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Club der Feen Teil 03

Geschichte Info
Bernd muss zu Bernice werden.
3.7k Wörter
4.31
8.1k
0

Teil 3 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 03/12/2021
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Diese Fortsetzung ist erfolgt, weil ich sie leichtsinnigerweise versprochen hatte. Es ist eine zu komplizierte Geschichte, denke ich, weil sie Genres mischt, die nur schwer zusammenpassen.

Der Club der Feen - Teil 3

3.1 Der Sonntag

Was ich am Sonntag erlebte, war inzwischen ungewohnt für mich, weil das Wohnheim nicht so war. Es war ein Mittagessen wie in einer Familie. Die beiden hatten eine Routine im Ablauf der Mahlzeit, die wie am Schnürchen ablief. Tisch decken und Gläser holen, es lief alles ohne Worte ab und ohne einen Bedarf dafür. Jeder von den beiden kannte seine Rolle. Nur ich brauchte Anweisungen, als ich helfen wollte.

Das zwischen den beiden zu erleben, war ohne Frage angenehm. Es war freilich weniger leicht für mich, als mir klar wurde, dass ich Thomas weiter abzulenken hatte, wenn ich die Hinweise von Haruka richtig verstand. Sie ermutigte mich jedenfalls in dieser Richtung weiterhin. Noch mehr irritierte es mich, dass Thomas dabei ganz locker davon auszugehen schien, dass auch Haruka mich küssen durfte und sollte. Was stellten sich die beiden vor? Einen zarten Hinweis bekam ich durch eine Aussage von ihm:

„Hör mal zu. Haruka hat mir gesagt, dass sie Dich wirklich gerne mag. Das kann ich gut akzeptieren, auch wenn ich auf ihren Schutz achte. Was ich in Zukunft nicht mehr akzeptieren kann, das ist dann Dein Auftreten als Bernd im Haus der Elfen. Haruka ist offiziell eine Küchenhilfe, die auch in der Bar bedient, wenn nötig. Bernd bedient wie Lola im privaten Club - was ein Fehler von mir war, weil Bernd unter 21 ist. Bernice ist eine einundzwanzigjährige Sängerin aus Belgien, deren Künstlerpass ich besitze. Bernice darf alles im Club und im Haus der Elfen machen, Bernd nicht. Eine Freundschaft zwischen Bernd und Haruka wäre nicht gut für den Ruf von Haruka. Ich habe mir also folgendes überlegt: Du kommst vor den Auftritten hierher und wandelst Dich in Bernice um. Nach den Auftritten kommst Du wieder hierher und darfst Dich wieder als Bernd sehen lassen, sobald Du unbemerkt aus dem Hause gegangen bist. Wir sind hier im ersten Stock, aber der Balkon hinten ist nur einen halben Meter über dem Boden. Da kannst Du leicht herunter -- und vorher hoch. Es darf keine Verbindung zwischen Bernd und Bernice geben -- ist das klar?"

So klar war mir diese Deklaration nicht, denn diese plötzliche Auftrennung meiner Persönlichkeit war mir unheimlich. Haruka nickte zustimmend. Plötzlich begriff ich, weshalb Haruka so positiv reagiert hatte, als sie mich in den Armen von Thomas sah. Haruka war längst eingeweiht. Ihr war es alles klar. Der nächste Schritt war dann auch plausibel.

„Bernd wird nicht mehr im privaten Club der Feen arbeiten. Er war nur kurz anwesend zur Aushilfe. Es soll keine Verbindung zwischen Bernice und Bernd nachweisbar sein. Bernice und Haruka dürfen hingegen gerne miteinander befreundet sein."

Ich begriff seine Argumentation. Er war auf den Schutz von Haruka bedacht. Das fand ich sehr nett. Leider musste ich bald zurück nach Harburg. Lernen war unbedingt nötig, wenn ich mich langsam für das Medizinstudium qualifizieren wollte.

3.2 Das dritte Wochenende im HdE

Was ich fünf Tage später an dem folgenden Freitag kennenlernte, war eine andere Seite von Thomas. Nämlich, dass Abwaschen im Notfall für alle Mitarbeiter des Hauses galt. Es gab Kleingerichte aus der Küche. Der Koch hatte eine weitere Hilfe neben Haruka, die auch fürs Abwaschen zuständig war. Leider war der Typ so dumm gewesen und hatte zu tief ins Glas geschaut. Er fiel aus. Ich weigerte mich zunächst, dort einzuspringen, weil ich Flecken auf meinem Kleid, das ich in meiner Rolle als Bernice trug, befürchtete.

Das kam gar nicht gut an. Haruka erledigte es, aber in einer Kettenreaktion musste ‚Lola' nun zusätzliche Tische in der privaten Bar bedienen. Er erledigte das, aber er beschwerte sich bitter darüber, weil ihm derweil ein ‚Kunde' absprang. Die Beschwerde landete bei Thomas Kranz. Der fand das gar nicht gut. Später erklärte er mir, dass ein zurückgewiesener Kunde für ein ‚Schäferstündchen' ein echter Imageschaden war. In dem Moment war es aber sehr viel direkter, als er auftauchte:

„Bernice! Ich habe gehört, dass du dich geweigert haben sollst, das Abwaschen zu erledigen?"

Ich erklärte das mit meinem Kleid, aber er schnitt mir schon nach ein paar Worten die Rede ab:

„Wir gehen sofort in mein Büro. Das ist etwas, das ein für alle Mal klargestellt werden muss!"

Mir schwante schon Übles und leider behielt meine Intuition in dieser Hinsicht absolut Recht:

„Anordnungen des Kochs sind immer zu befolgen, Bernice! Und damit du dies nicht vergisst, bekommst du einen Aufenthalt über meinen Knien. Das ist für Feen, die sich zu fein fürs Abwaschen fühlen, eine nötige Lektion! Hoch mit dem Kleid und runter mit der Strumpfhose!"

Meinte er das wirklich ernst? Himmel, war das peinlich! Ich war doch praktisch erwachsen und kein Gör, das über das Knie gelegt wurde. Ich weigerte mich immer noch, es ernst zu nehmen.

„Na los, ich werde nicht warten, bis du hier Wurzeln schlägst! Wirds bald?"

Widerstrebend zog ich das Kleid hoch und rollte die Strumpfhose vorsichtig runter. Kaum war ich damit in der Mitte meiner Oberschenkel angelangt, da zog er mich ungeduldig über seine muskulösen Beine.

„Hübsche Oberschenkel hast du ja, Bernice. Da würde ‚Lola' der Neid packen. Aber das ist nicht das Thema, sondern dass du ‚Lola' die schmutzige Arbeit des Abwaschens überlassen hast. Darüber hat sich Lola zu Recht beklagt, nicht dass du schönere Beine hast und hervorragend singen kannst."

Das Lob war willkommen, weniger die beiden Hiebe, mit denen er seine Worte bei ‚schmutziger Arbeit' und ‚Zu Recht beklagt' bekräftigte. Unklugerweise protestierte ich erneut:

„Woher sollte ich das denn wissen?"

Das ärgerte ihn sichtlich, wie ich seinem Tonfall und wenig später auch seinen Worten entnehmen konnte:

„Woher wissen? Du Döös Kopp! Helfen kann man immer! Denn deshalb musste Haruka ran -- und der Kunde ist einer von denen, die zu groß sind. Das braucht man nicht gesagt zu bekommen. Na warte, jetzt gibts wat auf'n blanken Mors, du renitente Nudel!"

Und schon zerrte er die Playtexhose herunter. Sekunden später klatschte es laut, als seine Hand auf meine unbedeckte Haut traf. Teufel, das brannte echt! Und er kam erst so richtig in Fahrt, als es danach regelrecht Schläge regnete. Ich bedauerte schnell meinen naseweisen Protest mit ‚Woher...', denn ich bekam es jetzt richtig. Es klatschte schnell hintereinander und es tat immer mehr weh. Ich hatte das Gefühl, als ob meine Haut mit Flammen bedeckt war. Dazu merkte ich, wie mir allmählich die Tränen in die Augen stiegen. Oh nein, dass würde mir noch fehlen. Das wäre die totale Blamage, wenn ich zur Heulsuse würde.

„Wie kann man nur so herablassend sein und auf ‚Lola' herabblicken, du Torfkopf! Lola ist sich nicht zu fein, um einem Gast zu gefallen und sich als offenherzige Fee für unser Haus zu zeigen, während Bernice die feine Dame markiert! Haruka hilft so gut sie kann, obwohl sie es nicht soll."

Jetzt beschimpfter er mich. Das machte es noch schwerer, alles zu ertragen. Ich hielt es so schon nicht mehr aus und musste mit den Beinen zappeln. Seinen Vorwurf der feinen Dame fand ich besonders hart zu schlucken, und nach dem nächsten wütenden Hieb brach ich in Tränen aus. Es war einfach zu viel!

Zwei Hiebe kamen noch, dann stoppte er abrupt und für einen Moment war ich so verwirrt, dass ich einen Schluckauf hatte, aber dann einfach weiterheulte, weil es so wehtat -- physisch wie psychisch. Er zögerte für einen Moment, dann setzte er mich auf seinen Schoß und nahm mich in die Arme.

„Es ist alles gut. Weine nicht mehr, es ist jetzt vergeben. Du wirst es bestimmt nicht wieder machen, nicht wahr?"

Ich war in diesem Moment zu weit gefangen im Schmerz und in den Emotionen. Die Peinlichkeit so wie ein Schlosshund zu heulen und ihn zu hören, wie er mich als hochnäsig verachtete. Es war zu viel. Ich heulte laut weiter und er wusste sich wohl nicht anders zu helfen. Er stopfte meine Lippen mit einem harten Kuss, der mich verstummen ließ. Seine rechte Hand umfasste meinen Nacken, während seine Zunge sich in meinen Mund hineindrängte. Ich wusste nicht, wie mir geschah.

Wie von selbst öffneten sich meine Lippen und ich fing allmählich an, mich wieder zu beruhigen. Wenn er mich küsste, dann konnte alles nicht so schlimm sein. Seine linke Hand streichelte meinen Oberschenkel. Da fing etwas anderes an aus dem Ruhezustand zu erwachen. Ich spürte wie sich in meinem Schoß langsam anfing zu regen, bis es binnen kurzer Zeit zu einer steifen Stange wurde. Er lachte auf:

„Du lässt dich im wahrsten Sinn des Wortes nicht unterkriegen, sondern stehst gleich wieder auf, könnte man sagen. Es gefällt mir, so eine strapazierfähige Fee zu sehen."

Einerseits fühlte ich mich total verlegen wegen dieser Reaktion, aber ich wollte auch zeigen, dass ich die Botschaft verstanden hatte.

„Es tut mir leid. Ich werde von nun an ab so gut helfen, wie ich kann. Und natürlich unterstütze ich auch ‚Lola' besser, damit Haruka geholfen wird. Ich habe verstanden."

Er nickte zufrieden und entschuldigte sich, dass er die Beherrschung etwas verloren hatte, weil er wütend geworden war. Er hatte es ungerecht gegenüber ‚Lola' empfunden, weil Ludwig deswegen auch noch seinen Verdienst aus dem Stundenhotel verloren hatte. Ich war beschämt, als mir das klar wurde.

„Ich war egoistisch. Ich sehe es jetzt. Wenn nötig, werde ich versuchen es zu ersetzen. Falls nicht anders möglich, dann eben dadurch, dass ich selbst.... Aber ich habe noch nie..."

Er sah mich überrascht an. Dann zog er seine Augenbrauen hoch und er fragte interessiert nach:

„Du wärest bereit, es zu tun, um deinen Fehler gutzumachen? Hast du dir das auch gut überlegt, meine Fee?"

Da musste ich schlucken, Nein, gut überlegt hatte ich mir das nicht. Es war ein spontaner Impuls, weil ich mich schlecht gefühlt hatte, als er mich als selbstsüchtig beschimpft hatte.

„Ich möchte nicht als egoistisch herüberkommen. Haruka hat mir uneigennützig geholfen, da will ich nicht zurückstehen."

Er streichelte meinen Hinterkopf nachdenklich, bevor er langsam und mit ruhiger Stimme sprach:

„Bernice, ich schlage vor, dass du eine Nacht schläfst, bevor du eine Entscheidung triffst. Falls sie positiv ausfallen sollte, gibt es in deinem Fall eine klare Regel -- du darfst dich nur von mir küssen lassen und meinetwegen noch von Haruka. Ist das klar?"

Er sah mir scharf in die Augen, während er plötzlich meinen Schwanz fest in seiner Hand hielt. Mich überlief ein Schauer. Verflixt, genau in diesem Moment klingelte das Telefon im Büro. Er holte tief Luft und sagte nur ‚Ich komme sofort'. Mir murmelte er nur ein 'tut mir wahnsinnig leid' zu, bevor er eilig aus dem Büro verschwand.

3.3 Der Konflikt

Ich hatte nicht erwartet, ihn so schnell zurückkehren zu sehen. Er sah gestresst aus. Er klang auch so, als er mich mit abschätzenden Augen ansah:

„Es gibt ein Problem im Privat-Club der Feen. ‚Marcella' ist ganz ausgefallen und ‚Lola' hat auch Probleme. Ich weiß, dass ich gesagt habe, dass ‚Bernd' hier nicht mehr arbeiten sollte. Heute ist das aber so etwas wie eine Notsituation. Kannst Du noch einmal als ‚Bernd' einspringen? Ich verspreche, dass es in der Zukunft nur noch Auftritte von ‚Bernice' geben wird, aber heute klemmt es im ‚Club' -- und er ist an diesem Freitag voller als sonst."

Das kapierte ich nicht so richtig. Letztes Wochenende hatte er erst ausdrücklich erklärt, dass es ein Fehler war und nun machte er eine Kehrtwende? Er sah meinen ungläubigen Gesichtsausdruck:

„So schnell konnte ich einen Wechsel nicht vorbereiten. Ich habe erst ab morgen einen Ersatzmann zur Verfügung. Und der Club ist viel besser besucht als erwartet. Wir machen Bernd so wenig ähnlich wie Bernice. Also kein gepolsterter Büstenhalter und auch sonst keine formende Unterwäsche und auch keine hübsche Frisur mehr. Es geht nicht anders."

Die Dringlichkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören. Na schön, dann würde ich mitmachen, so wie er es wollte. Er passte dann auch auf, dass mein Aussehen eher der Karikatur eines weiblichen Wesens glich. Mit ‚Bernice' war ich nicht so auffallend. So wie jetzt schrie mein Aussehen regelrecht ‚Tunte'. Anders konnte man es nicht nennen. Damit war ich nicht gerade glücklich, aber was sollte ich machen?

„Schön, ich bin wohl ‚Lola' einen Gefallen schuldig, aber mir gefällt es nicht so richtig."

Thomas Kranz machte eine Handbewegung, die wohl bedeuten sollte, dass es im Moment nicht so wichtig war, ob es mir gefiel oder nicht. Er war eindeutig überlastet.

Etwas grummelnd bewegte ich mich mit dem albernen Minirock und der kruden Netzstrumpfhose in die private Bar hinein. Kam war ich dort, musste ich schon ein Tablett nach dem anderen an die Tische bringen. Erst nach einer knappen halben Stunde war die erste Überforderung etwas abgeflaut. Es sah so aus, als ob ‚Lola' dankbar dafür war, denn er fing an zu grinsen. Allerdings ging er etwas steifbeinig. Was Thomas gesagt hatte mit Problemen, hatte also einen Grund. Ich beobachtete auch, wie er sich in manchen Momenten leicht verkrümmte und an seinen Hintern fasste. Ihm ging es sichtlich nicht perfekt.

Der Druck mit den Bestellungen nahm nun ab, aber in anderer Hinsicht nahm er zu, weil ich nicht mehr mit der Eile der Bestellungen argumentieren konnte. Es abzuwehren, dass mich einer von den Typen auf den Schoß zog, wurde zunehmend schwerer.

Und so kam es, wie es wohl kommen musste. Ausgerechnet so einer mit einem Bierbauch und einer ausgeprägten Bier- und Knoblauchfahne erwischte mich. Das war schon nicht angenehm, aber seine Hand rutschte sofort unter meinen Rock und er begrabbelte mich ohne Hemmungen. Höflich in diesem Moment zu bleiben, das war eine echte Herausforderung!

Glücklicherweise half mir ‚Lola' in diesem Moment, als er mir ein Tablett gab, das aber nur ein Glas aufwies. Er hätte es leicht selbst machen können, aber er erkannte die Bredouille, in der ich mich befand. Keine Viertelstunde später passierte es wieder.

Diesmal war es nicht so widerwärtig. Der Typ war nicht so besoffen und er war klug genug, mir erst einmal einen Schein ins flache Dekolleté zu stecken. Er wusste auch um die Macht von Komplimenten, als er mir sagte, dass meine Beine hübsch seien. War es da der Wiederholungseffekt oder die angenehmere Art des Mittdreißigers? Jedenfalls erlaubte ich ihm Freiheiten, die mir bei dem Idioten vorher missfallen hätten. Es gefiel ihm sichtlich, als er mir leise ins Ohr flüsterte:

„Richtig niedlich, dein steifes Schwänzchen, kleine Maus! Ich möchte wetten, dass Du auch ... eng bist..."

Mir wurde heiß im Gesicht, als er mich im nächsten Moment so auf seinen Schoß setzte, dass ich seinen erregten Penis spüren konnte. Ich musste schlucken. In einer Hinsicht war ich froh, als mich Thomas in die Küche rief, wobei er sich bei dem Gast mit einem Gratis-Drink entschuldigte für diese Unterbrechung. Ich musste erstmal Luft holen nach diesem Zwischenfall.

„Danke für die Hilfe. Jetzt kann ‚Lola' wieder voll übernehmen. Mach zu, dass Du verschwindest. Ab morgen ist die Anwesenheit von Bernd nicht mehr nötig."

Ja, es schien wohl nur die Dringlichkeit zu sein, die ihn für meinen Dienst im Club motiviert hatte. Dieses Ereignis blieb aber nicht ohne Folgen, was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte.

3.4 Der Schock

Am darauf folgenden Samstag tat ich alles so wie vereinbart. Umziehen in deren Wohnung, um von dort aus als Bernice ins Haus der Elfen zu gehen. Kaum war ich dort angekommen, da oderte mich Thomas Kranz in sein Büro. Er hatte ein blasses Gesicht. Er sah mich nachdenklich und sehr besorgt an. Sonst war dieser Thomas Kranz so ruhig und konzentriert. Was war die plötzliche Eile? Als ich meine Gedanken äußerte, seufzte er:

„Es tut mir leid, aber ich habe Mist gebaut, Bernd. Das ist gefährlich, weil ich Dich gestern als ‚Bernd' für die Bedienungen im Privatclub am Freitag eingeteilt habe. Dummerweise gibt es nun eine Anzeige gegen mich nach § 175 wegen Ausnutzung eines Beschäftigungsverhältnisses zur Unzucht, weil ich Du nun einmal unter 21 bist. Es gibt anscheinend Zeugen dafür. Ein gewisser ‚Herr Müller' ist dort nicht nur gesehen worden, sondern es gibt auch eine Aussage über Intimitäten im Club. Das ist nicht ungefährlich, weil Du mein Angestellter bist."

Er zuckte resigniert mit den Schultern und fuhr in seiner Rede dann langsamer fort. Es fiel ihn nicht leicht, so sah es aus.

„Die zweite Zeugenaussage ist gefährlicher. Angeblich bist Du gesehen worden, wie Du in dem Zimmer im Stundenhotel verschwunden bist - und ich später dort hineingegangen bin. Das ist verhängnisvoll! Das wäre Unzucht von mir mit einem Abhängigen unter 21 Jahren. Die Eigentümer wollen mich fristlos kündigen, weil sie kalte Füße bekommen haben. Da bin ich jetzt auf Deine Hilfe angewiesen, sonst sind Haruka und ich am Arsch, um es kurz auszudrücken."

Ich verstand ehrlich gesagt nur Bahnhof. Wieso Unzucht? Und warum konnte nur ich helfen? Auf die Frage zur Hilfe bekam ich schnell eine Antwort:

„Der Armleuchter von Türsteher hat ausgesagt, dass ein junger Bursche namens Bernd ins Stundenhotel gegangen ist, nachdem der Türsteher mich angerufen hat. Dann hat jemand beobachtet, wie ich an diesem zweiten Wochenende in das Zimmer gegangen bin. Das Zimmer ist im Stundenhotel und Bernd ist mein Angestellter. Angeblich hätten wir Sex gehabt. Klarer Fall von § 175 Absatz 1 Satz 1 und 2 -- wo bereits der Versuch strafbar ist."

Nun begriff ich die Sache mit der Anzeige besser. Warum nur ich helfen konnte, war mir immer noch nicht klar.

„Wenn Du als Bernice unter Vorlage des Künstlerausweises aussagst, dass Bernice im Zimmer war und nicht Bernd, dann gibt es keinen Grund zur Anwendung von §175. Bernice als Geliebte von Thomas K. ist kein Problem -- es muss nur glaubhaft sein. Bernice hat auch dieses Zimmer bei ihren Auftritten gemietet gehabt. Ohne Aussage von Dir als Bernice auf der Polizeiwache sind Haruka und ich am Arsch."

Jetzt kam er mir konfus und verwirrt vor. Ich hatte nur eines begriffen:

„Ich muss also als Bernice auf der Wache aussagen, dass ich in dem Zimmer war. Ist das so? Aber wie soll ich beweisen, dass ich Bernice bin??"

Er sah mich an und versuchte sich zu beruhigen und vor allen Dingen auch langsamer zu sprechen:

„Ja, das ist das Wichtigste, sonst lande ich im Knast! Ich habe doch den Künstlerausweis von Bernice und Du bist ihr ähnlich genug."

Das konnte nicht so schwer sein, solange alle mitspielten. Was das Problem mit der Miete und den Verträgen war, hatte ich nicht kapiert.

„Die Aussage kann ich machen, solange alle mitspielen. Was ist denn das Problem mit der Miete des Zimmers durch Bernice?"

Er sah verlegen aus, als er zögerlich die Probleme erklärte:

„Es gibt da die anderen Verträge für Bernice, die ich ohne Prüfung übernommen habe. Einer davon betrifft die Auftritte von Bernice Bouton als barbusiges GoGo-Girl im Red Heart in gut zwei Monaten. Wenn das nicht klappt, dann ist auch die Aussage von Bernice für mich nutzlos, weil unglaubwürdig. Barbusig beim GoGo heißt, dass angeklebte Titten sofort auffliegen - oft wörtlich - es gehen nur echte Implantate..."

Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, was er damit meinte. Dann wurde ich rot und wieder blass.

„Das heißt... ich meine äh, - Oh Gott!! -- ich soll eine OP machen, um Busen..."

Die Worte bleiben mir im Hals stecken. Die einfache Aussage reichte offensichtlich nicht. Er nickte bedeutungsschwer.

„Ich werde natürlich die Kosten dafür erstatten, aber das geht erst in einem halben Jahr -- frühestens. Ich habe die echte Bernice ausgezahlt, weil sie in den Kongo ausgewandert ist. Ich habe für die Rechte an ihren Auftritten und an ihren Ausweisen viel gezahlt. Ich bin pleite, wenn ich gefeuert werde. Mir ist natürlich auch klar, dass du die Kosten für die OP nicht in der Lehrzeit hast - und Haruka als Hilfsköchin auch nicht. Es geht nur, wenn Haruka auf dem Strich anschaffen geht, aber ..."

Gesa
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