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Alle Kommentare zu 'BellaPorn - Lustobjekt 02'

von _Faith_

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  • 4 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 5 Jahren
Super geil!

Echt geil!

Bitte mach weiter mit der Story von BellaPorn!

AnonymousAnonymvor mehr als 5 Jahren
Hervorragend ...

unbedingt weiterschreiben.

ThePervertedThePervertedvor mehr als 3 Jahren
Bella

Geil,da kiegt man ja Kopfkino ohne Ende.

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 3 Jahren
Enthüllung des Plans und ein grober Schnitzer

Im zweiten Teil gewinnt der geneigte Leser nun ein genaueres Bild von dem, was BellaPorn zu tun beabsichtigt, und lernt darüber hinaus auch ihr Umfeld und die Person hinter dem „Künstlernamen“ kennen. Das Problem: Dabei leistet sich der Autor einen außerordentlich groben Schnitzer, der das Potential mitbringt, die Glaubwürdigkeit der titelgebenden weiblichen Hauptfigur vollständig zu zerstören. Mehr dazu in der folgenden Detailkritik:

1. Es steht im Text (S. 1): „[...] um ihrem Hinweis, [sic] auf die Kategorie ‚PetPlay‘ zu folgen.“ Das Komma ist – mal wieder – falsch gesetzt; es ist an dieser Stelle schlechterdings überflüssig und nicht zu setzen. Hier ist darüber hinaus dasselbe anzumerken wie zu der zweiten Detailkritik in meinem Kommentar zum ersten Teil der vorliegenden Reihe.

2. Es steht im Text (S. 1): „Dass ihr der Speichel aus dem Mund floss, untermauerte ihre Tierhaftigkeit.“ Dieser Satz ist Teil der Beschreibung eines weiteren Videos BellaPorns durch den Ich-Erzähler und insofern typisch, als er beispielhaft den auktorialen Modus veranschaulicht, der diese Passagen, von denen es unzählige im vorliegenden Mehrteiler gibt, kennzeichnet. Es handelt sich dabei um einen schlechterdings unnötigen Kommentar, der offenkundig nicht dem authentischen Bewußtsein des Ich-Erzählers entspringt (dann wäre die Aussage in einem unmittelbareren Modus erfolgt, z. B. in dem des Gedankenzitats), sondern vom Autor (dem Erzähler hinter dem Ich-Erzähler) selbst stammt, der die Einordnung des Textgeschehens dem Leser abnimmt, um ihm vorzuschreiben, was er davon zu denken bzw. zu halten habe. (Diese auktoriale Übergriffigkeit ließe sich auch unter dem „show don’t tell“-Diktum kritisieren: Das, was erst noch dargestellt werden müßte [hier: die angebliche „Tierhaftigkeit“ der weiblichen Hauptfigur], wird stattdessen einfach behauptet [hier: mittels der auktorialen Einordnung als „Tierhaftigkeit“].) Ein möglicher Beweggrund, warum Faith solche Kommentierungen für nötig hält, könnte der sein, daß er seinem eigenen Text nicht wirklich vertraut, daß er also sichergehen will, daß wirklich das beim Leser ankommt, was ankommen soll, selbst wenn es nur um so etwas vergleichbar Triviales wie die „Tierhaftigkeit“ der weiblichen Hauptfigur in einem tierischen Rollenspiel geht (was, zugegeben, von reichlich wenig Vertrauen in seinen eigenen Text zeugen würde).

3. Es steht im Text (S. 1): „Sie bewegte sich auf der unebenen Sandsteinterrasse stilsicher in Stiletto-Pumps [...].“ Hier wirkt die Wortwahl einmal mehr unangemessen, denn passender wäre „trittsicher“ statt „stilsicher“. Denn was soll daran stilsicher sein, in Stiletto-Absätzen über einen rustikalen Bauernhof zu stöckeln? Mir erschließt sich das jedenfalls nicht, wohingegen es weitaus einleuchtender wäre, die Trittsicherheit einer Figur mit solchen schmalen Absätzen auf einem unebenen Untergrund zu betonen.

4. Es steht im Text (S. 1): „Ihre Fingernägel kamen mit [sic] heute noch länger vor, [sic] als am Freitag [...].“ In diesem Satz finden sich gleich zwei Nachlässigkeiten, die der Charakterisierung des Ich-Erzählers durch seine Sprache (die unmittelbar aus der gewählten Erzählperspektive folgt) nicht zweckdienlich sein können bzw. diese in Schieflage bringen. Erstens sollte es offensichtlich „mir“ (statt „mit“) heißen; und zweitens ist auch hier wiederum das Komma beim Vergleich mit „als“ falsch gesetzt (siehe dazu der dritte Punkt meiner Detailkritik meines Kommentars zum ersten Teil der Reihe).

5. Schließlich der grobe Schnitzer aus dem Titel dieses Kommentars, der im Text in den folgenden Sätzen steckt (S. 1): „Sie war sechsundzwanzig. Eine Promotion mit Mitte zwanzig war keine Sensation, aber ein Achtungserfolg.“ BellaPorn habe nach eigener Aussage in „Philosophie“ promoviert, was ein geisteswissenschaftliches Fach ist. Eine Promotion in einem geisteswissenschaftlichen Fach mit Mitte zwanzig ist aber eine Sensation!

Geisteswissenschaftler promovieren in Deutschland (und im Text findet sich kein Hinweis darauf, daß BellaPorn nicht in Deutschland promoviert habe) laut einer Umfrage durchschnittlich 5,1 Jahre. Nimmt man die nach der Bologna-Reform (ab 1999) sogenannten 5 Jahre Regelstudienzeit im Bachelor und Master hinzu, bedeutet das also summa summarum nicht weniger als durchschnittlich 10 Jahre Mindeststudienzeit bis zum Doktorgrad in einem geisteswissenschaftlichen Fach. Das Durchschnittsalter weiblicher Studienanfänger in Deutschland lag laut BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) im Studienjahr 2008/09 (also ungefähr zu der Zeit, als BellaPorn, wenn wir die soeben angeführten Erfahrungswerte aus Deutschland als Grundlage nehmen, ihr Studium aller Wahrscheinlichkeit nach aufgenommen haben würde) bei 20,7 Jahren. Demnach wäre also eine Promotion mit 30,8 Jahren für eine mit BellaPorn vergleichbare weibliche Promovendin in einem geisteswissenschaftlichen Fach der zu erwartende Normalfall. Daß BellaPorn mit ihren 26 Lenzen fast ganze fünf Jahre (!) darunterliegt, praktisch also doppel so schnell studiert hätte wie die mit ihr vergleichbaren Kommilitonen im restlichen Land, ist also wahrlich sensationell!

Daß der Ich-Erzähler – fälschlicherweise – das glatte Gegenteil behauptet, läßt sich nun wie folgt interpretieren: a) es ist ein erstes Indiz für einen unzuverlässigen Erzähler, was wir jedoch gleich ausschließen können, da sich für diese Interpretation im ganzen restlichen Text keinerlei Hinweise finden; b) der Ich-Erzähler weiß es schlichtweg nicht besser und glaubt allen Ernstes, daß eine Promotion in einem geisteswissenschaftlichen Fach in Deutschland mit Mitte zwanzig nicht mehr als ein bloßer „Achtungserfolg“ sei, was den Ich-Erzähler jedoch als Ignoranten und rechtsgelehrten Heuochsen charakterisierte, denn angesichts der oben aufzeigten realen Promotionsverhältnisse mutete schon die Frage absurd an, in welchem Alter für ihn eine Promotion in einem geisteswissenschaftlichen Fach denn eine „Sensation“ darstellte, wenn nicht mit Mitte zwanzig: etwa mit achtzehn, wenn andere noch fürs Abitur pauken?; c) der Autor wußte es schlichtweg nicht besser, was mir die wahrscheinlichste Antwort zu sein scheint, gehen die vielen anderen (sprachlichen) Nachlässigkeiten im vorliegenden Text doch höchstwahrscheinlich auch auf seine Kappe (ich wage nämlich zu bezweifeln, daß Faith die berufliche Kompetenz seines Ich-Erzählers durch die vielen sprachlichen Nachlässigkeiten im vorliegenden Mehrteiler in Frage stellen wollte).

Auf einem gänzlich anderen Blatt, freilich, steht die Frage, wie glaubwürdig es überhaupt ist, daß eine Promovendin der Philosophie, die in ihrer langen Tradition bis weit ins 20. Jahrhundert hinein (Stichwort: logischer Empirismus) die Rolle der Vernunft und des Geistigen betonte, eine quasi anti-intellektuelle Volte schlägt und behauptet, nur ihren Eltern zuliebe überhaupt promoviert zu haben (was angesichts des oben aufgezeigten realen Promotionsaufwands als blanke Behauptung – und mehr als das ist es im vorliegenden Text tatsächlich nicht! – reichlich absurd erscheint, zumal es ferner die moralischen Maßstäbe BellaPorns, sagen wir mal, merkwürdig erscheinen läßt, die einerseits auf unumschränkte Selbstbestimmung zu pochen scheint, aber andererseits ihren Eltern zuliebe auf diese nur für den speziellen Zweck der – eigentlich – äußerst langwierigen Promotion in einem Fach, das dafür berüchtigt ist, vor allem studierte Taxifahrer hervorzubringen, verzichtete), und sich nun zum Ziel setzt, ein geist- und vernunftloses Lustobjekt zu werden …

6. Im Text steht (S. 1): „Ich war nach, [sic] wie vor sprachlos.“ Eine weiteres falsch gesetztes Komma, das an einer Stelle steht, wo es nicht hingehört. Siehe zu diesem Problemfeld des vorliegenden Textes meine obigen Punkte eins und zwei.

Beste Grüße

Auden James

Anonymous
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user_Faith_@_Faith_
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