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Wie das Leben so spielt Teil 07

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„Ach verdammt daran habe ich gar nicht gedacht. Ich war nur so glücklich dass ich es allen direkt mitteilen wollte" gesteht Bernd ihr. „Macht nix dann erfahren wir es halt morgen wenn wir Stephanie und was ist es denn eigentlich oder weißt Du das auch nicht"? Bernd muss lachen. „Doch da habe ich genau hingesehen. Es ist ein Mädchen und wird Lisa Marie heißen"! „Ah was für ein schöner Name. Gut Bernd dann danke für den Anruf und bis morgen. Ich denke Du hast noch ein paar Anrufe zu erledigen oder"?

„Danke Rita und ja Euch habe ich natürlich als erstes angerufen" bestätigt Er ihre Vermutung. Dann beenden sie das Gespräch und Bernd tätigt die anderen Anrufe. Danach geht Er noch einmal kurz zu Stephanie in ihr Zimmer und verabschiedet sich um nach Hause zufahren und dort gescheit im Bett zu schlafen. Am nächsten Tag ist natürlich volles Haus im Zimmer von Stephanie. Alle beglückwünschen die Beiden und wollen natürlich die kleine neue Erdenbürgerin mal sehen oder im Arm halten.

Die Zeit vergeht. Alles hat sich im Leben der Beiden wieder beruhigt. Zwar hat Bernd selbst jetzt mehr als sechs Jahre nach der Explosion immer noch nicht all seine Erinnerung zurückbekommen. Doch das macht ihm nichts aus. Er ist glücklich. Er liebt seine Frau und ist vernarrt in seine Tochter. Etwas was man ihm mehr als deutlich ansehen kann. Jeder der die Beiden beobachtet kann sofort sehen wie Beide aufblühen wenn sie zusammen sind. Zusammen irgendwas spielen oder wie es Stephanie sonst meistens ausdrückt, irgendwelche Dummheiten aushecken, kann dies genau sehen.

Schon öfters hat Stephanie gesagt. „Bernd kann nur der Vater sein, denn Lisa ist in der Hinsicht genau wie Bernd. Nur Dummheiten und streiche im Kopf. Sie erinnert mich so sehr an Bernd als wir noch Kinder waren. Nur das Bernd in ihrem Alter noch nicht so schlimm war, das kam erst so ab der Vierten oder Fünften Klasse. Das Bernd immer irgendeinen Streich und Witz parat hatte. Deswegen mache ich mir auch ein wenig Sorgen. Denn nicht nur das Lisa schon früher sich solche Sachen ausdenkt oder ihr das einfach so einfällt, wie Bernd ja auch, nein Lisa hat mit Bernd ja auch noch einen passenden Lehrer"!

Doch scheinen Stephanies Befürchtungen komplett umsonst gewesen zu sein. Denn selbst nach weiteren acht Jahren hat Lisa Marie bei weitem nicht soviel Ausgeheckt wie Bernd es damals schon hatte. Es gab zwar kleine Vorfälle bei denen sie aber meisten, vor allem Bernd, laut lachen mussten.

Es ist Abend und die Drei sitzen zusammen auf dem Sofa und schauen Fern, als Bernd auf einmal aufsteht und kurz den Raum verlässt. Als Er dann wieder kommt setzt Er sich jedoch nicht wieder hin sondern bleibt vor Stephanie stehen. Gebannt und fragend schauen ihn Stephanie und Lisa Marie an. Dann geht Bernd vor ihr in die Knie und sagt. „Mein Rehlein heut vor 15 Jahren hat mein Leben neu begonnen. Genau heute vor 15 Jahren war es als Du Jürgen vorm Traualtar hast stehenlassen nur um mich vom Abflug abzuhalten und mir deine Liebe zu gestehen. Dafür und dafür das Du nach und in der schlimmsten Zeit meines Lebens zu mir gestanden und für mich da warst möchte ich Dir danken und frage Dich ... würdest Du mich noch einmal heiraten"?

Stephanie ist so gerührt das ihr sofort die Tränen in die Augen schießen. Wie konnte sie auf die Frage mit Nein antworten. Nicht nur weil sie ihn doch immer noch genauso sehr, wie an genau dem Tag welchen Bernd gerade beschrieben hatte liebte. Nein allein die Tatsache dass Bernd dieses Datum nicht vergessen hatte, sondern es auch für ihn neben ihrem Hochzeitstag und dem Geburtstag ihrer Tochter ein absolut wichtiges Datum und Ereignis darstellt hätte ausgereicht damit sich Stephanie erneut in Ihn verliebt hätte. Überglücklich antwortet Stephanie mit leicht tränenerstickter Stimme: „Ja ich will" und fällt dann Bernd um den Hals.

Lisa Marie sitzt stillschweigend auf ihrer Stelle. So glücklich sie auch ist und so sehr sie sich für ihre Eltern freut will Sie ihnen doch diesen Moment ganz alleine gönnen. Erst als sich die Beiden wieder von einander trennen steht auch sie auf und geht strahlend vor Glück und Freude auf zu den Beiden. Doch kurz bevor Lisa Marie die Beiden erreicht bricht diese auf einmal Bewusstlos zusammen und stürzt zu Boden. „Lisa" ruft Bernd und ist mit zwei schnellen Schritten bei ihr. Nach kurzem rütteln und schütteln kommt dann ihre Tochter wieder zu sich.

„Was war los meine Kleine" fragt Bernd sofort besorgt. Obwohl Lisa Marie mit ihren nun 14 Jahren und 1,66m Größe nicht mehr wirklich klein ist liebt sie es wenn Bernd sie so nennt. Es ist sein <> für Sie. So wie in den amerikanischen Serien die Väter ihre Töchter immer oder zumindest meistens Prinzsinn nennen. Zudem weiß oder befürchtet sie das wenn sie ihren Vater bitten würde sie nicht mehr so zu nennen, sie ihm doch irgendwie ein klein wenig das Herz brechen könnte oder würde. Aus diesen Gründen sagt Lisa nichts wenn Bernd sie seine Kleine nennt. „Ich weiß es nicht Papa, auf einmal wurde mir schwarz vor Augen"!

Stephanie hat in der Zeit schnell einen nassen Waschlappen geholt und legt diesen nachdem sich Lisa Marie auf das Sofa hingelegt hat ihrer Tochter auf die Stirn. „So ruhe Dich ein wenig aus Lisa. Vielleicht nur ein wenig viel heute alles gewesen. Morgen schauen wir weiter und wissen wir bestimmt mehr" sagt sie ruhig mit mütterlicher Führsorge in der Stimme.

Doch stattdessen beginnen Lisa Maries Zusammenbrüche nun häufiger zu werden. Oder Sie bekommt aus heiterem Himmel Nasenbluten. So das Bernd und Stephanie besorgt um ihre Tochter mit dieser Lisa Maries Arzt besuchen. Nachdem sie diesem die Symptome geschildert haben, hat dieser einen Verdacht. Da er jedoch nicht zu früh die Pferde scheu machen will, spricht er diesen nicht aus, sondern ordnet verschiedene Untersuchungen an. „Es können mehrere, verschiedene Gründe dazu führen. Nach den Untersuchungen Wissen wir mehr"!

Die Zeit des warten, des auf die Ergebnisse warten ist für alle Beteiligten die reinste Hölle. „Was kann sie nur haben Schatz" fragt Stephanie Bernd an einem Abend nachdem Lisa Marie schon zu Bett gegangen ist, da sie sich wieder sehr schlecht fühlt. „Ich weiß es nicht Rehlein, aber lange werde ich nicht mehr auf die Befunde warten"! Bernd sagt dies mit einem versteinerten Gesichtsausdruck welcher Stephanie Angst einjagt. „Schatz was hast Du vor"?

„Ich habe Angst dass uns die Zeit davon läuft" Bernd muss schlucken bevor Er weitersprechen kann. „Ich meine schau Dir sie doch an. Wo ist das Lebehafte Mädchen hin welches wir so lieben und uns so viel liebe schon zurückgegeben hat? Wenn morgen die Befunde immer noch nicht da sind, werde ich Lisa nehmen und mit ihr ins Krankenhaus fahren"! „Jetzt machst Du mir auch Angst Bernd. Fürchtest Du das es sowas ernstes ist"? Stephanie will sich gar nicht richtig ausmalen was ihre Tochter haben könnte.

In dem Moment kommt Lisa Marie zu ihnen ins Wohnzimmer. Das Gesicht wieder tief in den Nacken gepresst und ein Taschentuch sich auf die Nase drückend. „Jetzt reicht es" meint Bernd. Eilt schnell ins eheliche Schlafzimmer und holt dort aus dem Schrank einen langen Mantel. Bei den beiden zurück legt er diesen Lias Marie um, da diese sich ja schon schlaffertig angezogen hatte, und sagt dann <>.

Die Fahrt dauert ein knappe halbe Stunde. Zwischendurch muss Bernd kurz rechts anfahren damit sich Stephanie nach hinten zu ihrer Tochter setzen kann, da diese wieder einmal das Bewusstsein verloren hat. Sanft liegt der Kopf von Lisa Mari auf ihrem Schoß und streichelt Stephanie deren Kopf. „Bitte lieber Gott lass es nichts böses sein. Ich bitte Dich nicht oft um etwas, aber bitte erfülle mir diesen einen Wunsch" betet Stephanie in Gedanken und schaut dabei aus dem Fenster zum Himmel.

Da es mittlerweile nach 22 Uhr ist, ist natürlich nicht mehr viel betrieb und so kommen sie sofort dran. Sofort werden verschiedene Untersuchungen eingeleitet und schon am nächsten Morgen liegen die Ergebnisse der Blutuntersuchung ect. vor.

So besorgt Rita und Bernd auch sind, so sehr versuchen sie doch Lias Marie zu beruhigen. „Ich hab garantiert nur überreagiert Kleines und in ein bis zwei Tagen bist Du wieder zuhause bei uns" meint Bernd und versucht das zittern in seiner Stimme so gut es geht zu verbergen. Was ihm allerdings nicht richtig gelingt. „Ist schon gut Papa"! Mein Gott meine kranke Tochter versucht gerade mich zu trösten, mir Mut zu machen. Was muss ich doch für ein schlechter Vater sein. Es sollte doch andersherum sein" denkt Bernd bei sich und kämpft gegen seine Tränen an.

Dann geht die Tür auf und der Arzt betritt das Zimmer. In seiner Hand hält er den Krankenbericht. Er schaut noch einmal schnell die Befunde und Ergebnisse an bevor er dann Bernd, Stephanie und vor allem Lisa Marie anspricht. „Guten Tag, mein Name ist Dr. Kempf. Leider habe ich keine so guten Nachrichten für Sie. Ihre Tochter ist an Akute Leukämie erkrankt". Diese Nachricht ist für alle ein Schock. „Was ... was für Behandlungsmöglichkeiten haben wir" will Bernd dann wissen. „Die einfachste wäre wenn wir einen Knochenmarksspender finden würden. Am besten oder einfachsten passen natürlich Verwandte. Am besten noch Mutter oder Vater"!

„Wo muss ich hin" kommt es wie aus der Pistole gestochen von Bernd. Er würde alles was sein muss tun oder geben, wenn es um das Leben einer seiner beiden lieben gehen würde. „Ganz langsam Herr Geiger. Erst müssen wir sie trotzdem testen. Denn hin und wieder gibt es auch bei Eltern ungewünschte Komplikationen. So das das Knochenmark trotz des Verwandtschaftsgrads nicht Kompatibel ist"! „Ich will nur wissen wo ich hin muss um diese Untersuchung machen lassen zu können"! Die ganze Zeit über hält Bernd die Hand seiner Tochter und diese drückt nun ganz leicht seine Hand. Es ist weniger Bewusst, doch ist es ein kleines Zeichen ihres Dankes an ihn.

Dr. Kempf ruft eine Schwester ins Zimmer und erklärt dieser das und welcher Untersuchung sich Bernd unterziehen will und muss. Dann führt diese ihn kurz zum Schwesternzimmer damit sie die Nötigen Unterlagen nehmen und ihn dann in den entsprechenden Untersuchungsraum bringt. Dort zieht sich Bernd bis auf den Schlüpfer aus und das OP-Hemdchen an. Dann setzt er sich auf die Liege und wartet darauf dass die Untersuchung beginnt.

„Keine Angst mein Schatz. Alles wird gut du hast ja gesehen wie schnell Papa zu dieser Untersuchung wollte" spricht Stephanie zu Lisa Marie und spielt die gelassene. Doch in Wahrheit sieht es ganz anders aus in ihr. „Leukämie, Blutkrebs, und das bei der Familiären Vorgeschichte" denkt sie bei sich und muss stark mit sich kämpfen damit Lisa Marie eben nicht mit bekommt wie schlimm es um sie steht. Denn vor 10 Jahren war Peter und drei Jahre später Rita an Krebs erkrankt und dann Beide vor drei Jahren daran gestorben.

Es dauert ungefähr eine Stunde bis Bernd wieder im Zimmer seiner Tochter erscheint. Man sieht ihm an das die Untersuchung kein Spaziergang und wohl auch schmerzhaft für ihn war. „Alles ok Papa" fragt Lisa mit brüchiger Stimme. „Alles ok Kleines. Halb so wild gewesen und selbst wenn es doppelt oder dreifach so schlimm gewesen wäre, wäre es ok gewesen. Für Dich oder Mama würde ich noch ganz andere Sachen auf mich nehmen"! Während er dies sagt setzt er sich auf die linke Bettseite und sofort greift sich Lisa seine Hand. Mit tränen in den Augen und weiter brüchiger Stimme haucht sie. „Danke Papa"!

Wieder beginnt eine Zeit des warten welche an den Nerven der Dreien zerrt. Es dauert noch mehrere Stunden bis das Ergebnis vorliegt und Dr. Kempf damit wieder zu ihnen kommt. Schon beim hereinkommen erkennt Bernd das dieser keine guten Neuigkeiten mit sich bringt. „Ich muss ihnen leider sagen das sie als Spender nicht in Frage kommen Herr Geiger"! „Aber wieso ich denke bei Blutsverwandten gibt es so gut wie kein passt nicht"? „Bei Blutsverwandten ja. Doch sie und ihre Tochter sind nicht Blutsverwandt Herr Geiger"! „Was? Natürlich bin ich ihr Vater" antwortet Bernd. „Tut mir Leid vom Gesetz her ja aber nicht vom Biologischem Standpunkt aus. Frau Geiger wüssten Sie Wer ansonsten als Vater in frage kommen könnte"? Dr. Kempf schaut Stephanie direkt an. „Es gibt keinen anderen als meinen Mann der in Frage kommt. Von Jürgen kann sie nicht sein" antwortet kopfschüttelnd Stephanie.

„Wie auch immer das Knochenmark des Vaters ist am Kompatibelsten und auch so gerne sie es wären Herr Geiger, <> sind es leider nicht deshalb müssten wir diesen Jürgen ebenfalls so schnell es geht Untersuchen" meint der Arzt. „Das ... das geht nicht ... mein Ex-Verlobter ist vor sieben Jahren tödlich mit dem Auto verunglückt. ... Bleibe also nur ... noch ich! Wo muss ich hin"? Wieder ruft der Arzt eine Schwester, damit diese nun Stephanie zur Untersuchung bringt.

„Sie ist nicht ihre Biologische Tochter Herr Geiger" immer wieder dröhnt der Satz durch seine Gehirnwindungen. Verfolgt Bernd regelrecht so dass Er gar nicht richtig mitbekommt wie es in diesem Moment in Lisa aussieht. Natürlich ist es auch für ihn schwer nach 14 Jahren zu erfahren das er doch das Kind eines anderen am aufziehen und lieben ist. Doch wie schlimm muss es erst sein wenn man irgendwann erfährt das der Mann den man immer als Vaterfigur angesehen und geliebt hat auf einmal nicht mehr diese ist bzw. sein soll? Jedoch war sich Stephanie immer so sicher gewesen, das sie dies nie auch nur eine Sekunde lang in Betracht gezogen hatten

Erst das leichte schluchzten, von Lisa Marie, reißt Bernd wieder aus seinen Gedanken zurück in die Realität. Sofort beugt er sich herunter zu ihr und küsst sie sanft auf die Stirn und Wange. „Ich habe Angst" ist alles was Lisa Marie sagt und es trifft Bernd wie eine Klinge, die sich durch sein Fleisch, in sein Herz, bohrt. Nicht einmal das sie zugegeben hat Angst zu haben, nein das hätte wohl Jeder in ihrer Situation.

Nein, es ist viel mehr das, was Lisa Marie, nicht gesagt hat. Denn Lisa Marie hatte es nicht direkt an Ihn gerichtet gesagt. Sie hatte nicht Papa am Ende gesagt. Etwas was es bei Ihr nie gegeben hatte. Es gab eigentlich nie ein Satz von Ihr, der direkt an ihn gerichtet war, indem nicht das Wort Papa vorkam oder der nicht mit Papa endete. Etwas was immer und Jeden gezeigt hatte, wie Stark ihre Verbundenheit zueinander war. Doch jetzt, in dieser schweren Situation und mit dieser neuen Erkenntnis, fehlte dieses kleine Wort.

„Ich bin für sie nicht mehr ihr Vater! Mit zwei kurzen Sätzen, hat er unsere Familie zerstört" überlegt Bernd und bei den Gedanken kann Er sich kaum unter Kontrolle halten. Bernd zieht sie in seine Arme und während er den starken versucht zu spielen, sagt er zu ihr „Ich weiß Kleines. Warten wir jetzt erst einmal ab, was die Untersuchung von Mama ergibt. Dann schauen wir weiter". Bernds Stimme ist dabei genauso brüchig, wie Lisa Maries eben.

Als Stephanie dann zurück in ihr Zimmer kommt, ist es bereits kurz vor 21 Uhr. „Wie geht es Dir" fragt sie sofort besorgt ihre Tochter.

„Es geht Mama" versucht diese, in diesem Moment, die Tapfere zu spielen.

„Gut, die Ergebnisse werden heute nicht mehr fertig werden und Papa und ich sind auch total fertig. Zudem solltest Du was schlafen, genauso wie wir. Bernd lass uns nach Hause fahren. Wir kommen dann morgen früh wieder mein Schatz, Ok" fragt Stephanie ihre Tochter.

„Ja ist ok, Mama ich Liebe Dich" beantwortet Lisa Marie die Frage.

„Wir liebe Dich auch" erwidert Stephanie.

Bernd gibt seiner Tochter noch einen Kuss auf die Stirn zum Abschied und dann machen sich die Beiden auf den Weg zu sich. Auf der ganzen Fahr sagt Bernd kein Wort und das obwohl Stephanie, immer wieder versucht, ein Gespräch zu beginnen. Sie steigen aus und Betreten das Haus ihrer Eltern, in dem sie seit deren Tod leben. Langsam und mit leicht gesenktem Kopf geht Bernd in die Küche und setzt sich dort auf einen der Stühle, am Frühstückstisch.

Stephanie betritt, nachdem sie kurz auf der Toilette war, ebenfalls die Küche und erschreckt. Am Küchentisch sieht sie einen in sich zusammen gesackten Mann sitzen. Einen den sie schon so lange nicht mehr gesehen hatte und auch nie wieder sehen wollte. Es ist als ob Jemand die Zeit zurück gedreht hätte, zu dem Zeitpunkt an dem Bernd damals wieder zu ihnen zurückgekommen war und Sie, Rita und Peter lediglich Fremde für Bernd waren. Zu der Zeit hatte sie Bernd oft so irgendwo sitzend vorgefunden. Doch spätestens seit ihrer Verlobung war dieser Mann, dieser Bernd, wieder aus ihrem Leben getreten und Ihr Bernd wieder an ihre Seite getreten.

Es bricht Stephanie das Herz, ihn wieder so zu sehen. Stephanie setzt sich neben Bernd und nimmt eine seiner Hände in die ihren. „Bernd, Sie ist deine Tochter. Egal was ein Vaterschaftstest auch sagt. Lisa liebt und braucht Dich, gerade jetzt" sagt Stephanie und versucht dabei ruhig zu bleiben. Bernd starrt weiter auf den Tisch, kein Wort kommt über seine Lippen. „Ich kann nicht glauben, was ich sehe. Lisa war doch immer dein ein und alles. Du hast sie ihr ganzes Leben lang abgöttisch geliebt und das soll jetzt alles durch diesen Test vorbei sein?"

Immer noch spricht Bernd kein Wort, jedoch haben ihn ihre Worte erreicht. Denn auf einmal erkennt Stephanie wie Tränen auf die Tischdecke tropfen. Dicke schwere Tränen, rinnen erst an seinen Wangen hinab und tropfen dann auf die Tischdecke, auf der sich schnell ein nasser Fleck bildet.

„Bernd, Schatz bitte rede mit mir" sagt Stephanie und muss sich zusammen reißen um Bernd nicht anzuschreien. Wobei es weniger Wut ist, die ihre Stimmlage zu erhöhen versucht. Nein, es ist vielmehr Angst. Angst um ihre Familie.

„Es ... es ist egal" ist alles was Bernd schluchzend, auf einmal, heraus bekommt.

„Was ist egal, Schatz" will Stephanie sofort wissen.

Zum ersten Mal, seitdem die Beiden das Krankenhaus verlassen haben, hebt Bernd nun seinen Kopf und schaut er Stephanie an, bevor er weiterspricht. „Es ist egal, was ich für sie empfinde"!

Stephanie versteht nicht was Bernd meint. Wieso sollten seine Gefühle auf einmal keinen Wert mehr haben? Im Gegenteil, gerade in dieser Situation braucht eine Familie Zusammenhalt und das geht nur mit guten, mit starken, und echten Gefühlen. „Schatz, ich brauche Dich und Lisa braucht Dich jetzt erst Recht"!

„Das ist es ja Rehlein. Lisa braucht oder will mich nicht mehr. Sieht in mir nicht mehr ihren Vater" bricht es aus Bernd heraus.

Stephanie ist geschockt. Wie Konnte Bernd nur so etwas annehmen. Was war geschehen, während sie bei der Untersuchung gewesen war. „Nun mal ganz langsam Schatz. Warum sollte Lisa das nicht mehr tun"?

Mit brüchiger Stimme erzählt Bernd ihr „Als Du zur Untersuchung warst, meinte Lisa auf einmal zu mir, das sie Angst habe"!

„Das ist alles? Also ich hätte an ihrer Stelle mindestens genauso viel Angst, Schatz" Stephanie versteht nicht wieso dies Bernd so zu schaffen macht.

„Natürlich. Es ist auch nicht das sie Angst hat. Steph. Lisa hat lediglich nur Ich habe Angst gesagt. Fünf, Zehn Minuten vorher, bevor wir erfahren haben" Bernd muss schlucken bevor er weiter sprechen kann. „Dass ich nicht Lisas Leiblicher Vater bin, hätte sie noch gesagt Ich habe Angst, Papa. Auch als wir uns verabschiedet haben sagte sie nur noch Ja ist ok, Mama ich Liebe Dich. Egal wie sehr ich Lisa auch liebe, ich bin in ihren Augen nicht mehr ihr Vater" beendet Bernd seine Schilderung und weitere dicke Tränen rinnen an seinen Wangen hinunter.

„Bernd, Schatz. Tue Dir das nicht an. Lisa liebt und braucht Dich, genauso sehr. Das war bestimmt nur der Schock, welchen wir alle Drei hatten, zu erfahren das Du nicht ihr Leiblicher Vater bist" versucht Stephanie Bernd aufzumuntern. Ihn wieder aufzubauen und neue Kraft zu geben. Denn eines weiß Sie, soll die Therapie anschlagen, dann wird Bernd eine ganz große Rolle dabei spielen. Solch eine Verbundenheit, wie sie zwischen den Beiden bestand, kann nicht innerhalb, nein darf nicht, einfach so weggewischt und ausgelöscht werden. „Komm lass uns jetzt ins Bett gehen. Lisa braucht uns morgen". Stephanie steht auf und immer noch mit gesenktem Blick, folgt ihr Bernd nach Oben, in ihr Schlafzimmer.