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Auf zu neuen Ufern Teil 04

Geschichte Info
Zur Strafe ein Fotoshooting.
5.7k Wörter
4.42
3.2k
00

Teil 4 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 10/01/2020
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- „Wie oft muss ich es denn noch sagen?! Es tut mir leid!"

- „Das glaube ich dir ja, aber..."

- „Was soll ich denn noch machen, außer mich zu entschuldigen?"

- „Darum geht's doch nicht. Ich frage mich die ganze Zeit, wie weit du gegangen wärst..."

- „Och komm! Findest du nicht, dass du es jetzt übertreibst? Es wäre doch nichts passiert."

- „Bist du dir da so sicher?"

Aber von vorne angefangen: Wie ist es überhaupt zu dieser Situation gekommen? Nico und ich waren am Tag davor, einem Samstag Mitte Januar, auf der Geburtstagsparty einer langjährigen Freundin von mir eingeladen. Nach monatelangen Corona-Einschränkungen waren wir alle in großer Partylaune und litten an akuter Verbotsmüdigkeit. Da Feiern eigentlich noch immer nicht erlaubt war, hatte besagte Freundin, Tanja, beschlossen, in ihrer Wohnung zu feiern -- allerdings an zwei Abenden mit jeweils einem anderen Teil ihrer Freunde. So risikobereit war sie nun auch wieder nicht. Am betroffenen Tag musste Nico leider etwas Wichtiges für seine Promotion erledigen, sodass ich schon mal vorging und er erst später dazustoßen sollte.

Die Party war nun schon in vollem Gange. Es war allen anzumerken, wie wenig sie in der vergangenen Zeit richtig gefeiert hatten. Es wurde viel gegessen, getrunken und gelacht. Aber einigen war auch eine gewisse Unsicherheit anzusehen, sodass die Stimmung doch nicht ganz ausgelassen und sorglos war.

Auf die Leute, mit denen ich den Großteil des Abends verbrachte, traf das allerdings nicht zu. Da waren Lea und Jan, die ich von einem Skiurlaub in der Schweiz viele Jahre zuvor kannte und schon seit einer ganzen Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Später gesellte sich ein gewisser Mark dazu, der offensichtlich ziemlich high war und von dem ich mir sicher war, dass er schwul ist, als ihn das erste Mal wahrnahm. Er war nicht mehr als 1,70 groß, war recht schlank, hatte schulterlange schwarze Haare, ein relativ blasses und rasiertes Gesicht und er trug relativ viel Schmuck: Ohrpiercings, Ringe, Armbänder. So auffällig sein Verhalten und Auftreten, so banal sein Kleidungsstil: Er hatte eine dunkelblaue Jeans an, die er sehr tief trug und einen Blick auf seine violette Boxer gewährte, sowie ein mit verschiedenen Motiven bedrucktes schwarzes T-Shirt.

Rein äußerlich und von seinem Verhalten her gehörte Mark nicht zu den Kerlen, die als Single für mich auf den ersten Blick für ein Abenteuer, geschweige denn für eine Beziehung interessant gewesen wären. Aber er strahlte etwas aus, was ihn mir sofort sympathisch machte und womit er eine gewisse Faszination auf mich ausübte. Im Laufe des Abends wurde die Stimmung in unserer Runde immer besser und wir lachten viel. Als Mark irgendwann eine kleine Tüte mit weißem Pulver aus der Tasche herausholte und mir was davon anbot, überlegte ich kurz, lehnte aber dankend ab. Wenngleich der Reiz des Verbotenen mich alles andere als kalt ließ und ich immer noch das Gefühl hatte, meine Jugend nachholen zu müssen: Mit harten Drogen wollte ich eigentlich nichts zu tun haben.

Als Mark kurze Zeit später zurückkam, war er noch besser „gelaunt" als davor. Jetzt wurde er allmählich taktil: Lea gegenüber, aber auch mir gegenüber. Immer wieder landete seine Hand auf ihrem oder meinem Unterarm, an dem er sich wie festhielt. Die nächste Stufe war dagegen mir vorbehalten: Auf einmal spürte ich seine andere Hand auf meinem Arsch. Die Gelegenheit nutzte ich, um in der Runde wie beiläufig zu erwähnen, dass mein Freund eigentlich bald kommen müsste. Doch Mark ließ sich davon nicht beirren. Er zog seine Hand zwar kurz zurück, aber ich wusste zunächst nicht ob das eine Reaktion auf meine Ansage war oder nur um nach seiner Bierflasche zu greifen. Bald darauf hatte ich Klarheit: Seine Hand landete wieder schnell auf meinen Hintern, den sie mehr oder weniger sanft streichelte. Ich versuchte zu protestieren, doch die Hand war kurze Zeit später wieder an der gleichen Stelle. Außerdem hatten Alkohol und Massage langsam eine Wirkung auf dem Inhalt meiner Hose, in der sich etwas zu regen begann.

Mein Schwanz sagte mir: Es gefällt mir! Und ich schaffte es schon nicht mehr wirklich, ihm zu widersprechen. Außerdem bestand ja keine Gefahr: Mark beließ es beim Streicheln und bald würde Nico kommen. Es war doch alles gut, ich konnte schweigen und genießen. Bis eine bekannte Stimme hinter mir plötzlich „Hey!" sagte. Ihr Besitzer küsste mich und legte seinen Arm um meine Schulter, wo er auch blieb. Den restlichen Abend sagte Nico nichts zu dem Vorfall, aber ich spürte trotz hohem Alkoholpegel, dass er sauer war. Entsprechend war die Stimmung auf dem Rückweg ... bis Nico mir klar machte, dass er nicht wie geplant bei mir übernachten würde, sondern zu sich nach Hause fahren würde.

Am nächsten Morgen fuhr ich zu ihm. So heftig wie an diesem Tag hatten wir uns noch nie gestritten. Ich merkte, dass Nicos Wut ein Gefühl der Traurigkeit und der Verletzung verbarg. Als der Streit immer heftiger wurde, sagte Nico plötzlich: „Ich muss raus!" Als er eine Stunde später zurückkam -- ich war in seiner Wohnung geblieben -- unternahmen wir einen neuen Versuch. Ich versuchte, dabei möglichst ruhig zu bleiben:

- „Wie oft soll ich es noch sagen? Es tut mir leid!"

- „Das glaube ich dir ja, aber..."

- „Was soll ich denn noch machen, außer mich zu entschuldigen?"

- „Darum geht's doch nicht. Ich frage mich die ganze Zeit, wie weit du gegangen wärst..."

- „Och komm! Findest du nicht, dass du es jetzt übertreibst? Es wäre doch nichts passiert."

- „Bist du dir da so sicher?"

Dieser Satz hatte die Wirkung eines Messerstichs in den Magen. Unbewusst verstand ich, was mir sehr schnell auch bewusst wurde: Ich konnte tatsächlich nicht ausschließen, dass doch mehr passiert wäre, wenn Nico nie dazugestoßen wäre. Ich liebte meinen Freund über alles, war sexuell umso erfüllter, als Nico beim Sex inzwischen gelegentlich auch die aktive Rolle übernahm, nachdem ich ihm von dieser Vorliebe erzählt hatte. Aber ich musste mir eingestehen, dass das Gefühl, begehrt zu werden -- auch wenn es unter Alkoholeinfluss war -- mir gefiel. Und ich wusste aus Erfahrung, dass es, sobald man einen gewissen Punkt überschritten hat, sehr schwer wird die Reißleine zu ziehen. Soweit war es mit Mark zwar noch längst nicht gekommen, aber wer weiß was noch passiert wäre... Diese Erkenntnis machte mich auf einmal sehr traurig, und sie machte mir Angst.

Mein Schweigen war wohl einen Tick zu lang, denn noch bevor ich überlegen konnte was ich antworte, sagte Nico:

- „Siehst du..."

- „Ich... Ich weiß selbst nicht was mit mir los war."

- „Anscheinend fehlt dir was..."

- „Nein, Quatsch! Ich liebe dich und es gibt nichts, was mir fehlt. Du gibst mir alles, was ich brauche, und ich war noch nie so glücklich wie jetzt. Außerdem war dieser Mark überhaupt nicht mein Typ und..."

- „Und warum lässt du dich von ihm so anmachen? Wenn es dir nicht gefallen hätte, hättest du dich bestimmt anders verhalten. So schüchtern bist du in anderen Situationen ja nicht! "

- „Was mir gefallen hat, ist begehrt zu werden. Ja. Das muss ich zugeben... "

- „Nach nur 4 Monaten Beziehung? Und nach 'nem Jahr muss du dann fremdficken um dieses Gefühl zu haben?"

- „Nein! Warum sagst du sowas? "

- „Weil ich einfach nicht kapiere wie du auf der einen Seite sagst, dass ich dir völlig ausreiche und auf der anderen Seite von Anderen begehrt werden willst. Und weil ich mich frage wie es dann ist, wenn irgendwann Routine in die Beziehung kommt."

- „Ich kann verstehen, dass du solche Gedanken hast. Es würde mir ähnlich gehen. Aber was kann ich tun, damit du mir wieder vertraust? Ich lieb' dich, Mann!"

- „Ich dich doch auch, Leon! Deshalb bin ich gerade so ratlos... Aber es macht keinen Sinn, dass wir jetzt weiterreden. Ich brauche jetzt ein bisschen Zeit für mich."

Auf dem Weg zu meiner Wohnung konnte ich die Tränen nicht zurückhalten. Ich war zutiefst traurig und wütend ... gegen mich selbst. Ich wollte doch Nico nicht nur wegen meiner Geilheit verlieren!

Der nächste Tag war die Hölle. Jede Minute wartete ich auf eine Nachricht von Nico. Kurz vor Feierabend war es endlich soweit. Auch der Inhalt ließ mich etwas aufatmen: Nico wollte mich sehen, um noch einmal zu reden. Ich fuhr direkt nach der Arbeit zu ihm. Wir sprachen noch einmal über das Ganze, ich entschuldigte mich in aller Form bei ihm und gab ihm das Versprechen, in Zukunft alles zu tun um mich zu kontrollieren und Versuche wie die von Mark im Keim zu ersticken. Nico wiederum nahm die Entschuldigung an und schlug vor, nach vorne zu schauen. Den restlichen Abend verbrachten wir kuschelnd auf der Couch. Nun fühlte ich mich zwar von der ganzen Geschichte völlig erschöpft, aber überglücklich.

Das Ganze sollte aber ein unerwartetes „Nachspiel" haben. Eine Woche später kam Nico abends zu mir. Als wir mit dem Abendessen fertig waren und wir es uns auf der Couch gemütlich gemacht hatten, sagte er plötzlich:

- „Ah ja, übrigens. Ich habe gestern mit Rafael telefoniert."

- „Ah, schön! Wie geht's ihm?"

- „Soweit ganz gut. Wir haben auch über Samstag gesprochen."

- „Wenn du so grinst mache ich mir Sorgen!"

- „Das brauchst du nicht. Rafael hat mich nur um einen kleinen Gefallen gebeten. Er macht ja noch seine Foto-Ausbildung und braucht noch ein paar Versuchskaninchen."

- „Sag mir jetzt nicht, dass du ihm zugesagt hast!"

- „Doch. Und ich habe ihm sogar gesagt, dass er zwei zum Preis von einem bekommt!"

- „Oh nee! Ich habe mich auf ein gechilltes Wochenende mit dir in Hamburg gefreut. Also wenn du da unbedingt mitmachen willst, ok meinetwegen, aber du weißt doch wie ich zu Fotos stehe..."

- „Och, ich habe ja vielleicht noch etwas gut bei dir, oder?"

- „Das ist Erpressung, mein Lieber!"

- „Komm schon, so schlimm wird's nicht werden. Ich habe Rafael schon gesagt, dass wir noch andere Sachen an dem Tag geplant haben. Ich habe ja auch keinen Bock mich den kompletten Nachmittag ablichten zu lassen. Außerdem wollte ich ja auch noch ein bisschen mit Rafael quatschen."

- „Ok, immerhin. Und was passiert mit den Bildern?"

- „Sie werden nirgendwo veröffentlicht oder gezeigt. Rafael will nur ein paar Einstellungen ausprobieren."

- „Ok, gut. Ich habe ja eh keine große Wahl, was?"

- „Lass mich überlegen... Nein! Aber so schlimm wird's ja nicht werden und vielleicht macht's ja auch Spaß."

- „Das kann ich mir nicht vorstellen, aber gut, du hast gewonnen! Aber ich wüsste was, um garantiert Spaß zu haben, und ich zwar gleich jetzt."

Ich schaute Nico verschmitzt an und legte ihm eine Hand auf seinen Oberschenkel.

- „Das kann ich mir wiederum sehr gut vorstellen! Aber ich muss morgen früh raus und ich möchte gleich noch duschen."

- „Och, das eine schließt das andere doch nicht aus, mein Süßer! Und ich wäre auch sofort bereit."

- „Oh je, ich hatte vergessen was für einen notgeilen Freund ich hab'!" Nico rollte die Augen und tat auf entsetzt, bevor er mir einen Kuss gab und aufstand. „Ich hol' nur noch frische Shorts."

Währenddessen ging ich ins Bad, drehte den Wasserhahn auf und zog mich aus. Als mir das Wasser warm genug war, stellte ich mich unter den Wasserstrahl und genoss das warme Wasser auf meinem Körper. Da sah ich schon, wie Nico nackt ins Bad hereinkam, sein im Gegensatz zu meinem noch schlaffer Schwanz baumelte hin-und-her. Ich ließ mich gegen die Kachelwand zurückfallen. Der Kontakt zwischen der nassen nackten Haut meiner Arschbacken und den glatten und noch etwas kalten Kacheln war etwas, was mich schon seit Längerem antörnte. Ich drückte und rieb meinen Arsch leicht dagegen, um die Wirkung noch zu vergrößern.

Nico stand nun direkt vor mir unter dem Wasserstrahl, zwischen unsere Körper passte kaum noch ein Blatt Papier. Ich hielt Nico an den Arschbacken fest, während er seine Hände um meinen oberen Rücken umschlang. Während das Wasser weiter floss, rieben wir unsere Körper gegeneinander und küssten uns leidenschaftlich. Es war so heiß, so erotisch, dass ich nach nur kurzer Zeit und ohne dass es überhaupt zum Sex gekommen wäre, hätte abspritzen können.

- „Ich will dich in mir spüren!", unterbrach ich kurz unseren Kuss.

Ich löste mich von der Umarmung, drehte mich um, hielt mich mit beiden Händen an der Wand fest und hielt Nico meinen Hintern entgegen

- „Fick mich!", flehte ich Nico beinahe an.

Ohne groß etwas zu sagen, rieb Nico seinen Schwanz mit etwas Duschgel ein, drehte das Wasser ab (allmählich wurde es doch ein bisschen zu heiß) und fing an, mit meinem Hintereingang zu spielen: Er ließ seine Eichel um mein Loch kreisen, drückte anschließend etwas dagegen und zog sich zurück, als mein Schließmuskel begann nachzugeben. So ging das ein paar mal, Nicos Spiel glich immer mehr einer Folter!

Dann endlich drang er in mich ein. Bei seiner Schwanzgröße und vor allem der Enge meines Darms ging das nie ohne anfänglichen Schmerz. Doch Nico wusste, dass er langsam machen musste und ich wusste, dass mein Aushalten sich lohne würde. Nach einer Weile begann ich, das warme Völlegefühl in meinem Arsch und den direkten Kontakt zwischen Nicos Schwanz und meinem Darm zu genießen. Mit einem One-Night-Stand oder sogar einem Fuckbuddy hätte ich früher nie aufs Kondom verzichtet, aber ohne Gummi fühlte sich der Sex für mich noch intensiver an. Ich genoss es, als Nico seine Bewegungen allmählich schneller und vor allem härter werden ließ. Er hielt sich mit beiden Händen an meinem Becken fest und drücke seinen Schwanz so fest in mich rein wie es nur ging. Gelegentlich machte er eine kurze Pause, wenn er bis zum Anschlag in mir drin war.

Waren die Stöhn- und Keuchgeräusche anfangs noch leise und unregelmäßig, so wurden sie mit dem höheren Tempo immer lauter. Nico und ich liebte es, beim Sex auch mal sehr wild zu sein. In solchen Situationen fühlte ich mich sehr tierisch. Und so gerne ich den aktiven Part übernahm: Ab-und-zu brauchte ich auch mal einen Schwanz in meinem Arsch. Ich genoss es, völlig devot zu sein und mich benutzt zu fühlen, und ich wollte es hart: Mein Stecher sollte meinen Hintern richtig durchpflügen! Und Nico war ein verdammt geiler Stecher, auch wenn er eigentlich der passive Typ ist.

Ein paar Minuten später spürte ich, wie Nicos Keuchen zerhackter wurde und wie seine Muskeln sich anspannten. Und dann spritzte er in drei oder vier Schüben eine volle Ladung Sperma in meinen Darm. Das Knallen des Saftes gegen die Darmwände, die Wärme und das noch stärkere Völlegefühl -- das war einfach unbeschreiblich! Ich konnte nicht anders, als ebenso laut zu stöhnen. Gefühlt hatte ich einen Orgasmus, ohne selbst gekommen zu sein. Nico zog sich aus mir raus, ich drehte mich zu ihm um und sagte ihm zwischen zwei Zungenküssen: „Ich liebe dich!"

Auf das verlängerte Wochenende in Hamburg freute ich mich trotz bevorstehendem Fotoshooting sehr. Wegen Corona hielten sich die Reisen schon seit Monaten in Grenze, was für jemanden wie mich, der gerne neue Städte und Länder kennenlernt und bereits besuchte besser kennenlernt, sehr frustrierend war. Der Kurztrip nach Hamburg kam also gerade richtig, zumal mir die Stadt sehr gut gefällt. Noch mehr freute ich mich aber darauf, endlich mal wieder ein paar Tage zusammen mit Nico zu verbringen -- Tage, in denen wir dem Alltag entfliehen konnten.

Wie auch schon bei den letzten beiden Besuchen wohnten wir in der WG von Katrin, einer guten Freundin von Nico. Zwar war das erste Treffen mit meinen Schwiegereltern in spe gut gelaufen, und der Besuch an Weihnachten hatte uns die Gelegenheit geboten uns in lockerer Atmosphäre etwas näher kennenzulernen. Beim Gedanken, bei ihnen zu übernachten, war mir aber noch immer nicht wohl. Nico zu meinem Glück ebensowenig, wodurch das Thema geklärt war, noch bevor es eins wurde.

Unser Hamburg-Trip begann ebenso gut wie unspektakulär. Letzteres änderte sich erst am Samstag Nachmittag.

- „Hi ihr zwei! Schön euch zu sehen!"

Nach dem obligatorischen Eingangs-Smalltalk bot uns Rafael einen Kaffee an und erkundigte sich nach unseren Plänen fürs Wochenende. Nico wiederum wollte wissen, wie Rafaels Prüfung am Vortag gelaufen ist. Als jeder auf seine Fragen eine Antwort hatte, fragte ich unseren Fotografen, was er mit seinen Versuchskaninchen eigentlich vorhabe.

- „Leon hat nämlich schon tagelang schlaflose Nächte deswegen", schaltete sich Nico ein.

- „Und Nico zeigt wieder mal, wie gerne er übertreibt!"

- „Wie ein altes Ehepaar!", meinte Rafael nur.

Einen Teil seines Wohnzimmers hatte er zu einem provisorischen Fotostudio umgestaltet. Es sah schon sehr professionell aus, mit Geräten und Zubehör, von denen ich nicht einmal den Namen wusste. So beeindruckend das auch war: Mir wurde allein beim Anblick wieder klar, warum ich Fotoshootings nicht mochte. Ich störte mich daran, dass alles so gestellt, so künstlich war

- „Leon ist immer so ungeduldig. Nicht wahr, Schatz?"

Nico riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich hatte den Anfang seines Gesprächs mit Rafael gar nicht mitbekommen. Eigentlich konnte ich Nico nicht widersprechen. Eigentlich...

- „Na ja, es dauert bei dir immer so ewig."

- „Na dann bin ich mal gespannt, wie du das heute überstehen wirst", meinte Rafael im Lachen.

- „Das frag' ich mich auch!", dachte und sagte ich, und musste dabei ebenso lachen wie die Anderen.

- „Ich hoffe vor allem, ICH überlebe das! Wenn du nichts mehr von mir hörst, Rafi, weißt du Bescheid!"

- „Oh je, was tue ich mir da gerade an? ... Na dann mal ran an die Arbeit!"

Rafael hatte uns gebeten, uns etwas anzuziehen, in dem wir uns wohlfühlen. Ich hatte mich für eine relativ hautenge dunkelblaue Jeans, ein V-förmiges weißes T-Shirt und einen schwarzen Pulli entschieden, wobei ich letzteren schnell wieder auszog, weil es in der Wohnung doch recht warm war und ich nicht noch zu allem Überfluss ein knallrotes Gesicht auf den Bildern haben wollte. Nico stand wiederum in einer hellgrauen Jeans und einem schwarz/rot gestreiften T-Shirt neben mir. Nun konnte es losgehen.

Rafael arbeitete sehr professionell -- was für mich auch hieß: Er gab sich nicht mit halben Sachen zufrieden und gab nicht locker, bis er mit dem Ergebnis 100%ig zufrieden war. Und das klappte in den seltensten Fällen vor dem zehnten Versuch. Ich war überrascht, wie genau Rafael arbeitete, sobald er eine Kamera in der Hand hatte. Das stand im Kontrast zu dem, was Nico mir aus früheren Zeiten über ihn erzählt hatte und auch zu dem, was ich bei unserem ersten Treffen erlebt hatte. Er hatte aber auch eine richtige Gabe dafür, für eine lockere Stimmung zu sorgen. Dadurch hielt selbst ich als notorischer Fotomuffel die vielen Versuche und die lange Zeit besser aus, als ich es für möglich gehalten hätte. So weit, zu sagen, dass es Spaß gemacht hätte, würde ich aber doch nicht gehen. Wobei, vielleicht wollte ich es mir nicht gestehen, dass auch ein Fotoshooting Spaß machen kann.

Die Motive waren verschieden: Mal sollten Nico und ich und einfach nur intensiv anschauen; mal standen wir eng umschlungen da; mal lichtete uns Rafael ab, während wir uns küssten usw. Es sah alles schon sehr stark nach Hochzeitsbildern aus. Aber wir waren ja da, damit Rafael üben konnte. Was macht man nicht alles für die Kunst?

Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass es selbst Nico langweilig wurde. Er fing an, hin und wieder Grimassen oder komische Handzeichen hinter meinem Rücken zu machen (die ich erst dank Rafaels Reaktion mitbekam). Daraufhin legte er eine Hand um meine Hüfte und hob leicht mein T-Shirt, was den Bund meiner roten Boxer und ein paar Zentimeter meines rasierten Bauchs freilegte.

- „Nico, Nico, wie ein kleines Kind!, tat ich gespielt empört. An Rafael gerichtet sagte ich: Lösch' das am besten gleich wieder!"

- „Och, ein bisschen Abwechslung kann nicht schaden, meinte er und schaute sich das Bild auf dem Display seiner Kamera an. Und schaut mal, es hat was!"

Das Bild hatte vor allem eins: etwas Komisches. Nico grinste verschmitzt in meine Richtung und mir sah man eine gewisse Irritation an. Für Außenstehende, so viel musste ich zugeben, sah es bestimmt lustig aus.

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