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Die Sklavin Teil 04

Geschichte Info
Eine ungewöhnliche Liebe in einer fiktiven Welt keine Erotik.
6.8k Wörter
4.57
5.7k
2

Teil 4 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 09/30/2020
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Kapitel 7

In den nächsten Tagen geschah weiter nichts Bemerkenswertes.

Marks Arbeitskollegen bemerkten lediglich, dass er viel besser drauf war als früher und auch insgesamt etwas lockerer wirkte. Sie schrieben dies seiner Sklavin zu und machten sich einen Spaß daraus, ihn mit teils ziemlich anzüglichen Bemerkungen aufzuziehen, die ihn aber genauso kaltließen wie ihre dummen Sprüche als er noch allein lebte.

Sie ahnten ja zum Glück nicht, dass er Schmetterlinge im Bauch hatte. Ganz unbeschwert war er aber nicht. Sein Gefühl, dass er beobachtet wurde, hatte sich verstärkt und außerdem machte er sich Sorgen um Katya. Er wusste, dass sie, wenn ihm etwas zustieß, unweigerlich im Arbeitslager landen würde. Dieses Schicksal wollte er ihr auf jeden Fall ersparen. Also recherchierte er im Internet, ob es eine Möglichkeit gab, dies zu verhindern und wurde fündig. Es gab tatsächlich die Möglichkeit, dass eine Sklavin ihren Herrn sozusagen beerben und damit auch frei werden konnte.

Ohne Zögern füllte er das entsprechende Formular gleich online aus und signierte es. Bereits wenige Minuten später bekam er die entsprechende Bestätigung, die er sicherheitshalber auch gleich ausdruckte. Damit war er zumindest eine Sorge schon mal los. Dass er damit einen Stein ins Rollen gebracht hatte, konnte er natürlich nicht ahnen. Auch nicht, dass Sabine zufrieden lächelte, nachdem sie die Meldung über seinen Antrag erhalten hatte. Der Plan der Organisation begann, konkrete Gestalt anzunehmen, man wartete nur noch auf eine günstige Gelegenheit.

Als Mark eines Abends, etwas früher als gewohnt, von der Arbeit kam, wunderte er sich, dass Katya ihn gar nicht begrüßte, wie sonst immer. Er ging ins Wohnzimmer und sah sie dort mit seinen Kopfhörern tanzen. Neugierig schaute er ihr eine ganze Weile zu und stellte anerkennend fest, dass sie, im Gegensatz zu ihm, richtig gut tanzen konnte. Sie erschrak, als sie ihn schließlich bemerkte, nahm die Kopfhörer ab und sagte: „Hast Du mich erschreckt! Ich habe Dich gar nicht kommen gehört. Du bist heute aber früh dran."

Er lächelte versonnen und entgegnete: „Entschuldige, ich wollte Dich nicht erschrecken. Ich wusste ja gar nicht, dass Du so gut tanzen kannst. Könntest Du mir das vielleicht beibringen?" Sie errötete leicht und antwortete: „Ich soll Dir das wirklich beibringen? Ich hab's von meiner Mama gelernt, die hatte eine Tanzschule." „Ja", erwiderte er, „ich würde gerne tanzen, vor allem natürlich mit Dir! Leider tanze ich aber noch miserabler, als ich koche."

Sie strahlte übers ganze Gesicht und sagte: „Weißt Du eigentlich, wie glücklich Du mich gerade machst? Ich habe schon so lange nicht mehr getanzt! Ich hätte ja nie gedacht, dass Du tanzen möchtest." Er lächelte etwas verlegen und antwortete: „Ein paar kleine Geheimnisse muss ich ja auch noch haben und wenn ich Dich damit glücklich machen kann ...".

Weiter kam er nicht, denn sie verschloss seinen Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss, bevor sie fragte: „Wollen wir gleich anfangen?" „Gemach, gemach, Frau Lehrerin", antwortete er grinsend, „ich glaub', ich mach uns erst mal einen Kaffee bevor wir loslegen", begeistert stimmte sie zu. In den nächsten Wochen brachte sie ihm dann Stück für Stück das Tanzen bei. Sie war eine geduldige, aber manchmal auch strenge Lehrerin und Mark erwies sich als begabter Schüler.

Einige Tage später stand Katyas Geburtstag an und Mark hatte eine kleine Überraschung für sie geplant. Er nahm sich ein paar Tage frei, ließ sich am Abend vorher aber nichts anmerken. Er stellte bei seiner Armbanduhr den Vibrationsalarm ein, damit er rechtzeitig und ohne sie zu wecken, wach wurde. Den Wecker schaltete er einfach ab. Am nächsten Morgen stand er ganz leise auf und bereitete das Frühstück vor.

Dann weckte er sie sanft mit den Worten: „Guten Morgen Liebste, gut geschlafen?" „Ja danke, Dir auch einen guten Morgen! Aber warum bist Du schon auf, ist heute etwas Besonderes?", fragte sie, noch ein wenig verschlafen. Er lächelte und erwiderte: „Ja, ich glaube schon. Meinen allerherzlichsten Glückwunsch zum Geburtstag und alles Gute!" Sie sah ihn überrascht an. Sie hatte tatsächlich ihren eigenen Geburtstag vergessen!

Kein Wunder, denn es war in den letzten Jahren nur ein Tag wie jeder andere gewesen. Es dauerte einen Moment, bevor sie es realisiert hatte, dann sprang sie aus dem Bett und fiel ihm um den Hals. „Danke, dass Du an meinen Geburtstag gedacht hast", sagte sie freudestrahlend und küsste ihn. „Ich liebe Dich, wie könnte ich da Deinen Geburtstag vergessen?", erwiderte er.

Sie lächelte und ihr Blick sprach Bände. „Schade, schon so spät", sagte sie, ein bisschen traurig, nach einem Blick auf die Uhr, „Du musst gleich los zur Arbeit." Er grinste spitzbübisch: „Nein, muss ich nicht, ich habe frei heute. Schließlich wollen wir Deinen Geburtstag auch ein bisschen feiern! Nun aber ab ins Bad, das Frühstück ist fertig und Dein Geschenk wartet." Sie schüttelte leicht den Kopf und sagte lächelnd: „Du bist unmöglich, weißt Du das?" „Du könntest mir auch mal was Neues sagen", antwortete er feixend und verschwand in die Küche.

Als sie schließlich fertig war und zu ihm ging, kam die nächste Überraschung. Er hatte alles vorbereitet. Es gab frische Brötchen und duftenden Kaffee. Die Stereoanlage spielte leise ihre Lieblingsmusik und auf dem Tisch standen sogar ein paar Kerzen. Sie fragte sich, wie und wann er das wohl arrangiert hatte? „Setz Dich und greif zu", sagte er fröhlich, „Das Geschenk gibt's aber erst nach dem Frühstück."

Sie setzte sich zu ihm und sie frühstückten in aller Ruhe, wobei Katya nicht ganz so ruhig war. Sie war noch etwas überrascht, freute sich aber sehr, dass Mark ihren Geburtstag nicht vergessen hatte und nun sollte sie sogar noch ein Geschenk bekommen. Nach dem Essen holte er zwei Gläser und eine Flasche Sekt. Er füllte die Gläser und sagte: „Auf Deinen Geburtstag!" Sie erwiderte: „Und auf die Liebe!", dann stießen sie an.

Er wollte sie jetzt nicht länger auf die Folter spannen und sagte: „Ich möchte heute Abend gern mit Dir essen und anschließend zum Tanzen gehen. Außerdem möchte ich, dass Du Dir ein schickes Kleid aussuchst, wenn wir nachher einkaufen gehen." Jetzt war die Überraschung perfekt! Nie wäre sie auf den Gedanken gekommen, dass er so bald mit ihr tanzen gehen würde und dann auch noch an ihrem Geburtstag!

Sie konnte sich kaum erinnern, wann sie das letzte Mal ausgegangen war. Nicht einmal ihr Ex-Mann war jemals mit ihr tanzen gewesen und das, obwohl er genau wusste, wie gern sie tanzte. Sie brauchte wieder einen kleinen Moment, bevor sie fragte: „Du willst wirklich mit mir ausgehen?" „Ja", antwortete er lächelnd, „genau das, oder dachtest Du, ich hab' das Tanzen nur aus Langeweile gelernt?" Ihre Augen leuchteten, als sie ihn umarmte und er den zweiten Kuss an diesem Morgen bekam. „Das ist das schönste Geschenk, das Du mir machen konntest", sagte sie und versuchte noch einen kleinen Einwand: „Aber ein neues Kleid brauch' ich ja gar nicht, ich hab' doch noch eins."

Er antwortete: „Nix da, Du bekommst ein neues. Du hast heute Geburtstag!" Statt einer Antwort küsste sie ihn einfach noch einmal. Er bemerkte, dass ihr noch etwas auf dem Herzen lag und ahnte auch, was es war. Deshalb sagte er: „Und mach Dir bitte keine unnötigen Sorgen, falls wir jemanden treffen, der mich kennt, werde ich Dich einfach als meine Freundin vorstellen." Sie sah ihn dankbar an und fragte etwas verlegen: „Das würdest Du wirklich für mich tun?" „Na klar!", antwortete er sofort, „immerhin ist es doch die Wahrheit ...", der Satz blieb unvollendet, da Katya seinen Mund mit einem weiteren heißen Kuss verschloss.

Am späten Vormittag fuhr er dann mit ihr einkaufen. Bei der Gelegenheit schickte er sie auch gleich zum Frisör. Er wartete geduldig, bis sie endlich fertig war und das Ergebnis übertraf seine Erwartungen noch bei weitem. Sie sah einfach umwerfend aus mit der neuen Frisur. Ihre Haare waren kunstvoll hochgesteckt und unterstrichen perfekt ihre natürliche Schönheit. Mark brachte nur ein bewunderndes: „Wow", heraus und weiter ging es zum Einkaufen.

Entgegen seinen Erwartungen fand sie ziemlich schnell ein passendes Kleid und das, obwohl sie bestimmt schon lange keins mehr gekauft hatte. Sie entschied sich für ein dunkelgrünes One-Shoulder-Kleid, das ihr hervorragend stand. Er hatte mit ihr ausgemacht, dass sie ihm das Kleid nicht vorher zeigen durfte, sozusagen als kleine Überraschung für ihn, also musste er sich bis zum Abend gedulden.

Vorher brauchte sie allerdings auch noch ein paar neue Schuhe und wieder gelang es Katya, ihn zu überraschen. Entgegen dem gängigen Klischee ‚Frauen und Schuhe' wusste sie ganz genau, was sie wollte und wählte ein paar elegante, aber trotzdem bequeme Schuhe aus, in denen sie gut laufen konnte. Denn schließlich wollten sie ja tanzen! Endlich hatten sie alles zusammen und verlegten das Mittagessen, der Einfachheit halber, gleich in das nächste Restaurant.

Etwa zur gleichen Zeit fand im Hauptquartier der Organisation eine folgenreiche Besprechung statt. Nur ganz wenige Eingeweihte wussten, dass ein ehemaliges Gefängnis, das offiziell von einem Verein zur Denkmalpflege als Museum betrieben wurde, in Wahrheit das Hauptquartier der Organisation war. Die Tarnung war perfekt, hier hatte man alles, was man brauchte, von der Infrastruktur mit Strom und Wasser, bis hin zu Büros und den Zellen, sowie der Videoüberwachungsanlage.

Außerdem ermöglichte der Publikumsverkehr unauffällige Treffen und erklärte auch einige nächtliche Aktivitäten, die man als Renovierungsarbeiten oder Vorbereitungen für Ausstellungen ausgeben konnte. Die Männer und Frauen, die sich zur Besprechung versammelt hatten, waren von Andre, der die geplante Aktion leiten sollte, ausgewählt worden. Sabine konnte nicht persönlich teilnehmen, war aber per gesichertem Videostream zugeschaltet.

Andre, eröffnete die Besprechung, nachdem er die Anwesenden begrüßt hatte: „Ich will nicht lange herumreden, Ihr kennt alle unsere Probleme. Die Regierung weigert sich hartnäckig, mit uns zu verhandeln. Wir brauchen etwas, das die Volksmassen anspricht und uns eine bessere Verhandlungsposition gibt. Der Plan, beziehungsweise das ‚Spiel', das unsere Psychospezialisten sich ausgedacht haben, war bis jetzt leider ein Fehlschlag. Alle bisher getesteten Kandidaten haben versagt und wir mussten das ‚Spiel' jedes Mal abbrechen. Sabine glaubt aber, dass wir jetzt die Richtigen gefunden haben."

An dieser Stelle übernahm Sabine: „So ist es! Andre, würdest Du bitte die Mail öffnen, die ich Euch geschickt habe?" Andre nickte und öffnete die Mail. Auf der Leinwand erschienen die Bilder von Mark und Katya, sowie einige Daten über die Beiden. Sabine fuhr fort: „Das sind unsere Zielpersonen, Mark und Katya. Wir haben sie schon eine ganze Weile beobachtet und sind inzwischen sicher, dass sie die Richtigen sind für unser ‚Spiel'. Die Beiden werden heute Abend ins ‚Blue Moon' gehen, das ist unsere Gelegenheit!"

Hier unterbrach Andre sie und fragte: „Laut den Daten hier hat Katya heute Geburtstag. Sollen wir die Aktion wirklich heute Abend durchführen und ihr den Geburtstag ruinieren? Das gefällt mir nicht, wenn das stimmt, was ich hier sehe, dann hat sie doch schon genug durchgemacht? Und ausgerechnet jetzt, wo sie mal Glück hatte, sollen wir wieder alles kaputt machen?"

Seine Leute waren ebenfalls wenig begeistert und machten keinen Hehl aus ihrer Meinung. Bevor es zu einer heftigen Diskussion darüber kommen konnte, antwortete Sabine: „Ich verstehe Deine Bedenken und mir gefällt das genauso wenig wie Dir! Ich habe das bereits mit Yvonne besprochen und auch sie meint, wir müssen die Chance heute Abend nutzen und Yvonne mag die Beiden wirklich sehr. Wir haben schlicht und ergreifend keine Zeit mehr, wir kommen sonst einfach nicht weiter! Ich werde mich im Anschluss persönlich um die Beiden kümmern und mir etwas überlegen, um es wiedergutzumachen."

Andre erwiderte: „Mir gefällt das trotzdem nicht, was ist, wenn wir sie völlig traumatisieren?" Wieder gab es breite Zustimmung und alle warteten gespannt auf die Antwort von Sabine. „Das kann ich leider nicht völlig ausschließen, das Risiko besteht natürlich. Aber ich werde die Aktion persönlich überwachen und notfalls, eher zu früh als zu spät, abbrechen. Du hast diesbezüglich ebenfalls freie Hand!", erwiderte sie. „Gut", sagte Andre, „meine Bedenken sind zwar nicht alle ausgeräumt, aber ich vertraue Dir. Wir werden die Aktion dann heute Abend starten." „Danke", antwortete Sabine und verabschiedete sich.

Die weitere Detailplanung lag in Andres Händen und da wollte sie ihm auf keinen Fall hineinreden. Sie vertraute ihm und wusste, dass er sich keinen Fehler erlauben würde, denn hier ging es immerhin um das Leben von zwei Menschen und da gab es für ihn keine Kompromisse. Andre teilte seine Leute ein und instruierte sie. Er bildete mehrere Teams, jeweils eins für das Restaurant und die Bar des ‚Blue Moon', eins für die Wohnung und das letzte für den Weg vom Restaurant.

Seine Leute waren zuverlässig und wussten, was sie zu tun hatten. Er brauchte ihnen auch nicht extra einzuschärfen, dass die Beiden anständig zu behandeln waren. Sie würden die Aktion eher abbrechen, als Verletzungen der Beiden in Kauf zu nehmen. Schließlich war alles besprochen und vorbereitet, jetzt konnten sie nur noch warten und hoffen, dass alles glatt lief.

Mark und Katya waren inzwischen wieder zu Hause angekommen und Katya sprühte förmlich vor Lebensfreude, sie konnte den Abend kaum erwarten. Mark freute sich sehr, als er sie so glücklich sah, nichts anderes hatte er gewollt. Auch sein Herz schlug viel höher als sonst, denn die Schmetterlinge in seinem Bauch flatterten völlig ungeniert.

Dass er mit ihr eine ungeplante Tanzstunde absolvieren musste, nahm er dafür sehr gern in Kauf. Endlich schaffte er es aber doch, sie etwas zu bremsen, sodass sie noch einen Kaffee trinken konnten, bevor es dann losgehen sollte. Beim Kaffee kamen in Katya dann doch einige schmerzhafte Erinnerungen wieder hoch. Sie dachte daran, wie es früher mit ihren Eltern beim Kaffee war und das sich ihr Ex nie wirklich die Zeit für so etwas genommen hatte. Ein Schatten huschte über ihr Gesicht und sie hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Er bemerkte es und fragte mitfühlend: „Schmerzhafte Erinnerungen?"

Sie nickte nur und er nahm sie zärtlich in den Arm, ohne etwas zu sagen. Manchmal braucht es eben keine Worte. Nach einer Weile sagte sie: „Ich glaube, es wird langsam Zeit, dass wir uns fertig machen, Du weißt doch, ich brauche immer so lange im Bad", dabei brauchte er sogar meist länger als sie. Mark hatte die Anspielung durchaus verstanden und war erleichtert, dass sie ihren Humor wiedergefunden hatte.

Er sagte grinsend: „Ja, ja, ist schon gut, ich geh' ja schon", und verschwand im Bad. Er beeilte sich mehr als sonst und war schon nach einer halben Stunde fertig. Dann wartete er gespannt, bis sie fertig war und ihm ihr neues Kleid präsentierte. Als es schließlich so weit war, hatte Katya das Vergnügen, ihn sprachlos zu erleben.

Sie sah einfach fantastisch in dem Kleid aus und Mark brauchte einen kleinen Moment, bevor er sagen konnte: „Du bist wunderschön", mehr brachte er nicht heraus. Katya errötete ein wenig und fragte zweifelnd: „Wirklich?" „Ja wirklich, Du bist einfach wunderschön", wiederholte Mark mit ehrlicher Bewunderung. „Danke, aber Du siehst auch nicht übel aus. Du solltest öfter mal ein schickes Hemd anziehen, das steht Dir echt gut", erwiderte sie, worauf ihm jetzt auch die Röte ins Gesicht stieg. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr sagte er, um die Verlegenheit zu überspielen: „Wir müssen los, sonst ist unser Tisch weg." Katya nickte und sie machten sich auf den Weg.

Im Restaurant überließ er ihr dann die Auswahl des Essens und der Getränke. Ihre Wahl erwies sich als erstklassig. Er lächelte anerkennend, als er bemerkte, mit welcher Sicherheit sie den zum Fischgericht passenden Wein auswählte. Nach dem Essen gingen sie dann in die Bar, die sich im Keller des Restaurants befand. Mark registrierte, ein wenig stolz, die anerkennenden Blicke, die aber natürlich vor allem Katya galten.

Er suchte und fand einen freien Tisch und bestellte, nachdem sie Platz genommen hatten, eine Flasche Champagner, „Zur Feier des Tages", wie er lächelnd sagte. Sie stießen zum zweiten Mal an diesem Tage auf ihren Geburtstag an. Er ging zum DJ hinüber, dieser reagierte prompt, als er hörte was gewünscht wurde und spielte Katyas Lieblingslied.

Mark kehrte zurück zu ihr, deutete eine Verbeugung an und gab ihr einen formvollendeten Handkuss. „Darf ich um diesen Tanz bitten?", fragte er. Sie war etwas überrascht, so kannte sie ihn ja noch gar nicht und sie fragte sich im Stillen, wo er das gelernt hatte? Dann nahm sie die Aufforderung mit leuchtenden Augen und einem: „Aber sehr gern", an. Er führte sie auf die Tanzfläche, die bis dahin noch komplett leer war und tanzte mit ihr.

Er war zwar etwas nervöser, als er sich den Anschein gab, aber er hatte diesen Tanz ja unzählige Male mit ihr geübt und außerdem gab sie ihm die nötige Sicherheit, die er brauchte. So bekam er auch gar nicht mit, dass die Gespräche ringsum langsam verstummten und die Leute gebannt auf die Tanzfläche zu ihnen schauten. Nach dem Tanz bekamen sie sogar einigen Applaus, worauf sie beide rot wurden, um dann lächelnd „Dankeschön", zu sagen.

Der DJ war voll in seinem Element und machte gleich mit dem nächsten Lied weiter. Mark sah Katya nur kurz fragend an, sie nickte und weiter ging es. Dieses Mal blieben sie nicht die Einzigen auf der Tanzfläche, immer mehr Paare fanden sich, angespornt durch die Beiden, zusammen. So wurde es ein schöner langer Abend. Die Stimmung war so gut und ausgelassen, dass es Mark auch nichts ausmachte, seine Tanzpartnerin einige Male wechseln zu müssen, da auch andere unbedingt mal mit Katya tanzen wollten. Auch er bekam von den Damen einige Komplimente für seine Tanzkünste.

Eine Sache trübte seine Laune aber doch etwas, er fühlte sich schon seit dem Essen irgendwie beobachtet, konnte trotz aller Bemühungen jedoch nichts Verdächtiges entdecken. „Ich glaub', ich seh' schon Gespenster", dachte er bei sich und konzentrierte er sich wieder auf das Naheliegendste, nämlich den angekündigten letzten Tanz des Abends.

Da ließ er den Anderen auch nicht den Hauch einer Chance, mit Katya zu tanzen. Eng umschlungen stand er mit ihr auf der Tanzfläche, auch dann noch, als die Musik bereits verklungen war. Sie sah ihn an und sagte so leise, dass nur er es verstehen konnte: „Das war der schönste Geburtstag meines Lebens." Er lächelte und erwiderte genauso leise: „Das hab' ich sehr gern für Dich gemacht. Du bist das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte."

Als Antwort bekam er einen leidenschaftlichen Kuss von ihr. Inzwischen hatten fast alle Gäste die Bar bereits verlassen, sie gehörten schon mit zu den Letzten. Deshalb sagte er grinsend: „Lass uns gehen, bevor sie uns hier noch den Stuhl vor die Tür stellen." „Ja, Du hast recht, es wird Zeit, Schade ...", erwiderte sie. Bevor sie die Bar verließen, versprach er ihr noch, dass es ganz sicher nicht das letzte Mal war, dass sie beide tanzen waren und bekam prompt noch einen Kuss.

Draußen wollte Mark dann gleich ein Taxi rufen, aber sie meinte: „Die Nacht ist so herrlich, können wir nicht noch ein Stückchen laufen?". Er stimmte gern zu und so gingen sie Arm in Arm die Straße entlang. Auf einmal hatte er das Gefühl einer drohenden Gefahr und blieb stehen, Katya schien auch etwas bemerkt zu haben, sie sah ihn unsicher an und fragte: „Was hast Du, ist irgendwas?" Mark antwortete: „Ich weiß nicht, ich habe so ein komisches Gefühl, irgendwas stimmt hier nicht."

Er sah sich um, konnte aber außer ein paar abgestellten Fahrzeugen am Straßenrand und der Tatsache, dass sie anscheinend allein waren, nichts Auffälliges sehen. Dass einige Fahrzeuge nicht so verlassen waren, wie es den Anschein hatte, konnte er natürlich nicht wissen. Genau in diesem Moment erlosch die Straßenbeleuchtung, es wurde schlagartig finster.