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Dominant Veranlagt

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»Nicht, wie das bei mir der Fall sein wird. Er war lange in den festen Händen einer Domina, die sich aus eigener Entscheidung zur Ruhe gesetzt hat.«

Nach einem Schulterblick sagte Betty im Vertrauen: »Er ist seit einiger Zeit schmerzfrei und das bekommt ihm nicht gut.«

Dr. Jano betrat das Restaurant. Er wirkte angespannt, auf dem Weg zu dem Tisch mit den ungleichen Frauen.

»Luke ist instruiert. Er wird sich noch heute Abend melden«, sagte er und blieb neben Lea stehen. Sie nickte, ohne ihn anzuschauen.

»Steht ihr Angebot noch?«, fragte Dr. Jano.

»Ich glaube, auf mich kommt Arbeit zu«, sagte Lea mit einem Augenzwinkern zu Betty. Die Assistentin verkniff sich das Lachen, das stand ihr, gegenüber ihrem Chef nicht zu.

»Frau Schneider!«, sagte Dr. Jano autoritär: »Wir möchten heute nicht mehr gestört werden.«

Dr. Jano führte Lea in den Felsenkeller, unter dem Haupthaus. Das weitläufige Gewölbe verzweigte sich für Leas Orientierungssinn labyrinthartig. Er zeigte ihr einen Raum mit edlen Holzschränken, einem Schminktisch und einer Holzbank in der Mitte. Auf der Bank lag Kleidung, davor standen Schaftstiefel aus schwarzem Lackleder mit zehn Zentimeter hohen, verchromten Absätzen.

»Das ist ihr Ankleidezimmer. Ich habe mir erlaubt, ein Outfit für sie bereitlegen zu lassen.«

Dr. Jano ging aus dem Raum, blieb im Gang stehen und sagte: »Ich warte dort hinten in dem großen Raum auf sie, bitte beeilen sie sich.«

Lea hob ihre Augenbraue mit einem amüsierten Lächeln, wartete, bis der Anwalt losgelaufen war und zog sich aus. Nackt lugte sie im hinteren Bereich ihres Ankleidezimmers um die Ecke und sah ein luxuriöses Badezimmer. Sie dusche ausgiebig und genoss das warme Wasser in dem gehobenen Ambiente. Im Gegensatz zu den Knastduschen, war es hier ein Genuss, sich mit geschlossenen Augen vom Wasser berieseln zu lassen.

Es dauerte, bis ihr langes Haar trocken geföhnt war. Frisch geduscht und geföhnt zog sie den schwarzen Stringtanga an, der oben auf der bereitgelegten Kleidung lag. Bei der Hose aus schwarzem Hochglanzlack, befürchtete sie, auf halbem Weg stecken zu bleiben. Nachdem der Lack ihre Körpertemperatur angenommen hatte, konnte sie die Hose über ihren Hintern ziehen. Das Material zog sich unanständig tief in ihre Pofalte. Durch den seitlichen Reißverschluss formten sich ihre Schamlippen makellos als schwarz glänzendes Relief zwischen ihren Beinen ab.

Ein BH war nicht vorgesehen und nicht zwingend nötig, Leas Brüste waren wohlgeformt aber überschaubar in der Größe. Sie streifte die Wickelbluse aus weißem Satin über und verknotete die überlappenden Seitenteile, bis sie eng auf ihrem flachen Bauch anlagen und einen tiefen V-Ausschnitt bildeten. Die weit geschnittenen Ärmel gingen in enge Manschetten über, die sie zuknöpfte.

Die hochwertigen Latexhandschuhe passten wie eine zweite Haut und endeten kurz hinter ihren Handgelenken. Ihr Gesicht spiegelte sich in den schwarz polierten Handflächen. Lea stieg in die Schaftstiefel, deren Innenseiten mit Satin gefüttert waren und zog die Schnürung auf ihren Waden stramm, bis die kniehohen Schäfte passgenau an ihren Unterschenkeln saßen.

Lea war nicht geübt im Gang auf hohen Schuhen und versuchte dieses Defizit durch wohlüberlegte und langsame Schritte zu überspielen. Sie bog in die Richtung ab, in die Dr. Jano vorhin gegangen war.

Dr. Jano kniete seit vierzig Minuten nackt auf den rauen Granitplatten seines Folterkellers, unter dem Lichtkegel eines LED-Spots und es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Seit Minuten war er versucht nach Lea zu rufen und überlegte, aufzustehen, um nach ihr zu schauen. Als er den Hall ihrer Schritte hörte, waren seine schmerzenden Knie vergessen. Sie kam langsam und überlegt auf ihn zu, wie eine Herrin, die sich nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Sie war ungeschminkt und trug ihr schwarzes Haar offen -- Kleinigkeiten die sich korrigieren ließen, dachte Dr. Jano. Alles an ihrem Aussehen war ein Provisorium und mit dieser Erscheinung stellte sie manche professionelle Herrin in den Schatten. Dr. Jano wusste nicht, ob ihr, ihre innewohnende Dominanz bewusst war. Er erschauerte, bei der Vorstellung, was sich aus diesem Rohstoff formen ließ.

Sie hielt ihr neues Smartphone in der Hand und blieb einige Schritte vor ihm stehen, sah seine aufkommende Erektion und lächelte zynisch.

»Bringen sie das Smartphone bitte in den Umkleideraum. Alle Beteiligten müssen für eine störungsfreie Session sorgen.«

»Luke ruft bald an«, sagte Lea und verlagerte ihr Gewicht auf das vorgesteckte Standbein.

»Frau Schneider wird den Anruf entgegennehmen. Sie hat Kommunikationswissenschaften studiert und wird ihn angemessen ...«

»FICK DICH!«, fuhr ihm Lea in seine Rede. Ihre Stimme war nicht laut. Die Impertinenz ihrer Worte hallte in Dr. Janos Schädel nach und brachte ihn zum Schweigen.

Lea legte das Gerät auf einen massiven Eichenholztisch, der mit schwarzem Leder bespannt war. Auf diesem Tisch lagen mehrere Schlaggeräte. Lea griff sich eine Reitgerte und schwang sie wie einen Tennisschläger durch die Luft.

»Wie bestraft man jemanden, der bestraft werden will?«, fragte Lea und lief langsam um den knienden Mann herum. Ohne Maßanzug und Lackschuhe wirkte er unscheinbar und schmächtig.

»Indem man den Masochisten langsam an die Grenze des Erträglichen führt und ihm, bei entsprechender Erfahrung, hilft, diese Grenzen zu überschreiten, aber bis dahin möchte ich heute nicht mit ihnen gehen.«

Sie schlenderte eine zweite Runde um ihn herum und ließ Dr. Jano reden: »Eine junge Herrin muss gewöhnlich lernen, ihre Hemmschwellen abzubauen, um mit aller Härte auf ihren Untergebenen eingehen zu können.«

Dr. Jano schaute, im Schlaglicht des LED-Spots, zu ihr auf, »Bei ihnen befürchte ich eine Skrupellosigkeit, die mich bitten lässt, sachte zu beginnen. Stellen sie sich seitlich hinter mich, sodass sie meinen Rücken mit ihrer Schlaghand bequem erreichen können.«

Lea brachte sich in Position und berührte seine Schulter mit dem Ende der Gerte. Dr. Jano zuckte unter der unerwarteten Berührung.

»Entschuldigung«, sagte er, »Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich diesem Augenblick entgegengefiebert habe. Bitte konzentrieren sie sich auf meine Schultern und den oberen Rücken, bleiben sie von den Nieren fern.«

Lea nahm Maß und ließ die Gerte mehrmals in angetäuschten Schlägen durch die Luft pfeifen, dann klingelte ihr Smartphone.

»Bitte, nur ein Schlag!«, flehte Dr. Jano.

»Halt die Fresse, während mein Bruder zuhören kann!«, sagte Lea, ging zum Tisch und nahm den Anruf entgegen.

Nach einer herzlichen Begrüßung im Stehen, ging Lea zu einer mondänen Ledercouch und nahm Platz. Luke erzählte, dass er in seinem abgeschlossenen Zimmer saß und sein Vater volltrunken im Nebenraum schlief.

'Normaler Abend', dachte Lea.

»Du darfst im Gefängnis ein Handy haben?«

»Nein, aber du kennst mich«, sagte Lea mit sanftem Lächeln.

»Wann kommst du wieder?«

»Das weiß ich nicht«, sagte Lea mit Wehmut in der Stimme.

»Ohne dich ist es scheiße.«

»Wie war dein Tag?«, fragte Lea, um ihn auf andere Gedanken zu bringen und legte ihre Füße hoch. Die hochhackigen Stiefel waren bequemer, als sie aussahen und weniger komfortabel als Turnschuhe. Im Liegen, ohne Belastung auf ihren Füßen, ließ sie ihre Schuhspitzen wohlig kreisen und genoss den hautschmeichelnden Satinstoff im Inneren. Dr. Jano verstand das als Einladung und kam auf allen vieren zu ihr. Es fehlt noch, dass er mit heraushängender Zunge hechelte.

Sie ignorierte Dr. Jano und hörte ihrem Bruder zu, der nach wenigen Tagen ohne Lea, massiven Redebedarf hatte. Nach einiger Zeit sah Lea ungläubig, wie Dr. Jano ihre Schuhspitzen ableckte. Als er Hand an ihre Stiefel legte, ließ sie die Gerte auf seine Finger patschen. Seine erschrockene Reaktion war amüsant. Lea machte das zum ersten Mal. Sie kannte typische SM-Klischees aus Filmen und dem Internet. Als Mädchen aus der Gosse lernte sie früh, fies zu sein, um sich zu behaupten. Sie drehte ihren Fuß, bis der Anwalt ihre Schuhsohle lecken musste.

»Was soll ich ohne dich machen?«, fragte Luke nach der Aufzählung seiner Probleme, die sich für ihn, in einem Alltag ohne seine große Schwester, ergaben.

»Du gehst jeden Tag in die Schule und machst deine Hausaufgaben. Kaufe dir Essen von dem Geld aus dem Kuvert -- keine Süßigkeiten und gib nicht vor deinen Kumpels an. Wenn ich mitbekomme, dass du krumme Dinger drehst, komme ich und zieh dir die Ohren lang«, sagte Lea mit sanfter Stimme.

Lukes Lachen verriet ihr, dass ihm die lieb gemeinte Ermahnung seiner großen Schwester guttat.

»Du kannst ja gar nicht aus dem Gefängnis raus.«

»Wenn ich verhindern kann, dass du die gleichen Fehler machst wie ich, springe ich über jede Mauer -- das kannst du mir glauben.«

Luke kicherte.

»Geh ins Bett, verstecke das Handy und morgen Abend rufst du mich an, sobald du Ruhe hast, OK?«

»OK«, flüsterte Luke, »Ich habe dich lieb.«

»Ich dich auch, gute Nacht.«

Die schallende Ohrfeige traf Dr. Jano unerwartet.

»Was gibt es da zu grinsen?«, herrschte sie ihn an. Dr. Jano kniete vor der altehrwürdigen Couch und atmete gepresst.

»Davon geht dir einer ab?«, fragte Lea angewidert.

»Nein. Ich habe mir das Knie vor Schreck am Fuß der Couch gestoßen.«

Lea stand auf und ging mit hallenden Schritten zurück zu dem weißen Lichtkreis, den der LED-Spot auf den Boden warf. Sie hielt die Reitgerte an den Enden fest und prüfte deren Elastizität. Wie elend und klein dieser Machtmensch da kauerte und sein scheiß Knie massierte.

»Komm ins Licht!«, sagte sie. Er humpelte auf allen vieren zu ihr und kniete sich neben sie. Als Linkshänderin stellte sie sich hinter ihm auf die rechte Seite und ließ die Gerte aus dem Handgelenk, auf seinen Rücken klatschen. Der Schlag schien ihn nicht übermäßig zu beeindrucken. Sie wiederholte den Schlag mit weit ausholendem Arm. Er drückte den Rücken verkrampft durch und zischte durch seine geschlossenen Zähne -- Lea machte weiter.

»Langsam, bitte«, schnaufte er, »Lassen sie den Schmerz wirken.«

Mit dem nächsten Schlag neigte er den Oberkörper schmerzverzerrt nach vorne und stützte sich auf seinen Händen ab. Er keuchte mehrere Atemzüge. Lea wartete, bis er den Oberkörper aufrichtete, und zog ihm den nächsten Striemen über den Rücken. Nach jedem Schlag musste sie ihr offenes Haar aus dem Gesicht streichen, sie vermisste einen Haargummi. Als der Anwalt seinen Oberkörper nicht mehr aufrichtete, war sein Rücken von roten Striemen übersät. Er kauerte schnaufend auf dem Boden.

Lea ging vor ihm in die Hocke. Sie spürte zwischen ihren Beinen, wie sich ihr Geschlecht fest gegen den gespannten Lack drückte, und legte ihren, von schwarzem Latex überzogenen, Zeigefinger unter sein Kinn. Er hob den Kopf unter ihrer Führung und schaute sie mit leuchtenden Augen an.

»Wars das?«, fragte sie.

»Das war gut, für die erste Lektion. Ich bedanke mich«, sagte Dr. Jano, »Lassen sie mich bitte alleine, ich genieße den Endorphinrausch noch einen Moment.«

Lea legte die Gerte auf den Tisch, nahm ihr Smartphone und ging auf hohen Hacken in ihren Umkleideraum. Sie tauschte die Stiefel gegen die Turnschuhe, zog die Handschuhe aus und behielt das restliche Outfit an. Mit dem Schlüssel ihres Bungalows und dem Smartphone in den Händen kam sie zurück in den Folterkeller gelaufen. Dr. Jano kniete noch auf dem Boden.

»Ich brauche eine Handtasche«, sagte Lea und ging mit wehendem Haar.

In ihrem Bungalow schälte sie sich aus der Hose, duschte erneut und fand im Schlafzimmerschrank ein bequemes Set aus Slip und Bustier. Sie legte sich ins Bett und schaltete ihr Smartphone an. Auf dem Gerät waren keine Apps installiert. Internet und abgehende Anrufe waren gesperrt. Das Gerät war zu einem Empfänger degradiert. Dr. Jano war einer ihrer Zusatzforderungen nachgekommen, indem er ihr ein Smartphone überließ. Ihre Forderung beinhaltete nicht explizit, dass es voll funktionsfähig sein musste.

»Wichser!«, fluchte sie und bettete sich zum Schlafen.

*

Am nächsten Morgen weckte sie ein penetrantes Klopfen. Sie tapste barfuß, in Slip und Bustier, zur Tür und öffnete einem großen, jungen Mann, mit südländischem Flair, in Sportbekleidung.

»Guten Morgen«, sagte er mit einer Fröhlichkeit, die für diese Uhrzeit widerlich war und reichte ihr eine hochwertig anmutende Pappschachtel.

In der Schachtel war eine Handtasche. Lea nahm die Tasche und entfernte das Wachspapier. Für einen Paketboten sah der Typ zu gut aus.

»Das ist eine 19er Maxi von Chanel, aus schwarzem Lammleder«, sagte er begeistert. Sein Tonfall, sowie die Gestik und Mimik, outeten ihn als bekennende Schwuchtel, »Ich würde einen Mord begehen, um das Schätzchen ausführen zu dürfen.«

Lea nagelte ihn mit ihrem Blick am Türpfosten fest und überlegte, was der Kerl über sie wusste.

»Habe ich was Falsches gesagt?«, fragte er mit tuntiger Betroffenheit.

»Egal«, sagte Lea und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Mit der neuen Tasche in den Händen hörte sie es Klopfen und machte die Tür mit einem angestrengten Blick auf.

»Ich bin Jasmin, dein Fitnesstrainer. Die Tasche hat mir Frau Schneider für dich mitgegeben«, sagte er und musterte ihren Körper, »Du scheinst in Übung zu sein, aber da ist noch Luft nach oben.«

Jasmin war scheiß freundlich und mindestens so beharrlich. Lea konnte ihm nicht böse sein und zog sich Sportkleidung an. Sie erfuhr, dass Jasmin in manchen Ländern ein Männername war und wusste nicht, was schlimmer war: Sein forderndes Work-out oder sein Gequatsche. Es war elf Uhr, als er für diesen Tag mit ihr fertig war.

»Bis morgen Süße«, verabschiedete er sich. Lea lächelte ihm nach, die Schwuchtel war für einen Mann echt süß. Lea sehnte sich vor Erschöpfung nach ihrem Bett.

Auf sie wartete eine Dame für das Beauty-Programm im Schönheitssalon des Ferienresorts. Die Behandlung ihrer Hände, Füße, der Haare, dem Gesicht und eine grundlegende Körperenthaarung, zogen sich bis weit in den Nachmittag, zeitweise verschlief sie die Prozeduren.

In Leas neuem Tagesablauf waren Fitnesstraining und Körperpflege feste Bestandteile. Sie verbrachte Zeit mit Betty, sofern sie abkömmlich war. Bei den gemeinsamen Essen brachte ihr Betty nebenbei gehobene Umgangsformen näher. Lea nahm diese Lektionen dankbar auf, sie wollte nicht als Trampel aus der Gosse auffallen. Dr. Jano kam in ihrem Alltag selten vor, er war tagelang geschäftlich unterwegs. Sie trafen sich im Durchschnitt an zwei Abenden pro Woche in seinem Keller.

Mit dem Näherrücken des ersten Verhandlungstags, bereitete sie ein Team aus Anwälten auf die Gerichtsverhandlung vor.

»Es tut mir unendlich leid, ich wünschte, er würde noch leben«, sagte Lea bei einer dieser Sitzungen. Ein junger Anwalt schaute sie eindringlich an und nickte: »Das hört sich aufrichtiger an, als vorhin.«

»Ich habe es vorhin auch aufrichtig gemeint!«, herrschte ihn Lea an. Dieser aufgeblasene Juristengockel gab ihr das Gefühl klein zu sein. Sie war kurz davor, ihm über den Schreibtisch hinweg eine Ohrfeige zu geben. Um den Reflex zu unterdrücken, versteckte sie ihre dunkelroten Krallen im Schoß und sagte: »Ich wollte dem Wichser nur eine Lektion erteilen, mehr nicht.«

»Wir waren uns einig, die W- und F-Wörter wegzulassen«, ermahnte sie der Jurist.

»Warum betreibt Dr. Jano diesen Aufwand für mich?«, fragte Lea, »Es käme ihn, bei seinen Möglichkeiten, billiger, mir eine neue Identität zu verpassen und dem Gericht den Mittelfinger zu zeigen.«

Der Junganwalt lächelte breit und sagte zu Lea: »Dr. Jano ist ein rechtschaffener Teufel: Er hält sich an Gesetze und Verträge und er legt sie bis zum letzten i-Punkt zu seinen Gunsten aus. Kann man ihm Fehler nachweisen, steht er dafür gerade. Diese Verlässlichkeit wissen weltweit alle zu schätzen, die mit ihm Geschäfte machen -- zumindest sollten sie es zu schätzen wissen.«

Und warum sich Dr. Jano den Arsch nicht von einer Domina um die Ecke versohlen ließ, wusste Lea von Betty: In seiner Liga kam es nicht infrage, Dinge und Dienstleistungen zu beanspruchen, die auch von anderen Menschen benutzt wurden. Er bestand auf Exklusivität. Er war wie ein kleiner Junge, der alle Spielsachen für sich haben wollte und diese nur mit Auserwählten teilte, im Tausch für deren Bewunderung.

*

Am Abend vor dem finalen Gerichtstermin stand Dr. Jano nackt, mit hoch über seinem Kopf gefesselten Händen, in einem Lichtkegel seines Verlieses. Die Ledermanschetten an seinen Fußgelenken waren mit einer Spreizstange verbunden und zwangen seinem gestreckten Körper eine breitbeinige Pose auf. Lea spannte das Seil, an dem seine Arme gefesselt waren, bis er gerade noch auf seinen Füßen stehen konnte.

Er schnaufte gequält, was an seinen abgebundenen Hoden lag, die Lea, nach seiner Anleitung, mit Lederschnüren umwickelte und verknotete, bis sich die faltige Haut stramm über die Eier spannte.

Lea trug knallenge Lederhotpants über einer hautfarbenen Glanzstrumpfhose. Ihre hochhackigen Stiefel reichten bis über die Knie. Die weiße Leinenbluse war hochgeschlossen, bauchfrei und ärmellos. Ihre Arme steckten bis zu den Ellenbogen in weichen Lederhandschuhen und sie hielt einen kleinen Rohrstock, nicht größer als ein Dirigentenstab, in ihren Händen. Sie stand mit dunkel geschminkten Augen und dunkelroten Lippen vor ihm und starrte ihn an. Ihr Haar war streng nach hinten frisiert und zu einem festen Knoten gebunden.

»Schau mich an!«, befahl sie und hielt den kleinen Rohrstock vor seine Brust. Mit einer Hand umgriff sie das unter Ende des Stöckchens und mit dem Zeigefinger der anderen Hand drückte sie gegen das obere Ende. Wenn die Spannung zu groß wurde, rutsche das obere Ende des gespannten Stöckchens von ihrem Finger und schnalzte gegen seine Brustwarze. Dr. Jano drehte den Kopf in ihre Richtung und stellte sich ihrem Blick.

Sie grinste und ließ ihn warten. Sein Blick wurde nervös. Das Stöckchen schnalzte gegen seine ungeschützte Brustwarze -- Volltreffer! Lea labte sich an seiner Verzweiflung und ließ ihn einen Moment in seiner Fixierung zappeln.

»Schau mich an!«

Er winselte und zwang sich, den Blick zu heben. Lea wartete mit einem herablassenden Lächeln.

Wie bei allem, was sie in seinem Kerker spielten, unterlag dieses Spiel Regeln: Sie belohnte ihn mit Schmerz, wenn er die Kraft aufbrachte, sie anzuschauen und sich ihrer Überlegenheit zu stellen. Patsch! Er zuckte und drehte den Kopf wimmernd zur Seite.

Bei den ersten Sessions verlangte Dr. Jano harte Schläge, bis ihn der Schmerz überwältigte. Lea befürchtete, als Domina eine schrecklich langweilige Tätigkeit ausführen zu müssen. Sie entdeckte mit seiner Hilfe, wie anregend es war, mit ihm zu spielen, ihm nicht alles zu geben. Sie durfte, im Rahmen der Regeln, so fies sein, wie es ihr beliebte. Er bedankte sich für ihre Aufmerksamkeit und für ihre Geringschätzung, mit Unterwürfigkeit. Für diese Demut bekam er den Schmerz, nach dem er sich sehnte.

Als ihr Smartphone klingelte, befahl sie: »Mund auf!«

Sie legte ihm das Stöckchen quer in den Mund.

»Gut festhalten und keinen Mucks!«

Mit dem Stöckchen zwischen den Zähnen sah er sie mit wiegenden Hüften und nackter, schlanker Taille zu ihrem Smartphone laufen. Der tägliche Sport, der vergangenen Wochen, war ihr anzusehen: Ihre Figur war definiert, wie nie zuvor. Sie beugte sich in ihren Lederhotpants vor, um den Anruf entgegenzunehmen, begrüßte ihren Bruder und machte es sich auf dem Ledersofa bequem.

Von hier aus konnte sie das gefesselte Männchen in seiner ganzen Erbärmlichkeit im Auge behalten und mit Luke telefonieren.

»Papa sagt, dass du eine Mörderin bist«, sagte Luke mit kindlicher Direktheit.

»Das stimmt nicht«, sagte Lea betroffen.

»Und Papa sagt, dass es gut ist, wenn du im Gefängnis bist und uns in Ruhe lässt.«

»Denkst du das auch?«, fragte Lea. Luke schwieg einen Moment.

»Nein, ich vermisse dich.«

»Morgen bekomme ich meine Strafe und dann sehen wir weiter, vielleicht können wir uns bald sehen«, sagte Lea. Das Gespräch nahm sie emotional mehr mit, als sie sich eingestehen wollte. Sie schaute zur Decke und blinzelte mehrmals, bis der Flüssigkeitsüberschuss in ihren Augen durch die Tränenkanäle abfloss, ohne über ihre Lider zu schwappen.