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Besserungsanstalt 02 - Die Stube

Geschichte Info
Benno lernt seinen Platz auf der Stube.
3.7k Wörter
3.16
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Der Bengel war müde und hungrig - und müde und hungrig. Wie ein Sack Kartoffeln fiel er auf sein Bett. Seins war das untere der Stockbetten, Matze schlief über ihm. Hier unten fand er niemals Ruhe.

Hier konnten alle sehen, was er gerade machte. Zu gerne hätte er sich gewichst, um die Schmerzen zu lindern - und weil er dicke Eier hatte. Seit bald einer Woche war er nicht mehr gekommen. Aber Wichsen war absolut verboten. Wenn sie Einen erwischten, der hatte nichts zu Lachen.

„Ej, Arschnutte", rief Erwin.

Nein bitte nicht. Er drehte sich mit dem Kopf weg.

„Ej, ich rede mit dir." Bam, traf ihn ein Tritt gegen den Schenkel.

Jetzt war er schon im Bett nicht mehr sicher vor Schlägen. Er hätte geheult, hätte er noch genug Kraft dazu.

„Du kümmerst dich um den Nachttopf, verstanden?"

„Ja, verstanden." Die Schwuchtel beeilte sich, ihren guten Willen zu beweisen.

„Du kümmerst dich um das Wasser."

„Verstanden."

„Wer hat was dagegen, dass die Schwuchtel uns wäscht?"

„Waschen, wie waschen?" wollte Ede wissen.

„Na, wie den Kleinen, den sie nebenan abgerichtet haben. Hast du das nicht gesehen? War doch geil. Sowas brauchen wir auch."

„Bist du irre? Wir sollen uns von dieser schwulen Sau befingern lassen. Der holt sich doch glatt darauf einen runter."

„Wenn er sich einen runterholt, steck ich's Mahrzahn. Glaub mir, der macht das dann nicht mehr. Er ist bloß ne schwule Sau, ein Kriecher, ein Nutzvieh. Das ist ganz normal, so ein Nutzvieh auf der Stube zu haben. Glaub mir, ist echt geil, fast wie Sex. Und wenn er rumzickt gibts gleich Keile. Spacko, was meinst du?"

„Find ich gut. Könnte mir gefallen."

„Atze?"

„Wenn wir schon sonst keine Fotzen haben. Ob Mahrzahn das durchgehen lässt?"

„Uwe?"

„Klingt geil."

„Ron?"

„Weiß nicht. Kann mich zur Not auch selber waschen, bin ja schon groß."

„Wolle - brauch ich wohl nicht zu fragen."

Atze wurde ungeduldig. „Also, wie ist, spielen wir jetzt Karten, oder was?"

„Wir spielen", bestätigte Erwin. „Aber ich hab Probleme mit meinem Stuhl."

„Stuhl? Musst du kacken, oder was?"

„Mein Stuhl wackelt."

„Der wackelt schon immer. Kannst ja Mahrzahn fragen, ob er ihn dir repariert - oder gleich vergoldet."

„Sehr witzig. Der Stuhl wackelt." Erwin sprang auf. Der Stuhl kippte polternd auf den Dielenboden, dann bekam er einen Tritt. „Ej, Schlampe, komm her! Mach einen Hocker."

Die Schwuchtel wimmerte, als sie sich aus dem Bett wälzte. Auf allen Vieren kroch sie durch Raum und vor den Tisch, an dem die Horde saß. Dann setzte sie noch schnell Arme und Beine breiter, als Erwin sich schon auf ihren Arsch plumpsen ließ. Erwin rutschte auf dem Kreuz hin und her, auf der Suche nach einer bequemen Sitzposition.

Die Schwuchtel hatte schon öfter gesehen, wie Bengel als Bank benutzt wurden. Eins war klar, wer erstmal als Stuhl oder Wasserholer oder Fußabtreter benutzt wurde, der war ganz unten angekommen. Und die Unterdrückung war nur schwer zu ertragen -- besonders bei einem Gewicht wie dem von Erwin.

Am Tisch wurden Karten gegeben. Die Schwuchtel spürte jedes Ausspielen als heftige Bewegung auf seinem Rücken. Erwins harter Arsch ritt ihn durch. Das konnte ein langer Abend werden. Und seine Knie schmerzten jetzt schon wie Hölle.

Aus der hinteren Ecke mit den Stockbetten kam Wolle angeschlichen. Er trug einen Teller in der Hand und hielt ihn der Schwuchtel unter die Nase. „Hier, ich hab dein Essen gerettet, das meiste jedenfalls."

Der Schwuchtel knurrte der Magen. Dass Wolle sein Essen gerettet hatte, war eine gute Nachricht. Seine Arme zitterten. Er versuchte nach einem Bissen zu greifen, stellte die Hand aber gleich wieder zurück. Mit nur einem Arm würde seine Bank einstürzen, wie ein morscher Dachstuhl.

„Ej, halt still, Nutte", brüllte Erwin. Eine Hand klatschte auf den Hinterkopf. Das Vieh beruhigte sich wieder. „Stell das Fressen da auf den Boden."

Wolle stellte den Teller ab und verzog sich wieder.

Mit knurrendem Magen und zittrigen Gliedmaßen musste die Schwuchtel auf den Teller mit Brot und Käse starren, der nur ein paar Handbreit entfernt stand.

„Weißt du, wie waschen geht?", versicherte sich Erwin.

„Ja, ich glaube. Hab ich schon gesehen, glaube ich."

„Glaubst du, dumme Nuss. Du kniest dich hin und dann mit Wasser und Seife. Mit dem Lappen abtrocknen."

„Ja, Herr."

„Du musst früh raus, um Wasser zu holen. Außerdem musst du dich beeilen, wir haben keine Zeit für Schlamperei. Wir müssen rechtzeitig beim Appell sein."

„Ja, ich weiß."

„Wer gibt?", fragte Einer.

„Ich muss pissen, ich setze aus", verkündete Erwin.

„Nimm doch den Nachttopf."

„Nein, ich geh noch mal raus. Brauch frische Luft."

„Lass dich nicht beim Wichsen erwischen."

„Sehr komisch."

„Du weißt, der Mahrzahn schleicht ums Haus."

„Den riech ich gegen den Wind, die Schwuchtel."

„Pass lieber auf, was du sagst."

„Also, spielt erstmal ohne mich." Erwin stieg von dem klapprigen Nutztier ab, schubste es mit einem Tritt zur Seite und stiefelte aus der Stube.

Kaum war die Tür geschlossen, stürzte die Schwuchtel vornüber und fiel über den Teller her, wie ein ausgehungerter Wolf.

Als sie das Brot zerbrach, flogen die Krümel in alle Richtungen davon. Die trockenen Brotstücke stopfte sie ins Maul, dann gleich Käse hinterher. Hauptsache, sie hatte genug in der Fresse, bis Erwin wieder kam. Hustend und prustend würgte die Schwuchtel an dem trockenen Klumpen.

Kaum war Erwin zurück, ging die Tür wieder auf. Die Burschen sprangen von ihren Sitzen. Später Besuch von Mahrzahn bedeutete nichts Gutes.

„Wo ist die Schwuchtel?", wollte er wissen.

„Hier." Lässig trat Erwin gegen seinen Hocker, der wie ein Kartenhaus zusammenbrach.

„Dachmann hat entschieden, dass die Schwuchtel über Nacht angeschlossen werden muss. Wir wollen hier kein Sodom und Gomorra. Wehe, die Sau wird beim Wichsen erwischt. Ihr seid mir alle dafür verantwortlich. Es gilt absolutes Wichsverbot, und das ganz besonders für den Rosettenjodler hier. Wehe ich erwische einen bei der Selbstbefleckung. Hier sind die Handfesseln mit der Kette. Erwin, du bekommst den Schlüssel. Sorg dafür, dass er gut verschlossen ist. Ich kontrolliere das." Mahrzahn ließ ein Gewirr von Lederbändern, Ketten und Schlössern auf den Boden scheppern. „In fünfzehn Minuten ist Licht aus. Ihr solltet euch beeilen."

Unter den Burschen brach Hektik aus. Alle liefen über den Hof zum Waschhaus. Nur die Schwuchtel humpelte mit schmerzenden Knien hinterher. Kurz darauf kamen sie zurück. Erwin trieb die Schwuchtel mit Schubsern und Kopfklatschern vor sich her.

Sobald die Schwuchtel das lange Nachthemd trug, musste sie sich aufs Bett legen. Erwin schloss die Ketten am vorderen Bettpfosten an. Die ledernen Handfesseln wurden um die Gelenke fest verschlossen. Damit war es der Schwuchtel unmöglich, sich selbst zwischen die Beine zu greifen.

Sie kuschelte sich aufs Kopfkissen und versuchte mit den Füßen die Bettdecke zu ordnen.

Immerhin hatte sie eine Kleinigkeit fressen können, sodass ihr Magen nicht mehr rumorte. Im Waschhaus hatte sie aus dem Hahn gesoffen wie ein Pferd. Hoffentlich musste sie nicht noch pissen heute Nacht. Auf der Stube stand ein emaillierter Nachttopf mit Deckel für solche Fälle. Einige Burschen nutzten den in der Nacht. Sie würde ihn morgen leeren müssen -- ganz klar eine Aufgabe für das Nutzvieh.

Ohnehin grauste ihr vor dem Waschen. Auf dem Zimmer standen zwei Waschkrüge und eine Schüssel. Das musste für die ganze Horde reichen. Und jetzt sollte die Schwuchtel alle Kerle waschen. Das musste in einem Chaos enden. Können die Burschen sich denn nicht selbst waschen? Muss das denn sein?

Der Bengel war fertig, konnte aber trotzdem nicht einschlafen. Besonders die Schmerzen an der Rosette beunruhigten ihn. Es drückte ihn, als stecke ein Kantholz im Arsch. Hoffentlich bedeutete das nichts Schlimmes.

Auf dem linken Schenkel spürte er einen ständigen Druck. Das kam wohl von einem der Tritte, die er sich unter der Dusche eingefangen hatte. Da war bestimmt ein großer blauer Fleck, den er noch nicht begutachten konnte. Ständig hatten sie ihn gequält und tyrannisiert.

Das Ohr pikste. Die Ohrmuschel musste von Mahrzahns Behandlung einen Fingerbreit größer geworden sein. Während er nach dem Ohr tastete, spürte er Piksen in den Fingern. Die Hiebe mit dem dünnen Rohrstock waren bis auf die Knochen durchgegangen.

In der Stube war es dunkel - stockdunkel. Hier draußen um die Anstalt herum gab es keine Straßenlaternen. In der kleinen Ecke des Fensters, die er von seinem Bett aus sehen konnte, funkelten einige Sterne hell wie Brillanten.

Jetzt war es also geschehen. Jetzt hatten sie ihn enttarnt. Dem Bengel kamen die Tränen. Er wusste, was sie mit Solchen machen, wie ihm -- oder besser, er ahnte es. Immer wieder versichern sich alle, dass sie keine Schwuchtel sind. Und jetzt haben sie die Schwuchtel gefunden. Er fand den Namen so schrecklich, und doch war es wahr.

Ständig hatte er von den nackten Burschen geträumt, die er hier täglich zu Gesicht bekam. Er hoffte so sher, Einer, nur Einer würde ihn mal an sich ran lassen. Es war so vergebens. Doch morgen sollte er die Chance bekommen, sie alle anzufassen, beim Waschen. Das konnte unmöglich wahr sein.

Das alles hier war eine schreckliche Fälschung, ein Albtraum, nichts davon konnte wahr sein. Und doch spürte er die Prügel noch in jedem Knochen.

Morgen sollte er sie waschen. Er fürchtete sich mehr, als er sich freute. Jeder falsche Handgriff, jede ungeschickte Bemerkung konnte eine Katastrophe auslösen. Für Schwuchteln haben sie hier doch nur eines übrig: Schläge und nochmals Schläge. Er schluchzte.

„Ej, Ruhe da unten. Ich will schlafen", maulte Matze von oben.

Besser er vergaß das alles, wenigstens bis morgen Früh. Er wollte sich in seine Träume flüchten. Aber wie sollte das gehen, mit angeketteten Händen? Er drehte sich auf den Bauch und presste die Hüfte fest gegen die Matratze. Jetzt ganz vorsichtig, dass nur Matze nichts merkt.

Er streckte den Po nach oben und versuchte mit unendlich langsamen Stößen die Matratze zu ficken. Wie ein Idiot kam er sich vor, aber seit soviel Tagen hatte sich Druck aufgebaut. Und er brauchte diese Droge dringend zum Einschlafen, um morgen den harten Tag zu überstehen. Erwin und sein Rudel würden ihn schon vor dem Frühstück scheuchen.

„Ej, hör auf zu schaukeln!"

* * *

Mit schweren Träumen sank er in Schlaf. Horden von Burschen verfolgten ihn, lachten ihn aus, traten nach ihm. Er versuchte zu fliehen, hing aber fest. Wie ein erlegtes Wild baumelte er von der einem Haken.

Ein riesiger Vogel kreiste über ihm. Man konnte sein Krächzen und Röcheln hören. Er spürte die Gewalt der Schwingen, hörte den sich nähernden Flügelschlag. Er riss die Hand über den Kopf, um sich zu schützen, und kniff die Augen zusammen. Das Flattern wurde stärker, lauter, bedrohlicher. Wild strampelte er mit den Beinen, um den Boden zu erreichen und davonzulaufen -- vergeblich.

Etwas kitzelte ihn an der Nase, dann auf dem Augenlid, am Ohr. Blut, überall Blut. Er musste geschlagen sein, Beute des gemeinen Greifs, der aus den Lüften herabgestürzt war und seine Klauen in ihn geschlagen hatte. Mit den Fingern tastete er in den Haaren nach einer Wunde. Doch alles, was er fand, war Blut, klebriges, schleimiges Blut.

Mit einem Japser erwachte er, schreckte auf -- und wurde jäh von den Ketten zurückgeworfen. Alles klebte. Woher kam das Blut? War Matze verletzt. Die Nacht war schwarz wie Tinte. Im Sternenschein erkannte er kaum die Umrisse des Fensters. In der Ecke mit den anderen Stockbetten schnarchten sich zwei Burschen gegenseitig an.

Das Blut war sogar in seinem Maul. Von der Wange ran es ihm herein. Es troff auf die Zunge. Er leckte. Dann ging ihm ein Licht auf. Er fuhr hoch und stieß sich den Kopf am Gitter des Oberbetts. Getroffen zog er die Rübe wieder ein.

Irgendeine Sau hatte ihn vollgewichst, während er schlief, mitten in die Fresse, mitten in der Nacht, im Schutze der Dunkelheit. Der Bengel war fassungslos. Er lauschte ins Dunkel. Nichts regte sich. Außer den Schnarchern war nichts zu vernehmen. Wer immer ihn angewichst hatte, war unerkannt entkommen.

Er griff nach dem Ärmel seines Nachthemdes, um sich den fremden Schleim aus der Fresse zu wischen. Doch dann erstarrte er. Spermaspuren auf der Bettwäsche oder dem Nachtgewand durfte es auf keinen Fall geben. Wenn das rauskam, dann... Aber irgendwo musste der Schleim hin. Mit dem Finger streifte er sich die Wange ab, sammelte so viel der klebrigen Masse auf, wie er konnte, und schob sie in den Mundwinkel. Es schmeckte fad, ein wenig bitter und klebte die Zunge am Gaumen fest.

Mit den Fingerspitzen sammelte er so viel Wichse, wie es ging, und lutschte immer wieder die Finger sauber. Aber die klebrige Schicht trocknete mehr und mehr ein. Immer wieder fand er neue klebrige Stellen, am Hals, hinter dem Ohr, und vor allem in den Haaren. Es war unmöglich, die zähe Masse mit den Fingern aus dem Haar zu wringen. Er verzweifelte. Immerhin war der Schleim nicht auf der Bettdecke gelandet -- soviel er wusste. Das hätte in einer Katastrophe geendet.

* * *

Er erwachte in der frühen Dämmerung, als Erwin gebeugt über ihm stand und an den Schlössern der Fesseln hantierte.

„Los, du hast Arbeit!"

Der Bengel schwang sich aus dem Bett. Die Oberarme schmerzten wie Hölle. Den Rest der Nacht hatte er auf einer Seite gelegen, um den Schleim nicht doch noch ins Bett zu reiben.

Er schlüpfte in seine Pantinen, sammelte die beiden Wasserkrüge ein und latschte möglichst lautlos aus dem Zimmer, um die Burschen nicht zu wecken. Die Tür zum Hof wurde schon früh aufgeschlossen.

Wie ein Gespenst im Nachthemd huschte er über den Hof ins Waschhaus und füllte die großen Kannen mit eisigem Wasser aus dem Wasserkran.

Als er mit den vollen Kannen schwer beladen zurück auf die Stube schlurfte, waren mehrere der Burschen bereits auf und reckten sich der Morgensonne entgegen.

Der Bengel setzte die Kannen auf den Waschtisch und goss die Schüssel halb voll. Auf dem groben Dielenboden breitete er ein Handtuch aus, wie es üblich war.

Erwin streifte sein Nachthemd ab, schob den knienden Bengel beiseite und stellte sich in seiner strahlenden Nacktheit auf das Handtuch. „Und, wirds bald?"

Der Bengel war verdattert. Wie sollte er das anstellen? Natürlich wusste er, wie sie sich jeden Morgen wuschen -- aber jeder sich selbst. Also alles wie immer, sagte er sich, einfach nur machen. Er stand auf, tauchte die Kernseife ins Wasser und scheuerte Seifenschaum. Ein kurzes, schüchternes Zögern, dann fasste er Erwin an die Schulter, und verteilte Schaum auf seinem Rücken.

Ängstlich lauerte der Bengel auf eine Reaktion des Stubenleiters. Als er aber weder Ohrfeige noch Boxhieb erntete, wurde er mutiger. Eifrig seifte er den fremden Rücken ein. Beim Anblick der Pofalte wäre er fast in Verzückung geraten. Aber er wusste, dass Eile geboten war. Der Appell wartet nicht.

Er wandte sich der Vorderseite zu, dem harten Bauch und den gestählten Oberarmen. Er merkte, wie Erwin ihn intensiv beobachtete. Er durfte bloß nichts verkehrt machen. Erwins schwere Fäuste waren ständig in Schlagdistanz.

Nicht nur Erwin, alle beobachteten ihn. Zwei von ihnen sah er im Augenwinkel. Atze lehnte am Stockbett und verfolgte jede seiner Bewegungen. Ron hatte gerade die Beine aus dem Bett fallen lassen, verfolgte die Szene misstrauisch.

„Schläfst du?" Der Bengel fing sich von Erwin eine Klatsche.

Mit brennender Wange kniete er sich hin. Sein weites Nachthemd umgab ihn wie ein Zirkuszelt. Mit bloßen Händen und frischer Seife begann er, die behaarten Beine zu schrubben.

Zwischen die Beine tastete er sich nur langsam vor. Aber er wusste, es musste sein. Mit viel Schaum an den Händen griff er erst nach dem Sack. Vorsichtig kraulte er die Eier im Schaumbett. Als er merkte, wie sich der Schlauch ruckweise aufrichtete, griff er schnell danach, seifte ihn zwei-, dreimal ab und fuhr dann mit der Hand zwischen die Beine, um den Damm zu schrubben.

Nachdem er den heiklen Dienst ohne Angriff überstanden hatte, schäumte er die Arschbacken ein. Mutig glitt er mit der Hand durch die Kerbe und schrubbte die Rosette, den wärmsten Punkt des Körpers. Das überstanden, fehlten nur noch die Füße.

Wie er da so kauerte, vornübergebeugt und am Boden die Zehen und die Fersen schrubbend, fühlte er sich an Früher erinnert, wie er selbst geschrubbt worden war, in besseren Tagen, und wie er einen weiblichen Rücken vor sich gesehen hatte. Langsam verstand er, was Buckeln bedeutet.

Abgewaschen wurde der Schaum mit einem nassen Lappen. Der Bengel machte den Lappen fertig und wischte von den Schultern über die Arme bis zu den Füßen alles durch. Eile war geboten.

Erwin verließ das Handtuch, stolz wie Oscar. Als Atze ihm entgegenkam, grinsten sie sich an. Atze zeigte einen Stinkefinger. Sie klatschten mit ihren Schultern zusammen, wie echte Kerle. Dann stellte sich Atze aufs Tuch.

Wie ein Roboter schrubbte der Bengel auch diesen Burschen von oben bis unten. Atze roch stark zwischen den Backen. Da schmierte bestimmt noch einiger Kot in der Ritze. Der scharfe Geruch erinnerte den Bengel an den Toilettentrakt des Waschhauses. Bestimmt hatte er sich nicht gut abgeputzt. Jetzt musste Benno da eingreifen. Als er mit der Hand in Atzes Kerbe fuhr, fand er weiche und harte Klümpchen, die in den Haaren klebten. Eifrig schrubbte er die Spalte sauber.

Immer wenn er kniete, ran dem Bengel die Seifenlauge von den Händen die Arme hinab in die Ärmel hinein. In der Eile hatte er sein Nachthemd nicht ausgezogen. Er fürchtete auch, dass der Anblick einer nackten Schwuchtel die Burschen provozieren könnte. Aber bald war sein Hemd durchnässt vom Hals bis zum Bauchnabel. Ein frisches Nachthemd stand ihm erst in einer Woche zu.

Als Ron an der Reihe war, merkte der Bengel schon, dass der sich unwohl fühlte. Stoisch ließ er die Prozedur über sich ergehen, wollte keine Schwäche zeigen. Der Bengel fuhr ihm mit der Hand zwischen die Beine und seifte den Sack ein. Da war das Maß voll.

„Ej, du Schwuchtel. Fass mich nicht an, du dummer Wichser."

Eine Ohrfeige schepperte dem Bengel ins Kontor. Er hob die Arme über den Kopf und brach wie ein Häufchen Elend auf den nassen Dielen zusammen.

„Den mach ich fertig, die Sau." Ron stürmte zu seinen Klamotten und griff nach einem Gürtel.

Als Ron auf ihn zustürmte, kippte der Bengel auf die Seite und rollte sich wie ein Igel zusammen.

Mit doppelt-gelegtem Gürtel schlug Ron auf ihn ein. Er traf die Schulter, den Rücken, den Schenkel, den Arsch.

Die Schmerzen versetzten den Bengel in Panik. Er streckte die Beine aus, um sich wegzurollen.

Das bot dem Gürtel ein leichtes Ziel. Das schwere Leder traf beide Fußsohlen gleichzeitig. Als die wegzuckten, traf der Gürtel hart auf die Fersen. Der Schlag erschütterte über die Knochen den ganzen Körper.

Ron griff sich den nassen Hemdzipfel, zog das Nachthemd vom Arsch und setzte eine fette Strieme nach dem anderen auf Arsch und Schenkel.

Erwin wollte einschreiten. „Ej, das reicht. Er hat's verstanden."

Ron stieß ihn zurück. „Den mach ich fertig." Er knallte mit der Faust zwischen die Schenkel, schob sie dazwischen und fischte am Boden.

Den Bengel traf der Angriff auf sein Gehänge unvorbereitet. Ehe er sich wehren konnte, hatte Ron die Eier fest im Griff -- und drückte zu. Die empfindlichen Fleischkugeln waren in Rons harter Hand weich wie Butterkugeln.

Der Druck wurde unerträglich. Der Bengel griff nach hinten und fasste an den Arm, konnte ihn aber nicht abschütteln. Die Schmerzen drückten sich das Rückgrad hoch. Verzweifelt strampelte er mit den gespreizten Beinen und schlug mit beiden Füßen abwechselnd auf den Bretterboden, dass es durchs Haus donnerte.

Der Bengel versuchte sich mit einer Todesrolle vom Angreifer freizudrehen -- vergeblich. Ron zog seinen Arsch an den Eiern hoch, wie eine Marionette.

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