnen das gesamte Bad abzuscannen. Tatsächlich, hinter der Badewanne sehe ich meine Jeans auf dem Boden liegen. Kurz darauf finde ich meine Bluse und meinen BH in der Badewanne unter einem Handtuch wieder. Na zum Glück war kein Wasser drin, denke ich mir. Schließlich finde ich sogar meine Handtasche in einem Regal versteckt hinter einem Vorhang. Schnell werfe ich einen Blick hinein: Portemonnaie, Smartphone, Schlüssel, alles drin. Na Gott sei Dank! Nach kurzer Suche taucht auch der zweite Schuh unter dem Waschtisch auf. Nur mein Slip bleibt verschwunden. Mist!

Scheiß drauf! Für die schnelle Flucht brauchst du keinen Slip! Ich beginne in atemberaubender Geschwindigkeit, mir die wiederentdeckten Kleidungsstücke überzustreifen. Ganz vorsichtig ziehe ich den Reißverschluß meiner eng anliegenden Jeans zu.

Meine Augen suchen weiter. Wo ist der verdammte Slip? Nur äußerst ungern möchte ich irgendetwas hier zurücklassen. Und ausgerechnet meine Unterhose! Ganz nebenbei öffnen ich mit dem Fuß den Mülleimer.

Oh nein!

Ganz oben liegen mehrere Kondome -- benutzte Kondome. Das müssen mindestens drei, nein vier oder fünf oder noch mehr sein.

Und es riecht unangenehm. Es riecht... Es riecht so ähnlich wie... Oder nicht? Oder doch?

Schockiert und regungslos stehe ich da, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Eine Träne läuft mir die Wange herab und tropft auf den Boden.

Reiß dich zusammen, Mädchen! Hau ab hier, solange du noch kannst! Du hast keine Ahnung, was hier eigentlich vorgeht! Vielleicht bist du früher als geplant aufgewacht und das ist deine Chance...

Dreimal Durchatmen, ich kneife die Augen zusammen zu einem entschlossenen Blick, balle die Fäuste, spanne kurz meinen ganzen Körper an, atme aus und marschiere los.

Raus aus dem Bad, weiter durch den Flur. Ich gehe barfuß, meine Schuhe in der Hand. Leise. Umsichtig. Achte auf jedes kleinste Geräusch.

Zu meiner Linken ein Raum, ich gehe vorbei. Zu meiner Rechten eine angelehnte Tür, ich gehe weiter. Der Flur knickt ab nach rechts. Ich sehe die Wohnungstür, endlich!

Vorsichtig fasse ich die Klinke. Mein Herz klopft. Ganz langsam und leise drücke ich nach unten. Gleich habe ich es geschafft! Ich ziehe vorsichtig... Die Tür öffnet nicht!

Verdammter Mist!

Panik steigt in mir auf. Meine Hände beginnen zu zittern, erst nur wenig, dann immer stärker.

Scheiße! Ich will nicht in Panik geraten, ich will stark sein! Aber es gelingt mir nicht.

Ich habe Angst, unbeschreibliche Angst. Meine Beine werden immer weicher und mir wird ein wenig schummerig. Ich habe große Mühe, mir nicht ins Höschen zu machen und bin nicht sicher, wie lange ich den verbleibenden Rest an Selbstkontrolle noch aufrechterhalten kann.

Oh nein! Habe ich da gerade ein Geräusch vom anderen Ende des Flures vernommen? Mein Herz rast, ich bin völlig außer Atem. Mein ganzer Körper zittert.

In meinem Kopf spielt die Szene eines alten Schwarzweiß-Gruselfilms, in dem das Mädchen panisch kreischend die Klinke der verschlossenen Fluchttür auf und ab bewegt, während der Mörder immer näher kommt. Ich, die Zuschauerin, denke: „Mach was, dummes Mädchen, gleich hat er dich!"

Und was mache ich jetzt?

Ich höre Schritte näher kommen, oder bilde sie mir ziemlich überzeugend ein.

Denk nach! Die Tür ist verschlossen. Der Schlüssel steckt nicht. Ich schaue links, schaue rechts, kein Schlüssel zu sehen. Die Tür hat merkwürdig viele Schließarmaturen: Ein normales Sicherheitsschloß unterhalb der Klinke, weiter oben ein breites Schlüsselloch für einen doppelseitigen Schlüssel. Dazwischen eine Türkette, die jedoch geöffnet ist. Weiter unten befindet sich noch ein Drehknauf. Ich packe den Knauf und drehe. Tatsächlich läßt er sich eine Umdrehung in Richtung der Tür drehen. Das bedeutet, er muß vorher verschlossen gewesen sein!

Hoffnung.

Ich habe etwas getan -- nicht wie das Mädchen im Film schreiend an der Klinke gewackelt. Aber wird es mir nützen? Hektisch -- aber immer noch ganz leise -- greife ich die Klinke erneut und drücke sie langsam nach unten. Ich ziehe...

Die Tür öffnet.

Mit einem großen Satz fliege ich förmlich in ein geräumiges lichtdurchflutetes Treppenhaus mit kalten spiegelglatten Marmorstufen. Die Treppe hinunter, zwei, drei Stufen auf einmal. Barfuß. Halte mich auf jedem Treppenpodest am gußeisernen Geländer fest und schwinge meinen sportlichen Körper um hundertachzig Grad um die Kurve. Treppe. Springen. Treppe. Springen. Vier Stockwerke, oder fünf. Ich sehe die Ausgangstür. Ich laufe geradeaus den Flur entlang. Gleich hab ich die Tür erreicht.

„Na Sie haben es aber eilig, junge Dame!"

Erschrocken drehe ich mich um. Noch zwei Meter trennen mich von der rettenden Freiheit.

Im Augenwinkel sehe ich eine geöffnete Wohnungstür mir gegenüber. Ein älteres Paar steht in der Tür. Der Herr schüttelt grimmig den Kopf: „Die Jugend von heute -- nicht einmal mehr Grüßen..." Die Dame schaut mich freundlich an und nickt mir zu. Ich halte kurz inne, ziehe mir zügig die Schuhe an die Füße und werfe der Dame den Versuch eines Lächelns zu.

Ich schlüpfe durch die Tür und tauche auf dem gut belebten Gehweg unter.

Geschafft!

Schnellen Schrittes gehe ich immer geradeaus.

Du bist noch nicht außer Gefahr, warnt mich mein Verstand. Wer auch immer könnte dich hier noch finden.

Angst, Herzklopfen, bei jedem Passanten der mir in die Augen schaut. Ich weiche ihren Blicken aus. Schaue auf den Boden. Gehe schneller. Immer weiter. Keine Ahnung wo ich bin.

Schon fünfzehn oder zwanzig Minuten bin ich unterwegs. Laufe weiter, immer noch mit hohem Tempo. Meine Füße schmerzen. Zu hoch die Absätze für ausgedehnte Spaziergänge. Durchhalten, ich muß weiter...

Plötzlich ein Kreuzung, die mir bekannt vorkommt. Ich weiß wieder wo ich bin. Nur vier Haltestellen mit dem Bus bis zu meiner Wohnung. Aber jetzt Bus fahren? Ich schaue ziemlich zerrissen aus und stinke abscheulich.

Ich gehe weiter! Auch weil mir die Vorstellung Angst macht, im Bus einfach nur bewegungslos da zu sitzen. Nichts zu machen. Nicht fliehen zu können. Ich laufe mit unvermindertem Tempo weiter.

Ich spüre, wie die enge Jeans in meinem Schritt reibt. Mehr und mehr ist das Reiben, das anfangs einfach nur da war, schmerzhaft geworden. Auch meine Brustwarzen tun immer noch auf merkwürdige Art weh, was durch die ständige Bewegung nicht gerade besser geworden ist. -- Ein seltsam stechender Schmerz, den ich zuvor noch niemals gefühlt habe. Aber auch mein gesamter Körper ermüdet langsam und wird immer schmerzempfindlicher.

Komm schon, reiß dich zusammen! Ich ignoriere die Schmerzen und die Müdigkeit und bewege mich mit energischem Schritt auf die vertraute und sichere Umgebung zu.

Unendliche Straßen. Bin ich jemals diesen Weg zu Fuß gegangen?

Und dann sehe ich meine Straße. Endlich! Noch vier Häuser, dann springe ich die Stufen zur Haustür hinauf. Klack klack, offen, hinein, Treppe hoch, noch eine Treppe, nochmal Aufschließen, rein, geschafft! Ich lasse die Tür ins Schloß fallen und mich auf den Boden. Sogleich rappel ich mich wieder auf. Endlich auf Toilette gehen. Badtür auf, Deckel hoch, Entspannung. Ich schließe die Augen, atme aus und sacke erschöpft zusammen.

Meine Gedanken drehen sich chaotisch im Kreis bei dem Versuch, das gerade Erlebte zu begreifen. Völlig geschafft sitze ich da. Bewegungslos. Bin froh, daß ich, um mir ein warmes Bad einzulassen, nicht erst von der Toilette aufstehen muß. Der Vorteil an einem kleinen Badezimmer, kombiniert mein Verstand selbstbewußt. Ich stelle das Wasser an. Noch immer kann ich nicht ansatzweise begreifen, was eigentlich passiert ist.

Ich ziehe meine Hose über die Füße und kicke sie mit Schwung in die Ecke. Beim Aufknöpfen meiner Bluse reiße ich aus Versehen einen Knopf ab. Dann öffne ich den BH.

Aua! Scheiße tut das weh, als sich die Cups von den Brüsten lösen. Was zum...! Meine Brustwarzen sind sichtbar angeschwollen und deutlich gerötet. Und ist da etwa getrocknetes Blut? Ich schaue genauer...

Just in diesem Moment höre ich das Wasser in der Badewanne durch den Überlauf abfließen. Hoppla, na das sollte aber reichen, denke ich und stelle das Wasser schnell ab.

So, jetzt ist also der Moment gekommen, an dem ich mich von meinem Thron erheben muß, da mich die Badewanne dringend erwartet, vergesse ich für einen Augenblick die Wirren meiner Gedanken.

Ich greife zum Toilettenpapier und... schlagartig bin ich wieder in der bedrückenden Realität angekommen: Ich fühle wieder dieses klebrige Zeug an meinem Unterleib. Der Geruch ist zwar kaum noch wahrzunehmen und auch das Kleben ist weniger geworden -- wahrscheinlich durch die Reibung an der Hose -- aber tiefer zwischen meinen Hautfalten spüre ich es immer noch.

Hektisch ziehe ich aus meiner Handtasche zwei Feuchttücher heraus, so daß die Tasche mit Krachen zu Boden geht. Ich beginne, mich an meiner empfindlichen Stelle vorsichtig zu reinigen. Und tatsächlich fühlt es sich schon bald etwas weniger schlimm an, auch wenn ich jetzt merke, daß die ständige Reibung an der Hose durchaus unangenehme Spuren hinterlassen hat.

Gerade will ich die Feuchttücher in den Abfalleimer werfen, da sehe ich...

Pfui Teufel! Das ist ja widerlich!

An dem Tuch befindet sich nicht nur undefinierbarer grauer Dreck, es sind auch schwarze, dicke, eklige, lange, gekräuselte Schamhaare dabei.

Mir stockt der Atem.

Die Haare können ganz unmöglich von mir sein! Seit meinem vierzehnten Lebensjahr trage ich gänzlich keine Schamhaare mehr. Und auch die Farbe würde nicht stimmen.

Vor Ekel lasse ich alles fallen und springe wie aus Reflex in die reinigende Badewanne, so daß eine nicht unerhebliche Menge an Wasser auf den Boden schwappt.

Als ich eintauche brennen meine Brustwarzen wie Feuer. Was ist das bloß? Zum Glück läßt das Brennen schon kurz darauf nach.

Shit, mein Handy! Das Wasser auf dem Boden! Mein Handy war auch in der Tasche!

Schnell richte ich mich auf und drehe mich um. Sehe verstreute Gegenstände überall auf dem Boden.

Glück gehabt! Das Handy liegt nicht im Wasser. Der Rest ist halb so wird.

Aber was liegt denn da eigentlich? Ein kleines Plastiktütchen mit irgendwas drin. Ich kann mich nicht entsinnen, es schon mal gesehen zu haben. Aber es muß wohl aus meiner Tasche gefallen sein. -- Merkwürdig.

Drogen etwa? Mal ehrlich, würde mich das jetzt noch wundern?

Ich strecke meine Hand aus der Badewanne hin zu dem kleinen unscheinbaren Plastiktütchen. Erreiche es mit meinen nassen Fingerspitzen, rutsche ab. Ich stecke mich noch weiter, schiebe das Tütchen näher und kann es schließlich aufheben.

Es glitzert ein wenige durch die nasse Tüte hindurch. Was ist das?

Zwei kleine Metallstäbchen befinden sich darin mit jeweils links und rechts kleinen Kügelchen daran. -- Das sind Piercings!

Aber was soll ich denn mit...?

Und bevor ich den Gedanken auch nur zuende denken kann, zählt mein Verstand schon eins und eins zusammen: Diese Piercings haben mehr mit dir zu tun, als dir lieb ist!

Für einen Moment sitze ich wie versteinert in der Badewanne. Ich bin total baff. Nicht sicher, was ich gerade denken oder fühlen soll.

Warum tun deine Brustwarzen so fürchterlich weh? Weil Löcher durch sie hindurchgestochen worden sind! Und das sind die passender Stecker dazu, präsentiert mein Verstand stolz die Erklärung.

Was zum...! Fuck! Wie kann das...? Kann es sein, daß ich...? Nie im Leben! Oder etwa doch?

Ungläubig schaue ich meine Brüste an. Das Wasser hat inzwischen die dunklen Rückstände abgewaschen. Mein Gott, tatsächlich! Ich sehe auf beiden Seiten meiner Nippel eine punktförmige Veränderung.

Das kann doch nicht wahr sein!

Ich überlege, ob ich etwa in einem Zustand geistiger Verwirrung...?

Aber ich kann mich an nichts erinnern! An gar nichts!

Nicht einmal, wieviele Stunden meiner Erinnerung fehlen! -- Stunden? Welcher Tag ist heute überhaupt?

Ich will zu meinem Handy greifen, um zumindest die Frage nach dem aktuellen Datum aufklären zu können. Lehne mich über den Rand der Badewanne... Au! Genau die empfindliche Stelle getroffen! Erreiche gerade so ohne aus der Wanne zu steigen mein Handy...

Akku leer! Auch das noch!

Ich rede mir ein, bestimmt fehlt dir nur eine Nacht -- was die Sache nicht unbedingt besser macht... Aber eigentlich hatte ich vorletzte Nacht mein Handy noch aufgeladen...

Mein Verstand resigniert.

Ich bin erschöpft.

Irritiert.

Verwirrt.

Löcher in meinen Nippeln! -- Und ich weiß nicht, wie es dazu kam!

Natürlich hatte ich wie viele Mädchen schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre, meine zierlichen süßen Knospen durchstechen zu lassen. Aber verdammt nochmal, das war in einer wilden sexuellen Fantasie! Das hier ist das wahre Leben! Ich hab ja nicht mal ein Bauchnabelpiercing, weil mir das schon zu viel der Mode ist. Und jetzt das? Ich werd verrückt!

Meine Gedanken drehen sich wirr im Kreis. Ich weiß nicht was ich denken soll.

Irritation. Abscheu. Vielleicht hat irgendwer ohne mein Einverständnis...

Ohnmacht. Resignation. Ich kann es nicht ungeschehen machen...

Neugier. Spannung. Erregung.

Erregung?!

Fuck, jetzt muß ich es wissen!

Es ist, als hätte etwas einen Schalter in mir umgelegt. Ich stehe auf und trete aus der Badewanne. Tropfe die verbliebenen trockenen Fließen und den Badteppich mit Wasser voll. Gehe zum Spiegelschrank, hole ein kleines Fläschchen hervor und ein paar Taschentücher. Ich packe die beiden Piercings aus, schraube sie auf, lege sie auf ein sauberes Taschentuch und tropfe reichlich der Flüssigkeit aus dem Fläschchen darauf.

Du wirst doch wohl nicht..., interveniert mein Verstand. Klappe halten! Erwidert etwas in mir.

Dann nimm wenigstens Eisspray! Gute Idee, entgegne ich meinem Verstand anerkennend. Ich laufe geradewegs in den Flur und zaubere Eisspray aus meiner Sporttasche hervor.

Zurück im Bad. Ich bin wie in Trance. Schnell noch einen sauberen Waschlappen holen. Nochmal Hände gründlich waschen. Dann gehts los:

Eisspray aufsprühen, nicht zu knapp. Mein Gott ist das kalt! Alles zieht sich zusammen.

Dann ein Moment des Zögerns: Ich weiß wohl, ein frisch gestochenes Piercing nimmt man eigentlich gar nicht heraus. Die Wunde beginnt sofort zu verheilen. Ich schiebe die Gedanken weit weg, bis ich sie nicht mehr finde.

Lappen zusammenfalten und zwischen die Zähne nehmen. Ich ahne, ich werde es brauchen. Dann Nippel in Position bringen. Ich setze den Stift an. Vorsicht, ziemlich glitschig! Nicht fallen lassen! Beginne, an der wunden Stelle in den Nippel hineinzudrücken. Aua, verdammt! Beiße zu, Drücke weiter. Es tut nur weh, geht aber nicht hinein. Shit! Zögern. Abbrechen? Nein! Muß weiter machen! Beiße fester zu. Drücke nochmal. Au! Ich kann nicht mehr! Unendlicher Schmerz. Letzter Versuch! Beiße noch fester zu. Halte den Nippel ganz locker. Drehe den Stift um die eigene Achse, schiebe nur wenig. Er bewegt sich, taucht ein in die verletzte Haut. Macht Fortschritte. Ist bald bis zur Hälfte drin. Weiter drehen, nur ganz sanft gegenhalten. Plötzlich wieder mehr Schmerz. Nur noch wenig vom Stift übrig. Nochmal fest zubeißen. Licht am Ende des Tunnels! Die glänzende Spitze kommt hervor. Blut auch, aber nur wenig. Kugel drauf, drehen. Geschafft!

12