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Ziemlich beste Freunde: Eine Nacht

Geschichte Info
Entdeckungen, Loslassen und Wiederfinden
3.2k Wörter
4.09
21.2k
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Seit meinem ersten Hochzeitstag sind einige Wochen vergangen - und dass es diese Hochzeit und das Leben dahinter überhaupt gibt, verdanke ich einer anderen Frau. Ganz zu Beginn dieser Geschichte habe ich einmal die Frage gestellt, ob Liebe wirklich exklusiv sein muss. Heute kenne ich die Antwort.

Sechs Monate liegen zwischen unserem ersten Treffen außerhalb eines Cafes und dem heutigen Tag. Damals, als du das erste Mal nackt in unserem Hotelbett lagst, dessen Zustand jedes Zimmermädchen zum Weinen bringen würde. Damals, nachdem wir fast vier Stunden ohne größere Pausen durchgevögelt haben und jeder Gast in der näheren Umgebung unsere Namen kannte...da war dein erschöpftes Lächeln auch ein Versprechen: Lass uns alles ausprobieren. Du, ich, wir beide. Hier in unserer Welt. Einer Welt, in der wir viel zu lange auf die Moral und das schlechte Gewissen gehört haben.

Sex. Funkstille. Freundschaft. Affäre. Funkstille. Freundschaft Plus, Liebe zwischen allen Stühlen... Unsere Geschichte liest sich wie ein verzweifelter und letztendlich aussichtsloser Versuch, das Sprühen der Funken auszublenden, die jede versehentliche Berührung und jeden flüchtigen Abschiedskuss begleitet haben. Es waren immer schon heimliche Treffen. Ich bin verheiratet, du wirst es bald sein. Aber damals vor 6 Monaten haben wir neu entschieden, was wir ab jetzt in dieser unserer Welt zulassen wollen.

Dieser Moment hat alles verändert.

"Was...soll...ich...das nächste...Mal...mitbringen?" Diese Worte kommen etwas verzerrt in dem langsamen Takt, in dem du meinen Schwanz bläst. Nach den letzten Stunden bin ich völlig am Ende und genieße einfach nur noch alles was da kommt. Kommen wird. Auf deinen Brüsten perlen glitzernde Tropfen auf dem Weg nach unten und erinnern mich an eine der vielen neuen Erfahrungen mit dir. Damals, als wir uns kennengelernt haben, war Sex einfach nur Sex. Heute ist es etwas aus einer anderen Dimension.

Es fällt mir schwer mich zu konzentrieren. "Wie wäre es mit den Handschellen? Unbedingt deinen Lieblingsdildo! Und ein Gag Ball würde dir bestimmt auch gefallen. Nicht grad jetzt aber..." Mein Schwanz flutscht aus deinem Mund und du schaust mich überrascht an.

"Soso, der Herr mag mal die härtere Tour austesten. Dann nehm ich wohl besser die große Sporttasche...bei den vielen Sonderwünschen." Während in deinen Gedanken ganz offensichtlich grad eine Strichliste entsteht, konzentrierst du dich wieder darauf mir das zu bescheren was du heute schon das eine oder andere Mal erlebt hast...

Und während der Druck unterhalb meines Äquators so langsam zunimmt, habe ich wieder dieses Bild von heute Morgen vor Augen. Dieses besondere Glitzern in deinem Blick wenn dich ein Gedanke, eine Fantasie total anmacht. Dazu höre ich deine Worte "Hast du schon mal eine Frau...ähm...gefistet?" Aus deinen Erzählungen wusste ich, wie sehr du auf das Gefühl total ausgefüllt zu sein stehst - und wie exklusiv dieses Privileg bisher deinem Freund vorbehalten war. Bis heute?

Dein Blick, als sich meine Hand Zentimeter für Zentimeter, Finger für Finger in dich schiebt, wird sich auf ewig in mein Gedächtnis einbrennen. Es ist eine Mischung aus unglaublicher Geilheit, Überraschung und...tiefem Vertrauen.

"Laaaangsaaam...oh Mann ist das geil!" Das angewärmte Gleitgel tropft über deinen Kitzler und lässt das Schamlippen-Piercing glänzen wie pures Gold. Langsam und vorsichtig bewege ich meine Finger vor und zurück, gleite mit jedem Vor ein Stück tiefer in dich hinein. Es ist eine Entdeckungsreise in diesem wunderbaren Körper. Aus deinem Mund kommen mittlerweile keine zusammenhängenden Worte mehr, doch ich merke wie sich dein Körper mehr und mehr anspannt. Dann ist er plötzlich da: dieser Hauch von Rot, der deinen Oberkörper, Hals, Brüste und Dekollete überzieht. Es ist ein unglaublich geiler Anblick und ich weiß, du stehst kurz davor zu kommen. Ohne zu überlegen bilden meine Finger in dir eine Faust.

"Ahhhh...." Du reißt das Kissen neben dir an dich und schreist deine Lust hinein. "Ohhh mein Gott!!!!" Autsch! Ich habe das Gefühl als würde meine Hand minutenlang in einem krampfenden Schraubstock feststecken. Langsam werden die Abstände zwischen den Wellen größer. Irgendwann kann ich meine Faust wieder lösen und fange an mich vorsichtig, Finger für Finger, zu bewegen. Der Effekt ist faszinierend, denn du bist sofort wieder auf dem Weg zum nächsten Gipfel. Während meine rechte Hand dich sanft streichelt, erkundet die linke deine Brüste, erst sanft, dann fordernder. Auch hier hast du dir nach unserer Zeit ein Piercing stechen lassen - und ich kenne mittlerweile sehr genau die Wirkung von Berührungen an dieser Stelle.

"Oooooohhhhhhhhh....." Ich spüre wie deine Fotze beim Pulsieren plötzlich unglaublich feucht wird. Und dann passiert es: In langen Schüben spritzt die klare Flüssigkeit auf das Bettzeug, Tropfen benetzen dich und mich. Ich erlebe etwas von dem ich bisher nur gelesen hab. Und mir wird bewusst, dass ich dich heute wieder einmal komplett neu entdecke.

"Nicht vergessen zu atmen, Liebste..." Du liegst völlig fertig und mit geschlossenen Augen vor mir, während meine Finger vorsichtig aus dir heraus gleiten.

"Nimm mich in den Arm bitte...bitte..." Unsere Körper umklammern sich wie in Zeitlupe, um jeden Zentimeter Berührungsfläche voll auszukosten. Der Moment wird zur Ewigkeit, in der du wie ein Baby in meine Arme gekuschelt zur Ruhe kommst. Du atmest tief und ruhig und ich kann mich nicht erinnern, jemals einen intimeren, vertrauteren Moment erlebt zu haben.

Die Zeit um uns steht immer noch still. Und ein Gedanke, der mich seit langem schon beschäftigt, nimmt langsam Formen an. Wir haben oft davon geträumt, aber ich weiß genau was es heißen würde ihn laut auszusprechen. Eine Nacht, nur für uns. So wie damals, ganz zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit. In meiner Erinnerung hat sich jede Minute dieser einen perfekten Nacht eingebrannt als wäre es gestern gewesen. Sie setzt für mich den Maßstab, selbst nach Jahren.

Ich atme tief durch, flüstere "Schließ die Augen...". Du lässt dich voller Erwartung in die Kissen sinken. "Und nun stell dir bitte vor was wir erleben würden wenn wir alle Zeit der Welt hätten. Genauer gesagt: Stell dir vor wir hätten...eine ganze Nacht." Dein Kopf ruht in meiner Armbeuge und ich merke wieder einmal wie sehr ich diesem Lächeln verfallen bin, das auf dein Gesicht gezaubert erscheint.

"Ich stell es mir grad vor Liebster..."

"Was wenn ich einen Weg gefunden hätte? Es ist nur so eine Idee aber..." Du öffnest die Augen und blickst mich zweifelnd an.

"Du weißt, das wird nicht funktionieren. Ich bin nie allein, keine Wochenenden mit Freundinnen, keine Dienstreisen. Selbst das hier ist schon ein kleines Wunder! Es geht einfach nicht! So sehr ich es auch will."

"Was wenn doch?" bohre ich.

Du entziehst dich mir und setzt dich auf.

"Du willst mit ihm reden." Dein Freund steuert die Dates mit anderen Männern. Kontakt per Webseite, Kennenlernen, Treffen. Ich hab ewig gebraucht um zu verstehen dass du dir so den Sex holst den brauchst - und nicht die hilflose Ware bist als die dich diese bescheuerte Seite darstellt. Seit ich das weiß kann ich irgendwie damit umgehen. Manchmal, wenn es zu sehr piekst, versuche ich das Gefühlschaos in Kopfkino umzulenken. Inzwischen habe ich vermutlich jede Fantasie schon einmal im Kopf durchlebt, bevor wir sie irgendwann umsetzen.

"Hab ich schon." Dir fällt der Unterkiefer herunter und ich weiß du denkst an unser Versprechen: Wir treffen uns, weil wir es wollen. Wir lieben uns, weil wir es zulassen. Und wir werden uns niemals die Genehmigung von irgendjemandem für unsere Gefühle füreinander einholen.

"Warte." Ich hebe beruhigend die Hände, als es aus dir herausbricht.

"Du weißt wie das abläuft! Treffen bei uns daheim. Vor der Kamera. Er schaut zu. Wir müssen jede Vertrautheit abschalten, jeden Kuss. Es wäre wie zwischen Fremden! Und dann der Abschied...toll, geiler Abschuss, nett, danke - das war's." Deine Augen glitzern feucht.

"Das würde mir das Herz brechen..."

Ich ziehe dich in meine Arme und nehme dein Gesicht in meine Hände.

"Das würde uns beiden das Herz brechen." sage ich ernst. "Und ich würde mich verraten, so wie ich dich ansehe und küsse....Deine Beziehung wäre kaputt, meine Ehe...glaubst du das Risiko gehe ich ein - für ein paar Stunden Sex?"

"Nicht zu vergessen der finanzielle Einsatz!" Ich ziehe überrascht die Augenbrauen hoch. Kenne einer diese Frau. "Das wären dann, lass mich rechnen..." Du kommst nicht weiter weil dein Mund in diesem Moment von meinem Kuss verschlossen wird. Ich kenne die Zahlen von der Webseite.

"Also lass die Spinnerei und komm her..." Du liegst mit weit gespreizten Beinen vor mir und bietest mir das Paradies an. Ich versuche krampfhaft einen klaren Kopf zu behalten.

"Unsere Nacht Liebste. Es wird funktionieren, glaub mir!"

"Das hier auch, glaub mir!" Ich höre die Englein singen als ich wieder in dich gleite. Und während wir uns zum x-ten Male heute die Seele aus dem Leib ficken, versuche ich für das, was ich mir vorgenommen habe, die richtigen Worte zu finden.

"Stell dir einen Mann vor, der sein Liebstes teilt." Irgendwann liegen wir völlig erschöpft nebeneinander, aus deiner Fotze sickert ein Rinnsal auf das Laken. "Er tut das aus Liebe, aber auch weil ihn der Gedanke daran, was jemand anders mit seiner Frau anstellt, unglaublich aufgeilt."

"Nicht nur ihn." stellst du grinsend fest, während mein Schwanz in deiner Hand wieder zum Leben erwacht. "Aber ja, ich weiß was du meinst."

"Aber er tut es auch weil er das Gefühl hat, die Kontrolle über die Situation zu behalten. Und ich würde sogar noch weiter gehen: Er glaubt irgendwann, dass niemand ihm diese Kontrolle streitig machen kann."

"Hmmm...und du denkst du kannst das." Du schaust belustigt.

"Nein. Aber sein Ego. Stell dir vor du bist dermaßen überzeugt von dir, hast diese Situation hundertmal..."

"Es waren keine Hundert!" Autsch, deine Hand quetscht meinen Schwanz und ich höre mich schon einige Tonlagen höher singen.

"Ok, einige Male. Du weißt was ich meine. Und dann meldet sich wieder jemand, der Interesse signalisiert. Jemand der, sagen wir mal...eine interessante Geschichte zu erzählen hat. Der Bilder im Kopf malen kann. Man kommt ins Gespräch, findet sich ok, plaudert über das Wetter, deinen geilen Arsch, hammerheiße Piercings, ein Fick-Date mit dir...plant das Finanzielle und einen Termin, und dann plötzlich..."

"Plötzlich was...?"

"Der Kontakt bricht ab und zuletzt kommt eine komische Nachricht. Ich kann das nicht tun!"

"Aha, die Ehefrau, das schlechte Gewissen. Du hast gekniffen?"

"Wart's ab. Die Begründung war etwas anders. Ich hab ihm geschrieben dass ich eure Beziehung nicht gefährden will, weil meine letzten Dates sämtlich aus dem Ruder gelaufen wären. Aus Sex wurden Gefühle, aus Berührungen Nähe und Vertrautheit...schlussendlich haben die Damen sich verliebt und das ganze lief in eine Riesenkatastrophe..."

"Soso, verliebt in dich. Weil du so unglaublich toll reden, streicheln, vögeln kannst...wie abwegig!" Nach einer kurzen Ermahnung an dich, dass man mit vollem Mund nicht sprechen sollte, fahre ich fort. Deine Zähne knabbern gefährlich an meiner Eichel.

"Genau, abwegig. Das dachte er auch. Er hat mir geschrieben, so etwas würde mit dir garantiert nicht passieren. Er wäre sich deiner sehr sicher und ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Ich glaube seine Worte waren: Sie gehört mir."

"Ich gehöre niemandem!" Wütend lässt du meinen Schwanz aus dem Mund gleiten und ich atme unauffällig auf. "Das hat er nie gesagt!"

"Er hat sogar noch mehr gesagt, aber wenn ich das erzähle beißt du mir die Eier ab und die brauche ich noch... Aber letztendlich gab es danach noch ein paar Zeilen hin und her. Bis zu dem hier. Das ist von mir."

Ich ziehe mein Tablet mit der vorbereiteten Seite vom Nachttisch. Du liest und deine Augen werden immer größer.

"Die Bedingungen: Treffen in einem Hotel das wir bestimmen. Wir setzen uns dort bei einem Glas Wein zusammen, damit wir sicher sind dass du kein Psychopath und Serienkiller bist." Du musterst mich. "Ganz sicher bin ich mir da grad auch nicht."

"Lies weiter."

"Eine Nacht in diesem Hotel mit meiner Freundin. Dinner for Two, romantische Musik und ein kuscheliges Zimmer danach. Abholung morgens nach einem ausgiebigen Frühstück. Finanzielle Details..." Ich unterbreche deinen Vortrag.

"Über diesen Punkt wollte ich mit dir reden bevor du das liest. Denn mit dem, was nun kommt, habe ich eigentlich ein Problem. Weil ich dich liebe und das hier ist..."

"Ich hab dir aber doch schon bei unserer letzten Spinnerei um ein Date gesagt dass ich dir das Geld wiedergeben würde. Das wäre nur Fassade!"

"Das Geld ist mir scheißegal!" Ich werde ungewollt laut, denn was jetzt kommt ist mir sehr wichtig. Nachdem ich tief durchgeatmet habe, betone ich jedes einzelne Wort. "Es geht um eine ganze Nacht. Das könntest du nicht einfach so verschwinden lassen, ohne dass es auffällt. Bei einer solchen Summe macht man Pläne...Urlaub, nette Dinge die immer schon auf der Wunschliste standen...Du müsstest es behalten. Mein Problem ist nicht das Geld. Mein Problem ist, dass ich dich damit tatsächlich bezahlen würde. Das würde dich zu einer...einer..."

"Hure..." Du flüsterst und dein Blick zeigt starr nach unten...

"...machen. Ja." Ich hebe dein Kinn bis du mich ansiehst. Ansehen musst. "Und das würde ich mir nie verzeihen. Das würde MIR das Herz brechen."

Die Luft zwischen uns fühlt sich plötzlich um mehrere Grade kälter an.

"Ich habe da eine Idee. Sie wird funktionieren. Aber..." Was ist das für ein Blick? Hoffnung, Liebe, Mitleid, Wut?

"Du hast dir ziemlich viel überlegt für diese eine Nacht." Ich entscheide mich für die Kombination aus Wut und Hoffnung. Es dauert lange bis die Hoffnung überwiegt - und deine Neugier. "Also gut, was ist das für ein Aber?"

"Ich liebe dich. Das weißt du oder? Dass das hier kein Spiel ist. Wir machen das, weil wir es so wollen. Zu unseren Regeln." Du nickst langsam.

"Nichts hiervon ist ein Spiel." fahre ich langsam fort und schaue dir ganz tief in die Augen. "Aber es wird so aussehen. Lies weiter."

Deine Augen folgen dem Text. "Finanzielle Details: Im Gegenzug für die Nacht zahlt der Besucher das Doppelte des normalen Betrages." Du schluckst. "Das ist irre! Das ist mehr als ein Kurzurlaub, das wären..." Wieder verschließe ich deinen Mund mit einem Kuss, vielleicht auch um Dinge auszublenden, die ich besser nie erfahren hätte.

"Lies weiter."

"Ausnahme: Auf die Zahlung wird verzichtet wenn folgende Nebenabrede zum Vertrag eintritt..." Du liest zunehmend erstaunt weiter. Als du den Text zu Ende überflogen hast lachst du plötzlich laut auf.

"Ich soll ihm weismachen ich hätte mich in dich verliebt?" Das Mitleid in deinem Blick lässt sich nicht übersehen. "Das ist sooo süß, kitschig, realitätsfremd! Kein Mensch würde auf so etwas eingehen! Er würde mir nie glauben... Aber es ist definitiv süß und ich liebe dich dafür."

"Er ist darauf eingegangen! Das hier ist die Antwort die ich als Bestätigung senden soll. Quasi der mit Blut unterschriebene Vertrag."

"Wohl eher mit Sperma." Deine trockene Antwort ist das Gegenteil dessen was gerade zwischen deinen Beinen im Betttuch versickert. Das Zimmermädchen wird uns ein weiteres Mal hassen.

Du legst das Tablet zur Seite und greifst nach meinen Händen. Unsere Finger gleiten ineinander, so wie unsere Körper zuvor. Minutenlang sitzen wir uns schweigend gegenüber.

Eine Nacht. So wie damals. Keine Überwachung, keine Kameras. Nur wir beide. Arm in Arm einschlafen, das Atmen des anderen hören, morgens beim Aufwachen als erstes dieses Bild...Wir wissen geradezu schmerzhaft genau was uns diese Aussicht alles bedeutet.

Draußen scheint die späte Herbstsonne. Ein abendlicher Spaziergang im Park...Noch ein paar Wochen, dann werden die ersten Weihnachtsmärkte öffnen. Wir würden vielleicht abends durch die Buden schlendern, Arm in Arm. Zuckerwatte teilen, lachen, Spaß haben. Ganz offiziell und ohne Heimlichkeit ein Paar. Für diese eine Nacht.

"Angenommen er glaubt mir nicht. Oder ich bekomme es nicht hin..." Du atmest plötzlich ganz tief durch und schließt die Augen. "Aber eigentlich hab ich nur Angst davor, dass ich einfach die Wahrheit sagen werde nach dieser Nacht. Dass ich dich liebe und es nicht die letzte sein würde..."

Und nicht die erste...füge ich in Gedanken hinzu. Macht es einen Unterschied, dass ihr damals noch nicht zusammen wart? Vermutlich nicht.

Ich lasse einige Minuten verstreichen. Dann schaue ich dir tief in die Augen.

"Die Heimlichkeit hätte ein Ende - zumindest bei dir. Du müsstest kein schlechtes Gewissen mehr haben. Außer..."

"Außer was?"

"Müssten wir das hier dann nicht beenden? Unsere heimlichen Treffen." Ich betone bewusst dieses eine Wort. Das hier gehört nur uns.

"Dazu sind wir beide zu egoistisch." Deine Augen sind geschlossen. "Und ich will etwas, das nur wir teilen. Weil wir es wollen. Ohne die Erlaubnis von irgendwem. Selbst nicht von dem Mann, den ich liebe und heiraten werde." Autsch, das saß.

"Auch mit schlechtem Gewissen?"

Du schaust mich trotzig an. "Auch mit schlechtem Gewissen."

"Und diese Nacht...?"

Du drehst dich auf den Bauch, deine Augen funkeln vor Wut.

"Lass mich mal kurz überlegen. Du bezahlst mich für eine Nacht Sex wie eine superteure Edelhure. Und handelst dann den Preis runter mit einer Wette, die mich zum Spielzeug zweier notgeiler Männer macht. Hab ich das so richtig verstanden?"

Ich weiß dass du mit jedem Wort Recht hast. Warum darum herumreden?

"Genau so ist es. Nur dass du für mich weder das eine noch das andere bist. Das weißt du genau."

Ich zwinge mich, auf die Bestätigung unserer Abmachung vor mir zu schauen.

Senden. Abbrechen.

"Ich will dich. Für eine Nacht. Für einen Tag. Für ganz viele Nächte und jeden einzelnen Tag Liebste. Aber nicht so. Das wusste ich bevor ich dir heute von dieser Idee erzählt hab." Deine Lippen treffen sich mit meinen und wieder einmal bleibt meine Welt kurz stehen. "Eine ganze lange wunderbare Nacht..." höre ich dich flüstern.

Senden. Abbrechen.

Mit geschlossenen Augen fühle ich wie unsere Hände sich verknoten. Ich spüre wie wir die weiche Haut deiner Brüste streifen, deine Wangen und Haare, spüre deinen Atem, als du einen Kuss auf meinen Handrücken hauchst. Dann trifft meine Hand auf etwas Festes. Überrascht blicke ich in deine Augen, sehe das Tablet und registriere dass dein und mein Zeigefinger gerade gemeinsam denselben Knopf gedrückt haben.

Vier Wochen später.

Deine Haare duften nach Zimt und Glühwein. Tanzende Schneeflocken schmelzen darin und wenn es einen Weihnachtsengel gibt, dann drückt er sich gerade ganz eng an mich.

"Wie magst du die Mandeln? Zimt, Chili, Rum...?" Du lachst.

"Danke, aber nach dem tollen Essen grad bin ich pappsatt. Außer..." Du gibst mir einen langen Kuss. "Dafür bin ich nie zu satt."

"Was hältst du davon, wenn wir so ganz langsam in Richtung unseres Hotels steuern...ich kümmere mich dann sofort um deinen Appetit. Versprochen."

"Ich weiß. So wie vorhin. Und davor..." Du lachst und pustest eine Schneeflocke davon. Ich hab noch nie ein erotischeres Bild gesehen.

"Wir haben die ganze Nacht Liebste. Bis nach dem Frühstück. Im Bett..."

"Vielleicht sogar ein paar Stunden mehr. Dann wird er von der Dienstreise zurück sein und ich fahre zurück in meine Welt."

Und ich werde in meine zurückkehren, wo mich meine Frau nach dieser kurzfristigen Dienstreise ebenfalls daheim erwarten wird. Und das Leben geht weiter.

Wir halten kurz an der einsamen Parkbank zwischen schneebedeckten Hecken, auf der wir uns Stunden zuvor geliebt haben. In der Mitte der verschneiten Sitzfläche bilden die tauenden Flocken noch immer ein dunkles Oval - und ich weiß nur zu genau warum. Ich habe unsere sich sanft unter Jacken und Schals bewegenden Körper wieder vor Augen, spüre noch einmal die Wärme deines Schoßes. Nicht eine Sekunde haben wir daran gedacht ob jemand vorbeikommen oder zuschauen könnte. Es war wie ein Rausch, der in einem Feuerwerk sein Ende gefunden hat, als du deine Lust in meinem Schal erstickt hast und zitternd in meinen Armen gekommen bist.

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