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Der "perfekte Ehebruch"

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Plötzlich spürte Sabine eine Hand auf ihrem Oberschenkel. Erschrocken sah sie sich im Lokal um. Aber keiner der sonstigen Gäste schien etwas davon mitzubekommen. Die fast bis auf den Boden reichende Tischdecke verbarg allen die Aussicht auf ihre Beine und auf die verbotene Berührung.

„Was machst du denn da, Martin?", flüsterte sie ihm, vom Alkohol schon ein wenig enthemmt, kichernd zu.

„Wie fühlt es sich denn an?", erwiderte er spielerisch ihre Frage.

„Wenn du mich so fragst, nicht schlecht. Aber wir hatten doch vereinbart, dass wir unsere gespielte Affäre ruhig angehen lassen", versuchte sich Sabine an einer Schadensbegrenzung. „Ich will meinen Mann nicht hintergehen."

„Blödsinn, mein Schatz. Wenn du das nicht willst, warum bist du dann hier? Du betrügst deinen Mann bereits mit mir. Du hast ihn zu einem ahnungslosen Hahnrei gemacht. Aber er wird es doch nie erfahren. Und damit kannst du ein reines Gewissen behalten. Wenn du übermorgen wieder in seinen Armen liegst, und ihr beide euch die Seele aus dem Leib ficken werdet, wirst du spüren, dass sich für ihn nichts geändert hat. Du allerdings hast etwas gewonnen. Du hast dir und ihm bewiesen, dass es den ‚perfekten Ehebruch' gibt, und du hast ein wenig Spaß mit mir gehabt. Nach so vielen Jahren, in denen ich nur dein platonischer Freund war und dich nicht anfassen durfte, habe ich es einfach verdient, deinen schönen Körper zu bewundern, und zu liebkosen, um dich von einem Orgasmus zum nächsten zu treiben.

Sabine, du willst doch wohl nicht wirklich, dass wir beide heute Abend Karten spielen oder uns einen Film anschauen. Schau dich an. Deine ganze Körperhaltung, dein Aussehen, deine Kleidung signalisieren doch jedem Kerl in diesem Raum, dass du zu haben bist, und du willig bist, genommen zu werden.

Aber die anderen Kerle haben keine Chance, denn ich werde dich nehmen und du wirst dich mir hingeben. Ich werde dich jetzt küssen, und du wirst mir deine Zunge in meinem Mund anbieten."

Mit diesen Worten zog Martin seine Gespielin zu sich heran und küsste sie auf die Lippen. Sie erwiderte den Kuss, indem sie ihre Zunge in seinen Mund einführte. Darauf hatte Martin gehofft. Beide ließen ihre Zungen minutenlang miteinander spielen.

Sie spürte, wie er versuchte, ihren engen Rock nach oben zu schieben, um an ihre Muschi heranzukommen. Um ihm dabei zu helfen, hob sie ihr Gesäß leicht an. Sie stöhnte auf, als einer seiner Finger ihre nasse Möse erreichte und in ihren Fickkanal wenige Zentimeter eindrang. Er hatte sie vielleicht fünf Sekunden lang mit seinem Finger gefickt, als er ihr zuflüsterte: „Lass uns in unser Zimmer gehen und dort mit unserem Spiel weitermachen."

Sie lösten sich voneinander und Sabine richtete ihre Kleidung. Belustigt schaute sie Martin zu, wie er „den" Finger ableckte und zu ihr sagte: „Das schmeckt besser als jedes Dessert, das uns diese Hotelküche liefern könnte."

Er gab dem Ober Zeichen, er sollte ihm die Rechnung bringen. Bevor er mit einem großen Trinkgeld die Zeche bezahlte, gab er dem Kellner sein „Affären-Handy" und bat ihm, von ihm und „seiner Frau" ein Foto zu machen. Der Ober stimmte zu. Martin nahm seine Freundin in den Arm und zog ihren Kopf zu sich heran. Beide lächelten Kopf an Kopf in die Kamera. Der Kellner machte ein paar Fotos und gab Martin schließlich sein Smartphone zurück. Es waren äußerst unverfängliche Aufnahmen, zumindest sah es so aus. Es zeigte gerade einmal, dass Sabine und Martin irgendwo zusammen waren. Irgendwo? Tja, die Speisekarte mit dem Logo des Hotels und den Restaurant-Namen gaben schon eindeutige Hinweise darauf, wo sich die beiden Turteltäubchen getroffen hatten. Der Zeitstempel im Foto bestätigte das Wann und die Geo-Tags das Wo. Das Warum ergab sich aus den Indizien, aber darauf achteten sie nicht weiter, da ja kein anderer das Foto zu sehen bekommen würde.

Im Aufzug knutschten die beiden Betrüger, als ob sie es bis zu ihrem Zimmer nicht mehr aushalten könnten. Im Zimmer angekommen, rissen sie sich die Kleidung vom Leib, bis beide vollkommen nackt ineinander verschränkt auf dem Bett lagen.

Leider erkannte Martin erst jetzt, dass er wohl zu viel Sekt, Wein und Schnaps getrunken hatte, um noch „seinen Mann stehen" zu können. Er entschuldigte sich dafür bei Sabine. Doch die lachte nur und meinte: „Pech gehabt! Mich allerdings enthemmt der Alkohol und macht mich locker. Also wirst du mich jetzt bedienen, bis ich komme, mein Süßer. Und den Fick werden wir beim nächsten Date nachholen. Einverstanden?"

Schnell schob sich Martin zwischen ihre Beine und leckte und knabberte an ihrer Klitoris, während seine Hände sich mit ihren Brüsten beschäftigten. Sabine war mittlerweile so geil geworden, dass sie schnell einen Orgasmus hatte.

Wie ein verliebtes Pärchen kuschelten sie anschließend aneinander, küssten und streichelten sich zärtlich. Beide schliefen kurz darauf ein.

Ein Jahr später.

„Sag mal", begann Sabine wieder einmal eine Konversation mit dem Mann, mit dem sie die letzte Stunde intim gewesen war, und mit dem sie gerade zärtlich kuschelte, „würdest du mich heiraten, wenn du frei wärst, es zu tun?" Und wieder einmal gab ihr ihr Galan erwartungsgemäß einen Korb.

Vor ziemlich genau einem Jahr hatten Sabine und Martin ihren ersten „perfekten Seitensprung" vollzogen. Seitdem waren sie in unterschiedlichen Zeitabständen immer mal wieder zusammen intim. Sie genossen ihre gemeinsame, dem Ehepartner gestohlene Zeit, obwohl der Sex, den sie beide miteinander hatten, sich ziemlich schnell als nicht annähernd so gut erwies, wie der, den sie mit ihrem jeweiligen Ehepartner pflegten. Sie zogen ihre Lust primär aus dem Wissen, dass Sabine ihren ahnungslosen Ehemann und Martin seine vertrauensselige Ehefrau unter deren treuen Augen täuschen konnten, und ein Ende dieses Betruges nicht absehbar sein würde. Sabine hatte immer wieder bestätigt, dass ihr nichts am Sex mit ihrem ehemals „platonischen" Freund lag. Dafür war ihr sieben Jahre jüngerer Mann einfach zu gut im Bett. Aber der Sex mit dem Affärenpartner war der ultimative Beweis, dass sie wieder einmal den „perfekten Ehebruch" zelebriert hatten.

In ihrem Wahn, sich selbst immer wieder beweisen zu müssen, dass sie auch ihren Ehepartner intellektuell überlegen waren, hatten sie sich auf dieses Abenteuer eingelassen. Sie wussten, wenn sie auffliegen würden, wäre die Konsequenz die Scheidung. Aber sie waren davon überzeugt, niemals mit ihrem „perfekten Seitensprung" zu scheitern. Ihre Vorbereitung auf den nächsten verlief generalstabsmäßig. Sabine hatte die zum Einsatz gekommene KI immer weiter optimiert. So berücksichtigte die künstliche Intelligenz bei ihrer Empfehlung für das optimale „Mittel-Hotel" jetzt auch die Art und Weise, wie die beiden Betrüger dorthin gelangen konnten.

Allerdings musste sich Sabine unmittelbar nach ihrem vorletzten Seitensprung vor drei Wochen eingestehen, dass sie ein wenig nachlässig geworden war, was die „Grundsicherungen" betraf. Nach ihrem Liebesnestabenteuer mit Martin hatte sie versehentlich ihr dienstliches Telefon in ihrem Safe am Arbeitsplatz eingeschlossen und das baugleiche „Betrüger-Handy" in ihrer Handtasche belassen. Sie hatte den Irrtum erst am nächsten Tag bemerkt, als sie einen dienstlichen Anruf tätigen wollte, und ihr Telefon über keinerlei Kontakte verfügte, bis auf den von Kurt Paulsen, dem Alias von Martin Bielefelder.

Zwei Stunden später verabschiedete sich Sabine frisch geduscht, gestylt und geschminkt von ihrem Freund und machte sich, nach einem ausgiebigen Frühstück in einem der nahe gelegenen Cafés, gegen 11 Uhr per Taxi auf dem Weg zum Flughafen. Ihr Flieger würde gegen halb zwei nach Hamburg starten. Sie dachte daran zurück, dass Steffen, als sie ihm von ihrer letzten Dienstreise in Kenntnis gesetzt hatte, ausnahmsweise nicht mit ihrer Abwesenheit einverstanden zu sein schien. Er hatte sogar vorgeschlagen, dass er sie auf dem Trip begleiten könnte. Sie hatte es Steffen ausgeredet. Martin würde sie aber vorerst nichts von der Konfrontation mit ihrem Mann sagen.

Sabine griff zu ihrem Telefon und wollte gerade die Kurzwahltaste drücken, um ihren Mann anzurufen, als sich ihr „Betrüger-Handy" mit einem Klingelton meldete. Das konnte nur Martin sein. Eigentlich sah das „Drehbuch ihrer Seitensprünge" vor, dass sie, wenn sie sich nach ihrer Fick-Session voneinander verabschiedet hatten, nicht mehr bis zum nächsten, bereits terminierten persönlichen Vorbereitungsgespräch miteinander kommunizieren sollten. Es musste also ein Notfall vorliegen. Schnell nahm sie das Telefonat an.

„Sabine, wir sind aufgeflogen", hörte sie einen sichtlich aufgeregten Martin zu ihr sagen. „Ich habe gerade auf meiner geheimen E-Mail-Adresse eine Nachricht bekommen, die nur aus einem Foto und einer Überschrift bestand. Du erinnerst dich, dass ich vor einem Jahr bei unserem ersten Treffen den Kellner gebeten hatte, ein ganz harmloses Foto von uns beiden zusammen zu machen. Ich hatte das Selfie mit dir geteilt. Genau dieses Foto ist mir gerade zugemailt worden. Im Text stand nur ‚Glückwunsch zum ersten Jahrestag'. Der E-Mail-Absender ist natürlich eine Einmal-Adresse."

„Das kann nicht sein", war das Einzige, was Sabine dazu einfiel.

Martin versuchte sie zu beruhigen. „Ich gehe davon aus, dass unsere Ehepartner noch nicht informiert worden sind. Der Absender will etwas von uns. Wir sollten uns unauffällig verhalten und abwarten, was er vorhat. Er wird sich garantiert wieder melden."

Nach einigen Sekunden des Schweigens bestätigte Sabine den Vorschlag ihres Mitverschwörers. „Du hast recht. Wir können nur abwarten und hoffen, dass er nur Geld für sein Schweigen haben will. Dann haben wir noch eine Chance, unsere Ehen zu retten. Morgen ist Freitag. Da trommelt Steffen immer für neun seine Mitarbeiter zusammen, um die Termine und Arbeiten der nächsten Woche zu besprechen. Ich rufe dich von meinem Büro aus an. Dann erzähle ich dir von einem unschönen Vorfall mit Steffen, und wir können anschließend in aller Ruhe entscheiden, wie ich sein Verhalten zu bewerten habe, und wie wir weiter machen wollen."

„Ja, so machen wir das", erwiderte Martin und verabschiedete sich von ihr.

Nachdem das Telefonat getrennt war, überprüfte Sabine ihr Telefon nach auffälligen E-Mails oder sonstigen Nachrichten. Sie fand nichts. Entweder kannte der ominöse Unbekannte ihre Betrugs-E-Mail-Adresse nicht, oder er wollte sie hinhalten und nervös machen. Na ja, das mit dem ‚Nervös-machen' hatte auf alle Fälle geklappt. Wie würde Steffen sie begrüßen, wenn sie zu Hause ankam? Sie beschloss, ihn anzurufen, und ihre baldige Ankunft zu avisieren. Steffen nahm nach dreimaligen Freizeichen das Telefonat entgegen.

„Hallo, mein Schatz", begrüßte er fröhlich seine Frau. „Bist du schon auf dem Weg zum Flughafen?"

„Ja, bin ich. Ich werde gegen 15 Uhr in Hamburg landen. Hast du Zeit, um mich abzuholen?", fragte sie und bemühte sich dabei um einen möglichst ruhigen Gesprächston.

„Nein, das wird leider nicht klappen. Ich habe noch einen Termin und werde erst gegen 19 Uhr zu Hause sein", entschuldigte Steffen seine Absage, ihrer Bitte Folge zu leisten.

Nachdem sie sich verabschiedet hatten, atmete Sabine hörbar erleichtert aus. Steffen klang nicht so, als ob er irgendeinen Verdacht geschöpft hätte. Und offensichtlich hatte er keine eindeutige E-Mail erhalten. Sie war weiterhin davon überzeugt, dass der Grundstein eines perfekten Betruges bedingungsloses Vertrauen wäre. Solange Steffen ihr vertraute, würde ihr Betrug niemals aufgedeckt werden.

Doch wie kam der Unbekannte ins Spiel? Sie hatte darauf keine Antwort, und dass irritierte sie. Vielleicht sollten sie mit der Fortsetzung ihres „perfekten Seitensprungs" ein paar Monate pausieren, bis dieses Problem gelöst war? Sie wollte das mit Martin bei ihrem nächsten Treffen besprechen.

Nach der Landung fuhr Sabine erst einmal ins Büro, um ihr „Betrüger-Handy" in den Safe zu deponieren. Eine solche Nachlässigkeit wie beim letzten Mal, als sie das falsche Handy versteckt hatte, wollte und durfte sie sich nicht mehr erlauben.

Der Abend verlief so, wie sie es erhofft hatte. Steffen zeigte sich liebevoll -- und geil. Sie verlebten im Bett eine Stunde in sexueller Ekstase. Sabine tat alles, um ihren Mann zu befriedigen. Sie lockte mit einem besonderen Vergnügen, als sie ihm mitteilte, dass sie ihren Darm gereinigt hätte. Steffen verstand, dass ihm am heutigen Abend ihre drei Löcher zur freien Verfügung stehen würden. Er machte ausgiebig -- auch zu ihrer Befriedigung -- Gebrauch davon.

Beim Frühstück am nächsten Morgen.

Steffen schaute seiner Ehefrau intensiv zu, wie sie einen Schluck Kaffee zu sich nahm. Natürlich hatte sie diese Aufmerksamkeit bemerkt und fragte direkt: „Ist was, mein Schatz?" Steffen atmete tief ein und fragte sie dann: „Darf ich dir eine Frage stellen?" „Natürlich", antwortete sie sofort, „um was geht es denn?" Steffen sammelte sich für ein paar Sekunden und sprach dann: „Vielleicht hat es ja gar nichts zu bedeuten, aber heute Morgen hast du es wieder gemacht." „Was habe ich denn wieder gemacht?", unterbrach sie ihn unwirsch. Steffen erwiderte ruhig: „Du hast im Schlaf geredet, Das Einzige, was ich ziemlich klar verstanden habe, war Martins Name. Offensichtlich warst du gerade in einer Traumsequenz. Und seinen Namen hast du schon einige Male vorher im Schlaf gesagt. Wenn ich mich recht erinnere, dann war das immer in der Nacht nach einer deiner Dienstreisen, die du seit einem Jahr -- wie ein Uhrwerk -- alle drei bis vier Wochen durchführst. Willst du mir dazu etwas sagen?"

Sabine spürte, wie das Blut in ihren Kopf stieg. In Gedanken wiederholte sie Steffens Vorwurf. Dann übernahm ihre Logik das Reden: „Leider erinnere ich mich nicht an meine Träume. Insofern kann ich dir auch nicht sagen, was Martin in meinem Traum gemacht hat, und warum er Teil meiner Träume war. Bitte weck mich beim nächsten Mal sofort, wenn ich wieder „laut" träume. Vielleicht kann ich dann eine Erinnerung an meinen Traum bewahren.

Dienstreisen, mein Schatz, um Kunden zu akquirieren oder die Kundenbindung zu festigen, gehören zu meinen Aufgaben. Ich gebe dir recht. Ich war vielleicht in den letzten paar Monaten öfter unterwegs als früher."

Hier unterbrach sie Steffen kurz: „Die Frequenz deiner Dienstreisen hat sich seit ziemlich genau einem Jahr gesteigert, nicht erst vor Monaten. Bis vor einem Jahr warst du, solange wir uns kennen, einmal im Quartal dienstlich über Nacht unterwegs, wenn überhaupt. Aber ich habe dich unterbrochen. Rede bitte weiter."

„Nun, mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen", antwortete seine Frau knapp. „Ich bin die Mehrheitsgesellschafterin und Geschäftsführerin meiner Firma und habe einen erlesenen Kundenstamm zu betreuen. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass meine Arbeit einen wichtigen Platz in meinem Leben einnimmt, so wie deine Arbeit in deinem Leben. Ich plane und führe meine Dienstreisen durch, so wie ich es für richtig halte und nicht wie es dir passt."

„Na ja", kommentierte Steffen ihre Aussage. „Hast du vor, demnächst wieder eine Geschäftsreise durchzuführen?"

„Wahrscheinlich in drei Wochen, ich weiß es noch nicht genauer. Aber du bist der Erste, der den genauen Termin erfahren wird. Und damit sollten wir das Thema beenden. Ich habe nichts Unredliches getan. Mein Job ist mir wichtig, das weißt du. Bitte gewöhne dich daran, dass du alle paar Wochen mal für eine Nacht, vielleicht auch für zwei Nächte ohne mich schlafen musst", war ihre Antwort und sie klang dabei genervt und verärgert. Sabine versuchte damit ihrem Mann, wegen der unterschwellig vorgetragenen, aber gleichwohl unbeweisbaren Vorwürfe, sie würde ihn betrügen, ein schlechtes Gewissen zu machen, aber er schien sich keiner Schuld bewusst zu sein.

Es war Steffen, der die Quintessenz des Gesprächs herausstellen wollte, indem er sagte: „Wenn du mich betrogen hast, Sabine, werde ich mich von dir scheiden lassen, es sei denn, du outest dich jetzt -- und ich meine ‚jetzt' und nicht erst in einer halben Stunde -- und du sagst mir die Wahrheit. Ohne Wahrheit gibt es kein Vertrauen. Wir können doch über alles reden. Ich bitte dich, hast du mir etwas zu sagen?"

Sabine dachte an das letzte Telefonat mit ihrem Fick-Partner zurück. Ein Unbekannter drohte indirekt, ihr Verhältnis auffliegen zu lassen. Konnte dieser Unbekannte ihr Mann sein? Nein, entschied sie, es konnte nicht Steffen gewesen sein, denn er hatte keinen Zugriff auf ihr „Betrüger-Handy" und infolgedessen auch nicht auf das Foto. Sollte Steffen Kenntnis von ihren Seitensprüngen haben? Wieder verneinte sie ihre Frage. Sie beendete ihre Überlegungen mit der Feststellung, dass Steffen vielleicht einen ersten Verdacht hatte, aber eigentlich nichts wissen konnte, und sie somit nichts zu „beichten" hätte. Sabine beschloss, in die Offensive zu gehen.

„Wie redest du mit mir? Was hast du für ein Problem? Warum unterstellst du mir, dass ich dich betrüge?", schrie Sabine ihren Mann an. „Ich muss mir deinen Scheiß nicht anhören!" Dann stand sie wutentbrannt auf und stürmte aus dem Raum. Ein paar Minuten später hörte Steffen, wie die Haustür zugeschlagen wurde, und ein Auto die Garage verließ.

Traurig saß er am Essenstisch. Er hatte Sabine mit seiner Finte, sie hätte im Schlaf nach ihrem Freund gerufen, zumindest etwas verunsichert. Sabine hatte in seiner Gegenwart noch nie im Schlaf gesprochen, aber das kann sie ja naturgemäß nicht wissen.

Den ersten Beleg, vielleicht war es auch nur ein Indiz, für eine mögliche Untreue seiner Frau, hatte er vor drei Wochen gefunden. Er hatte kurz nach ihrer Dienstreise mal wieder nach langer Zeit Sabines Kommunikationswege überprüft, so wie sie es ihm angeboten und erlaubt hatte. In der Annahme, er würde ihr dienstliches Handy auslesen, gab er ihr Passwort ein. Sabine hatte für alle ihre Smartphones aus Bequemlichkeit das gleiche Passwort vergeben, und somit konnte er auch dieses Handy entsperren. Steffen merkte schnell, dass es sich um ein für ihn unbekanntes Smartphone handeln musste, denn er fand im Speicher des Telefons nur ein Foto und die Kontaktdaten zweier ihm fremder Personen. Eine davon war die Eigentümerin des Telefons, eine gewisse Karin Meier. Die andere hieß Kurt Paulsen. Steffen mutmaßte, dass es sich bei den beiden um Sabine und Bielefelder handeln musste. Wozu brauchten sie Decknamen?

Das Foto zeigte die beiden, wie sie zusammen in einer freundschaftlichen Umarmung in einem Restaurant saßen. Das musste noch nichts bedeuten. Aber als Steffen die Bildinformationen ausgelesen hatte, konnte er ziemlich genau den Ort, das Datum und die Uhrzeit der Aufnahme ermitteln. Er schaute in seinen Kalender, in dem er auch wichtige Termine seiner Frau eintrug, und stellte fest, dass sie an diesem Tag vor fast einem Jahr auf Dienstreise in Dortmund hätte gewesen sein sollen. Vielleicht war sie es auch, aber was hatte dann ihr „ach so platonischer" Freund bei ihr verloren? Und warum wurde das Foto nicht in Dortmund aufgenommen, sondern in Wuppertal? Das Vertrauen in seine Frau begann wieder zu bröckeln. Trotzdem hatte er seinerzeit beschlossen, sie erst einmal nicht mit seinem Fund und seinen Fragen zu konfrontieren, sondern ihr Verhalten zwischen den Dienstreisen auf Auffälligkeiten zu beobachten. Er wollte stichhaltige Beweise. Indizien allein reichten für ihn nicht aus.

Bevor er das Smartphone zurücklegte, überspielte er noch die beiden Kontakte und das Foto. Außerdem installierte er eine Finde-mein-Handy-App auf das unbekannte Telefon. Jetzt konnte er auch den Standort und die Bewegungen dieses Smartphones nachvollziehen.

An Sabines Arbeitsplatz.

Ohne sich von ihrem Mann zu verabschieden, war Sabine ins Büro gefahren. Sie hatte Angst, denn Steffen hatte ihr mit Scheidung gedroht, falls sie ihn betrogen hatte. Und dann war da noch dieser vermeintliche Erpresser. Ihre Probleme kamen nur von ihrer Wahnsinnsidee, den „perfekten Ehebruch" nicht nur zu planen, sondern auch noch auszuführen -- und das mehrfach.

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