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Das Resort 01 - Die Anreise

Geschichte Info
Paul reist mit Miriam zu einem hedonistischen Resort.
4.1k Wörter
4.56
14.1k
8

Teil 1 der 9 teiligen Serie

Aktualisiert 08/11/2023
Erstellt 04/19/2023
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Das Resort 01 -- Die Anreise -- Bericht von Paul V1.1

Ich lebte damals mit einer Frau namens Paula zusammen. Wir hatten ein sehr offenes Verhältnis. Jeder von uns hatte ein separates Berufsleben, das uns oft für mehrere Wochen am Stück auf Reisen schickte. So stand gerade ein 'Einsatz' von Paula bevor, bei dem sie zwei Wochen bei ihrem Kunden verbringen würde. Es war bekannt, dass sie es dabei mit dem Gastgeber -- dem lokalen Projektleiter -- trieb. Wieder zu Hause beschrieb sie mir diese wilden Stunden so ausführlich, dass ich manchmal das Gefühl bekam, direkt dabei gewesen zu sein. Umgekehrt war jedoch genauso gut gefahren. Bei mir war es schon vorgekommen, dass ich zwei Monate weg war und dann von sechs 'Projektbekanntschaften' berichtete -- 'Fick für Fick', wie Paula das nannte.

Wenn wir mal beide gerade nicht arbeiteten, machten wir zusammen etwas, z.B. eine Reise. Wir nannten das ein 'Abenteuer' und sorgten dafür, dass immer etwas dabei war, das wir noch nie gemacht hatten. Oft war es etwas Sexuelles. Anfangs besuchten wir reizende Bars und Swinger-Clubs, dann suchten wir meist ein Resort auf, in dem wir vorher noch nie waren -- ausschliesslich jene Sorte, die nur volljährige Mitglieder aufnahmen. Dabei sammelten wir Anregungen für unsere eigenen Resorts.

Paula hatte seit der Schulzeit eine Freundin, mit der sie sich immer wieder traf. Ich frotzelte dann über das 'Kaffeekränzchen'. Diese Freundin hiess Miriam und ich schenkte ihr lange Jahre keine besondere Aufmerksamkeit. Man könnte sogar sagen, dass ich sie keines besonderen Blickes würdigte, bis sie eines Tages mit Paula zusammen beim Kaffee sass, als ich nach Hause kam. Zunächst fielen mir zwei Dinge auf: Erstens machte Miriam den Eindruck, wie wenn sie kürzlich geweint hätte und dringend eine Aufmunterung vertragen könnte. Zweitens war Miriam äusserst attraktiv angezogen, wie wenn sie auf dem Weg zu einer Party wäre. Sie trug einen auffällig kurzen Rock, makellose Strümpfe und hochhackige Schuhe. Ihre teure Bluse betonte ihre üppige Oberweite und gewährte einen reizenden Einblick in das Tal zwischen ihren Hügeln. So wie sie dasass, wirkte sie auffällig und richtig sexy. Die beiden Beobachtungen wollten zunächst überhaupt nicht zusammenpassen.

Paula deutete meinen fragenden Blick richtig und klärte mich auf: «Miriam ist vor zwei Monaten der Freund abhandengekommen, und zwar auf eine Art, die man schon hinterfotzig nennen kann. Da macht er monatelang auf Monogamie, sträubt sich gegen jede Art von Öffnung und geht dann fremd!» -- «Ist das nicht die übliche Form des Zusammenlebens sowohl in Mitteleuropa wie auch in weiteren Teilen der Erde, wo Kirchen und andere Machos die Kultur geprägt haben?» -- «Du hast leicht frotzeln. Du lebst polyamorös und brauchst auf niemanden Rücksicht zu nehmen, weil Du Dein eigener Chef bist und an nichts glaubst, ausser an das Gute im Menschen selbst, das allerdings hin und wieder auf Abwege gerät.»

«Ok. Miriam, erzähl mal. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das jetzt doch schon zwei Monate her.» -- «Unterdessen habe ich mich ein paar Mal mit Paula getroffen. Das hat mir geholfen, meine Gedanken zu sortieren. Du musst ein Glückspilz sein, so eine Lebenspartnerin zu haben.»

Das wollte ich jetzt nicht kommentieren, obschon mir der Gedanke auch schon gekommen war...

«Paula hat mir geholfen, mich zu entschliessen. Ich werde in Zukunft einen Bogen um vorgeblich monogame Männer machen, ja vorerst überhaupt keine feste Bindung mehr anstreben. Aber ein Problem ist damit noch nicht verschwunden.»

Hier stockte sie und wollte trotz aller aufmunternden Blicke von mir nicht weitersprechen. Wäre ich mit ihr allein gewesen, hätte ich vermutlich tief in meine Trickkiste greifen müssen, um am Ende herauszufinden, dass es ihr so schwer fiel, das Problem beim Namen zu nennen, weil ich ein Mann war. Paula ersparte mir das: «Miriam sucht einen Mann zum Bumsen.»

Miriam war offensichtlich erleichtert, dass das raus war, aber dafür setzte nun eine neue Spannung ein: Wie ich wohl darauf reagieren würde. Theoretisch gab es ja noch eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Zwar hatte ihr Paula vermutlich schon so viel von mir erzählt, dass Miriam ein Buch über mich hätte schreiben können, aber sie konnte nicht einmal sicher sein, was davon sie richtig verstanden hatte. Es hätte z.B. durchaus sein können, dass ich gesagt hätte, das alles gehe mich nichts an. Noch viel schlimmer wäre vielleicht, wenn ich sie wie Freiwild behandelt hätte, oder wenn ich erklärt hätte, dass ich zwar prinzipiell dafür zu haben wäre, sie aber leider überhaupt nicht mein Typ wäre -- was übrigens gelogen wäre. So wie andere Leute zwei Lieblingsfarben haben, habe ich zwei Idealvorstellungen von Frauen -- eine dunkelbraunhäutige schwarzhaarige sportlich drahtige und eine blonde üppigere kurvigere. Miriam passte recht gut zur zweiten Idealvorstellung.

Ich war überhaupt nicht sicher, wie ich mich verhalten sollte. Die Gefahr, dass Miriam irgendein Wort in den falschen Hals bekommen könnte, war einfach zu gross, also beschloss ich, nichts Verbales zu sagen. Ich erinnerte mich an die sogenannte 'Niederbayrische Liebeserklärung': Du bist mir nicht zuwider. So etwas versuchte ich nun ohne Worte auszudrücken. Ich ging zu ihr hin und bot ihr beide Hände an, die sie sofort ergriff. So konnte ich sie sanft hochziehen und noch sanfter umarmen. Ich konnte fühlen, dass sie für diese Umarmung dankbar war. Sie gab ihr immerhin die Sicherheit, nicht ganz verstossen zu werden, und sie liess sämtliche Hoffnungen offen.

Dann zeigte sich, wie unbezahlbar Paula tatsächlich war: «Du hast doch erwähnt, dass Du wieder einmal einige Zeit in Süditalien verbringen solltest.»

Mit 'Süditalien' meinte sie nicht einfach eine Region, sondern unser Resort in Süditalien. Wir hatten dort einen ganzen Berg mitsamt seiner Umgebung gekauft. Ein Riesengrundstück in den Bergen, mit dem niemand etwas anfangen konnte. Es gab da ursprünglich nichts ausser Felsen und Schluchten, nicht einmal Bodenschätze. Dieser Teil von Italien galt als erdbebengefährdet. Das wollte niemand haben, bis wir kamen -- wir heisst Paula, ich und unsere Firma. Paula hatte die Ideen, ich die Ausdauer -- geistig und finanziell -- und schon war das raffinierteste aller Resorts geboren.

Konzeptionell besass das Resort drei konzentrische Ringe. Im äusseren Ring befand sich ein an sich ganz normales Ferienresort, das dem breiten Publikum zugänglich war. Seine Preisstrukturen waren allerdings dergestalt, dass man sicher nicht von einem Familienhotel sprechen sollte. Da die Vermarktung über die Kanäle unserer Firma organisiert wurde, stellte sich rasch eine Klientel ein, die man getrost zu den Spesenrittern zählen durfte: So ziemlich alle wichtigen grösseren Workshops fanden ab jetzt in diesem Resort statt. Zudem erhielten Männer und Frauen, die sich irgendwelche Verdienste um die Firma erworben hatten, Aufenthalte geschenkt, die sie sich privat vermutlich nie leisten würden. Auch andere grosse Firmen benutzten das Resort für ihre Top-Events und verschenkten Aufenthalte als Dankeschön an verdiente Mitarbeiter.

In diesem äussersten Ring war nichts geheim. Es konnte jeder kommen und gehen wie er wollte. Gäste konnten weitere Gäste einladen wie es ihnen beliebte usw.

In den zweiten Ring kam hingegen nur herein, wer Mitglied im 'Mittleren Club' war. Mit der Mitgliedschaft waren ziemlich strenge Regeln verbunden, vor allem hatten alle Mitglieder ein Non-Disclosure-Agreement unterschrieben. In diesem Ring trafen sich Geschäftsleute, die sicher sein wollten, dass sie unter sich blieben, und dass nichts nach aussen drang, was nicht nach aussen dringen sollte.

Ein Teil der Mitglieder erhielten ihre Mitgliedschaft ihrer Verdienste wegen. Es gab einige pensionierte und sehr verdiente Mitarbeiter, die ihren Lebensabend komplett hier verbrachten und das Resort nur selten verliessen. Das Resort war gross genug, so dass sie hier alles finden konnten, was sie sich wünschten. Eigentlich handelte es sich um eine kleine Stadt mit vollständig autonomer Infrastruktur.

Der dritte Ring war noch exklusiver. Er war eigentlich gar kein Ring mehr, sondern eher ein Kern, denn dieses dritte Resort bestand im Wesentlichen aus dem Berg selbst. Technisch war dieser Teil voll in den mittleren Ring integriert, bezog also fast alles von dort. Mitglied im inneren Club wurde man nur durch Ernennung, und ohne OK von Paula und mir gab es diese nicht. Es handelte sich ausschliesslich um Personen, die unseren Lifestyle teilten. Etwas überspitzt gesagt: Wer es noch nie mit mir oder Paula getrieben hatte, hatte keine Chance. Im Falle von Paula hiess das: Massiver Sex, egal ob Mann oder Frau. Bei mir mussten Männer andere Qualitäten haben, denn MM-Sex war in allen unseren Resorts strickte tabu. Es handelte sich ausschliesslich um Männer, die sich massive Verdienste erworben hatten, sei es als Erfinder, als Projektleiter oder was auch immer. Dazu kamen dann meist deren Frauen und Freundinnen, sofern sie sich mit Paula vertrugen.

Vielleicht muss man für ein vollständiges Bild auch noch etwas über die Firma wissen: Wir erzeugten vorwiegend Super-High-Tech-Produkte, die es sonst nirgends zu kaufen gab -- auf dem ganzen Planeten nicht. So manches unserer Produkte stiess zunächst bei den sogenannten 'Experten' dieser Welt auf völliges Unverständnis. 'Gibt es nicht', 'kann es nicht geben' usw. waren ganz alltägliche Kommentare, bis sie mit eigenen Augen sahen, dass es das Ding -- z.B. ein kompaktes Miniatur-Fusionskraftwerk -- tatsächlich gab. Hier stand es, lief es, funktionierte es!

Natürlich versuchte die Konkurrenz unsere Produkte nachzubauen. Das gelang ihnen in keinem einzigen Fall. Dazu hätten sie Personal gebraucht, das bei uns in die Lehre gegangen wäre, und solches Personal gab es auf dem freien Markt nicht. Wer einmal bei uns in die Lehre gegangen war und es bis in den 'Mittleren Club' geschafft hatte, verliess unsere Firma nie mehr.

Die Produkte wurden auch ausschliesslich unter der Hand vertrieben. Werbung und dergleichen brauchten unsere Produkte genau so wenig wie eine Service-Organisation: Unsere Produkte gingen fast nie kaputt und wenn, dann war das ausschliesslich unsere Sorge. Die wichtigsten Produkte wurden sowieso nicht verkauft, sondern höchstens vermietet.

Die Firma lebte zu einem grossen Teil davon, dass andere sich selbst in grosse Schwierigkeiten brachten, z.B. eine sogenannte Energiewende organisierten, in Wirklichkeit aber einfach eine Mangellage schufen und am Ende jede verfügbare Kilowattstunde einkaufen mussten -- egal zu welchem Preis.

So viel zum Begriff 'Süditalien'. Zurück zu Miriam und Paula: «Du könntest doch Miriam als Deine Sekretärin oder was auch immer mitnehmen. Von mir aus kannst Du sie unseren Freunden auch als deine neue Geliebte vorstellen, aber nur wenn ihr das auch recht ist» Paula war heute wieder einmal eine wahre Quelle von Ideen und ein Ausbund an Diplomatie. Manch andere Frau wäre vor Scham im Boden versunken oder vor Zorn explodiert, aber Miriam konnte Paula offensichtlich nichts übelnehmen. Das sind wahre beste Freundinnen. Sie teilen nicht nur ihre Männer miteinander, sondern auch alle anderen Freuden und Leiden des Lebens...

«Aus meiner Sicht wäre das genau das richtige, Miriam auf andere Gedanken zu bringen. So wie ich das verstehe, geht es doch darum, dass sie gründlich Abschied nimmt von der Kultur, die ihr bisher nur Kummer und Schmerz gebracht hat, von der Monogamie und allem was hierzulande an geistigem Kehricht damit verbunden wird.» Dieser philosophischen Zusammenfassung von Paula war eigentlich nichts hinzuzufügen.

Blieben nur noch die Implementations-Details. Nur so aus Übermut kitzelte ich Paula noch ein wenig: «Wie stellst Du Dir das konkret vor? Hast Du einen Plan oder zumindest ein Motto?» -- «Ein Mantra vielleicht: Wie viele schaffe ich heute?»

Jetzt schauten Miriam und ich vielleicht etwa gleich verdutzt drein. «Wie das?» -- «Also, das ist doch ganz einfach. Am ersten Tag geht es offensichtlich darum, für Miriam einen Mann zu finden. Ob Du das bist oder jemand anders, das müsst Ihr beide alleine ausmachen. Ich bin für alles zu haben, nur bringe sie bitte aus dem momentanen Loch heraus. Damit sie jedoch nicht einfach vom Regen in die Traufe kommt, muss ganz rasch ein zweiter Mann her und dann bitte noch mindestens zwei weitere, damit sich da sicher nichts festfährt. Miriam muss klar werden, dass das Gegenteil von 'Mono' eben 'Poly' heisst, also auf Deutsch 'viel' -- je mehr umso besser.

In Frage kommen alle unsere Freunde im inneren Club, aber ich habe keine Ahnung, wer sich da gerade herumtreibt. So zehn Männer dürften schon da sein, aber vielleicht auch vierzig. Ich bin dafür, dass Miriam so viele wie möglich ausprobiert und sich erst möglichst spät eine eigene Meinung bildet, wenn sie wirklich die Übersicht hat. Ah, das hätte ich fast vergessen. Der innere Club beschäftigt eine kleine aber feine Anzahl an festen Mitarbeitern, die alle mitspielen dürfen, wenn ein Gast das wünscht. Ich erinnere mich da lebhaft an einen bestimmen Masseur, aber das wäre eine andere Geschichte...»

Ich erinnerte mich durchaus an den Masseur. Paula hat Dinge mit ihm angestellt, die offensichtlich seine Kondition so sehr strapazierten, dass sich die Chefin der Massage-Abteilung bei mir beschwerte, der Typ sei fast ein Totalausfall -- nein, sie hatte es anders formuliert: Sie hat mir den stärksten Hengst im Stall zuschanden geritten! Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, denn das hätte Miriam falsch verstehen können.

Paula erklärte weiter: «Das wird für Miriam eine Menge Arbeit. Daher das Mantra: 'Wie viele schaffe ich heute?'».

Miriam: «Das tönt ja wie 'mit wie vielen ficke ich heute'.»

Da konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und prustete los: «Genau das heisst es auch. Nur drückt Paula das sehr viel eleganter aus. Ich weiss, welchen Masseur sie da angesprochen hat. Er hatte einen Penis wie andere Leute Blutwürste.»

«Lasst uns jetzt Nägel mit Köpfen machen! Miriam, willst Du mit Paul in den Süden fahren oder nicht?»

Wir hatten uns unterdessen alle wieder hingesetzt. Jetzt stand Miriam auf, kam zu mir und zog mich an den Händen in die Höhe. Dann gab sie mir einen schüchternen Kuss auf den Mund und sagte «Ja, ich will!» Echt süss! Fast wie bei einem Heiratsantrag. Ich mochte Miriam von Moment zu Moment lieber.

Körperlich beliess ich es bewusst bei dem schüchternen Kuss, obschon ich mittlerweile Lust auf mehr verspürte. Ich wollte sie auf keinen Fall überwältigen, bedrängen oder auch nur zu etwas verleiten, was sie einen Moment später hätte bereuen können. Sie sollte ihre Selbstbestimmtheit wiedererlangen, die sie sich durch einen Haderlump hatte kaputt machen lassen. Falls sie irgendwann mehr wollte, stand ich zur Verfügung, aber sie musste es sich selbst holen. Allenfalls auf dem Silbertablett anbieten, ok. Aufdrängen nein.

«Dann wünsche ich Euch gute Reise.» meint Paula.

«Aber ich habe doch gar nicht gepackt.» entgegnet Miriam.

«Du brauchst auch nicht zu packen. Was Du dort brauchst, findest Du vor Ort. Sogar eine Zahnbürste steht schon dort.» -- «Meinst Du Deine?» -- «Nein, Du bekommst eine eigene.» -- «Und Kleider?» -- «Dein Kleiderschrank wird gerade gefüllt. Ich habe Euch soeben angemeldet und Deine Daten durchgegeben -- Schuhgrösse, Körbchengrösse usw.»

Nun war der schwarze Lockenkopf von Paula auch wieder zu sehen. Vorher war sie eine Zeitlang hinter ihrem Bildschirm verschwunden gewesen.

Wir gingen nun zu meinem 'Auto', so jedenfalls dachte Miriam. Da waren allerdings keine Räder. Breite Klapptüren. Keine Sitze! «Wie steigt man denn da ein?» -- «Wie man in ein Bett 'einsteigt'» antwortete ich und machte es vor: Mit dem Hintern zuerst, dann Beine nachziehen, dann hinlegen. Miriam tat es mir zögerlich nach und stellte fest: «So ein Auto habe ich noch nie gesehen. Wie von einem anderen Planeten!»

«Süditalien. Reservierter Parkplatz» sagte ich zum Autopiloten und das Fahrzeug setzte sich schwebend in Bewegung. «Ein Auto ist das eigentlich nicht. Es schwebt mittels Antigravitation. Gemäss Universitäts-Meinung gibt es das nicht, aber wir können das. Es funktioniert. Genauso wie die Kernfusion und noch ein paar andere interessante Dinge, von denen wir komfortabel leben.»

«Was machen wir während der Fahrt?» fragt Miriam im Liegen. «Alles was man in einem anderen Auto auch machen könnte, essen, trinken, miteinander reden usw., nur nicht hinausschauen. Bei diesen Geschwindigkeiten wird einem schummrig vor den Augen.» -- «Wie lange?» -- «Etwa zwei Stunden.»

Unterdessen war sie näher gerückt und hatte einen Arm um mich gelegt. «Also liegen, nicht sitzen.» -- «Richtig. Normalerweise verwenden wir jede Reise in einem Gleiter zum Schlafen.» -- «Wirklich schlafen, oder doch eher beischlafen?» Nun bekam ich kleine, immer noch etwas schüchterne, aber dafür zahlreiche Küsschen. In den Augen von Miriam begann es verdächtig zu glitzern. Schalk? Zuneigung oder gar schon etwas Lüsternheit?

Ich streckte nun ebenfalls einen Arm aus und legte meine Hand auf ihren Rücken. Durch die dünne Bluse fühlte ich sofort ihr Rückgrat. Ich fuhr ganz sanft daran hinauf und hinunter. Das zusammen mit dem allgemeinen Gleiter-Effekt muss sehr beruhigend auf Miriam gewirkt haben, denn sie wurde zusehends ruhiger. Auch ich spürte den einschläfernden Effekt des Gleiter-Antriebes.

Der eine oder andere wird auch in einem herkömmlichen Auto schläfrig, wenn er sich auf der Rückbank hinlegt und nicht hinausschaut. Das regelmässige Motorengeräusch -- vor allem auf einer Autobahn -- trägt zu diesem Effekt bei. Dieser Effekt ist bei einem Gleiter um ein Vielfaches höher. Wollte man wach bleiben, so müsste man das dem Autopiloten mitteilen, damit dieser die Kompensatoren einschaltet. Man kann in einem Gleiter durchaus wach bleiben, wenn man das unbedingt will, aber ich tat das eigentlich nie.

Als ich wieder erwachte, stand das Fahrzeug still und alle Geräusche waren verschwunden. Der Autopilot registrierte mein Erwachen sofort und meldete: «Wir sind am Ziel.»

Ich dirigierte die erwachende Miriam so, dass ihr Po sich an der richtigen Stelle befand, und befahl dann dem Autopiloten, die Liegesitze aufzurichten. Was wir bisher wie eine Matratze wahrgenommen hatten, verformte sich nun zu zwei normalen Sportwagensitzen und wir konnten so aussteigen, wie wir das von herkömmlichen Autos gewohnt waren. Man hätte übrigens auch auf diese Art und Weise einsteigen können, aber ich hatte die kleine Show am Anfang der Reise genossen.

Wir begannen nun unseren Marsch zur Wohnung. Dieser Weg führte fast durch den halben Berg, aber zum Glück gab es die Laufbänder. Deren Gebrauch ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber Miriam lernte schnell. Geradezu leichtfüssig stelle sie ihre eleganten Schuhe parallel zu meinen auf das richtige Laufband und so kamen wir rasch voran. Bald gingen wir von den Laufbändern herunter und legten die letzten Meter auf normalem Korridorboden zurück. Dann standen wir vor der Türe zu unserem Appartement.

Vermutlich erwartete Miriam, dass nun jemand erschien, oder dass ich eine Karte oder einen Schlüssel zückte. Stattdessen ertönte eine Stimme «Hallo Paul, wen hast Du denn da mitgebracht?» -- «Das ist Miriam. Sie geniesst alle Rechte eines Mitgliedes ohne besondere Ausbildung.» -- «Willkommen Miriam.» Nun öffnete sich die Türe.

«Wer war denn das?» -- «Das ist unser Roboter. Robie, zeige Dich bitte!»

Jetzt öffnete sich eine Türe wie zu einem Putzschrank und heraus kam unsere Haushaltshilfe, Klempner, Pförtner usw. alles in einer Person -- äh Maschine.

«Hallo Miriam. So sehe ich also aus. Falls Du irgendwelche Wünsche hast, bitte nur sagen.» -- «Ich brauche höchstens etwas Wasser und eine Pause, um all die Eindrücke zu verdauen.» -- «Im Esszimmer ist angerichtet. Ich verschwinde dann wieder.»

Robie kehrte in seinen Schrank zurück und wir machten ein paar Schritte.

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