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Der Moppel

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Staunend sah Frank erst meine Mutter und dann mich an. Ich nickte nur.

„Bitte, wir reden heute Abend darüber. Ok?"

Er konnte nur nicken und ich sah ihm an, dass er am Grübeln war. Um kurz nach 9 holten wir Alina ab. Auch trug ein einfarbiges, dunkelblaues Kostüm und sah ebenfalls sehr geschäftsmäßig aus. Weiterhin trug sie eine Aktentasche über die Schulter hängend.

„Was ist denn da drinnen?" fragte ich sie erstaunt.

„Ich hab den Film auf eine CD gebrannt, eine Kopie noch gesichert, dann war ich gestern noch bei einigen aus unserer Klasse, die mitbekommen haben, was Michelle und ihr Vater gemacht haben. Habe von ihnen unterschriebene Bericht, und auch 2 Videos, was Michelle so in der Pause abgezogen hat. Ich hab sogar die ganze Aktion in der Klasse von ihr drauf. Der Andi hatte das mit der Hand in Franks Hose mitbekommen, dachte er könnte dir etwas besser in den Ausschnitt filmen, trotz Katrin, war ihm auch danach peinlich, der findet dich echt nett, aber nur als Freundin und nicht als --die- Freundin, du verstehst. Dafür hat er ja Katrin. Und somit ist Michelles Anmache, ihre entblößten Euter und Franks Antworten gut zu sehen und zu hören. Und die Aktion von der Pause hab ich auch bekommen. Ich wusste nicht, ob du das später mal brauchst."

„Alina, du bist ein Schatz, wenn ich dich nicht hätte. Du bist wirklich eine Freundin, danke. Es tut mir immer mehr leid, was ich dir alles an den Kopf geworfen hab."

„Ach Lisa, vergiss es. Ich hab diesen Rüffel auch verdient. Solange wir uns wieder lieb haben, ist mir alles egal. Und ich hab Jochen das erzählt, seine Schimpfe war sogar noch heftiger."

Da vielen wir uns lachend in die Arme drückten uns bis Frank hüstelte:

„Ladys, ich will nicht drängen, aber wir haben einen Termin."

Schnell eingestiegen und nach wenigen Minuten waren wir in der Firma. Diesmal parkte ich auf dem Besucherparkplatz. Papas Sekretärin Fr. Müller erwartete uns bereits und drückte Frank und Alina einen Besucherausweiß in die Hand. Nur ich bekam, zu meinem Erstaunen einen Ansteckausweiß mit meinem Bild darauf. Und als Text stand da mein vollständiger Name und als Funktionsbeschreibung nur ein Wort und das sorgte bei mir noch mehr erstaunen. Es lautete: -Geschäftsleitung- Es wurde somit nach außen sichtbar, dass ich auch hier her gehörte. Fr. Müller reichte mir die Hand und sagte nur stolz:

„Gratuliere Lisa, oder soll ich hier in der Firma da besser Fr. Schmidt sagen? Ach was, hier bist du nun mein Boss, wenn andere dabei sind, ich sieze dich, aber sonst bleibst du meine kleine Lisa. Und nun Frau Schmidt, wollen wir los, ihr Meeting wartet. Alle sind da und ihr Vater hat mich von dem Vorfall gestern erzählt."

„Ja Fr. Müller. Ich möchte sie bitten, noch einen Fernseher und ein Abspielgerät zu besorgen. Es könnte sein, dass ich zur Untermauerung meiner Rede ein Abspielgerät brauche."

„Wir haben dort einen Laptop mit Laufwerk, einen Beamer und Lautsprecher. Reicht das?"

„Ja, danke. Wie viele Führungskräfte werden denn anwesend sein?"

„Alle, vom Abteilungsleiter über die Bereichsleiter, anwesenden Niederlassungsleiter und so 3 Gäste von befreundeten Firmen, mit denen wir eng zusammen arbeiten. Der Betriebsrat ist auch anwesend, mit dem können sie auch Reden. Der hat um eine Unterredung mit ihnen gebeten und ihr Vater hat zugestimmt."

„Oh, an das --Sie- muss ich mich noch gewöhnen. Also ab in die Höhle des Löwen."

Mittlerweile waren wir vor dem Besprechungsraum eingetroffen. Ich wollte klopfen aber Fr. Müller schüttelte den Kopf.

„Lisa, du bist jetzt auch hier Chef und als solcher klopft man nicht an. Man wird erwartet und andere warten auf dein Erscheinen wann du es für richtig erachtest. Also Kopf hoch und hol dir dein Reicht. Ich steh in der Ecke und drück dir die Daumen."

Einmal tief durchatmen und mit einer Selbstverständlichkeit öffne ich die Tür und steuerte auf meinen Vater zu, der mich lächelnd erwartete. Ich nickte ihm zu, drehte mich um und sah in den Raum. Was? So viele? Ich denke mal, es werden so um die 70 / 80 Personen sein, da drunter auch ein paar Frauen. Selbst der Küchenchef, der Lager und der Fuhrparkleiter waren anwesend. Seitlich saß Michelles Vater, der mich süffisant angrinste. Frank und Alina gingen auf die andere Seite, wo unter anderem Alinas Vater saß. Der sah sie fragend an aber sie grinste ihn Schulterzuckend an. Als er was sagen wollte, legte sie nur einen Finger auf den Mund.

„Guten Morgen, meine Damen und Herren. Ich möchte mich denjenigen Vorstellen, die mich noch nicht kennen. Ich bin Lisa Schmidt und Mitinhaberin dieser Firma."

Da fiel Michelles Vater die Farbe aus dem Gesicht, sein Grinsen war wie weggewischt.

„Ich habe mir gedacht, da mir ja ein großer Teil dieser Firma gehört, wird es Zeit, dass ich mich hier mit diversen Abläufen vertraut mache. Ich werde in den Sommerferien hier arbeiten. Mein Freund ebenfalls. Ich bitte sie darum, mich dann wie eine Azubi zu behandeln, sonst lerne ich das nicht. Ob ich später hier oder in einem befreundeten Unternehmung meine Ausbildung weiterführe, werde ich mit dem Geschäftsführer noch besprechen."

Da hörte ich, wie mein Vater ein Lachen unterdrücken musste. Ich drehte mich um und sah ihn finster an. Schlagartig war er ruhig. Im Saal war eine Unruhe und ich sprach leiser weiter. Da sagte jemand aus der 7. oder 8. Reihe, ich wäre zu leise, man könnte mich nicht verstehen. Da fixierte ich ihn, sah mir die Schwätzer durchdringend an, die ihr Gespräch einstellten. Ich sagte dann im selben, neutralen Tonfall nur:

„Ich spreche nicht zu leise, sondern sie sind zu laut."

Nun konnte ich bei meinen Ausführungen auf ungeteilte Aufmerksamkeit zurückgreifen. Ich ließ meinen Blick durch den Saal wandern und fuhr fort mit meinem Vortrag:

„Was mich natürlich besonders interessiert, als Berufseinsteiger, sind die Ausbildungs-- und Fortbildungsmöglichkeiten in dieser Firma, Welche Perspektiven bietet sich nach Beendigung der hier erfolgten Ausbildung. Dazu gehört natürlich auch der Umgang der Mitarbeiter untereinander und wie wird die Firma nach Außen hin dargestellt. Wie sehr werden die Mitarbeiter von den Führungskräften respektiert und gefördert. Welches Verhalten wird an den Tag gelegt. Ich habe da ein Beispiel, wie dieses nicht erfolgen soll. Alina, würdest du bitte die erste CD einlegen."

Während Alina nach vorne kam, ging ich zum internen Telefon und orderte 2 Mann vom Werkschutz, die vor der Tür warten sollten.

Der Film lief an und man sah Michelle, wie sie sich über Frank und mich Lustig machte, ihre Brüste entblößte und diesen ganzen ordinären Kram von sich gab. Michelles Vater wollte aufstehen und rief wütend:

„So einen Scheiß, das muss ich mir nicht bieten lassen, nicht von so einer Göre."

Ich starrte ihn nur an und sagte mit schneidender Kälte:

„Setzten sie sich, Dr. Meyer."

Wie vor die Wand gelaufen stand er still und setzte sich wütend.

„Meine Damen und Herren, dies ist nicht das Verhalten, was ich in dieser Firma dulden werde. Dies war ein Vorgang, der gestern mir passierte. Bitte Alina, weiter."

Nun wurde gezeigt und deutlich hörbar, was auf dem Pausenhof abging. Jeder hatte nun Michhelle als die Tochter von Dr. Meyer erkannt.

Deutlich hörte man --Jungfrauenalarm- und was Michelle über ihr geschenktes Pornomagazin sagte und was sie Frank anbot.

„Also, wie jeder mitbekam, und das nur am Rande, sind mein Freund und ich noch Jungfrau. Na und? Das war jeder einmal oder ist das noch jemand im Saal? Nein Alina, ich meine nicht dein Sternzeichen."

Da lachten alle, bis auf Dr. Meyer.

„Also, wie sie es deutlich verfolgen konnten, und dank einiger Mitschüler, die dieses aufgenommen haben, sehen sie, was ganz massives Mobbing ist. So etwas will ich hier nicht sehen oder hören. Und nun kommen wir zum Verhalten von Nichtmitschülern."

Nun sah man das Video von Alina, wie sie Michelle und ihren Vater filmte, was dieser für Obzönitäten von sich gab. Als er mir dann an die Brust ging hielt ich das Bild an.

„Und hier haben wir neben der Beleidigung und des Mobbings auch noch eine sexuelle Belästigung und Nötigung. Und sie sind still Hrrr. Dr. Meyer. Mein Vater wollte zur Polizei, aber das würde nichts ändern, oder Hrr. Doktor?"

Fest fixierte ich ihn mit meinem Blick. Wütend kniff er seine Lippen zusammen, sagte aber nichts.

„Keine Antwort ist auch eine Antwort. Ich nehme somit mir das Recht heraus, als Miteigentümer dieser Firma, und das betrifft jetzt sie Hr. Dr. Meyer. Sie sind mit sofortiger Wirkung, ohne Frist gekündigt. Sie haben innerhalb von einer Stunde das Gelände zu verlassen. 2 Mitarbeiter vom Werkschutz werden sie begleiten und dafür Sorgen, dass sie diese Zeit sinnvoll nutzen."

„Du kleines dreckiges Gör kannst mich nicht kündigen. Ich hab einen Vertrag mit deinem Vater. Da geh ich eher vor Gericht."

„Ja, Hrrr. Dr. Meyer. Tun Sie mir den Gefallen. Diese Videos sind Beweismittel meiner Partei und sie sollen froh sein, dass ich Sie und ihre Tochter nicht angezeigt habe. Dieses Material sorgt dafür, dass sie so schnell nirgendwo mehr eine Anstellung bekommen. Ich freue mich darauf dieses mit ihnen vor Gericht noch einmal zu erörtern. Und da sie sich ja so bildlich ausdrücken können, erwidere ich dies: Sie haben mir an die Brust gefasst und aufs übelste beleidigt, aber ich hab sie grade gefickt und nun gehen sie mir aus den Augen."

Da öffnete sich die Tür, der Werkschutz kam und begleitete den Ex-Mitarbeiter heraus. Erst einmal war alles still bis einer Klatschte und der Saal tobte. Da spürte ich meinen Vater hinter mir, wie er den Arm um mich legte und mir ins Ohr flüsterte:

„Gut gemacht, mein großes Mädchen. Das war der Wahnsinn. Du hast sie in der Hand gehabt und mit ihnen gespielt. Das hätte ich dir nicht zugetraut. Und nun, mach weiter. Die warten auf dich."

„So, ich habe mir ein paar Gedanken gemacht, wie das hier weitergehen soll. Ich habe mir gedacht, wir werden das Ausbildungskonzept erweitern. Wir werden den jungen Menschen, wie ich ja auch einer bin, bessere Praktikas anbieten, auch innerhalb der Ausbildung. Nur, die, die zufrieden und gut ausgebildet sind werden mit Freude in diesem Unternehmen sich verwirklichen können. Das Prämiensystem für sinnvolle Verbesserungen oder Entwicklungen wird verbessert. Aber das werde ich mit der Geschäftsleitung weiter erörtern und natürlich auch mit dem Betriebsrat und der Ausbildungsleitung erörtern. Und nun bitte entschuldigen sie mich. Ich wurde um eine Unterredung mit dem Betriebsrat gebeten. Papa machst du,.. ups, Herr Schmidt würden sie bitte weitermachen."

Bei meinem Versprecher waren alle am Lachen, aber man merkte, es war nicht böse gemeint. Die Unterredung mit dem Betriebsrat dauerte ungefähr eine halbe Stunde, in der Zeit war erst einmal Pause im Saal. Nach der angehängten Mittagspause, sah ich noch, wie Michelles Vater mit einem Taxi abgeholt wurde. Da stand plötzlich mein Vater hinter mir und sah ebenfalls aufs Taxi.

„Tja, er hatte halt bis eben einen Firmenwagen. Lisa mein Schatz, hab ich dir schon gesagt, wie stolz du mich gemacht hast? Mit welcher kalten Professionalität du diesen schweren Gang gegangen bist und mit welcher berechnenden Effektivität du ihn entlassen hast? Ich konnte nicht glauben, dass mein kleines, süßes Mädchen so selbstsicher und kraftvoll beim ersten Mal auftreten kann und dann direkt noch eine Führungskraft kündigen kann. Aber da haben wir jetzt ein Führungsvakuum zu füllen. Darüber hast du dir keine Gedanken gemacht, oder? Aber ich hab Gott sei Dank schon jemand im Auge den ich abwerben möchte. Komm lass uns wieder in den Saal gehen. Alina und Frank sind auch noch im Saal."

So ging ich im Arm von meinem Vater in den Saal. Nun fiel die Spannung von mir und ich zitterte.

„Hey Schätzchen, das Schwere ist vorbei. Nun müssen wir beraten, wen wir nun für diese Stelle aussuchen."

Mein Vater drückte mich auf den zweiten Stuhl hinter dem aufgestellten Tisch. Ich saß etwas erhöht und konnte alle Betrachten. Da fing mein Vater mit seiner Rede an.

„So, jetzt haben sie alle meine Tochter kennengelernt und sie wird in diesem Unternehmen des Öfteren anzutreffen sein. Und wie sie ist, bzw. sein kann haben nicht nur sie, sondern auch ich gesehen. Ich bin echt stolz auf sie."

Da wurde ich rot und rutschte tiefer in meinen Stuhl, aber das nützte nichts, ich war immer noch von allen zu sehen, und sie lächelten mich alle an.

„Aber jetzt zum geschäftlichen. Durch die von meiner Tochter ausgesprochene Kündigung hat sich ein Vakuum ergeben. Nur so am Rande, ich wäre gnädiger gewesen, aber eigentlich hat sie Recht. Wenn wir ein solches Verhalte dulden, sind wir nicht besser als der Täter. Also wieder zurück, wie besetzten wir diese Stelle. Ich hab da jemanden im Auge, den ich erst Fragen und Abwerben muss. Und er ist hier im Saal. Sie kennen ihn als einfachen Lagerarbeiter, aber ist in seinem Land eine Korrifäe in der Elekto-Technik gewesen. Ich habe vor sie ihm zu übertragen. Sie alle kennen ihn hier als einfachen Lagerarbeiter. Kommen sie bitte nach vorne, Hr. Dr. Lempinski."

Sprachlos sah ich meinen Vater an, danach Frank. Dem liefen die Tränen aus den Augen und Alina hielt ihn lächelnd im Arm. Und da sahen wir ihn. Franks Vater, bis eben noch Lagerarbeiter Lempinski und nun Dr. Lempinski. Aufrecht und voller Würde schritt Franks Vater in seiner einfachen Latzhose durch alle Anzugträger. Alle, an denen er vorbei ging, standen auf und Applaudierten ihm. Als er bei meinem Vater angekommen war, mein Vater ging ihm entgegen und streckte ihm die Hand entgegen und zog ihn neben mich. Lächelnd sah ich ihn an und suchte mit meinen Augen Frank. Er kam langsam nach vorne und stellte sich neben mich. Abwartend, jedem Atemzug lauschend, warteten wir auf Papas Frage und noch viel wichtiger, auf die Antwort.

„Sie bekommen natürlich dieselben Vergünstigungen und das Gehalt von Hrn. Dr. Meyer. Wir helfen auch mit der Suche nach einer größeren Wohnung oder wenn sie lieber haben einem Haus. Nun? Was sagen sie? Ich weiß, ich hab sie gerade damit überfahren, wie mich eben meine Tochter. Aber das sie bei uns sind, ist ein Glücksgriff für die Firma, und das ihr Sohn der Freund und Partner meiner Tochter ist, das ist ein Glücksgriff für meine Familie. Und?"

„Herr Direktor, ich werde dann aber nicht einfach sein. Ich habe einige Ideen, die ich in meiner Heimat nicht verwirklichen durfte, aber glaube, dass sie die Entwicklung verbessern und auf lange Sicht die Kosten senken. Wenn sie sich darauf einlassen können, dann sage ich ja."

Nie wieder sah ich einen Mann, der selbst in einem so dreckigen, verschlissenen Blaumann, solch eine Würde und Wissen ausstrahlte. Er brauchte keinen Anzug, er wirkte durch seine Person. Und als diese Abmachung mit einem Handschlag besiegelt wurde, brandete erneut Applaus auf.

„Hr. Doktor, ich hätte da noch eine Bitte."

„Ja Hr. Direktor?"

„Schauen sie sich unsere Kinder an. Die platzen vor Freude. Würden sie mir und ihrer Familie die Freude machen, dieses besondere Ereignis bei uns zu feiern? Ich muss das Eintreten meiner Tochter in die Firma feiern und da möchte Frank natürlich dabei sein und er möchte auch gerne mit ihnen feiern, aber kann sich nicht teilen. Erlösen wir doch die Kinder, bitte."

„Gut, aber von meinem ersten Gehalt revanchiere ich mich."

Freudig umarmte Frank seinen und ich meinen Vater. Franks Vater bekam auch einen Drücker und schnell waren wir weg. Alina, war natürlich heute Abend mit dabei. Ich kaufte fürs Grillen ein und alles Mögliche sonst noch dazu. Wir müssen ja komisch ausgesehen haben, wir jungen Leute in diesem Aufzug, mit den vielen Lebensmitteln. Zu Hause sah uns meine Mutter an, wie wir nach 5 Minuten umgezogen wieder unten waren und in der Küche verschwanden. Sonst waren wir nach einer Entschuldigung, wir würden gleich wiederkommen mindestens eine Stunde lang weg, aber diesmal waren wir nach 5 Minuten bereits in der Küche am Arbeiten. Sie grinste, schüttelte den Kopf und packte mit an. Ich sah nach, ob genug Getränke in der Kühlung war, draußen genug Platz und genug Tische bereit standen, und und und.

3 Stunden später holte ich in 2 Fahrten Franks Familie ab. Sie staunten über unseres Haus und wie freundlich sie von uns aufgenommen wurden. Ania kannte es hier ja schon aber Natascha staunte, vor allem über mein, bzw. Frank und mein Zimmer. Christof und seine Großeltern saßen in bequemen Sesseln auf der Terrasse während wir die Mädels herumführten. Den Wellnessbereich fanden sie klasse und sie luchsten mir indirekt ab, sie doch mal zum Saunieren einzuladen. Lachend stimmte ich zu.

Aber warum sie heute bei uns waren, wussten sie nicht, wie auch meine Mutter nicht. Wir hatten einfach gerne Gäste. Ungefähr eine Stunde später war Franks Vater mit meinem zu uns gekommen. Er fühlte sich in unserer noblen Umgebung in seinen Alltagssachen nicht wohl. Mein Vater noch im Anzug und wir waren ja auch mittlerweile wieder chicker angezogen und so zog ich Frank mit in mein Zimmer. Ich gab ihm seine Jeans und ein T-Shirt und zog mir selbst Jeans und Shirt an. So waren wir nicht overdressed und Franks Vater entspannte sich sichtlich als auch mein Vater einfach in Jeans und Polo-Shirt auftauchte. Es wurde ein lustiger Abend und als mein Vater erzählte, wie ich Michelles Vater abserviert hatte und die Führungsriege begeistert hatte, liefen meiner Mutter die Tränen vor Stolz. Nur meine Mutter und auch Franks Vater wussten nicht, was mit Michelle abgelaufen war, warum ich ihren Vater rausgeschmissen hatte. Alina nahm beide mit ins Wohnzimmer und spielte die CD's ab. Zornig kamen beide wieder auf die Terrasse. Meine Mutter wurde sogar ausfallend und fluchte in einer Art, die ich von ihr nicht kannte. Dieses sanfte Wesen war so wütend. Von ihr hörte ich kein Bedauern was mir wiederfahren war, sie sagte nur:

„Lisa, gut gemacht. So einen Arsch brauchen wir nicht. Von dem, was Alina erzählt hat, hast du ihn richtig fertig gemacht. Man merkt es, du bist die Tochter deines Vaters, sanft aber wenn es sein muss knallhart. Du machst mich stolz"

Oh, sowas hab ich von meiner Mutter seit langem nicht mehr gehört. Umso mehr freute es mich. Langsam lockerte sich die Stimmung wieder auf und ungern sahen wir nach ein paar Stunden, es war mittlerweile morgens, die Familie Lempinski nach Hause fahren. Wir räumten noch schnell das wichtigste weg und dann legten Frank und ich uns müde ins Bett. In 5 Stunden mussten wir ja schon wieder in der Schule sein. Also nur noch in den Arm legen, Kuss und schon fielen uns die Augen zu. Wir schliefen zwar gut zusammen, aber es war definitiv zu kurz. So saßen wir mit Augenrändern in der Klasse. Wir wurden natürlich beobachtet, es hatte keiner der Schule gedacht, dass wir nach dem Vorfall vorgestern so schnell wieder in der Schule wären, und vor allem fragten sich alle, wo Michelle wäre, sie, die doch sonst versuchte immer der Mittelpunkt der Schule zu sein, nicht erschien. Nach einer Stunde und nachdem Michelle auf keinen Anruf ihrer Bewunderer entgegen nahm wurde unsere Klassenlehrerin gefragt. Die gab bereitwillig Auskunft, dass auf Grund eines ungenannten Vorfalls Michelle die Schule gewechselt hätte und wahrscheinlich wegziehen würde. Stumm sah uns Fr. Michels an. Frank und ich lächelten nur nichtssagend. Ich hatte Michelle gewarnt, wer mit mir Krieg will, bekommt ihn. Sie hatte verloren. Freuen? Freuen hab ich mich da rüber nicht. Es ist immer traurig so etwas durchziehen zu müssen, und vor allem, dass es solche Mensch gab, die sich in der Öffentlichkeit so daneben benehmen konnten.

Franks Genesung schritt immer besser voran und 10 Tage nach dem Überfall, wurde die Naht im Bein gezogen und die Naht an der Stirn. Langsam fingen wir wieder mit dem Joggen an. Und mit dem Schwimmen klappte es auch besser. Seine Nachhilfe half mir auch immer mehr. Es war sogar, dass ich die letzte Mathe-Arbeit als Beste ablieferte, einen halben Punkt besser als Frank. Er hatte vergessen, in einer Aufgabe, einen Schlusssatz zu schreiben, ich hatte das aber, sonst war alles gleich. Ich war stolz auf mich, Frank noch mehr, aber die Krönung war mein Vater. Er lachte, er weinte er strahlte und schaute sich immer wieder meine Arbeit an.