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Die Geschichte von Sam (Teil 04)

Geschichte Info
Abschied.
4k Wörter
4.66
8.1k
5
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Geschichte hat keine Tags

Teil 4 der 11 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 07/15/2021
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Dies ist der vierte Teil meiner Geschichte und schliesst unmittelbar an den dritten Teil an.

Jess klingelt am frühen Freitag Abend bei mir. Sie ist wieder da, schiesst es mir durch den Kopf und ich öffne aufgeregt die Tür und umarme sie ganz fest.

"Du bist wieder da", schluchze ich unter Tränen.

"Ja, natürlich, Süsse," schaut mir lächelnd in die Augen und küsst mich dann zärtlich, mit Zunge.

"Du hast mir so gefehlt, Jess!"

"Du mir auch, Kleines."

Wir unterhalten uns etwas, sie erzählt mir von der Uni, doch ich schaffe es kaum, meine Augen offen zu halten, werde immer schläfriger.

"Tut mir leid, deine Mutter hat mir ziemlich starkes Schmerzmittel verschrieben und das knockt mich total aus", murmle ich.

"Hast du solche Schmerzen? Seit wann?", fragt sie besorgt und streicht zärtlich über mein Haar.

"Gestern ist es losgegangen, es kam stossweise, immer schneller hintereinander, ich lag nur noch da und konnte mich fast nicht bewegen, so schlimm war es. Zwischen einem Schub habe ich dann bei deiner Mutter an der Tür geklingelt und sie war zum Glück zu Hause."

"Ach, du ärmste. Leg dich ins Bett, du musst etwas jetzt gut zu dir schauen."

Sie nimmt mich am Arm und führt mich ins Schlafzimmer, hilft mir beim Ausziehen und deckt mich dann zu, als ich im Bett liege.

"Komm auch ins Bett, ich möchte dich bei mir spüren", bettle ich.

Sie lächelt mich lieb an und beginnt sich auszuziehen.

"Ich möchte auch bei dir sein, Süsse, wollte dich nur nicht drängen."

Sie schlüpft dann nackt zu mir unter die Decke und ich kuschle mich glücklich an sie. Sie streichelt meinen Rücken, während wir uns innig küssen. Ich schlafe zufrieden in ihren Armen ein.

Am nächsten Morgen werden wir durch den Wecker unsanft, aber ausgeruht geweckt. Es geht mir viel besser, die Schmerzen sind fast ganz weg und wir küssen uns zärtlich. Wir sind etwas spät dran und müssen uns beeilen. Jess geht zu ihrer Mutter in die Wohnung, um sich für die Beerdigung bereit zu machen. Ich dusche und ziehe mich an.

Ich war die ganze Woche schon unschlüssig, was ich anziehen soll und Jess hat mich darin bestärkt, etwas bequemes und vor allem weibliches anzuziehen. Es sei wichtig, dass ich mich wohlfühle. Ich ziehe also meinen neuen BH und das Panty an. Darüber eine enge, elegante schwarze Hose und eine dunkle Seidenbluse, beides von meiner Mutter. Ebenfalls von meiner Mutter sind die schwarzen eleganten Pumps mit leichtem Absatz sowie der schwarze Mantel.

Jess und Christiane werden mich heute auf die Beerdigung begleiten und ich klingle bei ihnen an der Tür, als ich fertig bin. Jess öffnet und starrt mich mit offenem Mund an.

"Wow, du siehst Hammer aus", nimmt mich in den Arm und drückt mich an sich.

"Danke, Liebste", erwidere die Umarmung. Ich fühle mich beschützt und sicher.

Jess zieht mich ins Badezimmer und trägt mir einen dezenten Lippenstift auf.

"Und, wie findest du?"

Schaue mich im Spiegel an und lächle.

"Danke, perfekt. Und danke dafür, dass du mich überredet hast, Kleider meiner Mutter zu tragen. Es fühlt sich einfach richtig und gut an und ich fühle mich ihr so nah."

Als Christiane mich sieht ist sie zuerst sprachlos und nimmt mich dann lächelnd in den Arm: "Du siehst bezaubernd aus, meine Kleine, ganz bezaubernd."

Gebe Christiane einen Kuss auf die Wange: "Vielen Dank, du bist so lieb!" Mir kullern Tränen über die Wange und sie drückt mich an sich und streichelt ruhig meinen Rücken, bis ich mich wieder beruhigt habe.

Jess und Christiane sind ebenfalls feierlich und dunkel gekleidet, und sie sehen beide hinreissend aus.

Wie von Herr Claasen versprochen, holt uns ein Wagen um 9.30 Uhr ab und fährt uns zum Friedhof. Christiane und Jess nehmen mich in die Mitte, Christiane hat mein Hand in ihre genommen und Jess ihren Arm um mich gelegt.

Nach ein paar Schritten kommt ein älterer Herr auf uns zu. Er schaut mich sichtlich überrascht und auch etwas unsicher an, lächelt dann aber freundlich.

"Sam, ich bin Clemens Claasen, ihr Anwalt", umarmt mich kurz: "Nochmals mein herzliches Beileid, es tut mir so leid."

"Vielen Dank, Herr Claasen, freut mich, sie kennenzulernen", schaue ihn tapfer an und reiche ihm meine Hand. Er ergreift sie und hält sie lange fest. Senke verlegen meinen Blick.

"Sie sehen ihrer Mutter sehr ähnlich."

"Vielen Dank, Herr Claasen", lächle schüchtern.

Er begrüsst dann auch Christiane und Jess und geht dann vor zu den Gräbern.

Wir versprochen, findet die Beerdigung im kleinen Rahmen statt, es sind nur etwa 20 Personen anwesend, allesamt Mitarbeiter meiner Eltern. Ich kenne niemanden und kann mich auch ehrlich gesagt nicht mehr an ihre Gesichter erinnern, alles ist so verschwommen und diffus.

Die Beerdigung ist nach 30 Minuten vorüber und Herr Claasen verabschiedet sich dann von uns.

"Melden sie sich bitte bei mir, Sam, wenn sie bereit dazu sind. Wir müssen noch ein paar juristische Dinge regeln, aber das hat keine Eile", er umarmt mich wieder, verabschiedet sich von Christiane und Jess geht dann.

Ich bin freudig überrascht, wie Herr Claasen reagiert hat. Zuerst war er sichtlich irritiert, hat sich dann aber schnell wieder gefangen und mir dann das Gefühl vermittelt, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, als Frau. Und er hat mich ganz unbefangen umarmt.

"Herr Claasen!", rufe ich hinter im her und gehe schnell zu ihm, umarme ihn und gebe ihm einen Kuss auf seine Wange. "Vielen Dank für alles!", mit leiser Stimme und tränennassen Augen. Löse mich von ihm und gehe zu Christiane und Jess zurück. Jess nimmt mich in den Arm und küsst mich zärtlich.

"Du bist etwas ganz besonderes, Sam. Deine natürliche Art berührt deine Mitmenschen. Du hättest den Gesichtsausdruck von Herr Claasen sehen sollen, als du ihn umarmt und geküsst hast, er hat richtig gestrahlt", erklärt sie mir stolz und mit zärtlicher Stimme.

Ich lächle sie und Christiane unsicher an: "Ich war so ergriffen, dass er mich ohne bedenken akzeptiert hat und wie lieb er zu mir war."

Die beiden umarmen mich und ich geniesse ihre Nähe sehr: "Ihr seid so lieb, wie hab ich das nur verdient", schluchze ich und wir halten uns aneinander fest und geben uns so Kraft. Wir wischen die Tränen weg und schnäuzen uns, dann lächle ich sie tapfer an:

"Ich würde euch gerne zum Essen einladen, Herr Claasen hat mir ein Restaurant empfohlen und schon reserviert. Ist das okay?"

"Wenn es für dich okay ist, sehr gerne, Sam", Christiane streichelt leicht meine Schulter.

Wir steigen in den wartenden Wagen und lassen uns zum Restaurant fahren. Dort angekommen, werden wir sehr zuvorkommend begrüsst, und die Empfangsdame hilft mir sogar aus dem Mantel und führt uns dann durch das Restaurant an unsern Tisch.

"Sam, du siehst einfach fantastisch aus. Hast du die Blicke gesehen, die dir die Männer zugeworfen haben?", flüstert mir Jess zu.

"Das sagst du jetzt einfach so."

"Nein, es ist so! Stimmt doch, Mama, hilf mir?"

"Jess hat Recht, Sam, und ihre Begleiterinnen haben dich eifersüchtig angestarrt. Du bist ja eine richtige Femme fatale", grinst sie und zwinkert mir zu.

"Ihr seid wirklich verrückt, wisst ihr das. Aber trotzdem danke. Ich bin wirklich sehr froh, dass ihr hier seid", ergreife ergriffen ihre Hände und drücke sie dankbar: "Vielen Dank!"

"Wir sind jetzt Familie, Sam! Jess und ich sind ab jetzt für dich da!"

Ich kann es nicht fassen, was für ein Glück ich habe. So liebe Menschen um mich zu haben, die für mich da sind und mir ein Gefühl der Geborgenheit geben. Kann nur mit Mühe verhindern, dass ich wieder einmal in Tränen ausbrechen.

"Ich bin eine richtige Heulsuse geworden", schniefe ich lächelnd, "Ich danke euch vielmals".

Nachdem wir die Speisekarte ausgiebig studiert haben bestellen wir beim Kellner.

"Ich müsste mal für kleine Mädchen", flüstere ich Jess zu: "Begleitest du mich?"

"Natürlich, Süsse, komm."

Jess geht vor und ich folge ihr, beobachte aus den Augenwinkeln heraus die Reaktion der andern Gäste. Shit, sie haben Recht, die ziehen mich ja förmlich aus mit ihren Augen. Und ihre Begleiterinnen würden sich am liebsten auf mich stürzen. Ich kann nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken und folge dann, leicht zögernd, Jess auf die Damen Toilette.

Sie bemerkt mein zögern und zwinkert mir lächelnd zu: "Daran musst du noch arbeiten, meine Kleine."

"Ja, stimmt, das ist noch ungewohnt. Ihr hattet übrigens Recht vorhin, wegen der andern Gäste. Das ist ja krass!"

"Siehst du, wir haben nicht gelogen", grinst und gibt mir einen Kuss: "Du siehst aber auch zum Anbeissen aus!"

"Danke, du aber auch", umarme sie: "Aber jetzt muss ich wirklich!"

Gehe in die Kabine, ziehe die Hose und den Slip herunter und setze mich hin, lasse es dann plätschern. Ich staune, wie leicht mir das alles fällt und wie natürlich es sich für mich anfühlt.

Anschliessend gehen wir zurück, Jess zwinkert mir dabei zu und ich muss grinsen, und wir geniessen zusammen das gute Essen. Ich erzähle ihnen dabei von meinen Eltern, da sie sie ja fast nicht gekannt haben und es hilft mir, so von ihnen Abschied zu nehmen. Ich weine viel, aber auch das Lachen kommt nicht zu kurz und meine zwei Freundinnen trösten mich immer wieder.

Gegen Abend kommen wieder die Schmerzen, und ich nehme eine Tablette, wissend, dass es mich wieder sehr schläfrig machen wird.

Jess schläft bei mir und wir schmusen und kuscheln noch etwas und schlafen dann erschöpft ein. Es war ein langer Tag und meine neue Familie hat mir sehr geholfen, ihn gut zu überstehen.

Am nächsten Morgen sind wir bei Christiane zum Brunchen eingeladen und wir verbringen eine entspannte und angenehme Zeit, obwohl ich oft an den folgenden Tag und die anstehende Operation denke. Die Schmerzen sind jetzt allgegenwärtig und ich nehme am Morgen und am Abend je eine Tablette und ich schaffe es nur mit Mühe, wach zu bleiben.

Jess hat beschlossen, erst am Montag Abend zurückzugehen, um mich begleiten zu können. Ich bin ihr sehr dankbar dafür, sie ist die ganze Zeit an meiner Seite und liest mir jeden Wunsch von den Augen ab.

Zusammen gehen wir ins Spital. Die Operation wird in etwa eine Stunde dauern, anschliessend muss ich 2 Tage im Spital bleiben.

Sie begleitet mich aufs Zimmer und staunt: "Wow, ein Einzelzimmer."

"Ja, bin wohl Privat versichert", etwas verlegen.

"Braucht dir nicht peinlich zu sein, so hast du wenigstens deine Ruhe."

Wenig später kommt der Arzt und erklärt nochmals das weitere Vorgehen.

Danach kommt eine Schwester und erklärt mir, dass ich vor der Operation meinen Intimbereich komplett rasieren muss, sollte ich es nicht schon sein. Jess erklärt sich dann bereit, dies gerne zu übernehmen. Die Schwester ist einverstanden und so rasiert Jess mich.

Das ist an und für sich schnell erledigt, da ich eher spärlich behaart bin. Doch Jess nimmt es sehr genau und ist sehr zärtlich. Zum Schluss haucht sie einen leichten Kuss auf meine Klit und lächelt mich lieb an.

"Ich freue mich auf dich", haucht sie mir ins Ohr.

"Ich mich auf dich, Liebste."

Ich bin jetzt sehr nervös und die Schmerzen tragen das ihre dazu bei, doch Jess gelingt es, mich zu beruhigen. Danach holt mich die Schwester ab, um mich für die Operation vorzubereiten. Ich küsse Jess und sie wünscht mir viel Glück. Dann schlucke ich die Beruhigungstablette ...

Ich wache wenig später, wie ich meine, im Bett auf und Jess erklärt mir, dass schon alles vorbei ist. Ich bin zwar noch etwas benommen aber sehr glücklich, dass es vorbei ist. Danach schlafe ich glücklich wieder ein.

Gegen Abend schaut dann der Arzt kurz vorbei und erklärt, dass alles gut gelaufen sei und ich wieder ganz gesund werde. Ich beginne zu weinen und Jess tröstet mich. Später kommt Christiane vorbei und löst Jess ab, die ja wieder an die Uni muss.

Die zwei Tage im Spital vergehen wie im Fluge und am Mittwoch morgen werde ich entlassen.

Da erst realisiere ich, dass ich einen weiteren Schritt zu meinem neuen Ich gemacht habe, unnötigen Ballast abgeworfen habe.

Die Wunde verheilt gut und nach 2 Wochen bin ich beschwerdefrei, dank der Hilfe und Unterstützung von Jess und Christiane. Da der Hodenkrebs erst spät erkannt wurde, musste auch ein grosses Stück des Hodensacks entfernt werden, so dass sich jetzt keine überflüssige Haut mehr unter meiner Klitoris befindet. Es fühlt sich anfangs noch etwas ungewohnt an, doch ich vermisse nichts. Dieser Abschied fällt mir wesentlich leichter.

Da ich schon alle Prüfungen für das Abi abgelegt habe, werde ich von der Schule dispensiert, damit ich mich gut erholen kann.

Somit wäre dieser Teil abgeschlossen, und ich beschliesse, Herr Claasen anzurufen und einen Termin zu vereinbaren. Wir verabreden uns für den nächsten Tag. Ich bin sehr aufgeregt, da ich mir bisher keine Gedanken darüber gemacht habe, wie es mit mir weiter geht.

Ich ziehe wieder meine neue Unterwäsche an, die ich die letzten zwei Wochen nicht mehr getragen habe, eine Skinny Jeans und eine Seidenbluse meiner Mutter. Dazu trage ich flache Ballerinas, die ich im Schrank meiner Mutter gefunden habe und mir sogar passen. Für Schuhe mit hohen Absätzen muss ich noch etwas üben. Rufe mir ein Taxi und lass mich zur Kanzlei fahren.

Herr Claasen begrüsst mich herzlich, umarmt mich wieder kurz und führt mich in sein Büro.

Wir setzen uns in eine Sitzecke und ich räuspere mich.

"Ich möchte ihnen danken, Herr Claasen", schaue ihn unsicher und etwas ängstlich an, und erzähle ihm dann von meiner Krankheit und der Chance, die sich daraus ergeben hat. Dass ich beschlossen habe, mein Leben als Frau fortzusetzen.

"Sie haben sich mir gegenüber super verhalten und ich fühle mich bei ihnen sehr wohl und akzeptiert. Dafür möchte ich ihnen danken".

"Sie machen mich ganz verlegen, Sam. Es ist für mich selbstverständlich, sie so zu respektieren wie sie sind. Ihre Eltern wären sehr stolz auf sie. Und es freut mich sehr für sie und wünsche ihnen alles Gute auf ihrem Weg. Und ich möchte ihnen meine Hilfe und Unterstützung anbieten."

Ergriffen lächle ich ihn an. "Danke, darauf werde ich bestimmt zurückkommen. Aber kommen wir nun zum 'geschäftlichen' Teil", zwinkere ihm erleichtert zu.

"Gerne. Also, da ihre Eltern kein Testament hatten, beide Einzelkinder sind und auch deren Eltern nicht mehr leben, ist die Sache einfach. Sie erben alles. Und das ist einiges, das kann ich schon mal vorwegnehmen."

Nicke und räuspere mich: "Okay, verstehe."

"Ihre Eltern haben 2 Wochen vor ihrem Tod die Mehrheit der Firma verkauft, bis auf einen 25-Prozent Anteil. Dadurch ist im Moment der Bargeld Anteil relativ gross. Ich habe ihnen die finanzielle Situation in diesem Dossier zusammengefasst."

Reicht mir das Dossier und fährt fort.

"Sie können es in einer ruhigen Minute durchgehen, ich werde ihnen jetzt die wesentlich Punkte erläutern. Das gesamte Vermögen beläuft sich aktuell auf rund 15 Millionen Euro."

"WAS?", unterbreche ich ihn ungläubig.

"Ja, sie haben richtig gehört. Das Haus, in dem sich ihre Wohnung befindet, gehört dazu, ebenso ein neu erstellter Bungalow etwas ausserhalb der Stadt. Das Aktienpaket hat aktuell einen Wert von 5 Millionen und auf dem Bankkonto liegen nochmals rund 7 Millionen. Aus den der Beteiligung an der alten Firma ihrer Eltern und mit den Mieteinnahmen haben sie einen jährlichen Ertrag von rund einer Million."

Ich sitze da und höre Herr Claasen zu, aber ich erfasse nicht wirklich, was er sagt.

"Geht es ihnen gut, Sam?"

"Ähm, ja, denke schon", stammle ich: "Ich bin nur total überrascht. Das alles kann ich fast nicht glauben."

Er lächelt mich freundlich an.

"Das habe ich fast befürchtet, dass ihre Eltern mit ihnen nicht darüber gesprochen haben. Ihre Mutter wollte es in wohl in der Woche ihres Todes anvertrauen. Sie hat es mir gegenüber erwähnt."

"Ja, richtig, wir haben telefoniert und sie erwähnte, dass sie Neuigkeiten hätte."

"Das lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Ihre Mutter hat mir gegenüber einmal erwähnt, dass sie bedauert, nicht mehr Zeit mit ihnen verbracht zu haben. Und das wollte sie und auch ihr Vater nach dem Verkauf der Firma wohl nachholen."

Ich schlucke leer und habe mit den Tränen zu kämpfen.

"Ihre Eltern haben sie geliebt, Sam."

"Ich sie auch", schluchze ich: "Und ich vermisse sie!"

Herr Claasen gibt mir etwas Zeit, mich zu beruhigen.

"Wenn ich korrekt informiert bin haben, haben sie den Führerschein schon gemacht, oder?"

"Ja, hab ich, wieso?"

"Ihre Eltern waren beim Unfall mit dem Fahrzeug ihrer Mutter unterwegs, aber der Range Rover ihres Vaters steht noch in der Tiefgarage zu Hause. Möchten Sie ihn

behalten oder sollen wir ihn für sie verkaufen?"

"Ich würde ihn gerne behalten, so ein grosses Fahrzeug würde mir helfen, meine Angst zu überwinden, die ich seit dem Unfall meiner Eltern habe. Es gäbe mir Sicherheit durch die erhöhte Sitzposition und auch wegen der Grösse, natürlich."

Wir haben dann noch ein paar weitere Punkte besprochen und zum Schluss hat er angeboten, dass er die Tätigkeit, die er für meine Eltern wahrgenommen hat auch für mich weiter führen möchte. Ohne lange zu überlegen nehme ich sein Angebot an. Ich vertraue ihm und bin sicher, dass mein Vertrauen nicht enttäuscht wird. Das tönt jetzt sehr blauäugig, aber meine Eltern haben ihm doch auch vertraut, oder?

Zum Schluss überreicht er mir die Schlüssel für den Range Rover und für den Bungalow.

Wieder zu Hause gehe ich ins Schlafzimmer meiner Eltern und beginne den Kleiderschrank auszuräumen. Die Kartonschachteln habe ich vor einigen Tagen besorgt und ich beginne mit den Schrank meines Vaters. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, sein Duft ist immer noch sehr präsent in den Kleidern und weckt in mir manche Erinnerung.

Der Schrank meiner Mutter ist mir nur zu gut bekannt, liebe ich es doch, daran herumzustöbern. Ich schnuppere an einigen Kleidern, die ich so an ihr geliebt habe und mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke, dass ich sie nie mehr darin sehen werde. Dieser Nachmittag ist sehr emotional für mich und weine viel. Zum Andenken an sie behalte ich einige Kleidungsstücke, doch das meiste packe ich in die Kisten und stelle sie erstmal in den Keller.

Ich werde mein altes Zimmer als Büro behalten und das Zimmer meiner Eltern wird mein neues Schlafzimmer. Meine alten Kleider lasse ich in meinem alten Zimmer, und im neuen Schlafzimmer werde ich ab sofort nur noch Frau sein und nur Frauenkleider in den Schrank hängen.

Ich habe beschlossen, mir meine eigene Garderobe zuzulegen, die auch besser zu meinem Alter passt. Insbesondere brauche ich dringend neue Unterwäsche, da ich immer noch nur einen BH besitze und dieser sich in letzter Zeit etwas eng anfühlt. Muss beim Waschen wohl eingegangen sein. Ich erinnere mich an die freundliche Frau Linder, die mich so gut beraten hat und mache mich auf den Weg zu ihrem Geschäft.

Ich trage die Unterwäsche, die ich bei ihr gekauft habe, eine Jeans, enges T-Shirt und Sneakers. Da es wieder etwas kühler geworden ist ziehe ich noch einen Sweater über. So gekleidet betrete ich das Dessous Geschäft.

"Hallo Frau Hofmann, schön sie zu sehen", begrüsst mich Frau Linder erfreut.

"Ähm, hallo Frau Linder", schaue sie überrascht und ziemlich perplex an, "Sie erinnern sich an meinen Namen?"

"Ja, natürlich. Wie kann ich ihnen helfen?"

"Ich brauche neue Unterwäsche und auch einen Bikini, wenn sie haben."

"Wir haben keine sehr grosse Auswahl an Bikinis, aber ich bin sicher, wir werden etwas passendes für sie finden. Wollen wir mit der Unterwäsche beginnen?"

"Ja, sehr gerne", lächle sie leicht verlegen an, "Ich glaube, der BH ist beim Waschen eingelaufen, fühlt sich auf einmal zu klein an".

Sie geht dann vor zu den Umkleidekabinen.

"Ziehen sie bitte den Pullover aus."

Als ich dann im Shirt vor ihr stehe betrachtet sie mich lächelnd.

"Und jetzt das Shirt, bitte."

Sie fasst unter das Unterbrustband und prüft, wie es sitzt.

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