Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Die Gene sind Schuld 14

Geschichte Info
Das Haus wird noch voller.
4k Wörter
4.73
2.8k
1
0

Teil 14 der 21 teiligen Serie

Aktualisiert 01/25/2024
Erstellt 08/23/2023
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
Htsl
Htsl
87 Anhänger

Klaus:

Wir starteten den Tag etwas früher als normal, da Claudia und Christa viel zu erledigen hatte. Claudia mußte eine Angestellte anmelden und trotzdem den Laden pünktlich aufsperren. Sie hatte vorher noch mit ihrer Oma telefoniert und da es deren Magen schon wieder besser ging, konnte sie wieder auf ihre Enkelin aufpassen. Doch ich konnte Claudia überzeugen, dass es für mich leichter wäre, Sarah zu ihrer Oma zu bringen als für sie. Christa fuhr nur wenige Minuten später. Sie würde sich im Rathaus ummelden und dann mit Claudia treffen. Die musste sie ja in ihre neue Tätigkeit einweisen.

Manu und ich starteten kurz nach den beiden. Während sie sich mit ihrem Vater im Baumarkt traf, fuhr ich zu Claudias Oma, um Sarah hinzubringen und sie in unsere Pläne einzuweihen. Die Frau war unglaublich. Sie entstammte einer ganz anderen Generation, aber selbst die Erkenntnis, dass ihre Enkelin jetzt mit eine Frau zusammen war und sie demnächst heiraten würde, warf sie nicht um. Sie fand das einfach nur cool. Sie versprach, die ganze Kleidung von Claudia und Sarah zusammenzupacken. Ich würde sie dann später abholen.

Zum Glück war es von da nicht weit bis zu den schwedischen Möbeln. Ich raste durch den Laden, suchte ein paar passende Möbel aus und fuhr so schnell wie möglich wieder zurück. Unterwegs rief ich noch Oliver an. Uns war das Glück wirklich hold und er hatte heute nicht viel zu tun, bzw. konnte einen Termin verschieben. Er kam direkt zu uns und konnte noch Peter beim Ausräumen des Zimmers helfen, bis ich mit den Möbeln eintraf.

Es war ein hektischer Tag. Damit die Farbe etwas schneller trocknete, hatten wir die Heizung voll aufgedreht und noch einen Heizstrahler aufgestellt. Während Peter schwitzend das Zimmer strich, bereitete Manu ihr Design vor. Oliver und ich bauten so weit wie möglich schon mal die Möbel auf. Den Kleiderschrank und das Bett mussten wir direkt im Zimmer aufbauen. Die hätten wir nicht fertig zusammengebaut durch die Tür gebracht.

Am frühen Nachmittag war das Zimmer schon fast trocken und während ich Pizzas organisierte, fing Manu an, ihre Gemälde vorzuzeichnen. Nach dem Essen begann Manu zu malen und Peter und Oliver bauten die restlichen Möbel auf. Ich fuhr zur Oma, die mich angerufen hatte. Ich sollte die Kleidung doch am besten abholen, solange Sarah schlief. Sie würde dann gar nicht merken, dass etwas im Gange war.

Sie hatte tatsächlich die ganze Kleidung und das meiste Spielzeug schon verpackt und in die Garage gestellt. So konnte ich alles abtransportieren, ohne dass ich überhaupt klingeln musste. Wieder zurück bei uns, mussten wir nur noch die Kleiderschränke einräumen und das Spielzeug wegpacken.

Ganz so einfach war es dann doch nicht, aber um kurz nach sechs waren wir fertig. Während Manu und ihr Vater anfingen, ein besonderes Abendessen vorzubereiten, fuhr ich nochmal los, um Sarah abzuholen. Claudia musste ja zu uns kommen und das ging am besten, wenn Sarah bei uns war.

Wir waren gerade einmal eine Viertelstunde wieder da, als es klingelte. Sarah lief sofort los, denn das musste ja ihre Mutter sein. Im ersten Moment war sie enttäuscht, aber dann sprang sie in Christas Arme und begrüßte sie mit einem dicken Kuss.

Christa setzte ihre Stieftochter dann doch wieder ab, um ihren Mantel auszuziehen. Gemeinsam gingen wir dann ins Wohnzimmer.

"Wollte Claudia heute nicht schon wieder bei ihrer Oma bleiben?"

Jetzt waren wieder meine schauspielerischen Fähigkeiten gefragt. Ich musste bei meinen Antworten so neutral wie möglich bleiben.

"Ja, aber wir wollten für euch wenigstens noch eine kleine Feier veranstalten. Schließlich seid ihr ja verlobt."

"Was ist verlobt?"

Sarah hatte aufmerksam zugehört. Während ich noch überlegte, wie ich das am besten kindgerecht ausdrücken würde, war Christa schneller.

"Wenn sich zwei Menschen ganz doll lieb haben, dann verloben sie sich. Sie versprechen sich gegenseitig, dass sie immer zusammenbleiben wollen."

"Und du hast dich gestern verlobt?"

"Ja, mit deiner Mama. Ich möchte immer mit ihr zusammen bleiben."

"Aber du bist doch auch ein Mädchen."

"Ja, aber auch Mädchen können sich lieb haben. Und sie können dann auch heiraten."

"Was ist heiraten?"

Oh je, da hatte sich Christa was schönes eingebrockt. Aber sie würde da schon wieder rauskommen.

"Wenn man heiratet, dann wird das Versprechen noch stärker. Dann sagt man sogar vor dem Gesetz, dass man zusammenbleiben will."

"Das verstehe ich nicht."

Christa hob Sarah auf ihren Schoß.

"Das musst du jetzt auch noch nicht verstehen. Wenn du mal so alt bist wie deine Mama oder ich, dann wirst du auch wissen, was das bedeutet."

"Ok."

Damit war das Thema für Sarah erledigt. Sie blieb sitzen und kuschelte sich an Christa.

"Klaus, meinst du, sie hat das gestern ernst gemeint?"

"Aber sicher, ganz ernst. Du hast ja den Ring immer noch an deinem Finger."

Christa besah sich den Ring genauer. Es war ein älterer Ring von Manus Oma, den sie aber nie trug und der nun zu neuen Ehren kam.

"War das wirklich spontan? Wo hat sie den Ring her, sie war doch die ganze Zeit hier."

"So ganz spontan wohl nicht. Sie muss vorher mit Manu gesprochen haben, denn von ihr hat sie den Ring. Aber mit dem Vorschlag, Scharade zu spielen, war dann alles geplant. Was meinst du denn, warum bei der bewussten Frage keiner was gesagt hat?"

Christa versuchte, den Ring vom Finger zu ziehen, schaffte es aber so trocken nicht.

"Nicht, laß ihn drauf. Das ist unser Verlobungsgeschenk. Manu trägt den Ring nie und wenn er dir gefällt, ist das doch toll."

"Oh ja, er ist wunderschön. Aber das sind doch Diamanten da drin. Der muss doch richtig wertvoll sein."

"Ich weiß es nicht. Das ist aber auch nicht wichtig. Geld ist nun wirklich nicht so wichtig wie eure Liebe. Und wenn wir dazu beitragen konnten, dass ihr zwei euch gefunden habt, ist das viel mehr wert als ein bisschen Geld."

"Geld ist nicht wichtig können auch nur die sagen, die genug davon haben."

"Ach du meinst wegen der fünfhundert Kilo aus der Show? Ja, die liegen bei uns auf dem Konto, aber flippen wir deswegen aus? Nein. Und es ist mir wirklich nicht so wichtig. Wenn morgen dein Auto zusammenbricht, dann würde ich dir das Geld für eine Reparatur oder ein neues geben. Wir werden es mit Sicherheit nicht sinnlos verballern, aber wir werden auch nicht darauf sitzen bleiben."

Sarah war wohl doch nicht mehr an unserer Unterhaltung interessiert, denn sie war inzwischen eingeschlafen. Christa legte sie vorsichtig auf die Couch, stand auf und stellte sich vor mich hin.

"Steh mal auf."

Ich erhob mich und sie fiel mir um den Hals.

"Danke, danke, danke! Ihr habt schon so viel für mich getan. Mehr als alle meine anderen Freunde jemals für mich getan haben. Oder Fritz oder meine Familie. Und dabei kennt ihr mich doch nur ein paar Tage."

"Bis jetzt konnte ich mich auf meine Menschenkenntnis noch immer verlassen."

Als Manu in dem Moment kurz aus der Küche kam, ging Christa zu ihr und fiel ihr um den Hals. Sie bedankte sich noch einmal bei ihr für den Ring und alles, was wir für sie getan hatten.

Kurz darauf klingelte es erneut und wieder rannte Sarah los. Diesmal musste es ja ihre Mutter sein. Ich ging ihr hinterher und öffnete die Tür. Sofort sprang Sarah auf ihre Mutter los, die sie gerade noch auffangen konnte.

"Was machst du denn hier? Solltest du nicht bei deiner Oma sein?"

Sarah sah mich fragend an, weil sie den Hintergrund der ganzen Aktion nicht kannte.

"Wir haben beschlossen, für euch wenigstens eine kleine Verlobungsfeier zu machen. Und da muss Sarah natürlich auch dabei sein."

"Ich weiß, was verloben ist."

Sarah sah ihre Mutter begeistert an.

"Das ist, wenn sich zwei lieb haben und, und... Ich weiß es nicht mehr."

Claudia gab ihr einen Kuss und gab sie mir dann, um ihre Jacke ausziehen zu können. Da kam auch schon Christa und begrüßte ihre Freundin mit einem zärtlichen Kuss.

"Das Essen ist gleich fertig."

Wir gingen ins Esszimmer, wo der Tisch schon gedeckt war und neben vier Stühlen auch der Kinderstuhl stand, den ich am Vormittag auch noch gekauft hatte.

Claudia und Christa sahen mich ratlos an.

"Na, wir hoffen doch, dass ihr uns in Zukunft ab und zu mal besuchen kommt."

Ich ging in die Küche, um die Vorspeise zu holen. Angebratene Aprikosen in einer Sauce aus Traubensaft und Pfefferminz. Als Hauptgang gab es dann Entenbrust in Kirschsauce mit Schupfnudeln und zum Nachtisch Joghurt mit Ahornsirup und gerösteten Pinienkernen.

Christa:

Ich war vollständig verwirrt. Was passierte hier gerade alles? Warum saß ich hier mit meiner Liebsten, die ich erst seit zwei Tagen kannte, bei meinen doch noch neuen Freunden, die ich erst seit gut zwei Monaten kannte? Und warum hatten die so toll für uns gekocht? Eigentlich hätte ich das alles machen sollen für das, was sie schon alles für mich getan hatten.

Es schmeckte toll, alles war aufgegessen worden und auch Sarah hatte keine Sauerei veranstaltet. Claudia deutete dann auf ihre Tochter, die inzwischen schlafend in ihrem Stühlchen hing.

"Vielen Dank für alles, aber ich glaube, wir beide machen uns langsam auf die Socken."

"Oh nein, so einfach kommst du nicht davon. Wir legen Sarah jetzt kurz im Wohnzimmer auf die Couch und dann haben wir noch ein kleines Spiel für euch."

Manu klang so, als ob sie keine Widerrede dulden würde. Klaus hob Sarah aus ihrem Stühlchen und brachte sie ins Wohnzimmer. Dann kam er mit drei Schlüsseln zurück.

"So meine Lieben, ihr habt es jetzt bis zur Bonusrunde geschafft. Hinter einem dieser Schlüssel versteckt sich die Überraschung, hinter den beiden anderen ein Schneeball in den Nacken. Wählt jetzt einen Schlüssel."

Klaus gab einen tollen Spielleiter ab. Er versuchte, uns in eine bestimmte Richtung zu drängen, aber wir blieben bei unserer ersten Wahl.

"Gut, dann dreht den Schlüssel mal um, den ihr gewählt habt."

Auf der Rückseite befand sich ein weißer Aufkleber.

"Glückwunsch, der erste Schneeball ist schon mal weg. Dann wählt jetzt einen zweiten Schlüssel."

Claudia und ich entschieden uns für einen Schlüssel und Klaus versuchte wieder, uns für den anderen zu begeistern.

"Ich gebe euch eintausend Euro, wenn ihr den anderen Schlüssel nehmt."

Mir schwirrte der Kopf und ich wusste garnicht mehr, was ich noch tun sollte. Zum Glück war ja Claudia auch noch da und die entschied sich, den Schlüssel zu wechseln.

"Dann dreh bitte den Schlüssel um, den ihr nicht gewählt habt."

Auch hier war ein weißer Aufkleber drauf.

"Applaus, Applaus, Applaus, ihr habt euch für den richtigen Schlüssel entschieden."

Jetzt übernahm Manu wieder.

"Dann nehmt euch mal den Schlüssel und kommt mit."

Sie führte uns nach oben, bis wir vor meinem Zimmer standen. Manu bedeutete mir mit einer Geste, die Tür aufzuschließen.

"Und nun, Trommelwirbel, herzlich willkommen in eurem neuen Zuhause!"

Mit den Worten gab sie der Tür einen Schubs und Klaus schob Claudia und mich in das Zimmer.

Ich war sprachlos. Auf dem Bett war rote Satin Bettwäsche für zwei Personen und das ganze mit einem großen Herz aus gelben Rosenblättern geschmückt. Die Türen des Kleiderschranks waren offen und von oben bis unten voll mit Kleidung. So viel gehörte mir aber nicht.

Manu umarmte uns von hinten. Wir drehten uns zu ihr um und mein Blick war bestimmt so ratlos wie der von Claudia.

"Wir können doch nicht verantworten, dass ein frisch verlobtes Paar so weit getrennt voneinander wohnt. Also werden ihr jetzt erst einmal hier wohnen. Ich habe deine ganze Kleidung heute schon von deiner Oma geholt. Ist alles schon im Schrank. Hier könnt ihr euch austoben, bis ihr irgendwann was eigenes gefunden habt. Aber lasst euch ruhig Zeit damit. Klaus und ich freuen uns über jeden Tag, an dem ihr hier seid."

Mir standen die Tränen in den Augen und bei Claudia liefen die ersten schon die Wangen hinunter.

Bevor wir aber irgendwas sagen oder tun konnten, schob Klaus uns wieder hinaus auf den Flur.

"Und natürlich haben wir auch an Sarah gedacht. Und da ein Arbeitszimmer nicht das richtige für ein Kind ist, haben wir hier ein wenig umgebaut."

Klaus öffnete die gegenüberliegende Tür und wir standen in einem wunderschön eingerichtetem Kinderzimmer. Bunt bemalte Wände, ein großes Bett mit hunderten Stofftieren, ein großer Kleiderschrank und ein kleinerer Schrank für ihr Spielzeug.

Claudia heulte jetzt richtig. Sie hing an Manus Hals und weinte und weinte. Und da konnte ich mich auch nicht mehr halten. Auch wenn es nicht mein Kind war, hatte ich die Kleine doch auch sehr schnell in mein Herz geschlossen und ich freute mich so sehr, dass unsere kleine Familie nun jeden Tag zusammen sein würde.

Die Tränen schossen mir in die Augen und da auf die Schnelle niemand da war, an dem ich mich festhalten konnte, sackte ich kraftlos zusammen. Ich hockte auf dem Boden und heulte mir die Seele aus dem Leib. Klaus zog mich dann hoch und hielt mich fest.

Es dauerte eine ganze Weile, bis wir uns wieder beruhigt hatten. Claudia umarmte mich und wieder fingen wir an zu heulen. Doch diesmal ging das schneller vorbei und endlich konnten Manu und Klaus uns wieder nach unten führen.

Inzwischen war Sarah wieder aufgewacht und rief nach ihrer Mutter. Claudia nahm sie hoch.

"Bist du wieder traurig?"

"Nein mein Schatz, ich habe wieder geweint, weil ich so glücklich bin. Und jetzt komm, ich zeige dir was."

Ich folgte meiner Freundin und ihrer Tochter nach oben.

"Schau mal, mein Schatz, was Manu und Klaus für uns gemacht haben! Das ist dein ganz eigenes Zimmer. Nur für dich. Hier kannst du spielen ohne dass dich jemand stört. Aber immer schön aufräumen, ok?"

"Und ich schlafe in dem großen Bett?"

"Ja, da schläfst nur du drin."

"Und wo schläfst du?"

Wir gingen hinüber in unser Schlafzimmer.

"Hier schlafen Christa und ich. Wenn also wirklich mal nachts was ist, brauchst du nur hier rüber kommen."

"Und Oma?"

"Oma bleibt in ihrer Wohnung."

"Schade."

"Aber da war es für uns doch ziemlich eng. Findest du nicht? Hier haben wir doch viel mehr Platz."

"Ja."

"Und Oma ist doch auch nicht so weit weg. Wir können immer zu ihr fahren wenn wir wollen. Oder sie kann auch mal herkommen. Und du kannst jeden Tag mit ihr telefonieren."

"Mama, ich muss mal."

Claudia ging mit ihr nach nebenan ins Bad. Und da stand neben der Toilette ein Kinderaufsatz mit einer kleinen Leiter. Das hatten wir beide noch nicht gesehen. Manu baute es auf die Schüssel und sofort zog Sarah sich die Hose aus, kletterte hinauf und fing an zu pinkeln. Dabei grinste sie uns stolz an. Nur das Papier war leider zu weit weg, so dass Claudia ihr ein Blatt reichte. Sie wischte sich ab, kletterte wieder herunter und spülte sogar noch. Dann setzte sie sich auf den Vorleger und fing umständlich an, sich die Hose wieder anzuziehen.

"Laß gut sein, Sarah. Ich glaube, es ist Zeit für dich, ins Bett zu gehen. Wir gehen rüber und ziehen dir gleich deinen Schlafanzug an."

Mit nacktem Hintern lief sie hinüber in ihr Zimmer, zog sich komplett aus und versuchte, sich ihren Schlafanzug anzuziehen, der bereit auf ihrem Bett lag. Doch damit hatte sie immer noch ihre Probleme und so half Claudia ihr. Dann ging es noch einmal ins Bad, um die Zähne zu putzen.

Manu und Klaus waren inzwischen wieder hinunter gegangen, aber Sarah vermisste die beiden im Moment nicht. Als wir sie ins Bett brachten, klammerte sie sich wie ein kleines Äffchen an ihre Mutter.

"Mama, bleiben wir jetzt wirklich hier?"

"Ja Prinzessin, wir wohnen jetzt hier. Aber wir werden uns dann später mal ein eigenes Haus suchen."

"Das ist toll Mama, es ist schön hier."

"Du musst aber immer schön artig sein. Das Haus gehört Manuela und Klaus und wenn du nicht brav bist, müssen wir wieder gehen."

"Ich werde ganz brav sein, Mama."

"Das weiß ich. Und jetzt wird geschlafen. Gute Nacht, mein Engel."

Sarah gab ihrer Mutter noch einen dicken Kuss, doch anstatt sich dann hinzulegen, kam sie zu mir und sprang in meine Arme.

"Gute Nacht, Mama Kissa!"

"Gute Nacht Sarah, schlaf gut."

Auch ich bekam noch einen dicken Kuss und dann legte sie sich einfach ins Bett, drehte sich auf die Seite und machte die Augen zu. Ganz ohne Theater, wie man es von so vielen anderen Kindern kannte.

Wir gingen hinaus und Claudia machte das Licht aus.

"Kein Nachtlicht, keine Geschichte?"

"Nein, hat sie noch nie gebraucht. In der Nacht ist es dunkel und damit gut."

"Was hast du für ein braves Kind."

"Ja, mir ist sie manchmal schon unheimlich. Aber ich will mich nicht beschweren."

Ich umarmte Claudia und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund.

"Ich liebe dich, Claudia. Ich liebe dich, wie ich noch nie einen Menschen geliebt habe."

"Ich liebe dich auch, Kissa. Ich bin so glücklich, dass ich dich getroffen habe."

Wir küssten uns noch eine ganze Weile, bevor wir langsam wieder hinunter gingen.

"Du, was die beiden in den letzten Tagen für uns gemacht haben, können wir nie wieder gut machen. Aber wir müssen uns irgendwas als Dankeschön überlegen."

"Ja, absolut. Das ist echt nicht normal."

"Mir stehen schon wieder die Tränen in den Augen. Ich weiß echt nicht wohin vor lauter Glück."

"Dann lass sie laufen. Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Mir geht es ja genauso."

Ich schaffte es gerade noch bis ins Wohnzimmer, bevor ich wieder anfing zu heulen. Mitten im Raum brach ich förmlich zusammen. Manu sprang sofort auf und zog mich zu sich auf die Couch.

"Was ist denn, mein Schatz?"

"Ich... ich bin... so glücklich!"

"Aber das ist doch kein Grund zu weinen."

Sie streichelte mich zärtlich, aber trotzdem brauchte ich noch eine ganze Weile, bis ich endlich wieder klar reden konnte.

"Entschuldigt bitte, aber ich bin so verdammt nah am Wasser gebaut."

"Stimmt. Was hier in den letzten Tagen geheult worden ist, würde reichen um die Sahara zu begrünen. Aber das macht doch nichts. Mir sind so Emo Queens viel lieber als die, die ohne Regung alles hinnehmen. Wenn ihr so welche wärt, hätten wir euch nicht geholfen."

Claudia hatte sich nun auch zu Manu gesetzt.

"Wir wissen wirklich nicht, wie wir das jemals wieder gut machen können. Ihr habt schon so viel für uns getan. Und jetzt die Zimmer noch da oben. Das ist doch Wahnsinn!"

"Bitte Mädels, jetzt übertreibt mal nicht. Die Räume waren da und hätten sowieso mal renoviert werden müssen. Dann haben wir das eben etwas vorgezogen. Und den Fitnessraum wollten wir sowieso auch in den Keller verlegen. Das werden wir auch vorziehen, so dass ihr für die beiden Babys auch einen Raum habt. Außerdem kann ich mit meinem Haus machen, was ich will."

Das hatte ich eher von Manu erwartet, aber nicht von Klaus.

"Aber wir haben euer Haus doch praktisch halbiert. Ihr braucht die Räume doch auch."

"Nein, wieso? Fitness kommt in den Keller, das Büro habe ich noch nie genutzt, und das Gästezimmer ist für Gäste, und die seid ihr. Es ist absolut ausreichend, wenn ihr euch an den laufenden Kosten beteiligt. Aber lasst euch Zeit. Wir werden in den nächsten Wochen erst einmal zusammenleben. Wir werden sehen, wer wann kocht, wer einkaufen geht usw. Und dann sehen wir weiter."

"Wir werden euch so bald wie möglich Miete bezahlen. Und keine Widerrede. Sonst ziehen wir morgen aus. Punkt!"

"Ok, wie ihr wollt. Und ich hoffe, ich habe euch klargemacht, dass wir euch so schnell nicht loswerden wollen. Bevor ihr euch eine teure Wohnung oder gar ein Haus mietet... . Und Manu hat es ja auch schon gesagt, wir freuen uns, dass ihr hier seid. Ein volles Haus macht doch viel mehr Spaß."

Ich hätte schon wieder anfangen können zu heulen, konnte mich aber beherrschen. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, bis Claudia für sich den Abend beendete. Ich wurde auch langsam müde und gemeinsam gingen wir nach oben.

Claudia:

Christa und ich gingen in unser Schlafzimmer. Unser Schlafzimmer, wie sich das anhörte! Wir gingen gemeinsam ins Bad und putzten uns die Zähne.

Htsl
Htsl
87 Anhänger
12