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Der Onkel -- Teil 02

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Gesa
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Merle stöhnte, als er das im Café erklärte, weil es natürlich jedes Mal Umziehen erforderte, wenn es von einem Kurs zum nächsten ging. Am Samstag würde es sogar mindestens viermal Umziehen erfordern, denn für das ältere Publikum am Abend verlangte er von Merle das Tragen eines eleganten Tanzkleides.

Für das geplante Oktoberfest hatte er ein Dirndl ins Auge gefasst, das Merle tragen sollte für das Bild in einer Werbebroschüre, die er verteilen wollte in den Kursen und in den Cafés in der Kleinstadt. In dem Café sagte er das Merle aber noch nicht. Der hatte bereits große Augen bekommen, als er das über den Lederrock hörte.

Natürlich würde er mit der Unterwäsche anfangen. Er kannte da eine Adresse in der Stadt, die bei Transvestiten beliebt war. Deshalb hatte er ja auch Rostock ausgewählt, wo das Risiko, jemanden aus seiner Kleinstadt Güstrow zu treffen, relativ gering war. Vielleicht würde es etwas an Überredung kosten, um Merle dort hinein zu bringen, aber er war zuversichtlich. Mit dem richtigen Hüftgürtel würde Merle eine deutlich sichtbare Taille bekommen und einen flachen Bauch. Das würde den potentiellen Zweifel, dass Merle ein Mädchen war, weiter verringern und erst gar nicht entstehen lassen.

Gleichzeitig regte es seine Fantasie an, dass er der Einzige sein würde, der wüsste, was unter der Fassade der Tanzlehrerin in Ausbildung wirklich steckte. Er war wieder optimistisch über die nahe Zukunft. Von Ida verlassen zu werden, hatte ihn geschmerzt. Danach die Tanzschule beeinträchtigt zu sehen, hatte ihn deprimiert. Er hatte trübe in die Zukunft geschaut. Jetzt fasste er wieder Mut!

Es machte ihm auch Spaß, Merle zu führen und diese Ausbildung zu einem Erfolg werden zu lassen. Zuerst hatte er alle Aktionen mehr aus einer gewissen Wut heraus durchgeführt. Dem Ärger darüber, dass Merle in den Sachen von seiner Ida herumgeschnüffelt hatte. Er hatte seinem Neffen zeigen wollen, dass er so etwas nicht ungestraft tun durfte. Jetzt bekam er mehr und mehr Spaß an der Sache -- und dass nicht nur deshalb, weil er den Erfolg dieser Aktion an dem Echo in der Tanzschule ablesen konnte. Es tat ihm auch einfach gut, nicht mehr allein in dem Haus zu leben. In dem Haus, wo er früher mit Ida gelebt hatte -- und das in der ersten Zeit nach ihrem Verlassen so trostlos leer gewesen war.

Er bezahlte die Rechnung in dem Café und sie machten sich auf den Weg zu dem Laden. Merle stutzte etwas vor dem ominösen Geschäft, aber ging brav mit hinein. Auch seine Erkundigung nach dem Hüftgürtel akzeptierte er mit einem möglichst neutralen Gesicht.

„Gestatten, Reinhard Schuster! Ich möchte für meine ‚Nichte' Elisabeth ‚Sissi' ein, zwei perfekt passende Hüftgürtel kaufen, die eine hübsche Taille und einen flachen Bauch modellieren."

„Gewiss, der Herr. Wir haben eine große Auswahl. Kommen Sie bitte mit zur Anprobe."

Die Verkäuferin mit der tiefen Stimme -- oder war es ein Verkäufer in Frauenkleidern? -- komplimentierte sie zu der Umkleidekabine hin. Reinhard war gespannt, was sie bieten konnten.

17. Merle

„Fräulein Schuster, bitte gehen Sie in die Kabine und ziehen Sie sich bitte bis auf die Unterwäsche aus. Ich werde Ihnen ein paar Stücke zur Auswahl und Anprobe geben. Ihr ‚Onkel' wird bestimmt zufrieden sein, wenn Sie diese vorführen!"

Die amüsierte Betonung auf ‚Fräulein' und ‚Onkel' war nicht zu überhören gewesen, das war bei der Vorstellung als der Onkel von seiner Nichte ‚Sissi' Schuster wohl auch nicht anders zu erwarten. Na, das fing ja heiter an! Mir war nicht gerade wohl zumute -- und in Anbetracht einer Vorführung noch weniger. Na schön, im Moment musste ich wohl mitspielen. Also zog ich das Kleid und die Pumps aus. Ich stand nun hilflos da in diesem Büstenhalter und der Strumpfhose, als der eindeutig tuntige Verkäufer erschien.

„Gut, ziehen Sie das erste über und zeigen Sie es Ihrem Onkel."

Es war eine knappe, fleischfarbene Miederhose aus elastischem Material mit einem längeren Beinansatz, die ich nur mit Mühe überziehen konnte. Bevor ich mich vor ihm drehen konnte, schüttelte Onkel Reinhard wortlos den Kopf, als er auf meine Oberschenkel blickte.

„Ich verstehe, Ihnen schwebt etwas vor, was keinen Beinansatz hat, nicht wahr, Herr Schuster? Gut, Fräulein, ziehen Sie Ihre Strumpfhose aus und dann das Dritte über, das Schwarze, und zeigen Sie es Ihrem Onkel."

Das glänzende, schwarze Ding war erheblich länger und reichte mir oben bis an den Rippenansatz und unten bald bis zur Mitte der Oberschenkel. Es war ausgesprochen beengend. Ich verzog das Gesicht, als das korsettähnliche Ungetüm auch noch auf jeder Seite drei sehr breite, schwarze Strapse mit silberglänzenden, voluminösen Metallclips aufwies. Es sah ... sehr ungewöhnlich aus.

„Onkel Reinhard, das ist doch schwarz, und so, so ordinär... und unbequem ist es auch noch!"

Ich rümpfte die Nase und schüttelte energisch den Kopf. Bisher hatte ich solche Unterwäsche immer mit einem Puff assoziiert und den ‚Damen' darinnen.

„Elisabeth, es verschafft Dir eindeutig eine hübsche Taille und einen flachen Bauch. Dazu kannst Du dann auch Nahtstrümpfe tragen, die ich mehr sexy finde."

„Das tragen doch nur Nutten, Onkel Reinhard!"

Ich war ziemlich empört über seine Meinung. Er trat ganz nahe an mich heran und er flüsterte mir leise aber deutlich etwas ins Ohr:

„Hör mal zu, Merle! Du wolltest unbedingt eine Tanzlehrerausbildung machen. Und Du hast das auch mit dem teuren gefälschten Ausweis gewünscht. Nun darf ich mir etwas wünschen -- oder Du kannst wieder zurück zu Deinem Stiefvater!"

Ich konnte nur erschreckt nicken. Das klang nach Erpressung -- und das war es wohl auch. Ich merkte, wie mein gerade vor kurzer Zeit gewonnener Mut mich wieder verließ. Allerdings ließ er laut auch eine versöhnliche Geste folgen:

„Aber es gibt so etwas sicher auch in einer helleren Farbe und weniger ... suggestiv, ja?"

„Das vierte Modell auf der Stange zum Anprobieren für Ihre Nichte, Mein Herr. Das könnte den Vorstellungen Ihrer Nichte besser entsprechen."

Tatsächlich, es war ein hellbeiges Exemplar mit viel schmaleren Straps und davon nur zwei auf jeder Seite, vorne in der Mitte und hinten eher an der Seite. Dazu war es ohne diese glitzernden Clips aus Metall und dafür mit netter Spitzenverzierung, wenn auch genauso hochreichend. Unten herum war es nicht so ausladend. Es war nicht so gewöhnungsbedürftig wie das Schwarze.

Onkel Reinhard zeigte ein Lächeln, das mehr wie ein lüsternes Grinsen aussah. Er wandte sich wieder der ‚Verkäuferin' zu:

„Sie haben doch sicherlich einen passenden, möglichst roten, Lederrock mit hoher Taille und ausgestellten Falten sowie dazu eine weiße Bluse und passende Nahtstrümpfe, nicht wahr? Ich möchte Elisabeth überzeugen."

„Süßer, wir haben alles da, auch raffinierte Büstenhalter mit mehr ... Effekt, aber die und die Strümpfe sind keine Leihware. Die müssen gleich gekauft werden, okay?"

Onkel Reinhard nickte gleichmütig, auch wenn seine Augen kurz aufleuchteten bei der Erwähnung der Büstenhalter. Ich blickte in den Spiegel, der sich vor der Umkleidekabine befand. Der rote Lederrock ging mir bis über den Bauchnabel hinaus und zu meinem Erstaunen zeichnete sich darüber eine Taille ab, weil das Korsett dort so formend war. Das mit der Taille änderte sich auch nicht, als ich die weiße Bluse anzog. Was sich änderte, war der Eindruck. Die Bluse war so transparent, dass sowohl das Korsett als auch der Büstenhalter durchschienen. Er deutete auf die Nahtstrümpfe, die ich dann auch gehorsam anlegte, was mir gar nicht so einfach fiel mit diesen Befestigungen an den Strapsen. Er öffnete den Schuhkarton der schwarzen Pumps mit den 6 cm-Absätzen. Ich zog auch diese an. Dann sah Onkel Reinhard mich einfach nur an -- und ich wusste, er erwartete eine Antwort.

„Onkel Reinhard, also, der Rock ist in der Farbe einfach zu schreiend -- und die Bluse ist zu transparent. Das ist nicht seriös genug für den Zweck."

Er nickte etwas widerwillig, aber bestätigend. Ihm kam wohl auch der Gedanke, dass dies in der Tanzschule ordinär wirken würde.

„Na, schön. Es gibt hier sicherlich auch eine weniger transparente, eher beige Bluse und einen Stoffrock mit hoher Taille in einem dunklen Grauton, nicht wahr?"

Es gab nur ein Nicken als Antwort und binnen einer Minute kamen Bluse und Rock an. Beides wechselte ich gegen die aktuellen. Im Spiegel sah es nun viel dezenter und besser aus. Weder BH noch der Hüfthalter mit hoher Taille waren mehr erkennbar durch den Stoff. Ich fühlte mich schon besser. Seine folgende Frage an ‚sie' kam aber unerwartet für mich.

„Führen Sie in diesem Geschäft Silikonbrust-Imitate oder Prothesen?"

Diese Idee kam wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel für mich. Ich muss ausgesehen haben, wie eine Kuh, wenn es donnert. Was sollte das denn?

18. Reinhard

Diese Idee hatte er schon seit dem Einfall mit dem ‚Oktoberfest' in der Tanzschule gehabt. Die Verkäuferin nickte auf seine Frage, so als ob das eine ganz normale Routinefrage sei. Er war belustigt, als er im Gegensatz dazu den entgeisterten Gesichtsausdruck von Merle sah.

„Das würde doch den guten Eindruck mit der beigen Bluse noch verbessern, denke ich."

Merle hatte recht gehabt im Hinblick auf die Tanzschule. Weniger war mehr -- im Hinblick auf unangebrachte, ordinär wirkende Auffälligkeit. Weniger war aber nicht mehr im Hinblick auf den Eindruck eines hübschen Busens unter der Bluse, der natürlich wirkte. Sein Credo bewegte sich immer noch in den Bahnen, dass seine Partnerin in der Tanzschule authentisch wirken sollte. Merle sollte immer als Mädchen wirken - als das Mädchen, das sich in der Ausbildung als Tanzlehrerin befand. Privat hegte er durchaus auch andere Gedanken. Gedanken, die aber immer noch sehr wirr waren.

In diesem Moment sah Merle so aus, wie er sich seine Partnerin in der Tanzschule vorstellte. Mit den Absätzen reichte Merle ihm gut bis zur Schulter. In den Nylonstrümpfen sah es elegant aus und der enge Rock betonte den flachen Bauch, aber auch den runden Hintern und die Hüften. Wo es noch etwas mangelte, war die nur angedeutete Oberweite unter der Bluse. Deshalb hatte er auch nach den Silikonerzeugnissen gefragt -- und bekam jetzt seine Antwort:

„Herr Schuster, da gibt es deutliche Preis- und Qualitätsunterschiede. Wenn es rein um den optischen Eindruck unter einer geschlossenen Bluse oder einem Kleid geben sollte, dann empfehle ich Ihnen die Modelle, die in einen BH eingearbeitet sind oder die sich in einen Büstenhalter einlegen lassen. Wenn es sich auch um den optischen Eindruck eines Dekolletés gehen sollte, dann sind nur noch hochwertige Büstenhaltereinlagen möglich oder solche Modelle, die sich auf die Haut kleben lassen. Wobei man dazu sagen muss, dass großzügige Dekolletés glaubwürdig nur mit den letzteren möglich sind. In dem höherwertigen Preissegment von diesen gibt es dann auch solche, die auch in punkto Schwingungsverhalten und Naturähnlichkeit des Nippels höheren Ansprüchen genügen."

Ihm war nach dieser Beschreibung sofort klar, was er wollte. Natürlich hatte damals in der Clique seines Vaters über ähnliches gehört, aber er hatte sich nie dafür interessiert. Jetzt wollte er es genau wissen:

„Nehmen wir einmal an, dass ich an dem höchsten Preissegment interessiert wäre. Dazu bräuchte ich noch weitere Informationen. Wie lange hält der Kleber? Wie gut anpassbar sind der Farbton und die Hautstruktur der künstlichen Busen? Wie steht es mit der Verfügbarkeit?"

Er sah mit Amüsement die Versuche von Merle, möglichst in der Ecke des Raumes zu verschwinden und so zu tun, als ob gar nicht da.

„Gute wasserfeste Kleber sind für drei Tage ohne Probleme einsetzbar und maximal für eine Woche bei günstigen Voraussetzungen. Es ist danach jedoch eine Ruhepause nötig sowie eine spezielle Reinigung der Haut darunter und eine angepasste Hautpflege. Verfügbarkeit ist eine Frage der nötigen oder der Perfektion der gewünschten Anpassungen. Manchmal sind Exemplare aus dem Regal schon nahe an der Perfektion, manchmal braucht es Wochen oder Monate, um so nahe wie möglich an das gewünschte Ergebnis zu kommen. Ich kann Ihnen ja Modelle zeigen..."

Natürlich war die ‚Verkäuferin' so sehr motiviert, weil die entsprechenden Preisetikette im durch verschlossene Glasscheiben gesicherten Regal ihn die Augenbrauen hochziehen ließen. Allerdings musste er zugeben, dass die optische Realitätsnähe der Produkte beeindruckend war. Merle war ihm eher widerwillig dorthin gefolgt. Die ‚Verkäuferin' deutete auf ein Exemplar mittlerer Größe.

„Nach meiner Einschätzung von dem Hautton Ihrer Nichte könnte dieses ziemlich gut passen. Eine Alternative wären sonst Silikonimplantate, die aber eine teure Operation erfordern."

Merle schüttelte sofort heftig den Kopf. Merles Reaktion verstand er natürlich. Die Entscheidung war einfach:

„Versuchen wir es doch mit Ihrer Empfehlung. Ein Anschauen bringt doch sicherlich noch keinen Kaufzwang, nehme ich an."

„Wir bieten auch eine einwöchige Probepauschale an, Herr Schuster. Diese deckt den Spezialkleber, die nötigen Reinigungskosten und eine Versicherung bei eventuellen Schäden in der Probephase ab, wobei diese einen nicht unerheblichen Selbstbehalt erfordert."

Das klang vernünftig, wenn auch der Preis für ein reines Ausprobieren heftig war. Bis zum nächsten Montag es zu testen war jedoch eine gute Idee, dachte er sich, wenn es tatsächlich zum Hautton passen würde. Es war tatsächlich ein Glücksfall. Es war so ähnlich zur Haut von Merle, dass es ein Versuch auf jeden Fall wert war. Die Verkäuferin sagte zwar, es wäre noch eine bessere Anpassung durch eine Sonderanfertigung möglich, aber er wollte erst mal einen Test abwarten, ob es überhaupt mit dem Kleber vernünftig klappen sollte. Merle war am Anfang skeptisch, gab sich aber dann offen für den Test. Er ließ Merle mit der Verkäuferin die Vorbereitung machen. In der Zwischenzeit wollte er seinen Wagen von der Werkstatt abholen. Leider musste der Wagen noch bis zum nächsten Tag in der Werkstatt bleiben, wegen eines fehlenden Ersatzteiles.

Reinhard selber war begeistert, als er zurückkam und das Resultat sah. Die Bluse saß auf einmal fast perfekt mit dem richtig ausgewählten Büstenhalter -- dank der Hilfe vom Verkauf. Merle war nicht ganz so begeistert, weil das Tragegefühl offensichtlich sehr ungewohnt war.

19. Merle

Ich brauchte eine Weile, um mich von der Überraschung zu erholen. Onkel Reinhard hatte mich mit der der Idee zum Silikonbusen eindeutig überrumpelt. Er hatte vorher noch nie etwas davon gesagt. Wie kam er überhaupt auf den Trichter? Okay, in punkto Oberweite hatte er schon von vornherein auf eine gewisse Kaschierung geachtet. Das Überdecken einer mangelnden Oberweite war ja auch in Ordnung -- und das betraf ja auch durchaus eine ganze Reihe von Mädchen und jungen Frauen. Wieso kam das auf einmal in seinen Fokus? Ich hatte zumindest versucht, ihn im Hinblick auf die Größe dieser, na sagen wir einmal Hilfsmittel, entsprechend zu bremsen. Leider war er so auf eine spontane und akute Aktion ausgerichtet, dass es mir dort nicht gelang, ihn davon abzubringen. Denn leider gab es nur ein Exemplar, das in Richtung Hautfarbe und Struktur mit meiner Haut zusammenpasste. Diese Silikonexemplare wiesen ungefähr die Größe einer großen Grapefruit auf und wogen pro Stück ein gutes Pfund, um genau zu sein: es waren 660 g.

Ich hatte versucht zu argumentieren, dass diese Dinger doch schon ziemlich groß waren. Diese plötzliche Änderung würde doch bei mir auffallen. Er zuckte nur mit den Schultern:

„Du bist doch erst seit einer Woche im aktiven Tanzschulunterricht. Die meisten haben Dich nur aus der Distanz gesehen und das noch mit einem Kleid das Deine Oberweite geschickt verhüllt hat. Was sollen die denn bitteschön bemerken?"

„Onkel Reinhard, das stimmt nicht. Im Vorbereitungskurs ‚Hochzeit' habe ich mit einigen Frauen zusammen in der Schlange für die Toiletten gestanden und wir haben uns unterhalten. In der Schlange sind wir noch nicht einmal einen halben Meter auseinander gewesen!"

Er zuckte erneut mit den Schultern:

„Da sehe ich überhaupt kein Problem, selbst wenn wir entscheiden, dass die Probephase ausgedehnt werden soll - und Du auch in der Tanzschule so auftauchst. Bisher habe ich eigentlich gedacht, dass wir es für die Probephase nur im privaten Bereich machen. Aber selbst wenn wir entscheiden, dass Du auch im Tanzunterricht so erscheinst: Dann unterrichte ich diesen Kursus eben für den nächsten Abend allein. Nach einem Monat haben sie dann garantiert vergessen, wie Du im Detail ausgesehen hast, zumal Du sie nur einmal gesehen hast. Problem erkannt - Problem gebannt."

Da fiel mir keine passende Erwiderung ein. Ich glaubte ihm zwar nicht, dass er ursprünglich nur an den privaten Bereich gedacht hatte, aber ich konnte es nicht widerlegen. Was das Tanzen betraf, so war ich zwar immer noch der Meinung, dass dieses nicht so ganz unbemerkt bleiben würde, aber das lag vielleicht auch an meiner Sicht der Dinge. So schickte ich mich also in den Lauf der Dinge. Der Onkel war in der Zwischenzeit in der Werkstatt.

Die ‚Dame' vom Verkauf demonstrierte Reinigung und Pflege dieses Exemplar und pries gleichzeitig Pflege- und Reinigungsmittel an. Dann sprach ‚sie' lang und breit über den Spezialkleber für dieses Produkt, sowie über die Entfernung des Spezialklebers von Haut und die danach nötige Pflege der Haut. Ich war nicht sehr enthusiastisch, was sie wohl merkte. Danach gab es noch Hinweise und Diskussionen darüber, wie die falschen Brüste am geschicktesten angebracht werden konnten und wie die Grenzlinien zur Haut dezent kaschiert werden konnten. Deshalb war auch die Frage für den richtigen Farbton so entscheidend. Die richtige Art und Weise der Anbringung wurde auch lang und breit diskutiert. So langsam wurde ich schon ungeduldig. Zum Schluss musste ich mit bloßem Oberkörper dann ihre Hinweise umsetzen, wobei sie mir half, den Spezialkleber an den rechten Stellen einzusprühen. Sie legte die beiden leicht asymmetrischen Silikongebilde in den neuen, beigen BH der Größe 85C ein und legte ihn an. Danach sollte ich das für ein paar Minuten ausreichend fest andrücken, während sie die Übergangsbereiche mit einem Abdeckstift kaschierte.

Danach sollte ich den ultimativen Test machen. Sie wollte mich überzeugen. Ich fand das alles übertrieben. Warum sollte ich so viel Aufwand treiben, wenn ich doch bisher keine Probleme hatte? Sie stellte mich vor den Spiegel:

„Sie können loslassen. Sieht der Büstenhalter so nicht bezaubernd aus, meine Dame?"

Ach so, das lief jetzt auf die Einschmeicheltour. Klar, so ein prall ausgefüllter BH sah fraulicher aus und er war auch spürbar durch das Gewicht auf den Trägern. Der Push-up war so federleicht gewesen, dass ich ihn kaum gespürt hatte. Den großen Nutzen davon sah ich nicht -- und das sagte ich auch so. ‚Sie' lächelte nur -- und öffnete dann den Verschluss des Büstenhalters und nahm ihn mir ab. Unwillkürlich erwartete ich, dass die Dinger herunterfallen würden. Das taten sie aber nicht. Stattdessen verspürte ich an meiner Haut das Gewicht dieser Busen. Das war ein ganz anderes Gefühl, als es nur über die Träger des BH vermittelt zu bekommen. Es war irritierend -- sowohl das Gefühl als auch die Ansicht im Spiegelbild. Das Bild von den Busen praktisch unter meinem Gesicht sah aus wie eine Fotomontage -- und war doch Realität.

Den Nutzen von der ganzen Aktion sah ich immer noch nicht ein -- und das wiederholte ich. Sie wurde auf einmal sehr direkt:

„Schätzchen, ich denke, das wird Dein Freund anders sehen. Er wird bei dieser Ansicht sofort einen hochbekommen und nur noch daran denken, wie ...!"

Das verschlug mir die Sprache und ich wurde rot. Bevor ich noch eine passende Erwiderung finden konnte, klingelte es, als jemand in den Laden kam. Natürlich Onkel Reinhard! Schnell zog ich mich wieder an. Es ärgerte mich, als die gerade eben erst erfolgten schmähenden Bemerkungen der ‚Verkäuferin' indirekt bestätigt wurden, als er die ‚Bluse mit' so ‚richtig super' fand.

Gesa
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