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Die Sammlung des Handlers Teil 03

Geschichte Info
Die Freundin der Dryade.
5.3k Wörter
4.44
31.9k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 3 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/07/2023
Erstellt 05/29/2008
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Vorword:

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6700 Klicks an der zweiten Geschichte.

Es scheint also druchaus interrese zu geben an dem was Ich schreibe. Aber nur 5 öffentliche Kommentare? Das ist für mich nicht gerade motivierend.

Ich danke allen die mich persönlich angeschrieben und motiviert haben weiter zu machen.

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Ich schloss die Augen und atmete einige male tief durch. Der Stadthalter hatte einen Frevel begangen der ohne weiteres die Stadt zerstören konnte. Mir dämmerte es nun langsam was er von mir wollte.

„De Lossa, ich weiß das ihr euch hervorragend mit den Frauen aller Rassen auskennt, und deswegen seid ihr auch hier. Ich will dass ihr die Dryade überzeugt freiwillig bei mir zu bleiben." Das hatte ich geahnt. Die Götter mochten es überhaupt nicht wenn ihren Kindern irgendeinen Zwang angetan wurden, manch einer hatte dies bitterlich zu spüren bekommen. Blieb die Dryade allerdings Freiwillig bei dem Stadthalter so hatten auch die Götter keinen Grund einzugreifen.

Solche Verbindungen waren zwar selten, aber sie kommen durchaus vor. Ohne Vorwarnung war eine Stimme in meinem Kopf, es war eine Stimme voller Sanftmut: „Ich habe den verblieben Rest meiner Macht genutzt um den Stadthalter zu betäuben." Verwirrt schaut ich mich um, der Stadthalter war mitten in einer Bewegung eingefroren. Sein Mund war geöffnet und er hatte mich mit seinen Blick fixiert. Was auch immer gerade tun wollte, er war erstarrt. Es dauerte einige Momente bis ich begriff dass die Dryade in meinem Gedanken sprach. „Ich las in den Gedanken des Stadthalters das er euch holen würde. Deshalb schickte ich euch den Falken, um euch durch seine Augen zu sehen. Ich spüre dass es in dieser Stadt gutes gibt. Ich spüre auch dass ihr ein gutes Wesen habt. Ich will nicht das diese Stadt zerstört wird, aber ich werde nicht bei diesem Stadthalter bleiben."

„Ich weiß nicht wie ich euch befreien kann, ich bin nur ein Händler." Sagte ich. „Diese Ketten entziehen mir meine Kraft. Ich brauche Sonne, Pflanzen, Luft und Wasser um wieder zu Kräften zu kommen. Ich kann mich nicht selbst befreien. Allerdings braucht ihr mir nicht alleine zu helfen. Eine Freundin wird euch dabei helfen. Verlasst die Stadt Richtung Westen, Richtung Wald. Der Falke wird euch den Weg weißen. Meine Kraft schwindet, ich kann den Stadthalter nicht mehr kontrollieren."

„Ich weiß ich verlange nicht wenig von euch, de Lossa. Aber es soll sich für euch lohnen." Schnell schaltete ich um. „Ich habe wohl kaum eine andere Wahl." „Die habt ihr in der tat nicht. Also was ratet ihr mir?" Fieberhaft arbeitete es hinter meiner Stirn, dann kam mir der rettende Gedanke: „Ich würde euch als erstes Vorschlagen sie hier heraus zu holen. Dryaden sind Geschöpfe des Waldes. Sie sind nicht dafür gemacht in einer Zelle zu leben. Ihr habt doch einen kleinen Park hier im Palast, mit einigen Bäumen. Bringt sie dahin." „Ist das etwa alles was ihr mir raten könnt de Lossa? Ich hatte mir mehr von euch erwartet." Sagte der Stadthalter verächtlich.

Ich unterdrückte meinen Zorn wegen dieser Bemerkung und erwiderte: „Ich muss erst einige Nachforschungen betreiben. Denkt daran, Stadthalter, dass sie kein gewöhnliches Geschöpf ist. Es braucht ungewöhnliche Dinge um ihre Gunst zu erlangen." Der Stadthalter legte seine Stirn und falten und betrachtete die Dryade als ging es um ein Stück Rind auf einer Ausstellung. „Nun gut, ich werde sie in den Park bringen lassen, und ihr last euch etwas einfallen, und zwar schnell!" Mit diesen Worten verließ der Stadthalter die Zelle. Ich warf der Dryade noch einen Blick zu, und meinte in meinen Gedanken ein leises „Danke" zu hören.

Auf dem Rückweg aus dem Palast versuchte ich mir so viele Details einzuprägen wie möglich. Wo welche Wachen standen, welchen Weg wir gingen, wo man sich notfalls verstecken konnte.

Achmet erwartete mich bereits in meinem Haus. Wortlos folgte er mir in mein Arbeitszimmer und wartet dass ich anfing. „Der Stadthalter ist Wahnsinnig geworden Achmet. Dieser Verrückte hat in seiner Zelle eine Dryade eingesperrt und er will dass ich sie überzeuge in seinem Harem zu Leben!" Wortlos hörte sich der Kahlköpfige sich an was ich berichtete. Dann antwortete er: „Der Wahnsinn des Stadthalters ist eine Sache, aber den Zorn der Götter eine andere. Sie muss befreit werden. Was werdet ihr tun?" Ich schenkte mir Wein ein und leerte den Kelch in einem Zug. „Ich werde mich mit dieser Freundin der Dryade treffen. Welche Wahl habe ich den schon?"

In meinem Schlaffzimmer legte ich die Robe ab, und zog eine leichte, unscheinbare Lederrüstung an. Ich trug sie eigentlich nur wenn ich auf längeren Reisen war.

Schnell war die Rüstung angelegt und ich ließ mir aus meiner Waffenkammer meinen Rapier bringen. Das Gewicht der Waffe und der Rüstung verlien mir ein Gefühl von Sicherheit. Ich verließ mein Haus durch einen Seiteneingang, ich blickte mich nach dem Falken um, der mich führen sollte.

Es dauerte nur wenige Augenblicke und das Tier glitt lautlos in die Gasse hinab und landete auf einem Fass. Nur einem Moment lang schaute das Kluge Tier zu mir, dann breitete es seine schwingen aus und beförderte sich mit kräftigen Schlägen in die Luft. Ich lief dem Falken durch die engen Gassen nach. Das Tier schien genau zu wissen wann und wo es auf mich warten musste damit ich es wieder einholte. Schnell hatte ich die Stadtmauer hinter mir gelassen, hier auf den Wiesen vor den Wäldern hatte ich einen guten Blick auf das Tier. Es schwebte im leichten Wind über den Waldrand.

Die Verfolgung ging im Wald weiter, ich verlor langsam mein Zeitgefühl. Nur das hinterher jagen nach dem Falken schien mein Bewusstsein auszufüllen. Wo genau ich mich im Wald befand, konnte ich nicht mehr sagen, und langsam begann die Sonne unter zu gehen.

Endlich erreichte ich eine kleine Lichtung. Hier schien es sich jemand bequem gemacht zu haben. Zwischen einigen Findlingen war ein einfaches Zelt aufgeschlagen. Über einer Feuerstelle hing ein Topf in dem es dampfte und in einiger Entfernung konnte ich das leise plätschern eines Baches hören. Der Falke hatte es sich auf einer Querstange des Zelts bequem gemacht und beobachtete mich.

Ich sah aus den Augenwinkeln eine Bewegung, doch noch bevor ich reagieren konnte spürte ich einen Luftzug, dann einen stechenden schmerz. Es wurde dunkel um mich.

Mit pochenden Kopf wachte ich langsam. Es dauerte einige Zeit bis ich es wagte mich zu bewegen. Zumindest versuchte ich mich zu bewegen, denn schnell stellte ich fest dass ich gefesselt worden war. Nein ich war nicht nur gefesselt worden, man hatte mich auch komplett entkleidet. Mein Rapier war dem entsprechend auch nicht mehr an meiner Seite. Erst als sich der Nebel um meine Sinne weiter lichtete, kam ich auf die Idee meine Umgebung zu betrachten.

Ich lag auf dem Bauch, die Hände auf dem Rücken zusammen gebunden. Ich versuchte meinen Kopf zu drehen, und bis auf Grass und einige Steine war nicht all zu viel zu erkennen.

"Gut, da du Wach bist, kannst du mir ja gleich ein paar Fragen beantworten."

Die stimme die zu mir sprach gehörte eindeutig einer Frau. Ich versuchte den Ursprung der Stimme auszumachen, scheiterte aber zum einem an den Fesseln, zum anderen an der Dunkelheit. Meine Peinigerin schien mit letzteren keine Probleme zu haben.

"Als erstes will ich wissen wie du mich gefunden hast!" Ich beschloss weitestgehend bei der Wahrheit zu bleiben. "Ich habe einen Falken verfolgt."

Es vergingen einige Herzschläge, dann kam die nächste Frage:" Warum hast du den Falken verfolgt?" "Er ist wichtig für mich, er sollte mich zu jemand bringen." Stille ... Dann hörte ich schritte im Grass, und das Geräusch das eine klinge macht, wenn sie aus der Scheide gezogen wird. Dann kamen zwei Stiefel in mein Blickfeld. Die Frau beugte sich nach unten so dass ich hier Gesicht erkennen konnte. Ich erschrak fast zu Tode. Die Augen glühten in einem dunklen Unheil verkündenden Rot. Die Frau machte eine schnelle Bewegung mit der klinge ihres Dolches. Doch statt die klinge zu spüren zu bekommen, spürte ich wie meine Fesseln nachgaben. Statt meine Freiheit genießen zu können spürte ich die spitze der Klinge in meinem Genick. Als ich versuchte mich aufzurichten. "Denke gut über deine nächsten Worte nach! Wer hat dir gesagt dass dieser Falke dich hier her bringen würde?"

Ich gab meinen Widerstand auf. "Eine Dryade hat es mir gesagt. Sie wurde vom Stadthalter gefangen genommen. Ich sollte sie überzeugen bei ihm zu bleiben. Ich will aber versuchen sie zu befreien um nicht den Zorn der Götter auf die Stadt zu richten." Die Frau steckte ihren Dolch zurück.

„Das habe ich befürchtet. Wie geht es ihr?" Echte Sorge schwang in ihrer Stimme mit. Ich richtete mich langsam auf, und rieb meine Glieder, um wieder Gefühl zu bekommen. „So weit ich das abschätzen konnte geht es ihr einigermaßen gut. Als ich ging hatte sie allerdings kaum noch die Kraft für einen Zauber. Ich konnten den Stadthalter davon überzeugen sie in einem Bewachten Park zu bringen. Mehr konnte ich nicht erreichen."

"Ein Park ... gut. Über die Pflanzen und die Sonne wird sie wieder etwas Kraft sammeln können."

Langsam erholte ich mich von dem Schreck den mir diese Frau mit ihren roten Augen eingejagt hatte, und ich begann sie näher zu betrachten. Sie war schlank, etwas kleiner als ich. Als Kleidung trug sie eine leichte Lederrüstung in einem mir vollkommen unbekannten Schnitt. Allerdings konnte ich mir recht schnell den Grund für den ungewöhnlichen Schnitt zusammen reimen. Der Träger sollte so wenig wie möglich in seiner Bewegung behindert werden. Der Schnitt und das recht eng sitzende Leder betonte die schlanke Figur und die Weiblichkeit der Frau. Über ihren Kopf hatte sie eine Lederne Kapuze gezogen, welche jedoch nicht die hell braunen Haare völlig verdeckte. Bis auf diese glühenden Augen schien sie eine ganz normale Frau zu sein ... Irgendetwas anderes störte mich dennoch. Ohne es eigentlich zu wollen begann ich diese Frau anzustarren.

"He, was glotzt du mich so an?" Ich fühlte mich ertappt, dennoch versuchte ich es mir nicht anzumerken und konterte: "Ich versuche mir nur die Frau einzuprägen wegen der ich eine hübsche Beule am Hinterkopf habe."

Sie blickte mich aus ihren Augen glühenden Augen zwei Herzschläge an und ich bildete mir ein kurzes lächeln gesehen zu haben. "Hier solltet euch anziehen, sonst erkältet ihr euch noch. Dann schien sie einen willkürlichen Hüftschwung in meine Richtung zu machen, und mein Unterhemd flog mir entgegen. Einen Moment lang blickte ich verwirrt zu meinem Hemd das vor mir im Gras lag, dann auf die Frau. Die unbekannte zog die Kapuze zurück und zwischen dem braunen locken waren zwei kleine, nach hinten gebogene Hörner zu sehen, dann drehte sie sich kurz ins Profil und ich konnte einen langen schlanken Echsenhaften Schwanz erkennen der vom Poansatz bis fast auf den Boden reichte. "Ihr seit ein Tiefling!" stieß ich erstaunt hervor.

Tieflinge entstammen aus einer Verbindung zwischen den sterblichen Völkern und Dämonen oder anderen Wesen mit einer Bösartigen Natur. In einigen fällen geschieht eine solche Verbindung freiwillig, in den meisten fällen wird sie jedoch aufgezwungen. So vergewaltigen Dämonen meist die Frauen von Dörfern die sie heimsuchen oder Succubbi verführen und verzaubern Männer um sie ihrer Lebenskraft zu berauben. In allen fällen jedoch sind die Kinder aus diesen Verbindungen gezeichnet. Oft hatten diese Kinder Hörner, Echsenschwänze und glühend rote Augen. Es kam aber durchhaus schon vor das Kinder mit den Flügeln von Dämonen, oder mit Hufen statt Füssen geboren wurden. Das Aussehen und das wissen der einfachen um die Dämonische Herkunft sorgten meist schon dafür das diese Wessen nie vollständig in die Gesellschaft aufgenommen wurden und so schon fast automatisch auf die schiefe bahn gerieten.

Mit einem gequälten Gesichtsausdruck drehte sie sich wieder zu mir um: „Ist wohl kaum zu übersehen." Die traurigen Augen versetzten mir einen Stich. „Es tut mir leid, ich wollte euch nicht kränken..." „Es ist besser wenn ihr euch anzieht." Sagte sie Distanziert, und ohne mich anzusehen. Wortlos zog ich mich weiter an. Ich hatte diese Frau verletzt, und es tat mir leid. Sie hatte sich neben das Feuer gesetzt und als ich fertig war setzte ich mich hier gegenüber.

"Wie ist eigentlich euer Name?" versuchte ich die Situation etwas zu befrieden. Sie blickte mich über Flamen an und schien zu überlegen ob sie mir wirklich so weit vertrauen konnte. "Amanda. Ich heiße Amanda." sagte sie dann zögerlich. "Ich heiße Arando ... Amanda es tut mir leid das ich vorhin so ... dumm reagiert habe. Naja es tut mir leid und ich will mich entschuldigen." Erstaunt blickte mir Amanda in die Augen, und ich musste mich beherschen nicht den Blick abzuwenden. Plötzlich wurde sie rot blickte dann wieder in Flamen des kleinen Feuers. "Danke ... Ich ... Es ist das erste mal das sich jemand bei mir entschuldigt. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll."

Unwillkürlich verspürte ich ein Siegesgefühl. Ich hatte das Gefühl das Eis zwischen uns gebrochen zu haben, und ich spürte einen weiteren Stich weil ich zu ahnen begann welch schweres leben Amanda wohl hatte. "Ich würde sagen heute Nacht brauchen wir uns nicht mehr auf den Weg in Stadt zu machen. Die Toren sind eh schon verriegelt. Das Beste währe es also hier zu bleiben und im Morgengrauen aufzubrechen." Ruckartig hob Amanda den Kopf:" Die Wachen an den Toren werden mir sicher Probleme machen und ..." "Ich denke nicht das euch die Wachen Probleme machen werden wenn ihr bei mir seid. Ich bin in der Stadt nicht ganz ohne Einfluss." Viel ich Amanda ins Wort. Dann viel mir wieder ihr langer Echsenschwanz ein. "Hast du noch einen Umhang, oder einen Mantel? Dein ... Schwanz könnte vielleicht etwas irritierend auf die Wache wirken." Sie nickte kurz in Richtung Zelt "Da drin ist mein Reise Umhang, und wir sollten beide jetzt schlaffen wenn wir Morgen früh aufbrechen wollen. Die Lichtung ist durch einen Dryadenzauber geschützt. Niemand wird uns hier finden können."

Wir saßen beide noch solange am Feuer bis es heruntergebrannt war, dann legten wir uns beide in dem kleinen Zelt zum Schlaffen hin. Der nächste Morgen kam für meinen Geschmack etwas zu früh. Müde rieb ich mir die steifen Glider um das Blut in Bewegung zu bringen. Mit einem lächeln beobachtete mich Amanda dabei. "Ich bin es wohl nicht mehr gewohnt in der Natur eine Nacht zu verbringen."

Schnell hatte Amanda ihre wenigen Sachen zusammen gepackt, das Zelt und einige andere Dinge ließ sie einfach im Wald zurück. Es zeigte sich auch das sie sich hervorragend im Wald auskannte. Als wir den Wald verließen war es immer noch früher Vormittag, und das normale leben war noch nicht vollständig erwacht. Noch außer Sichtweite der Torwachen, legte Amanda ihren weiten grauen Reisemantel um, und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht.

Die Torwachen waren wenig motiviert, und ohnehin kannten mich die meisten. So wurden wir einfach durch gewunken. Das leben war nun vollends erwacht. Kinder tobten auf der Strasse, Ochenkarren zwängten sich durch die Strassen, und die verschiedenen Straßenhändler boten lautstark ihre Waren feil.

Dann geschah das unvorhergesehen, als wir schon in Sichtweite meines Hauses waren. Aus einem Laden stürmte ein Mann in seinen Händen etwas glitzerndes, dahinter wild tobend der Ladenbesitzer. Der Mann hetzte an dem Ochsen vorbei der den vollbeladenen Wagen neben uns zog. Der Ladenbesitzer griff sich irgendetwas aus seinem Laden und warf es dem Dieb hinter her, doch statt ihn zu treffen, traff er den Ochsen am Kopf. Der Ochse brüllte auf und mit einem ruck zog er den Wagen durch die Strasse. Doch wie es das Unglück wollte, viel von dem Karren ein schwerer Sack und traff Amanda an der Schulter und riss sie zu Boden.

Die Kapuze war verrutscht, ebenso der Mantel und gaben der Menge den Blick auf die Hörner und den Schwanz frei. Durch den Lärm wurden außerdem nur noch mehr Menschen angelockt. An ein unauffälliges verschwinden war gar nicht mehr zu denken. Schnell dreht ich mich um und zogen den Mantel und die Kapuze zurecht, um dann Amanda aufzuhelfen. Doch da dröhnte schon der erste Schrei los: "Ein Tiefling!" „Sie hat bestimmt den Ochsen verhext!" „Sie bringt Unglückt!" Die Menschen bedrängten uns immer mehr, und schon kam wurde das erste Obst geworfen. Rupig zog ich Amanda auf die Beine, die sich dann schwer auf meine Schulter stützte. Wir wurden weiter zurück gedrängt, und als wir mit dem Rücken an eine Hausmauer stießen blieb mir keine andere Wahl als meinem Rapier zu ziehen um die Menge auf abstand zu halten. Die Rufe wurde Lauter: „Vertreibt das Monster aus der Stadt!" „Hängt sie!"

Dann brachte ein alles übertönender Ruf die Menge zum schweigen: „Haltet gefälligst alle das Maul!" Eine Gasse Bildete sich und Achmets Glatzkopf tauchte daraus hervor. In beiden Händen schwere Streitkolben. Breitbeinig stellte er sich vor uns auf: „Seit ihr eigentlich noch bei Sinnen!" „Sie ist ein Halbdämon!" Achmet blickte in die Richtung woher der Ruf gekommen war. „Na und? Sie ist auch ein Halber Mensch!" „Sie hat den Ochsen verzaubert!" kam es aus einer anderen Ecke. „Schwachsinn!" Der rechte Arm ruckte hoch und deutete auf den Ladenbesitzer: " Der da hat einen Kessel einem Ladendieb hinterher geworfen und dem Ochsen am Kopf getroffen!" Drohend blickte Achmed in die Menge: „Ist das alles was das Intelegente Volk von Arkadia schafft? Einen blindwütigen Mob zu bilden!" Betroffenheit schien sich in der Menge auszubreiten. „Jetzt verschwindet endlich!" brüllte Achmet noch einmal, dann lößte sich die Menge auf.

„Ich kann nicht auftreten." Raunte mir Amanda zu. Kurzerhand griff ich unter und trug sie auf meinen Armen. Erstaunt blickte sie mich an, dann drückte sie ihren Kopf an meine Schulter und schloss die Augen. Achmet schritt voran und Bahnte uns eine Gasse, und unteren den Augen aller anderen Schritt ich mit erhobenen Kopf zu meinem Haus.

Als dann die schwere Tür ins Schloss viel seufzte Achmet auf. „Ich werde zu alt für so was." Ich blickte Achmet an. „Ich muss dir danken. Ohne dich währen wir da nicht mehr mit heiler Haut raus gekommen." Achmet verzog das Gesicht: „Tut mir das nächste mal bitte einen Gefallen Herr. Nehmt euch eine Kutsche vom Stadttor hier her." Dann legte er die beiden Streitkolben bei Seite und verschwand in den Gängen des Hauses. Wortlos trug ich Amanda durch mein Haus in meine Privatgemächer, und legte sie auf mein Bett. Als sie die Augen aufschlug konnte ich so was wie bedauern darin erkennen. "Ich sollte mir die Schulter und Fuß mal anschauen. Jetzt auf die schnelle einen Arzt zu bekommen, dürfte schwierig werden." Meinte ich und ging zum Fußende des Bettes. Schnell war der Stiefel aufgeschnürt, und ausgezogen. Ein recht großer blauer Fleck war gerade dabei sich auszubreiten. Ruhig tastete ich den Fuß ab, dann schaute ich ihr in die Augen. „Gebrochen ist jedenfalls nichts." Sagte ich mit einem Lächeln. Unsicher Antwortete sie ebenfalls mit einem Lächeln. „Ich denke der Fuß ist verstaucht. Mit etwas Eis sollte in ein paar Tagen wieder alles in Ordnung sein." Jetzt sollten wir uns die Schulter mal ansehen." Amanda setzte sich auf, und ich löste die Bänder und Schnallen für den Brustpanzer. Dann zog ich ihn langsam über den Kopf, um den Arm mit der Schulter nicht all zu sehr zu belasten. Unter der Lederrüstung trug Amanda nur ein einfaches Leibchen aus grauer Wolle. Als ich ihr auch das Leibchen über den Kopf ziehen wollte hielt sie den Saum fest: „Was machst du da Arando!" Etwas erstaunt über die plötzliche Gegenwehr antwortete ich: „Durch den Stoff werde ich mir wohl kaum die Schulter anschauen können." Erst dann ging mir auf warum sie bedenken hatte.

„Ich denke ich setze mich mal anders hin." Sagte ich und setzte mich hinter sie. Ein leises „Danke" war die Antwort. Dann war das Leibchen über den Kopf gezogen und ich hatte freien Blick auf den Rücken und die Schultern. Zu meiner Überraschung verlief vom Nacken bis zum Schwanzansatz ein streifen von dunkelbraunen Flecken. Sie waren meist länglich und eckig und scharf von der restlichen Haut abgegrenzt und wirkten schon fast wie eine Ziertätowierung. Ich Widerstand dem verlangen darüber hinweg zu streichen und konzentrierte mich auf meine Aufgabe. Die rechte Schulter hatte einiges abbekommen. Auch hier breitet sich ein großer Blauer Fleck aus. Vorsichtig tastete ich die Schulter und dann den Rücken ab. „Ich muss jetzt die Seite abtasten." Sagte ich und tastete langsam die Rippen ab. Gut konnte ich erkennen dass sie eine Gänsehaut bekam. Ich ging etwas höher und Plötzlich zuckte sie zusammen und stöhnte auf. Ich konnte unter der Haut spüren wie sich eine Rippe unnatürlich verschob. „Alles in Ordnung Amanda?" „Ja es geht schon." Presste sie hervor. „Du hast dir eine Rippe gebrochen." Vorsichtig tastete ich weiter. „An der Seite ist definitiv nur eine Rippe gebrochen. Darf ich die Vorderseite abtasten? Oder soll ich eine Dienerin damit beauftragen?"

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