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Die Schulkollegin

Geschichte Info
Nico liebt dicke Frauen.
5.8k Wörter
4.7
17.6k
10
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LESERINFO

Wie alle meine Geschichten ist auch diese ohne derbe Ausdrücke, aber trotzdem mit detaillierten Szenen.

Die Protagonisten begegnen einander wertschätzend und auf Augenhöhe.

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DIE SCHULKOLLEGIN

Langsam setzte sich der Trauerzug in Bewegung. Nico reihte sich weit hinten ein, wo auch seine ehemaligen Klassenkameraden gingen. Er hatte eher zufällig erfahren, dass seine Schuldirektorin verstorben war. Es war im Rahmen eines Gesprächs gewesen, das er an der Supermarktkasse mit einem Bekannten geführt hatte. Dieser war ein paar Klassen über ihm an der selben Schule gewesen und wohnte nun in seiner Nähe. Damals war der Altersunterschied zu groß gewesen, um Freunde zu werden, aber inzwischen plauderten sie eigentlich immer ein wenig miteinander, wenn sie einander zufällig trafen.

Gemeinsam hatten sie entschieden, alle ehemaligen Schüler, mit denen sie noch Kontakt hatten, über das Datum der Beerdigung zu informieren und zu bitten, es ebenfalls weiterzugeben.

Nico war überrascht gewesen, als er vorhin vor der Aufbahrungshalle auf eine beträchtliche Anzahl von Leuten getroffen war, die er zumindest vom Sehen kannte. Sie hatten in Erinnerungen geschwelgt und sich natürlich auch gegenseitig informiert, was aus ihnen geworden war.

Nun, auf dem Weg zum Grab, hatte sich seine Klasse zu einer Gruppe zusammengefunden.

"Sollen wir uns nachher noch auf einen Kaffee zusammensetzen?", schlug Manuel, der ehemalige Klassensprecher, vor.

Zustimmendes Gemurmel ertönte.

"Und wo?", fragte Jasmin. Sie war die Schönheit geblieben, die sie bereits in der Schule gewesen war. Groß, schlank, blond. Dazu noch sehr nett. Die halbe Schule war in sie verliebt gewesen. Sie war in allen musischen Fächern sehr gut gewesen, daher waren heute alle ein wenig überrascht, dass sie nicht Model, Künstlerin oder wenigstens Frontfrau einer tollen Band geworden war. Im Gegenteil. Sie hatte ihre Mähne einer schicken Kurzhaarfrisur geopfert, hatte früh geheiratet und rasch hintereinander drei Kinder bekommen. Nun war sie Vollbluthausfrau und ganz offensichtlich mit ihrem Leben sehr glücklich.

"Wir könnten hinübergehen in den 'Goldenen Hahn' . Dann können wir die Autos gleich hier stehen lassen. Die Tafel für die geladenen Trauergäste wird auch dort sein, aber die haben noch ein zweites Extrazimmer. Wenn ihr wollt, frage ich nach, ob es frei ist. Die meisten unserer Familienfeiern finden hier statt, ich habe die Nummer", erwiderte Manuel.

So war er immer gewesen: freundlich, hilfsbereit, aber nie aufdringlich. Er machte ehrlich gemeinte Angebote und ließ sein Gegenüber entscheiden, ob man sie annehmen wollte. Nach dem Studium war er wieder hierher aufs Land gezogen und pendelte nur noch zum Arbeiten in die Stadt.

Erneut war durchwegs Zustimmung zu hören, nur wenige hatten keine Zeit.

Nico fragte sich, ob auch Alina mitkommen würde. Er hatte ihre Antwort nicht gehört, aber er hoffte es.

Alina war in der Schule keine Außenseiterin gewesen, aber man sah sie immer nur in Begleitung ihrer Freundinnen, niemals mit Jungs. Sie war das Gegenteil von Jasmin gewesen. Mittelgroß, sehr pummelig und unscheinbar mit mausbraunen Haaren. Ihr Gesicht war wahrscheinlich recht hübsch gewesen, aber mit den unzähligen Pickeln konnte man das nicht genau erkennen.

Nico hatte Alina nach dem Schulabschluss nie wieder gesehen. Bis heute. Sie ging einige Reihen hinter ihm, aber er war sich ihrer Anwesenheit sehr bewusst. Er hatte sie sofort erkannt und den Blick kaum noch von ihr abwenden können. Sie hatte mindestens 30 kg zugenommen. Immer wieder hatte er sich zwingen müssen, wegzusehen, da dicke Menschen es selten als bewundernde Blicke empfanden, wenn sie gemustert wurden. Aber Nico liebte dicke Frauen. Er war sexuell nicht besonders erfahren, aber doch genug, um zu wissen, dass schlanke Frauen für ihn wie gerahmte Gemälde waren. Er sah sie gerne an, aber in seinem Bett wollte er sie nicht haben. Zu kantig.

Alina hingegen versprach weiches Fleisch, warme, dicke Wülste, formbar. Nico spürte, dass er seine Gedanken im Zaum halten musste, wenn er die Hände nicht längere Zeit vor seinem Schritt falten wollte.

Während der Grabrede stellte Nico sich zu Alina. Sie befanden sich am seitlichen Rand der riesigen Trauergemeinde. Weit genug vom Grab entfernt, um die Familie mit ihrer Unterhaltung nicht zu stören.

"Schön, dass du da bist, Alina. Du siehst f... gut aus!"

"Ja, klar." Alina verdrehte die Augen. "Und welches Wort mit 'f' wolltest du eigentlich sagen? Fett?"

Nico hatte gehofft, sie hätte seine Korrektur nicht mitbekommen. 'Fantastisch' hätte er sagen wollen, aber es war ihm zu übertrieben erschienen. Es gehörte vermutlich nicht zu den Komplimenten, die dicke Menschen oft hörten.

Er lächelte entschuldigend. "Nein, das Wort wäre 'fantastisch' gewesen. Aber ich fürchte, dass du mir das noch weniger glaubst. Ist aber die Wahrheit."

Zweifelnd sah Alina zu ihm hoch, sagte jedoch nichts mehr.

"Wirklich, Alina, für mich siehst du fantastisch aus."

Alina wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Konnte das wirklich stimmen? Sie hatte sich Mühe gegeben mit ihrem Aussehen. Sie wusste, wie sie sich dezent und vorteilhaft schminken konnte und die rotbraune Tönung war ihrer Friseurin diesmal wirklich gut gelungen. Sie hatte ihre schulterlangen Haare mit einer breiten Spange locker am Hinterkopf hochgesteckt und ihren überraschend schlanken Hals mit langen Ohrringen betont. Aber sonst? Sie wusste, wie ihr Körper aussah. Sie war dick, da gab es nichts, was man wegdiskutieren konnte. Dabei bewegte sie sich gerne, tanzte und wanderte sicher mehr als die meisten anderen und sie hatte eine gute Kondition. Trotzdem hatte sie während des Studiums stark zugenommen und wurde die Kilos nun nicht mehr los.

Sie wusste natürlich, dass es Männer gab, die üppige Frauen attraktiv fanden, allerdings hatte sie wissentlich noch keinen getroffen. Vorsichtig musterte sie Nico aus dem Augenwinkel.

Eigentlich sah er gar nicht so schlecht aus. Er war etwa 1,80 m groß und schlank. Ob er einen schönen Körper hatte, konnte sie unter seiner leichten schwarzen Jacke nicht erkennen. Die Beine schienen jedenfalls nicht besonders muskulös. Seine Haare waren dicht und fast schwarz, dadurch war auch der Bartschatten deutlich erkennbar, obwohl er sehr sauber rasiert war. Wahrscheinlich hatte er sich im Barbershop rasieren lassen, das würde auch den exakten Haarschnitt erklären.

Alina richtete ihren Blick wieder nach vorne zur Beerdigung, ihre Gedanken allerdings nicht. Immer noch dachte sie über Nicos Kompliment nach. Ob er es ernst gemeint hatte? Ihr Herzschlag wurde schneller.

Sie riskierte noch einen kurzen Seitenblick und traf dabei auf den seinen. Beide sahen sie peinlich berührt weg.

-------

Nach der Zeremonie ging die ehemalige Klasse mehr oder weniger geschlossen zum Restaurant ins Ortszentrum. Das zweite Extrazimmer war tatsächlich frei gewesen und die Bedienung hatte in der Zwischenzeit eine hübsche Tafel eingedeckt. Plaudernd nahm die Gruppe Platz. Auch wenn der ursprüngliche Anlass traurig gewesen war, fühlte es sich nun an wie ein Klassentreffen.

Nico war es gelungen, sich den Platz neben Alina zu sichern und versuchte nun, mehr über sie zu erfahren.

"Was hast du denn in der Zwischenzeit gemacht? Manchen von uns bin ich immer wieder einmal begegnet, aber dich habe ich nie irgendwo getroffen."

"Ich war hauptsächlich im Ausland. Erst eine große Reise, dann Auslandsstudium, ich bin erst vor 8 Monaten wieder hierher gekommen."

"Was und wo hast du denn studiert?"

"Nukleartechnik am MIT."

Nico blieb der Mund offen. "MIT? Das in den USA?"

Alina nickte. "Massachusetts."

"Wie, um Himmels willen, kommt man zu einem Studium an einer der renommiertesten Unis der Welt?"

"Das war nicht so einfach, da hast du recht. Gleich nach dem Abi bin ich mit einer Freundin ein Jahr lang durch die USA gereist. Da bin ich auf die Idee gekommen und habe sie mit meinen Eltern besprochen. Die Vorbereitung hat dann immer noch rund 18 Monate gedauert. Ich hatte das riesige Glück, eine der Green Cards zu ergattern, die jedes Jahr verlost werden. Einen Teil des Studiums konnte ich durch ein Stipendium finanzieren, aber meine Eltern wollten nicht, dass ich nebenbei arbeite. Ich sollte so schnell wie möglich fertig werden. Dafür zahlen sie bei meinem Studienkredit mit, den ich noch eine Weile abstottern muss."

Nico war immer noch sprachlos und ertappte sich selbst dabei, dass er einer Frau kein Technikstudium zutraute. Nicht einmal ein technisches Interesse. Er selbst hatte Mathematik und Informatik studiert, aber er konnte sich nicht einmal im hintersten Winkel seines Gedächtnisses daran erinnern, in welchen Fächern Alina gut gewesen war.

Sie schien seine Gedanken zu erraten. "Ich bin nach dem Studium zum Arbeiten in den USA geblieben. Dort hat man weniger Vorurteile gegenüber der Kombination 'Technik - Frau - Übergewicht'."

"Ups. Ertappt. Warum bist du zurückgekommen?"

Alina zuckte mit den Schultern. "Heimweh, hauptsächlich. Meine Oma wurde schwer krank und es sah eine Weile nicht gut aus. Da wurde mir so richtig bewusst, wie weit ich von meinen Lieben entfernt war. Ich konnte nicht einfach mal schnell mit einem Blumenstrauß bei ihr vorbeischauen. Also habe ich meine Zelte abgebrochen und bin nun wieder da."

"Tut es dir nicht leid?", wollte Nico wissen.

"Eigentlich nicht. Alles hat seine Zeit. Das passt schon."

Nico starrte sie bewundernd an. "Wow. Klug UND attraktiv. Ich brauche bitte unbedingt deine Telefonnummer." Er lächelte.

Wieder wusste Alina nicht, ob sie ihm glauben konnte. Forschend musterte sie ihn.

"Wirklich!", bekräftigte Nico, "ich habe dich in der Schule kaum wahrgenommen. Aber heute hat es gleich beim ersten Blick auf dich geknistert."

Alina beschloss, ihm zu glauben und seine Aufmerksamkeit zu genießen.

Das Essen wurde serviert. Es war ausgezeichnet und die Stimmung am Tisch war gut. Schließlich waren sie beim Dessert angekommen. Alina und Nico lehnten mit den Schultern aneinander und kosteten gegenseitig vom Teller des anderen. Alina war warm vor Aufregung. Immer wieder flirtete Nico mit ihr, das war sie nicht gewöhnt. Außerdem war ihr peinlich, dass die anderen am Tisch immer wieder neckende Bemerkungen machten und ihnen zuzwinkerten.

Schließlich war es Zeit für den Aufbruch. Nico hatte schon am Retourweg von der Toilette bezahlt und seine Jacke von der Garderobe geholt. Er blieb neben Alina stehen, beugte sich zu einem Wangenkuss zu ihr hinunter und flüsterte ihr zu: "Ich habe dir eine Nachricht geschickt." Damit verschwand er aus er Tür.

Alina blickte ihm verdutzt nach. Dann sah sie auf ihr Handy und fand folgenden Text:

"Auch wenn du mir anscheinend nicht glauben kannst - ich finde dich wirklich sehr sexy! Ich würde dich gerne näher kennenlernen, oder besser gesagt: sehr, sehr nahe. Ich habe vorhin ein Zimmer hier im Hotel gebucht und warte dort eine Stunde. Wenn du magst, komm nach. Es ist das Zimmer 18 hinter dem Blumengarten. Wenn nicht, dann respektiere ich deine Entscheidung natürlich. Alles Liebe, Nico"

Ihr Herz raste. Sollte sie es wirklich wagen? Süß war er ja schon, aber so holterdipolter? Sie kannte ihn eigentlich gar nicht. Was, wenn er sie nur ausnutzte? Andererseits hatten auch andere Frauen One Night Stands schon überlebt, falls er sich danach nie wieder bei ihr meldete. Die Entscheidung war gefallen.

"Alina? Alina! Alles in Ordnung?"

Alina schreckte hoch. Jasmin sah sie besorgt an, offenbar hatte sie sie bereits mehrmals angesprochen.

"Ja! Ja, danke, alles gut. Ich war nur gerade in Gedanken."

Jasmin lächelte sie an. "Verstehe. Willst du mit mir in die Stadt zurückfahren? Du bist doch mit dem Zug da, oder?"

So ein Mist, wo sollte Alina denn jetzt so schnell eine Ausrede hernehmen? Sie war eine furchtbar schlechte Lügerin.

"Äh, danke, das ist wirklich sehr nett von dir. Aber ich möchte nach dem Essen gerne ein paar Schritte gehen. Der Weg zum Bahnhof wird mir gut tun."

Jasmin sah sie zweifelnd an. "Wie du meinst. Dann komm gut heim, hat mich gefreut, dich wiederzusehen."

Wie sehr Alina diesen Blick hasste. Niemand traute ihr zu, dass sie sich wirklich gern bewegte. Trotzdem schaffte sie es, sich freundlich bei Jasmin und den anderen zu verabschieden und einen Kaffee zu bestellen. Offiziell ging ihr Zug ja erst in 40 Minuten und zum Bahnhof waren es höchstens 500 Meter.

Als die Tasse vor ihr stand, fragte sie sich, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, ihr Herz noch zusätzlich mit Koffein in Schwung zu bringen.

Sie hatte vor, 20 Minuten zu warten, dann konnte sie ziemlich sicher sein, dass alle weg waren. Nico war vor ungefähr 10 Minuten gegangen, plus Wartezeit hatte sie dann also noch eine halbe Stunde Puffer, bevor er nach Hause fuhr.

Alina hielt 18 Minuten durch, bevor sie aufstand, den romantisch beleuchteten Blumengarten durchquerte, in dem es jetzt im Herbst allerdings nicht mehr allzu viele Blumen gab und zögernd an die Tür von Nummer 18 klopfte.

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Auch Nicos Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Er hatte noch nie eine fast fremde Frau in ein Hotelzimmer eingeladen und hatte nun Angst vor dem eigenen Mut. Würde sie kommen? Wenn ja, wie würde der Abend weitergehen? Was erwartete sie von ihm? Was, wenn sie ihm immer noch nicht glaubte? Immer wieder sah er zur Uhr. Inzwischen war beinahe die Hälfte der Zeit um.

Dann klopfte es tatsächlich leise. Nico schoss aus seinem Sessel hoch und rannte beinahe zur Tür. Vorsichtig öffnete er. Vielleicht würde sie ihn ja verarschen und einen der Kindsköpfe schicken, die am Tisch schon die ganze Zeit über sie gekichert hatten. Es war Alina. Vor Erleichterung wurden beinahe seine Knie weich.

Er strahlte sie an, trat von der Tür zurück und ließ sie eintreten.

Alina schwitzte. Sie wusste, dass sie hochrot war und wenn sie wirklich im Bett landeten, würde Nico die Feuchtigkeit bemerken. Es war ihr jetzt schon peinlich.

Nico nahm Alina die Jacke ab und umarmte sie freundschaftlich. Zumindest hätte es freundschaftlich sein sollen. Als er sie in seinen Armen spürte, war das aber plötzlich gar nicht mehr so einfach. Er ließ sie los und zog einen Stuhl für sie hervor.

"Möchtest du etwas trinken, Alina? Ich wollte nichts bestellten, weil ich nicht sicher war, ob du kommst."

"Ja bitte, aber schau einfach in die Minibar. Wenn Schnäpse da sind, gibt mir bitte zwei." Alina atmete tief durch.

Nico vermutete, dass sie ebenso nervös war wie er. Also öffnete er den kleinen Kühlschrank, fand darin 6 kleine Fläschchen mit Edelbränden und brachte alle mit zurück zum Tisch.

"Es gibt je zwei pro Sorte, welche möchtest du?", fragte er Alina. "Mir ist es egal, ich trinke alle, die du nicht willst." Er grinste schüchtern.

Alina musste ein wenig lachen. "Heißt das, du nimmst alle sechs, falls ich doch keinen trinke?"

Nico nickte nachdrücklich.

"Na, in diesem Fall werde ich mich doch lieber opfern und von jeder Sorte einen trinken. Dann haben wir beide gleich viele und sind nur entspannt und nicht besoffen", entschied Alina.

Sie schraubten alle Fläschchen auf. "Auf uns!"

Alina sah sich im Zimmer um. Der Gasthof schien neu renoviert zu sein, der Raum war in einem strengen Schwarz-Weiß ausgestattet. Sie war überrascht, denn der Gastraum war so, wie man sich ein gediegenes Landrestaurant einer höheren Preisklasse vorstellte. Helle Holzmöbel, steife, schneeweißen Tischdecken und Servietten, rosa Gerbera auf jedem Tisch. Dieses Zimmer war nicht das komplette Gegenteil, aber doch ungewöhnlich. Sie musterte das Bett. Es war ein Boxspringbett mit französischer Matratze, also ohne Spalt in der Mitte. Nun gut. Falls sie Nico nie wieder sah, hatte er sich wenigstens diese Nacht etwas kosten lassen.

Als sie zu ihm sah, erkannte sie, dass er sie beobachtete. Er lächelte unsicher. "Darf ich dich küssen?"

Als Antwort beugte sie sich zu ihm und schloss die Augen. Er küsste wirklich gut...

Alinas Nervosität wandelte sich in Erregung. Sie roch ein herbes Aftershave und unterbrach den Kuss, um ihre Wange sanft über seine gleiten zu lassen. Sie hoffte, Nico würde sich als zärtlicher Liebhaber erweisen, der nichts überstürzte.

Nico bedauerte ein wenig, dass Alina den Kuss beendete und wollte den Kopf soeben zurückziehen, als er ihre Wange auf seiner spürte. Ihre Haut war zart und sie duftete dezent nach einem Parfum oder einer Körperpflege. Nico kannte sich da nicht aus, es war ihm auch nicht wichtig. Er genoss ihre leichte Berührung mit immer noch geschlossenen Augen. Dann drehte er ihr das Gesicht zu und strich mit Nase, Wange und Lippen ebenfalls über ihre Wange, hinunter zu ihrem Hals.

Es lag ein ganz eigener Zauber in diesem Moment. Schließlich öffneten beide die Augen und Nico bot Alina seine Hand, um aufzustehen.

Die Jacke ihres mittelgrauen Hosenanzugs hatte Alina bereits beim Betreten des Zimmers abgelegt und Nico machte sich daran, langsam und genussvoll ihren Oberkörper von allen Stoffschichten zu befreien.

Er zog ihr den hauchfeinen Schal in Grautönen von den Schultern. Dann knöpfte er langsam die schwarze Bluse auf und begrüßte jedes sich zeigende Stück Haut auf ihrem Dekolleté mit einem Kuss. Seiner Erregung und Nervosität war es geschuldet, dass er mit den vielen winzigen Knöpfchen, die ihre Ärmel bis zur Hälfte des Unterarms verschlossen, nicht gleich zurecht kam. Schließlich jedoch hängte er das Kleidungsstück über die Sessellehne.

Danach zog er ihr das schwarze Spitzenhemdchen über den Kopf. Alina hatte dazu bereitwillig die Arme gehoben.

Nico hatte darunter einen schwarzen BH erwartet, fand jedoch einen Hauch von Spitze in einer Art Hellblau. Sicher hatte die Farbe irgendeinen anderen Namen, den er nicht kannte.

Der zarte Stoff konnte die schweren Brüste nicht wirklich heben, doch sie waren überraschend rund und kamen in der Hülle wunderschön zur Geltung. Ehrfürchtig strich Nico über die Seiten nach unten und streifte am Weg nach oben mit den Daumen Alinas große, stark erigierte Brustwarzen, die durch den Stoff gut zu erkennen waren. Alina erschauderte und atmete tief ein. Sie hatte ihre Augen wieder geschlossen. Um zu genießen oder weil es ihr peinlich war, sich nackt zu zeigen, wusste Nico nicht.

"Du bist wunderschön!", flüsterte er ihr zu.

Alina sah ihn unsicher an, aber immerhin lächelte sie. "Dankeschön", flüsterte sie zurück.

Nico strich noch einmal über ihre Brüste nach unten und suchte zwischen den üppigen Speckrollen nach dem Hosenbund. Er öffnete Knopf und Reißverschluss und schob die Hose über ihre Hüften hinunter. Darunter fand er - wie befürchtet - eine Feinstrumpfhose. Nico hielt das für eine der grauenhaftesten Erfindungen der Menschheit. Er liebte Strümpfe, egal, ob halterlos, mit Strumpfband oder mit Strapsen, aber der Hosenteil von Strumpfhosen war für ihn ein Liebestöter erster Güte.

Rasch fädelte er die Finger unter den Gummi und schob das Ding ebenfalls nach unten. Schließlich stellte er sich mit einem Fuß zwischen Alinas Knöcheln auf beide Hosen und reichte ihr erneut die Hand, damit sie aus beiden Schichten gleichzeitig heraussteigen konnte. Endlich stand sie nur noch in Unterwäsche vor ihm. Nico trat einen Schritt zurück und betrachtete sie versonnen. Alina hatte ganz eindeutig eine Apfelfigur, dafür aber ein eher schmales Gesicht, einen langen Hals und schlanke, kleine Hände und Füße. Alle Nägel waren kurz geschnitten und schwarz lackiert.

Erneut nahm er sie an der Hand, zog ihren Arm nach oben und ließ sie eine Pirouette drehen.

Alina erlebte ein Gefühl, das sie nicht kannte. Schamlosigkeit. Jemand fand sie schön. Sie, die nach mitteleuropäischen Maßstäben seit ihrer Kindheit zu dick gewesen war und inzwischen nicht einmal mit viel gutem Willen noch als mollig durchging. Sie wollte sich und Nico etwas schenken. Vermutlich würde er es mögen.

"Nico, ich würde dir gerne etwas zeigen. Du musst aber versprechen, nicht zu lachen."

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