Club der Feen Teil 03

Mir wurde flau zumute. Haruka war stumm -- es konnte nicht gutgehen! Haruka war zu klein und zu zierlich. Ich mochte mir nicht ausmalen, was es bedeutete, wenn ein Nordischer Hüne bei ihr auftauchte.

„Das kann man nicht machen! Haruka ist dafür nicht ... geeignet. Das geht doch nicht..."

Er nickte schulterzuckend und sagte dann, dass ‚Lola' vielleicht helfen würde, aber er sich da nicht sicher sei. Mir kam auch der Verdacht, dass er mich manipulieren wollte, weil ich ihm vor dem Telefonklingeln etwas in der Richtung gesagt hatte. Erwartete er von mir, dass ich auch auf den Strich gehen sollte? Jetzt, als es ernst werden könnte, war ich bedeutend weniger bereit dazu. Andererseits war meine Vermutung absurd, wenn es tatsächlich um eine offizielle Aussage bei der Polizei gehen würde. So verhielt ich mich abwartend zum Einsatz, aber auch so, dass ich prinzipiell helfen würde:

„Ich kann vielleicht etwas beitragen. Ich habe einen Arzt aus der kosmetischen Chirurgie als Lehrer in einem Kurs. Da kann ich mich ja diskret erkundigen. Ich nehme an, dass Sonderpreise für Mitarbeiter möglich sind."

Er blickte auf und war offensichtlich interessiert. Ich hatte jedoch noch eine andere Frage, die mich umtrieb. Die betraf Haruka. Was hatte er da von ‚unregistriert' geredet? Er antwortete prompt.

„Das ist bis jetzt noch rein intern. Die Eigentümer betreiben eine Gaststätte mit Ausschankerlaubnis, aber sie haben keine Anmeldung für ein Etablissement mit sogenannten hwg-Personen, das dem Gesundheitsamt zu melden wäre. Natürlich wollen sie so etwas vermeiden, weil es mit vermehrten Kontrollen durch die Polizei verbunden ist. Angestellte, die darunterfallen würden, werden dann gefeuert. Der Idiot von Türsteher hat deine Nachfrage falsch interpretiert. Die Eigentümer haben bis jetzt noch nicht mit Haruka gesprochen, aber es mir schon gesagt."

Das begriff ich nicht. Was war da das große Problem? Haruka war doch in Hamburg gemeldet beim Einwohnermeldeamt? Wieso dann beim Gesundheitsamt melden? Das fragte ich auch.

„Oh, Bernd. Das ist eine Abkürzung für Personen mit häufig wechselndem Geschlechtsverkehr -- hwg. Damit sind Huren gemeint. Die müssen sich regelmäßig beim Gesundheitsamt untersuchen lassen auf Geschlechtskrankheiten. Die sind natürlich in einer Küche nicht willkommen, weil keiner sein Essen von jemand zubereitet haben möchte, der oder die potentiell mit einer ansteckenden Krankheit behaftet ist. Wenn die Vermutung besteht, dass Haruka unter ‚hwg' fällt, ist der Job in der Küche weg."

Ich war geschockt! Wir einigten uns, dass ich mich erst einmal bei dem Arzt diskret informierte, bevor wir weiter über das Thema redeten. Es war alles etwas viel für mich. Indirekt hatte er mich gefragt, ob ich nicht auf den Strich gehen würde, um Haruka und ihm zu helfen. Dazu sollte ich aussagen. Dass ich als Bernice seine Geliebte war. Das war alles sehr starker Tobak! Sollte ich das für Haruka machen? Ich war komplett durcheinander!

Vorläufiges Ende der Geschichte in diesem Forum