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Der Pornograf IV - 09

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„Soso, also Moskito. Wenn Mom es möchte – ich werde mich zum Vampir mausern“, lachte Kim hell auf. „Na, was fallen euch da für Assoziationen ein.“

„Schreckliche“, musste ich jetzt lachen. „Ein Vampir in unserem Bett. Ich kann nur sagen, Mikel ich gönne sie dir - hin und wieder.“

Natürlich kannten alle das Verhältnis zwischen Kim und ihm. Das war nie Grund zu irrationalen Gedanken, das fröhliche Gelächter zeigte jedoch, alle konnten sich Kim gut als Vampir vorstellen. Selbst Mikel musste jetzt grinsen. Kim sowieso.

Mom meinte: „Mit Kim käme da schon eine Plage über den Verlag. Ich muss da ernsthaft darüber nachdenken.

Dein Angebot, Mikel, nehme ich auf alle Fälle erst mal an. Rechnung folgt. Aber zurück zum Thema. Scheiße!“ Mom errötete. „Tschuldigung, das ist mir so rausgerutscht. Aber um Geld geht es doch gar nicht. Man hat zwar nie genug davon – aber ich kann nicht klagen. Was ich brauche, das ist genau das, was Paul, Gerlinde und die Eulen immer wieder betonen, dass sie haben: Spaß. Nein, ich will natürlich nicht jammern, es ist unwahr zu sagen ich hätte keinen. Ich brauche einfach mal irgendwas Ungewöhnliches ...“

„Paul hat mal zu mir gesagt, ich sei einfach abgespannt“, unterbrach sie Lis. „Ich bräuchte eine Abwechslung. Später meinte er allerdings, ich sei nur nörgelig oder so was. Da würde Hinternvoll helfen. Ich denke, irgendwas in dieser Richtung liegt auch bei dir vor, Mom. Sehen wir mal von Hinternvoll ab, da wäre sowieso Pop dafür zuständig, was bleibt dann? Du hattest gerade Hawaii. Das scheint, deinen eigenen Worten nach, schon in die Richtung deiner Wünsche gegangen zu sein.“ Die Schläfen von Lis arbeiteten sichtbar. „Mom, Paul und ich haben viel von der Welt gesehen. Ich, für mich hatte da natürlich ganz andere Eindrücke, als Paul. Der kümmerte sich entweder um seine Arbeit oder um mich. Auch dazu fand er, irgendwie, genügend Zeit. Nun ist mir da, eben, etwas eingefallen. Pop, du Ärmster, du wirst deshalb leiden müssen.“

Pop kniff ein Auge zu, legte den Kopf schief, und sah Lis sehr prüfend an. Man sah ihm an, dass er jetzt etwas völlig Verrücktes, aus dem Mund meines Weibes erwartete. Er kennt ihre seltsamen Einfälle inzwischen zu genüge.

Lis reagiert überhaupt nicht darauf, sie sah nicht mal zu Pop, sie sah nur Mom an. „Ich denke, der Verlag wird dir, Mom, einfach eine Vergnügungsreise spendieren. Ohne Pop. Du bist eine Frau die lange zu Leiden hatte. Trotzdem ist dir nie der Lebensmut ausgegangen. Du warst immer für deine Familie da. Für dich Pop!“ Nun sah sie doch zu ihm hin. „Was Mom jetzt braucht, ist eine Auszeit. Sie ist derzeit vor allem von Jugend umgeben. Nein, das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Magdalena hat mich darauf aufmerksam gemacht ...“

„Ich ...“ Mom versuchte es nur, Lis hatte die Kontrolle.

„Mom, höre einfach zu. Ich bin noch nicht fertig. Magdalena - Ach ja, Jugend. Das muss bei dir ganz unbewusst assoziiert haben – mir dem Wort haben wir es wohl heute – es muss dir bewusst gemacht haben, dass dein Leben einfach so davon läuft. Alltäglich, das wäre wohl der richtige Blickwinkel. So jung, wie ich bin, das Problem hatte ich auch schon – ausgeschlossen zu sein, nicht mehr dazu zu gehören, wegen meiner Kinder auf ein Abstellgleis gefahren zu sein. Hier geht es aber um dich. Du hast uns schon so viel geholfen, mit guten Ratschlägen, mit Taten. Nun werde ich dir einen Vorschlag machen: du, ganz alleine, ohne Pop, fliegst für 14 Tage zu Kikki. Sie ist, durch die effiziente Hilfe von Mitzi, nicht so ausgelastet, dass ihr Japan nicht nach allen Regeln der Kunst erforschen könnt. Denke auch an deinen Samurai Roman, der offensichtlich immer noch einen zusätzlichen Anstoß braucht. Kikki wird dir sicher ein kleines Geheimnis verraten. Ich bin mal ganz frech, ich würde es in Anspruch nehmen, wenn ich du wäre. Glaub mir, da kenne ich mich aus.“

„Du meinst, ihre Neuerwerbung, wo sie selbst hingeht?“ Mom war puterrot im Gesicht. Nur ihre Augen hatten da so was Bekanntes.

„Ja. Meine ich. Ich würde es mit Paul absprechen – ich denke du solltest es mit Pop bereden. Verdammt nochmal, von was reden wir denn? Eine Schriftstellerin hat eine verdammte Ähnlichkeit mit einem Fotografen. Und sage mir hier keiner in dieser Runde, er hätte kein Verständnis dafür. Hugh, ich habe gesprochen.“

Pop ging zur Bar. Brummig war er offensichtlich jedoch nicht. Mom hatte immer noch glühende Ohren. Sie hatte sehr schnell begriffen, was Lis ihr vorschlug. Japan, die Kultur, die Menschen. Kikki, war längst eine gute Freundin. Und dann ... ein Abenteuer der besonderen Art. Kein Zweifel, dass Frauen in ihrem Alter da immer noch so ihre Bedürfnisse haben. Ich kannte genügend Beispiele. Kikki selbst und Heidi. Nur, das musste ich mir in diesem Augenblick eingestehen, an Mom hatte ich nie in diesem Zusammenhang gedacht. Dann fiel mir Pop ein. Ich wollte dieser Engländer würde sie mal richtig küssen, sagte er mal. Ich dachte mir damals nicht viel dabei, jetzt wurde mir schlagartig klar, er dachte auf der gleichen Schiene wie meine Frau. Mom musste raus aus ihrer immer gleich bleibenden Arbeit. Das war sogar ganz dringend nötig. Nicht sosehr wegen eines Abenteuers im Frauenhaus von Kikki, überhaupt. Mom war ist ausgepumpt. Sie ist älter wie wir, ihre Energie war am Ende, der Akku fast leer.

„Mhm.“ Mikel. „Also ich halte die Idee von Lis superb. Beatrix hat natürlich das Recht einen Urlaub zum Recherchieren finanziert zu bekommen. Mit Kikki zusammen? Obersuperb. In Japan? Sehr gut. Abstecher für beide nach Südost? Bali? Thailand? Weißt du was? Beatrix, du bekommst einen Scheck, der reicht für dich und Kikki, um mal vier Wochen zu tun, was euch gerade so einfällt. Und du Pop, du kannst ja nicht weg, du musst Vorlesungen halten. Dir spendieren wir eine Suite im Zeppelin. Du bekommst auch einen Scheck. Dort hast du deine Ruhe und wer dich dort besucht geht keinen was an.“

Mom musste alles noch verdauen. Pop war da flotter. „Den Scheck nehme ich. Den für die Suite gleich mit. Ich fühle mich viel zu wohl unter den Weibern, die Paul ins Haus brachte, aber für zwei lange Wochenenden werde ich zu Renate ins Hotel gehen. Dort kenne ich wenigstens die Leute.

Ich meine ... wenn schon, denn schon. Dann kann ich wenigstens mit dieser Beatrix Mai auf gleicher Ebene über Exoten plaudern.“

Sara ließ ihn ein Glas kaputt lachen. Sie hatte das Gespür, jetzt nicht eingreifen zu sollen. Mom lächelte nur. Wie wir alle, hatte sie Begriffen, dass Pop ihr – und sich selbst – eine Brücke baute.

„Okay“, sagte Mikel. „Dann haben wir ja wirklich auch hier einen Fortschritt gemacht.“

„Rückschritt“, sagte Kim. „Unsere Eltern haben sich eben verjüngt. Das sehe ich allerdings nicht als Vorzeichen einer Katastrophe. Viel eher als das Gegenteil.“

„Weil Mom verreist und Pop nach Rottweil geht?“, gab Doris von sich. „Du lieber Himmel, ist das denn der Rede wert? Wenn ich mich richtig erinnere, sind beide erwachsen. Warum sollen sie dann nicht auch mal alleine losziehen? Wegen dem ... ihr wisst schon. Wenn das ein Grund ist, blöde rumzuquatschen, dann habt ihr es nicht besser verdient, als Daheim zu bleiben und verquert zu werden.“

„Ja, so sehe ich das auch“, behauptete Gerlinde. „Von irgendwem muss Paul das doch haben. Von Lis und Kim nicht, wer bleibt? Die Eltern, Mom und Pop. Wenn ich an Waimea denke, Pop hat es scheinbar auch dringend nötig. Wenn ich an so manche Passagen in den Magazinen denke, Moms Wissen, bedarf auch einer Auffrischung. Lasst uns besser das Thema wechseln, die beiden sind keines mehr. Ihr seid einfach abkommandiert. Punktum.“

Applaus. Nun hatten wir gleich zwei Fliegenpilze. Pop ging jedoch zu Mom und nahm sie fest in den Arm. Dann küsste er sie. Und das fanden alle besonders gut.

„Mhm.“ Wieder Mikel. „Abgehakt. Ich höre, du Gerlinde fliegst bald auf die Bermudas? Mit James. Könnt ihr da vielleicht ...“

„Aasgeier“, lachte Gerlinde. „Wir werden bumsen, solange James kann. Mhm. Das meintest du aber wohl nicht? Ach, du bist ja dieser Verlagsleiter. Bilder? Wie viel Filme ... Mhm. Der Urlaub kostet ... Mhm. Du bekommst 50 Filme. Keinen mehr, keinen weniger. Hundert kannst du haben, wenn du uns eine Suite bezahlst.“

„Hinterhältig, gemein, Ausnützer der Situation, Erpresser ...“ Mikel hatte noch einige Schimpfwörter. Jeder wusste, das Ganze war nur Ablenkung. Er würde natürlich das Hotel bezahlen. Wenn Gerlinde für ihn arbeitet, werden Spesen immer abgerechnet.

„Wenn es mehr Filme werden, hast du da auch schon mal daran gedacht? Dann müssten Petra und ich ja wohl auch mit“, schlug Marianne in die gleiche Kerbe. „Das müsste dann natürlich auch jemand bezahlen – und den üblichen Bonus.“

„Da reden wir später darüber, jetzt ist Party“, zog sich Mikel aus der Klemme. Man sah ihm an, dass er innerlich schon, zumindest, an eine Fiesta Bermudas dachte. Das ist nun mal sein Job.

Doris lenkte gekonnt ab, und brachte das Thema wieder auf die private Schiene. Sie erzählte von einem Abenteuer, dass sie und Uschi mit zwei Herren auf Hawaii hatten. Natürlich nicht detailliert, so viel Fantasie hatte jeder im Raum, vielmehr überhaupt und vor allem.

„Ich glaube schon, dass ihr eueren Spaß hattet. Was ich noch nicht so ganz verstehe, warum bleibt ihr zusammen? Ich meine ... du verstehst schon?“, ließ ich meiner Neugierde freie Bahn.

„Och, ich glaube man kann es inzwischen fast Gewohnheit nennen. Anpassungsschwierigkeiten vielleicht auch. Ihr wisst schon. Dann haben wir festgestellt, schon ganz zu Anfang unserer Abenteuer, die Jungs benehmen sich, wenn sie zu zweit sind, viel besser“, lachte meine Chefeule völlig gelöst. „Wir hatten auch schon Jungs, die fanden das total cool, es stellte sich heraus, so quasi im Wettbewerb, gaben sie alles.“

„Richtig“, gab nun auch noch Sara ihrer Meinung kund. „Die Buben han da a ganz blöds Getue. Sind se zu zweit, will oiner besser als der And’re sei. Ich hab’s nur oimal erlebt, dass oiner versagt. Des währ a Scheißnacht g’wesen, hät ich den Falschen erwischt. So hatten wer doch noch a Menge Spaß.“

„Ach daher deine Vorliebe für Dreier“, lächelte Kim. „Ich hatte schon gedacht, du seiest ein Nimmersatt.“

„Nimmersatt isch n Vogel“, lachte Sara. „Ich vögl gerne. Net so oft, wenn aber, dann richtig. Sag mer, warum soll ih a Risiko eigehn? Dazu kommt ebbe, was d’Doris g’sagt hat: Send zwoi da, hoscht viel weniger Problem. Mit oim alloi ... Da muss ich’n scho besser kenne.“

Mikel musste das natürlich übersetzt bekommen. Wir hatten aber irgendwie alle, Verständnis für unsere Girls. Ich denke auch wir Männer. Selbst bei Pop sah ich ein verständnisvolles Lächeln. Er war auch mal jung und Gerüchte aus dieser Zeit drangen, über Mom, via Lis, schon bis zu mir durch.

„Ach wisst ihr?“, fing nun auch noch Gerlinde an. „Die Fama wird uns ganz bestimmt einen sehr üblen Geruch anheften. Pornograf, Pornografin, Assistent bei einem Pornografen. Angestellte – verzeih Sara, aber genau diese Leute, von denen ich spreche, die haben keine Ahnung, dass es im Hause Oktober keine Angestellten, sondern nur Freunde gibt. Ich denke, wir sind weit über solch dummes Geschwätz erhaben. Wenn Paul, zugegeben, auch einstmals ein paar kranke Hühnchen aufgelesen hat, die Klinik Oktober hat bestens funktioniert. Oder höre ich da einen Einspruch?“

Sie hörte keinen. Ich wollte mit Gewalt das Thema ändern. Es glitt mir jetzt irgendwie zu sehr auf Privates ab. Alle hier, in der belle Etage, kannten wir uns sehr gut, waren mehr als nur befreundet; wir hatten kaum Geheimnisse voreinander. Aber für heute reichte es nach meinem Geschmack. Thema – ein Thema – ja.

„Gerlinde, was ich dich fragen wollte, Umberto hat mir geschrieben, dein Bungalow ist im Rohbau fertig. Schon im März ist er bezugsbereit. Hast du denn Pläne, wie du dich dort einrichtest?“

„Oh! Oh!“ Gerlinde sah mich mit großen Augen an. „Ich gestehe, den Bungalow habe ich etwas aus den Augen verloren. Wo kaufe ich am besten die Möbel? Kim?“

„Das hängt davon ab, wie du dich einrichten willst. Gediegen und gepolstert Deutsch oder luftig leicht Italienisch. Vom Preis her gibt es sich nichts, einen LKW-Transport haben wir bestimmt auch wieder.“

Das war nun ein Thema, das die Frauen sofort in Bann nahm. Ich musste den Bauplan holen, den Kim im Ordner Fotopark abgelegt hatte. Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Bad und sogar die Terrasse waren im Geiste schnell möbliert. Dann waren da noch das Gästezimmer und ein gleich großes Zimmer, das mit dem Gästezimmer verbunden war. Was das sollte, war keinem klar.

„Das habe ich eigentlich als kleine Suite für Besuch vorgesehen“, erfuhren wir von der Besitzerin. „Wie der Stand der Dinge ist, wird mein einziger Besuch aber wohl James sein. Ihn sollte ich vielleicht besser nicht, in ein anderes Zimmer verbannen. Da fällt mir ein – Marianne und Petra, hättet ihr nicht Lust diese beiden Zimmer zu belegen? Dann schlafe ich auch nicht alleine in dem großen Haus. Ihr hättet dort zusammen ein eigenes kleines Bad und könnt euch einrichten, wie ihr wollt.“

„Aber Gerlinde, das ist ja eine tolle Idee“, freute sich Marianne.

„Ja, wirklich toll“, sagte Petra. „Ich habe schon mal mit Doris und Uschi gesprochen, wir wollten schon Lis mal anhauen, ob wir so was im Gästehaus auch machen könnten. Doris, es war deine Idee ...“

„Willst du sie überhaupt hören, Paul?“

„Na sicher. Wenn irgendwie erfüllbar, euere Wünsche haben Priorität. Gerade was das bequeme Leben betrifft.“

Dann hört, vielleicht könnt ihr ja auch was zu unserer Idee beitragen. Ich dachte, wir brauchen ein gemütliches kleines Wohnzimmer. Wichtig eine große Sitzgarnitur, weniger ein gewaltiger Schrank. In Italien hätten wir da sowieso nicht viel reinzupacken. Wir haben auch mit Kochen und Küche ja nichts am Hut.“

„Da hättet ihr wohl auch kaum viel Zeit dazu“, wusste Kim.

„Nun, das Schlafzimmer sollte auch eine kleine Sitzgruppe haben. Und natürlich auch keinen überdimensionalen Kleiderschrank. Dort haben wir ja mit Bettwäsche und so auch nichts zu tun. Licht und Luft ist in dem Klima wichtiger, wie wir auf Hawaii gemerkt haben. Ehrlich gesagt, dort im Outrigger, kam uns diese Idee erst so richtig. Sie hat natürlich auch viel mit unserem Privatleben zu tun. Ich sage es einfach mal so; normalerweise werden Uschi und ich voll zufrieden im Schlafzimmer schlafen und im Wohnzimmer unsere enorme Freizeit verbringen. Normalerweise. Das Sofa dort sollte sich aber mit wenigen Handgriffen in eine große Liegewiese verwandeln lassen. Wollen wir dann mal alleine sein – Türe zu, jeder hat sein eigenes Zimmer. Ich fürchte, es kommt der Tag, da werden wir auch mal mit einem Mann alleine sein wollen. Türe zu und schon sind wir es. Da alle Zimmer ein eigenes kleines Bad haben – ist unser einziges Problem, dass wir wohl eine höhere Miete bezahlen müssen. Da unser Gehalt inzwischen nicht mehr ganz so kläglich ist, können wir es uns vielleicht sogar leisten. Wie ist das, Kim?“

„Ach ihr Armen“, lachte Kim laut raus. „Dabei wollte ich euch für nächstes Jahr schon auf die Spendenliste setzten, für Padre Sebastian und seine Waisen. Um euch Steuern sparen zu helfen.“

„Oh Mist“, murrte Petra. „Das kommt ja auch noch auf uns zu. Können wir dich damit vielleicht ein wenig löchern? Wir haben einfach keine Erfahrung damit.“

„Schreibt auf, was jede von euch an speziellen Ausgaben hatte. Ich meine Unterstützung der Eltern, alte Schulden oder so was. Der Rest dürfte ja für jede von euch das Gleiche sein. Ich gebe es unserem Finanzberater, der macht alles klar.“

„Danke Kim, vor allem danke, dass du uns daran erinnert hast“, sagte Doris. Die anderen Eulen nickten.

„Wollt ihr euch selbst einrichten, Marianne? Oder soll ich das übernehmen. Dann müssen wir darüber bald sprechen“, wollte Gerlinde nun von den beiden wissen.

Selbst“, riet Kim. „Das zahlt euch das Finanzamt gerne.“

„Und wir?“, wollte Doris wissen.

„Ihr mietet zwei Zimmer, die euch goutieren, wir lassen eine Türe durchbrechen, nach Wunsch tapezieren, dann zahlt ihr für die Suite 200 Mark im Monat, leer und kalt“, schlug ich vor.

„Oder ihr nehmt die Juniorsuite von Gerlinde, die dann ja frei wird“, schlug Lis vor. „Ich glaube, ihr habt es euch verdient, mit im Haupthaus zu wohnen und bei uns Cocktail und Essen zu haben. Die Möbel können wir locker in den noch leeren Räumen verwenden. Da habt ihr im Wohnzimmer zwar nur ein Gästeklo, ich denke ihr kommt da aber schon zurecht.“

„Wie viel?“, wollte Doris wissen.

„So viel wie Gerlinde bezahlt hat. Für euch beide zusammen.“

„Ist uns der Cocktail und ein besseres Essen, das Wert?“, wollte Uschi von Doris wissen.

„Wir sind dann natürlich quasi mit Familienanschluss, das solltest du auch bedenken“, gab Doris zurück.

„Für das Finanzamt ist es eine Dienstreise. Da ist Unterkunft und Verpflegung abziehbar. Ihr bekommt natürlich eine Rechnung“, fügte Kim an. Es war das entscheidende Argument.

„Lieber selber gut wohnen, essen und trinken, als dem Pfarrer noch mehr zu geben, als er schon sowieso bekommt“, entschied Doris. „Das Angebot ist akzeptiert.“

Wir sprachen noch über dies und das, was die Neu- und Umbauten in der Villa und im Fotopark betraf, dann war es Zeit fürs Bett. Doris und Uschi wanderten nach Hause, Willi kam ins Gästezimmer, Mikel belegte das von Kim.

Lis rief noch schnell bei Kikki an. Das hatte ich mir schon gedacht, wenn nicht sie, dann hätte ich es getan. Mom einen tollen Urlaub zu bereiten, lag uns sehr am Herzen. Wir wussten nur zu gut, wie Mom mit vielen guten Ratschlägen und viel Verständnis immer für uns da war. Jetzt waren wir gefordert.

Lis kam kichernd ins Bett zurück. Sie hatte scheinbar gute Nachrichten. „Kikki war begeistert. Ihr purzelten Vorschläge, was sie und Mom tun können, nur so aus dem Mund. Am Schluss fragte sie, sie musste dabei ganz schrecklich kichern, ob sie für das kleine Hotel, du weißt schon, unseres, nicht anstelle eines VIP-Mädchen, einen VIP-Jungen einstellen solle. Ich habe ihr zugeraten.“