Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Das große Spiel

Geschichte Info
Fiona hat Pech im Spiel, aber ...
3.4k Wörter
4.59
29.9k
3
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 04/08/2021
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Hallo,

Dies ist eine Kurzgeschichte, deren Kurzform ich für den Wettbewerb "Spaß am Spiel" auf romane-forum.de geschrieben habe.

Alle an sexuellen Handlungen beteiligten Personen in dieser Serie sind volljährig.

Aus gegebenem Anlass: Copyright© 2021 Phiro Epsilon

Das Posten dieser Geschichte, auch auszugsweise, auf einer anderen Webplattform oder unter einem anderen Namen ist nicht gestattet.

PS: Sorry, dass die letzten paar Geschichten alle "Erste Male" sind ...

Von Phiro Epsilon

"Kniet nieder", tönte der oberste Priester, "und huldigt eurem neuen König."

Fionas Zähne knirschten. Sie hasste diesen Mann. Beide Männer. Den Priester genauso wie den "neuen König".

Gestern noch hatte ihr Vater auf diesem Thron gesessen, doch Drago, der schwarze Ritter, hatte ihn besiegt. Gedemütigt. Vernichtet.

"Das gilt auch für Euch, Prinzessin", rissen sie kalte, grausame Worte aus ihren Tagträumen.

Fionas Kopf fuhr hoch; sie sah zwei Paare von zornigen Augen auf sich gerichtet, während alle Menschen um sie herum auf die Knie gefallen waren. Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, doch dann kniete sie schulterzuckend nieder. Was konnte sie schon ausrichten, wenn all die Gardisten ihres Vaters, die sie von Kindheit auf kannte, sie ihm Stich gelassen und eifrig dem neuen König die Treue geschworen hatten?

"Steht auf", sagte der oberste Priester. "Tretet vor, Prinzessin Fiona."

Sie wäre am liebsten auf der Stelle tot umgefallen, doch zwei Jahrzehnten Indoktrination konnte sie nicht widerstehen. Ihr Körper stand ganz ohne Zutun auf und trat vor.

"Eure Majestät?", wandte sich der Priester an den neuen König.

Metallscharniere knirschten. Draco hatte sich nicht die Zeit genommen, seine Rüstung vor der Zeremonie abzulegen. Er hatte es offensichtlich nicht erwarten können, die Früchte seines Sieges auszukosten.

Fiona weigerte sich, den Kopf zu drehen, während schwere Schritte näherkamen. Trotzig blickte sie dem Oberpriester ins Gesicht, statt den Blick zu senken.

"Reicht dem König eure linke Hand", sagte der Priester und Fiona gehorchte, ohne nachzudenken. Gepanzerte Finger schlossen sich um ihre.

"Nehmt Ihr, König Drago, die Prinzessin Fiona zur Ehefrau?"

Die Welt verschwamm um Fiona, die Stimmen wurden leiser, während ihre Erinnerungen sechs Stunden zurückwanderten.

*

Der große Platz vor dem Palast quoll wie jedes Jahr über von Menschen. Fiona konnte von ihrem Platz in der Mitte nur die erste Reihe sehen, doch auf dem Weg vom Palast hierher war sie mit ihrem Vater und dem Rest seiner Figuren durch die schweigende Menge geschritten.

"Nehmt eure Plätze ein!", tönte der Oberpriester.

Fiona stellte sich neben ihren Vater. Rechts von ihr ein Priester, ein Ritter und der größte von Vaters Gardisten. Links von ihrem Vater standen die anderen drei Offiziere, vor ihnen eine Reihe von acht Landsknechten. Alle waren weiß gekleidet.

Ihnen gegenüber stand Drago, der schwarze Ritter, und seine Figuren. Seine "Königin" wurde von einem jungen Mann gespielt. Ob die Gerüchte wohl der Wahrheit entsprachen, dass er Männern mehr zugetan war als Frauen? Drago selbst hatte nicht die Position des Königs eingenommen, sondern spielte einen Ritter, die Schwächste der Offiziersfiguren.

Das jährliche Große Spiel des Königs gegen einen Herausforderer gab es schon seit Hunderten von Jahren. Ihr Vater hatte es seit seiner Thronbesteigung schon über zwanzigmal gespielt und jedes Mal mit Bravour gewonnen. Er war der mit Abstand beste Stratege des Königreichs, was sich auch auf dem echten Schlachtfeld zeigte.

Doch dieses Jahr war anders. Drago, der schwarze Ritter, war der General ihres Vaters, der aufstrebende Stern am militärischen Himmel. Er war grausam und brutal, hatte im letzten Jahr bei einem Aufstand zehn Rädelsführer mit eigener Hand exekutiert und — das musste sie zugeben — damit die Rebellion im Keim erstickt und wahrscheinlich Tausenden von Soldaten und Einwohnern das Leben gerettet.

Nichtsdestoweniger konnte Fiona dieses Gesicht nicht ausstehen, das von einer großen Narbe entstellt war.

Umso schlimmer, als er sich erdreistet hatte, vor dem versammelten Kronrat um ihre Hand anzuhalten.

"NEIN!", hatte sie ihrem Vater ins Gesicht gebrüllt. "Ich werde dieses Scheusal niemals ehelichen. Lieber sterbe ich."

"Fiona", hatte er geantwortet. "Du bist fünfundzwanzig. Du hast seit Jahren alle Bewerber abgewiesen."

"Du kannst mich nicht dazu zwingen!"

"Er hat mich herausgefordert. Für das diesjährige Große Spiel."

Fiona atmete erleichtert auf. "Dann ist ja alles gut. Du wirst ihn vom Brett fegen. Danach wird er so gedemütigt sein, dass er es nicht wagen wird —"

"Du bist der Preis. Wenn er gewinnt, wird er dich heiraten."

Sie zuckte zusammen. "A-a-aber das kannst —"

"Ich kann das sehr wohl. Es gibt genügend Präzedenzfälle."

Sie wusste das; sie hatte schließlich nicht umsonst die Geschichte des Reiches studiert. Und ihr Vater war der Beste.

Doch der höhnische Gesichtsausdruck Dragos ließ sie erneut zusammenzucken. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass das Spiel schon begonnen hatte. Noch mehr: Ihr Vater stand inzwischen drei Plätze von ihr entfernt und Drago nur eine Reihe vor ihnen beiden. Ihre Augen wurden groß. Der Ritter bedrohte sie und ihren Vater gleichzeitig.

"Schach!", knurrte der schwarze Ritter; seine Augen musterten sie voller Zorn.

Ihr Kopf zuckte herum. Keine weiße Figur stand so, dass sie Drago hätte schlagen können. Ihr Vater stand schutzlos in seiner Ecke. "Vater!", murmelte sie.

Er zuckte die Schultern, dann trat er einen Schritt zur Seite.

Ihr Kopf wandte sich wieder dem schwarzen Ritter zu, der drohend, mit klirrender Rüstung auf sie zuschritt. Sie erstarrte.

Er kam näher und näher, betrat ihr Feld und baute sich drohend vor ihr auf. "Du bist geschlagen, Fiona", sagte er überraschend sanft. Dann grinste er frech. "Gehst du freiwillig oder soll ich dich hinaustragen."

Wieder erschauerte sie. Diese schmutzigen Hände würden sie nicht berühren. Sie senkte den Blick und trat einen Schritt zurück.

Drago starrte sie unverwandt an. Seine hässliche Fratze verzog sich zu einem arroganten Grinsen. "Matt!", sagte er. "Du gehörst mir.

Sie blickte hilflos zu ihrem Vater, doch der war durch den Platzwechsel des Ritters in den Pfad der gegnerischen "Königin" geraten und ließ geschlagen den Kopf hängen. Dann richtete er sich auf, blickte dem schwarzen Ritter fest ins Gesicht. "Mein Reich gehört Euch."

"Und Eure Tochter", schnappte Drago.

"Und meine Tochter."

*

Fiona stocherte lustlos auf ihrem Teller herum. Ihr "Hochzeitsessen" sah absolut nicht so aus, wie sie es sich ausgemalt hatte. An einem großen Tisch saßen sie und ihr — Würg! — Gemahl an einem Ende. Der Rest der Gesellschaft bestand aus alten Männern: Der Kronrat und die höchsten Fürsten des Reichs.

"Ich denke", sagte Graf Ottokar von Barmbeck gerade, "dass es nun Zeit ist, die Emporkömmlinge in Durmstrand in ihre Schranken zu verweisen."

Fiona konnte ein Aufstöhnen gerade noch unterdrücken. Barmbeck hatte schon seit Jahren damit ihrem Vater in den Ohren gelegen. Er solle in Durmstrand einmarschieren, und alle Manufakturen zerstören, deren einziger Fehler war, dass sie günstigere und bessere Ware herstellten als Barmbecks eigene.

Vater hatte Barmbeck hingehalten, womöglich, weil er den Witwer als zukünftigen Schwiegersohn gesehen hatte.

"Schwachsinn!", sagte Drago hart, und Fiona zuckte zusammen. "Wir sollten besser anfangen, Durmstrands Produktionsmethoden zu übernehmen, statt deren Manufakturen zu zerstören."

Sie warf einen verstohlenen Blick auf sein Gesicht und zuckte erneut zusammen. Die große Narbe leuchtete rot und sein Gesicht war ein Urbild von Wut und Zorn.

Der Graf von Wartstreit, ein Gesinnungsgenosse von Barmbeck, räusperte sich. "Aber —"

Dragos Hand krachte auf den Tisch.

Fiona zuckte zusammen als hätte er sie geschlagen.

"Schluss damit! Jeder von euch Schwachköpfen, der einen einzigen Soldaten über die Grenze schickt, wird nicht nur seinen Titel verlieren." Er stand auf.

Alle Anwesenden taten es ihm gleich. Zögernd erhob sie sich von meinem Sessel.

"Ich ziehe mich zurück", sagte Drago. Er wandte sich an Fiona. "In zwei Stunden erwarte ich dich in meinen Gemächern."

Damit stürmte er aus dem Raum.

*

Fiona starrte in den Spiegel ihres Toilettentischs. Sie trug immer noch das Kostüm der Schachkönigin. Sie wusste nicht, wie lange sie da schon saß, während Erinnerungen und Befürchtungen in ihrem Kopf herumrasten. Wie sollte sie nur mit solch einem Monster leben?

Er mochte ein guter Stratege sein, vielleicht sogar ein besserer Politiker als ihr Vater. Sie holte tief Luft. Definitiv ein besserer Politiker. Den dicken Barmbeck vor allen anderen Fürsten in die Schranken zu weisen, war längst überfällig gewesen. Sie konnte nur hoffen, dass der arrogante Graf Dragos Drohung ignorieren und in Durmstrand einfallen würde. Sein Kopf auf einem Silbertablett —

Mit einem Krachen flog die Tür auf. Ihr Kopf fuhr herum. Drago hatte seine Rüstung abgelegt, die er selbst beim Essen noch getragen hatte. Er war barfuß und trug nur einen Kilt um seine Hüften.

Fiona hielt die Luft an. Die schwarz behaarte Brust des neuen Königs war von Narben übersät. Blau leuchtende Augen bohrten sich in ihre.

Zögernd stand sie auf.

Drago blickte sich um. "Raus!", zischte er dann ihrer Magd zu, die nach einem schnellen Knicks ihre Röcke raffte und hinausrannte.

Er schloss die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel um. "Ich bin dein König", sagte er überraschend leise.

Und dennoch drangen die Worte wie Messerklingen in Fionas Herz.

Sein Blick fiel nach unten, auf den schwarz und weiß gefliesten Boden und sein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. Er machte einen Schritt nach vorne und dann einen diagonal auf sie zu.

Fionas Füße trugen sie einen Schritt rückwärts.

"Ich bin dein Ehemann", sagte er. Schritt nach vorne, Schritt diagonal wie der Ritter im Schachspiel.

Fiona machte einen Schritt rückwärts. "Ich —", keuchte sie.

"Ich habe deinen Vater in redlichem Wettstreit besiegt", sagte er. Schritt nach links, Schritt diagonal.

Fiona machte einen Schritt rückwärts. "Ihr —", keuchte sie.

"Du gehörst jetzt mir", sagte er. Und wieder kam er einen Zug näher.

Und wieder wich sie einen Zug zurück.

"Und du hast diesen Regeln zugestimmt." Er stand nun ganz nah vor ihr.

"Ich —", keuchte sie, wollte einen Schritt zurücktreten, doch stieß mit ihrem Unterschenkel an etwas Weiches — ihr Bett. Sie blickte hoch in seine glitzernden blauen Augen, sah darin eine Herausforderung stehen, sich ihm zu widersetzen, doch er hatte recht. Sie presste die Lippen aufeinander.

"Schachmatt!", sagte er, hob seine Hände an ihren Hals und riss das Kleid mit einem Ruck bis zu ihrem Nabel auf. Dutzende kleine Knöpfe, die die Schneiderinnen vor vielen Jahren mühevoll an dem Kleid angebracht hatte, flogen durch die Luft.

Hitze durchfuhr sie. Sie hatte am Morgen darauf verzichtet, ein Korsett darunterzuziehen, weil sie wusste, wie lange das Spiel normalerweise dauerte, und so stand sie nun vor ihm, ihr Körper, nur durch ein dünnes Unterkleid bedeckt, seinen Blicken preisgegeben.

Doch er griff noch einmal zu, zerfetzte auch das Unterkleid, und ließ nur nackte Haut zurück.

Natürlich wusste Fiona, was ihr in der Hochzeitsnacht bevorstand. Sie hatte oft genug ihren Dienerinnen zugehört. Männer waren brutal, beieinander zu liegen war schmerzhaft, doch als Ehefrau war sie verpflichtet, es zu erdulden.

Drago ließ seine lüsternen Augen an ihrem Körper entlanggleiten.

"Nein", murmelte sie.

"Doch", sagte er, schob das Kleid von ihren Schultern, so dass es ihre Arme hinter ihrem Rücken festhielt, dann legte er seine Pranken auf ihre Brüste.

Erneut durchfuhr Hitze Fionas Körper. Unwillkürlich machte sie einen Schritt und fiel rücklings in ihr Bett. Jetzt würde er sich auf sie stürzen und sein — Ding in sie hineinbohren.

Er beugte sich vor und riss Kleid und Unterkleid mit einem Griff bis zum Saum auf. Ihr Körper war ihm nun ungeschützt ausgeliefert. Doch statt sich auf sie zu werfen, sank er in die Knie.

Seine Hände fanden ihre Brüste, doch sein Kopf verschwand zwischen ihren Beinen. Was hatte er vor? Sie wappnete sich für das Schlimmste — Zähne, Fingernägel, vielleicht ein Schlag mit der flachen Hand —

Fiona stöhnte auf. Was dieses brutale Monster mit ihr machte, war weder brutal noch monströs. Seine rauen Finger strichen sanft über ihre Brüste und seine Zunge spielte mit ihrem Zentrum, verursachte Gefühle, die sie immer lauter keuchen ließen.

Eine Hand bewegte sich nach unten. Finger drangen in sie ein, und alles in Fiona verkrampfte sich, bis eine Woge von Lust über sie hereinbrach. Wieder und wieder und immer wieder.

Und plötzlich war es vorbei. Sie öffnete ihre Augen und starrte in ein Paar blaue Seen.

"Ich kann damit aufhören", sagte er ernst, "wenn du mich wirklich so verabscheust."

"Ich —" Sie stockte. Zum einen, weil ihre Kehle sich anfühlte, als hätte sie stundenlang aus vollem Halse geschrien — es waren wohl keine Stunden gewesen, doch geschrien hatte sie.

Zum anderen fühlte sich ihr Kopf wie ein wildes Durcheinander aus Gefühlen und Gedanken an. Wieso sah sie Drago plötzlich nicht mehr als ein Monster? Wieso sah die Narbe in seinem Gesicht plötzlich nicht mehr abstoßend und bedrohlich aus, sondern wild und männlich?

"Was habt Ihr mit mir gemacht?", murmelte sie zu sich selbst.

Doch er hatte es offensichtlich gehört. Sein Gesicht verzog sich zu einem geradezu frechen Grinsen. "Ich wusste nicht, dass du sooo unerfahren bist. War das etwas dein erster Höhepunkt?"

"Höhepunkt?" Nannte man das so?

Er legte den Kopf schief, schien auf etwas zu warten.

Sie holte Luft. "Ja, das war mein erster — äh — Höhepunkt. Ich —"

"Ja?" Sein Gesicht zeigte Befriedigung.

"Ich dachte — Ich habe gehört —"

Er lachte auf. "Ich habe gehört, du hättest eine teure Ausbildung genossen. Du solltest eigentlich in ganzen Sätzen reden können."

Er hatte gut reden. Er wusste anscheinend ganz genau, was er tat. Sie wusste plötzlich gar nichts mehr.

Fiona holte noch einmal Luft. "Ich habe gehört, dass der Beischlaf schmerzhaft wäre. Und ich dachte, Ihr würdet mich hassen."

Sein Gesicht zeigte einen seltsamen Ausdruck. Er setzte zum Reden an, doch dann schien er es sich anders zu überlegen. Seine Finger strichen über ihren Bauch, hoch bis zu ihren Brüsten, zu den Brustwarzen und sie keuchte auf.

"Ich hasse dich nicht, Weib." Seine Stimme war unerklärlich sanft. "Ich kann dir nicht versprechen, dass ich dir nicht wehtun werde — das ist nun einmal die Natur der Sache."

Sie runzelte die Stirn.

Er hob die Hand, wie um sie von einer Aussage abzuhalten. "Aber ich verspreche dir, den Schmerz mit Lust zu übertönen. Ich bin nicht umsonst unter den Damen des Reiches als erfahrener und rücksichtsvoller Liebhaber bekannt. "

Ihr war, als bliebe ihr das Herz stehen. Das ist mein Ehemann, wieso — Aber natürlich. Während Frauen "unberührt" in die Ehe zu gehen hatten, erwartete man von Männern, dass sie sich die Hörner abstießen.

Sie merkte, dass er sie wieder abwartend anblickte. Was will er jetzt schon wieder?

Irgendetwas geschah tief in ihrer Seele. Plötzlich konnte sie sich nicht mehr erinnern, wieso sie Drago, den schwarzen Ritter, den Grafen von Drachenstein, eigentlich so gehasst hatte. Nur, weil er sie hatte haben wollen?

Sie holte tief, tief Luft. Dann blickte sie ihm in die Augen. "Ja, ich will", flüsterte sie.

*

Viel später lag sie auf ihrem Mann, ihren Kopf an seine weiche Brust gedrückt, ihre Finger spielten mit seinem langsam erschlaffenden "Ding", das sich inzwischen dreimal in sie ergossen hatte. Und sie hatte es genossen. Jedes einzelne Mal.

Seine Hand streichelte über ihren Kopf. "Ich habe mich schon vor Jahren in dich verliebt", flüsterte er. "Doch du hast mich nie angeschaut."

"Ich war ein Idiot", stellte sie fest. "Ich hätte nie gedacht —"

"Psst", murmelte er. "Schlaf jetzt. Du musst Kraft für morgen sammeln."

Sie hob den Kopf und grinste ihn an. Es war seltsam, dass die Narbe in seinem Gesicht sie plötzlich überhaupt nicht mehr störte. "Kraft?", fragte sie. "Wofür denn?"

"Das wirst du schon sehen, Weib. Halt den Mund; ich will schlafen."

"Jawohl, Eure Majestät." Ihre Finger schlossen sich um sein Glied.

Er stöhnte auf. "Unersättliche!"

"Dann passen wir ja gut zusammen."

*

Nachspiel

Blendendes Sonnenlicht weckte Fiona. "Neeiiin", jammerte sie. "Lass mich schlafen. Mir tut alles weh."

"Auf, auf, Frau Königin." Drago grinste sie an. "Wir haben heute noch einiges vor. Ach ja: Ich habe dem ganzen Personal freigegeben. Du musst dich also erst einmal selbst anziehen."

Fiona setzte sich auf. "Was?"

"Nur keine Panik, Kleines. Zum Frühstück sind wir unter uns. Deine Zofen kommen später, um dir zu helfen." Er wandte sich um. "Wir sehen uns beim Frühstück", sagte er und verschwand.

Fiona runzelte die Stirn. Keines ihrer Kleider war dafür gedacht, dass sie es selbst anzog. Das Kleid vom Schachspiel war als einziges vorne geknöpft. Und ein Korsett ohne Hilfe anzuziehen, war sowieso unmöglich. Aber Drago hatte gesagt, sie wären allein —

Fiona lief zum Kleiderschrank, warf ein Unterkleid über den Kopf und zog einen langen Hausmantel darüber. Pantoffeln. Fertig. Sie blickte sich im großen Spiegel an. Ihr Götter! Ihr Gesicht war verquollen, sie hatte einen roten Fleck am Hals und ihre langen Haare waren eine totale Katastrophe. "Scheiß drauf!", murmelte sie. Ihr Ehemann musste sich das schließlich ansehen und sie nicht.

Sie rannte die lange Treppe hinunter bis ins Frühstückszimmer. Sie riss die Tür auf und erstarrte. "Papa?"

Am Tisch saß ihr Vater. Er trug einen abgetragenen Morgenmantel, unter dem seine nackten Beine herausschauten. Auch seine Pantoffeln hatten schon bessere Zeiten gesehen.

"Fiona!" Ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Dann stand er auf und breitete die Arme aus. "Bist du etwa enttäuscht, mich zu sehen."

"Ich — äh —" Sie knickste. "Guten Morgen, Eure Majestät."

Er wackelte mit dem Zeigefinger. "Nicht länger, Kleines. Ich bin jetzt im Ruhestand."

Fiona richtete sich auf und lief zu ihm. Er schloss sie in die Arme und drückte sie an sich. "Und? War deine Nacht so schlimm?"

Sie ignorierte seine Frage. "Wie kommt es, dass du da bist? Ich dachte, wer das Spiel verliert, muss das Land verlassen."

Er grinste. "Zeig mir die Stelle, wo das steht, und ich verschwinde."

"A-a-aber — Nein, nein. Du sollst ja bleiben —"

"Muss ich eifersüchtig sein?", kam eine schneidende Stimme von hinten.

Fiona zuckte herum. Drago hatte sich in seine Staatskleidung geworfen. Er konnte das — Männerkleidung wurde schließlich vorne geknöpft. Nur den langen Hermelinmantel hatte er weggelassen. Dennoch war er ein Bild von einem Mann.

Fiona lief los, wollte schon die Arme ausbreiten, doch dann blickte sie in sein Gesicht und stoppte. Sie knickste tief; tiefer als vor ihrem Vater. "Eure Majestät."

Schwere Schritte kamen auf sie zu. Ein Schatten fiel über sie. "Du machst es mir nicht leicht", brummte Drago.

Fiona wusste ganz genau, was er meinte. Durch das Laufen hatte sich ihre Robe geöffnet und von oben herab zeigte ihr Unterkleid viel mehr von ihrem Busen als es schicklich war.

Er griff nach ihren Armen und zog sie hoch. "Ich hoffe", flüsterte er. "Du zeigst dich so nie in Gegenwart Fremder."

"Mein Herr Gemahl", flüsterte sie zurück. "Ich würde niemals Eure Ehre oder die meines Herrn Vater in Gefahr bringen. Diese Aussicht ist ganz allein für Euch reserviert."

Er ließ sie los. "Schamloses Weib", murmelte er. "Ich werde mir eine Strafe für deine Insubordination ausdenken. Aber nicht heute früh."

12