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Der Balderschwang Clan (27)

Geschichte Info
ehemals bekannt als Murphy's Law.
5.4k Wörter
4.45
3.1k
0

Teil 27 der 27 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 04/23/2021
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Alles hat ein Ende, nur die.... Ja aber heute öffnen sich zum letzten Mal die Pforten für Dominik und dem Balderschwang-Clan. Viel Spaß beim Finale vom Bazza

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Der große Tag rückt näher

Für die Hochzeit war so ziemlich alles vorbereitet. Logischerweise hatte Josef unsere Hochzeitsgarderobe selbst entworfen und geschneidert, wobei er bei mir in letzter Minute mein Jackett noch etwas weiter machen musste. Wir hatten die Scheune hergerichtet und das Wetter war hervorragend. Am Vortag der Hochzeit musste ich noch einmal ins Büro, wo ich die Hochzeitsringe deponiert hatte. Es war Freitagnachmittag und die Firma war menschenleer. Doch die Geschäftsführung hatte offenbar Wind davon bekommen, dass ich heute noch einmal vorbei kommen würde und zitierte mich in Ihr Zimmer. Sicherlich wollten sie mir noch ihre Glückwünsche persönlich ausrichten und natürlich ein Geschenk übergeben.

Alle 3 Wiesenhubers waren anwesend und wie erwartet gratulierten sie mir aufs Herzlichste und übergaben mir im Namen der Firma ein Geschenk. Walter Wiesenhuber bemerkte jedoch noch, dass er es eigentlich als eine bodenlose Unverschämtheit betrachte, dass ich meine Zukünftige ihnen noch nicht vorgestellt hatte und noch mehr, dass sie nicht zur Hochzeit eingeladen seien. Da sprachen sie ein heikles Thema an, um das ich mich bisher erfolgreich herumgedrückt hatte. Offenbar wussten sie nicht, dass Johann Junior sehr wohl eingeladen war, aber auch er hatte dies wohl nicht durchblicken lassen und schaute nun nervös auf seine Schuhe.

„Das ist wohl richtig, aber dahinter steckt keine böse Absicht. Vielmehr wollte ich Sie nicht in eine für Sie vielleicht peinliche Situation bringen."

„Wieso sollte Ihre Hochzeit uns peinlich sein?"

„Sie wissen es wirklich nicht?"

„Nein, was sollten wir wissen?"

„Ich werde morgen Josef Moosleitner heiraten!"

„Wieso Josef Moosleitner, das ist doch ein Mann und man kann doch keinen...!" entgegnete Walter Wiesenhuber. Sein Sohn fiel ihm ins Wort:

„Doch Vater in Deutschland dürfen jetzt auch Männer heiraten."

"Aber das würde ja bedeuten, dass Herr von-der-Wacht..."

„...schwul ist, ja ein warmer Bruder und eine Schwuchtel!"

„Da hört sich aber alles auf, was fällt Ihnen denn eigentlich ein, so eine Schande über unsere Firma zu bringen? Johann, wir sind ruiniert, wenn das einer raus bekommt, dann sind wir erledigt. Wir müssen ihn sofort rausschmeißen. Wir wollen doch nicht etwa mit so einem perversen Schweinkram konfrontiert werden. Da hört sich doch alles auf. Wie konnten wir uns nur so in Ihnen täuschen. Junior hast du etwa davon gewusst?"

„Ja, Großvater, ich wusste es und ich wusste wie Du reagieren würdest und daher habe ich den Mund gehalten, weil ich Angst hatte, Du könntest einen 2. Herzinfarkt bekommen."

„Den bekomme ich auch gleich, jetzt sag Du doch mal was dazu, Johann."

„Herr von-der-Wacht, mein Vater hat ganz recht, unter diesen Umständen können wir Sie unmöglich weiter beschäftigen. Wenn wir das täten, würden alle denken, dass wir Ihre Handlungen gut heißen würden und das tun wir ganz und gar nicht. Ich kann Sie nur inständig bitten, die Sache diskret zu behandeln und am besten Ihre Hochzeit zu verschieben oder Sie zumindest nicht hier in Balderschwang zu feiern. Das würde unserem Ansehen immens schaden und ich denke, dass Sie das verstehen."

„Es ist schon interessant Ihre Meinung zu mir und meinem Lebenswandel mal zu hören. Ich hatte Ihnen meine Beziehung mit Josef bisher verschwiegen, da ich annahm, dass Sie ein Problem damit haben könnten, aber das was hier abgeht, habe ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Es ist erstaunlich, dass man mit so antiquierten Einstellungen heutzutage noch ein Geschäft führen kann.

Sie sind offensichtlich in den 50er Jahren stehen geblieben und Ihr Sohn ist von Ihnen mit Ihrer weltfremden Lebenseinstellung großgezogen worden und hat keinen Deut dazu gelernt. Nein, meine Herren, den Gefallen werde ich Ihnen nicht tun. Ich werde mich nicht für eine Firma verbiegen, die mich ohnehin feuern will und meine Hochzeit und mein Mann sind rein meine Privatsache. Da haben Sie kein einziges Wort mitzureden und wir werden sehen, welche Kreise es ziehen wird, wenn ich auf Wiedereinstellung klagen werde.

Sicher will ich für Sie keinen Tag mehr arbeiten, aber ich werde die Sache durchkämpfen, koste es was es wolle, damit Sie und die restlichen bigotten Menschen einmal feststellen, dass das 21. Jahrhundert begonnen hat und dass man so mit anders denkenden Menschen nicht mehr umspringen kann. Auf keinen Fall, werde ich meinen Mund halten, darauf können Sie Gift nehmen."

Walter Wiesenhuber wurde puterrot, musste sich erst einmal setzen und verlangte nach einem Schnaps, dem ihn sein Enkel sogleich reichte. Angewidert nahm er ihn entgegen und fuhr den Junior:

„Du bist einfach nur eine Enttäuschung, nichts bekommst Du auf die Reihe und dann fällst Du Deinem Vater und mir auch noch so in den Rücken, in dem Du diesen Hinterlader auch noch deckst."

Damit hatte er wohl einen wunden Punkt bei Johann Junior getroffen.

„Jetzt reicht es mir -- ich verlange sofort von Dir, dass Du mit diesen Bezeichnungen für Herrn von-der- Wacht aufhörst und Dich beim ihm entschuldigst!"

„Was verlangst Du da von mir, ich glaub Dir geht es nicht gut und wie sprichst Du denn überhaupt mit mir? Ohne mich wärst Du doch ein Nichts, Du bist doch ein Versager durch und durch, machst unserem Namen nur Schande. Ich habe mich schon manches Mal gefragt, ob Du überhaupt ein echter Wiesenhuber bist oder ob Deine Mutter, Gott hab sie selig, nicht ein Verhältnis mit einem anderen gehabt hat."

„Aber Vater, jetzt vergisst Du Dich wirklich, wie kannst Du an der Treue meiner Katja zweifeln?"

„Ich bin es so leid, dass ich es Euch und besonders Dir niemals Recht machen kann und Du ständig an mir herumnörgelst. Ich bin Deine Beleidigungen endgültig leid. Soll ich Dir sagen, warum ich von der Hochzeit und von Herrn von-der- Wachts Beziehung Bescheid wusste?"

„Ja sag es uns!"

„Weil ich auch eingeladen bin zu der Hochzeit und ich auch dabei sein werde. Und soll ich Dir auch sagen warum? Weil ich auch schwul bin. Jawohl ich bin auch ein warmer Bruder, eine Schwulette, ein Arschficker oder wie Ihr uns sonst noch tituliert. Das ist mir jetzt egal, damit ihr´s nur endlich wisst!"

Walter Wiesenhuber lief noch eine Spur röter an und begann zu röcheln und rang nach Luft. Sogleich öffnete sein Sohn ihm die Krawatte und öffnete das Fenster. Als er sich ein wenig erholt hatte, setze er seine Hasstirade fort:

„Dann bist Du ab sofort enterbt, verschwinde Du schwule Sau, ich will Dich nie wieder sehen. Sieh zu wie Du künftig klar kommst, Geld kannst Du von uns keines mehr erwarten. Ich verstoße Dich und Du bist nicht mehr mein Enkel und wenn Du irgendwem davon erzählst, dann bring ich Dich um."

Geschockt über die derart eskalierte Situation waren Johann Junior und ich erst einmal sprachlos und standen nur so da, als die Stille plötzlich von einer anderen Stimme unterbrochen wurde.

„Jetzt wollen wir doch alle mal wieder vernünftig werden."

„Was willst Du denn hier, Xaver? Aber das passt ja wie die Faust auf´s Auge, dass Du verkommenes Subjekt gerade in dieser Situation hier auftauchst. Ich habe ja schon mitbekommen, dass Du nach dem Tode Deines Alten wieder in Balderschwang bist. Der hatte es damals richtig gemacht, als Deine Sauereien ans Licht kamen, hat er Dich zum Teufel geschickt. Und genauso werde ich das hier auch regeln und überhaupt was hast Du hier zu suchen, das ist eine Familienangelegenheit."

„Liebster Walter, da hast Du natürlich Recht, aber mit dem kleinen Unterschied, dass entgegen meiner Geschichte damals, ich Dir dieses Mal einen Strich durch die Rechnung machen werde. Du wirst hier niemanden entlassen und auch Dein Enkel, der einzige der neben Dominik etwas von der heutigen Wirtschaft versteht, wird weiter dabei sein, damit Wiesenhuber Riedelmayr nicht den Bach runtergeht.

Das haben Du und Dein verkalkter Sohn ja fast hinbekommen, aber das werde ich zu verhindern wissen."

„Du hast doch hier rein gar nichts zu sagen. Was willst Du denn gegen unsere Entscheidung machen?"

„Weil ich es sage, darum!"

„Und Du glaubst, dass wir gerade auf Dich hören werden?"

„Das werdet Ihr wohl müssen?"

„Wie kommst Du denn auf diese Schnapsidee?"

„Weil...." Und bevor er weitersprach und die Katze aus dem Sack ließ, schaute er jedem von uns noch einmal ins Gesicht, als plötzlich auch Vinzenz den Raum betrat.

„Weil Ich, Xaver Herzog seit heute die absolute Mehrheit bei WIesenhuber & Riedelmayr übernommen habe und Ihr daher jetzt nach meiner Pfeife tanzen werdet. Darum."

„Du blöffst!"

„Glaubt das ruhig, aber das wird Euch nichts mehr helfen."

„Xaver, alter Freund, man kann doch über alles reden. Waren wir nicht früher einmal wie Brüder?" warf Johann Wiesenhuber Senior ein.

„Ja, das waren wir einmal, bis Du spitz gekriegt hast, dass ich es mit Männern treibe und als Eure Firma damals den Bach runterging, hat Euch mein Alter als Dank dafür, dass Ihr ihm die Wahrheit über mich gesagt habt, aus der Patsche geholfen. Von da ab war es dann vorbei mit dem Bruder sein. Damals hätte ich Dich so gebraucht, aber Du hast mich genauso im Stich gelassen, wie alle anderen hier. Also warum sollte ich jetzt Euch helfen?"

Walter Wiesenhuber hatte die Beherrschung wiedererlangt und schaltete sich ein:

„Nun gut, wenn das mit der Mehrheit stimmt, können wir eh nichts mehr dagegen tun, aber Johann wird nicht mehr für uns arbeiten. Das kannst Du nicht von uns verlangen. Nicht nachdem was er uns angetan hat. Das kann er doch nicht von uns verlangen, nicht wahr, Herr Dörflinger, oder?"

„Das kann er und das wird er."

„Das müssen Sie als unser Anwalt unter allen Umständen verhindern."

„Bedaure, das kann ich nicht!"

„Sie müssen, ich befehle es Ihnen!"

„Sie haben mir gar nichts mehr zu befehlen, da ich ab sofort nicht mehr für Sie arbeite, sondern in den Dienst von Xaver getreten bin. Grüß Dich Dominik, da sind wir gerade noch richtig gekommen!"

Er nahm mich in den Arm und küsste mich auf den Mund und drehte sich zu den Wiesenhubers um:

„Oder würden Sie etwa wissentlich weiterhin einen schwulen Rechtsanwalt beschäftigen?"

Die beiden Alten wurden zunehmend bleicher.

„Irrtum, mein lieber Walter," fuhr Xaver fort, „er wird zukünftig die Firma sogar gemeinsam mit Dominik leiten und Ihr werdet Ihnen untergeben sein, gesetzt den Fall, dass ihr diese Schmach hinnehmen wollt. Es steht Euch natürlich frei zu gehen und Euren Lebensabend woanders zu genießen. Ich werde Euch bestimmt keine Steine in den Weg legen."

Das saß. Beide sahen ihre Felle hinweg schwimmen.

„Xaver, mir scheint Du hast die besseren Karten und ich wusste immer wann ich verloren habe, aber eines verrat mir bitte noch. Dein Hass auf uns ist verständlich. Aber wieso verschonst Du Johann, er ist schließlich auch ein Wiesenhuber?"

„Weil Johann Katjas ein und alles war und er damals noch zu klein war und mit der ganzen Sache nichts zu tun hat. Er kann nichts für Eure Ränkespiele und ich würde es mir nie verzeihen, wenn er unter der Situation noch mehr leiden müsste, als er es ohnehin schon die ganzen Jahre musste, besonders seit sie tot ist."

„Ja, Katja und Du, Ihr wart immer füreinander da. Manchmal war ich sogar richtig eifersüchtig auf Dich, weil Du beinahe mehr Zeit mit ihr verbracht hast, als ich. Aber ich wusste ja, dass Du keine Konkurrenz für mich warst."

„Du hast sie vernachlässigt, hast immer nur das Geschäft im Kopf gehabt. Sie war sehr unglücklich und wünschte sich nichts sehnlicher als ein Kind. Aber Du warst ja immer zu beschäftigt und so blieb sie alleine. Bis dann endlich Johann auf die Welt kam, da blühte sie wieder auf."

Johann Senior schwieg, setzte sich und wurde auf einmal kreidebleich. Walter ging zu ihm hin und fragte besorgt:

„Mein Sohn, was ist auf einmal mit Dir?"

„Nichts Vater, mir werden nur gerade ein paar Dinge klar."

„Was für Dinge?"

„Sagtest Du nicht noch vor ein paar Minuten, dass Du schon immer das Gefühl hattest, dass Johann kein echter Wiesenhuber sei?"

„Ja, weil Katja ihn immer so verhätschelt hat und daher nie ein richtiger Kerl aus ihm wurde."

„Nein, Du hattest recht. Ich wusste ja wie sehr Katja sich immer ein Kind gewünscht hat und wie glücklich es auch Dich gemacht hat, als wir Dir endlich den heiß ersehnten Enkel vorweisen konnten. Ich habe mich kurz nach seiner Geburt untersuchen lassen, ich bin zeugungsunfähig, ich kann gar nicht sein Vater sein. Also musste ein anderer der Vater sein, aber ich wollte auch gar nicht wissen wer es war. Ich war froh Dir endlich einen Stammhalter und Erben vorweisen zu können und Du warst so stolz auf mich."

Ein langes Schweigen unterbrach seine Rede.

„Auf Xaver wäre ich dabei nie gekommen."

„Stimmt das, Xaver?" forderte Wiesenhuber jun. ihn auf.

„Ja Johann, ich bin Dein Vater. Da Deine Mutter nicht schwanger wurde von Johann, hat sich mich gebeten mit ihr zu schlafen, damit sie endlich ein Kind haben konnte. Ich musste ihr natürlich versprechen, mit niemanden darüber zu reden. Ja und dann kam meine Geschichte ans Licht und ich musste fort, aber ich habe Deinen Lebensweg immer irgendwie begleitet, auch wenn ich nicht für Dich da sein konnte.

Deine Mutter hat mir bis kurz vor Ihrem Tode immer geschrieben, was Du machst und mir Bilder geschickt. Als sie letztes Jahr kurz nach meinem Vater starb, hatte ich bereits angefangen meine Rückkehr vorzubereiten und einen Versuch zu wagen, mich Dir zu nähern. Leider zu spät. Ich kann das Geschehene nicht entschuldigen, aber ich hoffe wir können eines Tages mal in aller Ruhe darüber reden."

Das war alles zu viel für ihn und Johann Junior rannte hinaus. Xaver forderte mich auf, Tony Bescheid zu geben, damit er sich um ihn kümmern könne.

Zu den Wiesenhubers sagte er dann nur noch:

„So meine Herren, ich glaube es ist alles gesagt. Ich bitte Euch bis Montag das Büro geräumt zu haben. Solltet Ihr Euch entscheiden hier zu bleiben, werdet Ihr neue Büros bekommen. Bis auf weiteres werde ich hier das Regiment übernehmen und hoffentlich von Dominik und von meinem Sohn unterstützt werden."

Happy End mit einer großen Unbekannten

Es war der 14. Juni und ich erwachte bereits früh. Josef war bereits wach und lächelte mich an.

„Guten Morgen, mein Liebling. Gut geschlafen vor unserem großen Tag?"

„Wie ein Murmeltier und Du?"

„Es geht so, ich bin schrecklich aufgeregt und schon ne Weile wach."

Plötzlich flog die Tür auf und die ganze Meute stürmte in unser Schlafzimmer. Richard hatte ein Tablett mit Kaffee dabei und Alois, Karl und er machten es sich auf unserem Bett gemütlich.

„Na da sind ja auch die Brautjungfern. Wieso habt Ihr denn noch nicht Eure Kleidchen an, Jungs?"

„Das Kampfdirndl ist noch im Trockner, Du alter Grantler, wird Zeit, dass Dich Nicki an die Kandare nimmt und Dir Dein vorlautes Maul stopft."

„Schon gut, was steht an, Männer?"

„Wir haben ein Frühstück bereitet, dass wir gerne noch einmal mit Euch in Ruhe zu uns nehmen möchten, bevor die 1. Gäste eintreffen oder wart ihr noch beim letzten vorehelichen Geschlechtsverkehr?"

„Nein, wir wollten gerade dazu kommen, aber Ihr habt uns gestört."

„Na macht nichts, dann wird die Hochzeitsnacht umso geiler! Also raus aus den Federn!"

Wie auf Kommando zogen uns die 3 die Bettdecken weg, so dass wir wie Gott uns geschaffen hatte, vor ihnen lagen.

„Nun schaut Euch des an, diese ausgeschamte Gesindel. Die schlafen auch noch nackt."

Lachend warfen wir uns in unsere Bademäntel und stiefelten nach unten.

Nach einem ausgiebigen Frühstück, klingelte der Postbote und ich ging zur Tür. Vollbeladen stand er dort mit einer Menge Briefe und Päckchen, die er mir sogleich in die Arme drückte. Vollbeladen rief ich Josef zur Hilfe, der auch gleich dazu kam.

„Kannst Du mir was abnehmen?"

„Klar aber erst einmal bedecke ich Deine Blöße, sonst wir unser Wanninger noch nervös."

Auch aus meinem Bademantel bei Josef war ich irgendwie „rausgewachsen" und unter der Last der ganzen Geschenke war mir unbemerkt mein Gürtel aufgegangen.

„Grüß Dich Robert.

"Meinen allerherzlichsten Glückwunsch zu Deiner Hochzeit und zu diesem Prachtexemplar. Du bist echt zu beneiden."

„Komm rein, trinkst einen mit?"

„Gerne, wenn Du mir deinen zukünftigen Gatten auch mal vorstellst."

„Ach ja, Ihr kennt Euch ja noch gar nicht. Robert, das ist Nicki, mein Dominik. Dominik, das ist der Robert, er war sehr lange weg zur Reha, er hatte letzten Herbst einen schweren Motorradunfall und daher seid Ihr Euch noch nicht begegnet. Seit wann biste denn wieder da?"

„Meine 1. Woche im Dienst, ich war das Rumsitzen so was von leid. Aber darf ich denn auch die Braut küssen?"

"Wer hier die Braut ist, müssen wir noch ausknobeln!" konterte ich und versuchte ihn zu küssen, was bei diesem 2 Meter Mann beinahe unmöglich war.

Er half mir dabei und hob mich in die Höhe und drückte mir einen fetten Knutscher auf den Mund.

„Herzlichen Glückwünsch, Dominik, alles Gute für Dich und natürlich auch für Dich Josef. Meine Güte, dass Du noch mal unter die Haube kommst, hätte ich niemals für möglich gehalten."

Als er mich wieder aus seinen Armen entließ und auf dem Boden absetzte, vernahm ich weitere bekannte Stimmen.

„Nun schaut Euch das an, heute will er heiraten und springt hier nackert vor´m Postboten rum."

Doch diese ganze Umarm und Gratulieraktion war mir mein Bademantel ein zweites Mal aufgesprungen.

„Grüßt Euch, Vinzenz, Tony und Johann."

„Hallo Dominik, Hallo Josef, Guten Morgen Herr... Mensch Robert altes Haus, biste auch endlich wieder fit!"

„Wie Du siehst, Vinzenz!"

„Kommste auch zur Hochzeit?"

„Wenn ich mitfeiern darf?"

„Du Spinner, wenn ich gewusst hätte, dass Du wieder daheim bist, hätte ich Dich natürlich auch eingeladen, aber so lange wie wir uns schon kennen, ist das doch eigentlich keine Frage?"

Plötzlich stand Alois mit einem Tablett Prosecco in der Tür:

„Da Ihr ja lieber hier draußen bleibt, anstatt zu uns zu kommen, dacht ich bring Euch mal was zum Anstoßen raus."

„Unsinn, jetzt kommt mal alle rein!"

„Moment," rief ich, „gib mir mal 2 Gläser, ich muss da noch was klären." Ich schnappte mir 2 Gläser und deute Johann mir zu folgen.

„Lieber Johann, wir hatten ja nicht den besten Anfang. Aber das haben wir ja mittlerweile geklärt. Aber ich möchte Dir noch einmal ganz herzlich danken, wie Du gestern für mich Partei ergriffen hast. Das hat mich sehr beeindruckt und bestätigt mir, dass Du ein sehr anständiger Kerl bist und darauf möchte ich mit Dir gerne anstoßen."

„Ach iwo," winkte er ab.

„Das war längst überfällig und ich habe mir das von meinen Alten viel zu lange bieten lassen. Irgendwo habe ich das auch für mich getan, wenn Du verstehst was ich meine?"

„Ja so kam es mir auch vor, dass Du da was raus gelassen hast, was sehr lange in Dir rumort hat. Aber ich fand es dennoch sehr mutig von Dir, da dies ein sehr großer Schritt für Dich war, ohne Angst vor den Konsequenzen zu haben, der Dein ganzes Leben hätte verändern können."

„Ja, meine Familie und mein Geld wär ich los gewesen, aber es kam dann ja doch anders als erwartet."

„Ja Xavers Geständnis hat mich auch ganz schön umgehauen. Habt Ihr mittlerweile mal darüber gesprochen?"

„Nein, noch nicht, ich brauch noch ein wenig um damit klar zu kommen!"

„Aber Du hegst keinen Groll gegen ihm?"

„Nein, keineswegs, aber das hat mein Leben doch ganz schön auf den Kopf gestellt. Und ich brauche noch etwas Zeit bevor ich Vater zu ihm sagen kann."

„Du ich denke, dass er das gar nicht erwartet, aber aussprechen solltet Ihr euch bei Zeiten."

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