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Die Agentin 02 - Kein Ausruhen

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Als er langsam müde wird, strecke ich meine Beine wieder aus und stelle mich auf den Boden. Er drückt mich gegen die Wand und fickt mich weiter, unbarmherzig und entschlossen. Immer und immer wieder hämmert er seinen Prügel in meinen Unterleib und treibt uns damit beide in den Himmel der Lust.

So ist es auch kein Wunder, dass ich schon wenig später abhebe und meine Lust sich in einem hellen Lustschrei Luft verschafft. Aber auch Sam kommt zum Höhepunkt und lässt einen brunftigen Laut hören. Dann aber schiebt er sich tief in mich hinein und verharrt dort, um sich Schub für Schub zu entleeren.

Es dauert einige Zeit, bis wir halbwegs wieder zu Atem kommen. Mein Körper ist klatschnass und ich weiß nicht, ob es das Wasser oder der Schweiß ist. Auch Sam scheint es nicht anders zu ergehen. Er zieht sich auf mir zurück und stellt das Wasser wieder an.

Es ist wohltuend, das kühle Nass auf dem Körper zu spüren. Das Wasser ist genau genommen warm eingestellt, aber auf meiner überhitzten Haut wirkt es wunderbar kühlend.

Sam stellt das Wasser ab und nimmt etwas vom Duschgel. Dann beginnt er, damit meinen Körper einzuseifen. Genau das liebe ich so an ihm. Er ist nach dem Vögeln nicht einfach weg, er kostet die Situation noch weiter aus. Entweder er kuschelt mit mir, verwöhnt mich mit Streicheleinheiten oder seift mich - wie eben - auf äußerst sinnliche Art und Weise ein.

Seine Hände streichen langsam und sanft über meine Haut. Natürlich will er das Duschgel auf meinem Körper verteilen, reizt dabei aber bewusst die sensiblen Stellen besonders intensiv und verschafft mir damit herrliche Gefühle.

Er konzentriert sich auf meine erogenen Zonen und bearbeitet diese besonders lange und besonders intensiv. Aber auch der Rest meines Körpers kommt nicht zu kurz.

Als er nach einer herrlich langen Zeit fertig ist und ich schon wieder erregt bin, übernehme ich. Nun bin ich es, die seinen Körper einseift, diesen erkundet und ihm wohlige Gefühle verschafft.

Ich lasse mir bewusst viel Zeit, genieße jede einzelne Berührung und halte mich besonders lange an seinem Stamm auf. Er genießt es sichtlich und sein Freund rührt sich schon wieder. Bevor jedoch die Lust wieder zu groß wird, lasse ich von ihm ab und wir duschen den Schaum von unseren Körpern.

Anschließend trocknen wir uns ab, putzen uns gemeinsam die Zähne und machen uns dann auf ins Bett. Hier aber kann ich mich nun nicht mehr zurückhalten. Kaum, dass wir gemeinsam unter der Decke sind, krabble ich zu ihm und mache mich sofort über sein bestes Stück her. Ich verwöhne es mit dem Mund, den Lippen und der Zunge. Ich sauge daran und schiebe es mir tief in den Rachen.

Als mir klar ist, dass er hart genug ist und ich sehe, dass Sam entspannt auf dem Rücken liegt und mein Tun genießt, schwinge ich mich über ihn und verleibe mir seinen Prügel ein. Noch bevor mein Freund reagieren könnte, hocke ich bereits auf seinem Becken, mit seinem Spieß tief in mir.

Ich halte mich nicht lange auf und beginne ihn sanft zu reiten. Unsere Augen verhaken sich ineinander und ich kann deutlich sehen, wie die Lust in den seinen immer deutlicher zu erkennen ist. Bevor er zum Höhepunkt kommen kann, erhebe ich mich, was ihm einen Laut des Bedauerns entlockt.

Ich halte mich aber nicht lange auf und setze mich verkehrt auf ihn. Ich habe noch nie in dieser Stellung einen Mann verwöhnt und will es endlich mit ihm ausprobieren. Ich lasse meinen Oberkörper nach hinten fallen, kaum, dass ich auf ihm sitze. Er ergreift sofort die Gelegenheit und legt seine Hände auf meine Möpse, um diese zu massieren und mit ihnen zu spielen.

Ich hingegen bewege mich auf und ab. Ich stelle mir vor, wie sein Pfahl mit jeder Bewegung meinerseits in mich ein- und ausfährt, mich anbohrt und mich wieder freigibt. Es ist eine geile Vorstellung und sie treibt meine Lust noch weiter in die Höhe.

Sam lässt mich zunächst gewähren, scheint mein Tun zu genießen und lässt sich auf meine Stellung voll und ganz ein. Doch plötzlich wirft er mich zur Seite, ist im nächsten Moment auch schon über und sofort auch in mir. Dann legt er los. Seine Lust muss unglaublich sein, so ungestüm wie er mich fickt, muss er kurz vor einer Explosion sein.

Effektiv dauert es auch nicht lange und er kommt zum Höhepunkt. Hart drückt er sich in mich und mich damit in die Matratze. Dann ist es um ihn geschehen und er flutet mich. Aber auch ich selbst bin bereits kurz vor dem Abheben Sein Höhepunkt bringt auch mich über die Klippe und ich komme noch einmal heftig und werde in eine Wolke aus Lust und Verlangen gehüllt. Mein Körper fühlt sich an, als würde er sich auflösen und in tausend kleine Splitter der Erregung zerspringen.

Als der Höhepunkt abflaut, lässt sich Sam neben mir aufs Bett fallen und wir atmen beide heftig. Auch unser Herzschlag ist erhöht und ich kann das Blut in meinen Adern rauschen hören. Es ist einfach unglaublich.

Als wir uns halbwegs erholt haben, kuscheln wir uns aneinander und schlafen ein.

Kapitel 4

Der Wecker gibt seinen nervigen Ton von sich. Am liebsten würde ich ihn abstellen und einfach weiterschlafen. Aber es gibt einen Grund, warum ich ihn gestellt habe. Wie ich so langsam aus den Tiefen des Schlafes in die Wirklichkeit zurückkehre, wird mir klar, warum ich mich auf den Wecker verlassen wollte. Wir müssen los, nach Moskau.

Mit verschlafenen Augen schaue ich auf die Uhr. Es ist 5 Uhr morgens und damit noch mitten in der Nacht. Aber es hilft nichts, wir müssen aufstehen.

„Was ist denn los?", grummelt Sam neben mir verschlafen.

„Wir müssen aufstehen."

„Warum?"

„Wir müssen nach Moskau."

„Ich will noch schlafen."

„Ich möchte auch lieber noch mit dir schlafen. Aber es muss sein."

„Was muss sein."

„Die Pflicht ruft!"

„Ich höre sie nicht", grinst er schelmisch.

Ich stehe auf und ziehe ihm die Decke weg. Heftig protestierend versucht er zunächst diese zurückzuhalten, was ihm aber nicht gelingt, weil ich ihn mit meiner Aktion komplett überrumpelt habe. Dann kauert er sich zusammen, wie ein trotziges Kind.

„Komm schon, wir müssen los!", ermahne ich ihn.

„Warum bist du nur so pflichtbewusst?"

„Weil es sein muss, Herr Außenminister. Wir haben einen Auftrag des Präsidenten."

„Mein Gott, warum musstest du Popov in die Luft sprengen", kichert er.

„Ich habe ihn nicht in die Luft gesprengt. Ich habe ihm nur etwas geschenkt und in die Tasche geschoben", lache ich.

„Das Ergebnis ist das gleiche", kontert er.

„Nun mach schon, aufstehen!"

Ohne ihn weiter zu beachten, mache ich mich auf den Weg ins Bad. Offenbar kann er nicht lange ohne mich sein und kommt hinter mir hergedackelt. Ich quittiere dies mit einem zufriedenen Lächeln und wende mich der Morgentoilette zu. Es folgt meinem Beispiel und wir ziehen uns schließlich an.

„Kaffee?", will Sam wissen.

„Nein, ich frühstücke im Flugzeug. Im Moment ist es mir noch zu früh."

„Gute Idee. Dann lass uns gehen."

Die Koffer haben wir bereits am Tag zuvor gepackt und können uns damit auch schon auf den Weg machen. Vor dem Haus warten die Wagenkolonne und die Sicherheitsleute. Es geht ab zum Flughafen.

„Oh, wir dürfen wieder den Präsidentenflieger nutzen", grinse ich.

Wir sind gerade auf das Flughafengelänge gefahren und rollen nun auf den Flieger zu, den ich bereits kenne. Ich weiß, dass das Flugzeug erst dann die Kennung „Air Force one" bekommt, wenn der Präsident an Bord ist, aber es ist schon ein tolles Gefühl mit einem der beiden Flieger reisen zu dürfen, die für ihn und sein engstes Umfeld reserviert sind.

Diesmal lassen wir uns ein ausgiebiges Frühstück servieren. Da wir Zeit genug haben beeilen wir uns auch nicht. Gesättigt und mit einem wohligen Gefühl im Bauch lasse ich mich in meinen Sessel zurücksinken und hänge meinen Gedanken nach. Sam hingegen liest Unterlagen durch, gibt einem Sekretär Anweisungen und ist ganz in seinem Element.

Ich hingegen mache mir Sorgen um Ekaterina. Sie hat sich immer noch nicht gemeldet und auch Kontakt zu ihrer Agentur aufzunehmen, ist offenbar nicht mehr möglich. Ich habe Sam bisher nichts von meinen Sorgen erzählt. Aber ich komme langsam zum Entschluss, dass etwas nicht stimmen kann und, dass ich aktiv werden muss. Aber zunächst müssen wir die Feierlichkeiten rund um die Beisetzung Popovs hinter uns bringen. Erst dann kann ich andere Pläne ins Auge fassen.

Ich muss eingeschlafen sein, denn Sam weckt mich. Sanft rüttelt er mich an der Schulter und als ich verschlafen die Augen öffne, blicke ich in seine, die mich liebevoll beobachten. Wir sind bereits kurz vor der Landung.

Ich bin wohl noch etwas verschlafen, als ich aus der Maschine steige. Die inzwischen übliche Wagenkolonne wartet bereits und bringt uns in die US-Botschaft.

Es ist schon spät am Abend und so bleibt uns nichts anders übrig, als schon wieder zu schlafen. Die Flugzeit und die Zeitverschiebung haben einen ganzen Tag gekostet. Während Sam neben mir bald einschläft, liege ich wach. Ich habe schließlich schon im Flieger geschlafen und bin deshalb auch nicht müde.

Erneut geht mir das Schicksal meiner Freundin nicht aus dem Sinn. Ich nehme mir vor, mit den Sicherheitsleuten zu reden. Seit unserem Tripp in Alaska habe ich ein ausgezeichnetes Verhältnis zu ihnen. Dass ich ihren Außenminister an einem Wasserfall und vor einem Bären das Leben gerettet habe, hat inzwischen die Runde gemacht und mir sehr viel Ansehen eingebracht. Sie verhalten sich mir gegenüber, als sei ich eine von ihnen und das empfinde ich als Ehre.

Irgendwann schlafe ich dann aber doch ein. Diesmal ist es Sam, der mich weckt. Heute mag ich nicht aufstehen und er ermahnt mich, dass wir einen wichtigen Termin haben. Wir müssen dem im Kreml aufgebahrten Popov unsere letzte Ehre erweisen. Ich finde es lustig, dass ausgerechnet ich ihm meine Aufwartung mache, ich, die ihm den Tod gebracht hat.

Nach der Morgentoilette nehme ich das schwarze Kleid, das ich für diesen Anlass gekauft habe und schlüpfe hinein. An Sams Blick erkenne ich, dass ich ihm darin ausgesprochen gut gefalle. Ich habe den Verdacht, er würde mir das Kleid am liebsten gleich wieder vom Leib reißen.

Da fällt mir wieder ein, was wir gemacht haben, bevor ich dieses Kleid zum ersten Mal anprobiert habe. Ich muss schmunzeln, denn offenbar habe ich noch immer die selbe Wirkung auf ihn.

„Frühstück?", will Sam wissen. Ein Blick in seine Augen genügt, um zu wissen, dass er sich zusammenreißen muss und von seinen Gedanken ablenken will. Auch seine Stimme ist belegt und zeugt von seinem Verlangen.

„Unbedingt. Vor allem Kaffee brauche ich. Ohne Koffein würde ich so etwas nie im Leben überstehen."

Er grinst nur und führt mich in einen Speisesaal. Dort ist nur für zwei Leute gedeckt und wir setzen uns hin. Was mich schon lange stört, die Sicherheitsleute müssen danebenstehen und zuschauen. Deshalb drehe ich mich zu ihnen um.

„Habt ihr schon gefrühstückt?", frage ich.

Sie schauen mich irritiert an, so als hätte ich eine völlig unangemessene Frage gestellt. Es antwortet keiner. Erst als ich den Beamten, der wohl das Sagen hat, auffordernd anschaue, bekomme ich eine Antwort.

„Nein, das ist nicht üblich."

„Warum?"

„Wir sind für eure Sicherheit zuständig."

„Und das geht nicht, wenn ihr mit am Tisch sitzt?"

„Das Protokoll sieht das nicht vor."

„Interessiert mich das Protokoll? Holt euch Teller und setzt euch zu uns!", sage ich.

Der Mann wirft Sam einen fragenden Blick zu. Er will diese Entscheidung wohl nicht allein treffen. Sam hingegen scheint mit meiner Forderung auch etwas überfordert zu sein und erst als ich ihm einen mahnenden Blick zuwerfe, nickt er zustimmend mit dem Kopf.

Die Männer setzen sich etwas zaghaft zu uns, greifen zunächst nur vorsichtig zu und nehmen nicht viel von dem reichlichen Angebot. Ich habe beinahe den Eindruck, sie hätten Sorge, uns alles wegzuessen.

„Es ist genügend da, greift doch zu!", sage ich leicht genervt.

Langsam, langsam tauen die Männer auf. Sie nehmen sich, was sie gerne haben und beginnen auch zu plaudern. Plötzlich wird Sam zum Telefon gerufen und verschwindet aus dem Raum.

„Leute, ich brauche euren Rat. Von einer Freundin auf der Krim hat man schon seit Tagen nichts mehr gehört. Ich mache mir Sorgen. Was kann man machen."

„Auf der Krim? Nicht viel."

„Warum?"

„Dort haben die Russen das Sagen."

„Das weiß ich. Gibt es dort keine Agenten von uns?"

„Vermutlich schon."

„Dann frag nach, ob sie etwas wissen."

Ich erzähle ihm von der Modelagentur und von Ekaterina. Er verspricht mir, sich zu informieren. Ich bin damit gerade fertig, da kommt Sam wieder zurück und wir machen uns auf den Weg zum Kreml.

Wie üblich setzt sich unsere Wagenkolonne aus drei Fahrzeugen zusammen, die allesamt abgedunkelte Scheiben haben. Ich frage mich zwar, was das für einen Sinn hat, wenn sich sowieso die beschützten Personen immer im mittleren Fahrzeug befinden. Wozu also macht man so ein Geheimnis darum, wer im Wagen sitzt.

„Ich bin nervös", gestehe ich Sam.

„Das brauchst du nicht zu sein."

„Ich habe noch nie so etwas gemacht."

„Du brauchst nichts zu sagen. Du musst nur neben mir her zum Sarg gehen, so tun, als würdest du einen Moment innehalten und dann wieder gehen."

„Ich muss aber nicht für ihn beten?"

„Nein, natürlich nicht."

„Es würde sowieso nichts nützen, er kommt so oder so in die Hölle."

„Das denke ich auch."

Plötzlich muss ich lachen und Sam schaut mich überrascht und etwas irritiert an. Ich kann ihm aber nicht sofort antworten, weil ich kein Wort herausbekommen.

„Ich habe mir gerade vorgestellt, wie Popov auf einer Wolke sitzt, mit einer Harfe spielt und frohlockt, Halleluja ruft und singt", bringe ich unter Lachen hervor.

„Das kann ich mir auch nicht vorstellen", lacht nun auch Sam.

Wir rollen durch Moskau und gelangen auf den Roten Platz. Es ist mir ein wenig peinlich, denn an unseren Autos sind links und rechts vorne zwei Wimpel mit der amerikanischen Flagge angebracht.

Wir dürfen heute ausnahmsweise über den Roten Platz. Dieser ist normalerweise gesperrt, aber für diesen Anlass ist es Vertretern ausländischer Regierungen erlaubt, vorzufahren. Solche Ausnahmen sind sehr selten.

Vor uns sind noch andere Fahrzeuge. Mindestens noch ein Konvoi ist auf dem Weg zum Eingang des Kremls. Wir müssen deshalb warten, bis dieser seine Fahrgäste aussteigen lässt und weiterfährt.

Als wir an der Reihe sind, sehe ich, dass ein Mann, der wohl aus dem Fahrzeug vor uns ausgestiegen ist, auf uns wartet. Wenn mich nicht alles täuscht, war am Wagen vor uns die britische Flagge als Wimpel.

„Wer ist das?", raune ich Sam zu. Wir sitzen noch im Wagen sind aber kurz davor, stehen zu bleiben.

„Das ist der britische Außenminister."

„Oh, und ich habe mich schon gefreut, endlich den König persönlich zu treffen", grinse ich schelmisch.

„Das könnte schon passieren. Wenn du mich bei meiner nächsten Reise begleitest, dann treffen wir ihn bestimmt."

„Kann ich dich einfach so begleiten?"

„Selbstverständlich! Nach Großbritannien zwar nicht als Beraterin, aber als Freundin."

„Das ist mir ehrlich gesagt auch lieber."

„Jetzt aber musst du ernst bleiben", ermahnt er mich.

Tatsächlich werden genau in diesem Moment unsere Türen geöffnet und wir steigen aus. Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich Fernsehteams, die uns dabei filmen. Offenbar hat man auf uns gewartet, denn mit unserer Ankunft ist Bewegung in eine Gruppe gekommen, die ich nun als Medienleute erkenne. Auch Susan von CNN ist unter ihnen. Sie kommt direkt auf mich zu.

„Anastasia, hättest du Zeit für ein Interview?", erkundigt sie sich.

„Nicht jetzt, das ist vermutlich nicht der passend Moment. Treffen wir uns zum Abendessen?"

„Wo?"

„Wie letztes Mal."

„Du bist super!", meint sie und zieht sich zurück.

Sam schaut mich belustigt an. Ich verstehe aber nicht, was er damit sagen will. Deshalb schaue ich ihn wohl etwas fragend an.

„Du bist schon ein echter Medienprofi."

„Warum?"

„Du hast verstanden, dass es im Moment nicht opportun wäre, und hast eine Alternative angeboten."

„Mit dem Nebeneffekt, dass wir nun wissen, wo wir zu Abend essen", kichere ich.

„Da war das Essen doch köstlich", meint er.

Damit zeigt er mir, dass er mir nicht böse ist, weil ich einfach, ohne zu fragen, über unsere Zeit bestimmt habe. Na gut, wir könnten den Abend auch getrennt verbringen, aber das hoffe ich ehrlich gesagt nicht.

Im Moment ist aber nicht die Zeit, dies auszudiskutieren. Sam bietet mir den Arm an, ich hake mich unter und wir gehen auf den britischen Außenminister zu. Es handelt sich dabei um einen sehr distinguierten älteren Herrn. Ich würde ihn auf Mitte 60 schätzen. Zum Glück stellt uns Sam einander vor.

„Sir, darf ich ihnen meine Freundin und Ukraine-Beraterin, Anastasia Serinskaya vorstellen", sagt er. „Anastasia, das ist Sir Antony Werington, mein britischer Amtskollege."

„Sehr erfreut", sage ich sofort.

„Die Freude ist ganz meinerseits", meint er.

Der alte Knacker mustert mich mit unverhohlen lüsternem Blick. Am liebsten hätte ich ihn gefragt, ob er ihn noch hochkriegt. Aber ich reiße mich am Riemen und versuche seinen anzüglichen Blick zu ignorieren. Seine Augen aber bleibt an meinem Ausschnitt hängen und so etwas schon bei meinem schwarzen Kleid, das kaum Einblicke gewährt. Wie würde der Mann erst glotzen, würde er mich im Kleid sehen, das ich für den Abend geplant habe?

Sam bemerkt mein Unbehagen und macht sich auf den Weg in den Kreml. Da er dabei darauf achtet, dass ich zu seiner Rechten und der Außenminister zu seiner Linken gehen, bin ich etwas aus der Schusslinie.

Die beiden unterhalten sich über allerlei Themen der Weltpolitik. Ich versuche nicht hinzuhören, weil es mich ehrlich gesagt nicht sonderlich interessiert. Meine Aufmerksamkeit liegt mehr auf den Gebäuden, an denen wir vorbeikommen, vorbei an strammstehenden russischen Soldaten, die wohl die Totenwache halten oder für Ordnung sorgen sollen.

Wir erreichen die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale. Darin ist der Sarg aufgebahrt. Das weiße Bauwerk mit seinen goldenen Dächern und Kuppeln ist wunderschön und zieht mich sofort in seinen Bann.

Vor der Eingangstür stehen Soldaten in Paradeuniform. Einer von ihnen öffnet uns die Tür und wir treten nacheinander ein. Im Inneren hängt der schwere Geruch von Weihrauch in der Luft und der Raum ist üppig mit weißen Blumen geschmückt.

Ich denke, man will damit suggerieren, dass der Aufgebahrte eine reine Seele hätte. Aber welcher Mensch hat das schon. Ein Despot schon gar nicht. Da bildet Popov ganz sicher keine Ausnahme. Aber es geht wohl nur um Schein und weniger um das Sein.

Andächtig schreiten wir nach vorne auf den Sarg zu. Im Inneren der Kathedrale hat sich der britische Außenminister vor uns gesetzt und wir folgen in gebührendem Abstand. Ich bin froh, dass er sich nicht mehr in unserer unmittelbaren Nähe aufhält. Es herrscht eine beklemmende Stille in der Kirche, obwohl zahlreiche Menschen in den Stühlen sitzen und beten.

Der britische Außenminister erreicht den Sarg, stellt sich vor ihm hin und tut so, als würde er in sich gehen. Dann reicht ihm ein Priester ein Weihrauchfass und er schwenkt es dreimal in Richtung des Sarges. Als er das Rauchfass zurückgibt, bekommt er einen Kessel hingehalten, in dem sich wohl Weihwasser befindet. Er nimmt eine Art Klobürste heraus, spritzt Wasser über den Sarg und legt das Teil wieder zurück. Er bleibt noch einen Moment andächtig stehen und dreht sich dann suchend um.

Nach kurzem Zögern geht er auf die vorderste Kirchenbank zu und setzt sich dort nieder. Er tut so, als würde er andächtig sein und beten. Aber ich kaufe es ihm nicht ab. Er blickt sich zu auffällig um.

Nun sind wir an der Reihe. Ich lasse den Arm meines Begleiters los, weil er mir signalisiert, dass er mir den Vortritt lässt. Ich stelle mich deshalb vor den Sarg und tue ebenfalls so, als würde ich in mich gehen. Der Priester zögert einen Moment, bevor er mir das Weihrauchfass entgegenhält. Ich verstehe nicht ganz warum. Es könnte natürlich sein, dass er zögert, weil ich eine Frau bin, es könnte aber auch sein, dass es mit meiner vermuteten Verantwortung für den Tod des Aufgebahrten zu tun hat.