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Alle Kommentare zu 'Eine Überraschung'

von Tiffal

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  • 3 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
Der Versuch, eine (Liebes-)Geschichte zu erzählen!

Der vorliegende Text ist in der Tat eine Überraschung, denn er ist weitaus besser geschrieben als das Gros der LIT-Neuveröffentlichungen in diesem (noch) jungen Jahr 2015, und war schon aus einem einfachen Grund: Der Autor versucht – tatsächlich! – eine G e s c h i c h t e (das sagenumwobene Ding der Unmöglichkeit für die Mehrzahl der dt. LIT-Autoren) zu e r z ä h l e n. Dass diese Geschichte sich um ein lesbisches (Zufalls-)Paar dreht, mag dieser „Überraschung“ vielleicht das große LIT-Publikum versagen, aber einem wahren Connaisseur stört dies freilich nicht!

Die Prämisse des Texts, eine der Hauptfigur unbekannte Figur lädt sie zu (anonymen?) Spontansex ein, erfindet das narrative Rad zwar nicht neu, aber sie gibt dennoch eine reizvolle, obgleich tagträumerische – es steht zu vermuten, dass der Autor das vorliegende Szenario auf eben seinen Pendelfahrten mit der Bahn ersann –, Ausformung der Wirklichkeit her. So haftet dem Ganzen zwar die Unwahrscheinlichkeit des Traums an, aber dem einen oder der anderen mag dies vielleicht helfen, sich auf diese „Überraschung“ als Leser einzulassen.

Abgesehen davon ist am Inhalt nicht unbedingt gravierende Kritik zu üben – so erfolgt m. E. das Überschreiten der Geilheitsschwelle beiderseits, Protagonistin wie Unbekannte betreffend, zu schnell; außerdem drängt sich die Frage auf, wie die Protagonistin nach Betreten des dunklen Zimmers auf Anhieb so sicher sei kann, mit einer Frau allein im Zimmer zu sein; das glückliche Liebesende mag aufgesetzt anmuten, aber , was viel wichtiger ist, die finale Rede von der „Freundin“ widerspricht in der entsprechenden Interpretation (die Fremde ist keine Fremde, sondern „Freundin“ der Protagonistin) der gesamten vorhergehenden Geschichte und macht sie quasi zunichte! –, hingegen die Sprache in den Mittelpunkt der Kritik gerückt gehört, da sie ein ums andere Mal das Lesevergnügen merklich trübt. Das Hauptproblem diesbezüglich ist die sequentielle Füllwörterhäufung, d. h. also im vorliegenden Text ist der allgemeine FWA (<6 %) zwar nicht übermäßig hoch, aber stellenweise folgen einfach zu viele – und oftmals dieselben! – Füllwörter aufeinander, wie z. B. gleich zu Beginn, wo „schon“ und „bereits“ ein freudiges Wechselspiel veranstalten, oder in der Mitte (10. Absatz insbesondere), wo das Wörtchen „doch“ zur alles bestimmenden (und zerfasernden) Vokabel aufsteigt.

Fazit: „Eine Überraschung“ ist zwar kein übermäßig guter Text, zu oft leidet der Lesefluss unter überflüssigen Wörtern (und ihren Wiederholungen) sowie gelegentlichen Fragezeichen den Inhalt betreffend, dafür bietet er dem geneigten Leser aber den – im dt. LIT zuletzt seltenen – Versuch eine Geschichte zu erzählen, die obendrein mit der Wirklichkeit nicht von vornherein auf Kriegsfuß steht.

Das kann man auf jeden Fall mal lesen!

In diesem Sinne

Auden James

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
Fortsetzung (LIT verschluckt Text nach einem "kleiner als"-Zeichen...)

unter 6 %) zwar nicht übermäßig hoch, aber stellenweise folgen einfach zu viele – und oftmals dieselben! – Füllwörter aufeinander, wie z. B. gleich zu Beginn, wo „schon“ und „bereits“ ein freudiges Wechselspiel veranstalten, oder in der Mitte (10. Absatz insbesondere), wo das Wörtchen „doch“ zur alles bestimmenden (und zerfasernden) Vokabel aufsteigt.

Fazit: „Eine Überraschung“ ist zwar kein übermäßig guter Text, zu oft leidet der Lesefluss unter überflüssigen Wörtern (und ihren Wiederholungen) sowie gelegentlichen Fragezeichen den Inhalt betreffend, dafür bietet er dem geneigten Leser aber den – im dt. LIT zuletzt seltenen – Versuch eine Geschichte zu erzählen, die obendrein mit der Wirklichkeit nicht von vornherein auf Kriegsfuß steht.

Das kann man auf jeden Fall mal lesen!

In diesem Sinne

Auden James

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
∴ { ◊ ◊ 2 STERNE ◊ ◊ }

≍ EQ 15

[W = {x ∈ ℤ | -1 ≤ x ≤ 50} ∧ Q(0,5) = 15 ∧ σ ≈ 8,6]

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