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Die Entsendung Teil 03

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„Ich habe eine Idee, wie wir das noch überzeugender machen können. Falls der Zufall es will, dass in nächster Zeit noch mehr unerwartete Bekannte auftauchen. Was hältst Du davon, wenn Du Dir hübsches Make-up und schönen Nagellack aussuchst? Wir haben noch bald Stunde Zeit bis zur Abfahrt, da der Zug Verspätung hat."

Ich sah ihn an und wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. Natürlich könnte es noch überzeugender wirken, aber wollte ich wirklich noch tiefer eintauchen? Drüben -- in der Simulation -- war es einfacher, mir einzureden, dass es zu der Rolle dazugehörte. Hier, wo ich noch vor kurzem als normaler, junger Mann gelebt hatte, fiel mir das schwerer.

„Du würdest mir damit einen Gefallen tun. Es würde mich erfreuen, wenn ich mit einer hübschen, jungen Dame mit elegant lackierten Fingernägeln in den Speisewagen gehen kann und mich andere Männer um Deine Gesellschaft beneiden."

Zuerst hielt ich das für eine nicht sehr feine Art mich damit aufzuziehen, dass ich hier in weiblicher Kleidung reisen musste. Ich war schon dabei, mir eine schneidende Antwort auszudenken, als er etwas hinzufügte, was mich innehalten ließ.

„Das ist ernst gemeint, Danielle. Hier, drei Schritte weiter ist ein Spiegel. Schau Dich einmal an -- und Du wirst mir zugeben müssen, dass rotglänzende, lange Fingernägel gut zur weißen Bluse passen würden. Bitte, es würde mir wirklich gut gefallen."

Seine Stimme war ohne jede Ironie. Sie klang ganz sachlich und ernsthaft. Sie klang zum Schluss sogar ehrlich bittend. Das nahm mir jeden Wind aus den Segeln. So war ich noch nie gebeten worden. Also ließ ich mich tatsächlich von ihm zu dem Kosmetikgeschäft bringen.

Eine Dreiviertelstunde später tauchte ich aus dem Geschäft wieder auf, mit himbeerrotem Nagellack und einem passenden Lippenstift mit einem ausgesprochen poetischen Namen, der seine Farbe beschreiben sollte sowie einen dezenten Augen Make-up. Martin Legrand war sehr angetan von dem Endresultat, nachdem er drei Muster zum Nagellack mit der Kosmetikerin besprochen hatte. Ich fühlte mich eigenartig, so von ihm für kosmetische Verschönerungen bewundert zu werden. Ja, in einer Hinsicht machte es mich stolz, dass er es schön fand. Dann wieder fand ich es absurd, dass ich auf typisch weibliche Attribute wie Make-up und Nagellack stolz war. Ich meine, ich war eigentlich ein Mann -- gut, ein Mann, der zurzeit weibliche Kleidung trug, aber ...

Diese ambivalenten Gefühle kamen auch während der Zugfahrt auf. Martin Legrand kehrte nämlich den Gentleman heraus. Er hielt mir die Türen zum Abteil und zum Speisewagen offen. Er rückte meinen Stuhl am Tisch im Speisewagen zurecht. In einer Hinsicht war das ein tolles Gefühl, so zuvorkommend behandelt zu werden. Dann wiederum strich dies nur noch mehr heraus, dass er mich als Frau behandelte -- und nicht als den Mann, der eigentlich sein Assistent war. Als Assistent hätte ich ihm eher die Tür aufgehalten, als er mir. Wie gesagt, es war ein Verhalten von ihm, das problematische Gefühle in mir auslöste.

14. MARTIN

Martin hatte eine schnelle Entscheidung innerhalb einer Sekunde treffen müssen, als Daniel nervös wurde wegen eines offensichtlichen Bekannten, auf den er deutete. Dieser hatte seinen Einkauf am Kiosk beinahe abgeschlossen und würde sich in ein paar Sekunden zwangsläufig umdrehen. Martin hielt es nicht für sehr wahrscheinlich, dass der Bekannte Daniel in der Verkleidung als Danielle erkennen würde. Es war aber besser, selbst diese geringe Wahrscheinlichkeit zu minimieren. Zuviel hing an dieser Reise. Die Ablenkung durch das Posieren als Liebespaar war diejenige Idee, die ihm als erstes durchs Gehirn schoss.

Kaum hatte er das umgesetzt, da spürte er überrascht, wie natürlich sich das anfühlte. Der Unterschied zum Kuss in der ‚Simulation' war vernachlässigbar. Schön, der Geschmack und das Tasterlebnis waren nicht ganz identisch, aber die Differenzen waren klein. Vor allen Dingen aber fühlte es sich aber praktisch genauso an, ob er Daniel hier oder Danielle in der Simulation in seinen Armen hielt. Er fühlte in beiden Fällen sofort sein eigenes körperliches Verlangen und die spontane Zuneigung zu Daniel/Danielle.

Nach wenigen Momenten spürte er, wie sich Daniel/Danielle in den Kuss ergab und den Mund willig öffnete. Alle Bedenken, die er vorher gehabt hatte, wurden weggeschwemmt von der abrupten Welle der Anziehung, die ihn durchströmte. Er nutzte die Gunst des Augenblicks, um die latente Weiblichkeit in Daniel/Danielle zu verstärken, während er gleichzeitig seine eigene Männlichkeit damit unterstrich. Die Überrumpelung durch seinen Kuss machte es leicht für ihn, nun Daniel/Danielle zu animieren, Make-up und Nagellack zu tragen. Das Argument der noch überzeugenderen Verkleidung fand Anklang. Es brauchte nur noch den zusätzlichen Anschub durch den Ausdruck seines Wunsches -- und Daniel/Danielle folgte seinem Wunsch.

Der Anblick von Daniel/Danielle nach der kosmetischen Behandlung erfreute das Herz von Martin. Vielleicht war es die Befolgung seines Wunsches, die seine Freude verstärkte - oder es war die Vorfreude, ein so junges und hübsches Mädchen an seiner Seite zu wissen während der Fahrt. Er war nicht frei von dieser gewissen Eitelkeit, die neidischen Blicke anderer Männer zu genießen, wenn er eine hübsche Freundin präsentieren konnte. Seine Jugend hatte ihm solche Momente geschenkt und auch manchmal auch seine Exfrau, wenn sie sich dazu herabließ, sich für ihn hübsch zu machen.

15. DANIEL

Er hatte mir im Speisewagen Spargelcremesuppe und Hühner-Frikassee mit Reis bestellt und dazu ein Glas Weißwein, während er selber als Autofahrer nur Mineralwasser für sich bestellte und ein deftiges Chili con carne. Einerseits kam ich mir damit bevormundet und andererseits verwöhnt vor. Er bestellte nämlich für mich mit den Worten ‚die Dame'. Beim Aussteigen in Nürnberg nahm er galant meinen Koffer und hielt meine Hand beim Aussteigen. Das war tatsächlich hilfreich, weil die Ausstiegsstufen beim IC mit einem Gitterrost versehen waren, die für schmale Absätze nicht gut geeignet waren.

Wir sollten uns im Parkhaus treffen, wo ich in den PKW zusteigen sollte. Das klappte reibungslos und nach einer guten Viertelstunde befanden wir uns schon auf der Landstraße. Es sollte gut zweieinhalb Stunden dauern, bis wir bei dem Hotel im Bayerischen Wald ankommen sollten.

„Danielle, wir werden in einem Stück durchfahren, denn jeder Halt ist ein Risiko. Falls wir verfolgt worden sind, wird es spätestens in 2 Stunden in München auffallen, dass wir den Zug vorher verlassen haben. Mein Freund vom Geheimdienst hat mir deshalb geraten, so schnell wie möglich den Wagen von der Landstraße zu schaffen, sobald die 2 Stunden um sind."

Nach einer Weile rächte es sich, dass ich nicht daran gedacht hatte, im Zug noch auf die Toilette zu gehen. Als ich ihn nämlich höflich darum bat, doch bald an einer geeigneten Gaststätte oder einer Tankstelle zu halten, lehnte er das glatt ab.

„Nein, Danielle -- wir werden nicht an Stellen halten, wo sich jemand an Dein oder mein Gesicht erinnern könnte. Es ist ja nur noch eine Stunde. Das wirst Du wohl noch aushalten..."

Das sagte er so leicht dahin. Nach einer halben Stunde war der Druck auf der Blase für mich aber nur noch schwer zu ertragen, denn der Spargel war richtig harntreibend.

„Es tut mir leid, aber ich halte das nicht durch, der Spargel macht sich bemerkbar. Können wir nicht vielleicht an einem Rastplatz mit Sanitäranlagen halten? Mit meiner Kleidung ist das sonst..."

„Nein, Danielle -- auch Rastplätze sind Stellen, wo sich jemand an Dein oder mein Gesicht erinnern könnte, wenn andere Autos dort halten. Es tut mir leid, aber die einzig sichere Möglichkeit sind Plätze ohne Sanitäranlagen."

Ich war nicht gerade begeistert, aber ich konnte seine Argumente in punkto Geheimhaltung und Abwehr von Verfolgung nicht abweisen. Dann bat ich aber um Sichtschutz, denn schließlich konnte ich mich nicht mehr an einen Baum stellen, wie ich das eigentlich gewohnt war.

„An Sichtschutz hättest Du vorher denken sollen! In der Bahn wäre das alles kein Problem gewesen."

Ich verstand den impliziten Vorwurf, aber ich konnte es nicht ändern. Er versprach schließlich grummelnd einen Feld- oder Waldweg zu finden, wo er halten konnte. Es dauerte aber noch einige Minuten, bis er eine kleine Schotterstraße fand, die zumindest ein paar Büsche für Deckung zeigte und nicht nur einen Acker ohne jedweden Sichtschutz. Immerhin öffnete er mir die Tür und verwies auf den Sichtschutz durch die Büsche in einigen Metern Entfernung über den Graben hinweg, während ich mich mit Blickrichtung zum Graben neben dem Weg eilig hinhockte.

16. MARTIN

Martin hatte zunächst nur Ärger verspürt, als Daniel/Danielle so wenig Voraussicht an den Tag gelegt hatte. Dann milderte sich seine Ansicht, weil ihm klar wurde, dass Daniel/Danielle es bisher einfach gehabt hatte als junger Mann. Sich irgendwo an einen Baum zu stellen, war ja schließlich kein Problem. Nun war das anders für ihn. Vielleicht war das gar nicht so schlecht, um die weibliche Rolle weiter zu verstärken.

Als er schließlich rückwärts in einen Feldweg gefahren war, sah er inzwischen mehr die humorige Seite des Zwischenfalls. Die letzten Minuten hatte er nämlich Daniel/Danielle sehr unruhig gesehen und Martin konnte sich eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen. Er war dann aber noch so nett, dass er die Beifahrertür öffnete und Daniel/Danielle die Hand zum Aussteigen reichen wollte und zum Geleit über den Graben hinweg. Er/sie hatte es aber so eilig, dass alles ganz schnell ging.

Daniel/Danielle ließ sofort die Hand los, als beide Pumps sicher auf dem Boden des Weges standen. Binnen Sekunden war der Rock hoch genug, um schnell die Strumpfhose und den Schlüpfer in einem Stück bis auf die Knie herabzuziehen und sich gleichzeitig hinzuhocken. Dann schoss auch schon der Urinstrahl zischend auf den Boden und Daniel/Danielle seufzte erleichtert auf.

Martin blickte von oben herab auf ihn/sie herab und genoss die Ansicht. Von oben konnte er direkt in den Ausschnitt der Bluse hineinschauen und die schwellenden Rundungen der Brüste erkennen, die von dem weißen Büstenhalter gehalten worden. Es war ein verführerischer Einblick und Martin merkte wieder einmal, wie dieses Schweben von Daniel/Danielle zwischen weiblich und männlich ihn faszinierte. Dieses Mal war es noch ausgeprägter, wo er das weiße Höschen auf den runden Schenkeln sah und er keinerlei Spuren von männlichen Attributen sehen konnte, sondern er es nur wusste. Er konnte nicht dagegen an und spürte wie sein Glied sich langsam versteifte.

Dann kam ihm eine lustige und gleichzeitig praktische Idee. Er holte eine Packung Papiertaschentücher und reichte Daniel/Danielle eines mit einem verschmitzten Grinsen und den folgenden Worten:

„Danielle, ein ordentliches Mädchen tupft sich trocken nach dem Urinieren. Hier, bitte schön!"

Daniel/Danielle schaute etwas betreten drein, aber nahm kommentarlos das Tissuepapier und trocknete sich folgsam ab. Es sah so natürlich aus, als ob Daniel/Danielle das schon jahrelang so gemacht hätte. Genauso geübt erschien das Hochziehen von Unterwäsche und Strumpfhose, sowie das Glattziehen vom Rock. Martin war wie verzaubert von Daniel/Danielle.

17. DANIEL

Ich war verlegen, als ich wieder auf dem Beifahrersitz saß. Ich hatte ja auch allen Grund dazu. Ich hatte mich in eine peinliche Situation begeben, obwohl ich diese hätte vermeiden können. Ich verstand jetzt viel besser das verlegene Kichern von Mädchen, wenn diese auf einem Ausflug sich in die Büsche schlagen mussten.

Dann legte Martin auch noch seine rechte Hand auf mein linkes Knie und lächelte amüsiert:

„So, Danielle, dafür haben wir jetzt bestimmt Ruhe, bis wir in der Pension im Wald ankommen. Für das Anhalten habe ich bestimmt einen Kuss verdient, nicht wahr?"

Darauf antwortete ich nicht. Vielleicht meint er das sogar ernst oder es war ein sich lustig machen über diesen peinlichen Zwischenfall. Er hatte gut reden, er hätte sich einfach an einen Baum stellen können ohne großen Aufwand.

Der Rest der Fahrt verlief glücklicherweise ohne weitere Zwischenfälle. Noch in der letzten Phase der Dämmerung kamen wir am Gasthof an. Er war viel kleiner, als ich erwartet hatte. Es sah eher wie ein kleines Einfamilienhaus aus. Der Motor war noch nicht zum Stehen gekommen, da kam bereits ein Mann heraus, der wie ein Tourist aussah. Jedenfalls hatte er diese Kniebundhosen an, die ich automatisch mit Wandertouren assoziierte.

Herr Legrand stieg schnell aus, bedeutete mir ebenfalls auszusteigen, und begrüßte den Mann sehr freundlich:

„Hallo Helmut, es ist gut Dich, wieder einmal zu sehen. Darf ich Dir Danielle vorstellen, über die ich mit Dir am Telefon geredet habe? Danielle, darf ich Dir Helmut vorstellen, einen sehr guten Freund von mir."

Man gab mir freundlich die Hand und nickte mir höflich zu. Dann wandte er sich wieder an meine Vorgesetzten, während er freundschaftlich dessen Oberarm knuffte.

„Martin, Du Schwerenöter. Du hast mir gar nicht erzählt, wie attraktiv die junge Dame ist, von der Du am Telefon geredet hast!"

Der Angesprochene grinste nur, während ich mich verlegen fühlte. Wusste der Freund nun, ob ich in Verkleidung war oder hielt er mich tatsächlich für ein Mädchen? Ich bekam keine Aufklärung und hielt deshalb wohlweislich meinen Mund.

„Ihr beiden habt das Zimmer im Obergeschoss. Macht Euch frisch und wir haben dann in einer Viertelstunde einen kleinen Imbiss sowie eine erste Besprechung in der Wohnküche. Ich wohne oben im kleineren Zimmer und der Hüter dieses sicheren Hauses schläft im kleineren Zimmer unten. Ich lasse den Wagen durch ihn mit einer Plane abdecken."

Er führte uns in das Zimmer im Obergeschoss und ließ uns dann allein. Ich bekam große Augen. Das Zimmer war so klein, dass es nur Platz hatte für ein schmales Doppelbett samt Nachtschränken und einem Kleiderschrank gegenüber dem Doppelbett. Dann gab es noch eine Tür die ins Badezimmer führte. Das war's. Ich blickte unbehaglich auf das schmale Bett. Herr Legrand lächelte nur, als er meinen skeptischen Blick sah:

„Na, komm schon, Danielle. Das ist ja nicht das erste Mal, dass wir gemeinsam in einem Zimmer sind. Mach Dich schon einmal frisch -- und zieh Dir bitte den schwarzen BH unter die weiße Bluse. Helmut soll ruhig denken, dass Du meine Freundin bist. Guck nicht so, ich weiß schon, was ich tue. Ich werde ihm dann auch nicht über den vermeidbaren Stopp auf der Fahrt erzählen..."

Und was machte ich auf diese unverschämte, erpresserische Forderung hin? Ich machte tatsächlich meinen Koffer auf, schnappte mir das Ding und ging ins Badezimmer.

18. MARTIN

Martin hatten die Worte von Helmut gut getan. Der bewundernde Ton und erstaunter Blick von seinem Freund ließ ihn sich gut fühlen. Wenn selbst sein Freund davon ausging, dass Danielle ein Mädchen war, dann hatte er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Erstens hatte er seinen Freund beeindruckt und zweitens brauchte er noch nicht mit der Identität von Daniel herausrücken. Das mochte übervorsichtig sein, aber wusste auch nicht, was sein Freund Helmut über das Treffen mit ihm eventuell berichten würde.

Zumindest das mit dem Beindrucken gelang ihm sehr gut; oder besser gesagt, es gelang Daniel/Danielle hervorragend. Das dezente Abzeichnen des schwarzen Büstenhalters unter der weißen Bluse ließ den Blick von Helmut für mehrere Sekunden abschweifen. Dann blickte dieser ihn an und zog seine Augenbrauen hoch. Er sagte nichts, er braucht aber auch nichts zu sagen. Sein Blick war aussagekräftig genug gewesen.

Der abendliche Imbiss war rustikal. Es gab Hausmacherwurst in mehreren Variationen und deftigen Käse sowie Brot. Das Highlight für ihn selber war das urwüchsige Bier aus einer kleinen Brauerei und der Obstler zum Abschluss. Martin mochte kräftiges Bier. Helmut offerierte Danielle einen Weißwein aus Franken und dann auf den Obstler. Das Gespräch beschränkte sich auf die Terminplanung für den morgigen Tag und auf die Modalitäten der Abreise für übermorgen. Helmut hatte einen anderen Wagen für die Rückreise arrangiert. Der Hauptgrund für ihn war die Sicherstellung, dass dieses sichere Haus in keiner Weise kompromittiert wurde. Das Einzige, was er heute schon bestätigte, war die Tatsache, dass dieses Simulationsprogramm auch den Geheimdienst beschäftigte.

Zum Schluss wünschte er ihnen eine gute Nacht und stieg die Treppe hinauf. Sie folgten ihm, während der breitschultrige, kleine Hüter des Hauses schweigend abräumte. Im Zimmer angekommen sagte er Daniel/Danielle, dass es Zeit für Vorbereitung zur Nacht sei. Er würde als zweiter gehen, damit Daniel/Danielle früher ins Bett schlüpfen könnte. Er würde heute mehr Zeit brauchen, denn heute Abend müsste er unbedingt duschen nach der langen Autoreise, denn die Abendsonne hätte ihn die ganze Zeit über erhitzt. Irgendwie freute er sich auch darauf, Daniel/Danielle im Nachthemd zu sehen. Es war ihm nicht klar, woher diese Erwartungshaltung stammte, aber sie war da. Vermutlich war es ausgelöst durch das Bild von ihm/ihr mit dem hübsch geschminkten Gesicht über der weißen Bluse mit dem schwarzen Büstenhalter darunter. Er verbot sich weitere Gedanken.

19. DANIEL

Ich war zwar zögerlich gewesen wegen des schwarzen Büstenhalters, aber am Ende war ich doch froh, denn Martin Legrand war danach in bester Stimmung. Es gab nur Lob dafür, wie gut und verständnisvoll ich mich während der Reise verhalten hatte, obwohl die Planung dieser Reise so abrupt und plötzlich erfolgt war. Ich hätte zwar auch ganz gerne das Bier getrunken, aber ich wollte den beiden nicht die Freude verderben, denn insbesondere der Hausmeister hatte sich offensichtlich Mühe gegeben, diesen Wein zu beschaffen. Nach den kurzen Andeutungen, die ich hörte, rangierten in diesem sicheren Haus praktisch ausschließlich Männer. Ich stellte vielleicht keine Premiere in diesem Hause da, aber sicherlich war es eine Seltenheit weibliche Gäste zu haben. Bei diesem Gedanken muss ich innerlich lachen, denn Wirklichkeit war ich auch ein Mann. Ich war befremdet darüber, dass für die Abreise ein anderer Wagen gewählt werden sollte. Das alles war mir viel zu geheimnisvoll und mysteriös. Die Leute vom Geheimdienst wussten etwas, rückten damit aber noch nicht heraus. Was das bedeutete, war mir noch nicht klar. Es war jedoch deutlich, dass Martin Legrand seinem Freund sichtlich vertraute. Da blieb mir nichts anderes übrig, als auch selber dieses Vertrauen als Vorschuss zu investieren.

Relativ schnell wurde der Abend beendet. Es sollte ins Bett gehen, weil die erste Besprechung am Morgen früh angesetzt war. Ich durfte zuerst ins Bad. Ich schnappte mir das weiße, knielange Nachthemd und bewegte mich ins Bad. Ich zog nur die Bluse, den Rock und die Strumpfhose aus. Ich hatte keine Lust mit der Unterwäsche in der Hand aus dem Bad herauszukommen. Hände und Gesicht waschen, Zähne putzen, dann war ich halb bettfertig. Die Unterwäsche würde ich mir draußen ausziehen, während er im Bad war.

Ich mochte noch nicht daran denken, mich in dieses relativ enge Doppelbett zu legen. Vielleicht würde ich mich gleich schlafend stellen, während er noch duschte. Als ich aus dem Bad herauskam, versuchte ich seine Blicke zu ignorieren. Er musterte mich von Kopf bis Fuß und ich kam mir eigenartig vor. Er lächelte und erklärte ganz ungeniert:

„Das Nachthemd steht Dir wirklich gut, Danielle. Der Spitzenbesatz ist gut gewählt."

Unwillkürlich blickte ich hin und begriff, was er meinte. Der Ausschnitt am Nachthemd war mit Spitzen besetzt und ließ etwas von dem Busen durchscheinen, der mir durch diese Injektionen geformt worden war sowie etwas von dem schwarzen BH auf Plätzen. Es war ein zweischneidiges Kompliment. Ja, es sah passend aus, aber eben passend für ein Mädchen...

Er ging ins Bad. Ich wollte danach die Unterwäsche ausziehen, mich abschminken und dann schnell unter die Decke des Bettes schlüpfen und mich zur Seite legen. So zur Seite, dass mein Rücken zur Mitte des Bettes zeigte. Vielleicht würde die Dusche ja so lange dauern, dass ich tatsächlich einschlafen würde. Das wäre sicherlich das Beste für mich und mein Seelenfrieden.