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Christine 04

Geschichte Info
Ein unanständiges Angebot
6.3k Wörter
4.53
550.7k
7
Geschichte hat keine Tags

Teil 4 der 11 teiligen Serie

Aktualisiert 09/04/2022
Erstellt 12/07/2010
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743 Anhänger

- Fortsetzung -

Christine öffnete die Haustür und empfing ihre Nachbarin:

„Guten Tag Jasmin, schön dich zu sehen!"

Sie zeigte auf die Gläser, die sich auf dem Schuhschrank stapelten:

„Ist für dich... wie jedes Jahr, weil du immer für mich Kuchen backst. Komm doch herein, du brauchst sicher einen Kaffee."

Jasmin folgte ihr ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch, da klingelte es erneut, und die Haustür öffnete sich.

„Das muss mein Tochter sein", erklärte Christine, „sie bleibt ein paar Tage bei ihrem Freund und holt ihre Sachen."

Schon stand ihre Tochter im Zimmer und breitete strahlend die Arme aus. Jasmin stand auf und freute sich:

„Komm Kleines, lass dich umarmen!"

Die zwei fielen sich um den Hals. Als sie sich lösten, schmollte Jasmin:

„Wie schade, du bist ja gar nicht mehr das kleine Mädchen... fast größer als ich."

„Wir haben uns lange nicht gesehen", bemerkte Christines Tochter lachend.

„Stimmt nicht", wandte Jasmin ein, „vor drei Wochen habe ich dich getroffen, da hast du aber nicht so gestrahlt wie jetzt."

„Ich weiß, mir ging's echt mies. Bestimmt hat dir Mama erzählt..."

„Ja, hat sie. Aber in der Zwischenzeit soll es dir deutlich besser gehen, viel besser, habe ich gehört. Wie heißt der Glückliche?"

„Tim. Ich wohne ein paar Tage bei ihm. Später wirst du ihn sicher auch kennen lernen, er ist ja sowas von süß. Ich hätte dir noch so viel zu erzählen, aber ich bin nur schnell vorbei gekommen, um meine Kleider zu holen."

Sie trat ungeduldig von einem Bein aufs andere. Jasmin küsste sie auf die Wangen und entließ sie mit den Worten:

„Ich will dich nicht länger aufhalten. Nimm deine sieben Sachen und eile zu deinem Schmusekater."

Sie schaute ihr nach, wie sie die Treppe hoch wetzte, und seufzte:

„Hat sie's gut. Unsereins hat damit mehr Verdruss. Aber was soll's, wenn du mal Kinder hast..."

„Sei nicht so ungerecht", widersprach ihr Christine, „immerhin habe ich meine Tochter, und du deinen Sohn..."

„... der unterdessen ausgezogen ist und seine Mami alleine lässt."

„Ja aber", wunderte sich Christine, „hast du denn keinen Freund?... ach nein, das hättest du mir gesagt. Vielleicht einen heimlichen?..."

„Und du?" fragte Jasmin und nickte mit dem Kopf, „wie sieht's denn mit deinem Liebesleben aus?"

„Du hast ja recht", erwiderte Christine, „es ist nicht einfach mit den Männern."

„Das kannst du laut sagen", pflichtete ihr Jasmin bei, „als meine Junge noch klein war, hab ich's mit einigen versucht. Du Lieber, habe ich gelitten. Wie ich deine Antwort deute, sieht's bei dir nicht besser aus."

Christine brachte Kuchen und Kaffee. Je länger die zwei plauderten, desto deutlicher zeigte sich, dass es der einen ging wieder anderen. Als sie sich nur noch ihr seufzendes Elend vorhielten, trampelte Christines Tochter die Treppe herunter, wuchtete eine große Tasche neben den Schuhschrank und kam ins Wohnzimmer, um sich umarmend und küssend von den Frauen zu verabschieden:

„Ich lasse die Tasche hier, ist mir zu schwer. Ich sehe zu, dass ich sie morgen abholen kann."

„Ich bin morgen nicht da!" rief ihr Christine nach, „hast du einen Schlüssel?"

„Klar, den habe ich stets bei mir. Tschüss ihr beiden!"

Schon war sie weg. Die Frauen blieben einen Moment stumm voreinander sitzen und nippten an ihren Kaffeetassen. Christine fühlte, wie der kurze Besuch ihrer Tochter sie daran erinnert hatte, dass sie vor ihr ein Geheimnis hütete, eines, das sie zunehmend bedrückte. Sie atmete durch und begann:

„Eigentlich sollte ich dich nicht mit meinen Sorgen belästigen. Du bist mir aber all die Jahre eine gute Freundin gewesen, und jemandem muss ich es erzählen. Bei dir kann ich auch sicher sein, dass es niemand erfährt. Ich eh... ich hatte vor drei Wochen eine Affäre."

„Freu dich doch drüber!" strahlte Jasmin, „ich beneide dich drum."

„Es ist nur so", setzte Christine ihre Beichte fort, „es ist der Freund meiner Tochter, mit dem ich zusammen war."

„Waaas! Wirklich?" staunte Jasmin.

„Ja, aber nur kurz. Zu dieser Zeit war meine Tochter noch verlobt."

„Bei dir scheinen sich ja die Ereignisse überstürzt zu haben."

„Und wie! Als ich von meiner Tochter hörte, dass sie ihre Verlobung auflöst, war mir sofort klar, sie würde mit Tim zusammenkommen, doch da war es bereits zu spät. Mir blieb nur, die Affäre möglichst schnell zu beenden. Aber ich sollte am Anfang beginnen, damit du verstehst."

Während Christines Schilderung wurden Jasmins Augen immer größer, bis sie am Ende ungläubig ausrief:

„Mein Gott Christine, was soll ich nur sagen? Dir hätte ich sowas nie zugetraut."

Sie kicherte:

„Eher hätte ich gewettet, dass du dich in ein Kloster zurückziehst."

„Das sagst gerade du", wehrte sich Christine, „du lebst doch auch ohne Mann."

„Das schon", grinste Jasmin, „aber bestimmt nicht ohne Lust und Liebe. Ich würde sterben ohne."

„Du meinst, du lachst dir ab und zu einen?..."

„Nein, so bitte nicht", gluckste Jasmin, „ich würde mir vorkommen wie ein Flittchen."

„Das ist ja das Problem!" empörte sich Christine, „wenn du als alleinstehende Frau mit einem Mann zusammen bist und dich gelegentlich wie eine Hure fühlen möchtest, behandelt er dich gleich wie eine Schlampe."

„Du sagst es", stimmte ihr Jasmin zu, „ich möchte von einem Mann genauso respektiert werden wie hier im Landfrauenverein, selbst wenn ich ihm einen blase und ihn dann bitte, er solle mir..."

„Mein Gott Jasmin!" entsetzte sich Christine, „so habe ich dich noch gar nie reden gehört."

„Ich weiß", erwiderte sie, „ich habe dieses Thema vor dir immer ausgeklammert, weil ich dachte, du hättest damit längst abgeschlossen. Aber nun höre ich von deinen ausschweifenden Vergnügungen mit einem jungen Mann..."

„Ich kann's ja selber kaum glauben, dass ich das alles erlebt habe", antwortete Christine unwirsch.

„Du meinst", lächelte Jasmin, „du bist überrascht festzustellen, dass du zurückgefunden hast zu einem Wesen aus Fleisch und Blut?..."

„Es sieht so aus", seufzte Christine. Ihre Freundin fuhr fort:

„... das spürt, dass es Bedürfnisse hat und sich auch mal von allen Zwängen lösen will?"

Christines Gesicht hellte sich auf:

„Genau so! Gerade hast du mich darauf gebracht, warum ich so in Tim vernarrt bin. Ich denke, noch nie habe ich mich mit einem Mann so gehen lassen können wie mit ihm. Während dieser Tage hat er mich behandelt wie eine Königin... und gleichzeitig hat er mir schier den Verstand aus dem Leib gestoßen."

„Oh là là, Christine!" staunte Jasmin, „jetzt stelle aber ich fest, dass sich auch dein Sprachgebrauch verändert hat. Du machst mich wirklich neugierig. Was hast du gesagt? Tim ist gleich alt wie deine Tochter?"

„Zugegeben, etwas ungewöhnlich, fünfzehn Jahre liegen zwischen uns, aber er scheint sich darüber keine Gedanken zu machen. Mit seiner jugendhaften Unbeschwertheit hat er mich regelrecht von den Füßen gefegt."

„Das klingt aber nicht danach", vermutete Jasmin, „dass du ihn mit leichtem Herzen ziehen lässt."

„Das ist es ja", klagte Christine, „weit weg gezogen ist er nicht, gleich in die Arme meiner Tochter. Ich hoffe nur, dass Tim ihr bald seine Affäre mit mir beichtet, sonst wird das ewig zwischen uns stehen bleiben... Aber genug über mich geredet."

Sie kicherte:

„Du hast mich vorher auf die Folter gespannt, als du angedeutet hast, wie du mit deiner Liebeslust umgehst."

„Na gut", entschloss sich Jasmin, „wenn du mir schon all die unglaublichen Dinge erzählst, dann will ich nicht zurückstehen, vorausgesetzt..."

Sie hüstelte:

„... du versprichst mir, mich nicht gleich aus der Wohnung zu werfen."

„Sprich schon!" drängte sie Christine, „so verdorben wird's wohl kaum sein."

„Wie ich bereits sagte", holte Jasmin aus, „ich hab's immer wieder mal probiert mit den Männern, aber irgendwie hat's nie so recht geklappt... bis ich Eriks Mutter kennen gelernt habe."

„Der Erik, der mit meiner Tochter die gleiche Klasse besuchte? Die sind weggezogen."

„Ja, ich weiß, Gertrud wird bald heiraten."

„Wie schön für sie", freute sich Christine, „Gertrud war auch lange allein."

„Nicht ganz", murmelte Jasmin, „dann und wann, wenn es die Nachbarn nicht mitbekamen, waren wir zusammen..."

„Waaas?" rief Christine entgeistert, „du meinst, du warst... du warst mit Gertrud zusammen? Ihr zwei?... und ich hatte keine Ahnung, dass du eine..."

„... Lesbe bist? Nein, da irrst du", grinste Jasmin, „Gertrud übrigens auch nicht. Aber irgendwie fanden wir den Mut etwas zu wagen, das uns viele aufregende Stunden beschert hat."

Christine blieb sprachlos sitzen, schluckte in einem fort und starrte zu Jasmin hinüber. Sie, eine Schönheit mit hinreißenden Körper, die es früher stets gewohnt war, die Männer in Scharen abzuweisen, wollte sich ihr zu erkennen geben als Nicht-Lesbe, die es mit Frauen trieb!?

Ihr war heiß und kalt, allmählich wurde das alles zuviel für sie. Zuerst die Sache mit Tim, die sie komplett aus der Bahn geworfen hatte, und nun auch noch ihre beste Freundin, die ihr unverfroren ihre sonderbare Neigung anvertraute. Sie stieß aus:

„Also ich könnte mir nie ausmalen, mit einer Frau..."

Ihre Worte stockten, als sie sich daran erinnerte, dass sie einmal in einem Ferienlager mit einem anderen Mädchen den Schlafsack teilte. Ihre beider Hände waren andauernd auf Wanderschaft, zuerst aus reiner Neugierde, nur um zu fühlen, wie das ist, ein anderes Mädchen dort zu berühren, wo man selbst so empfindlich war, später immer wissensdurstiger, bis sie sich Nacht für Nacht gegenseitig den Höhepunkt in den Mund stöhnten.

„Ist dir nicht gut?" erkundigte sich Jasmin.

„Mir geht's ausgezeichnet", räusperte sich Christine. Sie musterte ihre Freundin auf der Suche nach einem Anzeichen, das ihre erotischen Vorlieben verriet. Noch nie hatte sie sich darüber aufgehalten, dass ihre Nachbarin stets piekfein angezogen bei ihr erschien, auch jetzt trug sie einen engen Jupe mit Bluse, und natürlich ihre halterlosen Strümpfe.

Christine blickte verstohlen an sich hinunter und stellte fest, dass das kaum ein Hinweis sein konnte, denn sie steckte in ähnlichen Sachen wie ihr Gegenüber. Sie selbst, die im Haus meistens in einem luftigen Sommerrock anzutreffen war, schien vergessen zu haben, dass sie sich immer kleidete wie ihre Freundin, wenn diese angekündigt zu Besuch war.

„Ist dir schwindlig?" sorgte sich Jasmin, „dein Kopf ist plötzlich so rot geworden."

„Nein nein, alles bestens", antwortete Christine abwesend, „das habe ich ab und zu... eh... ich meinte vorhin bloß, dass ich bis jetzt eigentlich nicht an die Möglichkeit gedacht habe, mit einer Frau..."

Sie machte eine Pause und suchte die passenden Worte, da schlich sich bei ihr Neugierde ein:

„Wie ist das so, mit einer Frau?"

„Ganz anders", kicherte Jasmin, „es wäre aber ungerecht zu behaupten, viel besser als mit einem Mann. Wie soll ich sagen?... kannst du dir vorstellen, einem Mann gegenüber deine Fantasien zu offenbaren, während du mit ihm Tee trinkst?"

„Also ich wüsste einen", nickte Christine lächelnd, „aber ich verstehe, was du meinst. Nein, eigentlich nicht."

„Siehst du, wenn ich mit Gertrud zusammen war, verlor ich nie meine Würde, auch dann nicht, wenn wir unsere verdorbensten Fantasien auslebten."

„Willst du damit andeuten, du hättest Gertrud angestiftet, mit dir unschickliche Sachen zu machen?"

„Bevor du dir ein falsches Bild von Gertrud machst", erwiderte Jasmin, „musst du wissen, dass sie sich genauso tugendhaft gibt wie du. Wenn du sie aber näher kennen lernst..."

„Dann habt ihr wirklich unanständige Sachen gemacht?" interessierte sich Christine.

„Wenn du es so nennen willst", gestand Jasmin, „ja, wir nahmen uns die Freiheit. Und am nächsten Tag gab es keinen Mann, der am Stammtisch mit seiner neuesten Schlampe prahlte, bloß eine gute Freundin, mit der man bei Kuchen und Tee ein süßes Geheimnis teilte."

Obwohl sich in Christine alles sträubte, spürte sie, dass sie bei Jasmins Worten feucht geworden war. Verstört schnellte sie aus ihrem Sitz:

„Entschuldige, ist alles ein bisschen viel aufs Mal. Ich glaube, ich brauche etwas gegen Kopfschmerzen."

Jasmin bedankte sich höflich für die Konfitüre, packte die Gläser in eine Tasche, die ihr Christine überreicht hatte, und verabschiedete sich vor der Tür:

„Nochmals vielen Dank für deine Plackerei in der Küche. Ich bringe morgen die Tasche zurück, mit einem Kuchen als Dank!"

Sie erinnerte sich:

„Ach ja, morgen bist du gar nicht da. Ich lege dir alles vor die Tür."

Sie drehte sich ein letztes Mal um und raunte:

„Überleg's dir, du würdest mich glücklich machen..."

Wie immer umarmten sich die zwei und küssten sich auf die Wangen, doch diesmal verpasste Christine ihrer Nachbarin einen spitzen Kuss auf die Lippen und flüsterte:

„Gib mir Zeit, ich muss das alles zuerst verdauen. So oder so, wir bleiben gute Freundinnen, in jedem Fall wird es unter uns bleiben."

***

Als Christine am nächsten Morgen aufwachte, war mit einem Schlag Jasmins Besuch in ihrem Kopf. Je länger sie die Worte ihrer Nachbarin vorbeiziehen ließ, desto größer wurde ihre Bestürzung. Wie konnte es ihre Freundin nur wagen, ihr ein derart unanständiges Angebot zu machen? Wusste sie nicht, dass sie damit ihre Freundschaft aufs Spiel setzte? Sie hatte Jasmin doch all die Jahre über respektiert und verehrt, warum hatte sie von ihrer Neigung nie etwas mitgekriegt?

Sie stemmte sich auf die Ellbogen und dachte trotzig, sie sei doch keine Lesbe. Zwar fühlte sie an diesem Morgen, wie auch an allen Tagen zuvor, dass sich ihr ganzer Körper nach Berührung und Zärtlichkeit sehnte, aber das sollte doch kein Grund sein, sich gleich mit der Nachbarin einzulassen!

Christine blickte auf den Wecker und sah, dass sie knapp dran war. An diesem Tag wollte sie in der Nachbarstadt einkaufen und musste den Zug erreichen. Flink stieg sie aus dem Bett und stellte sich unter die Dusche, dann holte sie einen kurzen Rock, Bluse und halterlose Strümpfe aus dem Schrank, zu denen sie ein passendes Paar Schuhe kaufen wollte.

Die Zeit reichte gerade noch für einen Kaffee. Christine stand frisch gekleidet in der Küche, schaute mit der Kaffeetasse in der Hand zum Fenster hinaus und versuchte sich ein Bild zu machen von den Schuhen, die sie an diesem Tag zu erstehen gedachte. Als sie sich anschickte das Haus zu verlassen, bemerkte sie, dass ihre Handtasche im Zimmer oben lag. Eben wollte sie die Treppe hoch steigen, da öffnete sich die Tür zum Flur, und Tim stand vor ihr. Er schien sich genauso erschreckt zu haben wie sie, denn er stammelte:

„Guten eh... Tag, Christine, äh... Christine hat gesagt, du seist heute weg, eh... ich wollte nur ihre Tasche abholen."

Obschon er vor Scham fast im Boden versank, musterte er sie von oben bis unten, er hatte sie vorher noch nie anders als in ihren luftigen Sommerkleidern gesehen. Christine war nicht zum Scherzen zumute, trotzdem musste sie auf den Stockzähnen lachen, als sie feststellte, dass ihn ihre Kleidung irritierte. Tim fasste sich halbwegs, zeigte neben den Schuhschrank und rief erleichtert:

„Ach, da ist sie ja! Einen Gruß noch von Christine. Ich wünsche dir einen guten Tag. Tschüss!"

Er wollte zur Tür hinaus zu huschen, doch sie hielt ihn zurück mit den Worten:

„Tim, ich muss mit dir reden."

Christine blieb stehen und schaute ihm besorgt in die Augen:

„Du kannst dir denken, über was wir sprechen müssen."

„Ich glaube schon", murmelte er.

„Meine Tochter weiß immer noch nicht, was zwischen uns war. Mir ist nicht wohl, vor ihr ein solches Geheimnis zu haben, das ist unehrlich. Ich denke, es ist an der Zeit, dass du mit ihr darüber sprichst."

„Das wollte ich ja", erwiderte Tim stockend, „aber jedes Mal, wenn ich's versuche, bin ich mir nicht sicher, vor wem ich ein schlechtes Gewissen haben soll."

„Wie meinst du das?" fragte sie verwirrt.

„Versteh mich nicht falsch", flehte Tim, „ich liebe Christine über alles, aber wenn ich mit ihr zusammen bin, dann muss ich andauernd an dich denken. Und jetzt, wo ich dich sehe, ist mir, ich würde vor Christine stehen."

Sie konnte es nicht vermeiden zu schmunzeln:

„Tust du ja auch... Trotzdem, wir müssen die Sache klären, so kann ich meiner Tochter nicht mehr in die Augen schauen."

Christine bemerkte nicht, dass sich ihr Blick beim Sprechen in Tims Gesicht verloren hatte. Warum kam sein Kopf immer näher?... dieses sehnsüchtige Verlangen in seinen Augen!... zu spät, schon spürte sie seinen Mund auf ihren Lippen. Als auch noch seine Zunge um Einlass bat, war er es um sie geschehen, zu lange hatte sie ihn vermisst, als dass sie sich noch seiner hätte erwehren können.

Sie sank zusammen, stieß mit der Rückseite gegen den Schuhschrank und ergab sich Tims Küssen, seiner Hand, die ihre Brust knetete, seinen Lenden, die er an sie drückte und sie fühlen ließ, wie sehr er sie begehrte. Eh sie sich versah, hockte sie auf dem Schuhschrank, bekam wie durch einen Vorhang mit, dass Tims Beine ihre Schenkel auseinander drängten, während sie an seiner Hose nestelte.

Was sie befürchtet und zugleich gehofft hatte, folgte mit einem erlösenden Stoss, denn bereits hatte Tim ihr Höschen zur Seite geschoben und seine pralle Eichel an ihren Schamlippen gesetzt. Christine hörte sich keuchen, als sein harter Schwanz in einem einzigen Schub tief in ihrem feuchtwarmen Schoß versank. Tim stemmte sie mit beiden Händen auf ihren Brüsten gegen die Wand, starrte ihr mit traurigverstörtem Verlangen ins Gesicht und trieb seine Erektion zunehmend heftiger in sie.

Die zwei sprachen kein Wort, nur ihr schwerer Atem, der allmählich zu einem Stakkato anschwoll... ihre Augen, die sich gegenseitig auffraßen... Christine spürte, wie es in Tim hochstieg... ihre Scheidenmuskeln, die jeden Tropfen aus ihm herauspressten... ihr Aufstöhnen, das den Flur erfüllte. Als letztes nahm sie wahr, dass sich die Klappe des Schuhschranks öffnete, Schuhe purzelten über den Boden... auf einmal wurde es dunkel um sie.

***

Als Christine zu sich kam, wankte sie frisch geduscht, mit gerichteten Haaren und neu gekleidet die Treppe hinunter. Sie musste schnell weg hier, einfach weg, doch als sie die Hausschlüssel aus ihrer Tasche klaubte, fiel ihr Blick auf ihre Armbanduhr:

„So ein Mist!" entfuhr es ihr, der Zug war schon abgefahren. Da hörte sie Geräusche vor der Tür. Hatte Tim etwas vergessen? Sie öffnete und sah Jasmin, die einen Kuchen vor ihre Tür legte, zu ihr hoch schaute und sich wunderte:

„Nanu? Guten Tag Christine, ich habe geglaubt, du seist weggefahren."

„Wollte ich auch", seufzte sie, „aber ich bin zu spät, der nächste Zug fährt erst in einer Stunde."

Christine zögerte, in ihrem Kopf drehte alles. Sie wusste nicht, ob sie Jasmin herein bitten sollte, doch konnte sie in diesem Moment nicht allein sein und schlug vor:

„Ich brauche dringend einen starken Kaffee. Nimmst du auch einen?"

„Gerne", erwiderte ihre Nachbarin, folgte ihr ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Christine bedankte sich für den Kuchen, schnitt ihn an und machte Kaffee. Sie ließ sich in einen Sessel plumpsen, blickte schweigend in ihre Tasse, bis sie ihre Gedanken so weit geordnet hatte, dass sie sprechen konnte:

„Es ist schon wieder geschehen..."

„Was ist geschehen?" fragte Jasmin.

„Tim war hier", sagte sie, als würde sie ihrer Nachbarin eine Todesnachricht überbringen, „er wollte die Tasche meiner Tochter holen."

Jasmins Mundwinkel verzogen sich nach oben:

„Du meinst, ihr beide könnt nicht voneinander lassen?... Und ich habe gemeint, du sorgst dich wegen deiner Tochter."

Christines Stimme klang matt, als sie weiterfuhr:

„Ja, jetzt mehr als zuvor. Noch vor einem Monat habe ich gemeint, ich hätte in den vergangenen Jahren solche Bedürfnisse abgelegt, aber seit ich Tim kennen gelernt habe, ist alles anders. Auf einen Schlag."

„Vielleicht hast du zu lange die Forderungen deines Körpers missachtet", gab Jasmin zu bedenken.

gurgy
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