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Die Abtei Teil 02

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Eines Morgens rief mich Claire in der Feuerwehrhalle an und verlangte, dass ich nachmittags in der Mairie bei unserer Bürgermeisterin vorbeikommen sollte. Es gäbe um 15.00 Uhr ein wichtiges Gespräch.

Als ich - wie beim Militär gelernt - fünf Minuten vor der vereinbarten Zeit im Büro von Claire erschien, war zu meiner Überraschung auch Sophie anwesend. Sie teilte mir mit, dass Frau Doktor Heike Köhler bei unserer Bürgermeisterin sei und anschließend mit uns beiden sprechen wollte. Wir mussten auch nicht lange warten als die Tür zum Büro von Madame Carbonier von dieser geöffnet wurde.

Heike Köhler kam als erste heraus und als sie uns sah begrüßte sie uns beide mit bissous und dankte für unser Kommen. Dann erklärte sie ihre Anwesenheit. „Ich habe eben mit der Gemeinde vereinbart, dass die zukünftigen Pachtzahlungen der Jagdgenossenschaft und der Landwirte in einen Fonds eingezahlt werden. Und aus diesem können Entwicklungsprojekte der Gemeinde gefördert werden. Und die Höhe der Pacht ist ebenfalls für die nächsten zwanzig Jahre festgelegt. Ich denke, damit können alle zufrieden sein. Jetzt muss nur noch der Notar seine Arbeit machen und dann kann alles unterschrieben werden."

Dem Gesichtsausdruck unserer Bürgermeisterin konnte ich entnehmen, dass dies tatsächlich so war. Sie war einfach nur glücklich und verabschiedete sich sehr freundlich von Heike Köhler. Leider habe sie noch viel zu erledigen, das Jahresende sei nahe und die ganzen Statistiken für die Ministerien seien noch zu erledigen. Sprach es und verschwand hinter ihrer Tür, welche sie geräuschlos schloss.

Nun wendete sich Heike mir zu. „Bon, ma Chere Monic, damit zu uns." Als ich daraufhin geruhte tatsächlich leicht rot zu werden, beruhigte sie mich. „Keine Angst, ich werde keine Details verraten." Sie grinste mich verschwörerisch an. „Ich möchte euch beide - dich und deinen Schatz - bitten, am Freitagnachmittag zu mir in die Abtei zu kommen. Die Brandschutzmaßnahmen sind alle umgesetzt, ich möchte dich um die entsprechende Begutachtung bitten. Und dann lade ich euch für Abend zum Essen ein. Ich möchte euch schließlich auch meine Familie vorstellen. Und wie beim letzten Mal gilt auch am Freitag, dass ich frisch bezogene Gästebetten für euch bereithalte."

Familie? Was hieß bei Heike Familie? Davon hatte sie bei unserem ersten Treffen kein Wort gesagt. Ich fühlte mich unwohl. Hatte sie vielleicht einen Mann, den sie mit mir betrogen hatte? Oder auch kleine Kinder? Mit leicht mulmigem Gefühl in der Magengrube stimmte ich zu. Ablehnen konnte ich nicht mehr, da Sophie bereits zugesagt hatte.

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In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag schlich ein Schatten durch die Abtei. Zielsicher fand der Schatten seinen Weg im Haupthaus hinauf in das Obergeschoss und hinein in den Bereich, der bereits jetzt aufgrund der Ausstattung als zukünftiges Labor ersichtlich war.

In dieser Nacht war die letzte Möglichkeit, die Durchgangsschleuse ohne Sicherheitsmaßnahmen zu durchqueren. Morgen würde der Elektroniker kommen und die Anlage auf „Scharf" stellen. Der Schatten suchte seinen Weg zum Hauptcomputer und startete diesen. Gut, dass die Asiaten vorgebeugt hatten und ihm das Manual mit dem Prozedere für die Sicherheitseinstellungen hatten zukommen lassen.

Im fahlen Licht des Bildschirms arbeitete der Schatten eine gute halbe Stunde lang, er hatte sich einen verdeckten Hintereingang in die Sicherheitsroutine gelegt und konnte nun seinen Handabdruck sowie einen zwölfstelligen Code eingeben. Selbst der Elektroniker würde diese Datei nicht finden, und er, der Schatten, hatte damit die Möglichkeit, wann immer er wollte das Labor zu betreten.

Zufrieden lächelnd fuhr der Schatten den Hauptcomputer herunter. Nun musste er nur noch still und leise verschwinden. Und auf der Hauptstrasse aus dem Tal heraus die Geschwindigkeitsbeschränkungen beachten um nicht als Bild in der Datei der Police National zu erscheinen.

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Sophie hatte am Freitag noch einiges mit Bertrand abzuarbeiten, und so fuhr ich kurz vor Mittag mit dem Feuerwehr-Jeep talaufwärts in Richtung Abtei los. Mein Schatz würde gegen Abend nachkommen. Vor dem Eingangsbereich der Abtei erwartete mich Heike bereits. Nach der üblichen Begrüßung mit bissous machten wir uns an die Arbeit und ich konnte feststellen, dass alle Handwerker ordentliche Arbeit geleistet hatten.

Die Brandschutzmaßnahmen waren alle, wie im Bauantrag vorgeschrieben, umgesetzt worden. In den Nebengebäuden waren insgesamt fünfzehn abgetrennte Wohnungen - für jeweils drei Personen - bereits komplett eingerichtet worden. Allerdings wies jede Wohnung nur ein Schlafzimmer mit einem Bett auf, dessen Größe jedoch problemlos für diese drei Personen ausreichen würde.

Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute ich Heike fragend an. Diese erklärte mir, dass es so für Ihre Langzeitstudie schneller und effizienter von statten gehen würde, wenn ein Mann mit zwei Frauen zusammenlebt. Und darüber hinaus würde ich heute Abend feststellen können, dass auch ihre Familie aus einem Mann und einer weiteren Frau bestehen würde.

„Jetzt sag' nur noch, dass du dich selbst ebenfalls in deine Studie eingebunden hast", fragte ich total perplex. „Ja klar. Selbstverständlich. Was ich von meinen Probanden erwarte, muss auch ich selbst bereits sein zu erfüllen." Für Heike schien dies selbstverständlich zu sein. „Außerdem, ein bisschen Spaß gehört doch zum Leben. Und du weisst ja von unserer ersten Begegnung sicher noch, dass ich sowohl auf Frauen als auch auf Männer stehe. Und wenn du heute Abend Tom und Susanne kennen lernst, wirst du verstehen was ich mit Spaß meine."

„Aber sag' mal, kannst du dann noch neutral forschen?" Skeptisch blickte ich sie an.

„Gerade deswegen vertrauen mir meine Probanden doch. Weil ich selbst auch an der Langzeitstudie teilnehme. Und selbstverständlich ist es neutral. Die Hormonbausteine sind alle fertig und in der Kühlung in meinem Labor. Das ist übrigens der Bereich mit dem separaten Treppenhaus, der Durchgangsschleuse und der Feuerschutzverglasung. Und je nach Wirksamkeit der Präparate kann auch ich schwanger werden, oder eben nicht. Das heißt, meine Probanden und ich teilen immer das gleiche Schicksal."

„Na, wenn du meinst", gab ich mich zufrieden. „Jetzt möchte ich als nächstes im Erdgeschoss des Haupthauses den letzten Flügel gleich hinter der Kirche sehen. Laut Plänen sind dort Versammlungsräume. Aber die Sanitäreinrichtungen lassen gemäß Planung auf eine Kinderkrippe schließen. Also was ist dort?"

Heike schmunzelte. „Also gut, du hast mich ertappt. Aber wie du mitbekommen hast, sind Schwangerschaften in meiner Langzeitstudie ja nicht ausgeschlossen. Deshalb habe ich tatsächlich eine Kinderkrippe dort vorgesehen."

„Aber für so viele Kinder", fragte ich nach.

„Nun das hat mein Architekt so vorgeschlagen. Damit konnten wir die Zuschüsse der EU nochmals erhöhen." Heikes Erklärung erschien mir plausibel, auch wenn ich den Förderdschungel aus Brüssel in keinster Weise durchschaute.

„Aber dir ist schon bekannt, dass in Frankreich die Schulpflicht gilt. Wenn eure Kinder alt genug sind, kommen sie zu uns im Ort in die Schule", insistierte ich.

„Klar ist mir das bekannt. Oder was denkst du, warum ich den Fonds für die Pachtzahlungen eingerichtet habe? Und was denkst du, warum der jeweilige Bürgermeister der Gemeinde nur zusammen mit mir über die Verwendung der Mittel entscheiden darf?"

Heike schien wirklich an alles gedacht zu haben.

Als letztes besichtigten wir noch Heikes Labor im Obergeschoss des Haupthauses. Neben den Brandschutzvorrichtungen zeigte sie mir ganz stolz auch noch die Sicherheitseinrichtungen, welche den Zutritt für Unberechtigte verhindern sollten. Dazu gehörten auch ein Handabdruck-Scanner und die Eingabe eines zwölfstelligen Sicherheitscodes. Das meiste von dem, was im Labor eingebaut war, verstand ich sowieso nicht. Aber nach dem Enthusiasmus von Heike zu schließen war hier - bezüglich der Genanalyse - das Beste und Teuerste eingebaut worden, was man zurzeit auf dem freien Markt bekommen konnte.

Über eine Einschubtreppe in der Decke des Labors kamen wir abschließend in den Dachraum, in dem der große Ventilator für die Entrauchung der Treppenhäuser installiert war. Diesen konnte ich testen, soviel verstand ich wiederum, und der funktionierte einwandfrei.

Als wir über die Einschubtreppe wieder ins Labor hinunterstiegen und diese dann schlossen, kam Sophie auf mich zu und begrüßte mich mit einem zärtlichen Kuss auf meinen Mund. „Schön, dass ihr mit der Arbeit fertig seid. Ich bin eben gekommen. Wie geht es dir, mein Schatz?"

„Ach, mir geht es gut. Heike hat mir eine wirklich umfassende Führung durch die Abtei gegeben. Aber langsam habe ich Hunger." Und ich wandt mich schmunzelnd an Heike: „Gibt es heute wieder Pot au Feu?"

Heike lachte mich - wohl auch in Erinnerung an damals - freundlich an und erwiderte: „Susanne kommt aus Österreich. Und wie ich sie kenne, wird es heute einen Kartoffelsalat und echte Wiener Schnitzel geben. Kartoffelsalat ist übrigens ihre Spezialität, ich kenne niemanden, der ihn so gut würzen kann."

Zusammen verließen wir in schönster Feierabendlaune das Labor. Als wir gerade alle außerhalb der Durchgangsschleuse angekommen waren fiel mir etwas auf. Wie ist Sophie eigentlich ins Labor gekommen? Mit Heike und mir auf jeden Fall nicht. Wie war es also möglich, dass sie uns im Labor erwarten konnte? Wie kam sie durch die Schleuse?

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Als wir in die Wohnung von Heike kamen, war ich erst einmal sprachlos. Die Inneneinrichtung war modern und schnörkellos, fügte sich aber hervorragend in das alte Gemäuer ein. Trotzdem wirkte nichts kühl. Insbesondere im Wohnzimmer sorgte ein Kaminofen, in dem ein wohliges Feuer brannte, für Gemütlichkeit.

Dort warteten bereits ein Mann und eine Frau auf uns, welche aufstanden als wir eintraten. Heike übernahm die Vorstellung. Sie zeigte auf die junge Frau, die eigentlich der geborene Rauschgoldengel sein könnte und meinte „Dies ist meine Frau Susanne aus Österreich. Und der stattliche Bursche neben ihr ist Tom aus Dänemark, unser Mann. Und diese Zwei hier neben mir sind Sophie und Monic", stellte sie uns ihren beiden Familienmitgliedern vor.

Während die übliche Begrüßung mit bissous erfolgte, konnte ich mir die beiden etwas genauer ansehen. Susanne hatte tatsächlich das Aussehen eines Rauschgoldengels. Lange blonde und gelockte Haare, die ihr weit auf den Rücken hinunter reichten. Ein herzförmiges Gesicht mit sinnlichen Lippen und blaugrauen Augen sowie eine Oberweite, deren Umfang fast an den Heikes heranreichte vervollständigten diesen Eindruck. Susanne durfte zwischen fünfundzwanzig und dreißig Jahre alt sein und war annähernd genauso groß wie Heike.

Tom hingegen war ein typisch skandinavischer Typ. Kräftig gebaut und gut zwei Meter groß, flacher Bauch, breite Brust, blaue Augen und strohblonde kurzgeschnittene Haare. Vom Alter her war er mit Sicherheit noch keine fünfundzwanzig Jahre alt.

Während des wirklich exzellenten Essens, es gab tatsächlich Wiener Schnitzel und den angekündigten sehr gut abgeschmeckten Kartoffelsalat, versuchte ich des Öfteren, unverfängliche Fragen an Susanne und Tom zu richten um sie in ein Gespräch zu verwickeln und um so mehr von und über die beiden zu erfahren. Aber anscheinend waren alle drei - sowohl die beiden als auch Heike - es gewohnt dass man sie mit Fragen bombardierte, und so wandte sich schließlich Tom lächelnd an mich und meinte „Wenn du etwas von mir oder über mich wissen möchtest, dann frage mich doch direkt zu dem Thema, aber bitte erst nach dem Essen. Ich spreche zwar nicht das beste Französisch, aber ich werde so gut als möglich antworten."

Und so schwiegen wir alle bis auch der letzte Löffel Kartoffelsalat verzehrt war. Aber bereits zum Digestif siegte meine Neugierde.

„Bon, Tom. Es gibt da Punkte, die ich einfach nicht verstehe. Du bist um einiges jünger als wir vier Frauen, die wir hier sitzen. Du bist wahrscheinlich noch keine fünfundzwanzig Jahre alt. Dir stünde die Welt offen, du könntest alles tun und auch junge Mädchen in deinem Alter kennenlernen. Vielleicht mit diesen auch eine eigene Familie gründen, Kinder bekommen und großziehen. Aber du verkriechst dich hier in dieser alten Abtei um an einer Langzeitstudie über zwanzig Jahre teilzunehmen. Wenn diese vorbei ist, sind auch deine besten Jahre vorbei. Dann bist du ungefähr fünfundvierzig Jahre alt. Was ist dann? Wie willst du dann weitermachen? Was kannst du dann als Einzelgänger noch im Leben erreichen?"

Tom trank langsam einen Schluck Portwein und stellte sein Glas kontrolliert zurück auf seinen Platz. Schließlich schmunzelte er leicht und begann: „Ma Chere Monic, ich darf dich doch so nennen? Du reduzierst mich auf mein junges Alter. Vielleicht habe ich aber genauso einen Fetisch wie du ihn hast. Du magst Frauen, ich auch. Du liebst anscheinend eine Frau, die etwas älter ist als du selbst. Mir geht es genauso, Susanne und Heike sind beide etwas älter als ich. Aber ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass meine Liebe zu diesen beiden außergewöhnlichen Frauen noch nicht die gesamte Antwort auf deine Fragen darstellt. Ich werde dir also von mir erzählen. Vielleicht kannst du dir dann ein besseres Bild machen.

Ich bin jetzt einundzwanzig Jahre alt. Als meine Eltern bei einem Unfall starben war ich gerade einmal vierzehn Jahre alt. Ich drehte damals durch, schmiss die Schule, wurde bei der Polizei aktenkundig, kam in ein Heim. Das Beste was mir dort passiert ist, war die Arbeit in der heimeigenen Gärtnerei. Ich fand dadurch wieder zu mir selbst. Als ich neunzehn Jahre alt war wurde ich mit der bestandenen Prüfung zum Gärtner aus diesem Heim entlassen. Nun stand ich also wieder vor dem Nichts. Durch Zufall erfuhr ich bei einem Besuch meines Eingliederungscoaches von der europaweiten Ausschreibung für eine Langzeitstudie. Und nachdem ich nichts Besseres vorhatte meldete ich mich auf diese Anzeige.

Wie ich später von Heike erfuhr, hatte sie anfangs fast eintausend Meldungen. Über Fragen zu deren Lebenslauf, deren Familienstand, einige Gesundheitstests sowie Tests zur sozialen Kompetenz dampfte Heike diese auf knapp über einhundertfünfzig Bewerber ein. Danach führte sie Bewerbungsgespräche mit jedem einzelnen der verbliebenen Kandidaten. In diesem Stadium musste sie sich wohl in Susanne und mich verliebt haben. Wir beide wurden auf jeden Fall immer stärker von ihr in die Auswahlprozedur eingebunden. Und anscheinend konnten wir sie - in vielerlei Hinsicht - zufriedenstellen, mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Als nur noch dreißig Männer und sechzig Frauen im Rennen waren, haben wir vor Kurzem in der Nebensaison eine Jugendherberge im Schwarzwald für drei Wochen komplett angemietet und alle verbliebenen Bewerber dorthin eingeladen. Und erst dort gab Heike das eigentliche Ziel der Langzeitstudie bekannt. Wer gehen wollte, konnte in diesem Moment die Herberge verlassen. Das waren zu diesem Zeitpunkt fünf Frauen und ein Mann welche gehen wollten. Und den Rest der Geschichte sollte, denke ich, Heike erzählen.

Für mich kann ich nur sagen, ich liebe meine beiden Frauen, und egal was kommt, ich werde - so sie dies auch wollen - den Rest meines Lebens mit ihnen verbringen. Und das liegt nicht nur an ihren wunderschönen und wahnsinnig großen Brüsten, das kannst du mir glauben. Die beiden haben mir und auch meinem Leben einen neuen Sinn gegeben. Neben diesen beiden - und vielleicht unseren möglichen Kindern - werde ich mich vor allem meinem großen Hobby widmen, ich werde mich um die Züchtung und Veredelung von Obstbäumen kümmern. Wo sonst auf dieser Welt - wenn nicht hier in der Abtei - hätte ich die Möglichkeit, mich so um das zu kümmern, was mir wirklich am Herzen liegt?"

Damit endete Tom, nahm sich wieder einen Schluck Portwein, sah seine beiden Frauen der Reihe nach verliebt an und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Auffordernd blickten nun alle unsere Augen auf Heike. Diese ließ sich jedoch Zeit, trank auch noch einen Schluck von ihrem Digestif. Schließlich begann sie dann doch mit ihrem Teil der Erzählung.

„Ich beginne - auch wenn dies Tom vielleicht jetzt peinlich ist - mit unserer ersten gemeinsamen Nacht. Nein, ich werde keine Einzelheiten nennen, aber Tom konnte mit seiner Standkraft und mit seiner Ausdauer sowohl Susanne als auch mich überzeugen. Und dann hat der Freudenspender, den er in seiner Hoste trägt, auch wahrlich überzeugende Ausmaße. Soviel, mein lieber Tom, als Erwiderung auf dein Lob die Dimension unserer Brüste betreffend.

Und nun weiter zum Ablauf unserer drei Wochen in der Jugendherberge. Den verbliebenen Bewerbern teilte ich also den Zweck der Langzeitstudie mit und stellte ihnen frei zu gehen, wenn sie das Risiko, eventuell schwanger bzw. Papa zu werden, nicht mittragen konnten oder wollten. Des Weiteren erfuhren sie, dass es in dieser Zeit kein Fernsehen, kein Radio, keine Bücher und auch keine Mobilfunkgeräte geben würde. Die Herberge, die eigentlich nur für achtundfünfzig Gäste ausgelegt war, wurde von mir für die verbliebenen Bewerber auch absichtlich so ausgewählt um diese Überbelegung zu generieren. Es würden in diesen drei Wochen kein Hausmeister, keine Köchinnen und auch kein Reinigungspersonal erscheinen, nur einmal wöchentlich würden wir frische Lebensmittel und Getränke geliefert bekommen. Stress und Reibereien unter den Bewerbern waren somit von mir vorprogrammiert und auch gewünscht.

Wir würden uns hier also um alles selbst kümmern müssen. Ansonsten sollte die verbleibende Zeit von allen genutzt werden, um sich auf die Situation während des Langzeitversuchs einzustellen. Männer und Frauen konnten frei - und in welcher Konstellation auch immer - zusammen leben und Sex haben. Die Teilnehmer sollten sinnvollerweise auch mehrmals in dieser Zeit Partner oder Partnerinnen wechseln um herauszufinden, mit wem sie während der Langzeitstudie zusammenleben konnten. Wichtig war nur, dass immer Kondome - die ich in Mengen bereitgestellt hatte - benutzt wurden. Während dieser Testphase durfte keine Frau schwanger werden.

Nach den beiden ersten Wochen verließen uns drei Pärchen, die sich in diesem Zeitraum gefunden hatten, und die jeweils zu zweit glücklich werden wollten.

Und leider waren Susanne, ich, und vor allem auch Tom, die Benachteiligten dieser drei Testwochen. Schließlich konnten wir nicht einfach hemmungslos mitvögeln. Wir mussten ja eine Auswahl treffen. Nach dieser Zeit sollten 15 Männer und dreißig Frauen für die Langzeitstudie ausgewählt werden. Dazu noch jeweils fünf Männer und fünf Frauen als Ersatz für plötzliche Ausfälle bestimmt werden. Ich glaube, Toms Ständer war in diesen einundzwanzig Tagen dauersteif, wir haben ein paarmal versucht ihm mit allen möglichen Mitteln Abhilfe zu verschaffen, aber das gelang immer nur für kurze Zeit.

Wichtig war zu diesem Zeitpunkt auch zu beachten, dass wir weitestgehend autark sein wollten. Wir haben also auch darauf geachtet, was die Teilnehmer in ihrem bisherigen Leben gemacht haben. Unter den von uns favorisierten Bewerbern befanden sich also auch diverse Handwerker und Handwerkerinnen, ein Zahnarzt und sogar eine Gynäkologin.

Am letzten Tag unseres Auswahlverfahrens, als nur noch die verbliebenen fünfundvierzig Teilnehmer der Langzeitstudie sowie Susanne, Tom und ich anwesend waren, teilten wir ihnen mit, dass jede und jeder der die zwanzig Jahre durchhalten würde, am Ende um eine Million Euro reicher wäre. Der Betrag würde zum Abschluss der Langzeitstudie auf jede beliebige Bank weltweit transferiert werden. Danach gab ich Ihnen noch die Adresse der Abtei und teilte ihnen mit, dass sie innerhalb der ersten drei Tage des neuen Jahres zu erscheinen hätten.

Zu meiner Überraschung schlugen die meisten von ihnen vor, die Prämie in einen Fonds einzuzahlen, da sie sich bereits darauf eingestellt hätten, auch nach den zwanzig Jahren zusammen zu bleiben, vor allem wenn tatsächlich Kinder geboren werden würden."