Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Als Scheidungswitwe

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

"-- auch intim!"

"Ja, Melanie, auch intim! So hast du es in deinem Leben doch wahrscheinlich auch gehalten! --, ob man zueinander paßt. Und um es klarzustellen", fuhr Herbert lachend fort, "du warst diesmal die Verführerin!"

"Da hast du ja recht, Herbert, aber da wußte ich ja noch nichts von deiner Abmachung mit Karin!"

"Karin und ich haben einander volle Freiheit gegeben. Und du bist ja so lieb, da hätte Karin sicher nichts dagegen, wenn wir -- eventuell --"

"Ich stehe also auf dem Prüfstand --"

"Melanie, sieh es doch nicht nur so -- oder anders ausgedrückt, wir stehen doch immer auf die eine oder andere Weise auf dem Prüfstand!"

"Herbert, sag es ehrlich: tendierst du nicht doch mehr zu deiner Karin?"

"Ich weiß nicht, Melanie! Karin wäre eine prima Hausfrau, aber deine burschikose Art gefällt mir auch sehr, das würde wohl etwas mehr Frische in mein Leben bringen. Wollen wir es nicht noch etwas miteinander versuchen?"

"Okay -- ich hab dich ja auch lieb -- das hätte ich jetzt vielleicht nicht sagen sollen -- vielleicht nutzt du es aus --"

"Nein, das tu ich nicht -- aber ich danke dir für diese Worte!" Damit begann Herbert, näher an mich heranzurutschen.

"Wie poetisch!", konnte ich mir nicht verkneifen. "Aber das hätte ich auch nicht so sagen dürfen!" Damit rutschte ich auch näher an Herbert heran und gab ihm einen saftigen Mundkuß. "Aber du hast es ja schon bestimmt gehört: Eheliche und schon gar voreheliche Treue ist nicht meine Stärke -- und da ist zum Beispiel mein Dauerfreund Peter --"

"Ich weiß, Melanie, natürlich bist du frei, auch mit anderen Freunden --"

"Aber auch du lieber Wüstling wirst vielleicht auch anderweitig rummachen, wenn sich die Gelegenheit bietet --"

"So ist es wohl, Melanie!"

"Ich weiß nicht, Herbert, hast du heute noch Lust auf etwas, oder kuscheln wir nur?"

"Ganz einverstanden! Das Kuscheln war letztes Mal eigentlich das Schönste. Aber unter einer Bedingung --"

"Also doch Bedingung --"

"Ich bitte dich, Melanie, bevor wir einschlafen, erzählst du mir von Peter und was du sonst so erlebt hast?"

"Erst du!"

"Also gut! Bei mir ist es schnell erzählt. Mein erstes Erlebnis hatte ich auf einer Party mit einer Klassenkameradin, die ich verführt habe -- damals habe ich noch so was gemacht -- sie war aber keine Jungfrau mehr -- und dann habe ich noch während der Schulzeit Hilde kennengelernt, in der letzten Klasse wurden wir ein Paar, nach dem Studium haben wir geheiratet -- das wars!"

"Und du bist nie fremdgegangen?"

"Zwei unbedeutende Ganz-kurz-Affären -- die ich Hilde gebeichtet habe und die sie mir verziehen hat! -- Und du?"

"Ich habe wohl etwas mehr zu erzählen -- wenn du wirklich ,alles` wissen willst!"

"Natürlich will ich alles wissen! Du hast einen Peter erwähnt --"

"Aber es fing viel früher an, und natürlich erzähle ich nicht ,alles`! ,Alles über Melanie`, das ist der Stil der Bildzeitung. Ich sage dir heute nur eine Kurzfassung, es ist schon spät! Also, mein erster richtiger Freund war Rolf, da war ich achtzehn, wir trafen uns auf einer Wiese, die ist jetzt vollgebaut, er war sympathisch schüchtern, und bevor wir zum entscheidenden Schritt kamen, hat mich ein Draufgänger namens Olaf -- schwupp! -- entjungfert. Rolf wollte dann nicht mehr weiter mit mir, und ich hab ihn seither nie wieder getroffen. Zweimal haben mich Partyhengste genommen -- aber jeder nur ein Mal -- und dann hab ich mit Uli fürs Abitur gelernt: Mit ihm hatte ich meinen ersten Akt im Bett. Und dann bin ich sozusagen fremdgegangen, daß heißt, meine Eltern haben nicht gemerkt, daß ich während unser Ferien an der Nordsee einem Jungen namens Fiete in den Dünen den Beischlaf gewährte. Gleich am Anfang meines Studiums kam das mit Peter in Italien -- das muß ich dir vielleicht einmal ausführlicher erzählen, das ist eine schöne Geschichte -- und mit Peter treffe ich mich auch jetzt noch manchmal --"

"???"

"Ja, Herbert, auch im Bett! Diese Freiheit mußt du mir lassen, auch wenn wir eventuell heiraten sollten! -- Und dann hab ich auf einer Party zweimal den Hermann üben lassen, und dann kam schon Dieter -- mein Mann. Und nach drei Jahren merkte ich, daß er zu solchen Damen geht und nach drei weiteren Jahren hatte er eine Freundin -- und ich angelte mir nach einem Konzert Theo; mit ihm bin ich das erste Mal richtig fremdgegangen -- und ich war die Verführerin. Als Theo nach Husum versetzt wurde, lachte ich mir im Wanderclub den Otto an -- oder genauer, er baggerte mich erfolgreich an -- und mit ihm führte ich sechs Jahre lang eine Art Einmal-pro-Woche-Ehe -- als seine Erstfrau, er hatte noch eine Frau und schon länger eine Freundin, die ich wohl mit meinen Liebeskünsten bald überflügelt hab -- Was staunst du so, Herbert, du hast doch im Kollegium sicher von meinem Lebenswandel gehört -- ich hab es ja auch nicht immer verbergen können und auch nicht immer verbergen wollen -- ,Melanie, was macht denn dein Freund Theo?` ,Den gibt's nicht mehr, der ist nach Husum versetzt worden.` Und nicht sehr viel später: ,Melanie, hast du wieder einen Freund?` ,Ja, hab ich!` -- Also, noch während der Zeit mit Otto treffe ich beim Schulsenator den Karl, und die Stimmung war so, daß wir praktisch vom Sprechzimmer des Schulsenators direkt in Karls Bett landeten -- vorher haben wir anstandshalber noch schick gegessen -- und dann hat Karl seine Verlobte geheiratet, nicht ohne daß wir noch in der Nacht vor der Hochzeit -- ja, kuck doch nicht wieder so: in der Nacht vor Karls Hochzeit -- ich glaub, das machen manche Junggesellen so, das hab ich auch anderweitig gehört: in der Nacht vor der Hochzeit noch einmal mit einer Jugendfreundin zum Abschied, das hat Peter mit mir übrigens auch gemacht! -- und ich hatte ja noch den Otto. Dann hatte ich einmal ein Quickie mit einem Kollegen -- ich sag dir nicht, mit welchem, du kennst ihn -- und auf einer Tagung in Griechenland funktionierte die Hotelreservierung nicht, und ich hätte auf einer Parkbank übernachten müssen, wenn mich nicht Siegfried mit seinem Wohnmobil gerettet hätte -- wir haben uns schon für eine weitere Tagung verabredet -- ja, Herbert, nicht nur für das Tagungsprogramm, sondern auch für das gemischte Doppel in der Nacht -- eigentlich kein Doppel im Tennissinne, sondern nur ein halbes -- was rede ich da rum, also: wir haben miteinander geschlafen -- und was war dann noch? Ach ja, einmal hatte meine beste Freundin Trudi Liebeskummer und wollte jemand für was Handfestes kennenlernen, und sie hat mich dazu überredet, an einen FKK-Strand an die Ostsee zu fahren. Da haben uns abends zwei Papagalli aufgerissen -- eigentlich gab es nichts mehr aufzureißen -- Trudi hatte erstmal ihr Vergnügen und auch für einige Zeit einen Freund gefunden, aber einmal war mir mit denen genug. Dann hatte ich eine kurze Affäre mit einem anderen Kollegen, dessen Namen ich dir auch nicht nenne. Und dann wurde Dieter versetzt, und wir ließen uns scheiden. Während der Prozedur lebte ich auf Anraten meines Anwalts, wie eine Nonne leben sollte. Dann hatte ich eine Woche lang -- ich mag es gar nicht laut sagen -- etwas mit einem katholichen Priester. Jetzt während des Nordsee-Herbsturlaubs mit meiner Mutter hatte ich was mit einem Lehrer am dortigen Gymnasoim, den ich bei einem Vortrag über die friesische Sprache kennengelernt hatte -- Mama hoffte schon, wir würden dann auch heiraten. Und dann hab ich einen netten Kollegen namens Herbert getroffen, der praktischerweise bei mir übernachtete, und nach langer, langer Zeit haben wir uns dann näher kennengelernt -- schlaf nicht ein, Herbert, ist dir das zu langweilig? -- und nun sind wir am Überlegen, ob wir nicht vielleicht nach einer Zeit der Prüfung heiraten sollten --"

"Ich hab gar nicht geschlafen, bei solchen Erzählungen kann man doch nicht einschlafen, ich hab nur nachgerechnet --"

"Das hab ich schon lange nicht mehr, es waren viele, einige ganz kurze Beziehungen, Ein-Tages-Ficks, habe ich jetzt sogar weggelassen -- soll ich die überhaupt mitzählen?"

"Sag mal, Melanie, sag mal ehrlich: Bist du glücklich gewesen?"

"Ehrlich gesagt: im großen ganzen ja. Am Anfang war ich natürlich ganz traurig, wenn eine Freundschaft zu Ende gegangen war -- als Rolf mich verlassen hat und Uli ,plötzlich` eine andere Freundin hatte, aber bald habe ich gemerkt, daß ich immer wieder nette Freunde finden konnte: den Peter oder jetzt nach der Scheidung den Herbert! -- Manche Menschen haben das Leben lang denselben Partner und sind glücklich, manche haben das Leben lang denselben Partner und sind unglücklich -- ich kann von mir sagen: Ich hatte viele Partner und bin glücklich!"

"Du bist ja eine tolle Marke -- das müßtest du unbedingt mal aufschreiben -- danke für deine Erzählung!"

"Danke fürs geduldige Zuhören -- aber was machen wir damit?", und wippte an Herberts fulminantem Ständer.

"Das geht schon zurück, wenn wir schlafen -- es ist ja schon nach drei!"

"Sollen wir nicht vielleicht doch -- und uns morgen krank melden?"

"Das ist keine so gute Idee, wir beide gleichzeitig."

"Du hast ja recht! Aber so kannst du doch nicht schlafen! Komm zu mir rüber und mach's mir! Ich bin vom Erzählen auch schon ganz aufgegeilt!"

Und Herbert kam zu mir und spritzte schon beim Eindringen.

"Schlaf jetzt, mein Lieber, den Rest mach ich mir heute selbst!"

Damit begann ich, meinen Kitzler neben Herberts noch steifem Glied zu kneten. Herbert schlief sofort ein, und ich war bei meinem Orgasmus wohl auch schon eingeschlafen.

Am Morgen fanden wir uns noch in derselben Lage wieder, und obwohl wir eigentlich viel zu wenig geschlafen hatten, fühlten wir uns frisch wie neugeboren.

So begann eine wunderbare Freundschaft und Liebe, allerdings immer unter der Unsicherheit, ob sich Herbert nicht für seine Lieblingscousine Karin entscheiden würde. Ich schlief jetzt an den Wochenenden meistens mit Herbert im Haus seiner Mutter, und sie behandelte mich ganz lieb wie eine zukünftige Schwiegertochter. Es kam die Kunde aus Frankfurt, daß Karin einen neuen Freund habe, Johann, genannt Hans oder Hansi, in den sie irrsinnig verknallt war. Es wurde verabredet, daß die beiden Silvester nach Ohlstedt kämen und wir alle zusammen das Neue Jahr feiern. Weihnachten waren Herbert und ich bei unseren Müttern. Ich erzählte ihr von dem lieben Herbert, aber meine Mutter wollte wieder einmal nichts von meinen Liebesproblemen hören; sie war mir noch -- oder wieder -- böse, daß ich mich von Dieter hatte scheiden lassen -- "wegen so einer Lappalie, wenn Dieter manchmal am Nachmittag -- das muß doch eine Frau wie du aushalten!" Jetzt auf einmal "eine Frau wie du"! Und daß ich bei Ingwer nicht angebissen hatte, war natürlich auch nicht richtig.

Silvester lernten wir also Karins Hans kennen, und er war Herbert und mir auf den ersten Blick unsympathisch -- überhaupt und weil er alsbald anfing, sich mit schmierigen Komplimenten an mich heranzuschleimen.

"Da kann Herbert ja glücklich sein mit einer so gut gebauten Frau!"

Er sagte wirklich "gut gebaut" statt "schön" oder "charmant" oder meinetwegen "sportlich"!

"Glotz mich nicht immer so an", mußte ich ihm am Neujahrsnachmittag schließlich sagen, "deine Karin ist doch viel schlanker und schöner als ich!"

Was wirklich stimmte. Jedenfalls gab Karin dem Hans noch in Ohlstedt den Laufpaß, er fuhr mit seinem Auto nach Frankfurt, und wir hatten unsere Ruhe. Und Karin sah in mir Herberts Zukünftige; sie machte gar keinen traurigen Eindruck deshalb, vielmehr war sie erleichtert, den Hans losgeworden zu sein.

Nach den Feiertagen fuhr auch Karin zurück nach Frankfurt, und Herbert und ich führten unser Leben wie vorher weiter. Im März hatte Karin wieder einen Freund. Sie brachte ihn an einem Wochenende nach Ohlstedt zum Vorstellen. Rainer war ein anderes Kaliber als Hans -- sympathisch, zuvorkommend, korrekt; Assistent an der Uni -- nur: er war neun Jahre jünger als Karin, und sie gestand mir, als wir einmal allein waren, daß es ihr vor allem seine jugendlich stürmischen Liebeskünste angetan hatten.

Als es im Mai warm geworden war, fragte ich Herbert:

"Ich hab dir doch von meinem ersten Erlebnis mit Rolf erzählt -- und dann später mit Otto -- ich glaube, von daher mache ich so gern Liebe in freier Natur -- wollen wir nicht auch am Wochenende auf dieser Wiese --"

"Wo du mit Otto --"

"Genau!"

"Aber da sieht uns doch jeder?!"

"Ich war mit Otto all die Jahre oft da, und es ist nie jemand vorbeigekommen. Die Leute, die im Sachsenwald wandern, bleiben alle in der Nähe der Bahnhöfe. Dahinten ist kein Mensch."

"Wir können es ja mal versuchen!"

Und so fuhren wir am nächsten Samstag bei schönem, warmem Wetter zu der Wiese. Ich zeigte sie Herbert auf dem ersten längeren Weg, und auf der Wanderung hatten wir viel Gelegenheit zu einem herzenden und küssenden und busen- und schrittgrapschenden Vorspiel -- als wir aber auf der Wiese angelangt waren, war es im Gras doch noch zu feucht.

"Und was machen wir jetzt?" fragte ich Herbert.

"Bredenbeker Teich -- Sommerbad -- hoffentlich hat das schon geöffnet -- da war ich als Kind immer -- und ich kenn da eine Stelle, die abgelegen ist und wo die Sonne scheinen müßte -- nur für die Liebe ist es da doch nicht einsam genug -- aber zum Sonnenbaden -- hast du für alle Notfälle Badezeug dabei?"

"Nein!"

"Ich auch nicht! Dann fahren wir eben bei mir zu Hause vorbei, ich hole mir eine Badehose, und Mama findet für dich sicher einen passenden Bikini!"

"Ich kenne den Bredenbeker Teich auch von Wanderungen mit Otto. Dann mal schnell los, ich zeig dir einen kürzeren Weg zum Auto!"

Schnell waren wir bei Herberts Haus. Er kramte eine Badehode aus den verstauten Sommersachen hervor, seine Mutter führte bessere Ordnung und hatte sofort einen passenden Bikini in der Hand, und das, obwohl sie sagte:

"Den hab ich seit Jahren nicht mehr angehabt! -- Ich hab euch ja gesagt: Auf der Wiese ist es noch zu feucht, aber ihr wolltet ja nicht hören! -- Erkältet euch trotzdem nicht am Bredenbeker Teich! Zieht euch was wärmeres an, wenn es zu kühl ist, ihr seid doch oft genug im Bikini oder Badehose oder noch weniger!"

Damit schob sie uns freundlich lachend aus der Tür.

Am Bredenbeker Teich führte mich Herbert, wie ich es mir gedacht hatte, vom Eingang am Nordufer entlang (auf der Sonnenseite!) fast bis ans andere Ende -- ein Weg von über einem Kilometer. Dort ist dem Nordufer eine kleine Insel vorgelagert, auf die ein abenteuerlicher Steg führt, und auf der Südseite der Insel kannte Herbert eine Stelle am Ufer, die von einem dichten Gebüsch gegen Nordwind und den dort verlaufenden Spazierweg geschützt ist -- eine richtige Badebucht.

"Da haben wir ja Glück, daß hier noch niemand ist!", meinte ich.

"Hierher verirrt sich kaum jemand, so weit vom Eingang. Am anderen Ende des Teiches kommt man nämlich nicht rein."

Aber sich nackig zu sonnen traute sich Herbert auch hier nicht -- man hätte uns vom gegenüberliegenden Ufer beobachten können, aber da war auch niemand -- ich allerdings nahm das Oberteil des Bikinis ab, wie es heutzutage nicht mehr als jugendgefährdend gilt und in fast allen Freibädern üblich ist, jedenfalls in Hamburg.

Als wir uns installiert hatten, beichtete mir Herbert, woher er diese Stelle kannte.

"Ich war auch mit Hilde oft hier und als kleiner Junge mit Karin und unseren Eltern, aber -- soll ich dir das überhaupt erzählen -- es ist so p-p-painlich --", und machte so den Satiriker Busse und dessen Lieblingswort nach.

"Was sollst du schon Schlimmes gemacht haben -- habt ihr hier eure Schulaufgaben illegal voneinander abgeschrieben?"

"Schlimmer!"

"Ihr wart hier mit kleinen Mädchen, ohne daß eure treusorgenden Eltern davon wußten?"

"Das auch nicht, aber du kommst der Sache näher!"

"Also keine Mädchen -- dann habt ihr Jungs hier Weitpinkelwettbewerbe veranstaltet oder die Länge eurer Schwänze verglichen oder andere noch homo-artigere Spiele gespielt?"

"Auch nicht! Also: Einer von uns Jungs hatte das Fernglas seines Vaters mitgebracht, und wir haben aus der Deckung die Mädchen und Frauen betrachtet. Findest du das schlimm?"

"Was soll daran so schlimm sein? Das macht doch jeder Mann in seiner sexuellen Lehrzeit, und die meisten machen es wohl, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, ihr Leben lang. Mich würde fast mehr schocken, wenn du das nicht gemacht hättest. -- Wie war es denn damals?"

"Damals fingen einige Damen damit an, oben ohne zu baden und sich zu sonnen -- einige sogar ganz nackt --"

"Siehst du!"

"Aber ich mag das nicht! Sei mir nicht böse, aber mir ist das hier noch nicht einsam genug, wir haben ja, wenn es noch wärmer wird, die Waldwiese! -- Übrigens war da noch etwas, was man einer ans-tändigen Frau nun überhaupt nicht erzählen kann!"

"Ihr mußtet euch einen runterholen!"

"Wie hast du das so schnell geraten?"

"Also, ich glaube, ich muß Klein-Herbert aufklären. Wenn Jungs ab einem gewissen Alter nackte Frauen sehen, dann wird ihr Gießkännchen zu einem aufwärts gerichteten langen --"

"Ist gut, Melanie -- wenn uns hier jemand hört -- hinter den Büschen geht ja ein Spazierweg --"

"-- du sagtest doch, hier kommt fast nie jemand her, und ich sehe und höre niemand!"

"Du hast ha recht! -- Wir nannten das übrigens ,weißes Pinkeln`, wenn wir immer mal wieder an den Busch mußten."

"Einzeln oder zusammen?"

"Einzeln natürlich! Anders wäre es uns homo vorgekommen. Und mindestens einer mußte ja Schmiere stehen, wenn doch mal Spaziergänger kamen."

An den folgenden beiden Wochenenden gingen wir mit Herbert am Samstag, wenn es weniger voll war, zum Bredenbeker Teich und am Sonntag auf die Waldwiese. Dort konnte ich Herbert dazu bewegen, sich nackt zu sonnen und überhaupt den ganzen Tag nackt herumzulaufen. Wir liebten uns auch, aber Herbert konnte seine Nervosität wegen eventueller Spaziergänger nie ganz ablegen, und so hatten wir unsere schönsten Erlebnisse da, wo es sich nach bürgerlicher Meinung allein schickt: im Bett -- allerdings -- horribile dictu! -- in keinem Ehebett.

So war das nun mal mit Herbert. In seinem Haus in seinem Schlafzimmer, das neben dem seiner Mutter lag, hatte er, nachdem wir uns aneinander gewöhnt hatten, gar keine Hemmungen mehr vor Orgien -- soweit man bei Paar-Sex von Orgien sprechen kann: Kissenschlachten, Verfolgungsrennen durchs Zimmer mit umstürzenden Stühlen, Gejuchze und manchmal auch Gestöhne.

Als wir am zweiten Samstag -- dem Wochenende vor Pfingsten -- zu unserer Badebucht gingen, kamen wir einige hundert Meter davor an einem jungen Mann vorbei, der sich in einer zu knappen Badehose sonnte. Als wir mit Herbert vorbei waren, rief es hinter mir:

"Hallo, Melanie!"

Ich drehte mich um und fragte:

"Woher kennen Sie mich?"

Ich konnte den Herrn in meiner Erinnerung nirgends unterbringen -- Schule, Studium, Kollegen an anderen Schulen, Tagungen -- verflossene Liebhaber?

"Natürlich, du bist die Melanie -- Heilburg --"

"Geborene Heilburg!"

"Ja richtig, Heilburg -- du bist also verheiratet? -- ich bin der Volker -- vor dem Abitur sitzengeblieben und das letzte Jahr in deiner Parallelklasse!"

"Ach ja, der Fokker -- so nannten wir dich doch wegen deiner Flugzeugleidenschaft. Ist daraus was geworden?"

"Leider nein. Bei der Luftwaffe haben sie mich wegen meiner Brille nicht genommen, und ich mußte zur Infanterie. Tempi passati!"

Und damit lagen wir uns in den Armen -- halbnackt! -- und knutschten uns wie alte Kameraden -- oder doch etwas intensiver.

Der gute Herbert machte dazu überhaupt keine saure Miene, sondern freute sich mit uns, versuchte auch, an der Knutscherei teilzunehmen und sagte schließlich:

"Das ist ja schön, daß ihr euch gefunden habt. Volker -- ich darf doch Du sagen? -- Fokker, komm doch zu uns rüber da hinter diesen Büschen -- natürlich nur, wenn du Lust hast -- und erzählen wir uns was!"

Das ließ sich Volker nicht zweimal sagen; er raffte schnell seine Siebensachen zusammen, und wir gingen zu unserer Sonnenlaube.