Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Das Spiel mit der Macht 01

Geschichte Info
Tom und Jana schlagen den Weg in ihr neues Leben ein.
3.6k Wörter
4.46
22.8k
4

Teil 1 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 07/12/2021
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
Gh0z
Gh0z
57 Anhänger

Tom

Genervt schaute Tom auf seine Uhr. Die Verspätung seines Fluges hatte ihn dazu gezwungen seinen Termin auf morgen zu verschieben. Das passte ihm gar nicht, auch wenn er sich freute mal wieder in seinem Heimatland zu sein. Er hatte nur die Formalitäten zur Übernahme eines Unternehmens erledigen wollen um anschließend drei freie Wochen genießen zu können.

Das Unternehmen sollte nur eines von vielen sein, doch es ging ohnehin nicht um Geld. Das ging es nie, denn er hatte mehr als genug davon. Aber ohne Aufgabe wollte er sein Leben nicht verbringen. Ohne diese Einstellung kommt man im Leben nicht weiter, war er überzeugt. Und dies nicht nur auf Geld und Karriere bezogen.

Er hatte sich ein großzügiges Hotelzimmer eines Hotels in der Nähe des Objekts, das er erwerben wollte gemietet. Es war gehoben, aber keine Suite oder dergleichen. Unnötiger Luxus, dachte er.

Er stieg in seine Dusche und ging gedanklich seine To-Do Liste durch. Fast enttäuscht stellte er fest, dass diese sich auf den morgigen Termin beschränkte. Also dachte er nach, was er mit seiner freien Zeit anstellen sollte. Ohne zu einem Ergebnis zu kommen, trocknete er sich geistesabwesend ab. Wäre mal wieder Zeit für einen Friseurbesuch, stellte er beim Betrachten seines Spiegelbilds fest. Ja, warum eigentlich nicht die Zeit sinnvoll nutzen? Seine Internetsuche ergab mehrere Treffer. Er entschied sich für einen modern aussehenden Salon in 20minuten Fußweg Entfernung.

„JANA". Beim Betreten des Salons hörte er die laute Stimme einer Frau. „Bring mir die Handtücher rüber."

Er sah in den fast leeren Raum. Am Waschbecken werkelte eine Frau mittleren Alters. Eine jüngere Frau brachte ihr die geforderten Handtücher. „Und dann kümmere dich um die Kundschaft." Sie war wohl die Chefin oder so etwas.

Die junge Frau kam nach vorne an den Tresen und begrüßte ihn. „Hallo, was kann ich für sie tun?", ihre Stimme war dunkler und rauer als erwartet und doch angenehm und feminin.

„Hallo. Ich bin wegen eines Haarschnitts hier." Er begutachtete die Dame ohne es sich anmerken zu lassen.

Sie führte ihn an die Waschbecken. Und während er die Kopfmassage genoss, hört er gedämpft, wie die ältere Frau wieder nach ihrer Angestellten rief. Nach etwa einer Minute ging es dann weiter und von dort dann auf den nebenstehenden Stuhl.

„So was darf ich denn machen?", fragte die junge Frau während sie ihm mit dem Kamm über den Scheitel strich.

„Nur etwas kürzer bitte". Leider waren seine Haare mit der Zeit immer weniger und schütterer geworden. Deshalb trug er Sie so lange, dass an seinem Kopf keine kahlen Stellen zu sehen waren. Dies bevorzugte er gegenüber einem radikalen Kurzhaarschnitt und ließ ihn in der Tat auch etwas jünger wie seine 55 Jahre wirken.

„Gerne. Ich bin übrigens die Jana". Das freundliche Lachen ließen ihre großen, gepflegten weißen Zähne zum Vorschein kommen.

Tom betrachtete Sie eingehender im Spiegel. Wie immer konnte man anhand seiner Mimik nicht feststellen, was in ihm vorging.

Sie war recht groß. Etwa 5cm kleiner als er. So 1,75m, schätzte er. Ihre langen, dunkelblond gefärbten Locken fielen ihr voluminös über die Schultern, was sie noch größer wirken lies.

„JANA". Der Ruf riss ihn aus seinen Gedanken. Er beobachtete wie die Chefin zu Ihnen kam.

„Was ist das hier für eine Rechnung? Was hast du gemacht`?"

Er fragte sich, ob es ihr nicht bewusst war, dass so etwas einen äußerst schlechten Eindruck auf die Kunden, in diesem Falle ihm, machte.

„Das ist bereits erledigt. Schau hier. Da ist der Stempel und meine Unterschrift".

„Kannst du das nicht deutlicher machen?" Sie verschwand wieder in dem Nebenraum.

„Entschuldigen Sie". Sie lächelte. Doch er sah auch Verunsicherung in ihrem Blick.

„Kein Problem, können Sie ja nichts dafür." Auch wenn er es so meinte, war das begleitende Lächeln nur aufgesetzt.

Sie fuhr mit geschickter Technik und sorgfältig fort.

„Sie sind nicht von hier, oder?"

Tom war klar, dass Smalltalk zum notwendigen Übel eines Friseurbesuchs gehörte. Er war zwar nicht sonderlich interessiert daran, doch es störte ihn auch nicht weiter.

„Nein, in der Tat nicht." Antwortet er knapp.

„Wir haben nicht allzu oft neue Gä..."

„JANA", brüllte es wieder aus dem Nebenraum. Tom sah, wie sie für einen kurzen Moment die Augen verdrehte und sich dann wieder fing.

Sie ging in den Nebenraum. So langsam ärgerte sich Tom. Reine Zeitverschwendung.

Er hörte wie Jana ihrer Chefin etwas erklärte und sie kam nach etwa 2 Minuten wieder.

„Entschuldigen Sie vielmals." Tom sah ihr an, wie peinlich es ihr war.

„Ich bin überrascht, dass bei Euch Leute öfter als einmal kommen." Er redete bewusst nur so laut, dass nur Jana ihn hören konnte.

Ihr darauffolgendes Lächeln war echt.

„Ja, es ist aktuell....schwierig" sagte sie, etwas Bitterkeit lag in ihrer Stimme.

„Man kann sich seine Vorgesetzten eben nicht immer aussuchen", sagt er platonisch.

Wieder kam die Chefin heraus und brüllte Jana direkt an.

„Ich kann jetzt nicht"- Tom sah Zorn in ihren Augen funkeln und auch das Beben in ihrer Stimme war ihm nicht entgangen.

Interessant.

„Jana, wann du kannst und wann nicht. Entscheide immer noch ich. Ich bin die Chefin" Herrschte die Frau, Tom schätzte sie auf Ende 50, Jana an. Dabei scherte sie sich nicht um ihre Kundschaft.

„Ja, was gibt's?" Tom bemerkte wie sie ihre Gefühle unterdrückte und auch ihr Ton war nun demütig. Fast unterwürfig.

„Ich bin jetzt weg . Es kommen heute noch 4 Termine und du machst hier heute noch sauber. Mach mir keinen Ärger."

Ohne eine Antwort abzuwarten verließ die garstige Frau den Salon.

„Nein, kann man nicht", seufzte Jana und zwang sich ein Lächeln auf. Tom erwiderte das Lächeln.

„Jede Person, die sagen muss, dass sie der Chef ist. Ist kein Chef." Das war so.

„Ja,...da ist was dran. Aber ihr gehört der Laden nun mal."

Das hatte sich Tom bereits gedacht. Ihn erstaunte es oft, wenn er sah wie manche Ihr Unternehmen führten. Dies führte oft zu finanziellen Notlagen und Insolvenz. Und das nur aufgrund der Unfähigkeit, und vor allem Sturheit, einiger Leute die sagen „Ich bin der Chef.

Wie oft hatte er in der Vergangenheit solche Unternehmen gekauft und zu Gelddruckmaschinen umgewandelt. Das unterschied ihn von 99,9% der restlichen Bevölkerung. Er konnte Menschen nahezu perfekt einschätzen und Sie dementsprechend einsetzen um das gesamte Potential zu entfalten. Seine Menschenkenntnis grenzte schon fast ans Übernatürliche, hatte ihm mal ein hochrangiger Mitarbeiter gesagt.

„Warum wechseln Sie dann nicht woanders hin?" Er zog die Augenbrauen hoch.

„Nun ja. Ich habe andere Pläne...". Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.

„Die wären?" Tom sah sie an. Jana schwieg.

„Keine Sorge, ich werde deiner „Chefin" schon nichts erzählen.", sagte er mit einem gespielten Lachen.

„Okay, ja, warum auch. Also zufällig kenne ich die Zahlen des Salons, da ich alle Rechnungen und so weiter bearbeite. Und ich spekuliere darauf, den Salon...bald zu übernehmen und selbst zu leiten." Sie strahlte und schien gedanklich abzudriften.

„Interessant", sagte Tom neutral. Interessant, dachte er.

„Ambitioniert. Jeder muss Ziele haben. Was wäre deine erste Amtshandlung."

„Als erstes würde ich es Ursula natürlich unter die Nase reiben,...und sie als Aushilfe anstellen."

Die Antwort überraschte Tom keineswegs. Viel mehr war seine Frage darauf ausgerichtet diese Antwort zu provozieren.

Was ihn interessierte, war die Mimik und Körpersprache Janas dabei. Und diese machte Ihn neugierig.

„Und, wie gefällt es Ihnen?". Tom fokussierte sich wieder auf das hier und jetzt. Jana hatte gute Arbeit geleistet. Er war zufrieden.

„Sehr gut. Vielen Dank" Er bezahlte den Preis und gab Jane ein großzügiges, aber angebrachtes Trinkgeld.

„Ich bedanke mich, machen Sie es gut."

„Hat mich gefreut Jana, vielleicht sehen wir uns bald wieder."

Und das vielleicht früher als erwartet.

Der Aufenthalt hier schien doch interessanter zu werden, als er dachte. Er war froh, dass keine Termine in den nächsten 3 Wochen anstanden. Und selbst die kommenden Termine könnten bei Bedarf durch seine fähigen Mitarbeiter geregelt werden.

Tom erkannte Chancen. Und er hatte sich noch nie eine Chance entgehen lassen. Deshalb war er da, wo er stand.

Nach einer langen und erholsamen Nacht machte er sich auf den Weg um die Übernahme des örtlichen Unternehmens zu finalisieren. Da die Rahmenbedingungen bereits ausgehandelt waren, bedurfte es nur seiner Unterschrift. Er hatte die Verantwortung dieses Projekts bereits im Vorfeld einem seiner Leute übertragen und es würde nicht lange dauern, bis sich die Investition als profitabel erweisen würde.

Umso besser, dass er sich nun auf sein neues Projekt konzentrieren konnte.

Tom betrat den Salon. Er konnte Jana sehen, die gerade eine Kundin bediente und ihn nicht bemerkte.

Die garstige Frau, Ursula erinnerte er sich, kam nach vorne um ihn zu begrüßen.

„Hallo, wie kann ich helfen? Sie waren gestern hier, richtig?"

„Das ist korrekt", sagte er kühl.

„Stimmt etwas nicht? Hat sie Sie verärgert." Mit verzogener Miene deutete Sie auf Jana.

„Nein, alles bestens. Ich war zufrieden."

Im Hintergrund sah er Jana, die zunächst irritiert schaute und ihn dann anlächelte.

„Wie kann ich Ihnen dann helfen?"

„Nun geben Sie mir die Möglichkeit, mich vorzustellen. Mein Name ist Thomas Wolf. Ich bin Unternehmer und leite einige Firmen innerhalb meiner Unternehmensgruppe Wolfpack."

Obwohl Tom zu den oberen 1% gehörte, war er in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Aufmerksamkeit war nur ein Hindernis. Er verachtete die geltungssüchtigen Reichen, die sich ins Rampenlicht drängten. Er war sehr bedacht darauf, wenig von seiner Person preis zu geben. Deshalb kannte man ihn auch nicht.

„Okay, und das heißt?"

War sie so dumm?

„Ich habe mir schon lange überlegt in den Dienstleistungssektor einzusteigen. Und bei meinem Besuch gestern ist mir das Potential ihres Ladens aufgefallen."

Sie starrte ihn kurz an und drehte ihm den Rücken zu. „Kommen Sie mit."

Er folgte Ihr und ohne zu fragen nahm er auf einem der beiden Stühle am Schreibtisch des Nebenraums platz.

„Was hat ihnen Jana erzählt?" sie schaute ihn an, doch Tom ließ sich nie anmerken, was er fühlte oder dachte.

„Nichts was für dies Gespräch hier relevant wäre." Entgegnete er abermals kalt.

„Okay, denn es ist so....Ich bin tatsächlich auf der Suche nach einem Investor", gab sie kleinlaut zu. „was schwebt Ihnen vor?"

„Ich mache keine halben Sachen. Für mich kommen nur 100% Übernahmen in Frage."

Sie schaute ihn an, sagte. „Nicht das, was ich mir vorstellen würde, aber ich bin auf Ihr Angebot gespannt."

„Ich gebe Ihnen 50.000€ in bar und die Garantie auf Weiterbeschäftigung. Das Angebot gilt 24 Stunden."

Bevor Sie etwas sagen konnte, machte Tom sich aus dem Staub.

Jana

Jana sah wie der Kunde vom Vortag den Salon wieder verließ. Was er wohl wollte?

Sie war mit ihrer Kundin fertig und sie würden den Laden gleich für die Mittagszeit schließen. Sie hörte Ursula nach ihr rufen und trat ins Büro, wo Sie gegenüber von ihr den Platz einnahm.

„Der Kunde von gestern. Er will den Laden kaufen."

Jana bekam einen flauen Magen, denn ihr war sehr wohl bewusst, dass Sie mit ihrer unbedachten Aussage dafür verantwortlich war.

Da Ursula offensichtlich auf eine Antwort wartete, sagte sie. „Und?....ist es eine Option?"

„Eine option?", spottete sie. „Um ehrlich zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob das sein Ernst war. Es ist quasi zu schön um wahr zu sein."

Jana lächelte gequält. Das wars. Das begrub ihren Traum. Und Sie war selbst schuld daran. Wieso hatte Er Sie so leichtspielig davon überzeugen können, ihm von ihrem Plan zu erzählen.

„Was ich dir aber sagen will. Er wird der Eigentümer. Er gibt mir eine Weiterbeschäftigungsgarantie. Du jedoch, solltest dich vielleicht sicherheitshalber schon mal nach etwas Neuem umsehen. Den Vertrag werde ich unterschreiben, sobald er mir vorliegt. Ich werde hier keine Rücksicht nehmen."

Natürlich nicht.

Aber er würde sie weiterbeschäftigen. Oder? Hatte sie vielleicht doch etwas falsches getan? Er war doch zufrieden. Zumindest sagte er das.

Verdammt, sie war auf den Job angewiesen. Der Verlust würde den Verlust ihrer Wohnung bedeuten. Sie hatte das alles nicht richtig durchdacht. Es war doch nur ein Spiel gewesen. Oder? Ihre Gedanken rasten.

Sie fing an zu schwitzen. Das war alles ihre eigene Schuld.

Mit zitternden Knien arbeitete Jana weiter. Sie hasste sich selbst. Für Ihre Aussagen. Und dafür, dass sie dachte, Sie könne wirklich Ihre Träume verwirklichen.

Am Ende ihres Arbeitstages informierte Ursula Sie darüber, dass „Herr Wolf" die Unterlagen gesendet hat und morgen zur Vertragsunterschrift kommen würde.

Niedergeschlagen ließ sich Jana ins Bett fallen.

Nach einer unruhigen Nacht stand Jana früher als gewohnt auf. Die Gedanken um die Ereignisse, die sich gestern überschlagen haben, plagten Sie. Sie versuchte sich selbst zu beruhigen, indem sie sich selbst sagte, dass alles gut sei. Aber je mehr sie darüber nachdachte umso mehr Horrorversionen kamen ihr in den Sinn.

Zum aktuellen Zeitpunkt war sie noch in Arbeit und egal, was sie erwartete, sie musste sich auch so geben.

Also duschte sie, stylte sich und zog sich an. Sie wählte ein schwarzes Kleid, zu der sie eine blickdichte Leggings trug. Ihr Haar trug sie offen und das Parfum darauf roch süßlich.

Sie stieg in ihr Auto und fuhr zum Salon. Mit zitternden Knien trat sie ein. Auf 2 der 3 Sesseln um den kleinen Tisch für die Kunden saßen bereits Ursula und der neue Eigentümer „Herr Wolf."

Er lächelte sie an. Tat er das? Lachte er sie aus? Sie konnte seine Mimik nicht deuten. Und diese Geschäftsleute scherten sich sowie nie um die Menschen, die sie beschäftigten.

Unsicher stand sie neben den beiden. Wohl etwas zu lange, denn der Mann sagte forsch „Setz dich, doch."

„Um dich kurz auf den neusten Stand zu bringen. Wir haben eben die Verkaufspapiere unterschrieben. Ich bin nun offiziell Eigentümer des Ladens."

Sie hörte gespannt zu.

„Ich werde anfangs vor Ort sein und einige Umstrukturierungsmaßnahmen anstoßen und die Umsetzung begleiten."

Er sah die beiden abwechselnd an. Ursula lachte hämisch und Sie hatte Mühe ihren Zorn zu unterdrücken.

„Ich sehe hier großes Potential, das mit meiner Hilfe zu etwas ganz Besonderem wachsen kann."

Er stand auf und ging in Ursulas, nein in sein Büro. Dann hörte er nur „Jana, kann ich dich kurz sprechen?"

Das wars. Nun würde er sagen, dass er sie leider nicht weiter anstellen kann und dass er ihr alles Gute wünsche.

Ursula lachte immer noch und Jana wurde rot. Das war die Strafe für Ihre Pläne.

„Setz dich", sagte er.

Sie wollte etwas sagen, doch sie brachte kein Ton heraus.

„Wie du dir sicher vorstellen kannst, hast du mich auf die Idee hier gebracht."

Ja, das konnte Sie.

„Und ich entschuldige mich ausdrücklich dafür, dass das so abgelaufen ist."

Wieder absolut keine Mimik. Was für ein Gefühlskalter Mensch. Sie kämpfte gegen ihre Emotionen.

„Aber ich konnte das Gespräch hier mit dir erst dann führen, wenn die Tinte auf dem Papier getrocknet ist."

„Wieso?", sagt Jana mit wütend zitternder Stimme. Und er lachte. Dieser Arsch!

„Weil es sonst vielleicht nie so weit gekommen wäre. Ich habe vorhin nicht gelogen, als ich davon sprach, dass hier großes Potential herrscht." Worauf will er hinaus?

„Aber das Potential liegt bei dir"

Sie machte große Augen. „Bei mir?" Er lachte. Jetzt war sie völlig verwirrt.

„Die gnädige Dame da draußen wäre vielleicht gern wer, ist aber in Wirklichkeit nur jemand, der durch einen glücklichen Zufall in diese Position gekommen ist. Ich bin nicht so erfolgreich, weil ich auf Versager setze, Jana."

Sie zitterte am ganzen Körper vor Aufregung.

„Du aber. Du hast das Potential erfolgreich zu sein. Und dich weiterzuentwickeln. Aber nicht unter ihr. Schlechte Menschen ziehen andere Menschen herunter. Das wird sich ab heute ändern."

Jana konnte es gar nicht fassen. Er war also wirklich zufrieden mit ihr gewesen!

Er stand auf und ging ein paar Schritte umher. „Du bist einen Schritt davon entfernt, deinen Traum verwirklichen zu können. Ich musste Ursula zusichern sie weiter zu beschäftigen. Es ist jedoch nicht festgelegt, in welcher Form das ist."

So schnell konnte sich alles ändern. Sie würde diesem Mann am liebsten um den Hals fallen.

„Deshalb wirst du sie jetzt herein bitten und deine erste Amtshandlung als Chefin von „Janas Salon" wird sein, mit ihr über ihre neuen Aufgaben zu reden." Sie konnte das alles gar nicht glauben. Träumte sie?

„Setz dich bitte." Er bot ihr den Stuhl an, auf dem er eben saß. Ursulas Stuhl. Ihr Stuhl. Was sollte sie sagen? Ihr Körper bebte vor Anspannung. Dann riss sie Toms Ruf nach Ursula aus ihren Gedanken. „Kommen Sie bitte kurz herein?"

Ursula trat herein und blickte auf Sie und Tom, der direkt hinter Jana stand. Sie sagte :"Was machst du...?" Sie blickte irritiert umher und schaute die beiden abwechselnd an.

„Also..." sie war nervös. Wie oft hatte Sie von diesem Moment geträumt. Und nun wusste sie nicht was sie sagen sollte. Aber sie durfte das nicht versauen. Tom hielt viel von ihr und sie würde ihn nicht enttäuschen.

"Ab sofort werde ich den Laden leiten."

„WIE BITTE?" Ursula schrie fast. Tom beobachtete die Szene unbeeindruckt.

„Ja, da wir den Laden moderner gestalten wollen, ist eine Veränderung notwendig."

Ja, das war gut., dachte Sie.

„Das kannst du vergessen!"

Mit ruhiger Stimme meldete sich Tom von hinten. „Bitte mäßigen Sie ihren Ton gegenüber Ihrer Vorgesetzten."

Er stand hinter ihr und sie war dankbar dafür. Das gab ihr das nötige Selbstvertrauen.

Ursula lief rot an. Doch Sie hatte es verdient.

„Ich werde eine neue Kollegin brauchen, die mir beim Schneiden hilft. Du wirst ihr dabei zur Hand gehen."

„Du Stück Sch..." Sie brach ab. Endlich bekam Sie es zurück.

„Du wirst für Reinigungsarbeiten zuständig sein und Botengänge erledigen."

Sie kam jetzt richtig in Fahrt. Ihr war heiß, doch es fühlte sich gut an.

„Du wirst heute noch die Toiletten putzen. Wenn dann alles sauber ist, kannst du gehen."

Jetzt hatte sie es übertrieben. Doch Tom sagte nichts weiter. Ursula schaute sie schnaubend an.

„Ich trete vom Vertrag zurück." Sie klang hilflos.

Und Tom sagte nur. „Lesen Sie den Vertrag, der ist wasserdicht. Um das Ganze abzukürzen: Akzeptieren Sie ihre neuen Aufgaben?"

„Ich..." Sie stammelte.

„Sie haben eine große Summe von mir erhalten. Was hält Sie davon ab, zu kündigen? Sie zu ersetzen wird jedenfalls nicht schwierig werden."

Wie konnte er bei alldem nur so ruhig bleiben?

„ich...ich hab doch nichts ausser dem Salon....er ist...mein ein und alles."

„Janas Salon." Korrigierte er sie.

Geschlagen blickte Sie auf den Boden. Eine Träne rann über ihre zornroten Wangen. „Ich...brauche zeit." Sagte sie mit leiser Stimme.

„Sehr gute Entscheidung. Nehmen Sie sich einen Tag frei. Bitte verlassen Sie das Büro jetzt."

Als Ursula aus der Tür trat. Rief Jana ihr noch ein hämisches „Auf wiedersehen" hinter ihr her und Ursula verschwand.

Ihr war schwindlig. Sie zitterte und Ihr Körper schüttete Unmengen an Glücksgefühlen aus. Es war als hätte Sie eine euphorisierende Droge genommen. Ihr war heiß. Und da war noch etwas.

Tom

Er wurde nicht enttäuscht. Er rechnete damit, dass Jana loslegen würde, sobald man ihr die Ketten abnahm.

Und dennoch hatte sie seine Erwartungen übertroffen. Und so wurde der Rohdiamant zum ersten mal geschliffen.

Jana war noch sichtlich aufgeregt und sie schnaufte sogar etwas. Er ahnte, was in ihr vorging.

„Bravo", sagte er. „Ich bin beeindruckt:"

Er legte seine Hand auf ihre Schulter. „Ich wusste, dass du das kannst."

Sie lächelte ihn an. Ein ehrliches, dankbares Lächeln.

Gh0z
Gh0z
57 Anhänger
12