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Eigentlich wollte ich nur Zigarette

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Ich sah wiederholt zu Charlotte hinüber und signalisierte ihr, dass es wohl einige Zeit dauern würde, ich den Kunden nicht so schnell wieder los wäre. Mit einem Mal drehte sie sich mitsamt ihrem Stuhl um und saß mir nun Visavis. Sie presste ihre Oberschenkel wieder auseinander und begann vor meinen Augen, mit ihrer Möse zu spielen. Sie sah mich dabei an und zog einen Schmollmund dazu.

Ich konnte mich kaum noch auf das Telefonat konzentrieren.

Als sie ihr Spiel noch dadurch ergänzte, dass sie mit der anderen Hand zwei Knöpfe ihrer Bluse auftat, die rechte Brust durch die Öffnung ins Freie bewegte und an ihren Nippeln zwirbelte, war es zu Ende mit meiner Beherrschung.

Kurz entschlossen legte ich mitten im Satz einen Finger auf die Gabel und unterbrach das Gespräch. So schnell ich konnte, sprang ich um den Schreibtisch herum, ließ mich auf die Knie sinken und schürfte an der saftigen Frucht, die mir präsentiert wurde. Charlotte stöhnte auf und kam bei der ersten Berührung meiner Zunge in vollen Zügen.

Ich konnte gerade noch meine Hand auf ihren Mund legen, damit sie nicht die ganze Firma zusammen schrie.

Ich erhob mich und küsste sie leidenschaftlich, sie leckte genüsslich ihren eigenen Saft von meinem Mund.

"Ich liebe dich, liebe dich. Liebe dich ... So geil, hatte ich's noch nie!"

Ich sah sie an, sie strahlte übers ganze Gesicht.

"Der Kunde wird gleich wieder anrufen, hoffentlich ist er nicht sauer, ich hab' einfach das Gespräch unterbrochen ... Du machst mich verrückt, weißt du das eigentlich?"

"Noch nicht so ganz genau, aber ich bin auf dem besten Weg dazu, es zu verstehen. Ich will, dass du süchtig nach mir bist, dass du keine Minute mehr aushältst, ohne dass ich bei dir bin."

Dieses Weib machte mich rasend. Ich will immer mehr, sie will immer mehr. Wohin sollte das noch führen? Ich sprang nochmals hinter meinen Schreibtisch und legte den Hörer neben das Telefon. Sollte nun jemand anrufen, erhielt er die Meldung vom Band, dass ich im Augenblick besetzt sei. Ich war wirklich 'Besetzt', wenn Charlotte da ist, hat nichts anderes Raum.

"Du musst gehen", ich sagte das ungern",morgen ist Feiertag und die Kunden können nicht anrufen, da muss ich heute schon bis Dienstschluss präsent sein."

Sie knöpfte artig ihre Bluse zu und sah mich dabei an, wie ein enttäuschtes Schulmädchen.

Hätte sie Zöpfe gehabt, ich hätte es ihr abgenommen.

Aber in diesem kurzen Lederrock und der fast transparenten Seidenbluse? Nein sie war ein Vollweib, wie es im Buche steht.

"Ich liebe dich", sagte ich laut und deutlich, sogar auf die Gefahr hin, dass es jemand im Gang draußen hören konnte.

"Ich werde dich noch nach vorne begleiten, das ist so üblich bei uns, dass die Besucher bis zur Rezeption zurückgebracht und an der Eingangstüre verabschiedet werden."

"Also, dann sag ich dir hier schon mal: Tschüss bis morgen", sagte es und presste mir noch einen dicken Kuss auf die Wange. Das beruhigte mich und ich ging mit ihr bis zur Eingangstür neben Andreas Office. Ich wollte mich, wie das üblich war, per Handschlag von ihr verabschieden und streckte ihr meine Rechte entgegen.

Sie nahm ihre Arme auseinander, umgriff mich und bohrte küssend ihre Zunge in meinen Schlund. Ich wäre am liebsten im Boden versunken. Das alles im Angesicht von Andrea. Charlotte löste sich aus der Umklammerung, ging durch die Tür und zwinkerte mir von draußen mit den Augen zu.

'Du Luder', dachte ich, 'konntest es dir nicht verkneifen, vor Andrea zu demonstrieren, wer du bist.'

Die Glastüre schloss sich langsam und Charlotte verschwand im Treppenhaus. Wortlos setzte ich mich in Bewegung, umrundete Andreas Theke und bemühte mich, sie nicht ansehen zu müssen. Ich spürte ihren Blick mir folgen, bis ich um die Ecke bog.

Zurück im Büro legte ich den Hörer wieder auf die Gabel, um einen potenziellen Anrufer die Leitung wieder freizugeben. Es passierte schneller, als ich erwartet hatte. Andrea stand in meiner Tür. Beide Hände zu Fäusten geballt und in die Hüften gepresst, sah sie mich giftig an.

"Aha! Der Herr ist krank! Wusste ich doch, dass mit dir heute, was nicht stimmt."

"Nur eine alte Freundin von mir", versuchte ich, mich raus zu mogeln, und kam mir wie ein Judas vor.

"Das kannst du jemand anderen erzählen. Du bist verliebt. Hab' ich dich erwischt."

Ich wurde gefasster, sah sie an.

'Ich werde deinem Blick nie mehr ausweichen Fräulein Andrea', dachte ich.

"So jetzt will ich dir mal was sagen: Ich bin verliebt, und zwar über beide Ohren, so wie ich es noch nie in meinem Leben war. Ich sag's dir ganz ehrlich. Ich weiß nicht, ob das morgen alles wieder vorbei ist, das ist heute auch egal, aber ich liebe diese Frau, bin verrückt, wie besessen von ihr. Alles Klar?"

Der Zorn wich aus ihrem Gesicht, sie ließ die Arme fallen und ihre Fäuste lösten sich im Nichts auf. Mit drei Schritten kam sie weiter ins Büro herein auf mich zu. Sie hatte feuchte Augen, war plötzlich verlegen.

"Entschuldige, ich war wohl eben wie eine Furie. Ich ..., ich freue mich riesig für dich."

Ich hatte den Eindruck sie meinte das auch ernst.

"Danke", sagte ich knapp",es ist sonst nicht meine Art so zu explodieren, aber ich dachte, du würdest es mir nicht gönnen, glücklich zu sein. Blöd von mir, ich weiß."

Eine dicke Träne kullerte über ihre Wange. Ich suchte nach einem Taschentuch, aber außer einem Kleenex, fand ich nichts. Ich zupfte mehrere aus der Box und reichte sie ihr rüber. Bedacht, ihr Make-up nicht zu verwischen, tupfte sie die Tränenrinne, bis sie ausgetrocknet war.

"Ich freue mich außerordentlich für dich Johann", hob sie nochmals an und schluchzte weiter",aber ... Aber hast du nie gemerkt, dass ich gerne deine Freundin gewesen wäre? Hast du nie gesehen, dass ich dir frische Blumen ins Büro gestellt habe?"

Ich war verdutzt.

"Nein, tut mir leid Andrea. Aber bis letzte Woche war für mich auch klar, dass ich mit den Frauen abgeschlossen habe. Ich hab' das wirklich nie realisiert. Im Gegenteil, wenn ich ehrlich bin, ich hatte immer ein wenig Angst vor dir, bin dir deshalb aus dem Weg gegangen. Ich weiß nicht warum."

Ich griff wieder zum Telefonhörer und legte ihn neben den Apparat. Da muss was geklärt werden, wusste ich plötzlich.

"Was soll ich tun?", fragte ich etwas hilflos",ich habe am letzten Wochenende plötzlich gemerkt, dass ich wie ein Stein durch die Gegend tappe, nicht wahrnehme, was um mich herum, passiert. Mich verschanze, ohne zu wissen, wovor."

"Schade, ich wäre gerne die gewesen, bei der du das gemerkt hättest."

"Können wir trotzen Freunde werden?", fragte ich und stellte fest, dass mich meine Gefühle überrannten und mir das Wasser in die Augen trieb.

"Gerne", antwortet sie",zu mehr wird es ja wohl nicht kommen."

Es fiel mir schwer, aber ich wollte eindeutig bleiben, ihr keine falschen Hoffnungen machen.

"Nein, so wie die Dinge sich entwickelt haben, nicht." Ich hatte einen so dummen Satz wie: Es gibt ja auch noch andere Männer auf der Zunge. Konnte mich jedoch beherrschen, ihn zurückhalten.

"Ich bedauere sehr, dass ich deine Blumen, nicht als Aufmerksamkeit an mich verstanden habe. Ich dachte immer du würdest sie im Auftrag der Geschäftsleitung in allen Büros besorgen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich das nie nachgeprüft, ob es auch wirklich so ist."

"Und ich dachte immer, man müsse dich eben von der harten Seite her erobern, dir zeigen, wie man alles im Griff hat, um dich zu knacken. Du bist mir immer wie ein unnahbarer Eremit vorgekommen, bei dem man auf Zeit spielen, Geduld aufbringen muss."

Ich nickte, sah ihr wieder in die Augen.

"Wahrscheinlich war das, gerade der falsche Weg. Ich hatte häufig das Gefühl mich gegen dich wehren zu müssen, dachte ... Entschuldige bitte, ich will ehrlich sein. Dachte, dass du einfach aus Neugierde alles wissen wollest und dich in meine Privatsphäre einmischen würdest, um Gesprächsstoff zu haben."

"Schätzt du mich so ein?"

"Seit heute nicht mehr! Hast du einen Augenblick Zeit? Wollte ich wissen.

"Ja, ich hab' das Telefon auf Ringruf geschaltet und jetzt kommt eh niemand mehr, warum?"

"Ich möchte uns beiden gern einen Kaffee besorgen, hast Du Lust?"

Sie nickte. Ich bot ihr einen Stuhl an und machte mich auf den Weg in die Küche.

"Was machst du nach hier?", fragte mich dort ein Kollege aus der Versandabteilung.

"Ich muss noch was abschließen, bevor ich gehe", antwortet ich, um das Gespräch nicht weiter ausufern zu lassen, und brühte die zwei Tassen auf.

Ich kam damit zurück in mein Büro und stellt fest, dass ich nicht wusste, ob Andrea, Milch und Zucker wünschte. Sie verneinte meine Frage und ich dachte für einen Moment: 'Noch eine, die den Kaffee schwarz trinkt.'

Wir saßen noch eine halbe Stunde zusammen und konnten viele gegenseitige Missverständnisse und auch Vorurteile entdecken. Andrea hatte mich für schwul gehalten, weil ich aus ihrer Perspektive nie Anzeichen von Sympathien für Frauen gezeigt hatte.

Ich wurde von einer Andrea überrascht, die nicht Klatschtante, sondern einfühlend, verständnisvoll und fürsorglich war. Ich musste wohl immer mit Scheuklappen durch die Welt gestiefelt sein. Als wir gingen, waren alle anderen schon weg. Andrea war noch schnell durch alle Büros gegangen, um die Lichter zu löschen und die Fenster zu schließen.

"Machst du das jeden Tag?"

"Ja das gehört zu meinen Aufgaben."

Auch das hatte ich nicht gewusst. Wir schlenderten zusammen zur Haltestelle.

"Wohin musst du?", fragte ich sie.

"Drei Haltestellen weiter als du", war ihre präzise Antwort.

"Woher weißt du, wo ich aussteige?"

"Wir sind schon oft zusammen, in selben Straßenbahn nach Hause gefahren, du hast es nur nie bemerkt. Ich bin immer weiter hinten eingestiegen und hab' dich dann die ganze Fahrt über von hinten beobachtet. Aber du hast nie zurückgesehen."

Heute saßen wir nebeneinander, plauderten noch bis zu meiner Haltestelle. Ich erinnerte Andrea noch einmal daran, dass ich am Freitag einen Ferien Tag nehmen würde, also nicht in der Firma erscheinen werde.

"Tschüss, und ein schönes verlängertes Wochenende!", rief sie mir noch nach, als ich ausstieg. Die automatischen Türen der Straßenbahn schlossen sich und der Tross setzte sich wieder in Bewegung.

Wir sahen uns nach, bis sie, außer Sichtweite war.

Ich ging noch zum Supermarkt, um mir Lebensmittel und Getränke für den kommenden Tag zu besorgen. Mit zwei schweren Tragetaschen beladen kam ich wieder zurück über die Straße. Ich stand vor den Schaufenstern auf denen mit elegant geschwungener Goldschrift 'Lederwaren Keller' stand. Ich bekam Herzklopfen, denn ich fühlte, wie mich der Teufel ritt. Mir fehlte nur noch das letzte Quant Mut, dann würde ich diesem Geist der Unterwelt nachgeben.

Aber wohin mit meinen Papiersäcken voller Esswaren? Eine Stimme in mir, sie tönte mit Hall, als ob sie aus einem großen Kirchenschiff in meinen Kopf einfließen würde, sagte zu mir:

"Pack's, Johann, pack's an!"

Ich schritt mit schnellen Schritten voran, setzt die beiden Taschen einfach in der Eingangstüre ab und betrat erstmals dieses Geschäft. Rechts und links umherblickend ignorierte ich das Verkaufspersonal, bis ich im hinteren Teil des Verkaufsraums Charlotte sah.

Sie bediente gerade ein älteres Paar, zeigte der Dame eine Auswahl von Handtaschen. Mein Pulsschlag war auf zweihundert. Ich spürte, das Pochen an meiner Halsschlagader bis hinauf unter die Schädeldecke. Sie hatte mich noch nicht wahrgenommen, war vertieft in das Verkaufsgespräch, als ich neben ihr stand, ihren Kopf mit beiden Händen hielt und ihr einen Kuss auf den Mund gab.

"Ich hab' wenig Zeit, bin nur schnell vorbeigekommen um dir 'Hallo' zu sagen Liebste. Bin dann zu nachher Hause." Zu dem Kundenpaar gewandt, verbeugte ich mich höflich mit einem:

"Entschuldigen sie bitte, aber ich bin in Eile."

Schon war ich wieder auf dem Weg zum Ausgang. Ich sandte der verwunderten Charlotte, die wie angewachsen hinter ihrem Tresen stand noch einen Handkuss zu. Vorbei an Mitarbeitern, die mit offenem Mund dastanden, griff ich meine Papiersäcke vom Konsum und war auf dem Heimweg.

Wie ein ertappter Taschendieb ging ich schnellen Schrittes zu meiner Wohnung. Erst im Lift holte ich wieder tief Luft. In der Wohnung angekommen riss ich die Balkontüre auf und versorgte die Esswaren im Kühlschrank. Mit Kaffee und Zigaretten setzte ich mich hinaus an die frische Luft. Mir war heiß. Was war das für ein Tag?

Dicht gedrängt mit Ereignissen. Ich hatte den Eindruck, dass vieles, was ich in all den Jahren versäumt hatte, sich komprimiert in wenigen Tagen bei mir zurückmeldete.

Wie würde Charlotte auf meine Attacke reagieren? Ich hatte ihren Wunsch, mich nicht in ihren Räumen zu zeigen, missachtet. Es war eigenartig, ich konnte nicht anders. Ich wusste, die Stimme in mir hätte keine Ruhe gegeben, hätte mich stundenlang vollgedröhnt, bis mir der Kopf geplatzt wäre, wenn ich dem Impuls nicht nachgegeben hätte. Trotzdem hatte ich nun ein schlechtes Gewissen.

Eine Angst stieg in mir auf, wurde immer stärker.

'Da hast du einen Fehler gemacht. Charlotte wird's dir übel nehmen, Schluss machen, dich zum Teufel schicken.'

Mit den Fäusten hämmerte ich an meine Schläfen.

'Nein, nein, nein ...', schrie ich in die Dächer der umliegenden Häuser. Es durfte nicht so sein. Meine andere Seite war durch mein Klopfen aufgewacht.

'Hi, Johann, das war Super! Schließlich kannst du nicht immer darauf warten, dass Charlotte die Initiative ergreift. Du musst ihr auch zeigen, dass du dich ranmachen willst.'

Meine beiden Kobolde stritten sich mal wieder um die Vorherrschaft. Ich hatte was riskiert, vielleicht zu viel, aber ich war es mir selbst schuldig. Diese Frau hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen. Ich bin wild nach ihr, muss dauernd an sie denken. Ich möchte zum Telefon greifen, ihr anrufen, mich notfalls entschuldigen für meine Unverfrorenheit.

'Nein, nein es war richtig! Wie sie, so muss auch ich einem solchen Impuls nachgeben können, ohne dass dies zum Bruch führt. Hatte ich mir nicht erst gestern vorgenommen, die Dinge anders anzugehen, mir und Charlotte mehr Freiheit zu erlauben?'

Jetzt sitze ich da, zermartere mir den Kopf. Ich versuche, als Gedankenspiel mir vorzustellen, was gewesen wäre wenn ... Wenn ich nicht hineingegangen wäre. Dann würde ich genau an derselben Stelle sitzen, mir Vorwürfe machen. Im Selbstgespräch würde ich zu mir sagen:

'Johann, du bist ein Feigling. Da hast du dich nun wieder nicht getraut.'

Meine beiden Kobolde gaben Ruhe. Beide Möglichkeiten haben ihr für und Wider.

Ich werde warten, auch wenn es mir schwerfällt, bis Charlotte reagiert. Ich beschließe, mich heute mal wieder meinem Hobby zuzuwenden, gehe hinein und starte den Computer. Ich werde noch duschen, mir Später noch einen Film im Fernsehen reinziehen, und dann wieder mal früh zu Bett gehen.

Ich nehme mein Horoskop auf den Bildschirm und starre auf die Zeichnung.

'Es ist dasselbe wie immer', denke ich. 'An meinem Horoskop hat sich nichts geändert.'

Ich vergleiche die aktuellen Konstellationen und glaube was zu sehen, dann wieder nicht.

"Quatsch", sag ich leise zu mir",lass das sein. Wenn du deine eigenen Positionen begutachten willst, dann ist immer der Wunsch der Vater des Gedankens, also lass es lieber."

Nein, schicksalsgläubig war ich nie mit der Astrologie umgegangen, das psychologische Verständnis war mir wichtiger. Und mir selbst, das haben die letzten Tage auf wundersame Weise gezeigt, war ich immer ein schlechter Berater gewesen. Zweiunddreißig Jahre alt, hatte sie gesagt.

Ich könnte doch mal versuchen ihr Horoskop zu basteln und sehen, was dabei herauskommt. Wieder Quatsch! Das wäre das Jahr 59, dreihundertfünfundsechzig mögliche Tage a' vierundzwanzig möglicher Stunden, das sind 525.600 Minuten. Ich gab den Versuch auf, ließ den Computer wieder runter fahren und nahm ihm den Strom.

Es war mir mit einem Mal klar, dass Charlotte mir fehlte, das Leben, das sie in den letzten Tagen in meine vier Wände gebracht hatte, konnte nicht von Computer ersetzt werden. Ich trat meinen Gang in die Dusche an.

Auch hier, Charlotte, Charlotte, Charlotte.

Die Handtücher vom Morgen lagen noch an Boden verstreut. Ich lachte still vor mich hin. Nur schon der Blick ins Badezimmer ließ das Spiel am frühen Morgen wie einen Film in mir abspulen. Wären die Tücher, als ich sie aufhob nicht noch ein wenig nass gewesen, ich hätte gedacht, das war ein Traum. Nachdem ich aufgeräumt hatte, legte ich sorgfältig meine Kleider im Schlafzimmer über den Stuhl.

Mein Blick fiel auf Charlottes Höschen, das noch immer auf seinem Platz lag. Auf dem Weg ins Bad streifte ich am Nachtisch vorbei, sog, wie beiläufig, einen Hauch ihres Dufte ein und ging träumend weiter.

Ich ließ mir ein Bad ein, gab eine ordentliche Portion Schambad mit in die Wanne und ließ mich langsam in das heiße Wasser sinken. Da lag ich, der Wasserhahn plätscherte und der Schaumteppich wurde immer größer. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Mit dem Fuß trat ich auf den Hebelmischer, als genug Wasser in der Wanne war.

Erschreckt fuhr ich auf, hustete, würgte, keuchte. Ich war wohl in der Badewanne eingeschlafen und dann tiefer ins Wasser gesunken. Der seifige Geschmack, den mein Badezusatz in meinem Mund hinterlassen hatte, war eklig. Ich stieg aus dem fast kalten Wasser und begann, bevor ich mich abtrocknen wollte, meine Zähne, zu bürsten.

Besser ich habe den Geschmack von Zahnpasta im Mund, als den der Seifenlauge. Nach dem zweiten Spülen war es besser. Die feuchten Tücher von Morgen konnten mich nicht richtig trocknen. Im Schlafzimmer wollte ich mir ein frisches aus dem Schrank nehmen.

Doch als ich dort ankam, blieb ich erst vor Schrecken in der Türe stehen, dann hielt ich instinktive beide Hände vor mein Geschlecht. Auf meinem Bett saß lächelnd Charlotte. Sie strahlte mich an.

"Hast du gut geschlafen?"

Ich ging zum Schrank, band mir ein trockenes Tuch um den Bauch und hockte auf die Bettkante. In Erwartung, nun eine Standpauke von ihr bekommen, war ich eine Antwort schuldig geblieben und saß einfach da.

"Ich bin aus zwei Gründen noch schnell vorbeigekommen, interessiert es dich weshalb?"

"Ich kann's mir schon denken."

Meiner Stimme konnte sie sicher entnehmen, dass ich mich als kleinlauten Sünder zu erkennen geben wollte.

"Erstens, ich kann ja heute Abend nicht da sein, daher hatte ich mir gedacht, ich sollte vielleicht ein neues Höschen auf deinem Nachtisch deponieren."

Ich sah etwas erleichtert auf, erwartete jetzt aber im zweiten Teil den entscheidenden Schlag von ihr.

"Das ist eine gute Idee von dir, ich erwische mich nämlich immer dabei, dass ich daran schnüffle."

Sie lächelt und begann von Neuem.

"Als zweites, dein Auftritt heute mittag im Geschäft ..."

'Jetzt kommt's', dachte ich.

"...Das war toll."

Ich muss sie fragend angesehen haben, denn Sie fuhr fort:

"Ich hatte mir ins Geheim ersehnt, dass du mein Verbot missachten würdest. Es ist großartig. Ich liebe dich! Wenn du nicht gekommen wärest, ich wäre enttäuscht gewesen. Bisher haben alle Männer immer getan, was ich wollte, sie wollten eben, dass ich zufrieden bin, weil sie nicht mich, sondern mein Geschäft wollten. Du bist anders, du hast mir gesagt, dass du mich liebst, ohne zu wissen, wer ich bin. Du hältst dich nicht an meine Kommandos, ich weiß du liebst mich."

Sie fiel mir um den Hals und begann zu weinen.

'Warum weinten heute alle um mich herum? Seltsamer Tag', schoss es mir wieder durch den Kopf. Aber nachdenken konnte ich auch nicht. Ich ließ mich zurücksinken und zog Charlotte mit. Wir lagen eine ganze Weile stumm nebeneinander, bis ihr Schluchzen, ausgeklungen war. Aus der Schublade meines Nachtischs besorgte ich ein Taschentuch und trocknete ihre Tränen.

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