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Die Diebin - 06

Geschichte Info
Beginn eines neuen Lebens - Saskia am Ziel.
5k Wörter
4.54
8.1k
1

Teil 6 der 7 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 08/08/2020
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Es hat einige Zeit gekostet, die Geschichte fortzusetzen. Ich hoffe dennoch, es tut der Geschichte gut, sie zu Ende zu führen. Wer die vorherigen fünf Teile nicht kennt, sollte zuerst die und auch die Sidestory „Der Boss" lesen.

---

Es herrschte große Ratlosigkeit am Esstisch der d'Houds. Viktor und Marja saßen sich schweigend gegenüber. Nur das Ticken der Wanduhr war im Raum zu hören. Es war mitten in der Nacht. Viktor war gerade aus dem Krankenhaus zurück. Marja hatte sich von Jorgos nach Hause bringen lassen. Eigentlich war sie die Woche über bei ihm. Es war Marja, die die Stille durchbrach.

„Was ist los mit Mama? Es ging ihr doch blendend. Wieso hatte sie einen Kreislaufkollaps?"

Wieder machte sich Stille am Tisch breit. Marja kannte ihre Mutter Eni als willensstarke und ausgesprochen geradlinige Frau, die sich durch nichts umwerfen ließ. Wieso sie nun mit Kreislauf- oder Nervenzusammenbruch umgefallen war und deshalb ins Krankenhaus muss, musste eine Ursache haben. Nach weiteren zähen Minuten der Stille versuchte sie es deshalb noch einmal.

„Papa!", setzte Marja mit einem tiefen Seufzer an, „so sprich doch und sag endlich, was los ist. Warum zur Hölle ist Mama zusammengebrochen?"

Viktor schüttelte unmerklich den Kopf. Er starrte jetzt bereits seit einiger Zeit nur auf seine zusammengefalteten Hände, die vor ihm auf dem Tisch lagen. Nach Sekunden der Stille setzte er wenigstens zu einer Antwort an.

„Ich bin ratlos, Marja."

Nun war es Marja, die den Kopf schüttelte.

„Nein, nein, nein. Erzähl mir endlich, was passiert ist."

Viktor holte tief Luft: „Ich kam später heim, wir hatten unseren wöchentlichen Treff bei den Rettungsschwimmern." Den Grund seiner Verspätung, die Eskapade mit Saskia, erwähnte er nicht. Diese Baustelle galt es später noch zu schließen. Saskia hatte bereits WhatsApp Nachrichten gesendet.

„Eni saß am Tisch und starrte auf ihr Handy. Sie war kreidebleich. Dann faselte sie etwas von einer Erpressung und dass sie nicht bereit wäre, einen Cent zu zahlen."

„Aber Papa!", erwiderte Marja, „wer sollte Mama erpressen, wegen was?" Sie stand abrupt auf und wurde aktiv.

„Wo ist Mamas Handy. Sag schon!"

Auf die Idee war Viktor noch gar nicht gekommen. Aber der ersten Hoffnung wich sofort Ernüchterung.

„Vergiss das Marja. Selbst wenn es hier ist, es ist gesperrt. Nur Eni hat Zugang dazu."

Marja tippte auf ihrem Handy und drückte auf den Kontakt, der mit „Mama" beschrieben war. Sie schaute Viktor an.

„Nein, hat sie nicht. Ich musste meinen Fingerabdruck als -- sozusagen -- Sicherheit für sie hergeben. Du weißt doch, dass sie alles durchplant und...", weiter kam Marja nicht.

Unter der Eckbank begann es erst zu brummen und dann startete ihr Lieblingssong von den Doors, Break On Through. Sie musste es beim Umfallen unter den Tisch gewischt haben. Marja und Viktor rutschten sofort beide unter den Tisch.

Viktor bekam das Gerät zuerst zu fassen. Er tippte den Anruf weg, das Lied verklang schlagartig.

„Hör zu Marja. Egal was da jetzt zu sehen ist. Es könnte uns verwirren, es könnte dich noch mehr verwirren."

Mit fragendem Blick entgegnete Marja: „Du weißt doch schon was, oder?"

Viktor konnte dem Blick nicht standhalten.

„Marja!", holte er weit aus, „Eni sagte etwas, bevor sie zusammenbrach. Ich weiß nicht was es bedeutet, aber sie sagte, du seist nicht meine Tochter!"

Unter dem Tisch ließ sich die Fassungslosigkeit nicht mehr in Worte fassen. Marja starrte verblüfft, fragend, zweifelnd und erschrocken gleichzeitig in Viktors Richtung.

„Was?", war das einzige, was über ihre Lippen kam. Dann zog sie Viktor das Gerät aus der Hand und legte ihren Finger auf den Sensor.

„Wir müssen zur Polizei gehen!", stellte Marja zum wiederholten Male fest. Sie scrollte wieder und wieder durch den SMS Verlauf. Eine unbekannte Nummer schrieb darin:

„Ich hab es ja schon immer gewusst. Du Biest hast Viktor ein Kuckuckskind untergeschoben. Das erklärt, warum sie so gar nicht nach ihm kommt!"

Darauf hatte Eni geantwortet: „Wer bist du?"

Als Antwort kam: „Eine, die es gut mit dir meint. Ich weiß es, ich hab Beweise dafür. Du entscheidest, ob es Viktor und Marja erfahren."

Eni antwortete: „Was für Beweise? Und was willst du? Mich erpressen?"

Die Erwiderung: „Ich sag nur Blutgruppe. 10000 in bar und du kannst dein verlogenes Leben weiter leben."

„Niemals!", hatte Eni geantwortet.

Danach waren keine weiteren Nachrichten mehr gekommen.

„Wir müssen zur Polizei gehen!", wiederholte Marja

Es war bereits nach drei Uhr am Morgen, als Viktor und Marja hoch gingen, um ein wenig Schlaf zu bekommen. Morgen früh, so hatten sie sich besprochen, würden sie zur Polizei gehen. Auf dem Flur umarmten sie sich.

„Ich hab dich lieb, Papa!", sagte Marja.

Viktor erwiderte: „Ich dich auch. Mal gucken, ob der Schreck morgen früh kleiner ist. Ich glaub ich nehm' eine halbe Schlaftablette, so aufgekratzt wie ich bin."

Marja konnte auch nicht schlafen und nach 15 Minuten im Bett Umherwälzen ging sie mit Kuschelkissen zu Viktor hinüber. Als Kind hatte sie es immer genossen, sich an Papa oder Mama zu kuscheln und sich durch deren Wärme in den Schlaf gleiten zu lassen.

„Papa?", flüsterte sie leise, um zu schauen, ob Viktor schon schlief.

Als keine Reaktion erfolgte kroch sie unter die Bettdecke, schmiegte sich mit dem Rücken an ihn und versank relativ bald in einen unruhigen Schlaf.

Die Schlaftablette leistete ganze Arbeit. Keine fünf Minuten hatte es gedauert und Viktor war eingeschlafen. Es war bereits hell, als Marja aufwachte. Viktor hatte sich fest an sie gekuschelt und seine rechte Hand lag auf ihrem Bauch. Auf seinem linken Arm lag ihr Kissen und darauf ihr Kopf. Viktor schien zu träumen. Sein Körper zuckte ab und zu, sein Kopf bewegte sich zeitweise ruckartig und er schien etwas zu murmeln, das sie nicht verstand. Aber da war noch mehr und das fand sie unangenehm. Er hatte eine Morgenerektion und die presste fest gegen ihre rechte Pobacke.

„Papa?", aber es folgte keine Reaktion, außer, dass er sie jetzt fest an sich zog.

„Papa!", versuchte sie es energischer. Aber Viktor wachte weder auf, noch entließ er sie aus seiner Umarmung.

Daher versuchte sie, ihn wegzudrücken. Mit dem rechten Arm griff sie unbeholfen hinter sich. Sie drückte an seiner Hüfte, versuchte ihn von sich zu rollen. Dann entglitt sie seinen versuchen, sich ihr zu nähern.

Er schnaufte einmal laut aus, drehte sich auf den Rücken. Schnell sprang sie auf und sah, dass Viktors Penis halb aus dem Eingriff des Hosenschlitzes heraus hing -- eigentlich stand er mehr, als dass er hing. Er zuckte und dickes Sperma floss plötzlich aus der Öffnung an der Eichel. Alles war nass. Sie schaute gebannt auf die Szene, er schien dennoch zu schlafen. Sie stöhnte leise auf, griff ihr Kissen und verschwand aus dem Raum. Auf keinen Fall wollte sie, dass Viktor sie hier sah, wenn er aufwachte. Sie ging duschen.

„Himmel, ich habe feucht geträumt!", waren Viktors erste Worte, als er sich wenige Augenblicke danach im Bett aufsetzte. Er erinnerte sich an ein Wesen mit konturlosem Gesicht und einem prächtigen, jungen Körper. Dann verblasste die Erinnerung. Auf keinen Fall sollte ihn Marja so sehen, falls sie ihn wecken kam. Er sprang auf, holte sich frische Wäsche und verschwand in der Dusche.

Der Beamte war nicht erfreut, dass er gegen Ende seiner Schicht eine Anzeige aufnehmen musste. Er behielt Enis Handy da und versprach, dass sich am Tag jemand in Verbindung setzen würde.

Viktor schlief auf dem Sofa, als es an der Tür schellte. Ein Kommissar Mirak hatte sich des Falles angenommen, brachte Enis Handy zurück und verwies darauf, dass die Ermittlung der Rufnummer ein wenig Zeit in Anspruch nehmen würde. Er sei aber guter Dinge, dass man schnell heraus bekäme, von wo die SMS kam.

Auch Viktor und Marja hatten Überlegungen angestellt. Zwischenzeitlich hatten sie herausgefunden, dass es Blutgruppenvererbung gab. Gewisse Konstellationen schlossen gewisse Blutgruppen aus. Da Viktor Blutgruppe 0 hatte und Eni A war es ausgeschlossen, dass Marja AB haben konnte. Das war aber das Ergebnis gewesen bei der Blutspende, wie sie Viktor nun mitteilte.

„Bist du dir sicher?", fragte Viktor noch einmal.

„Ja, natürlich. Saskia hat mir das Ergebnis gesagt!", erwiderte Marja.

„Saskia!" Viktor runzelte die Stirn. Auch sie hatte Enis Telefonnummer. Gestohlen! Nach ihrem ersten Sex im See. War sie auch in der Lage, Eni zu erpressen? War es ihre Nummer, die sie dort gesehen hatten?

Marja schaute ihren Vater -- oder etwa nicht -- fragend an: „Du glaubst... Sie?"

„Möglich, oder?"

Marja suchte nach Saskias Kontaktdaten.

„Nein, nicht ihre Nummer. Schau: Keine 0170, wie die von der Erpresserin. Saskia hat eine 0152."

„Vielleicht hat sie ein anderes Handy genutzt? Von einem Freund. Oder ihren Eltern. Um Spuren zu verwischen?", mutmaßte Viktor.

Marja verneinte: „Bei aller Liebe, so clever ist die nicht, Pap....!" Marja liefen die Tränen über das Gesicht. War er wirklich nicht ihr Papa?

Sie sprachen sich noch eine Stunde aus, dann ging Viktor hoch und setzte sich auf das Bett. Er wollte sich umziehen, da er zu Eni ins Krankenhaus fahren wollte. Er zog sein Handy hervor und stellte fest, dass der Akku leer war. Er schloss es ans Ladegerät an und fuhr das Gerät hoch. Im WhatsApp Verlauf waren wieder einmal Nachrichten von Saskia. Er war mittlerweile wirklich genervt. So sehr ihn der Sex mit ihr reizte. So sehr mischte sie sich in sein Leben ein. Er hätte es niemals fortführen sollen. Sein ganzes Leben schien ihm zu entgleiten. Und nun auch noch Eni. Er öffnete ein Kurzvideo. Saskia stöhnte, während sie ihren Kitzler rieb: „Viktor, ich will dich, es tut mir leid. Ich brauch deinen dicken Schwanz in mir. Viktor, bitte! Fick mich!" Dann hielt sie die Kamera Richtung ihres gigantischen Kitzlers und nahm die Hand fort. Sie keuchte und die Vulva pulsierte in gleichmäßigen Kontraktionen. Viktor spürte seine Erregung. Dann drückte er das Video weg.

Er wollte sie. Unbedingt.

Doch nicht jetzt! Er besann sich, was eigentlich auf dem Zettel stand. Im Nu hatte er frische Kleidung an und machte sich auf den Weg ins Krankenhaus. Es gab etwas zu besprechen. Dessen war er sich sicher. Jorgos war vorbeigekommen und er und Marja blieben daheim.

Auf dem Weg ins Krankenhaus schossen Gedanken durch Viktors Kopf. Wenn Marja nicht sein Kind war, würde das jene Liebesnacht mit Eni und auch die darauffolgenden Nächte, in ein ganz anderes Licht stellen. Es war demnach geplant - es würde ihr so ähnlich sehen. Die ganze Aufmachung, ihre scheinbar grenzenlose Lust. Sie bediente sich in jener Nacht mehrfach. Sie gab sich ihm hin. Mehrmals, ließ ihn erstmals in sich ergießen, dann nochmal und nochmal. Er hatte es auf die Beförderung geschoben, die sie immer als Ziel angesehen hatte. Erst wenn dieses „Projekt" gelungen war, wollte sie ein Kind haben. Doch scheinbar war Marja, dessen war er sich mittlerweile sicher, der Grund ihrer Beförderung. Hatte sie sich etwa "nach oben geschlafen"? Und dabei war etwas schief gegangen? Sie hatte ihm nie gesagt, warum sie die Pille abgesetzt hatte. In jener Nacht aber, sagte sie damals, sei ihr Eisprung. Offensichtlich war es, dass sie schwanger werden wollte. Doch irgendetwas musste bereits vorher passiert sein.

Im Krankenhaus sah er eine blasse Eni liegen. Sie hatte einen Tropf und lag schläfrig im Bett. Eine Schwester gab ihr gerade eine Spritze in den Zugang an der Hand. Sie lächelte, grüßte freundlich und verschwand dann. Eine unendlich bedrückende Stille erfüllte den Raum. Eni schaute verschämt zur Seite.

„Eni!", hauchte Viktor mit erstickter Stimme.

Viktor griff ihre Hand und zwang sie, ihn anzuschauen.

„Ich denke, es ist Erklärungsbedarf?", stellte er mehr fest, als dass er fragte.

Eni nickte langsam und lang. Dann sprach sie mit brüchiger Stimme aus, was er sich längst zusammengereimt hatte.

„Viktor. Ich hab dich belogen. Viktor. Ich war fest davon ausgegangen, die Beförderung damals zu bekommen. Ich hatte die Pille daher schon vorher abgesetzt. Wir hatten immer gesagt, wenn die Beförderung kommt, sind wir soweit ein Kind zu bekommen. Doch er hat mich nicht befördert. Versteh doch Viktor. Selbst nach dem großen Auftrag nicht. Er ließ durchblicken, dass ich NIE", dieses Wort sprach sie überdeutlich aus, „eine Beförderung bei ihm bekäme. Ich dachte, es geht schnell vorbei. Doch das ging es nicht, Viktor. Er hörte einfach nicht auf, das Kondom...". Sie blickte verschämt fort, räusperte sich, fand ihre Stimme wieder. „Es ist gerissen. Er hat nicht aufgehört. Ich habe versucht es auszuspülen. Ich war in der Zeit fruchtbar. Viktor. Ich hätte es niemals tun dürfen. Niemals. Marja ist sein Kind. Nicht deines. Ich wusste es vom ersten Tag an. Ich sehe es in ihre Augen... es sind seine, Viktor."

Viktor hatte ihre Hand losgelassen. Er ging zum Fenster und seufzte. Sein ganzes Leben schien ihm zu entgleiten. Erst Saskia. Nun Eni. Wer weiß, was noch kommen sollte?

Es war Eni, die die Stille durchbrach. „Ich werde für eine Zeit lang ausziehen. Viktor. Nachdenken. Ich muss mein Leben sortieren. Verstehst du?"

Viktor nickte. Sein Handy vibrierte. Es war Marja.

„Marja?" Kurze Stille. „Bitte? Yvonne! Unglaublich. - Ja, danke!"

Viktor schaute Eni in die Augen. Sie waren leer. Alle Energie schien verloren. „Die Polizei hat angerufen. Sie haben die Erpresserin ermittelt. Es ist Yvonne. Sie hatte die Blutgruppen erfahren. Marjas Blutgruppe past nicht zu unserer beider."

Eni schien gefasst. „Sie hat es schon vorher vermutet. Ihr fehlte nur ein Beweis. Ich wusste, dass sie es war." Nach einer kurzen Pause setzte sie fort. „Sie war schon immer eine Schlange. Ich bin froh, dass ich nun ohne Lüge leben kann, Viktor. Selbst wenn du es mir je verzeihen kannst. Aber wir werden als Paar etwas Abstand benötigen, und Marja wird geschockt sein. Wie wird es dann weitergehen? Ich weiß es nicht. Ich darf morgen wieder raus. Ich werde es ihr erklären müssen, Viktor. Aber ich werde dann eine Auszeit nehmen. Und wenn die Zeit so weit ist, werden wir reden müssen, wie wir weiter machen. Oder ob."

Viktor verließ das Krankenhaus. Den Abend redeten Marja, Jorgos und er lang und viel über alles Geschehene. Am kommenden Tag kam Eni aus dem Krankenhaus. Sie redete lange mit Marja, die Tränen überströmt mit Jorgos in ihre Wohnung verschwand. Eni packte Sachen ein. Sie kam wieder runter mit einer Reisetasche und dem Koffer mit Herz darauf. Sie stellte ihn zwischen sich und Viktor.

„Geh bitte nach oben und verbrenne ihn. Schau nicht hinein. Darin ist die größte Lüge meines Lebens." Sie drehte sich um und ohne die Worte eines Abschieds verschwand sie. Die Tür fiel schwerer als üblich ins Schloss, zumindest hatte es den Anschein. Viktor stand vor dem Koffer, dessen Inhalt er kannte. Er hörte ihren Wagen fortfahren. Es wurde still.

Marja kam mit Jorgos die Treppe hinab. Sie sah verheult aus.

„Viktor!", so nannte sie ihn niemals zuvor, „ich werde zu Jorgos gehen. Hier find ich es gerade unerträglich. Vielleicht besuchen wir später Freunde zur Ablenkung." Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Machs gut.... Vik..., Paps!" Wieder fluteten Tränen ihre Augen. Beide brausten davon und Viktor schaute ihnen hinterher.

Allein.

Er stand allein dort.

Stille.

Er öffnete ein Bier. Es schmeckte ihm nicht. Er starrte auf dem TV die Bilder an. Nichts davon bekam er mit. Er öffnete sich einen Whiskey, trank aus der Flasche und nach und nach überzog der Rausch seine Sinne. Dann griff er sein Handy. Er schaute auf die Bilder und Videos von Saskia. Er begann zu masturbieren. Er zog sich aus. Ja, wieso auch nicht? Keiner war mehr da. Er wichste, während er sich ihre schmutzigen Clips ansah. Er rief sie an. Ja, sie sollte ihn sehen, wenn er es tat. Ein Videocall. Eine unscharfe Silhouette erschien. Er lallte in das Handy, sein Bild war verwackelt. Er wichste und zeigte es ihr, wie sehr er sich nach ihr sehnte. Er spritzte im hohen Bogen ab, bevor er schwindelnd in den Sessel zurück kippte. Wie in einem Tunnel hörte er die Stimme entsetzt.... „Viktor?!" rufen. Dann schlief er alkoholisiert und nackt im Sessel ein.

Der kommende Morgen begann so nebelig, wie die Nacht zuvor aufgehört hatte. Auf dem Tisch stand eine nahezu leere Whiskeyflasche. Überall lagen seine Klamotten im Raum. Er hatte tierisches Kopfweh. Auf dem Fußboden waren weißliche Flecken verteilt, sein Schwanz lag klebrig zwischen den Beinen. Es war halb zehn. Schlaftrunken griff er seine Sachen, wischte den Boden auf. Er musste masturbiert haben. Ihm fehlte die Erinnerung daran. Sein Handy blinkte blau, als er es vom Fußboden neben dem Sessel aufhob. Es musste ihm aus der Hand geglitten sein. Er öffnete den Bildschirm und erschrak. Videocall mit Saskia war die letzte geöffnete Nachricht um 3:13 Uhr in der Früh. Er konnte sich nicht erinnern. Hatten sie beide des Nachts gemeinsam masturbiert? Oh meine Güte, schoss es durch seinen Kopf.

Die Dusche tat gut. Er zog sich frische Sachen an und steckte die verschwitzten, nach Alkohol und Sperma riechenden Sachen in die Waschmaschine. In der Haustür klickte ein Schlüssel. Es würde Marja sein. Viktor freute sich, dass sie so schnell zurück kam. Er würde sich viel Zeit für sie nehmen, mit ihr reden, schauen, wie es weiter ging. Es war klar, dass sie weiter seine Tochter war, jedenfalls für ihn. Warum sollte sich daran was ändern? Er ging in den Flur und wie eine Furie kam sie auf ihn zu, knallte ihm eine rechts, eine links und prügelte heulend auf ihn ein... Sie fuchtelte wie wild mit ihrem Handy vor seiner Nase herum, schrie ihn an, was er sich dabei denke, verpasste ihm einen Schlag auf die Nase und nockte ihn damit vorerst aus.

Als er wieder zu sich kam saß sie neben ihm auf dem Boden. Heulend.

„Marja. Was ist denn los? Erklärst du dich bitte?"

Wutschnaubend antwortete sie: „Kannst du mir DAS erklären?"

Er starrte auf den Handybildschirm, sah sich. Sturzbetrunken. Den Penis in seiner Hand wild reibend. Immer wieder fiel der Name Saskia. Dann schoss eine Fontäne aus seinem erigiertem Glied, spritzte wie wild umher und er schaute in die Kamera und lallte: „Nur für dich. Ich will dich wieder und wieder besamen. Meine Liebste. Saskia." Dann klapperte das Gerät zu Boden.

Marja weinte. Viktors Hirn arbeitete. „Wo hast du das her?"

Er fragte sich wirklich, wie sie daran kam. Er hatte Saskia angerufen, mitten in der Nacht. Wie kam Marja an so etwas. Hatte er nicht eben erst gesehen, dass er Saskia einen Videocall geschickt hatte. Er hatte unmöglich mit Marja telefoniert.

„Woher?"

Weiter kam er nicht.

Sie schaute ihn aus verquollenen Augen an. Dann sprach sie relativ klar.

„Jorgos und ich waren bei Saskia gestern Abend. Wir hatten alle viel getrunken, bis spät in die Nacht. Dann kam dein Anruf. Wir haben dich alle gesehen. ALLE! Wir sind so entsetzt. Seit wann schon, Viktor, seit wann? Erst Mama. Jetzt du. Wo bin ich hier? Was ist das für ein Film?"

Nach einer schier endlos langen Pause, in der Viktor nur verlegen zu Boden starrte, stand Marja auf. „Ich ziehe zu Jorgos. Ich halte es in deiner Nähe nicht länger aus. Diese verdammte Bitch hat unser Leben nun vollends zerstört. Mein Leben! Verstehst du Viktor?"

Sie gingen kurze Zeit später.

Allein.

Wieder stand er allein dort.

Stille.

Viktor konnte sein Blut in den Ohren hören. Sein Herz pochte schnell. Er nahm den letzten Schluck aus der Whiskey Flasche, ließ sich in den Sessel fallen. Er hasste sich so sehr. Sein Leben zerfiel um ihn herum. Was sollte er nun tun. Sein Handy vibrierte. Saskia. Er drückte sie fort. Wieder und wieder rief sie an und er drückte sie fort. Dann machte er sein Gerät aus. Nachdenken. Er musste unbedingt nachdenken.

Egal in welchem Szenario er dachte. Stets spielte Saskia eine Hauptrolle darin. Er dachte von der schleimigsten Liebeskomödie bis hin zum Psychothriller allerlei Episoden durch. Er heiratete sie und bekam viele eigene Kinder, sie lebten glücklich in einem Haus am See.

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