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Das Refugium - Kapitel 004

Geschichte Info
Relativ jugendfreie Shopping-Touren und Wohnungssuchen.
4.8k Wörter
4.63
7.8k
1
Geschichte hat keine Tags

Teil 5 der 17 teiligen Serie

Aktualisiert 07/07/2023
Erstellt 08/24/2022
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Shopping-Touren und Wohnungssuche

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Manfred saß im Sessel seiner Steuerzentrale und sah die Alarme der Sicherheitskameras durch. In der Innenzone war in der Nacht alles ruhig gewesen, in der Außenzone hatte es wie üblich einige Auslösungen der Frühwarn-Sensoren gegeben. Meistens waren es nur Tiere, aber hin und wieder hatte er auch schon Marauder beobachtet wie sie das Gelände nach verdeckten Möglichkeiten absuchten, sich der Innenzone unbemerkt zu nähern.

Arme Irre, dachte er leicht amüsiert, während sie dachten, dass seine Überwachung erst an der Innenzone beginnen würde, erfasste er sie bereits über eineinhalb Kilometer früher, wo die nicht besonders gekennzeichnete Außenzone der Station begann. Er beschoss sie aber erst, wenn sie die Grenzmarkierung der Innenzone bei einem Kilometer Abstand missachteten.

Anfangs hatten sie einige Male versucht, mit Gewalt und schnellen Autos zum Tor durchzubrechen, aber die schweren Gatling-Kanonen, die Manfred aus mehreren Hubschraubern ausgebaut und gut getarnt oben im Fels postiert hatte, hatten ihre Fahrzeuge mit allem was drinnen war schon wenige Meter hinter der Grenzmarkierung zu skurril verformten Klumpen aus Metall, Kunststoff und Biomasse zusamengeschossen.

Überhaupt schoss die KI, wenn sie auf Automatik gestellt war, gnadenlos auf alles, was größer als ein Feldhase war und die innere Grenzmarkierung auch nur einen Zentimeter weit überschritt. Sie verfehlte ihr Ziel so gut wie nie. Später kamen dann die Gärtner- und die Rasenmäher-Robots und räumten die Sauerei weg, sofern es die Wildtiere nicht schon vorher getan hatten. Im Fall der beiden völlig durchsiebten Army-Hummer hatte er die Wracks selbst geborgen, und als unmissverständliche letzte Warnung bei exakt einem Kilometer Abstand rechts und links der Straße aufgestellt. Bis auf eine Ausnahme hatten seither alle die sich auf der Straße der Station nähern wollten die Warnung verstanden und kehrt gemacht.

Manfred arbeitete sich jeden Morgen konzentriert durch alle Aufnahmen von verdächtigen Aktivitäten während der Nacht, selbst wenn sie noch so unbedeutend erschienen. Vom Tal zog oft Nebel herauf, er konnte förmlich riechen, wenn die Marauder in seinem Schutz irgendeine Teufelei ausheckten. Den Rest sagte ihm das hochempfindliche Radar, für das es keine Nacht und keinen Nebel gab. Vor Jahren hatten sie es einmal geschafft, eine Artilleriehaubitze heranzuschaffen, weiß der Teufel in welchem Depot sie die noch gefunden hatten. Gottlob hatten sie die Komplexität der Bedienung eines modernen Geschützes gnadenlos unterschätzt, der erste Schuss ging haushoch über die Station, der Zweite krachte harmlos in einen vorgelagerten Hügel, und zu einem Dritten kamen sie nicht mehr.

Marianne und Lisa waren inzwischen „shoppen". Er hatte sie in ein leeres Büro gesetzt mit zwei Bildschirmen, auf denen er die Bekleidungslisten der Station freigeschaltet hatte. Jetzt scrollten sie durch die Seiten mit Bildern und Beschreibungen und suchten sich neue Outfits zusammen. Marianne war schnell durch, sie suchte sich zu seinem Bedauern weder das sexy Tennisdress noch die sexy Schwesterntracht aus, sondern eine bequeme Kombi aus erdfarbener Bundfaltenhose und weiter Bluse, darunter einen Satz einfache weiße Unterwäsche.

Lisa tat sich schwerer und blätterte lustlos von einer Seite zum Nächsten. Tja Mädel, dachte Manfred amüsiert, Armani und Lacoste ist gerade nicht lieferbar, und er wünschte sich, sie würde sich am Ende für eine eng anliegende, knielange Arbeitshose mit breiten Trägern entscheiden und sonst nichts. Natürlich wurde er enttäuscht, Lisa wurde bei den Sportklamotten fündig. Dort gab es zeitlos gut aussehende Sweatshirts und Sporthosen. Bei der Unterwäsche entschied sie sich gleich wie ihre Mutter, was nicht weiter verwunderlich war wenn man weiß, dass es in der Station von der Stange nur diese eine Sorte gab. Manfred nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit ladbare Muster von edler Spitzenwäsche zu suchen.

Während Marianne und Lisa weiternach Schuhen und sonstigen Accessoires suchten , widmete Manfred sich wieder seinen Aufnahmen. Eine hatte er sich für den Schluss aufgehoben, eine Innenkamera hatte, durch Bewegung ausgelöst, aufgezeichnet. Es war natürlich die aus dem Nebenzimmer der VIP-Suite, dasjenige welches sich Lisa ausgesucht hatte. Er hatte der Versuchung, ein braver Junge zu sein und ihre Privatsphäre zu respektieren erfolgreich widerstanden. Die Aussicht, vorab einen kleinen Blick auf Lisas blanke Haut werfen zu können war dann doch zu verlockend. Er überlegte sich, ob er etwas Gleitcreme und ein Handtuch bereit legen sollte, aber dann musste er sich eingestehen, dass Marianne in der Früh ganze Arbeit geleistet hatte, er war leer gesaugt bis auf den letzten Tropfen und vollkommen zufrieden.

Er klickte die Aufnahme, und notierte sofort mit Bedauern, dass Lisa sich samt dem Bademantel aufs Bett legte und das Licht löschte, im Nachtsichtmodus war das Bild doch wesentlich schlechter als bei vernünftiger Beleuchtung. Eine Weile lang passierte nichts, schon dachte er, sie wäre eingeschlafen, als sie ihre Hand in den Bademantel schob und sich zu streicheln begann. Er war sich wohl bewusst, welch heiße Show er und Marianne abgeliefert hatten, und er hatte gehofft, dass etwas derartiges passieren würde, aber jetzt wo es augenscheinlich los ging war er doch ein wenig überrascht, er hatte „Lisa The Snob", wie er sie heimlich nannte, für völlig verklemmt gehalten. Nun ließ sie sogar den Bademantel beiseite gleiten, und zum ersten Mal sah er ihren atemberaubenden Körper vor sich.

Ihr Kopf ruhte in der Kapuze des Bademantels in einem Nest aus hellen Haaren, die Augen geschlossen und den Mund leicht geöffnet konzentrierte sie sich offenbar auf das was ihre Berührungen in ihr auslösten. Sein gieriger Blick glitt über den schlanken Hals hinunter zu den vollen Brüsten, die fest und prall zu ihm hochschauten, gekrönt von zwei Nippeln, die sie gerade mit den Fingern bearbeitete. Er stellte sich vor, wie sie in seinen Armen liegen und ihren Busen zu ihm emporheben würde, damit er ihn pressen und durchkneten konnte, während sein Mund an ihren Nippeln saugte. In Gedanken legte er seine Hände um ihre schlanke Taille und hob ihren Körper zu sich, um sein Gesicht in ihr Geschlecht zu versenken und den Nektar der Götter aus ihr zu lecken. Als hätte sie seine Gedanken erraten, öffnete sie ihre Beine und er hatte einen fast ungehinderten Blick auf ihre geöffnete, feucht glitzernde Muschi. Zu seiner eigenen Überraschung spürte er, wie sich der Kleine in seiner Hose wieder zu regen begann.

Lange Minuten streichelte sie sich vor seinen Augen auf alle erdenklichen Arten, und sie schien auch unbedingt kommen zu wollen, aber es klappte nicht. Irgendwann gab sie auf, schlüpfte unter die Decke und versuchte zu schlafen.

Manfred lächelte versonnen, für den Anfang war das mehr als er gehofft hatte, aber er dachte dass ein wenig Nachhilfe nicht schaden würde.

Als beide Frauen ihre Warenkörbe schließlich abgeschickt hatten, sperrte er wie üblich alle Bildschirme und verließ die Sicherheitszentrale, um Marianne und Lisa abzuholen, und ihnen ihre endgültigen Quartiere zu zeigen. Vorher tippte ein allerdings einen Befehle in seine Konsole, der die beiden Orders auf „Pause" stellte. Er wollte vor der Lieferung im Hintergrund noch einige nützliche Extras hinzufügen.

Als er ihren Raum betrat, erwarteten sie ihn schon ungeduldig. „Wo sind die Kleider?", fragte Marianne, „Sie werden auf eure Zimmer geliefert", war seine knappe Antwort. „Kommt mit, es wird Zeit, dass ihr eure Quartiere kennen lernt. Ihr habt doch sicher nichts gegen einen Schlafsaal mit Stockbetten?"

„Oooh." Marianne zog einen gespielten Flunsch, „ich will aber lieber in der tollen Suite bleiben", maulte sie.

„Nicht dass ich das nicht auch gerne wollte,", sagte er, „aber sie liegt zu weit entfernt vom Machtzentrum dieser Station. Wenn die Marauder kommen, und sie werden kommen, haben wir nicht ewig Zeit um die Verteidigung zu koordinieren. Deswegen liegen die Aufenthalts- Schlaf- und Kontrollräume dicht beieinander in günstiger Entfernung zu den Waffenkammern und den Energieversorgungs-Systemen. Aber wenn jemand möchte, und sich gut benommen hat, ist es sicher denkbar, dass bald ein weiterer kleiner Ausflug zur VIP-Suite genehmigt wird, natürlich unter meiner Begleitung und Obhut".

Den Weg zum Wohn- und Kommandotrakt legten sie wieder mit einem Transporter zurück, und Manfred zeigte Marianne und Lisa auch gleich, wie man ihn bediente: man bestieg ihn, bekam eine Liste der Ziele die mit seinen Berechtigungen erreichbar waren auf dem Controller, wählte per Touch eins aus, und er schnallte einen automatisch fest und setzte sich in Bewegung. Kinderleicht. Wenn man über keine Berechtigung verfügte, war allerdings spätestens beim nächsten Sektionstor unweigerlich Schluss. Marianne wettete innerlich, dass jedes dieser massiven Tore auch über ein wirkungsvolles Verteidigungssystem verfügte, es musste für einen Angreifer, der irgendwie das äußere Tor hatte überwinden können unglaublich mühsam und verlustreich sein, sich im Inneren der Station voranzukämpfen.

Nach relativ kurzer Fahrt näherte die kleine Gruppe sich ihrem Ziel, man erkannte es unschwer daran, dass die Gänge in freundlicheren Farben gestrichen waren, und immer mehr Türen zu den Seiten hin abgingen. Hin und wieder sah man durch Glasfronten hindurch in verlassene Labore, wo allerlei rätselhafte Apparate aufgebaut waren. Obwohl alles relativ sauber aufgeräumt war konnte man doch sehen, dass die Forscher und Ingenieure, die hier einmal gearbeitet hatten, in aller Eile aufgebrochen waren. Als der große Crash losging, und die Nachrichten vom Zusammenbruch der Ordnung und von den Mord- und Plünderungswellen sich bis hierher verbreitet hatten, fuhren alle sofort los um ihre Familien und Freunde hierher zu retten.

Nur einer, Manfred der Hausmeister, der weder Freunde noch Familie hatte, blieb zurück mit dem Auftrag, bei ihrer Rückkehr die Verteidigung abzuschalten und das große Tor zu öffnen. Manfred wartete monatelang, keiner kam je zurück.

Dann tauchten die ersten Marauder-Trupps auf seinen Bildschirmen auf, und er wusste sein technisches Know-How über die Station und die in den endlosen Lagern liegenden Waffenprototypen optimal zu kombinieren. Keiner der Marauder, oder auch nur ein Teil von einem, hat es jemals annähernd bis an das große Eingangstor geschafft. Anfangs hatte er sie noch selbst erledigt, indem er sich mit einem Scharfschützengewehr oben auf einer Terrasse im Berghang postierte. Dann lernte er, wie man Computer programmiert, und überließ die Bewachung schließlich einem Automaten. Hin und wieder schoss er aber noch selber, um in Übung zu bleiben. So war es auch an jenem Tag gewesen, als Marianne und Lisa im Zielfernrohr seiner Dragunov aufgetaucht waren, und er spontan beschlossen hatte, sie nicht über den Haufen zu schießen, nachdem sie die innere Grenzmarkierung überschritten hatten.

Inzwischen waren sie in einem Korridor angelangt, der etwas umfangreicher dekoriert war als die Anderen, an den Wänden hingen Bilder, es gab einige Pflanzenkübel, und die Türblätter und Türdrücker sahen hochwertiger aus als bei den übrigen Quartieren. Offenbar waren das die Räume der Stationsleitung und der verantwortlichen Ingenieure gewesen. Manfred hatte die Zimmer des Chefingenieurs bezogen. „Das sind eure", sagte er, und wies auf die beiden Türen die vor seiner links und rechts abzweigten. „Wir sind Nachbarn, also bitte nach 12 keine lauten Orgien mehr, außer ich bin dabei".

Er zog einen weiteren Controller wie seinen aus der Brusttasche, reichte ihn Marianne, und machte eine einladende Bewegung zur Türe rechts von seiner. „Das ist Dein Reich", sagte er. „Es ist das größte Apartment und gehörte früher dem Stationsleiter, der hier Gott, Jesus und die 12 Apostel in Personalunion war. Es hat die gediegenste Ausstattung, ich dachte, das wäre ganz nach Deinem Geschmack."

Marianne hielt den Controller kurz an den Türsensor, und mit einem leisen „Klick" entriegelte sich die Türe und ging automatisch auf. Auch das Licht ging automatisch an. Marianne betrat neugierig ihr Zimmer. Es war wirklich sehr groß, und die teure Einrichtung mit viel teurem Echtholz, Gold und Zierrat entsprach in etwa der, welche sie in der VIP-Suite genießen durfte. Es gab ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer mit riesigem Doppelbett, ein geräumiges Bad mit Wanne und Dusche, ein eigenes Ankleidezimmer, und eine Art Abstellkammer für privaten Krimskrams.

Das Wohnzimmer wurde dominiert von einer riesigen, gemütlichen Couch in U-Form mit modernem Glastisch, der aber in Richtung einer leeren Wand ausgerichtet war. Überhaupt fiel ihr sofort auf, dass nur die Zimmerecken möbliert waren, teils mit Regalen bis zur Decke, teils mit hohen Zimmerpflanzen, die Wände dazwischen waren aber völlig weiß, kahl und leer. Keine Bilder, keine Möbel, nichts. Er bemerkte ihren irritierten Blick, und bedeutete ihr, den Controller näher in Augenschein zu nehmen.

„Das ist nicht nur ein Schlüssel mit Deinen Berechtigungen", erklärte Manfred, „sondern auch Deine Fernsteuerung und Deine Kommunikationseinheit, alles in einem. Alle Systeme in dieser Station sind miteinander vernetzt und können mit diesem einen Gerät kontrolliert und abgefragt werden. Im Moment ist der Raum im Energiesparmodus. Du erkennst es an der blauen Färbung des „Home"--Symbols auf dem Controller. Berühre es doch mal".

Marianne wischte wie gewünscht leicht über das blaue Symbol. Es verfärbte sich grün, und um sie herum erwachte der Raum zum Leben. Unzählige verborgene Lichter zauberten verschiedene Lichtstimmungen in verschiedene Bereiche des Raumes. Am Eindrucksvollsten veränderten sich aber die Wände, es zeigte sich, dass sie riesige Bildschirme waren die vom Boden bis zur Decke reichten. Mit dem Controller konnte man zwischen hunderten realen und virtuellen Landschaften wählen, und zusätzliche Einbauten in der Soundanlage und in der Ventilation waren in der Lage, auf Wunsch passende Gerüche und Geräusche beizufügen.

Marianne hatte ein besonderes Luxusresort auf den Seychellen immer gern gemocht, und natürlich ließ es sich als digitales Modell abrufen. Sie war erfreut wie unglaublich realitätsnah das Erlebnis war, und gleichzeitig entsetzt darüber als ihr klar wurde, dass diejenigen, die sich eine solche Anlage leisten konnten, früher eigentlich überhaupt keinen Grund gehabt hatten, über Umweltschutz auch nur nachzudenken. Sie konnten sich jederzeit so viel unberührte Natur wie sie wollten in die Wände ihrer Villen programmieren lassen. „Das erklärt doch einiges," dachte sie, „wenn Greta das gewusst hätte..."

Natürlich konnten die Wände auch wie normale Bildschirme benützt werden, und man konnte -- immer vorausgesetzt man hatte die notwendigen Berechtigungen - alle Funktionen der Station auf ihnen kontrollieren wie auf jedem anderen Terminal auch. Die Steuerung erfolgte entweder mit dem Controller oder durch Gesten, am Anfang kam sie sich etwas blöd vor, wie sie mit den Armen rudernd und fuchtelnd einzelne Seiten mittels Wischgesten durchblätterte. Einen Mausklick konnte man unter Anderem damit erreichen dass man eine Boxbewegung Richtung Bildschirm machte. Manfred zeigte ihr aber, dass man auch völlig entspannt irgendwo sitzen und mit minimalen Bewegungen einzelner Finger ebenfalls alles steuern konnte.

Die nächste Stunde waren Marianne und Lisa damit beschäftigt, mit Mariannes Wohnung zu spielen. Sie spielten mit den unzähligen Möglichkeiten der riesigen Bildschirme, erforschten die Mediendatenbanken mit umfangreichen Sammlungen von Literatur, Filmen und Musik und amüsierten sich über die automatische Inventarisierungs- und Bügelfunktionen der Schränke im Ankleidezimmer ebenso wie über die in die Badewanne und die Dusche integrierten automatischen Reinigungsprogramme. Als Marianne interessiert die Massagefunktionen probeweise anmachte, bekam Lisas Gesicht für einen Moment eine leicht rötliche Färbung, aber sie ließ sich ihr Interesse nicht anmerken.

Irgendwann fanden sie auch die Verbindung ins Internet. Teile davon waren dank seiner robusten Architektur immer noch aktiv, die Marauder-Clans nützen die Verbindungen für ihre Geschäfte untereinander und hielten es deswegen auch notdürftig am Laufen. Es stellte sich aber leider schnell heraus, dass von dem einstigen Netz aller Netze nur noch kleine Inselchen online waren. Darüber hinaus war die Verbindung so abgesichert, dass sie nur Seiten aufrufen und Links folgen konnten, aber selber keine Inhalte oder auch nur Tastenanschläge senden konnten. So verloren sie bald das Interesse und wendeten sich anderen Funktionen zu.

Seit sie in seiner Obhut waren hatte Manfred Marianne und Lisa nicht mehr so ausgelassen herumalbern sehen, und so ließ er sie mit der High-Tech Anlage Unfug treiben so lange sie wollten. Er verzichtete darauf ihnen die ernsteren Funktionen zu zeigen, zum Beispiel die Feuerleitanlage, wo man mit dem selben Fingerschnipsen, das sonst die Stereoanlage ein- und ausschaltete, auch einem Marauder ein 20mm Explosivgeschoss durch die Brust schießen konnte. Auch die Möglichkeiten, das Videobild jeder beliebige Überwachungskamera der Station auf eine oder alle Wände zu schalten erwähnte er nicht, diese Funktionen und viele mehr waren auf den Controllern den Frauen ohnehin mangels Zugangsberechtigung nicht verfügbar.

Lisa brannte immer mehr darauf, endlich ihr Zimmer zu sehen, und Manfred reichte ihr ihren Controller. Sie öffnete ihre Eingangstüre. Es erwartete sie eine geschmackvoll zusammengestellte Einrichtung aus weißem Schleiflack und Chrom, und noch mehr technischer Schnickschnack. „Es hat unserer Chefbiologin gehört", erklärte Manfred, „ich fand, sie war eine bemerkenswerte Frau und ihr Stil war eher zu einer jungen Frau wie Dir passend als das Barocke, auf das eher Marianne steht."

Lisas Zimmer war im Prinzip gleich aufgebaut wie die Anderen, hatte aber eine wesentlich modernere und nüchternere Einrichtung. Es gab also nicht viel Neues zu entdecken, und Lisa lümmelte sich auf eine gemütliche Couch, rief irgendeine alte Soap auf und blätterte gleichzeitig gelangweilt auf der anderen Wand in alten Ausgaben von Lifestyle- und Modemagazinen.

Manfred fand, es war Zeit, zum Ernst des Lebens zurückzukehren.

„Ich möchte euch eine Weile alleine lassen, ihr könnt gerne zusammen oder einzeln weiter forschen, ich habe noch zu arbeiten. Vorher möchte ich euch noch einige der ganz wichtigen Funktionen zeigen, und dann habt ihr sicher auch noch Fragen".

Gehorsam konzentrierten sich Marianne, und Lisa verschob immerhin ihre Kopfhörer ein wenig, um Interesse zu heucheln.

„Zuallererst, ihr habt euren Controller immer bei euch, und verteidigt ihn mit eurem Leben. Ohne ihn kommt ihr in der Station keine 10 Meter weit bevor ihr in ernsthafte Schwierigkeiten geratet. Lediglich in eurem Zimmer könnt ihr etwas laxer damit umgehen und ihn irgendwo ablegen, dann wird er auch aufgeladen, aber versucht ihn möglichst immer in Sichtweite zu behalten. Außerhalb hakt ihr ihn mit dem Clip an euren Gürtel oder an der Brusttasche fest. Es gibt auch Kordeln zum Umhängen, wenn das jemandem lieber ist."

Die Frauen nickten eifrig, aber irgendwie war sich Manfred sicher, dass nur Marianne richtig zugehört hatte.

„Dann kommen wir zu seinem Funktionsumfang". Manfred war in seinem Element.

„Erstens die Alarmfunktion", dozierte Manfred. „Sie ist lebenswichtig und daher nicht abschaltbar. Ich zeigs euch."

Er öffnete mit seinem Controller auf einem der großen Bildschirme das Stationsmenü, darin das Sicherheitsmenü und dann „Probealarm". Alle Controller verfärbten sich gleichzeitig gelb, begannen zu vibrieren, und ein dezenter Alarmton war zu hören.

„Das ist der äußere Alarm", erklärte Manfred. „Die mögliche Bedrohung ist etwa 2,5km entfernt, also ist noch etwas Zeit. Ich hole mir dann den entsprechenden Alarm auf einen Bildschirm, analysiere die Bedrohung und beobachte wie sich die Lage weiter entwickelt. Meistens erledigen sich diese Alarme von selbst, dennoch solltet ihr euch darauf vorbereiten, dass ein innerer Alarm folgen könnte."

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