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Insel Fortsetzung 07

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„Ivana, das ist doch unpraktisch, wenn ich das Höschen darunter trage, ich meine...."

„Michaela, du willst doch attraktiv für ihn sein, wenn er dich auszieht, nicht wahr? Und wer schön sein will, muss leiden, sagt ein Sprichwort. Und hier ist es doch nur eine Unbequemlichkeit, wenn du am Abend mal aufs Klo musst. Also stell dich nicht so an! Du hast doch so einen hübschen Po."

Michael grummelte in sich hinein, aber er wagte keinen Widerspruch. In Ivanas Augen waren Michelle und er ja ein verliebtes Paar und er selber die verliebte, junge Ehefrau -- was wollte er denn da anderes sagen?

Ivana streifte ihm die ‚Guepière' über und zog die Schnüre dann langsam an. Bei der zweiten Justierung zog sie sie doch viel stärker an, als es ihm Geschäft geschehen war. Das wurde ihm zu viel: „Nicht so fest, ich kann ja kaum noch atmen!"

„Quatsch! Das macht eine schöne Taille. Was habe ich gerade eben noch gesagt? Wer schön sein will, muss leiden! Ich kenne mich mit Korsetts gut aus, du wirst dich schon nach einigen Minuten daran gewöhnen. Michel wird begeistert sein -- und mein Mann, der Schlawiner, auch." Sie lachte.

Michael seufzte auf und nahm das einfach so hin. Das heißt, ein kleiner Teil von ihm fühlte sich durchaus zufrieden, das Objekt von Bewunderung zu werden, obwohl er zögerte, das sich selber voll einzugestehen.

„Gott, du hast ja richtig schön feste Brüste. Beneidenswert! So, jetzt setz dich hin und roll die Strümpfe hoch. Dann stell dich wieder hin und ich helfe dir beim Justieren der Strapse."

Michael fühlte sich wie eine Anziehpuppe. Er sah gewissermaßen nur zu, als sich Ivana an ihm zu schaffen machte. Sie hatte offensichtlich Spaß daran, ihn anzuziehen. Er runzelte allerdings die Stirn, als sie die Strapse immer kürzer machte und monierte das dann auch, weil das Zuggefühl stärker wurde und er auch Sorgen um die Strümpfe hatte.

„Michaela, denk' bitte daran, wie kurz das Kleid ist. Wenn ich sie viel länger lasse, dann kann es sein, dass du beim Sitzen unweigerlich etwas von den schwarzen Strumpfhaltern zeigen musst. Und das wollen wir doch nicht - zumindest nicht für das Abenddiner, das wäre ordinär. In der Bar beim Tanzen kann man darüber diskutieren. Das sind gute Markenstrümpfe, die halten das aus - und das Gefühl, wenn die Strapse am Strumpf ziehen, ist doch ganz sexy, oder?"

Sie hatte auf alles eine Antwort! Michael sah das ein und ließ sich von ihr das elastische, schwarze Kleid überziehen. Dann schob sie ihn vor den Spiegel und zog ihm die Pumps an. Er machte große Augen. Ja, Ivana hatte Recht -- das Korsett machte eng gezogen eine echt schlanke Taille.

„Hast du nur diese Handtasche, Michaela? Also cognacfarben zum schwarzen Kleid, das geht gar nicht. Die ist eigentlich auch zu groß. Warte, ich gebe dir mein kleines, schwarzes Täschchen. Für Lippenstift und Bordkarte wird das schon reichen."

Ivana kramte den ganzen Inhalt heraus, dann zögerte sie und lächelte frivol: „Das Kondom für unerwartete ‚Begegnungen' kann ich ja vorsichtshalber drin lassen. Vielleicht brauchst du es ja heute Abend, wenn Michel keins hat."

Er fühlte wie er knallrot wurde. Alleine die Vorstellung wie Michelle das Ding über ihren Penis zog, machte ihn schon nervös.

Aber Ivana behandelte das Thema Kondom als ob es das normalste von der Welt wäre -- und vielleicht war es das ja auch. Auf der Insel hatten sie nie über solche Themen nachgedacht, aber hier in der Welt war das wohl anders.

Dann musterte sie ihn kritisch: „Ja, in punkto Kleidung passt das jetzt alles gut zusammen."

„Komm mit mir, junge Dame. Wir lassen dir eine Hochsteckfrisur machen und ein hinreißendes Make-up. Michel sollen die Augen aus dem Kopf fallen! Nur kleine damenhafte Schritte in den Pumps machen, Michaela."

Ivana seufzte leise: „Also, das mit dem Laufen in den Pumps müssen wir aber noch üben! Einen Fuß genau vor den anderen setzen für einen attraktiven Hüftschwung, meine Liebe. Und zuerst mit dem Absatz auftreten und dann über die Zehen abrollen."

Michael bemühte sich den Anweisungen von Ivana Folge zu leisten. Und danach den Anweisungen der Kosmetikerin, die ihn zurechtmachte.

Endlich verließen sie den Salon in Richtung Speisesaal, um die Männer zu treffen. Er musste innerlich lachen, als er Milan und Michelle quasi automatisch in Gedanken als ‚Männer' eingestuft hatte. Und dann hörte er die ruhige, tiefere Stimme von ihr und wusste, warum er an ‚Männer' gedacht hatte.

9.3 Michelle genießt das Abendessen

Michelle war überrascht, als er Milan beobachtete, wie dieser routiniert die Hände von seiner Frau und dann von Michaela küsste. Es sah anmutig aus, als Michelas zierliche Hand mit den weinrot lackierten Fingernägeln in der großen Pranke von Milan lag.

Michelle folgte dem Beispiel von Milan und bot Michaela den Arm, um sie zum Essen zu geleiten. Schnell nutzte sie die Gelegenheit, um Michaela ins Ohr zu flüstern, was sie Milan erzählt hatte und hörte dann im Gegenzug das kurze Geständnis von Michaela über die Notlüge der Zweckehe um Michels Schwester zu suchen. Mehr Zeit zum Gedankenaustausch hatten sie nicht, als sich Ivana lächelnd umdrehte und sie darauf hinwies, dass richtiges Küssen während des Diners nicht als erwünscht galt und sie sich daher vorher noch einmal knutschen sollten, weil es hier gerade so eine hübsche Nische gab:

„So ein junges Paar muss doch jede Gelegenheit ausnutzen, nicht wahr, Michel? Die kleine verliebte Michaela hat sich doch so attraktiv für ihren Michel gemacht -- und das ist nicht nur mit ihrem Kleid."

Michelle spitzte die Ohren und sah wie Michaela errötete. Offensichtlich wusste Ivana mehr als ihr Mann, der plötzlich aufmerksam wurde und Michaela sehr prüfend und genau anschaute und dann grinste. Das machte neugierig. Michelle zog Michaela einfach in die Nische, umarmte und küsste sie. Im nächsten Moment wusste sie, was gemeint war. Ihre Finger erspürten das Korsett. Und keine Sekunde später verspürte Michelle, wie ‚es' sich in ihrer Hose regte. Sie zog Michaela enger an sich heran und küsste sie tief, dann flüsterte Michelle in ihr Ohr:

„Hast du das wirklich für mich gemacht, so wie Ivana das gesagt hat?"

Als Michaela errötend nickte, wusste Michelle, dass sie wahrscheinlich schwachsinnig aussah, weil sie sich so maßlos freute, dieses wortlose Geständnis von Michaela zu hören. Ja, sie spielten das Ehepaar, aber Michelle mochte es auch hören, wenn Michaela zugab, sich für sie schön zu machen. Es war ein beglückendes Gefühl. Waren das die männlichen Hormone in ihr, die zuschlugen? Egal, sie fühlte eine Zärtlichkeit für Michaela. Eine Zärtlichkeit, die eigentlich nicht existieren durfte, aber die sie nicht vermissen wollte und das flüsterte sie Michaela auch zu:

„Michaela, wir dürfen und sollen uns küssen und umarmen, damit das mit dem Ehepaar glaubhaft ist, okay? Alles andere halten wir unter Kontrolle."

Diese war halb verlegen und halb keck: „Ich habe Ivana unser wahres Alter gestanden und dass wir uns bisher nur geküsst haben. Also brauchen wir gar nicht so viel demonstrieren."

Sie sah in die blau-grünen Augen von dem Mädchen im schwarzen, engen Kleid und fuhr gleichzeitig mit ihrer rechten Hand so tief hinab auf den so reizend runden Po, dass sie die hinteren Strapse durch den Stoff des Kleides spüren konnte:

„Und deshalb hast du auch das hübsche Korsett angezogen?"

Michaela schwieg einen Moment und antwortete nur mit einer kecken Gegenfrage, entzog sich aber nicht dem Zugriff:

„Ist deine rechte Hand unter Kontrolle, mein Michel? Und auch das, was sich zwischen deinen Beinen regt?"

Michelle fühlte sich etwas ertappt, aber sie war um eine Antwort nicht verlegen:

„Ich habe alles unter Kontrolle, sobald wir beide wieder hübsch und sittsam am Tisch sitzen. Und solange du mich nicht mit einem hochgerutschten Kleidsaum provozierst", fügte Michelle noch schnell hinzu. Allein der Gedanke ließ ‚es' sich wieder rühren. Sie war überrascht, als sie das eigenartig stolze Lächeln von Michaela bei ihren letzten Worten auf dem hübschen Gesicht aufblitzen sah.

„Ich könnte dich einfach dadurch so erregt machen, dass du sichtbar die Kontrolle verlierst?", lächelte Michaela sie kokett an und ihre Augen strahlten sie vergnügt spitzbübisch an.

Für einen Moment war Michelle total verblüfft. Das hörte sich so gar nicht nach dem eher nerdigen und schüchternen Michael an, den sie von der Insel so gut zu kennen glaubte. War Michaela auch im Wesen anders als Michael, oder waren das auch die Hormone?

Plötzlich wurde ihr bewusst, dass es für einen Mann durchaus peinlich sein konnte mit einer deutlich sichtbaren Erektion am Tisch zu sitzen. Und im Moment hatte sie ein durchaus männliches ‚ES' in ihrer Hose. Sie war verwirrt über diese ungewohnte Besorgnis und das frivole Kichern von Michaela und reagierte etwas unwirsch:

„Michaela, untersteh' Dich! Wenn du das absichtlich machst, dann leg' ich Dich nachher in der Kabine übers Knie! Dann wollen wir mal sehen, wer die Kontrolle verliert!"

Michaelas Kichern stoppte abrupt. Michelle notierte das befriedigt, aber sie hatte noch immer das Bedürfnis zu zeigen, wer hier die Kontrolle hatte und küsste sie hart, während sie dem Po von Michaela einen sanften Klaps erteilte. Und es war wunderbar, als diese sich in den Kuss ergab.

Milan räusperte sich diskret und Michelle ließ Michaela langsam und etwas widerstrebend aus der Umarmung los. Sie folgte dem älteren Paar, um dann von einem befrackten Kellner an einen Sechsertisch geleitet zu werden. Das dritte Paar war allerdings an diesem Abend nicht anwesend. Milan bestellte großzügig eine Flasche Champagner für sie alle.

Ivana lächelte leise: „Für den ersten Abend lasst uns für euch alles wählen, später könnt ihr selber aussuchen. Ihr seid ja verheiratet, dann dürft ihr an Bord eines US-Schiffes Alkohol trinken, auch wenn ihr unter einundzwanzig seid."

Daran hatte Michelle gar nicht gedacht, auch nicht als sie vorhin an der Bar gewesen waren. Und Michaela wohl auch nicht, als sie das vergnügte Grinsen auf deren Gesicht sah, als sie sich alle zuprosteten. Der Champagner war eine echte Entdeckung für Michelle.

Die Vorspeise bestand aus dreierlei Lachsschnitten mit geräuchertem, gebeiztem und mariniertem Lachs mit einer delikaten Garnitur. Michelle fand Gefallen an dem Essen, als Milan ihr Geschichten über seine Zweiraderlebnisse erzählte, während Ivana Michaela Ratschläge über die passende Kleidung an Bord für alle möglichen Events erteilte. Es war weniger langweilig als gedacht. Vielleicht half auch die Tatsache, dass mit dem ersten Hauptgang eine getrüffelte Nudelspezialität kam, die durch einen schönen Weißwein perfekt ergänzt wurde. Michelle liebte Nudeln und fand auch den Wein unheimlich lecker!

Der zweite Hauptgang mit dem würzigen Rehrücken und den Pommes Duchesse war auch nicht schlecht, fand Michelle, insbesondere weil der kalifornische Rotwein sie begeisterte. Sie bemerkte, wie Michaela nur noch nippte und ihre Augen bereits so glänzten, als ob sie schon ziemlich beschwipst wäre. Es war ungewohnt zu sehen, wie viel Michela jeweils auf dem Teller ließ und wie viel im Vergleich dazu sie an Flüssigkeit vertilgte. Sie nahm sich vor, auf Michaela aufzupassen und flüsterte ihr zu, noch vorsichtiger mit dem Wein zu sein.

Der Nachtisch ließ Michaelas Augen aufleuchten. Ivana und Milan beobachteten das belustigt. Mousse au chocolat in verschiedenen Geschmacksrichtungen war etwas, was sie nicht ruhig sitzen ließ und erwartungsvolle Bewegungen von ihr auf dem Stuhl auslösten. Das wiederum ließ Michelle nicht ruhig sitzen, als der Saum des schwarzen Kleides von Michaela höher zu rutschen begann. Binnen einiger Sekunden konnte Michelle bereits den halben bestrumpften, seidigen Oberschenkel sehen und den Strumpfrand schon erahnen. Sie spürte ‚es' schon langsam reagieren. Dann musste sie an das Korsett denken und hatte spontan in Gedanken schon Michaela vor Augen mit dem Kleidsaum auf deren Hüften. Sie merkte wie ‚es' wuchs und wuchs und dann merkte sie auch noch, wie Milans Augen wanderten. Schnell stupste sie Michaela etwas vorwurfsvoll an und lenkte ihre Augen auf den Saum und auf Milan. Pflichtbewusst zog Michaela ihr Kleid schnell herunter, aber diese lächelte auch leise.

Ivana schlug vor, jetzt doch zum Tanzen zu gehen und heute auf den Espresso oder Kaffee zu verzichten. Michelle war einverstanden.

9.4 Michaela genießt das Tanzen

Michael fühlte sich ziemlich beschwipst und wagemutig. Er hatte den vorwurfsvollen Blick von Michelle genossen. Sie war eindeutig eifersüchtig gewesen, dass Milan wohl auch einen oder zwei Blicke auf den halb entblößten Oberschenkel geworfen hatte. Er war sich jetzt sicher, dass Michelle ihn attraktiv fand, ihn bewunderte. Das war ein tolles Gefühl!

Als Michael auf der Insel hatte er nur die Freundschaft von Michelle gehabt. Hier und jetzt in seinem weiblichen Körper bewunderte sie ihn und fand ihn attraktiv. Mitunter fürchtete er sich jetzt vor der Rückkehr in seinen ursprünglichen, männlichen Körper. Hier auf dem Schiff hatte er auch Angst vor seinen Gefühlen -- sie war ja seine Halbschwester und würde heute Abend in einem Bett mit ihm schlafen. Andererseits war hier Michelle der männliche Michel. Also konnte sie hier nicht seine Halbschwester sein. Irgendetwas an der Argumentation klang schal in seinen Ohren, aber er wollte darüber nicht nachdenken.

Er hakte sich bei Michelle ein und ließ sich von ihr zum Tanzen in die Bar hoch über dem Meer führen. Es war einfach sicherer, weil er sich auf den hohen Absätzen nach all dem Wein noch unsicherer fühlte. Gleichzeitig war es schön, sich gestützt zu fühlen. Und so konnte er sich auch auf das Gefühl konzentrieren, das ihn sich insbesondere beim Treppensteigen sexy fühlen ließ. Der sanfte Zug der Strapse an den Nylonstrümpfen, der sich bei jeder Treppe sanft massierend wiederholte und wo dabei das hochfeine Gewebe auf der Haut sanfte Reibung erzeugte, die wie eine liebevolle Zärtlichkeit wirkte.

Die spärlich erleuchtete Bar war eine Sinfonie aus Glas und Stahl hoch über dem dunklen, wellenbewegten Meer, in der eine kleine Combo vor der parkettbelegten Tanzfläche südamerikanische Rhythmen spielte. Milan suchte einen Tisch an der gläsernen Außenwand und fragte nicht lange, sondern bestellte sofort Getränke für sie alle. Sekt-Cocktails für die Frauen und Whiskey-Cocktails für die Männer. Er fing einen besorgten Blick von Michelle auf, aber er war sicher, diesen Drink noch zu vertragen. Nach dem ersten Schluck war er nicht mehr ganz so sicher, aber er fühlte sich immer noch bombig. Allerdings klang ihm sein eigenes Kichern jetzt schon etwas zu laut und schrill in den eigenen Ohren und er ermahnte sich selber, langsam zu trinken. Er bestellte sich rasch ein Glas stilles Wasser. Eigentlich musste er aufs Klo, aber das konnte noch ein bisschen warten.

Michelle forderte ihn auf und er konnte das Behagen, das sie dabei empfand an ihren tiefblauen Augen ablesen. Ihr Repertoire an Rumba-Schritten war nur begrenzt, aber das machte das sinnliche Vergnügen am Tanzen nicht kleiner. Er konnte in den langsamen Promenaden-Drehungen wahrnehmen, wie Michelle ihn anbetend mit den Augen verfolgte. Das bereitete ihm eine genussvolle Freude, die er sich früher niemals hätte vorstellen können. Er sah auch den Stolz in Michelles Augen, als er in ihre Arme zurückkam. Seine Pumps untermalten die Musik mit ihrem eigenen Takt auf dem hölzernen Parkett. Er fühlte sich wie im siebten Himmel, als sie in einer engen Drehung bewusst ihr muskulös männliches Bein zwischen seine eigenen Schenkel stellte. Er fühlte sofort die eigene Reaktion darauf, als sich sein Unterleib wie von selber zu erwärmen schien.

Beim temperamentvolleren nächsten Tanz - einem Cha-Cha-Cha --fühlte er hingegen zum wiederholten Mal die Grenzen, die sich durch das beengende Korsett ergaben. Bereits beim Essen hatte er sich mehr zurück halten müssen, als er gewohnt war und nun merkte er, wie seine Atmung nicht ganz hinter den Anforderungen der schnelleren Bewegungen hinterher kam. Ihm wurde leicht schwindlig und er verstand auf einmal, warum Frauen im 19. Jahrhundert in Ohnmacht gefallen waren. Er ließ sich bei den letzten Takten wie eine reife Frucht in die starken Arme von Michelle fallen, legte seinen Kopf an ihre Schulter und flüsterte vertrauensvoll:

„Bitte halt mich fest, mir ist so schwindelig."

Sie hielt ihn eng an Taille und Schulter umschlungen, bis er seine Augen wieder ganz öffnete. Er spürte den warmen, männlichen Körper und fühlte sich auf eine wunderliche Weise sicher geborgen. Er offerierte seine weinroten Lippen mit dem kussechten Lippenstift und war entzückt, als sie ihn sofort küsste. Es war wundervoll.

Sie führte ihn zurück an den Tisch und reichte ihm den Sekt-Cocktail zur Anregung des Kreislaufs, wie sie sagte. Der erste Schluck und die vorherige Bewegung brachten das Gefühl einer vollen Blase für ihn abrupt zum Bewusstsein und dies in einer dringenden Art. Er konnte nicht anders und musste seine Beine kreuzen. Bis jetzt war er immer rechtzeitig gegangen und hatte noch es noch nie eilig gehabt.

Ivana lachte amüsiert: „Da muss jemand mal ganz dringend für kleine Mädchen. Komm, wir gehen zusammen, kleine Michaela."

Michelle meldete sich sofort mit einem Stich von Eifersucht in ihrer Stimme: „Ich begleite Michaela natürlich aufs Klo!"

Ivana lachte auf: „Michel, ich glaube nicht, dass du auf dem Damen Klo willkommen bist."

Als Michael bemerkte wie verdutzt Michelle für einen Moment dreinblickte, als sie wohl die Wahrheit dieser Aussage erkannte. Offensichtlich hatte sie in diesem Moment nicht mehr daran gedacht, dass sie einen männlichen Körper hatte. Michael konnte sich bei dem verdatterten Gesicht ein heftiges Kichern nicht verkneifen, das einfach aus ihm herausbrach.

Das freche Kichern bedauerte er allerdings, weil er nicht daran gedacht hatte, dass er mit seinem weiblichen Körper und seiner vollen Blase vielleicht schon eher hätte gehen müssen. Denn er spürte auf einmal einen kleinen, warmen Schuss von Urin in sein Höschen entschlüpfen, und die Redensart, dass ‚sie sich vor lauter Lachen nass macht' bekam einen anderen Klang für ihn. Das war auch noch etwas, womit er rechnen musste - auf der Insel hatte er d a s Problem mit seinem männlichen Körper nicht gekannt. Und nun hatte er auch das Gefühl, unheimlich dringend zu müssen oder war das nur deshalb so, weil er beinahe die Kontrolle verloren hatte? Er hatte so einen Druck auf der Blase, dass er jetzt Angst bekam, sich gründlich zu blamieren, wenn er die Kontrolle ganz verlor.

Michelle blickte etwas beleidigt drein, als Ivana sich bei ihm unterhakte und sich in Richtung Örtlichkeiten bewegte. Ivana drückte ihren Arm:

„Habe ich es dir nicht gesagt, kleine Michaela? Michel sind die Augen aus dem Kopf gefallen, am liebsten würde er dich noch aufs Klo begleiten...", Ivana lachte frivol.

Michael gefiel dieser Kommentar und die dreckige Lache, die ihn begleitete, in einer Weise schon, ohne dass er genau sagen konnte oder vielleicht auch nicht wollte, weshalb das so war - andererseits mochte er diese unverblümte Art nicht besonders.

Hier oben auf dem 14. Deck waren die Örtlichkeiten kleiner ausgelegt. Es gab eine kleine Schlange von zwei wartenden Frauen vor ihnen, auch das war er nicht gewohnt, und er bewegte sich unruhig hin und her. Ivana lachte belustigt: „Nun mach dir mal nicht in die Hose, Kleine."

Gott, wenn die wüsste was ihm schon passiert war und er hatte jetzt tatsächlich Angst, dass ihm ein größeres Missgeschick passieren könnte! Aber andererseits ließ sie ihn auch vor und bat sogar eine ältere Dame um Vorrang für die ‚kleine Beschwipste'. Er war ihr gar nicht böse, dass sie ihn so titulierte, denn er durfte erleichtert die nächste freie Kabine benutzen. Er schloss schnell ab. Er war genervt, als er das enge, schwarze Kleid nicht schnell hochgezogen bekam. Dann sah er mit gemischten Gefühlen den großen dunklen Fleck im Schritt des dunkelroten Höschens. Er hatte es nun so eilig, dass er einfach kurz entschlossen das Höschen energisch zur Seite zog und sich gleichzeitig schnell auf die Klobrille hinsetzte.