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DasTalent 03

Geschichte Info
Olaf nimmt seine 'Alexandra' mit zu einem festlichen Abend.
6.5k Wörter
4.66
13.7k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 3 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 02/16/2019
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Fortsetzung der Geschichte aus Teil 1 und 2. Es ist sehr empfehlenswert, die vorherigen Teile zu lesen, da dies zum Verständnis stark beiträgt.

Das Talent -- Teil 3

17. Alexander

Seit meinem Aufwachen kämpfte ich mit meinen Schuldgefühlen. Wie hatte es mir passieren können, dass ich lustvoll ejakulierte, obwohl Olaf mich halb vergewaltigt hatte, indem er mich auf seinen Schoß gezogen hatte? Ich hatte mich zwar gewehrt und versucht zu befreien, aber das hatte keinen Erfolg gehabt. Warum hatte ich nicht am Anfang schon stärker protestiert? Weshalb hatte ich meine Gegenwehr aufgegeben, als er meinen Schwengel anfasste? Wieso war ich in seinem Bett aufgewacht? In mir türmten sich Fragen über Fragen, die ich aber in der Gegenwart von Agnes beim Frühstück aus Scham nicht stellen wollte.

Und danach bei der Probe gab es keine echte Gelegenheit, Olaf ungestört zu befragen. Da ging es ausschließlich um die Konzentration auf die Musik und das gute Gelingen der nachfolgenden Vorstellung. Noch viel weniger gab es Möglichkeiten, dies vor und während der echten Vorstellung zu tun. Für Agnes und mich gab es erst einmal die Herausforderung, sich jeweils an das weiße Minikleid zu gewöhnen. Für die Probe war es nicht erwünscht gewesen, weil der weiße Stoff zu empfindlich gegenüber Flecken war.

Die Darbietung wurde ein voller Erfolg. Ich konnte es kaum glauben. Es gab einen Applaus, der mich glatt überwältigte. Es war unglaublich! Ich hatte gerade eben noch die Geistesgegenwart, einen mädchenhaften ‚Knicks' anstelle eines jungenhaften ‚Dieners' zu machen, als der Conférencier Agnes und mich beglückwünschte und uns jeweils einen Blumenstrauß überreichte. Dabei vergaß ich temporär jeden Gedanken an den vorherigen Abend.

Erfolg und Applaus sind etwas, was positive Gefühle auslösen kann. Und diese hatte ich nach der Vorstellung im Überfluss. Es machte auch meine Kleidung zu etwas Positivem. Immerhin hatte diese zu dem Erfolg beigetragen. Zum ersten Mal fühlte ich mich wohl darin, auch wenn es provokant aussah. Aber es hatte Beifallsstürme gegeben, als Agnes und ich nach der zweiten Zugabe im Minidress zum Abschluss tanzten. Das hatte Gänsehautpotential gehabt, besonders mit dem Künstlernamen Alexandra Abend angesprochen zu werden!

Zudem hatte Olaf noch uns allen gratuliert. Er tat es mit sichtlichem Stolz und einer klaren Ansage, dass wir es geschafft hätten! Das Echo von den Veranstaltern war so positiv gewesen, dass er sicher war über eine begeisterte Weiterempfehlung von denen. Er umarmte Agnes und mich mit einer Begeisterung ohnegleichen und schlug Lothar klatschend auf die Schulter.

Es gab keinen Zweifel. Die Vorführung war ein voller Erfolg gewesen, auch in den Augen von Olaf. Sogar der sonst eher mürrische Lothar wurde von der ausgelassenen Stimmung mitgerissen. Die Heimreise zum Zwischenstopp erfolgte in einem Rutsch.

18. Olaf

Olaf war sehr angetan, als Alex sich ohne Umziehen ins Auto setzte. Das weiß-goldene Minikleid machte etwas her! Im Kleid zeigte Alex eine sehr ausgeprägte Taille, weil inzwischen die ausgebaute Oberweite und die gut gepolstert Hüften von Alex dies geschickt betonten. Es machte insgesamt einen erstaunlich realistischen weiblichen Eindruck.

Bei manchen seiner Bewegungen rutschte das Kleid noch höher und für Sekunden war mitunter sein Beinansatz - und mehr erahnbar. Der gute Alexander hatte gut durch Pfunde abgefederten Hüften. Für Olaf bestand ein kleiner Schönheitsfehler darin, dass die Strumpfhose eigentlich zu viel von seinen Beinen versteckte. Olaf hatte Recht mit seiner Hoffnung gehabt. Es erwies sich, dass Alex genau für diese Auftritte gemacht war. Auf der bewussten Ebene schien Alex auch inzwischen nicht mehr dagegen so hart ankämpfen zu müssen. Olaf musste sich bewusst bremsen, als er die potentiellen Möglichkeiten erkannte, die sich ihm nun öffneten. Er durfte es nur nicht so klar äußern, aber ganz konnte er doch nicht schweigen:

„Du wirst mit Deiner Stimme und Deinem Körper weiterhin tolle Bühnenerfolge haben, davon bin ich überzeugt! Und ich wäre stolz, wenn ich Dir dabei weiterhin helfen kann, Alex!"

Das stimmte uneingeschränkt, aber es war nicht alles. Olaf drängte es inzwischen mehr als je zuvor, Alex ganz zu verführen. Er war seit dem heutigen Auftritt von Alex als Anna-Frid noch mehr hingerissen von dem mysteriösen, ambivalenten Wesen zwischen Mann und Frau. Olaf musste aber Kreide fressen, wenn er Alex nicht verscheuchen wollte durch zu offene Aktionen. Gestern hatte er gemerkt, dass er die Grenzen bald überschritten hatte. Es war knapp gewesen, aber sehr anregend.

Beim Zwischenstopp legten sie nur eine kurze Pause zum Umziehen und Ausruhen ein. Lothar fuhr sie durch die Nacht hindurch zurück. Sie kamen erst weit nach Mitternacht in ihrer Heimatstadt an. Luther brachte Agnes ins Bett und Olaf brachte Alex bis zur Haustür der Wohnung von Alex. Beim Abschied vor der Haustür konnte Olaf sich nicht mehr zurückhalten. Er musste einfach diesen letzten Kuss an diesem Wochenende haben! Es dauerte einige Sekunden, bis Alex die Lippen öffnete. Olaf streichelte sanft den Hinterkopf von Alex und versuchte sich so zart wie möglich zu verhalten, obwohl er diesen so weiblichen Jungen stark begehrte.

Leider war es während dieser Arbeitswoche kaum möglich, andere Aktivitäten zu starten. Olaf zerbrach sich den Kopf darüber, aber es gab nur wenige Möglichkeiten. Die meisten davon waren einfach indiskutabel, weil sie unerwünschtes Aufsehen erregen würden. Es gab allerdings eine Veranstaltung, die überlegenswert war. Erstens, weil der Veranstaltungsort 30 km entfernt von ihrem Heimatort lag. Dann würde es auch nur wenige Leute geben, die ihn selber kennen könnten. Das Risiko war also klein. Es war ein sogenanntes Infomeeting, das dem informellen Austausch von Wissen unter Filial- und Hauptabteilungsleitern aller Finanzinstitute öffentlichen Rechtes diente. Um dies attraktiv zu gestalten, gab es vor der offiziellen Veranstaltung eine Teestunde in einem Parkrestaurant und nach den Vorträgen ein offizielles Abendessen. Für Teestunde und Abendessen waren explizit Partner eingeladen und auch gern gesehen. Die Veranstalter erhofften sich dadurch eine höhere Beteiligung, was auch nicht unrealistisch war. Er begann zu überlegen, ob er für diesen Anlass Alex als seine ‚Freundin' deklarieren sollte. Im letzten Jahr war das Essen wirklich exzellent gewesen. Es war keine schlechte Idee.

19.Alexander

Ich war überrascht, als ich am nächsten Tag nach dem Montag von Olaf angesprochen wurde und er mich fragte, ob ich am Freitag ein tolles Abendessen mit Champagner genießen wolle. Er würde mich auch fahren mit seinem Auto. Ich bat mir Bedenkzeit aus, als ich hörte, dass dies nur ginge, wenn ich weiblich gekleidet wäre.

Ganz diskret fragte ich Agnes, was sie von dieser Idee hielte. Ich war verblüfft, als ich sie sagen hörte:

„Du hast auf der Bühne Erfolg damit gehabt -- und das solltest Du ruhig fortsetzen! Olaf wird das nicht ohne Grund vorgeschlagen haben. Vermutlich möchte er Dir noch mehr Sicherheit für Auftritte verschafft. Das ist vielleicht keine schlechte Idee. Bis jetzt hat es immer alles geklappt, was er gemacht hat. "

Da konnte ich nur nicken. Unter diesem Blickwinkel hatte ich seine Anfrage noch gar nicht betrachtet. Damit konnte Agnes Recht haben.

„Gleichzeitig hilft das sicherlich auch bei unseren Auftritten als ABBA-Coverband. Ich vertraue Olaf als Bandleader."

Es war eine unkonventionelle Gelegenheit. Ich konnte sie ergreifen oder sie vorbeiziehen lassen. Ich entschloss mich, sie nicht sausen zu lassen. Ich hatte immer noch ein gutes Gefühl von der Vorführung am letzten Wochenende. Mein Gesang war voll akzeptiert worden. Das war nicht selbstverständlich. Ich konnte zufrieden sein, aber Verbesserungen waren immer möglich.

Also sagte ich Olaf zu. Ich bekam allerdings erneut Bedenken, als er etwas von formeller Kleidung redete. Meine Unsicherheit steigerte sich noch bei den Details. Er redet von einem richtigen Business-Kostüm mit einer Mischung aus Bleistift-/Faltenrock und einer passenden Jacke. Das löste bei mir gleich Alarmglocken aus, denn ein enger Rock bedeutete auch ein flacher Bauch und ein entsprechender Unterbauch. Das sagte ich dann auch, aber er sah das ganz entspannt:

„Mach Dir keinen Kopf, Alex! Daran habe ich schon gedacht. Ein formender Hüfthalter wird dafür sorgen, dass keiner auf unpassende Ideen kommen wird. Gleichzeitig kann man damit schön Nylonstrümpfe benutzen, was die Weiblichkeit noch mehr betonen wird. Insgesamt wird es ein Erfolg werden. Davon bin ich überzeugt."

Er war so ruhig und lässig, dass ich perplex war. Er hatte ein derartiges Vertrauen in mich, dass ich diese Rolle ohne jedes Problem spielen könnte, dass ich es kaum glauben konnte. Andererseits tat mir dieses Vertrauen gut. Dazu bekam ich noch am Donnerstag die nötige Kleidung von ihm gestellt, weil er es als Training für meine Rolle in der Coverband ansah, genauso wie es Agnes vorhergesagt hatte. Er hatte auch schon die Mithilfe von Agnes für die Beschaffung eingeplant und organisiert. Hatte Agnes das etwa vorher schon gewusst??

Mit der Kosmetik gab mir Agnes noch hilfreiche Hinweise. Es war eben doch etwas anderes sich für die Bühne zu schminken, als für ein Abendessen in einem geschäftlichen Umfeld. Für die Bühne kam es auf das auffallen an -- und für das Geschäftsessen kam es gerade eben darauf an, nicht aufzufallen!

Dann war es auch noch mehr als ungewohnt, dass ich mich mit Straps-Strümpfen und diesem Hüftgürtel auseinandersetzen musste. Der schwarze Hüftgürtel erfüllte voll den vorgesehenen Zweck, nämlich meinen Bauch und Unterbauch hübsch flach zu machen, aber immerhin hatte Olaf den so ausgewählt, dass mein Hinterteil nicht eingeengt wurde, sondern nur die Taillenregion. Es irritierte mich aber, wie bei jedem Schritt der Zug der Strapsbänder jeweils spürbar war -- und das sowohl vorne als auch hinten.

Auch hier gab mir Agnes hilfreiche Hinweise zum Tragen des Rockes. Die Hüftpartie des Kleidungsteils war so glatt und eng wie ein Bleistiftrock. Die leicht ausgestellten Falten begannen erst ab den Oberschenkeln und die Rocklänge war für das Umspielen der Knie gedacht, aber Agnes wies darauf hin, dass bei unvorsichtigem Setzen und auf Treppen die Strapse sichtbar werden könnten, was nicht sehr elegant sein würde. Gegebenenfalls sei ein Zurechtzupfen des Rockes in solchen Situationen sinnvoll. Das begriff ich und war ihr dankbar.

Der Freitag kam dann schneller heran, als ich es gedacht hatte. Der Vormittag am Freitag auf der Arbeit war nervig, weil ich immerzu an den Nachmittag denken musste. Manchmal konnte ich einfach nicht mehr gerade denken. Als ich am Freitagmittag endlich wieder allein war, überprüfte ich ihre Aussagen mittels Handykamera, mit der ich kleine Videoclips aufnahm. Ich stellte das Objektiv so hin, als ob es das Auge von jemand sei, der mich sehen würden. Sehen in dem Moment, wo ich mich hinsetzte oder wenn ich Treppen stieg. Mit dem Setzen klappte es ganz gut, nachdem ich gelernt hatte, den Rock rechtzeitig herabzuziehen beim Hinsetzen und so die Strapse nicht sichtbar wurden.

Mit den Treppen war das ganz anders. Es war eine Katastrophe, jedenfalls im Treppenhaus, wo sich mein Apartment befand! Egal, welche Tricks ich auch versuchte, es gab keinen Weg, um einen indiskreten Einblick sicher zu verhindern. Das eigentliche Verhängnis war nicht so sehr die Sichtbarkeit der Strumpfbänder, sondern die deutliche Wahrnehmung meiner männlichen Attribute. Sobald die Blickachse sich an die Vertikale annäherte, wurden Hoden und Penis auch unter dem Hüfthalter erkennbar. Da war es auch bald egal, welchen Schlüpfer ich von den drei mir zur Verfügung stehenden wählte. Der Tanga war da natürlich am ungünstigsten, aber auch der Bikini-Slip und der Schlüpfer mit dem transparenten Einsatz boten keine Sicherheit. Das hatte das Potenzial für einen Skandal, was Olaf und mich betraf. Denn natürlich würden solche Gerüchte auch schnell die Filiale in unserem Ort erreichen -- es war nicht auszudenken!

Natürlich schlug auch Murphy's Law wieder zu. Ich konnte Olaf nicht erreichen. Also musste ich selber einen Ausweg finden. Das Vernünftigste wäre eigentlich eine Absage der Teilnahme gewesen, aber dazu konnte ich mich nicht durchringen. Schließlich ließen sich Treppen auch vermeiden. Jedenfalls redete ich mir das ein, auch wenn die Veranstaltung in einer Mehrzweckhalle mit mehreren Stockwerken stattfand. Über das Internet fand ich letztlich einige halbwegs akzeptable Lösungen. Es war eine unbequeme Aktion, weil Hoden durch eine Art Wegdrücken ins Körperinnere des Leistenkanals kaschiert werden mussten, aber es funktionierte gut für die Hoden. Der Penis konnte dabei nur durch ein Umbiegen nach hinten und Fixieren durch Teile einer abgeschnittenen Strumpfhose gebändigt werden, wobei der Bikinislip für die optische Kaschierung zusätzlich sorgte. Es war nicht die bequemste Lösung, aber besser als ein Skandal!

Vorsichtshalber probierte ich dabei auch die Benutzung einer Toilette aus. Danach erwies sich ein Loch in der Strumpfhose an passender Stelle als sinnvolle Maßnahme, um im Sitzen pinkeln zu können, ohne die ganze trickreiche Konstruktion zu gefährden.

Trotz allem sah ich diesem Freitagnachmittag immer noch mit einer zwiespältigen Mischung aus Nervosität und Entzücken entgegen. Show und Musikperformance war eben doch noch etwas anderes als das Bestehen im Alltag, wenn man denn ein exquisites Menu in einem hochklassigen Restaurant Alltag nennen wollte.

20.Olaf

Er wusste natürlich, dass es keine hundertprozentige Sicherheit gibt, wenn man es vermeiden will Leute zu treffen, die man nicht sehen will. Die Wahrscheinlichkeit, an diesem Freitag solche Leute zu sehen, war aber nach seiner Schätzung kleiner als 1%. Von seiner Firma kam keiner, das wusste er mit Sicherheit. Er wusste auch, dass seine Vorgesetzte und deren Chef jeweils auf Dienstreise waren. Leute aus seinem Heimatort würden nicht eingeladen werden. Was sollte da schiefgehen?

Und selbst wenn jemand da war, der ihn kannte -- was machte das schon? Jedenfalls, solange der- oder diejenige nicht wusste, dass ein Alex in seiner Filiale arbeitete UND gleichzeitig das Aussehen von Alex kannte. Dazu musste man Alex in der weiblichen Verkleidung und Kosmetik überhaupt erst einmal erkennen. Das waren sehr viele , und er glaubte nicht daran, dass so etwas passieren würde!

Trotzdem hatte er sich der Hilfe von Agnes versichert, damit sie Alex soweit wie möglich authentisch aussehen lassen würde. Mehr eigentlich, um Alex zu beruhigen, als um die nach seiner Meinung verschwindend geringe Möglichkeit einer Panne zu verhindern. Kosmetik und Kleidung sahen nach seiner Meinung perfekt aus, als sie beide mit dem Pkw losfuhren. Alex sah toll aus in dem smarten, dunkelgrauen Business-Kostüm und der weißen Bluse darunter.

Die schwarzen Pumps und die beigen Nylonstrümpfe taten das ihrige, um einen eleganten Eindruck zu vermitteln. Dezentes Augen-Makeup und ein Bordeaux-roter Lippenstift sowie silberne Ohrhänger vollendeten das Bild. Olaf war voll zufrieden.

Es gab noch einen Rest von Nervosität bei ihm, bevor alle teilnehmenden Gäste an der Teestunde erschienen waren. Zu seiner Erleichterung gab es keine Anhaltspunkte für irgendwelche Schwierigkeiten. Er lehnte sich zurück und lächelte Alex entspannt an.

Er brauchte es nicht zu raten. Es war offensichtlich. Alex war schwer beeindruckt von der Atmosphäre dieses Luxus-Restaurants. So sollte es auch sein, denn dieser Besuch war insbesondere eine Belohnung für die zahlreichen, relativ jungen Gruppenleiter und inzwischen auch Gruppenleiterinnen. Mit steigendem Alter nahm allerdings der Anteil der Frauen an Führungspositionen drastisch ab. Das würde sich vielleicht in einigen Jahren ändern.

Nach der Teestunde gab es die Gelegenheit, sich die Beine im angrenzenden Park etwas zu vertreten. Olaf war dafür, weil er nachher in den Konferenzen und Vorträgen verschwinden würde. Alex konnte sich danach entweder im Kinocenter oder im Einkaufscenter die Zeit vertreiben, bis das späte Abendessen und die anschließende Tanzparty den luxuriösen Abschluss der Veranstaltung einläutete.

Auf diesen letzten Teil freute Olaf sich schon besonders - auf das Tanzen mit Alex in seinen Armen. Mit Alex eng zu tanzen erschien ihm als gutes Vorspiel für die Nacht im Doppelzimmer -- nur von dieser Reservierung hatte er Alex noch nichts gesagt. Was die Nacht betraf, sondern nur von einem Tageszimmer zwecks bequemen Umziehens geredet.

21.Alexander

Im Spiegel sah aber alles tadellos aus. Das heißt, wenn man tadellos so definiert, dass ein junger Mann wie eine junge Frau auf Geschäftsreise aussieht. Bei den Auftritten war mir immer bewusst gewesen, dass es eben eine Show war -- und es keine normalen Gespräche mit normalen Leuten geben würde. Wer redet schon mit Künstlern oder Darstellern über den Alltag? Nun, auf dieser Veranstaltung würden nicht nur die beruflich Interessierten sein, sondern auch deren Partnerinnen oder Partner. Ich hatte mich schon dazu entschlossen, mir einen Film im Kinocenter anzuschauen. Da brauchte man sich nicht zu unterhalten. Erstens kommt es anders -- und zweitens als man denkt...

Oh, bei der Teestunde lief noch alles perfekt. Olaf bestritt die Unterhaltung am Tisch und ich brauchte im Wesentlichen nur freundlich zu lächeln. Die Änderung kam erst nach dem vorgesehenen kurzen Spaziergang nach der Teestunde. Ich merkte plötzlich, wie Olaf noch versuchte, schnell vor einem Stehtisch abzubiegen, aber es war zu spät. Ein Herr um die Mitte vierzig strahlte ihn an und sprach ihn sofort an:

„Herr Olde, das ist ja eine nette Überraschung, Sie hier zu sehen -- und dazu noch mit einer so netten Begleitung. Darf ich meine Frau Karola Dreeheim vorstellen? Schatz, das ist Herr Olaf Olde -- Filialleiter von der Sparkasse in der Nähe. Ich halte hier einen Vortrag -- deshalb sind wir hier. Wir können uns doch einen Moment auf dem Spaziergang unterhalten, nicht wahr? Aber vorher sollten wir noch auf das Treffen mit einem Schluck Sekt anstoßen!"

Es war genau das, was Olaf nicht erwartet hatte. Später erfuhr ich, dass Herr Direktor Dreeheim der Chef von seinem unmittelbaren Vorgesetzten war. Natürlich kannte ich den Namen des Direktors, aber ich hatte nicht gewusst, dass dieser Olaf kannte. Olaf beeilte sich zu antworten:

„Erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen, Frau Dreeheim. Darf ich Ihnen beiden meine Freundin Alexandra Abend vorstellen? Wir treten gemeinsam in seiner Band auf."

Mit dem Künstlernamen hatte er geistesgegenwärtig das Kliff umsteuert, das ihn sonst bei meinem wahren Nachnamen in ein Dilemma gebracht hätte. Den hätte Herr Dreeheim leicht recherchieren können, da ich ja auf der Gehaltsliste der Sparkasse stand. Gleichzeitig bekam ich ambivalente Gefühle, als er mich so locker als seine ‚Freundin' vorstellte. Dem Anstoßen konnte ich mich aber nicht entziehen. ‚Er' war in einem Smoking gekommen und ‚Sie' trug ein burgunderrotes Abendkleid, das knapp knielang war und elegant mit goldfarbenen Verzierungen ausgestattet war. Man konnte sofort sehen, dass deren Kleidung sicherlich nicht aus dem Schlussverkauf von einem Kaufhaus stammte. Wenn Olaf gehofft hatte, den beiden bald zu entkommen, so war es vergebene Liebesmühe. Beide redeten eifrig auf ihn ein. Die Frau schien ihn auch gut zu kennen. Immerhin wurde ich noch verschont.

Das änderte sich, als ‚Er' vorschlug, doch einen kleinen Spaziergang zu machen. Sie nickte, aber wies darauf hin, dass nur die befestigten Parkwege sinnvoll seien, da die Absätze von den ‚Damen' nicht für Graswege geeignet seien. Mit ihrer Armbewegung schloss sie mich unter ‚Damen' ein -- und ja, mit den Absätzen hatte sie Recht. Dann kam es noch dicker mit der Fraternisierung unter den ‚Damen', als nach kurzer Zeit sich zwei Untergruppen ausbildeten. Olaf und sein Chef liefen zusammen vorne voran, während ich dann neben Frau Dreeheim hinter den beiden lief. Seine Frau schätzte ich auf gut zehn Jahre jünger -- und das wählte sie auch als Thema:

Gesa
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