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Die zweite Chance Teil 05

Geschichte Info
Arbeit, Urlaub, Meer & mehr.
4.1k Wörter
4.69
8.7k
8
Geschichte hat keine Tags

Teil 5 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 12/29/2023
Erstellt 10/06/2023
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Schön, dass Du beim Lesen der Geschichte dabei bleibst. Ich freue mich wirklich über jeden Leser. Jetzt geht es mit dem fünften Teil weiter. Wir befinden uns ein paar Wochen nach dem Ende von Teil 04.

Viel Spaß beim Lesen.

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Tobias

Unser Leben hatte sich weiter stabilisiert. Caro hatte wirklich Spaß in ihrem Job und mein Berufsleben nahm auch wieder die üblichen Züge an.

Da ich mich auf Wasserschäden spezialisiert hatte, fragte mich ein Kollege, ob ich einen Fall von ihm übernehmen könnte. Es handelte sich um einen Wasserschaden in zwei Wohnungen für Reitlehrer*innen, die sich hinter einer Reithalle auf der Insel Juist befand. Dort übernachteten Reitlehrer*innen, wenn sie sich während der Saison auf der Insel befanden.

Nachdem in diesen Wohnungen erst heißer Wasserdampf aus defekten Rohrleitungen ausgetreten war und der Dampf schon Schäden verursacht hatte, floss auch dann noch kaltes Wasser über einen längeren Zeitraum in die Wohnungen. Ursächlich für den Schaden war kein Rohrbruch, sondern der Montagefehler eines Handwerkers bei kürzlich erfolgten Reparaturarbeiten. Der Fall lag über mehrere Wochen unbearbeitet in der örtlichen Agentur. Leider alles andere als traumhafte Voraussetzungen. Massive Aufquellungen an allem, was auch nur irgendwie aus Holz war und starker Schimmelbefall waren das Ergebnis. Es war nicht nur das Gebäude mit Böden, Türen etc. betroffen, sondern auch der Hausrat inklusive verschimmelter Kleidung. Das ergab im Endergebnis einen sehr verärgerten Geschädigten und einen wirklich umfangreichen Schaden. Aber viel retten konnte man nicht mehr und somit war der Fall eigentlich einfach abzuwickeln. Daher tat ich meinem Kollegen gerne den Gefallen und stimmte der Übernahme des Schadenfalls zu. Er hatte nach meinem Unfall auch ein paar meiner Schäden übernommen - insofern war ich froh, mich revanchieren zu können.

Ich bekam nach Rücksprache mit Michaela den Schaden zugeordnet und gleichzeitig auch das OK für die erweiterten Spesen. Auf die Insel ging es nur mit der Fähre. Hohe Übernachtungskosten und Parkgebühren am Hafen kamen noch hinzu. Juist ist ja eine der autofreien Inseln Deutschlands.

Wenn man, wie ich, gut mit seiner Vorgesetzten auskam, dann gab es auch kein Problem, zusätzliche Übernachtungen auf eigene Kosten dazu zu buchen um aus einem die Geschäftsreise mit etwas Urlaub zu verbinden.

Der Termin mit dem Geschädigten war schnell vereinbart, sogar mit weniger Stress als befürchtet. Er war froh darüber, dass sich jemand von der Versicherung endlich meldet und sich den Schaden vor Ort anschauen wollte. Manch anderer hatte da schon anders reagiert und die Verärgerung am Telefon lautstark herausgelassen.

Viel Auswahl, was die Übernachtungsmöglichkeiten anging, hatte ich nicht. Es ging auf Ostern zu und die Hotels und Pensionen waren gut ausgebucht. Ich bekam schließlich noch ein Zimmer für ein verlängertes Wochenende im Juister Hof. Für Donnerstag war die Anreise geplant, die Besichtigung des Schadenortes für Freitagmittag und am Sonntag die Rückreise. Meinen eigenen nächsten Termin hatte ich erst am danach folgenden Mittwoch.

Ich erzählte Caro nach ihrem Feierabend von dem geplanten Termin und fragte sie, ob sie eventuell mitfahren wollte. Sie konnte ihre Chefin noch erreichen und die gab ihr grünes Licht. Ich buchte Tickets für die Abendfähre und teilte dem Hotel meine späte Ankunft mit. Auch den Tisch im Hotelrestaurant buchte ich direkt mit.

Nächste Woche sollte es also in unseren ersten gemeinsamen Urlaub gehen. Naja... zumindest mehr Urlaub als Arbeit. Ich war gespannt, ob wir beide auch unterwegs harmonierten.

Caroline

Als Tobi mich fragete, ob ich ihn nach Juist begleiten will war ich sofort begeistert. Ich war schon Ewigkeiten nicht mehr weggefahren. Im ersten Jahr meiner Beziehung mit Adam hatten wir noch ein paar Städtetrips unternommen und im Sommer waren wir in die Türkei geflogen. Aber dieser Hotelurlaub am Strand war so gar nicht mein Fall gewesen und Adam war mehr mit den anderen Frauen als mit mir beschäftigt. Aber wehe, ich ging ohne ihn an den Pool - da bemerkte ich das erste Mal seine extreme Eifersucht.

Aber da Adam sich bisher nicht wieder hatte blicken lassen, konnte ich vermutlich langsam auch gedanklich Abstand zu ihm nehmen.

Das Hotel fand ich zwar extrem teuer, aber aufgrund mangelnder Alternativen und den eh sehr hohen Preisen auf allen Nordseeinseln war es nicht zu ändern.

Jenny drückte mir noch einen Juist-Krimi von Sina Jorritsma in die Hand. Falls mir langweilig werden würde, wenn Tobi den Besichtigungstermin hatte, merkte sie an und gab mir einen Kuss auf die Wange, als ich mich von ihr verabschiedete. Im Buch lag ein geschlossener Briefumschlag auf dem „Erst auf Juist öffnen!" stand. Sie kümmerte sich natürlich in unserer Abwesenheit wieder um Filou. Ich war ihr dankbar. Unsere Freundschaft wwar in den letzten Wochen immer intensiver geworden. Zwei oder oft sogar drei Mal die Woche trafen wir uns auf einen Kaffee bei ihr oder bei mir und plauderten über unsere Beziehungen, Kira oder über unseren jeweiligen Job.

Wenn wir alleine waren, tauschten wir uns auch über sexuelle Themen aus. Mein Selbstvertrauen hatte sich immer mehr aufgebaut, mein Sexualleben war toll und ich hatte mich dazu entschieden, mich im Intimbereich zu rasieren. Ich hatte zwar nur leichten Haarwuchs dort, aber Jenny riet mir dazu, die Haare zu entfernen. Und beim Oralverkehr mit Tobi war es dadurch noch schöner für mich. Er war damit auch sehr glücklich. Das sagte er mit immer wieder.

Nur richtig miteinander geschlafen hatten wir bisher nicht. Ich vermutete, dass Tobias unheimlich gerne mit mir schlafen wollte. Er bemühte sich aber, mich nicht unter Druck zu setzen. Das sorgte bei mir immer mehr für des Gefühl von Sicherheit.

Ich packte meine Tasche und steckte auch die schöne Unterwäsche ein, die ich mit Jenny zusammen letztens gekauft hatte. Schwarzer BH mit Slip - filigrane Spitze und viel zu teuer für so wenig Stoff. Aber ich gefiel mir sehr darin und das Wochenende hielt ich für den passenden Moment, um sie Tobi zu zeigen. Meine Tasche war viel zu voll für vier Nächte, aber auf der Insel war es durch den Wind noch recht frisch und man brauchte etwas Warmes zum Anziehen. Der Wetterbericht versprach zwar Sonne und 17 Grad, aber an den Abenden würde es doch kühler werden.

Nachdem wir das Gepäck verstaut hatten, sprangen wir ins Auto und die Reise konnte losgehen.

Tobias

Es war das erste Mal, dass ich Berufliches und Privates miteinander verbinden konnte. Wir starteten am Nachmittag und wählten die entspanntere Route über die Landstraßen anstatt der schnellen Variante über die Autobahn. Caro machte es sich auf dem Beifahrersitz gemütlich und versorgte mich während der Fahrt mit Getränken. Sie hatte kleine Snacks wie Weintrauben, Apfelstücke und Mandarinen vorbereitet. Über die Bluetooth-Verbindung zum Autoradio ließen wir unsere Lieblingshits abspielen und merkten das schnell, wie viele Gemeinsamkeiten wir beim Musikgeschmack haben. Es gab aber auch den ein oder anderen Guilty-Pleasure-Song. Vor allem die 90er eigneten sich sehr gut dazu, den eigenen komischen Musikgeschmack unter Beweis zu stellen. Wir sangen bei „Barbie Girl" und „Cotton Eye Joe" lauthals mit und hatten eine wunderbare Zeit zusammen.

Caro hatte einen knielangen Rock, eines ihrer wunderschönen Oberteile und eine edle Strumpfhose an. Mehrfach konnte ich meine Hand nicht von ihren Beinen lassen und wäre am liebsten zwischendurch rechts rangefahren. Es wirkte zum Teil auch so, als würde sie mich mit ihren Reizen necken wollen.

Wir lagen gut in der Zeit für die Fähre, versorgten uns bei McDonalds mit ungesundem Fast-Food und nutzten die Möglichkeit, die Toilette aufzusuchen. Nachdem Caro von der Toilette zurückkam, hatte ich das Gefühl, dass sich etwas verändert hatte, aber ich kam nicht darauf, was es sein könnte. Erst im Auto bemerkte ich, dass sie ihre Strumpfhose ausgezogen hatte. Zwischendurch legte sie ihr rechtes Bein auf das Armaturenbrett auf der Beifahrerseite und ihr Rock rutschte etwas höher. Ihre Hand glitt unter den Rock und sie streichelte sich zu meinem Erstaunen offen neben mir auf dem Beifahrersitz. Es fiel mir schwer die Konzentration zu behalten, aber als sie mich um Unterstützung bat, musste ich rechts ranfahren. Ich bog in einen kleinen Feldweg ab und versicherte mich schnell, ob wir ungestört waren. Nachdem ich mich vom Gurt befreit hatte, beugte ich mich zu ihr und küsste sie. Sie nahm meine Hand und führte sie direkt an ihr Lustzentrum. Ich spürte sofort ihre Erregung, sie war unheimlich feucht. Nein, sie war nass.

Sie hauchte mir ein „Finger mich!" ins Ohr und ich drang mit einem Finger in sie ein. Kurze Zeit später intensivierte ich meine Bemühungen mit einem zweiten Finger und ihr Stöhnen zeigte mir, dass es genau richtig so war. Ihre Atmung wurde schneller und ich erhöhte die Geschwindigkeit in der meine Finger in sie rein und wieder raus glitten. Immer enger wurden meine Finger von ihren Unterleibsmuskeln ergriffen und ihr Orgasmus kündigte sich an. Ich konnte zwar kaum noch in sie eindringen, aber nach zwei weiteren Stößen explodierte sie und hielt meine Hand fest.

Kaum war ihr Orgasmus abgeklungen küsste sie mich intensiv und bedankte sich für die Unterstützung. Ein kurzer Blick auf die Uhr zerstörte meine Hoffnung mich ebenfalls zu erleichtern. Wir durften auf keinen Fall die Fähre verpassen. Sie nahm Taschentücher aus der Handtasche, um sich etwas zu säubern und gab mir eins für meine Finger. Die letzten Reste leckte sie mir von den Fingern und ich konnte kaum fassen, was für eine tolle Frau neben mir saß.

Wir bekamen unsere Fähre gerade noch und nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir Juist. Glücklicherweise lag das Hotel nur wenige Minuten zu Fuß vom Hafen entfernt und Gepäck hatten wir ja nur wenig dabei. Nachdem wir uns im Hotelrestaurant gestärkt hatten, bezogen wir unser Zimmer und genossen den abendlichen Blick über das Meer. Danach schliefen wir beide schnell ein, denn der Tag war lang und morgen hatte ich ja auch noch meinen Arbeitstermin.

Caroline

Tobias war offensichtlich der Mann, an dessen Seite ich mich so sicher fühlte, dass ich jetzt auch Dinge ausleben konnte, die ich mich sonst nie getraut hätte. Die Stimmung im Auto, seine wunderschönen Augen und seine Hand auf meinem Bein sorgten dafür, dass ich meine Strumpfhose und Slip auf der Toilette auszog und in der Handtasche verstaute. Nach unserer kleinen Aktion auf dem Feldweg zog ich beides auch nicht mehr an. Es sollte unser kleines Geheimnis bleiben und ich glaubte, ihm gefiel es sehr. Der Weg zum Hotel war zwar etwas frisch, aber das war es wert.

Am nächsten Morgen war Tobi schon vor mir wach und saß geduscht am Schreibtisch des Hotelzimmers, um seinen Termin vorzubereiten. Ich küsste seinen Nacken und begrüßte ihn zärtlich. Auch wenn es nicht mein eigenes Bett war, hatte ich sehr gut geschlafen und die Möwen begrüßten mich mit ihren Rufen als ich den Balkon betrat. Nachdem ich mich im Badezimmer fertig gemacht hatte, gingen wir frühstücken und ließen uns das Buffet schmecken.

Verbotenerweise steckte ich mir noch ein paar Weintrauben vom Buffet ein und dann trennten sich unsere Wege für einige Stunden. Tobias ging zu Fuß die 1,5 km zu seinem Termin und hatte seine Tasche mit den Unterlagen, ein Feuchtigkeitsmessgerät und sein Handy dabei. Ich hatte es mir mit einer Decke auf einem der Balkonstühle gemütlich gemacht und legte meine Füße auf den zweiten Stuhl. Als ich das Buch öffnete, fiel mir Jennys Umschlag entgegen, den ich ja erst auf der Insel öffnen sollte. Neugierig öffnete ich ihn. Ihre Nachricht an mich war: „Wenn es für Dich der richtige Zeitpunkt ist, dann habt einfach Spaß zusammen. Trau Dich! HDGDL Jenny"

Und sie hatte recht, jetzt war vermutlich der richtige Zeitpunkt. Wären wir 10 Jahre jünger und hätten wir mehr Zeit gehabt, wäre es wohl gestern schon im Auto passiert. Aber wir waren keine 20 mehr und im Auto ist es auch nicht so gemütlich wie in einem schicken Hotel. Zusätzlich drängte die Zeit, um die Fähre zu erreichen. Ich rief im Restaurant Forken Hannes an, bekam noch einen Tisch für zwei Personen für diesen Abend und ließ im Whirlpool die Seele baumeln. Das Buch würde ich auch später noch lesen können.

Tobias

Der Termin verlief unproblematisch. Der Schaden war unstrittig, die Schuldfrage geklärt - jetzt ging es nur noch um die Lösung des Problems. Oder wie ein ehemaliger Kollege aus dem Innendienst es oft ausdrückte: „Wie kriegen wir denn jetzt die Kuh vom Eis?"

Das Problem auf einer Insel ist auf der einen Seite die Materialbeschaffung, da alles per Fähre angeliefert werden musste, und auf der anderen Seite das Verbot von großen Baumaßnahmen während der aktuellen Urlaubssaison. Wenn man ehrlich war, dann hätten auch viele der Schimmelschäden am Hausrat durch eine schnellere Bearbeitung seitens der Versicherung verhindert werden können.

Die Menschen auf den Inseln sind vielleicht etwas ruhiger, aber lösungsorientiert. Ein offen gesprochenes Wort zeigte oft große Wirkung und ich fragte den Geschädigten, Herrn Poppen, einfach, was die Versicherung jetzt aus seiner Sicht tun müsste, um den Schaden für ihn abschließen zu können. Poppen war in der Region ein geläufiger Nachname, trotzdem musste ich immer etwas schmunzeln, wenn ich ihn hörte -- oder sagte.

Herr Poppen war vorbereitet und hatte eine Auflistung für Material, Handwerkskosten und Hausrat erstellt. Ich blätterte auf die zweite Seite und die 40.000€ waren aus meiner Sicht günstig kalkuliert. Trotzdem war ein Versicherungsschaden immer eine Verhandlung zwischen Geschädigten und Versicherung. Ich wollte daher nicht überstürzt reagieren, sondern erst in Ruhe die Einzelpositionen prüfen. Meine Rückmeldung kündigte ich aber kurzfristig für die nächsten 48 Stunden an und teilte ihm auch mit, dass wir uns dann erneut zusammensetzen könnten. Er war erfreut, dass ich seine schöne Insel nicht sofort verlassen würde und verabschiedete sich typisch norddeutsch mit wenigen Worten.

Auf dem Weg zurück zum Hotel bummelte ich durch den Ortskern und schaute mir die Geschäfte an. Bei einem Immobilienmakler blieb ich stehen und verglich die Preise für die angebotenen Eigentumswohnungen mit meiner Wohnung zuhause. Da kosten knapp 50 Quadratmeter mal eben 800.000 Euro - zuzüglich der Kaufnebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Maklercourtage usw.

Ein paar Geschäfte weiter blieb ich bei einem Juwelier stehen und sah in der Auslage eine sehr hübsche Silberkette mit sternförmigem Anhänger und blauem Perlmutt. Der Preis lag deutlich unter dem der Eigentumswohnung und ich wollte Caro gerne eine Freude machen. Ich hoffte, dass ihr die Kette mit dem Anhänger gefallen würde.

Caroline

Mittlerweile war ich aus dem Whirlpool zurück und war froh, mir vorher noch einen Badeanzug gekauft zu haben. Tobi schrieb mir eine Nachricht aufs Handy, dass er auf dem Weg zum Hotel war und ich wollte ihm entgegen gehen. Ich ließ mich aber zuerst vom Handy zur nächsten Drogerie leiten, denn ich war mir unsicher, ob Tobi an Kondome gedacht hatte. Zuhause lagen welche, aber wir hatten ja nicht abgesprochen hier miteinander zu schlafen. Sicher war sicher.

Mit hoffentlich passenden Kondomen in der Tasche schlenderte ich durch die Stadt und sah von hinten eine mir doch sehr bekannt vorkommende Person Richtung Hotel laufen. Ich rief Tobi auf dem Handy und bat ihn, sich umzudrehen. Als er mich sah, lief er in meine Richtung und nahm mich fest in den Arm. Ein dicker Kuss folgte und ich bat ihn, mir von seinem Termin zu erzählen. Er schlug vor, dass wir das gerne am Strand bei einem Spaziergang besprechen könnten.

Am Strand berichtete er ausführlich von dem Schaden. Ich liebte es, wenn er in seinem Element war. Man merkte ihm die Begeisterung für seinen Beruf an und ich mochte seine faire Art, mit der er alle behandelte.

Auch wenn die Sonne schien, war der Wind doch recht frisch und wir tranken noch einen heißen Tee in einem der vielen schönen Cafés im Ort. Ich erzählte von meiner Tischreservierung für heute Abend und da das Restaurant nicht weit entfernt vom Hotel war, schlenderten wir auf dem Rückweg dort vorbei und inspizierten schonmal die Karte.

Tobi zog sich dann im Hotel noch etwas zurück um die Schadenaufstellung von Herrn Poppen zu prüfen und ich kam endlich dazu, mich in die mörderischen Seiten der Insellektüre zu stürzen.

Nach einiger Zeit fing mein Magen an zu knurren und ich konnte ich begann, mich langsam fertig für das Restaurant zu machen. Ich ging unter die Dusche und nahm die neue Unterwäsche versteckt unter einem Handtuch mit. Er sollte vorher nichts davon mitbekommen.

Frisch geduscht und fertig für den Abend kam ich aus dem Badezimmer.

Tobias

Ich fand es sehr angenehm bei Caro, dass sie mir die Zeit und den Raum für meine Arbeit lies. Gerade wenn man von zuhause arbeitete, musste man Arbeit und Privatleben etwas trennen können. Nur weil ich zuhause war, konnte ich nicht immer sofort reagieren. Es war besser, Telefonate in Ruhe führen zu können und auch für die Erstellung der Schadenberichte brauchte ich Konzentration. Zuhause konnte ich einfach die Tür vom Büro schließen und damit zeigen, dass ich gerade beschäftigt war. Mit Caro klappte das aber auch hier im Hotel wunderbar und selbst in diesem kleinen Zimmer war es kein Problem.

Die Aufstellung von Herrn Poppen war tatsächlich viel zu knapp kalkuliert. Mit einem Handwerksbetrieb vom Festland wäre es deutlich teurer geworden und ich ging davon aus, dass er vieles in Eigenleistung erledigen wollte. Die Preise für das Inventar waren auch eher günstig einzuordnen und meine eigene grobe Kalkulation lag deutlich über den 40.000 Euro, die er gerne haben wollte.

Nichtsdestotrotz handelte es sich um einen Haftpflichtschaden und bei dem musste der Zeitwert berücksichtigt werden. Quasi wie beim Auto, bei dem man dann in der Schwacke-Liste nachschaut, welchen Wert der Wagen nach fünf Jahren noch hatte, will der Gesetzgeber auch hier, dass ein Abzug „alt für neu" vorgenommen wird. Vermutlich war Herrn Poppen klar, dass er keine 40.000 Euro bekommen würde. Eine Spanne von 32.500 bis 35.000 Euro hatte ich mir für die Verhandlung zurechtgelegt. Das konnte ich gut gegenüber der Revision begründen, wenn so Schadenfall mal nachträglich intern geprüft werden würde. Unter 30.000 Euro wäre aus meiner Sicht unfair für den Geschädigten gewesen und mal abgesehen von meinem Arbeitsethos, wollte ich auch keine Schadenfälle abschließen, die eventuell vor Gericht nicht standhielten.

Aber jetzt legte ich das Laptop zur Seite und sah eine bezaubernde Frau vor mir. Caro war schon fertig gestylt und ich wollte mich auch noch kurz frisch machen.

Wenig später gingen wir Hand in Hand zum Restaurant. Wir verbrachten einen wunderschönen Abend bei sehr gutem Essen und vorzüglichem Service in diesem Lokal, welches einen Mix aus rustikaler und moderner Einrichtung und Speisekarte bot.

Als wir auf dem Rückweg waren, wurde es langsam dunkel und wir gingen ein paar Meter am Strand spazieren, um das leckere Essen zu verdauen.

Als Caro die Sterne beobachtete, fiel mir mein Geschenk ein, das ich die ganze Zeit in der Tasche gehabt hatte. Ich bat sie, stehen zu bleiben und überreichte ihr die Geschenkverpackung. Ich hoffte, die richtigen Worte zu finden, als ich ihr nochmals meine Liebe gestand und beschrieb was für ein wunderbarer Mensch sie war. Sie bereicherte mein Leben wie ich es vorher nie für möglich gehalten hatte.

Ihr lief vor Rührung eine Träne übers Gesicht und sie freute sich sehr über die Kette mit dem Anhänger. Ich legte ihr die Kette um und sie küsste mich intensiv.

Sie flüsterte mir ins Ohr, dass sie auch ein Geschenk für mich hätte. Ich dürfte es aber erst im Hotelzimmer auspacken. Sie zog mich in Richtung Hotel und ich folgte ihr gespannt.

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