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Das blaue Auge Teil 01

Geschichte Info
Das Alter spielt keine Rolle mehr, wenn man betrunken ist.
6.4k Wörter
4.53
42.8k
8

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 10/26/2018
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„Yves!" meine Mutter schaute ihn entsetzt an.

„Yves", wiederholte sie. „Wo hast du denn das Veilchen her?"

Yves schmunzelte und schaute anklagend in meine Richtung. Als er dann auch noch mit dem Finger auf mich zeigte, blieb mir das Herz fast stehen. Er konnte doch nicht etwa? Oh doch, er konnte.

„Miri ist schuld!" Und damit hatte er recht.

Wie konnte er nur. Hatten wir nicht klar besprochen, dass niemand etwas von unserer heimlichen Nacht erfuhr? Und nun dies. Ich lief rot an.

„Mireille" Meine Mutter schaute mich entsetzt an! Ich wurde aschfahl.

Yves legte sämtlichen Ernst in die Stimme, die er besaß.

„Sie hat mit mir getanzt. Und bei einer gekonnten Pirouette zeigte sie mir im Umdrehen gleich mal, dass sie die Jahrgangsbeste im diesjährigen Karatekurs war." Yves konnte einfach jeden mit seiner Mischung aus Todernst und Sarkasmus an den Rand der Verzweiflung bringen. Er machte eine Drehung, hob das Bein in die Waagerechte und „Bamm! Schon klebte ihr Fuß auf meinem Auge!".

Gelächter im Raum und meine Mutter, die empört reagierte:

„Yves, wie oft habe ich schon gesagt, dass du mich nicht auf den Arm nehmen sollst!"

„Darf ich, Madame?" Er hielt die Hände voraus und versuchte, sie aufzugabeln, was weiteres Gelächter auslöste. Dann drehte er sich ernst in Richtung Menge.

„Ich denke, es war die Folge des letzten Bieres." Und nach einer gut bedachten Pause: „Es war schlecht!" Wieder Gelächter. „Aber nun", er klatschte in die Hände „auf zum Frühstücksbuffet die Herrschaften! Frauen und Kinder bitte zuerst!"

Er lächelte mir zu und zwinkerte.

Yves war der Vater von Bibou, die eigentlich Brigitte hieß, französisch gesprochen. Yves Mutter hatte diesen Namenswunsch auf dem Sterbebett geäußert. Sie verstarb wenige Wochen, bevor Brigitte geboren wurde. Sie sollte heißen, wie ihre Großmutter. Bibou hasste ihren Namen. „Es klingt wie Brie-Schitt!", sagte sie immer. Und in einem deutschen Internat war sie sowieso nur die Brigitte, wie die Frauenzeitung. Sie hasste es wirklich. Deshalb nannte sie grundsätzlich jeder Bibou. Den Namen fand sie deutlich attraktiver, nicht zuletzt, weil sie ihn selbst schon als Baby kreiert hatte. Ihr Opa hatte das Wort Filou genutzt und im Hinblick auf die wenig ausgeprägte Mundmotorik einer Einjährigen kam bei ihr eben Bibou heraus. Seither nannte die ganze Familie sie Bibou und auch sie fand das ausgesprochen gut.

Bibou und mich verband viel. Zum Beispiel das Namenskürzel: Eigentlich heiße ich ja Mireille -- meine Mutter ist unsterblicher Mireille Matthieu Fan. Ich find die Schlagertussi grausam. Außerdem sehe ich so null nach ihr aus. Ich bin blond, blauäugig und groß gewachsen. Deshalb ist mir Miri auch deutlich lieber. Unsere Väter arbeiteten auf politischer Ebene für ein deutsch-französisches Wirtschaftsunternehmen und kannten sich schon aus ihrer Jugend. Bibous Mutter war Auslands-Korrespondentin und hauptsächlich im fernöstlichen Teil der Welt aktiv. Kein Wunder, sie war taiwanesischer Abstammung und sprach viele Sprachen. Meine Mutter war als Fremdsprachendolmetscherin ebenfalls sehr oft unterwegs, vor allem im französischen und spanischen Sprachraum. Auf irgendwelchen Tagungen sind sich dann die Damen und Herren begegnet, hatten geheiratet und jeweils ein Kind bekommen. Bei unseren Eltern wuchsen wir aufgrund ihrer Berufe selten auf. Meistens waren für uns Hausdamen und Au-Pairs eingestellt, während der Schulzeit waren wir sowieso im Internat. Seit Jahren schon teilten Bibou und ich uns ein Zimmer. Wir wussten nahezu alles von uns, über uns und auch über jegliche Sexualität der anderen wussten wir Bescheid. Aber das sollte sich mit diesem Abend ändern....

Dass wir in die gleiche Klasse gingen, war eher ungewöhnlich. Ich war ein gutes Jahr älter als Bibou. Sie hatte ein Schuljahr übersprungen, weil sie enorme Leistungen vollbringen konnte. Wenn Bibou wollte, erreichte sie alles! Ich bewunderte diese Eigenschaft. Sie war so kühl, manchmal berechnend, wenn sie etwas wollte bekam sie es auch. Das war schon als Kind so, das ging als Jugendliche in Bezug auf die Jungs weiter. Klar, dass sie auch eher ihre sexuellen Erfahrungen machte und auch mehr davon hatte als ich, obwohl sie jünger war. Sie war deutlich pragmatischer, machte einfach, weil sie einfach wollte. Für mich war das alles so kompliziert, Emotionen waren mir diesbezüglich wichtiger.

Und nun, als Abiturientin hatte sie nahezu makellose Ergebnisse abgeliefert. Jahrgangsbeste! Außer in Sport. Da machte sie mir nichts vor. Denn ihr zierlicher Körperbau ließ vor allem bei körperbetonten Sportarten seine Defizite erkennen. Bibou gab ihrer Mutter die Schuld dafür: Wenn diese nicht Asiatin wäre, wäre sie auch nicht so zierlich und klein geraten.

Doch nun endete unsere gemeinsame Schulzeit. Wir hatten das Abitur endlich geschafft. Bibou war als jüngste Absolventin mit gerade mal 18 die Jahrgangsbeste. Ich war immerhin unter den besten 10% gelandet. Wie es sich für ein Elite-Internat gehörte, wurde der Abschluss mehr als nur zelebriert. Vier Tage lang waren wir in einem Fünf-Sterne-Golf-Hotel untergebracht, welches exklusiv nur für unsere Schule gebucht war. Tagsüber standen Golfplätze, Ausritte, Schwimmbäder und diverse Wellnesseinrichtungen zur Verfügung. Am Abend fanden dann Bälle mit Ehrungen, klassische Konzerte und Tanzveranstaltungen statt. Der Höhepunkt war natürlich am Samstagnachmittag die feierliche Übergabe der Zeugnisse und der anschließende Abschlussball in Abendgarderobe.

Bibou und ich machten uns in ihrem Zimmer schön.

„Hast du gestern Abend diesen Barkeeper gesehen? Oh Gott, war der hübsch. Den angele ich mir heute!" Bibou kicherte wie eine Hexe.

Ich grinste. Wenn Bibou jemanden wollte.... Sie würde ihn bekommen -- und er sie.

„Hast du gehört, es gibt um halb-elf noch eine Tombola. Der Förderbeirat hat richtig Kohle gesponsert, es soll sogar eine Kreuzfahrt für zwei nach Venedig geben. Wäre das nicht der Hammer, wenn wir beide die gewinnen würden?"

Wir fielen uns lachend in die Arme.

Bibou und Miri -- das waren im Internat die beiden Unzertrennlichen. Die Verrückten. Wir teilten uns ein Zimmer seit über sieben Jahren, waren uns vorher durch die Familie schon bekannt und ergänzten uns mit unseren Unterschiedlichkeiten nahezu perfekt. Niemand konnte einen Keil zwischen uns treiben. Sogar bei der Wahl der Studienplätze hatten wir darauf geachtet, dass wir an der gleichen Elite-Uni in Paris studieren konnten, wenn auch in unterschiedlichen Bereichen. Aber jetzt waren wir hier im Golf-Hotel im Chiemgau.

„Hast du nicht auch Lust, dir wen für die Nacht zu angeln, Miri? Immerhin haben wir exquisite Einzelzimmer! Das ist eine einmalige Chance." Ich schüttelte mit dem Kopf und lächelte, während sie sich aufreizend zwischen die Beine fuhr und spielerisch stöhnte.

Drei verschiedene Freunde hatte ich bisher. Einen in meinem Alter, zwei waren etwas älter - zwei, drei Jahre etwa - gewesen. Ich hatte Sex mit allen dreien. Ich beschloss nach dem dritten, meinen Fokus wieder aufs Abitur zu verlegen und schaltete wieder um auf Handbetrieb. Das gab mir wesentlich mehr. Soll heißen: Sex mit Jungs hatte mir keinen Spaß gemacht. Alle waren ungestüm und waren, kaum drinnen, schon fertig. Auf meine Bedürfnisse achtete soweit niemand.

„Du der Tristan ist doch auch ganz nett!" Bibou steckte sich den Finger in den Hals und simulierte ein Würgen. Wir fielen beide lachend auf das Bett.

„Ach Bibou, ich warte lieber auf den Richtigen. Qualität statt Quantität, weißt du?!" Wir lachten. Bibou zog sich ein Kissen zwischen die Beine und simulierte den sächsischen Akzent von Tristan. „Nü kümm scho', Mie-Rie! Isch glöbe, isch kümm ooch!" Sie kugelte sich vor Lachen. Sie simulierte Stoßbewegungen und stöhnte laut. Ich lachte und haute ihr mein Kissen um die Ohren.

„Woher willst du wissen, wann es der Richtige ist, wenn du nie was ausprobierst? Nur, weil drei Scheiße waren, heißt das ja nicht, dass drei weitere das auch sind. Du musst was wagen. Glaub mir." Sie streichelte mich zärtlich. „Ich wünsch' es dir so!"

Wir hatten keinerlei lesbische Beziehung. Keineswegs. Wir kannten uns nur absolut innig. Wir hatten auch bereits Intimitäten ausgetauscht. Ohne das zu intensivieren, wir empfanden es nicht als spannend.

„Bibou, ich hab dich lieb! Aber wir müssen uns jetzt mal fertig machen."

Kaum geschehen klopfte es an der Tür. Yves stand draußen.

Er kam herein, das Telefon am Ohr.

„Ach wenn du sehen könntest, zwei wundervolle schöne Damen finde ich hier vor. Außergewöhnlich hübsch und sexy. Du solltest eifersüchtig sein. Ja, ich hab dich auch lieb. Ich reiche dich weiter!" Er gab Bibou den Hörer.

„Mama. So schade, dass du nicht kommen wirst. - Ja, ich weiß, du hattest es ja schon angedeutet.- Natürlich verstehe ich das, Mamon. - Ja, ich pass auf ihn auf, klaro. - Je t'aime!"

Bibou legte auf. Eine Träne löste sich. Yves nahm seine Tochter in den Arm. Bereits vor einigen Tagen hatte sich angedeutet, dass Bibous Mutter wohl in Taiwan festsitzen würde. Aufgrund einer Verschärfung der Krise zwischen China und Taiwan brodelte es in der Region. Der Flugverkehr war lahm gelegt wegen Sicherheitsbedenken. Keine Chance für Bibous Mutter, dort weg zu kommen.

Wir betraten den Ballsaal gegen 15 Uhr. Gleich würde hier die feierliche Zeremonie beginnen, in der wir unsere Zeugnisse und Ehrungen bekommen würden. Ich war ein wenig aufgeregt. Bibou so gar nicht. Sie lief locker durch den Saal, begrüßte andere, organisierte kurzerhand eine Umpositionierung zweier Tische und hielt nebenbei immer wieder nach ihrem Barkeeper Ausschau. Die Zeugnisverleihung war ehrenvoll und wertschätzend. Ich bekam eine Ehrung für meine ausgesprochen hervorragenden sportlichen Leistungen. Bibou räumte ab, weil sie durch ihre außergewöhnlichen Leistungen ein Stipendium vom Club Mercure bekam, einer Vereinigung von gebildeten, reichen Menschen, die besondere Talente förderten. Mit einem Schlag standen Bibou 20000 € für ihr Studium zur Verfügung. Ich empfand keinen Neid, sondern freute mich mit meiner allerbesten Freundin.

Nach etwa zwei Stunden war die feierliche Zeremonie beendet. Unser Oberstudienrat wies auf eine kurze Umbaupause hin, die wir für Spaziergänge und Aufhübschen nutzen konnten. Danach begann der feierliche Teil mit einem 5-Gänge-Menü und anschließendem Tanz.

Außergewöhnlich stimmungsvoll war der Abend. Es wurde diniert, getanzt, gelacht und natürlich getrunken. Wie auch ich, nutzten zahlreiche meiner Mitschüler die Gelegenheit. Bester Wein, Champagner, Cocktails -- alles auf Kosten der Schule, die das exorbitant hohe Schulgeld wenigstens in diesem Event gut anlegte. Es war bereits 22:15 Uhr und die Tombola wurde angekündigt. Ich bestellte mir noch einen Cocktail. Mir fiel auf, dass Bibou gar nicht am Tisch saß. Ich hatte in der letzten halben Stunde eigentlich permanent getanzt und war auch schon ordentlich beschwipst. Mein Vater stupste mich an und bat mich, nach Bibou zu schauen. Ich vermutete sie in ihrem Zimmer, zum Frischmachen. Auch ich würde das kurz gebrauchen können. Also ging ich zum Treppenhaus und stolperte mit meinen Pumps fast die Treppe hinauf. Ich zog die Schuhe daraufhin aus und musste kichern. Vielleicht doch zu viel Alkohol? Mir schwindelte es doch mehr, als ich unten noch gedacht hatte. Ich ging den Flur entlang, bis dieser einen Knick machte. Ich beschloss, erst Bibou Bescheid zu geben, bevor ich mich selbst noch einmal frisch machen würde.

Ich bog in den Gang ein, wo Bibous Zimmer lag und war überrascht, dass die Tür nicht versperrt war. Ich stellte meine Schuhe mitten in den Gang. Gerade als ich klopfen und nach Bibou rufen wollte verharrte ich in meinem Tun:

„Nun komm endlich rein. Wir haben nicht ewig Zeit!"

Gerade wollte ich fragen, woher sie wisse, dass ich vor der Tür stand, da vernahm ich ihr durchdringendes Seufzen. Dann sprach eine männliche Stimme:

„Wie willst du es, hm? Du brauchst es hart, hm?"

Bibou quiekte auf, gefolgt von einem tiefen Stöhnen und dann:

„Oh ja, los, fick mich schön durch. Gib es mir richtig fest. Komm und zeig mir, wer hier der Kerl ist!"

Ich traute meinen Ohren kaum. Waren das Bibous Worte? Ich hatte so etwas nicht im Leben erwartet und stand noch immer regungslos vor der angelehnten Tür.

Ich erschrak, als das Ganglicht plötzlich ausging. Die Bewegungsmelder schienen mich an dieser Stelle nicht wahrzunehmen. Ich empfand es wesentlich schöner so, weil sich nicht alles so drehte und ich meinen Rausch bemerkte. Ich kicherte wieder.

Drinnen quietschte das Bett im Rhythmus von aufeinander klatschenden Körpern. Ich musste es wissen. Wen hatte Bibou abgeschleppt. Mit wem trieb sie es hier. Meine Neugier war schier grenzenlos. Und mit aufreizender Langsamkeit wagte ich es, die Tür aufzudrücken. Ich erwartete ein Quietschen oder irgend etwas anderes, das mich hätte verraten können. Doch ich war hier in einem Fünf-Sterne-Hotel. Hier war alles tiptop, hier quietschte nichts.

Ich stand im kleinen Flur zu dem Appartement. Ein kleines Bad war rechts gegenüber der Garderobe. Die Tür war offen, ich schlüpfte hindurch. Von hier aus konnte ich das Bett sehen. Außergewöhnlich gut sogar. Das Licht vom Pool im Innenhof reflektierte schillernd bläulich an der Decke. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich wusste nicht, ob es die Reflexionen der Wellen oder mein Rausch waren, die dieses Flimmern auslösten und musste hexengleich kichern.

„War da was?" Die Männerstimme durchdrang das kehlige Stöhnen.

Bibou hatte anderes im Sinn.

„Nein, fick mich weiter! Gleich ist Tombola oder willst du riskieren, dass mein Dad hoch kommt um mich zu holen?"

Das war Aufruf genug und der Mann begann wieder lustvoll zu keuchen, während er Bibou nahm. Sie lag auf dem Bauch, längs auf der Matratze, hatte die Beine eng zusammen gepresst, während er breitbeinig auf ihren Schenkeln hockte und mit beiden Händen ihre Arschbacken auseinander presste.

„Du kleines, versautes Luder. Lass das!" hörte ich ihn keuchen. Ich hatte keine Ahnung, was sie tat, konnte mir aber denken, dass sie ihre Scheidenmuskulatur kräftig spannte. Seine Stöße intensivierten sich und ich nahm geistesgegenwärtig mein Handy raus. Ich drückte das Tastenkürzel für die Kamera und hielt auf die beiden drauf und erschrak heftig, als der Bildschirm plötzlich den gesamten Raum blitzartig zu erhellen schien. Ich sog die Luft ein: „Hnn!" Ich presste das Gerät an mein schwarzes Abendkleid. Schlagartig war es dunkel. Ich stand im Dunkel der Badezimmertür. Ich sah, dass Bibou in meine Richtung starrte. Mir pochte das Herz im Halse.

Bibou hatte nur keine Chance in diesem Moment, ihrer Spürnase nachzugehen. Denn der Mann kam just in diesem Moment und klagte laut und kraftvoll seinen Orgasmus heraus.

Er presste Bibou mit der Hand in den Nacken, drückte ihren Kopf ins Kissen und ergoss sich. Ich erkannte den Barkeeper in ihm, der, den Bibou schon von Beginn an so sexy fand. Sie bekam immer, was sie wollte! Und er kam ziemlich heftig.

Ich nutzte die Gelegenheit, um zu verschwinden. Alles in meinem Kopf drehte sich. Ich stolperte fast über meine Schuhe, lief zum Aufzug und drückte wie wild. Mit einem Ping öffnete sich die Tür. Ich stieg ein. Im Aufzug streifte ich die Pumps wieder über. 22:28 Uhr. Wenn alles gut geht, ist Bibou in zwei Minuten unten. Sie war immer organisiert und wusste, wann der Spaß zu Ende war und sie wieder zurück musste. Vorm Aufzug guckte mein Papa zu mir: „Hast du Bibou gefunden? Die Tombola beginnt!" Ich nickte kurz ohne zu antworten und ging zu meinem Platz. Ich war wuschig, aufgeregt, erregt und mein Kopf kreiselte. Ich nahm meinen Cocktail und leerte ihn in einem Zug, um mir gleich darauf einen neuen zu bestellen. Keine gute Idee, wie sich heraus stellte.

Keinen Gedanken verschwendete ich an die Ziehung der Preise für die Tombola. Es gab außergewöhnlich großartige Preise. Elektroartikel, Kurztrips, Bildungsreisen und als Hauptgewinn eine Kreuzfahrt. Bibou erschien exakt um 22:30 im Saal und setzte sich neben mich.

„Puh, ich war draußen spazieren und jetzt noch zum Klo. Miri, alles ok?" Ich starrte in die Ferne. Wahrscheinlich war mein Rausch daran schuld, glaubte Bibou zumindest. In Wirklichkeit kreisten alle Gedanken nur um die Szene. Hatte er ein Kondom benutzt? War er in ihr gekommen? Trug sie dann sein Sperma in sich? Lief es ihr jetzt ins Höschen? Der Gedanke daran ließ mich innerlich beben.

Sie sah aus wie immer, kein Hinweis auf einen wilden „Fick" wie sie es selbst nannte. Ich erwartete so was wie Nervosität. Vielleicht auch den Hauch von Unordnung. Doch das Kleid saß wie immer, die Nylonstrumpfhose... sie war fort. Ein Hinweis. Beschwipst stellte ich das sofort fest.

„Bibou!" lallte ich. „Bibou!" ich wiederholte mich lallend. „Bibou! Du hassst nack-te Bei-eh-ne!" Ich brachte kaum einen Satz geradeaus heraus und kicherte sehr laut in den Saal, weshalb einige Leute sich zu mir umdrehten. Bibou nahm mich in den Arm. Roch sie nach Mann?

„Bibou! Du riechst gut!" lallte ich. Ich nippte an meinem Cocktail.

„Miri, ich hatte 'ne Laufmasche und du solltest weniger trinken!" Sie nahm mir das Glas weg und stellte es auf den Tisch. Ich blickte zur Bar, wo der Kellner gut gelaunt bediente.

„Laufmajjjscchhee?" „Hoffentlich ist dir keiner nachgelaufen, bei deiner Masche!" Wieder kicherte ich über meinen doofen Witz. Dann kreischte Bibou plötzlich laut auf, weil ihre Nummer gezogen worden war. Sie stürmte zur Bühne. Bibou hatte immer Glück und gewann ein nagelneues Notebook.

Noch bevor sie wieder zurück war, beschloss ich, mich von der Tombola zu entfernen. Ich musste raus. Der Alkohol machte mich ziemlich schläfrig. Ich beschloss, frische Luft zu schnappen. Ich schleppte mich mehr raus, als dass ich zielstrebig zum Ausgang ging. Alles drehte sich. Und diese Szene vorher ließ mich nicht mehr los. Ich musste sogar feststellen, dass sie mich geil machte. Jawohl, in mir brodelte es. Ich griff mir ohne Scham in den Schritt und schnupperte an mir. Ich roch auch geil. Ich lehnte mich an die Hauswand und saugte die Luft tief ein. Nach einiger Zeit beschloss ich, den Weg zum Zimmer anzutreten. Ich wollte mich nur fünf Minuten hinlegen. Dann würde es mir schon besser gehen. Nur fünf Minuten.

Ich nahm den rückwärtigen Eingang des Hotels. Hier vom Parkplatz aus führte ein kurzer Gang in den Wirtschaftsbereich: Verwaltung, Küche, Wäsche usw. Hinter der Küchentür herrschte reges Treiben. Bei dem Gedanken kicherte ich wieder sofort und lallte unverständlich ein: „Hoffentlich treiben sie es nicht rege!" in den leeren Gang. Ich lachte selbst über den Witz und torkelte zur Treppe. Aus dem Keller roch es nach Chlor. Hier unten war ein Wellnessbereich mit Schwimmbecken und Solarium. Man konnte direkt von den Zimmern einen kleinen Aufzug im hinteren Gebäudebereich nutzen und hier runter fahren. Das hatte den Vorteil, dass man nicht im Bademantel durch die Lobby musste. Leider hielt der Aufzug nicht im Erdgeschoss.

Ich ging die Treppe hinab. Nicht weil ich es wollte, sondern, weil es einfacher war als die Treppe rauf zu gehen. Zumindest bildete ich mir das im betrunkenen Schädel ein. Auf halbem Weg musste ich schnaufen. Herrgott, wie sich alles drehte. Deshalb schloss ich die Augen. Ich griff mir wieder in den Schritt und begann mich zu streicheln. Bibous Szene ging mir nicht aus dem Kopf. Dieser kräftige Mann auf ihr, ihre genussvollen Seufzer. Sie hatte Spaß. Ich hatte dieses Glück noch nie. War ich verklemmt? Kompliziert? Ich griff fester zu und presste meine Finger durch Strumpfhose und Slip in meine Spalte. Ich stöhnte, hätte so gern auch diesen Moment gespürt. Ich spürte, wie meine Nippel kribbelten und wusste instinktiv, wie sie jetzt hart vorstanden und der Vorhof sich kräuselte. Ich lächelte bei dem Gedanken und streichelte meine Brüste. Eigentlich war da doch viel mehr als bei Bibou. Mein Arsch war auch ganz hübsch geformt. Eindeutig hatte ich eine weiblichere Figur. Aber trauen tat ich mich nicht so recht. Das war wohl mein Problem.

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