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Der Pornograf V - 12

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Gina konnte sich jede Schlechtigkeit vorstellen, sie hatte fast jede am eigenen Leib erlebt. Geldgierige, betrügerische und hinterhältige Vertragspartner, bekamen keine Chance mehr in unserm Hause. Deren Lust, das Haus Oktober zu vernaschen, begann gerade jetzt, wo wir bekannt wurden. Nicht nur in Italien. Die native Menschenkenntnis von Gina, wendete jeden Schaden vom Hause ab. Auch wenn sie einmal – ich hätte es mich nicht getraut, selbst wenn ich davon gewusst hätte – die Hilfe des Kraken einforderte. Ich hatte keine Ahnung, dass dies überhaupt möglich war. Gina bekam es mit, dass unsere Babys entführt werden sollen, zu einer Erpressung. Den Babys sollte nichts geschehen, die Italiener sind wirklich Kinderlieb; aber hunderttausend Dollar waren gefragt. Zwei Italiener fanden sich im Krankenhaus wieder. Mit zerschossenen Kniescheiben. Mom trauerte kurz um sie; aber nur wegen der Kniescheiben, das konnte sie ihnen nachfühlen. Wie das Ganze geschah? Ich schwöre es, ich habe keine Ahnung. Wir hörten mittags Autolärm, zwei laute Knalle, dann fanden wir die Babys, die eigentlich schlafen sollten, und zwei Männer mit den eben erwähnten Schüssen im Knie, in einem dieser typischen kleinen italienischen Lieferwagen. Ich erfuhr später, dass Alessandro bei seiner Saya war. Gina konnte es bezeugen, sie trank Kaffee mit ihnen.

Dass Alessandro Handschuhe trug? Im Sommer? Dass er überhaupt da war? Lis und ich haben nicht gefragt. Das Krankenhaus informierte pflichtgemäß den Bürgermeister, als oberster Dienstherr der Stadtpolizei. Der Teppich war groß, unter den da gekehrt wurde.

Er kam zu uns. Seine Untersuchung galt aber mehr dem Abendbuffet. Die Babys waren ja da, die Täter bei der Tat geschnappt und geständig, der Erpresserbrief gefunden. Wir hatten wieder unsere Ruhe. Die Schüsse? Sie gestanden, sich selbst verletzt zu haben.

Angeblich im Streit darum, wie es weitergehen solle.

Sie hatten es glasklar verstanden, was da lief und wollten das Gefängnis überleben, und sei es mit kaputten Knien. Drei Kniee konnten geheilt werden, einer der Burschen hinkt. Inzwischen sind beide in Sizilien. Das scheint das Sibirien der ...

Was rede ich da nur für einen Blödsinn.

Unsere Schleiereule Anna, war in den letzten Wochen, etwas ins Hintertreffen geraten, was mich betrifft. Ich mochte sie zwar ebenfalls, wie alle unsere Eulen, aber sie hatte ja ihren Luigi. Beide würden ja auch wieder mit nach Stuttgart kommen; wir stellten inzwischen sogar Überlegungen an, ob wir denn alle zusammen, in den Bus von Luigi passen würden, und einmal die Heimreise, auf völlig neue Art und Weise antreten könnten.

Zuerst schnappte ich mir aber einmal Anna, als es gerade passte. „Was ich noch sagen wollte, Anna, du kommst doch sicher wieder, über den Winter, mit nach Stuttgart?“

„Wenn du mich brauchst, oder Jürgen? Es gibt keinen Grund, nicht mitzukommen. Gerlinde ist ja nun auf Hochzeitsreise, dann wird es wohl Jürgen sein, der mitkommt?“

„Ich hätte nicht gefragt, wenn ich dich nicht brauchen würde. Ja, für Jürgen. Pippina hat zwar inzwischen schon etwas gelernt, aber sie hatte im Sommer sehr viel mehr mit dem Fotoladen zu tun, als dass sie sich um die Arbeit von ihrem Jürgen kümmern konnte.“

„So sah ich das auch. Ich habe mir schon mal Gedanken darüber gemacht, ob es nicht sinnvoll wäre, das mit den Automaten auch zu lernen. Wenn halt im Fotopark etwas Ruhe herrscht, bei Pippina aber der Teufel los ist“, grinste Anna mich an. Da lockte wohl das Geld.

„Das ist vom Prinzip her, keine schlechte Idee, du solltest dich aber, wenn du auch darauf Lust hättest, dich etwas mehr mit Luigi zusammentun.“

„Mit Luigi zusammentun?“, unterbrach mich eine erstaunte Gegenfrage. „Wie sehr kann ich denn noch mit ihm …“, sie errötete, sah mich ungewohnt scheu an, dann kam es. „Ich versuche ja schon seit langem, ihn davon zu überzeugen, dass ich nicht zu jung für ihn bin - vor allem er, nicht zu alt für mich, sondern genau richtig.

Dazu kommt, ihr habt das natürlich längst gemerkt, wir vertragen uns auch ganz gut. Ich bin ganz sicher, er hat da auch keine andere Freundin mehr, zu der er mal geht zum … du weißt schon. Freundinnen hat er natürlich genug, aber nicht solche zum Bumsen halt. Auch sein Drang, in die Höhle zu gehen, ist eher geringer geworden. Mit mir allerdings …“, nun wurde sie wirklich knallrot. „Nun du, als unser Boss, sollst es wissen, Luigi und ich, sind derzeit fast unersättlich. Ich denke, wir lieben uns. Nur das mit dem Heiraten, ich weiß nicht, was ich da noch machen kann; als Frau kann ich ihm ja nicht einfach einen Antrag machen.“

„Ach Anna, ich könnte ihn natürlich, so als Brautwerber, einfach mal fragen, ich denke aber, ihr solltet aus euch selbst heraus, da zurechtkommen. Fremdeinflüsse können da eher Schaden anrichten, als nutzen. Um dich aber zu beruhigen, ich denke nicht, dass Luigi da nur auf ein Verhältnis mit dir raus will. Lis sagte mir, er hat wohl einmal mit ihr darüber gesprochen, er hätte einfach Angst, dir einen um zehn Jahre älteren Mann aufzuhalsen. Er murmelte etwas davon, wenn erst einmal genügend gemeinsames Kapital da wäre, du damit also versorgt, dann könne man nochmals darüber reden.“

Ich hatte es nicht gewollt, aber, nach meinen Worten, erwartet. Anna begann zu schluchzen. Ich nahm sie in den Arm, versuchte sie zu trösten. Dann fiel mir ein, wir waren völlig vom Thema abgekommen. Ich wollte ihr ja etwas völlig anderes vorschlagen.

„Anna, ich versteh dich zwar, aber hör jetzt bitte auf zu weinen. Du hast mich vorher falsch verstanden. Ich wollte sagen, du sollst dich mit Luigi zusammentun, und, neben eueren normalen Aufgaben, dich vermehrt, mit ihm zusammen, um die Dekoration kümmern. Praktisch halt um die Arbeit, zu der Jürgen einmal eingestellt wurde. Ich bin bereit, dafür einen zusätzlichen Obolus rauszurücken, und sei es, als zusätzliches Überstundengeld. Damit bekommst du und dein Luigi, auch die Chance, das von ihm gewünschte Kapital zusammen zu bekommen. Übrigens, werde ich ihm bei Gelegenheit empfehlen, wie allen unseren Mitarbeiter, in eine Lebensversicherung einzuzahlen. Kim hat da wohl ein Angebot bekommen, für eine Sammelversicherung. Wir überlegen aber noch, ob wir das nicht als so eine Art Betriebsrente anbieten können. Jeder zahlt die Hälfte.“

Anna schluckte. Dann dachte sie sichtlich nach. „Du meinst. Luigi und ich, sollten, nach Feierabend, wenn wir noch Lust haben, an die Reparatur von Dekorationsschäden, in den Ateliers, in der Arena und in den Hallen gehen? Wie viele Stunden meinst du denn, sei das nötig? So als Vorahnung, was auf uns zukommt, halt.“

„Jetzt läuft ja nicht mehr viel, ehe wir nach Stuttgart gehen. Ich fürchte, ihr solltet dann aber schon mal zwei oder drei Wochenenden vorsehen, um wieder einen Grund rein zu bekommen. Dann genügt es sicher, wenn ihr da täglich ein bis zwei Stunden, den Pinsel schwingt. Wenn wir jetzt dann zu den Nachbarn fahren, solltet ihr euch dieser Aufgabe ebenfalls annehmen. Mir wäre es lieber, wenn Pippina dann vermehrt bei ihrem Mann, als dessen Assistentin arbeitet.“

„Ich werde das mit Luigi besprechen, wenn dir das Recht ist, oder willst du lieber mit ihm reden?“

„Mach ruhig mal. Du kannst, in deiner Eigenschaft als Eule, mit ihm reden; lass ihn ruhig einmal spüren, dass du sehr wohl etwas zu sagen hast, in unserem Verein. Du bist zwar nicht zu Managerin des Fotoparks aufgestiegen, aber Luigi weiß genau, dass alle Eulen, hier im zweiten Glied der Befehlskette stehen. Das hat mir Kim ausdrücklich bestätigt.“ Ich musste lachen, als ich fortfuhr. „Genau genommen, bist du, was den Fotopark angeht, also Luigi gegenüber sogar befehlsberechtigt.“

„Ahm!“ Anna hatte sichtlich mit sich zu kämpfen. „Du meinst, Paul, ich könnte Luigi, einfach so, einen Auftrag geben, und er müsste ihn, ohne zu maulen, erledigen?“

„Wenn es den Fotopark angeht, wegen einer Aufgabe, die dir übertragen wurde? Selbstverständlich. Ich denke du hast es sehr wohl mitbekommen, was die Aufgabe von Gina ist; wenn sie mich beauftragt, irgendwelche Fotos zu machen, wozu sie von irgendwem den Auftrag hat, dann mache ich das ja auch. Auch wenn mir, ein großer Teil der Firma gehört, so bin ich doch deren Angestellter. Und Gina ist nun halt mal der Manager des Fotoparks. Wenn wir noch weiter wachsen, was zu befürchten steht, dann wird sie halt auch bald der Direktor des Ladens. Ich bin, als Angestellter, nur ein Fotograf. Gut, Fotografen haben besondere Privilegien. Du kannst das, auf ein normales Büro bezogen, einfach als eine Art Abteilungsleiter sehen, ihr Eulen seid die Stellvertreter, dann kommen die gehobenen Angestellten, wie Gruppenführer, zu der Sorte gehört dein Luigi. Dann kommt das Fußvolk, im Fotopark unsere normalen Handwerker und Hilfsarbeiter.

Leute wie Paolo, unser Koch und Alberto, unser Majordomus, aber auch Sara, unsere Küchenmaus und Saya, unser Kindermädchen, haben so genannte Stabsstellen; sie kommandieren nur ihre eigene Truppe. Kim, das ist dir sicher klar, ist ebenfalls Managerin, auch vor ihr muss ich mich ducken, was finanzielle Dinge angeht. Lis hat mit dem allem weniger zu tun, sie ist, genau genommen, halt Managerin des Hotels, wenn man so zu unserem Haus und dem Gästehaus sagen kann. Hast du dazu noch Fragen?“

„Eigentlich nicht, aber, Paul, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Dass Gina und Doris, wichtigere Leute sind als ich, das ist mir völlig klar. Aber, dass Gina, da plötzlich so wichtig wurde, dass sie sogar dir Befehle geben kann, das muss ich erst mal verdauen.“

„Hat sie sich denn, dir gegenüber, verändert?“, wurde ich nun doch stutzig. Spielte da Gina plötzlich mit der Macht? Das hätte ich nicht von ihr erwartet aber …

Nein, um Gottes willen! Sie ist immer noch meine sehr gute alte Freundin, wie bisher auch. Daher war ich ja gerade so verblüfft; von ihrer Machtfülle, habe ich nämlich noch nichts bemerkt.“

Das beruhigte mich dann doch. Dann kam mir eine Idee. „Was ich noch fragen wollte, Anna, hoffentlich bist du nicht traurig, oder gar böse, weil damals, bei euerem Antritt in Stuttgart, Gina, bei eurer Lotterie, die erste Nacht in meinem Bett gewonnen hat. Du hast da ja deinen Luigi bekommen. Oder hättest du gerne getauscht?“

Schon wieder lief Anna rot an. „Ach Paul. Ich gestehe, am Anfang, als Luigi da noch mit seiner alten Freundin Julia rumhexte, da hätte ich mir schon mal gewünscht, mit dir, an einem Wochenende mal das Zimmer zu teilen. Ich gestehe, ich habe Gina sogar einmal deshalb gefragt und – sie hätte nichts dagegen gehabt. Dann geschah aber das Unerwartete, ich verliebte mich in Luigi. Im Sommer dann, in Italien, da gab es für mich nur noch ihn. Bald stellte sich heraus, für ihn gab es wohl nur noch mich. Ich habe nie versucht, werde es auch nicht, nachzuprüfen, ob es da noch jemand gibt. Gina sagte mir, bei euch in der Familie sei es üblich, dass Fremdereignisse, zuvor besprochen oder danach, sofort gebeichtet werden. Ich werde es ebenso halten und habe Luigi gebeten, diese Regel zu akzeptieren.

Damals, in Stuttgart, mit Daniella, das gestand er übrigens auch gleich. Er tat es allerdings als Dienstverpflichtung ab. Na ja. Ob er es der Julia sagte? Ich hab ihn nicht gefragt. Julia ist mir egal, ich kenne sie nicht einmal. Will sie auch nicht kennen lernen. Da bin ich vielleicht, zu sehr Italienerin“, sie schaute ein klein wenig grimmig. Dann fiel es ihr wohl ein. „Was dich anbetrifft? Wenn es ein, wie Gina sagt, Notfall wäre, würde ich aushelfen – sonst, verzeih mir, gibt es für mich nur noch Luigi. Ich hoffe, bis ans Ende unserer Tage.“

„Danke Anna, für deine Offenheit. Um ehrlich zu sein, damals, war es mir völlig egal, wer von euch es ein würde, damals im Wespennest. Danach trat halt dieser Gewöhnungseffekt ein. Und heute, nun heute liebe ich Gina auch. Ich weiß nicht, ob du das überhaupt verstehen kannst, mit dem für Italien doch abartigen Verhältnis, das ich mit meinen drei Frauen habe, aber glaube mir, Lis gehört meine tiefste Zuneigung, sie ist die Mutter meiner Kinder. Kim folgt dicht darauf, sie ist, wie ihr ja wisst, noch eine Jugendliebe, mit der ich sehr intim war, bevor Lis und ich heirateten. Nun kam halt Gina dazu, natürlich liebe ich sie auch, für mich gehört das dazu, wenn ich mit jemand, mehr als einmal schlafe. Gut, du wirst dich an Kikki erinnern, auch sie hat einen besonderen Platz in meinem Herzen.“

„Gina hat mit mir darüber schon mal gesprochen, was heißt da einmal? Schon oft hatten wir dieses Thema am Wickel. Gina ist sehr glücklich damit, wie ihr Stand in der Familie Oktober ist. Das gönne ich ihr von Herzen. Ich bin sehr glücklich darüber, wie mein Stand zu Luigi ist, auch derzeit nur als Freundin. Er betätigte mir aber, dass er genau wie ich, auch sehr glücklich ist, für den Fotopark – nein, nicht den Fotopark, für die Familie Oktober, arbeiten zu dürfen. Luigi kennt sich da wohl besser aus, er sagte mir aber, das sei wohl ein Verhältnis, wie es japanische Arbeitnehmer zu ihren Firmen hätten.“ Jetzt hatte ich sie am Hals, küssend und schluchzend. „Wir fühlen uns als Teil der Familie – bitte, lass uns das auch sein.“

„Wenn du sonst kein Problem hast – Willkommen!“ Was sollte ich auch sonst dazu sagen. Ich riss mich zusammen und begriff als Wichtigstes, Anna war nicht mehr scharf auf mich.

Auch dieses Jahr hatte der Fotopark gut überstanden. Es galt noch einige Aufträge, an unseren Baumeister zu vergeben. Auch in den Messehallen, musste über den Winter renoviert werden. Das hatte Gina schon den Mietern der Stände aufgebrummt; fürs neue Jahr. Es war eine ihrer ersten guten Ideen, als Managerin. Um den Zugang, zu den Räumen, für das Team einfacher zu machen, bekamen alle Mieter, einen großen abschließbaren Schrank, in einem Raum beim Eingang der Halle. Dort konnten sie alle Wertsachen lassen, wenn, vertragsgemäß, die Räume unter der Woche, dem Fotopark zur Verfügung stehen. Die Messe war für uns ja, eigentlich eher sekundär.

Marie, unsere Hausdame, sammelte inzwischen auch schon wieder mal alle Kräfte ein, die willens und in der Lage waren, die Sommerschäden in den Räumen und an der Wäsche, zu beheben. Es war der inzwischen übliche Trubel.

Paolo, unser Koch, mit Ehefrau, plante noch einen Urlaub, in Tunesien, wie ich erfuhr, ehe er zu seinem Schwippschwager nach Tirol fuhr; zu seinem Winterkontrakt.

Zuvor bereitete er uns aber noch ein köstliches Abschiedsmahl, zu dem alle kamen, die wir als gerngesehene Gäste in unserer Villa hatten. Der Don, der Bürgermeister, unser Baumeister, alle mit Ehefrauen natürlich, und unser Pfarrer. Dieses Jahr war auch Cesare dabei, immerhin einer unserer wichtigsten Leute in Italien; wie sonst sollten wir, ohne ihn, unsere Models bekommen. Natürlich waren auch alle Eulen da und Luigi ebenfalls. Jürgen und Pippina wohnen ja sowieso hier, obwohl sie eigentlich nicht so oft bei uns zum Cocktail oder zum Abendessen kamen. Pippina kocht angeblich sehr gut und angeblich sehr gerne, in ihrer modernsten Küche Italiens. Die Kosten dafür, müssen sich ja lohnen. Ich werde mich da nächstes Jahr, einfach mal einladen, um dies zu überprüfen.

Nur Gerlinde fehlte eigentlich; sie und ihre Eulen sind ja in den USA. Über den Winter arbeiten sie auch für den dortigen Verlag. Wie ich hörte, werden sie aber wohl Anfang des neuen Jahres nach Deutschland kommen. Dann werden wir sie, in Stuttgart, wohl wieder zu Gesicht bekommen. Bis dahin, ist für dieses Jahr, Italien erst einmal zu Ende – es war, wiedereinmal ein sehr erfolgreiches Jahr für uns alle.

Aussichten

Zurück in Stuttgart, begann alsbald die Besprechung der Auftragslage für die Nachbarn im Winterhalbjahr. Dazu hatte sich auch Mikel eingeladen – er war schlichtweg neugierig, was da mal wieder auf uns zu kommt. Er hatte allerdings auch tausend der Nachbarn-Prospekte dabei; das fiel Doris noch in letzter Minute ein, dass unsere fast zu Ende waren. In den Prospekt mussten auch noch ein paar Zusätze, wie sich im Laufe der Zeit herausstellte.

Auf meinen besonderen Wunsch hin, wurde die Einsendung eines Fotos – egal welcher Qualität – zur Voraussetzung, dass wir überhaupt tätig werden wollten. Es hatte sich in der letzten Saison leider doch recht häufig herausgestellt, dass unsere vorgesehenen Kunden, so überhaupt nicht in das Schema passten. So hatten wir, nach Absprache mit Mikel, im Text hinzugefügt, wer in die Nachbarn will, soll mit der Anfrage Bilder beifügen; wenn irgend möglich, sollten diese Bilder bereits ausdrücken, wie weit unsere potenziellen Models später einmal gehen wollen. Natürlich war uns schon klar, sollten sie da heiße Bilder machen, gibt es (leider immer noch) Schwierigkeiten beim Drogisten um die Ecke, diese Bilder zu entwickeln und zu kopieren. Wieder einmal hatte Lis die passende Idee: Die Kunden sollen einfach den Film schicken; wir würden ihn entwickeln und die Abzüge zurücksenden. Dabei könnten wir uns ja bereits einen ersten Eindruck verschaffen. Wir hofften alle, dass das klappt.

Wie immer, hatte Doris zum Besprechungstermin, wieder in unserer Lounge, einige heiße Briefe. Diesmal dauerte etwas länger durch zu kommen, für Mikel mussten sie ja übersetzt werden. Natürlich sah er auch die Fotos, die, bei einigen Angeboten, dabei lagen – auch in dieser Saison, wieder heiße Kost.

„Habt ihr denn schon immer solche Bilder mit den Anfragen bekommen?“, fragte er, mit dem Bild einer heißen Lutschszene in der Hand. Wie üblich war das Bild falsch belichtet, aber vom Inhalt her war es schon recht ansprechend.

„Nicht so viele wie wir gerne hätten, aber einige waren schon dabei“, antwortete Doris.

„Und wieso haben wir die nie zu Gesicht bekommen?“

„Wir hatten weder das Copyright, noch eine Ahnung davon, dass du auf solche Bilder scharf sein könntest,“ antwortete ich.

„Du hast natürlich, im Prinzip recht. Wir haben die alte Amateurs ja gerade aus diesem Grund eingestellt, weil wir dafür nur so miese Fotos bekamen – das Thema war ja, Fotos von und mit Amateuren der Öffentlichkeit zu zeigen. Du Paul, wirst dich an dieses Magazin ja vielleicht noch erinnern. Als dann du, mit deinen Bildern, für die Fiesta kamst, wurde uns die Qualität der Amateurs einfach zu schlecht – sie lief auch nicht mehr so gut. Nun gut, die Bilder von damals, waren auch nicht das Gelbe vom Ei; mal ne nackte Maus auf dem Bett, im Bad oder am Freien, das war schon eher die Ausnahme. Nur zu oft, gab es nicht mal einen Busen zu bewundern.“