Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Die verzogene Brut Teil 02

Geschichte Info
Oliver stellt fest sein Glück auf die Probe.
6.3k Wörter
4.59
46.9k
9

Teil 2 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 10/10/2016
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
Lex84
Lex84
242 Anhänger

---Vorbemerkungen---

Hallo geschätzte Leserinnen und Leser,

zunächst mal auch an dieser Stelle herzlichen Dank für das Feedback zu meinem Teil 1, welches leider ebenso wie die Leserzahlen enttäuschend mager ausgefallen ist. Ich vermute, dass das vor allem an der von mir gewählten „Randkategorie" liegt. Aber diese passt nun mal zu dem Inhalt der Story und das ist deren Sinn und Zweck. Deshalb auch hier ein auf der Handlung aufbauendes weiteres Kapitel.

Ich hoffe diesmal auf ein wenig mehr Feedback. Mal sehen....

Viel Spaß beim Lesen von Kapitel 2.

Euer Lex84

---

Am nächsten Tag stand Oliver früher auf als üblich. Die ganze Nacht hatte er kein Auge zugetan, weil er über sein gestriges Erlebnis nachdenken musste. Und als er am Ende vor Müdigkeit eingeschlafen war, hatte er von seiner Schwester Larissa geträumt. Er war zu dem Schluss gekommen, dass er seine Schwester nicht zu früh mit seinem Wissen über das konfrontieren sollte, was sie tat, wenn sie sich alleine glaubte. Mit Sicherheit würde sich eine günstige Gelegenheit automatisch ergeben. Wer weiß? Vielleicht hätte er wohlmöglich nochmals die Gelegenheit, sie zu beobachten, solange sie sich vollkommen sicher und unbeobachtet bei dem fühlte, was sie tat. Bis sich dieser Wunsch in Erfüllung ging, konnte Oliver ausnehmend gut von dem zehren, was von dem gestrigen Erlebnis in seiner Erinnerung hängen geblieben war.

In der Küche hörte er seine Schwester, die heute zwar nicht annähernd spät wie am gestrigen Tag doch eine gute Stunde später als üblich zum Unterricht erscheinen musste. Oliver kam in die Küche, wo ihn Larissa mit überraschtem Gesichtsausdruck anstarrte: „Was um alles in der Welt ist denn jetzt los? Dermaßen früh bist Du sonst nicht auf? Hast Du heute was Besonderes vor oder bist Du nur aus dem Bett gefallen, weil Dich ausnahmsweise kein Kater vom Vorabend gelähmt hat, na?" Die Spitze in ihrer Stimme locker ignorierend setzte sich Oliver: „Nö, gestern war alles chillig. Und Du? Was hast Du gestern gemacht? Warst Du länger zu Hause, als ich gestern Abend nach Hause kam?" Normalerweise hätte Oliver niemals interessiert, was seine Schwester trieb. Aber in diesem Falle lag der Sinn seiner Frage anders als in einer harmlosen Fragestellung. Seine Neugier konnte Oliver kaum mehr zurückhalten.

Oliver schaute seiner Schwester forschend ins Gesicht, um nicht die kleinste Reaktion ihrer Mimik zu verpassen und jedes kleine Anzeichen von Nervosität mitzubekommen. Er erkannte vermochte nichts dergleichen zu erkennen, als sie ruhig antwortete: „Nö, ich habe mich gestern noch mit ´ner Freundin getroffen und war aus dem Grund spät zu Hause - kurz vor dir." Eine glatte Lüge! Oliver war überrascht mit welcher Lockerheit und Selbstverständlichkeit seine Schwester ihm ins Gesicht lügen konnte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war das einer der Hauptgründe, warum sie ihre dunkle Seite bis dato gut vor ihm und ihrer beider Eltern hatte verstecken können.

Trotz allem blieb sich Larissa in einem Punkte treu. Obwohl sie, wie Oliver mittlerweile wusste, selbst bei weitem keine Heilige war, machte es ihr trotzdem Spaß, ihren Bruder für seine offensichtlichen Verfehlungen aufzuziehen: „Und heute? Was läuft heute bei Dir? Stundenlanges abhängen vor dem Computer und abends Koma-Saufen mit Deinen dämlichen Kumpels?" Oliver gedachte sich heute wegen seiner guten Laune nicht provozieren zu lassen und entgegnete mit ironischem Ton in der Stimme: „Und selbst? Welche Heldentaten gedenkst Du heute zu vollbringen? Meinst Du, Du bekommst heute wohlmöglich ein Sonderlob von einem Deiner Lehrer?"

Verärgert wandte sich Larissa ab und bemerkte: „Ach vergiss es! Warum rede ich überhaupt mit Dir? Dabei kommt ohnehin nichts Vernünftiges bei rum. Nur eins noch: Ich habe für heute Nachmittag eine meiner Freundinnen nach Hause eingeladen, damit Du Bescheid weißt." Oliver schnaubte nur verächtlich: „Ja und? Was hat mich das zu interessieren?" Wegen Olivers abwertender Bemerkung wurde Larissa einen Ton lauter: „Ich möchte nur sicherstellen, dass Du Bescheid weißt und nicht auf die Idee kommen solltest, Deine Saufgelage ausgerechnet heute hier zu Hause feiern zu wollen. Das wäre echt vollkommen daneben!" Mit einer abweisenden Handbewegung beruhigte Oliver seine Schwester: „Keine Angst, Schwester. Heute bin ich mit Sicherheit den ganzen Tag nicht zu Hause. Ihr werdet von mir aus diesem Grund nichts sehen oder hören. Du kannst Dich beruhigt Deiner Streberkarriere zuwenden und anschließend mit Deinen stocksteifen Freundinnen lernen."

Mit diesem Bekenntnis von Olivers Seite war das kurze Gespräch beendet. Keine halbe Stunde später brach Larissa zur Schule auf und ließ Oliver alleine zu Hause zurück. Wie Oliver in seinem Zimmer saß und Pläne für den heutigen Tag schmiedete, kam ihm plötzlich ein ungeheurer Gedanke. Was war, falls sich Larissa heute nicht wie erklärt mit ihrer Freundin treffen wollte, sondern ihn nur auszuhorchen beabsichtigte, ob sie sturmfrei haben würde. Weil Oliver ihr das aus einer Laune heraus bestätigt hatte, könnte sich dasselbe wie gestern heute wiederholen. Diese nicht auszuschließende Möglichkeit beschäftigte ihn die nächsten Minuten. Könnte er es riskieren, sich erneut unbemerkt ins Haus zu schleichen und seine Schwester möglicherweise erneut beim Masturbieren zu erwischen? Gestern hatte sich diese Gelegenheit rein zufällig ergeben. Aber falls er sein Vorgehen penibel planen würde, um das Risiko für ihn zu minimieren? Auf der anderen Seite: Es bestand die Möglichkeit, dass bei seinen Gedankenspielen ohnehin eher der Wunsch Vater seines Gedankens war und sich Larissa in Wirklichkeit lediglich mit einer Freundin traf. Sofern das der Fall war, hätte Oliver den Tag umsonst verschenkt. In jedem Falle schadete es nicht, sich mittels ihres Terminplans zu vergewissern, wie viele Stunden seine Schwester heute offiziell hatte. Zu diesem Zwecke musste er nur in ihr Zimmer gehen und auf ihren Plan schauen.

Im elterlichen Haus wurden generell keine Türen abgeschlossen, weshalb Oliver sich ungehindert in Larissas Zimmer umsehen konnte. Ihren Stundenplan hatte er schnell gefunden, weil sie ihn an einer Pinnwand aufgehängt hatte und ständig mit Aktualisierungen auf dem Laufenden hielt. Der Plan wies das Ende ihrer letzten Stunde für Viertel vor Vier aus. Das bedeutete, dass sie circa um Viertel nach Vier zu Hause aufschlagen würde, falls sie sich auf direktem Weg nach Hause begab. Für Oliver hieß dass, dass er gegen Vier aus dem Haus verschwinden musste, um ungesehen auf Larissa zu warten. Genaueres würde er sich im Laufe des Vormittags überlegen.

Als sich Oliver umdrehte und Anstalten machte, Larissas Zimmer zu verlassen, traf sein Blick unversehens auf ihren Schmutzwäschebehälter. Nach dem, was Oliver gestern gesehen hatte, konnte er sich nur zu gut vorstellen, warum sich seine Schwester lieber eigenständig um das Waschen, trocknen, bügeln und aufräumen ihrer Wäsche kümmerte. Oliver zog es vor allem aus Bequemlichkeitsgründen vor, was seine Wäsche betraf, diesen Job seiner Mutter zu überlassen. Ob ihre beider Mutter noch in dem Punkt so stolz auf ihre selbständige Tochter wäre, falls sie den mutmaßlich wahren Grund für ihren Fleiß in derlei Haushaltsdingen erführe?

In der nächsten Sekunde kam Oliver ein anderer Gedanke: Wie wohl Larissas String nach der gestrigen Aktion aussehen würde? Er lag mit hoher Wahrscheinlichkeit noch im Wäschekorb. Ohne tiefer darüber nachzudenken, dass er sich gerade wie ein pubertärer Teenager verhielt, nahm er den Korbdeckel ab und durchwühlte die getragenen Klamotten seiner Schwester. Weil Larissa weder dumm noch leichtfertig war, hatte sie den schwarzen String von gestern nicht als oberstes liegen lassen. Das war eine offensichtliche Vorsichtsmaße, obwohl sie streng genommen nicht befürchten musste, dass jemand aus ihrer Familie in ihrer Wäsche wühlte. Bis heute!

Endlich fand Oliver das schwarze kleine Unterwäscheteil wie erwartet weit unten im Korb und zog es heraus. Der String war deutlich sichtbar zerknautscht. Obwohl Oliver in seinem Innern wusste, dass das, was er gerade tat, ausgesprochen abartig und notgeil war, führte er den Slip an seine Nase und nahm einen tiefen Atemzug. Genüsslich nahm Oliver den Duft von eingetrocknetem Mösenschleim mit all seinen Sinnen auf. Wie gut erst die Muschi seiner Schwester riechen musste, wo ihr intimes Kleidungsstück nach einem Tag dermaßen geil riechen konnte?! Oliver leckte sogar kurz und flüchtig an der Stelle, wo Larissa den String durch ihre Spalte gezogen haben musste. Zu seinem Bedauern konnte er nicht ernsthaft einen nennenswerten Geschmack von Vaginalsekreten wahrnehmen.

Ein letztes Mal betrachtete Oliver den schwarzen String, bevor er ihn zurück in den Wäschebehälter drückte, dass er wie zuvor nicht mehr zu sehen war. Zwar wusste Oliver, dass es moralisch verboten und vor allem verwerflich war, seine eigene Schwester zu begehren. Und entgegen dieser moralischen Verpflichtung war er alleine beim Riechen an ihrem Schlüpfer unglaublich geil geworden. Warum mussten nur die geilsten Dinge stets verboten sein? Was wäre nur schlimm daran, dass er mit seiner Schwester...? Zu ihrer beider Sicherheit würden sie verhüten, um es nicht zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen zu lassen. Und gegen den harmlosen Spaß mit Larissa im Bett konnte somit niemand was haben - abgesehen von dem Umstand, dass es im Endeffekt nur ihn und seine Schwester etwas anzugehen hatte, was sie gemeinsam im Verborgenen taten oder eben nicht.

Den String als Andenken oder wahlweise als Wichsvorlage mitzunehmen, kam für Oliver nicht in Frage, weil das Risiko, dass Larissa ihn später vermissen würde, viel zu groß war. In diesem Moment kam in Oliver das Bewusstsein auf, dass er bis auf seine Erinnerung von dem gestrigen Ereignis nichts hatte, woran er sich in Zukunft noch würde aufgeilen können. Hätte er gestern bei der einmaligen Gelegenheit bloß eine Kamera oder alternativ sein Handy zur Hand gehabt! Letzteres hatte er bei seinem Freund liegen gelassen, weil er nur kurz das Spiel holen wollte. In der Sekunde kam Oliver für den anstehenden Nachmittag die entscheidende Idee: Er würde versuchen, seine Schwester zu filmen. Es musste nur noch zu etwas Ähnlichem wie gestern Nachmittag kommen, dass er eine neuerliche entsprechende Gelegenheit erhalten sollte. Die Handycamera seines Smartphones sollte zu diesem Zweck mehr als ausreichen. Somit stand Olivers Entschluss fest: Er würde versuchen, erneut nach seiner Schwester zu spannen und sie zusätzlich noch zu filmen!

Quälend lange kam Oliver anschließend die Zeit bis Vier Uhr nachmittags vor, als er das Haus verließ. Er legte sich eine Straßenecke entfernt auf die Lauer, um seine Schwester nicht zu verpassen. Er hoffte nur, dass sie wie in seiner Vorstellung alleine auftauchen würde und nicht eine ihrer Freundinnen im Schlepptau hatte. Gegen halb fünf war es schließlich soweit und Oliver erblickte seine Schwester, wie sie die Straße zu Fuß herunterkam - alleine! Natürlich hieß das noch lange nichts, weil sie ihre Freundin für später eingeladen haben mochte. Trotz dieser pessimistisch gedachten Möglichkeit keimte in Oliver ein immer größer werdender Funken Zuversicht auf, während er Larissa beobachtete, wie sie ins Haus ging.

Oliver hielt sich weitere zwanzig Minuten in seinem Versteck verschanzt, bevor er es nicht mehr aushielt und sich voller gespannter Vorfreude auf den Weg zum Haus machte. Er hatte vor, kein Risiko einzugehen und betrat das Haus wie gestern durch den Keller, wobei er versuchte, absolut kein Geräusch zu erzeugen. Er hatte zu bedenken, dass sich Larissa überall im Haus aufhalten konnte, sobald er aus dem Keller ins Erdgeschoss nach oben kam. Als er an der ober Schwelle der Kellertreppe angekommen war, horchte er sicherheitshalber an der geschlossenen Türe. Erst als er keinen Laut vernehmen konnte, öffnete er diese zentimeterweise und lautlos. Von Larissa war von seinem Standpunkt aus weder etwas zu hören noch zu sehen.

Mit seinem letzten Schritt hatte Oliver das Erdgeschoss des Hauses betreten und suchte - oder präziser - hörte sich um. Wo war seine Schwester? Zuerst kontrollierte er bemüht leise, ob die Vordertüre wie gestern abgeschlossen war und der Schlüssel seiner Schwester von innen steckte. Weil dies zu Olivers Beruhigung der Fall war, glaubte er sich aufgrund dessen sichersein zu können, dass Larissa etwas Ähnliches wie ihre Wichseinlage im Wohnzimmer geplant hatte. Im Gegensatz zu dem besagten Tag war seine Schwester diesmal nicht im Wohnzimmer, wie Oliver beim Blick durch den Türspalt erkannte. Oliver befürchtete, dass Larissa wohlmöglich heute bedeutend vorsichtiger sein könnte als beim letzten Mal. Hatte sie es sich statt im Wohnzimmer in ihrem Zimmer gemütlich gemacht?

Mit dieser dunklen Befürchtung, die seinen Plan zunichtemachen würde, schlich sich Oliver langsam und ständig auf der Hut die Treppe in Richtung von Larissas und seinem Zimmer hoch. Oben auf dem Treppenabsatz angekommen konnte er unverändert noch keinen Laut wahrnehmen. Wo versteckte sie sich in aller Welt? Vor Anspannung klopfte sein Herz wie wild und er hatte merklich begonnen zu schwitzen. Als er seinen Kopf an die Türe zum Zimmer seiner Schwester legte, war er sich einigermaßen sicher, dass sich in dem Raum niemand befand. Um auf Nummer sicher zu gehen, drückte Oliver die Türklinke langsam und lautlos nach unten, wodurch er die Türe einen schmalen Spalt breit zum vorsichtigen Auskundschaften öffnete.

Plötzlich gab es ein dumpfes Geräusch, das Oliver erschreckt auffahren ließ. Er schaute entsetzt in das Zimmer. Schnell erkannte er, dass neben ihm eine Tasche mit Büchern, die von innen an einem Haken der Türe gehangen hatte, runtergefallen war. Diese war wegen ihres Gewichts mit einem lauten Geräusch auf dem Boden gelandet. Hoffentlich hatte das Larissa nicht gehört. Olivers schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich, als er von unten aus dem Erdgeschoss Larissas Stimme wahrnahm: „Hallo? Ist da oben wer? Oliver, bist Du das?" Verdammt, was sollte er jetzt machen? Einem inneren Reflex folgend flüchtete Oliver in sein Zimmer und zog schnell die Türe hinter sich zu. Er hatte keine Sekunde zu früh gehandelt, weil er just in dem Moment schnelle Tritte auf der Treppe nach oben näher kommen hörte.

Hilfesuchend schaute sich Oliver in seinem Zimmer um. Er musste sich schnellstens verstecken, um nicht in Bälde in Erklärungsnöte zu gelangen und zwangsweise alles zunichte zu machen. Larissas Stimme war derweil klar und deutlich aus dem Flur vor ihren Zimmer zu vernehmen: „Oliver, bist Du hier?" In einer Art Panik kam Oliver als sein einziger Ausweg nur sein großer Kleiderschrank in den Sinn. Was für ein Klischee! Im Moment stellte das Möbelstück tatsächlich seine einzige Rettung dar, die er ausmachen konnte. Als er sich in seinen Schrank quetschte, hörte er, wie nebenan Larissa ihr Zimmer betrat und dem Anschein nach mit der Türe gegen ihre auf dem Boden liegenden Bücher stieß. Wegen dem Lärm, den sie veranstaltete, überhörte sie hoffentlich die Geräusche, die unabdingbar waren, während sich Oliver auf den Boden des Schrankes kauerte und die Tür hinter sich zuzog.

Gerade als er die Schranktür hinter sich geschlossen hatte, flog unangekündigt seine Zimmertüre auf. Larissa stand im Türrahmen und fragte in den leeren Raum hinein: „Oliver?" Dieser schwitzte Blut und Wasser. Wie sollte er es erklären, dass er in seinem Schrank saß, sollte ihn Larissa hierin finden. Zu seiner Beruhigung hörte Oliver darauf, wie sie den Raum verließ und noch einen Blick in das kleine Bad warf, das sich Oliver mit seiner Schwester teilte. Erst als sie gleichfalls hierin niemanden antraf, schien Larissa nachhaltig überzeugt, mutterseelenallein im Haus zu sein. Mehr in ihre Richtung als zu jemandem anderen fluchte sie: „Ach, dieser scheiß Haken. An den kann man echt nix dranhängen. Jetzt lasse ich mich jedenfalls nicht mehr stören. Ich bin dermaßen geil, das gibt es gar nicht!" Nachfolgend hörte Oliver sich entfernende Schritte und Geräusche aus dem Treppenhaus, als Larissa zügig das Obergeschoss nach unten ins Erdgeschoss des Hauses verließ.

Oliver harrte noch einen Moment sprachlos und mit pochendem Herzen im Schrank aus. Seine Schwester musste sich gerade unten in der Küche, im Esszimmer oder im Bad aufgehalten haben, dass er sie nicht bemerkt hatte. Was Oliver viel mehr aus dem Häuschen brachte, war die Tatsache, dass seine Schwester soeben in einem Selbstgespräch gesagt hatte, dass sie im Moment unheimlich geil sei. Das hieß für ihn, dass er sich beeilen musste, sofern er nicht alles von ihrem erwarteten Schauspiel verpassen wollte. Mit gehöriger Sicherheit wusste Oliver zumindest in etwa, wo er seine Schwester suchen musste, obgleich er bei seinen Anpirschversuchen zwingend höchste Vorsicht walten lassen musste.

Vorsichtig schälte sich Oliver aus seinem Schrank und begab sich auf den Weg zur Treppe. Auf Zehenspitzen bewältigte er die vierzehn Treppenstufen und schlich sich vorwärts. Parallel achteten seine Ohren auf das kleinste Geräusch, das sie erreichte. Wie sich herausstellte, war dies nicht notwendig. Larissa veranstaltete dermaßen laute Geräusche, dass er sie unmöglich hätte überhören können. Allerdings waren diese von anderer Art, als Oliver erwartet hatte. Vielmehr hörte es sich an, als würde sie mit Dosen kegeln oder mit Metall hantieren. Die blechernen Klänge kamen eindeutig aus der Küche, zu der sich Oliver behutsam und auf Zehenspitzen durch den Dielenbereich heranpirschte.

Bei Olivers geplanter Spanner-Aktion ergab sich ein Problem, das er im Voraus nicht bedacht hatte - die Küchentüre war feste geschlossen. Es kam auf keinen Fall in Frage, dass er sie noch so behutsam öffnete, weil er hundertprozentig von Larissa bemerkt worden wäre. Innerlich fluchte Oliver, wo er ansonsten bis dahin ausnehmend viel Glück gehabt hatte und sein Plan an etwas Lapidarem wie einer geschlossenen Türe zu scheitern drohte. Beim verzweifelten Grübeln kam ihm schnell der rettende Einfall. Weil sein Vater Frank aus repräsentativen Gründen am liebsten aus der Küche eine offene Küche zum Esszimmer hin gemacht hätte, aber seine Mutter Anna das auf keinen Fall mochte, hatten sie sich auf einen Kompromiss geeinigt. In der Wand zum Esszimmer ist vor Monaten ein kleiner Durchbruch auf halber Höhe vorgenommen worden, der sich bei Nichtgebrauch mit einer unauffälligen Schiebetüre verschließen ließ. Diese Schiebetür hoffte Oliver im Gegensatz zu der Küchentüre unauffällig einen Spalt aufschieben zu können, ohne dass Larissa dies mitbekam.

Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, schlich sich Oliver zügig in das Esszimmer und postierte sich an der Wand, die an die Küche angrenzte. Er bewegte vorsichtig die kleine Schiebetüre, damit er in die angrenzende Küche linsen konnte. Wie erhofft bewegte sich das Schiebe-Element leicht und lautlos in seinen Führungsschienen, dass er einen minimalen Spalt von geschätzten zwei Zentimetern öffnen konnte. Auf der anderen Seite des Durchbruchs war die Wand ein wenig nach innen versetzt und auf Höhe des Durchbruchs mit einem Fenstersims versehen. Auf diesem stand eine Topfpflanze, die Oliver einen perfekten Sichtschutz bot, um nicht beim Spannen entdeckt zu werden. Er konnte auf diese Art annähend die gesamte Küche überblicken und mit der Kamera in den Fokus nehmen, sobald sich Interessantes dort drinnen tun sollte.

Zunächst konnte Oliver enttäuschender weise von seiner Schwester nur filmen, wie sie in der Küche Dinge hin und her räumte. Wäre sie bei dieser Tätigkeit nicht bis auf einen lavendel-farbenen Slip unbekleidet gewesen, hätte man ohne Argwohn annehmen können, dass sie in der Küche lediglich aufzuräumen vorhatte. Trotz der wenig spannenden und noch weniger anregenden Darbietung hatte Oliver seine Handykamera in Betrieb und versuchte jede Bewegung von Larissa einzufangen. Und zu seiner Erleichterung dauerte es weniger lange, als er befürchtet hatte und Larissa ließ sich auf einem Stuhl am Küchentisch nieder. In Oliver kam berechtigte Hoffnung auf, dass Larissas Showeinlage in Kürze endlich richtig losgehen würde.

Lex84
Lex84
242 Anhänger