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C01 - Der Erbe Teil 01

Geschichte Info
Eine neue Generation auf dem Schweinehof.
7.4k Wörter
4.35
27.5k
5

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 08/10/2020
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Der erste Kontakt

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Die Tokarew TT-33 hatte inzwischen die Temperatur meines Körpers angenommen und von ihr war nur noch der Druck auf meinem Bauch spürbar. Zuhause, als ich sie mir in den Hosenbund gesteckt hatte, war sie noch eiskalt. Alleine durch diese Kälte wuchs die Erregung in meiner Hose und legte sich neben dieses todbringende Rohr. Die Erregung war geblieben und mein knochenharter Hammer half mir dabei, die Waffe in meiner Hose zu verbergen. Der andere Teil der Waffe war unter meinem weiten Hoodie ebenfalls nicht erkennbar.

Etwas anderes hielt meine Erregung aber noch ganz oben, stachelte mich immer weiter an. Ich war auf dem Weg zu meiner Verlobten und stellte mir gerade vor, sie mit dem heißen Lauf der Waffe zu ficken, nachdem ich ihrem Liebhaber in den Kopf geschossen hatte. Noch war ich unschlüssig, wie lange ich sie mit dem Lauf ficken sollte. Würde ich sie so weit bekommen, dass sie sich in einem Orgasmus windet, bevor ich die Waffe dann ein zweites Mal in ihrer untreuen Fotze abrückte?

„An deiner Stelle würde ich das nicht tun", werde ich angesprochen, als ich gerade die Marmortreppe zu ihrer Haustür hochgehen wollte. „Du hast doch so viele andere Möglichkeiten. Wenn du sie fallen lässt, wirst du an jedem Finger eine Geliebte haben, treuer und schöner als dieses versnobte Miststück, das du sowieso niemals halten kannst."

Als ich die Treppe hochblickte, erkannte ich die Zwillinge, von denen ich schon so viel gelesen hatte. Ihre Stimmen klangen wie eine, obwohl beide das Gleiche sprachen, nur hatte sie einen melodischen Klang. So wie es Anika in ihren Geschichten beschrieben hatte, wurden die Zwillinge nach der Geburt getrennt und fanden sich erst als Teenager wieder. Seitdem entwickelten sie sich aber immer näher aneinander, handelten gleich, dachten gleich und redeten synchron. Bei ihrer Abiturprüfung gaben sie sogar identische Arbeiten ab, obwohl der Lehrer sie wohlweißlich in unterschiedliche Räume gesetzt hatte.

„Wenn du dir eine von unseren Schwestern auswählst, wird sie dir jeden Wunsch erfüllen, egal was du von ihr verlangst", holten mich die Zwillinge mit ihrem Gesang aus den Gedanken. „Selbst, wenn du dir mehrere auswählst, sie würden sich dir mit Freude zusammen unterwerfen."

Die Beiden sahen wie Engel aus, freundlich, liebevoll, anders wie meine Verlobte, die immer einen Tatsch Arroganz in ihrem Gesicht trug. „Sehen ihre Schwestern genauso schön aus?", kam Zweifel betreff meiner untreuen Verlobten in mir auf. „Sollte ich wirklich mein Leben wegen der verlogenen Hure wegwerfen?"

Anscheinend hatte ich meine Gedanken laut ausgesprochen, denn die Zwillinge antworteten mir: „Die Ingas und die Miriams sind noch hübscher wie wir. Vor allem werden sie alle viel jünger sein, du musst bei ihnen nur warten, bis sie ihr achtzehntes Lebensjahr erreicht haben." Da mir mein Interesse inzwischen anzusehen war, forderten sie mich auf: „Komm, wir gehen zu Anika, die wird dir alles erklären."

Damit standen sie auf und gingen links und rechts an mir vorbei die Treppe runter. Am Fuße der Treppe fassten sie wieder an ihre Hände und erklärten mir ohne sich umzudrehen: „Du musst dich entscheiden, entweder ein Leben als Pascha, oder du bringst die beiden um und wirst von allen geächtet."

Sie warteten einen Moment, bevor sie einfach losgingen, ohne auf mich zu warten. Schnell folgte ich ihnen, denn sie hatten mein Interesse geweckt. Die Hure und ihren Stecher kann ich ja später immer noch abknallen.

Zielstrebig gingen sie auf den alten Stadtfriedhof zu, betraten ihn durch einen versteckten Hintereingang und schlenderten an den längst eingeebneten Gräbern vorbei zum Haupteingang. Hier saß auf einer einsamen Parkbank ein zierliches Mädchen, hübscher noch als die beiden Engelsgesichter. Ohne zu zögern setzten sich die Zwillinge neben das Mädchen, wie auch in ihren Geschichten beschrieben, eine ganz links auf der Bank, eine an dem ganz rechten Ende.

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Meine Abstammung

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„Ich bin Anika", begrüßte mich das zierliche Mädchen freundlich, als ich genau vor ihr stand. „Besser gesagt, nach der Geburtenliste bin ich Baby Inga 3." Sie zögerte etwas, bis sie sicher war, dass sie meine Aufmerksamkeit hatte. „So wie ich dir in meinem Brief geschrieben hatte, bist du durch die dritte Schwangerschaft von Lissy entstanden, also Baby Lissy 3. Du bist doch am 10. Dezember 1997 geboren?" Zustimmend nickte ich und Anika blickte links und rechts zu den Zwillingen.

„Da stimmt nur etwas an meinen Aufzeichnungen nicht", setze Anika weiter an, „die Zwillinge, also Lissy 2a und 2b, sind am 20. Juli 1997 geboren, also müsste Lissy dich innerhalb von vier Monaten bekommen haben." Wieder blickte sie zu den Zwillingen, dieses Mal sogar Hilfe suchend. „Obwohl wir dich gerne als Bruder hätten", übernahmen jetzt die Zwillinge das Gespräch mit ihrem melodischen Klang, „denken wir nicht, dass Lissy dich ausgetragen hat, denn Missi, also Baby Lissy 4, ist schon im Juni 1998 geboren."

„Unser Bruder ist er auf jeden Fall", unterbrach Anika die Zwillinge, „denn nach den Aufzeichnungen haben wir alle den gleichen Vater. Wir vermuten aber, dass du ein Kind von Saskia bist, also der Bäuerin. Du wurdest bestimmt nur abgegeben, weil sie auf dem Hof kein Kind aufwachsen lassen konnten, jedenfalls war es so das Beste für dich." Nachdem was ich über den Hof gelesen hatte, konnte ich ihre Meinung nachvollziehen. Natürlich rüttelte die Erkenntnis mein ganzes Leben durcheinander. War ich doch bisher der Sohn der anerkannten, wohlhabenden Familie. In meinem Leben hatte es mir an nichts gefehlt, weder an Liebe noch an Geld. Dass ich mich mit meinen Eltern gestritten hatte, lag nur an der untreuen Hure und ich war gerade froh, dass die Zwillinge mich von einem schweren Fehler abgehalten hatten.

„Wenn du also von Saskia bist", unterbrach Anika meine Gedanken, „und wir wissen, dass dich der Bauer gezeugt hat, dann bist du zwangsläufig der Erbe des Hofes. Der Bauer ist inzwischen alt und krank. Saskia wiederum ist mit dem Hof überfordert und wird langsam irre. Sobald du dein Erbe einforderst, wird er dir den Hof übergeben, und du wirst dort der Herr über Leben und Tod."

Unschlüssig blickte ich sie an und überlegte, was ich nach meiner technischen Ausbildung mit einem Bauernhof anfangen solle. Von diesem Gespräch hatte ich mir eher eine Freundin, Verlobte oder Frau versprochen. Die Vorstellung, so ein hübsches Mädchen zu finden, wie die drei auf der Bank, gefiel mir schon, aber diese drei waren längst vergeben.

„Als Bauer bist du unser Oberhaupt", nahmen die Zwillinge meine Gedanken auf, „jede ungebundene Schwester würde dir begeistert folgen. Selbst wenn du dir mehrere auswählst, werden sie alles tun, was du sagst. Du weißt schon, wir haben alle eine etwas andere Lebenseinstellung, dich eingeschlossen."

Zustimmend nickte ich, denn nachdem was ich bisher von Anika gelesen hatte, war ihr sexuelles Verhalten in das eindeutig Anormale gelegt. Wenn ich mein Verlangen dagegenstellte, hätte ich jede dieser Schwestern gerne als meine Partnerin gehabt. War Partnerin jetzt richtig ausgedrückt? Waren das nicht eher Lustobjekte, teilweise sogar Sklavinnen?

„Richtig erkannt", beantworteten mir die Zwillinge wieder synchron meinen Gedanken, „bis auf wenige Ausnahmen sind wir wie unsere Mütter, also devote, teilweise sogar masochistische Lustobjekte, die nur darauf warten, dass sich jemand ihrer annimmt. Bei dir ist es da eher andersrum, denn Saskia war nun mal nicht besonders zimperlich bei unseren Müttern. Anika baut meistens Kontakt zu unseren Schwestern auf und wir versuchen diskret ihr Leben zu erforschen, genauso wie wir es gerade mit dir gemacht haben."

„Übrigens hat sich der Bauer ein Jahr nach deiner Geburt sterilisieren lassen", informierte Anika mich weiter, „das heißt, alle jüngeren Schwestern sind nicht mehr blutsverwandt mit dir. Du brauchst dich bei ihnen nur an zwei Regeln zu halten: Sie sollten ungebunden sein und mindestens das achtzehnte Lebensjahr erreicht haben."

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Die verzweifelte Nikola

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Nikola:

‚Das hat doch alles keinen Sinn mehr', waren meine Gedanken, als ich auf die Brücke ging. Mein Agrarökonomiestudium hatte sich erledigt. Der Professor verstand nicht, wie ich das Abitur geschafft haben könnte. Mein Niveau sei unter aller Sau und eine Blamage für die Universität. In seiner Schimpfattacke meinte er, ich würde nie einen Betrieb führen können, eher sei ich als Hausmütterchen geeignet. Ich solle mir einen Städter suchen, schön lieb zu ihm sein und hoffen, dass er sich mit so einer dummen Kuh zufriedenstellte.

Ja wie denn? Alle meine Bekannten waren auf der gleichen Uni und meine Exmatrikulation verbreitete sich in Windeseile. Niemand würde sich mit so einer dummen Göre abgeben. Beliebt war ich vorher schon nicht, niemand mochte die kleine Brillenschlange. Neidisch hatte ich auf meine Klassenkameradinnen, später Studienkameradinnen, geschaut und gerne mit ihnen getauscht. Dabei konnte ich deren Rumgezicke nicht verstehen, wenn sich so einer für mich interessiert hätte, ... Jedenfalls würde ich mich nicht so anstellen, wenn sie mal nicht die lieben Jungs sind. Grins, schäm, vielleicht würde mir gerade so was gefallen.

Nun denn, ich hatte inzwischen die Mitte der Brücke erreicht und stützte mich auf das Geländer. Unter mir sah ich, wie sich der Mond im eiskalten Wasser spiegelte. Selbst wenn ich durch den Sturz nicht sterbe, so werde ich mich in dem Wasser unterkühlen, ich muss nur lang genug in der Mitte des Flusses bleiben.

„An deiner Stelle würde ich das nicht tun", werde ich von beiden Seiten angesprochen, als ich gerade auf das Geländer klettern wollte. Verschreckt blickte ich zu ihnen, denn mir war nicht aufgefallen, dass sie sich mir genähert hatten. Die Zwillinge waren unverkennbar, alleine wie synchron sie mit mir redeten, genauso wie Anika sie beschrieben hatte.

Ja Anika, ihr Brief war ein weiterer Punkt, der mich auf die Brücke getrieben hatte. Ihr Brief hatte mir die Füße weggerissen, vielleicht habe ich es auch deswegen bei der Klausur so verkackt. Nein, ich will ihr nicht die Schuld geben und ich glaube ihr auch, dass wir Cousinen sind. Aber gezeugt in einem Stall und wie Vieh an meine Eltern verkauft? Sie waren immer gut zu mir, aber kann ich ihnen noch vertrauen. Anikas Geschichten über meine ‚Schwestern' waren einfach der Hammer, warum war ich noch nie so jemandem begegnet? Warum war ich immer nur ganz alleine? Das hat doch alles keinen Sinn.

„Du hast doch so viele andere Möglichkeiten", werde ich von hinten angesprochen, und als ich mich umdrehte, sah ich ein zierliches Mädchen hinter mir. „Ich war in einer ähnlichen Situation und heute bin ich glücklich darüber, dass ich durchgehalten habe." „Du hast doch keine Ahnung", schmetterte ich sie ab und musste mir eingestehen, dass es eher genau umgekehrt war, denn Anika war bereits durch die Hölle gegangen, bevor sie ihren Tobi traf. „Wir werden dich nicht zwingen", ignorierte Anika meinen Einwand, „aber, wenn du mit uns von der Brücke gehst, werden wir zusammen als vier Freundinnen gehen und du kannst auf unsere volle Unterstützung zählen."

„Vielleicht will sie ja etwas ganz Anderes", hörte ich plötzlich von dem linken Zwilling und der rechte fügte hinzu: „Vielleicht ist sie ja gar nicht das schüchterne, hilflose Mädchen." „Ihr meint ...", antwortete Anika ihnen und plötzlich sprachen sie nicht mehr mit mir, sondern über mich. Wobei ich jetzt nicht mehr genau sagen kann, wer was gesagt hatte: „Ihr haben deine Geschichten gefallen." „Sie möchte auch so ein Mädchen sein." „Sie hat die gleiche Veranlagung wie wir alle Schwestern." „Bestimmt ist sie total devot veranlagt." „Nicht nur das, sie ist bestimmt eine verkappte Masochistin". „Ja, nur traut sie sich nicht." „Sie muss nur den ersten Schritt wagen." „Dann kann sie nichts mehr aufhalten." „Jedenfalls würde sie dabei glücklich werden."

„Wartet mal", war es wieder Anika, die das Resümee bildete, „dann wäre sie bestimmt die richtige für den neuen Bauern." „Ja, an ihr kann Patrik üben und an ihr kann er ja nichts Schlimmes ausrichten", bestätigten ihr die Zwillinge wieder im Gleichklang, „sie will ja sowieso ihr Leben wegschmeißen und von der Brücke zu springen ist ja auch nicht gerade schmerzlos." „Ihr könnt das nicht verstehen, ihr wart nie in der Situation der totalen Verzweiflung", bremste Anika sie, doch ich wiegelte ab: „Schon gut Anika, die Zwillinge haben ja recht, damit würde ich wenigstens zu etwas in meinem Leben nützlich sein."

Plötzlich waren sie still und Anika lächelte mich lieb an. „Ja, die Mädchen in deinen Geschichten waren einfach toll", bestätigte ich leicht schämend noch einmal die Vermutung der Zwillinge, „beim Lesen hatte ich mir immer vorgestellt, an ihrer Stelle zu sein. Teilweise habe ich mir sogar selber wehgetan, nur um etwas von ihren Gefühlen zu bekommen, für mich interessierte sich ja niemand."

„Das waren aber keine Träume, die Schwestern haben es mir wirklich so erzählt", mahnte noch einmal Anika und die Zwillinge jubelten: „Nikola ist voll unsere Schwester." „Gut", erklärte Anika weiter und ein Grinsen machte sich in ihrem Gesicht breit, „dann machen wir dir einen Vorschlag, den kannst du annehmen, oder wir gehen zusammen als Freundinnen von der Brücke." Natürlich hatte ich sie gleich durchschaut, denn von meinem Suizid war überhaupt nicht mehr die Rede. Trotz allem lächelte ich zurück, allein schon um ihren Vorschlag zu hören.

„Wie die Zwillinge schon angedeutet haben, fanden wir den neuen Bauern, also den rechtmäßigen Erben. Der alte Bauer ist inzwischen alt und krank. Seine Frau Saskia wiederum ist mit dem Hof überfordert und wird langsam irre. Nur Patrik, also der neue Bauer, ist ein lieber, mitfühlender Mann und das darf er auf keinen Fall bleiben. Jedenfalls nicht, wenn er die Kontrolle über den Hof behalten soll." „Dein Job wäre also, ihn abzustumpfen", unterbrachen die Zwillinge Anikas Ausführung, „ihm alles zu erlauben. Vielleicht solltest du ihn sogar animieren, dir richtig wehzutun und er sollte dich total erniedrigen. Du musst ihn wütend machen und dich dann hinhalten, wenn er seinen Frust an dir loswerden will."

Ein Zittern erfasste ihre Körper und mir war gleich bewusst, sie würden liebend gerne mit mir tauschen. „Bei dir könnte er sogar alles übertreiben, damit würdest du ihm sogar die Rechte geben, die auch Anikas Mutter dem Bauern gegeben hatte", konnte ich jetzt den Neid in ihren Augen sehen, „du weißt ja, auf dem Hof hat er die Möglichkeit dich einfach verschwinden zu lassen."

Nicht die Aussage, alleine die Erregung der Zwillinge nahm mir jedes Bedenken. Wenn sie schon selber von dieser Möglichkeit träumten, kann es für mich nicht falsch sein. Noch ehe Anika mir alle Informationen zukommen ließ, hatte ich schon fest beschlossen, Teil ihrer Geschichten zu werden. Wobei, was sollte schon passieren, wenn sie hier nicht aufgetaucht wären, würde ich jetzt nicht mehr leben. In meinen Gedanken gab es nur noch eine Hürde, würde dieser Patrik überhaupt Interesse an mir haben? Glauben tat ich es zu dem Zeitpunkt noch nicht, denn bisher interessierte sich keiner für die kleine Brillenschlange.

Die Drei ließen mir die Zeit der Überlegung, sahen mich nur erwartend an. Erst als ich Anika in die Augen sah, sprach sie weiter. „Wenn du einverstanden bis, sollten wir dich hier auf der Brücke sterben lassen. Am besten lässt du deine Jacke mit dem Portemonnaie und den Papieren auf dem Geländer liegen. Dein Handy wirfst du ins Wasser, damit die Taucher auch etwas finden können. Später wird eine Freundin bei der Polizei anrufen und ihnen mitteilen, dass hier eine Frau in den Fluss gesprungen ist." „Okay", stimmte ich ihr zu und zog meine Jacke aus. „Damit bleibt dir sogar eine Rückkehr in dein altes Leben offen", fügte Anika eine vermeintliche Sicherheit hinzu, „wenn du irgendwann einmal auftauchst, kannst du ja alles abstreiten."

Diese Möglichkeit stand gerade in meinem Kopf nicht mehr zur Verfügung, auch ein normales Weiterleben oder der beschlossene Suizid war nicht mehr relevant. Meine Gedanken hingen nur noch an diesem Patrik und an den ganzen tollen Dingen, die ich mit ihm erleben werde. Fest entschlossen zog ich meine Jacke aus und klemmte sie ins Geländer. Anschließend beugte ich mich über das Geländer, schaltete am Handy die Videoaufzeichnung an. „Das hat doch alles keinen Sinn mehr", kreischte ich noch ins Handy und ließ es mit einem lauten Schrei fallen.

Auf dem Weg von der Brücke nahmen mich die Zwillinge in den Arm und brachten mich zu einem Wohnhaus. Hier verabschiedete sich Anika von mir, denn meinen weiteren Weg musste ich alleine gehen. Hoffentlich akzeptierte mich Patrik überhaupt.

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Die erste Begegnung

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Patrik:

Jemand hatte meinen Klingelknopf betätigt und ich ging zur Tür, um auf den Öffner zu drücken. Zwar erwartete ich zu dieser späten Stunde niemanden, doch ich fand diese Gegensprechanlagen zu unpersönlich.

Seit meinem Gespräch mit Anika hatte ich die Verlobung mit der untreuen Silvia gelöst. Anfangs versuchte sie heulend ihren Fehltritt zu entschuldigen und versprach mir ewige Treue. Später, als ich ihr ihre Sachen vorbeigebracht hatte, zeigte sie ihr wahres Gesicht. Inzwischen bin ich froh, dass ich sie los war, nur zu meinen Eltern hatte ich noch keinen Kontakt aufgebaut. Dafür schämte ich mich zu sehr, dass ich mich mit ihnen wegen dieser untreuen Zicke gestritten hatte. Etwas Anderes hinderte mich zusätzlich daran, denn Anika behauptete, es wären nur meine Adoptiveltern.

Mein Besuch brauchte lange um die fünf Stockwerke hochzusteigen, doch leider hatte dieses alte Haus keinen Aufzug. Neugierig blickte ich ins Treppenhaus und erkannte eine junge Frau, die sich unsicher hochschlich. Mich sah sie nicht, doch immer, wenn sie eine Zwischenetage passierte, konnte ich einen Blick auf sie werfen. Sie war nicht allzu groß und recht schlank. Etwas verwundert stellte ich fest, dass sie keine Jacke trug, obwohl wir schon lange winterliche Temperaturen hatten.

Kurz bevor sie die letzte Zwischenetage erreichte, stellte ich mich an die oberste Stufe, um sie zu empfangen. Kaum hatte sie die Zwischenetage passiert, erkannte sie mich und blickte mich mit großen Augen an. Wirklich große Augen, denn durch ihre Brille erschienen mir ihre Pupillen gigantisch.

„Bohhh, siehst du geil aus", stöhnte sie auf, „wenn Anika mir ein Bild von dir geschickt hätte, wäre mir mein peinlicher Auftritt auf der Brücke erspart geblieben." „Wie Brücke?", war ich irritiert, vor allem, wie sie mich gerade anschmachtete. „Ach ja, Anika konnte dich ja noch gar nicht informieren, du bist doch der Bauer?", antwortete sie mir und blickte mich weiter schmachtend an.

Kurz nickte ich, dann überlegte ich, ob ich das wirklich war. „Ich bin Patrik", bestätigte ich der unbekannten Frau meinen Namen und fügte noch hinzu: „Nein, Anika hat nichts von einer Brillenschlange gesagt, obwohl du ja recht hübsch bist." „Die Brille kann ich jederzeit absetzen", riss sie nun die Brille von der Nase, „nur mit Brille kann ich dich besser bewundern." „Lass sie ruhig auf", beruhigte ich sie, „mit der Brille kann man dir viel besser in die Augen sehen."

Schnell hatte sie die Brille wieder aufgesetzt und schmachtete mich wieder an. „Ich kann es immer noch nicht fassen", stöhnte sie auf, stockte aber und erklärte: „Wenn du mich rein lässt, kann ich dir erklären, was auf der Brücke passiert ist und warum Anika mich zu dir geschickt hat." Zustimmend nickte ich, denn meine Nachbarn brauchten nichts von Anika und ihren Geschichten zu erfahren. Glauben tat ich ihren Erzählungen noch nicht wirklich, doch alleine die Anwesenheit dieser hübschen Brillenschlange war schon merkwürdig.

Ich bat sie rein, doch schon an der Wohnungstür zog sie Schuhe und Strümpfe aus. Barfuß betrat sie meine Wohnung und ließ sich ins Wohnzimmer geleiten. Hier setzte sie sich aber nicht auf mein Sofa, als ich ihr einen Platz anbot, sondern hockte sich im Schneidersitz auf den Boden. Schweigend blickte sie von unten zu mir hoch, bis ich mich auch setzen wollte. Aufs Sofa, nicht auf den Boden, denn aus dem Alter war ich raus und das Sofa war viel bequemer.