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Wilder Honig (06/07)

Geschichte Info
Ein gemeinsamer Horizont.
7k Wörter
4.69
9.9k
0

Teil 6 der 7 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 10/26/2018
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Andy43
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Wilder Honig (06/07)

06

„Denk bitte daran, dass wir nicht so viel Wasser im Tank haben, stelle zwischendurch ab", meinte Ilka und schloss die Tür des Wohnmobiles auf. „Keine Sorge, nur kurz abduschen, Schatz. Du willst ja auch noch duschen." „Na, so viel haben wir allemal im Tank." „Ich lasse dich vor, Ilka." „Nein geh du ruhig als Erste, ich packe die Rucksäcke aus."

„Wenn ich fertig bin, koche ich uns was Originelles. Nudeln und Soße aus der Tüte." Ilka lachte und stellte die Rucksäcke auf die Sitzecke. „Ich beeile mich, Schatz", sagte Flora, gab Ilka einen Kuss auf die Wange, zog sich flugs die Sachen aus und huschte in die Duschkabine.

Ilka kam aus der Dusche und warf einen Blick durch die geöffnete Außentür. Flora hatte die Klappstühle aufgestellt und verteilte Teller auf einen kleinen Campingtisch. „Ist es dir nicht zu kühl." „Nein. In der Sonne ist es noch warm genug. Und wir sind ja hier allein. Nehme ich doch an." „Nur wir beide," erwiderte Ilka vergnügt und frottierte sich die Haare trocken. „Ich schaue mal nach dem Essen", meinte Flora und gab Ilka einen Klaps auf den Po, als sie an ihr vorbei in den Wagen stieg. „Setzt dich ruhig, Liebling. Hier, nimm bitte die Flasche Wein mit."

Ilka schlüpfte in ihre Sandalen, nahm den Wein, ging nach draußen und setzte sich an den Tisch. „Selbstgemachte Nudeln und die passende Soße dazu, schmecken hundertmal besser, als dieses Retortenfutter," meinte Flora und stellte die Speisen auf den Tisch. „Wir werden mal Nudeln selbst zubereiten und laden ein paar Freunde zum Essen ein." „Ja, gute Idee. Wir kochen ja beide gerne und sitzen mit Freunden zusammen. Wie geht's eigentlich deinen Füßen?" „Ganz gut. Die Schuhe laufe ich mir schon ein, die sind nicht schlimmer als neue, hochhackige Pumps", erwiderte sie und gab sich Nudeln auf den Teller.

„Sag mal", hob Flora vorsichtig an, „denkst du ab und an über eigene Kinder nach, oder hast mal darüber nachgedacht?" „Wie kommst du jetzt darauf, Schatz?" „Auf dem Rückweg kam mir der Gedanke. Na ja, du hast beruflich mit Kindern zu tun. Liebst deine Arbeit. Du warst lange mit einem Mann zusammen, und dann ... von wegen Sperma und Liebessaft. Wenn du über dieses Thema nicht reden magst, ist das in Ordnung für mich."

Ilka nippte an ihren Wein.

„Ja, ich habe darüber nachgedacht. Aber das war nicht der Grund, warum ich mit einem Mann zusammen kam. Wäre natürlich kein Problem gewesen. Ich bin nicht hinterhältig. Es war tatsächlich so, dass ich mir auch darüber mit mir selbst ins Reine kommen wollte. Es gibt andere Möglichkeiten für eine Frau, ein Kind zu bekommen."

„Samenspende." „Ja, zum Beispiel."

„Du möchtest also ein Kind?" „Ja, es ist ein schöner Gedanke, ein eigenes Kind zu haben."

„Ich habe mal von einem lesbischen Paar gehört, das eine sehr gute Beziehung zu einem Schwulenpaar unterhält. Sie leben natürlich getrennt voneinander, aber in unmittelbarer Nachbarschaft. Sie ziehen das Kind gemeinsam auf. Das Kind hat einen Vater, der sich rührend um es kümmert. Ich finde das sehr schön, allerdings auch gewagt. Großes Vertrauen ist dabei unabdingbar. Aber es scheint wohl zu funktionieren."

„Wie ist es mit dir, Flora?" „Ich mag Kinder sehr. Aber, na ja, es hängt mit meiner Arbeit zusammen, beziehungsweise davon ab, weißt du? Irgendwann muss man sich entscheiden. Es sei denn, ich finde eine Frau, die damit umgehen kann. Ich kann und möchte beruflich viel erreichen. Selbst ein Kind zu bekommen, daran liegt es nicht. Die Zeit danach, verstehst du? Ich kann mir da keine längere Auszeit erlauben."

Ilka nickte. „Sehe das genauso. Ist ein Vorteil. Meist verdient ja der Mann das Geld und oft weit mehr als die Frau. Und die Rollen sind ehedem verteilt. Wenn es gut mit uns läuft, Flora, kannst du mir eines machen." Flora lachte auf, begann zu hüsteln und griff nach einer Serviette. Ilka grinste und rollte die Gabel in ihren Spaghetti.

„Du blöde Kuh."

„Warum? Du verdienst bestimmt mehr als ich. Und du kennst sicher ein nettes, schwules Ehepaar. Ihr dürft dabei sein, wenn es gezeugt wird. Ich suche mir aber den Mann aus."

Flora trank einen kräftigen Schluck Wein. „Darüber macht man keine Scherze", murrte sie gespielt ärgerlich. Guten Appetit, Schatz."

„Nein, hast ja recht. Ist halt schwierig", meine Ilka kauend. Schon komisch, wenn man auf Dauer die Pille absetzen kann."

Flora nickte und schaute Ilka an. „Ja, muss merkwürdig für dich sein." „Es gibt da nichts, was ich zu bereuen hätte, Liebling. Bist du schon satt, Flora?" „Ich esse noch ein wenig Obst."

„Wann bekommst du eigentlich deine Periode, Schatz?" „Hatte sie bereits kurz vor dem Urlaub, und du, Ilka?" „Vor anderthalb Wochen."

Ilka schob den Teller beiseite und nahm ihr Weinglas in die Hand. Flora warf ihr einen Blick zu und schälte sich einen Apfel.

„War dumm von mir, das Thema anzuschneiden." „Nein, war es nicht. Es wäre gedankenlos, es nicht anzusprechen. Für mich ein Zeichen, dass du mich liebst. Wenn eine Frau 7 Jahre mit einer anderen zusammenlebt und die Beziehung scheitert, dann stellt sich diese Frage erneut. Die Zeit läuft. Möglicherweise werden wir beide wieder darüber reden. Mir ist das nicht egal. Ich liebe dich auch. Ja, ich möchte Mal ein Kind bekommen. Es wäre alles andere als ein Problem, aber, es wäre schön, wenn ich es nicht alleine großzuziehen hätte. Sprich mit mir, Flora, und vergiss Katharina."

Flora hörte ihr aufmerksam zu, schmunzelte und steckte sich ein Apfelstückchen in den Mund. Sie schaut Ilka spitzbübisch an. „Wann hattest du zuletzt einen Orgasmus? Ich meine, einen richtig geilen Orgasmus, bei dem dir anschließend die Eierstöcke wehtaten." Ilka lachte herzhaft und blickte Flora dann mit einer leidigen Miene an. „Schon länger her", maulte sie.

„Fistest du dich selbst?" „Ist nicht dasselbe." „Must nur einen Ton sagen, Mäuschen. Du musst nicht bis morgen warten."

„Morgen ist auch noch ein Tag." „Ein Weiterer, wenn du magst." Ilka nippte an ihrem Wein und blickte Flora aufmerksam an. „Wo?" „Im Wohnmobil, Ilka, wo sonst?" Flora legte das Messer beiseite, putzte sich die Finger an ihrer Serviette ab, stand auf und begann, den Tisch abzuräumen.

Ilka verstaute die Stühle und den Tisch. Sie betrat das Wohnmobil und schloss die Tür hinter sich, Ilka gab Flora, die an der kleinen Spüle die Teller abwusch, einen Klaps auf den Po. Sie klappte den Schrank auf, entnahm ein Badelaken, griff sich das Tablet vom Tisch und legte sich aufs Bett. „Hab den Speicherchip schon eingelegt," meinte Flora und sah Ilka an, indes sie die Teller abtrocknete.

Sie kam schließlich zu ihr, und legte die Tube Gel aufs Bett.

„Hübsche Fotos", meinte Ilka zart. „Du hast viele von mir gemacht." Flora sah Ilka zugeneigt an. „Das sind in meinen Augen die Schönsten, die sind für mich." „Die Sinnlichen?" „Die auch, mein Engel", erwiderte sie und gab Ilka einen Kuss.

„Sehr lange her, Flora", sagte Ilka versonnen. „Mir ist das längst an dir aufgefallen. Wie lange schon?" „Ein paar Monate bestimmt."

„Machst du es dir nicht selbst?" Ilka nickte. „Hin und wieder. Eher selten." „Oh, Schatz, du bist so geil und verbietest es dir?" „Will ich doch gar nicht, Flora," erwiderte Ilka leise und rutschte näher ans Kopfende. Flora zog sich einen Ring vom Finger und legte ihn beiseite. Ilka zog die Beine zu sich und stellte sie auseinander. Flora kam vor sie, küsst ihre Innenschenkel und legte ihre Handflächen dagegen. „Du bist so reizend, Schatz. Ich möchte, dass du dich wohlfühlst mit mir. Du darfst bei mir die Frau sein, die du bist. Eine andere, wünsche ich mir nicht. Ich würde mir ernsthafte Sorgen machen, wenn es mir nicht gelänge, dich in allem zu befriedigen. Auch körperlich, Liebling", sagte sie und gab Ilkas Scham einen Kuss. „Wir sollten uns akzeptieren und nichts fürchten, weder vor dem Anderen noch vor uns selbst. Es war schön mit Katharina und du hattest schöne Zeiten mit Luca. Aber zum ersten Mal habe ich das Gefühl, eine Frau zu lieben, mit der ich ein erfülltes Leben haben könnte, verstehst du? Es einen Sinn bekommt, ein tragendes Fundament erhält. Ich freue mich wieder auf eine Zukunft, Ilka. Egal wie es kommt. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, das du es für dich ebenso siehst und es empfindest. Mit mir. Seien wir einander das, was wir sind, Liebling. Der Moment, als wir uns in den Armen hielten und den Sonnenaufgang betrachteten, war einer der Schönsten in meinem Leben, und gewiss ein Entscheidender für mich."

Ilka schaute sie versonnen an und strich ihr durchs Haar. Flora legte eine neckischer Miene auf. „Mir macht Spaß, was dir Spaß macht."

Ilka lächelte verträumt. „Ich weiß. Ich will es auch. Du hast recht. Ich hatte Angst davor, es zu dürfen. Es zu sollen. Von Anfang an. Ich vertraue dir, Flora. Ich war nicht ehrlich zu Luca, hätte es sein müssen. Er hat mich geliebt. Vertraust du mir, Flora?"

„Ohne den geringsten Zweifel, mein Mädchen. Wir werden uns darin nicht enttäuschen", erwiderte sie und gab Ilka einen Kuss auf ihre Scham. „Und ich bin total vernarrt in deinen roten Busch. Wehe, du denkst auch nur ansatzweise darüber nach, ihn dir abzurasieren. So ein süßes Kätzchen."

Ilka lächelte und stellte die Beine weit auseinander. Flora küsste und zupfte sanft mit ihren Lippen an Ilkas Schamlippen.

„Bin ich deine Frau?" „Ja, das bist du." „Was möchtest du mir sein, Ilka, mein Liebling" „Ich möchte dein Mädchen sein, Flora, die Fee, die dich verzaubert." Flora sah sie amüsiert an und tupfte Ilkas Klitoris einen Kuss auf.

„Mit ihrer Liebe und ihrem zarten Körper?" „Ja." „Das hast du bereits", erwiderte Flora, kam vor Ilkas Gesicht und musterte ihre eisblauen Augen. Ilka strich mit den Fingern durch Floras Haar und sah sie verliebt an. „Bist aufgeregt, meine kleine Fee?" „Ja." „Wie beim ersten Mal?" Ilka hauchte ein Lächeln. „Ist wohl das erste Mal. Du bist mir auch wie eine Fee." „Dann mach es dir bequem. Kannst dich entspannen." Ilka lächelte wohlig und fühlte mit den Fingern über die Konturen ihres Gesichts. „Ich fühlte mich all die Jahre so einsam, Flora, und bin grenzenlos hungrig. Ich bin süchtig nach deiner Nähe und will jeden Augenblick mit dir auskosten. Wie könnte ich zur Ruhe kommen? Ich muss doch in allem ein Vorbild sein. Aber bei dir darf ich mich unbefangen geben", flüsterte Ilka, hob ihre Beine und legte sie um Floras Hüfte.

„So offen du willst und kannst, mein Mäuschen." „Ich mag es versaut im Bett und nicht nur dort. Und ich mag es zudem, darüber zu reden. Mit dir." „Wir haben vieles gemeinsam." „Das sehe ich auch so. Wir brauchen es uns gar nicht auszusprechen und trotzdem ... sag mir, was du denkst."

„Du bist geil bis in die Haarspitzen." „Ja, eine verdammt heiße, läufige Hündin." „Morgen will ich dich so haben. An deinem See." Ilka blickte sie zwielichtig an. „Du bist ein Biest", sagte sie bissig. „Genauso, will ich dich." „Ich will, das du mich fickst, und zwar jetzt." „Morgen, und du wirst bis dahin deine Finger von dir lassen." „Du bist ein Scheusal. Du hast ja keine Ahnung, wie mir mein Fötzchen juckt."

„Disziplin, meine Kleine. Sei ein braves Mädchen." „Ich werde dir auf dem Weg davonlaufen." Flora lächelte und fixierte fasziniert Ilkas funkelnde Augen. „Das wirst du nicht. Du wirst nicht die zarte Hand beißen, die deine nasse Fotze füttert." Ilka sah sie mit bösem Blick an. „Fick mich, ich mache alles, was du willst." „Am See wirst du das. Und jetzt schlafen wir. Du hast ja sicher vor, früh aufzustehen. Ich ziehe mir jetzt meinen Schlafanzug über. Mir ist es kühl geworden und komm nicht auf die Idee, mit mir kuscheln zu wollen." „Ich liebe dich gar nicht mehr." „Mal sehen, wie lange das anhält." Flora schmunzelte, griff nach ihrem Ring und steckte ihn sich an.

*

„Ist es noch weit? Oh Mann, hier geht's ganz schön steil abwärts", rief sie ängstlich und bremste mit den Füßen ihren Schwung. „Dort in der Senke fließ der Bach. Nur noch wenige Meter, Flora." Ilka wartete und hielt Flora ihre Hand entgegen, die vorsichtig balancierend den Hang herunterkam, Ilkas Hand ergriff und erleichtert aufjauchzte, als sie neben ihr zu Stehen kam. „Kein Wunder, dass der See ein Geheimtipp ist. Der liegt am Arsch der Welt."

Ilka lachte und zog sie an der Hand einen nadelweichen Trampelpfad entlang.

„Schau mal, dort zwischen den Bäumen hindurch." „Ja ich sehe ihn."

Es wurde steiniger, felsiger, als sie sich dem Talgrund näherten. „Oh, das ist wunderschön hier", meinte Flora aufgewühlt und stieg rastlos durch ein Kliff mannshoher Felsblöcke, dem lauter werdenden Rauschen eines Baches entgegen. „Wir müssen hier lang, Flora. Hinter den Felsen dort drüben ist der Platz, von dem ich sprach."

Ilka stellte ihren Rucksack ab und holte tief Luft. „Du lieber Himmel, ist das eindrucksvoll, Ilka. Aber ein wenig schattig hier unten."

„Dir ist aber nicht kalt, oder?" „Nein, das nicht. Die Sonnenstrahlen gelangen nur nicht bis hierher. Sieht aber grandios von hier aus, der goldene Schein in den Tannen dort oben an den steilen Klippen zu beiden Seiten. Der Ort hat was Feminines." Ilka lachte.

Flora nahm sich ihren Rucksack ab und lauschte einen Moment auf das Rauschen des Windes, das Gurgeln des Baches und Vogelstimmen, die ihr greifbar nah erschienen.

„Das Wasser ist klar wie Glas", meinte sie begeistert und ging ans Ufer.

„Der See ist nicht besonders groß, und auch nicht sehr tief. Es gibt hier Flusskrebse und Forellen. Das Wasser kann man beruhigt trinken, aber zum Baden ist es arschkalt", meinte Ilka. Flora lächelte, ging in die Hocke und fühlte. „Oh ja. Aber ich werde auf jeden Fall mit den Beinen hineingehen. Ich habe das Gefühl, auf glühenden Kohlen zu stehen."

„Was meinst du, legen wir uns hier auf den felsigen Boden oder suchen uns lieber dort drüben zwischen den Bäumen ein angenehmes Plätzchen." „Mir gefällt es hier direkt am See, die Isomatten sind doch weich genug, Ilka."

Ilka nahm die Matten und rollte sie nebeneinander auf den Felsrücken aus. „Wir packen alles Nötige aus. Die Rucksäcke benutzen wir als Kopfstütze", sagte Ilka und begann, sich zu entkleiden.

„Bist du dir sicher, dass außer uns niemand hierher kommen wird." „Ziemlich sicher. Und wenn schon, sollen sie doch spannen. Sie werden eh denken, dass sie träumen, wenn sie uns Badenixen hier sehen."

Flora lächelte, öffnete die Schuhbänder und zog sich die Schuhe von den Füßen. „Lass mich mal deine Füße ansehen." „Ist nicht mehr so arg, wie gestern. Die fühlen sich nur so heiß an." „Schlimme Druckstellen oder Blasen hast du jedenfalls keine. Aber schöne stramme Waden." „Und Muskelkater, aber der ist auch erträglicher geworden. Mir fehlt der Sport. Früher bin ich regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen. Zum Laufen und Radfahren. Vielleicht mache ich das wieder als Ausgleich." „Ja, ist keine schlechte Idee, zumal du den ganzen Tag hinter dem Schreibtisch sitzt." „Bin ich dir zu mollig?" „Mollig? Bist du verrückt. Du bist doch total schlank. Dir fehlt es nur ein bisschen an Kondition." „Um mit dir mithalten zu können." „Du hast schon Ehrgeiz, das muss ich dir lassen." Flora lachte und entkleidete sich.

Ilka nahm ein Mineralwasserflasche, trank und reichte sie Flora.

„Ich mag es, wenn du dir dein Haar zu einem Pferdeschwanz bindest." „Ist luftiger beim Laufen", erwiderte sie und nahm einen Schluck Wasser.

„Hast niedlich Ohren." Flora keuchte genüsslich auf und lächelte Ilka an. „Findest du?" „Ja. Ohrläppchen zum Anbeißen."

Flora stellte die Flasche ab. „Dann lasse ich die Haare so", sagte sie, tapste über den Felsrücken Richtung Ufer und machte einen vorsichtigen Schritt ins Wasser. „Uh, ist das kalt, aber es tut gut." Ilka stellte sich neben sie, nahm Floras Hand, blickte auf ihre Füße, hob und senkte die Zehen und beobachtete das Spiegelbild der Silhouetten ihrer Körper.

Flora sah Ilka an. „Hätte nicht zu träumen gewagt, einmal an einem solch schönen Ort zu sein." „Wenn man allein hier ist, kann er einem auch sehr bedrückend sein." „Warst du oft allein hier?" „Wenn ich ehrlich bin, ging es mir jedes Mal so." „Keinerlei glückliche Momente?" „Jetzt gerade." Flora schmunzelte und schaute auf ihre Füße. Ilka schob einen Fuß heran und berührte ihn mit den Zehen. „Deine sind wirklich niedlich, Ilka. Als wir am Brunnen saßen, hab ich sie mir angesehen." „Knapp 37, gut 3 Nummern kleiner als deine... ist ein seltsames Gefühl für mich, sich von einer Frau so behütet zu fühlen." Flora sah sie sinnlich an. „Ich weiß auch nicht, warum das bei mir so ist. Stört es dich wirklich nicht?" „Nein, das ist irgendwie süß. Hast du halt von deiner Mama geerbt." Flora lächelte, berührte mit einer Fußsohle Ilkas Fußrücken. „Ist ein verführerischer Reiz, kann mich dem nicht immer entziehen. Würde dich das nie vor anderen spüren lassen. Du bist mir auf Augenhöhe, Liebling." „Ich weiß das. Ist auch reizvoll für mich, wenn du mich so siehst. Ich muss dir ja nur in die Augen schauen." „Und, was siehst du?" „Dass du geil auf meine Füße bist." Flora sah sie genierlich an. „Essen wir etwas, Flora?" „Ja, ich habe auch Hunger."

Sie setzten sich auf ihre Matten und aßen. „Gleich nach unserem Urlaub", hob Ilka kauend an, „stelle ich dich meinen Eltern vor. Ich habe ihnen gesagt, dass ich mit einer Freundin hier unterwegs bin." „Wussten sie von dir und Inès." „Ja. Am Anfang fiel es ihnen schwer, aber schließlich akzeptierten sie es." „Muss ihnen seltsam vorgekommen sein, dass du mit Luca zusammen kamst." „Nicht wirklich. Ich gab ihnen zu verstehen, dass ich bisexuell sei, aber mich doch eher zu Männern hingezogen fühle. Was damals genau zwischen Inès und mir ablief, wissen sie natürlich nicht. Das klärende Gespräch mit Luca, steht auch noch aus. Das dürfte keine große Sache mehr sein, egal wie er es aufnimmt. Und bei meinen Eltern sehe ich grundsätzlich keinerlei Probleme. Ich werde ihnen sagen, dass wir uns ineinander verliebt haben, und wünschen, eine dauerhafte Lebenspartnerschaft einzugehen."

Flora nahm einen Schluck Kaffee. „Ich freue mich auf deine Familie, Ilka." „Darfst du. Sie wirken auch nur so spröde." „Du warst recht schweigsam auf dem Weg hierhin, Ilka. Hast viele Fotos geschossen." „Aber nicht so wortlos wie du." „Bei mir ist das auch was anderes, das war ein beschwerlicher Weg", lachte sie. „Ich war zwischendurch ganz schön aus der Puste."

„Ja, du sahst müde aus, aber glücklich. Ich habe auch einige von dir gemacht ... darüber nachgedacht, wie es mit uns anfing. An deine Familie denken müssen, die Toscana, dass es dort wunderschön sein muss ... unseren bisherigen Urlaub, wie es wohl weitergeht ... und natürlich an diese einsame Stelle hier. An die Stille hier, worüber und in welcher Weise wir reden, was wir machen werden."

Flora nahm sich einen Pfirsich. „Ich möchte dein Wandertagebuch nicht lesen, habe ich entschieden." „Warum?" „Ich weiß das zu schätzen, aber ich will das alles von dir selbst erfahren. Mit der Zeit." „Das verstehe ich. Wird für mich nicht mehr derselbe Ort sein, wenn wir uns nachher auf den Weg machen."

„Es gibt viele schöne Orte auf der Welt." „Das ist wahr. Ich war wohl zu oft hier. Ist ja jetzt alles anders", meinte sie und musterte Floras Körper.

Flora rutsche an Ilka heran, legte die Beine über Ilkas Oberschenkel und verschränkte sie hinter ihrem Po. Sie nahm Ilka in die Arme und sah ihr in die Augen. „Schmusen, Flora?" „Ein wenig, mir ist danach, Liebes." Ilka legte ihr Arme um Floras Hals und gab ihr einen sinnlichen Kuss. „Schmeckst nach Pfirsich, mein Schatz."

„Der Urlaub ist so etwas, wie eine Rückkehr zu altbekannten Ufern. In gewissem Sinne ein Neuanfang für dich." „Ja, kann man so sehen." „War ein Risiko für uns beide, so kurz nach unserem Kennenlernen, für 14 Tage so auf engstem Raum zusammen zu sein", sinnierte Flora leise und schaute Ilka forschend an. „Ich hatte ein gutes Gefühl bei dir, Flora. Ich will deine Ecken und Kanten an dir erfahren, wie du meine erkennen sollst."

„Ich habe das Gefühl, wir sind in gleicher Art gestrickt." „Ist nicht immer zum Vorteil." „Aber eine gute Basis, um vernünftig miteinander zu streiten." „Zu streiten, Flora? Das letzte Mal, dass ich mich mit jemandem stritt, ging es um ein Förmchen und ein Eimerchen, wenn ich mich recht erinnere." Flora lächelte. „Nein, wir werden uns nicht wie kleine Kinder benehmen. Hast du nicht mit Puppen gespielt, Ilka?" „Es gab eine Zeit, in der ich mit Püppchen spielte." „Manchmal möchte ich dir das sein", erwidert Flora und streichelte sanft über Ilkas Rücken." „Darfst du, bist ja kein Dummes." „Nein, bin ich nicht", hielt sie ihr kokett entgegen. „Mir ist klar, Schatz, dass man nicht immer vernünftig handeln sollte. Ich muss wissen, bei wem ich das kann."

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