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Dominant Veranlagt

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»Hast du deinen Turnbeutel wiedergefunden?«

»Nein«, gab Luke kleinlaut zu.

»Ich lasse dir einen Neuen bringen, wie ist deine Schuhgröße?«

»Ich glaube: 31. Wie machst du das?«

»Ich habe einen Schutzengel, den ich zu dir schicke, wenn ich ihn nicht brauche«, sagte Lea und schaute kurz zu Dr. Jano, der mit hoch aufragenden Armen breitbeinig dastand und das Stöckchen tapfer zwischen den Zähnen hielt.

»Du schickst deinen Anwalt«, stellte Luke fest.

»Stimmt«, gab Lea lächelnd zu, »Ich kann dich nicht beschützen, wenn dich die Jungs aus der fünften Klasse auf dem Kieker haben, aber ich bin in Gedanken immer bei dir, spürst du das?«

»Ich glaube schon.«

»Hast du noch etwas auf dem Herzen?«, fragte Lea.

»Ich wünsche dir morgen viel Glück.«

»Danke, mein Großer.«

Die abendlichen Telefonate waren zu einem festen Ritual geworden. Mit dieser Tatsache musste sich Dr. Jano abfinden, das war für Lea nicht verhandelbar. Lea wünschte Luke eine gute Nacht, legte auf und wartete einen Moment, bis ihre Mimik die angemessene Strenge zurückerlange, die ihre Aufgabe verlangte. Mit kalten Augen trat sie ihm entgegen und nahm ihm das Stöckchen aus dem Mund.

»Schutzengel hat mich noch niemand genannt«, sagte Dr. Jano mit Speichel in den Mundwinkeln.

»Ich meine dein Geld, nicht dich«, stellte Lea klar und befahl: »Turnschuhe. Bis Mittwoch. Größe 31 -- nein. Größe 32 und einen Turnbeutel. Keine teuren Markenschuhe -- die nehmen sie ihm weg.«

»Wird passieren«, sagte Dr. Jano und fragte überraschend selbstsicher: »Wie werden sie zu ihrem Bruder stehen, wenn er in den Stimmbruch kommt und zu einem Mann wird?«

»Willst du mich provozieren?«, fragte Lea und zog ihr Knie zwischen seinen Beinen hoch, bis es gegen seine abgebundenen Hoden drückte. Seinen Eiern blieb kein Raum, um dem Druck auszuweichen. Er tänzelte auf den Zehenspitzen von ihr weg, soweit es das gespannte Seil über ihm zuließ. Sie rückte nach und sorgte konstant für einen dumpfen Druck zwischen seinen Beinen, ihr Blick war erbarmungslos.

»Wie fühlt sich das an?«

»Elend. Mir wird schlecht, bitte hören sie auf.«

Lea starrte ihn unverhohlen an. Die Qual, in seinem Gesicht war überzeugend. Sie senkte ihr angezogenes Bein, ging vor ihm in die Hocke und brachte das gespannte Bambusstöckchen zwischen seinen Beinen in Position. Lea zielte auf seinen linken Hoden.

»Nein, bitte nicht!«, flehte Dr. Jano. Lea schaute boshaft grinsend zu ihm auf. Es gab ein vereinbartes Safeword -- sie hörte es nicht. Sein Gejammer und Flehen dienten ihrer Belustigung.

»Solange du zappelst, kann ich nicht sauber arbeiten.«

Dr. Jano zwang sich, stillzuhalten, und schnaufte panisch vor Anspannung.

Patsch!

Dr. Jano jaulte vor Schmerz und sein Körper zuckte wie ein Fisch am Haken. Lea wartete bis er sich beruhigte, und zielte auf das andere Ei.

»Ich fürchte, du wirst die nächsten Tage mit blauen Eiern herumlaufen, wenn ich mit dir fertig bin.«

Hexenhaftes Lachen schallte durch den Felsenkeller, während Dr. Jano in den Qualen seiner selbst gewählten Hölle schmorte.

*

Lea trug vor Gericht unscheinbarer Kleidung: Hose und Bluse in hellen Farben, dazu flache Schuhe. Sie wurde nicht von Dr. Jano vertreten. Neben ihr saß ein vierschrötiger Advokat alter Schule, der für Dr. Jano arbeitete. Der Richter war von dem rätselhaften Eifer seines erfahrenen Kollegen auf eine amüsante Art gelangweilt: Der alte Haudegen fuhr Geschütze auf, die in keinem Verhältnis zur Anklage standen.

Sichtlich überrascht wirkte der Richter, als der Verteidiger im Schlussplädoyer eine zweijährige Bewährungshaft forderte, nachdem er die Anklageschrift des Staatsanwalts derart sturmreif geschossen hatte, dass der Richter mit einer Forderung nach Freispruch rechnete -- wobei ein Freispruch nicht infrage kam.

Der Richter schloss sich dem Plädoyer der Verteidigung nach kurzer Beratung an und stellte, neben der zweijährigen Bewährungsstrafe, zwei Auflagen: Lea musste an einer Verhaltenstherapie teilnehmen und sie musste sich glaubhaft um eine geregelte Arbeitsstelle kümmern.

Vor dem Gerichtsgebäude verabschiedete sich Lea von ihrem Verteidiger und dessen Entourage. Auf der Straße rief eine Kinderstimme ihren Namen. Sie sah Luke in Begleitung von Betty und stürzte auf ihn zu. Die Geschwister umarmten sich.

»Bist du frei?«, fragte Luke.

»Ja, so gut wie frei«, sagte Lea und erklärte ihm kindgerecht, dass sie nicht zurück in die gemeinsame Wohnung käme und stattdessen bei Dr. Jano leben und arbeiten durfte.

»Du kannst mich in den Ferien und an den Wochenenden besuchen«, versprach sie ihm.

Betty räusperte sich: »Dr. Jano sitzt dort hinten im Wagen. Er möchte ihnen gratulieren, ohne aus dem Wagen steigen zu müssen.«

»Bringe ihm eine Packung Eis«, sagte Lea.

»Welches Eis?«, fragte Betty irritiert.

»Gefrorenes Wasser«, antwortete Lea und nahm Luke an die Hand, »Wir zwei gehen ein richtiges Eis essen.«

Zu Betty gewandt fragte Lea: »Kommst du nach? Ich habe kein Geld dabei.«

Betty war hin- und hergerissen, zwischen den Forderungen ihres Chefs und Leas Vorschlägen.

»Mach dir keine Sorgen«, sagte Lea, »Dein Chef will heute nichts von dir und es macht ihm nichts aus, eine Stunde im Auto auf uns zu warten.«

Luke war stolz, mit seiner großen Schwester und der schönen Blondine am Tisch eines Eis-Cafés sitzen zu dürfen, und schaffte sein Spaghettieis nicht, bevor es schmolz. Er durfte ein Spiel auf Bettys Smartphone spielen und versank in eine andere Welt.

»Als unsere Mutter starb, war Luke fünf«, sagte Lea zu Betty, »Luke hat sich tage- und nächtelang an mich geklammert. Er weinte nicht und sagte nichts, er hat sich einfach nur an mir festgehalten.«

»Und du?«, fragte Betty.

»Ich war siebzehn und vollkommen überfordert. Ich bin stark geblieben -- für Luke. Das hat uns zusammengeschweißt.«

»Gibt es jemanden, bei dem du schwach sein darfst?«, fragte Betty mitfühlend.

»Nein«, sagte Lea kopfschüttelnd, »Das habe ich mir abgewöhnt, es macht einen nur noch schwächer.«

Zum Ende des Nachmittags, saßen Betty, Lea und Luke mit Dr. Jano in dessen Auto. Sie setzten Luke vor dem Plattenbau ab und fuhren danach zu Dr. Janos Anwesen. Er stieg ungelenk aus dem Auto und lief gebückt neben Lea her.

»Offiziell habe ich einen Hexenschuss«, sage er ihr im Vertrauen, »Durch die gebückte Haltung kann ich den breitbeinigen Gang kaschieren.«

»Es war mehr als ein Schuss«, sagte Lea mit süffisantem Grinsen, »Es waren zehn auf jeder Seite.«

»Ich kann mich nicht mehr an den Schluss erinnern«, gab Dr. Jano zu.

»Du warst erschöpft und auf eine perverse Art glücklich, du krankes Schwein«, sagte Lea in der Gelassenheit einer belanglosen Unterhaltung. Auf dem Weg zum Westflügel sagte Dr. Jano: »Es wird Zeit, den Vorvertrag in seine finale Version zu überführen, stimmen sie dem zu?«

Lea zerpflückte den Vertragstext Wort für Wort, mit Dr. Jano als Verhandlungspartner und Betty als Schriftführerin. Lea verlangte das Sorgerecht für Luke, sofern das rechtlich sauber zu bewerkstelligen war -- hier ergaben sich Hausaufgaben für Dr. Jano, die es ihm ermöglichten weitere Forderungen an Lea zu stellen. Eine davon, erlaubte es ihr weiterhin nicht, sein Anwesen, ohne seine Zustimmung zu verlassen.

Um den Bewährungsauflagen gerecht zu werden, bekam Lea einen Arbeitsvertrag als Aushilfskraft im Ferienresort und einen sozialversicherungspflichtigen Mindestlohn auf ein Konto überwiesen. Sie musste nicht wirklich arbeiten, es galt als Nachweis fürs Gericht.

»Bei dem Verhaltenstraining, das sie absolvieren sollen, lasse ich mir was einfallen, um das Gericht zufriedenzustellen, das ist Kleinkram«, wischte Dr. Jano diesen Punkt vom Tisch.

»Betty«, sagte Lea in einem Moment der Stille und zeigte auf die hübsche Blondine hinter dem Laptop.

»Was ist mit ihr?«, fragte der Anwalt. Bettys fragender Blick sagte das Gleiche aus.

»Du wirst Betty nicht austauschen, solange ich bei dir unter Vertrag stehe, außer Betty möchte gehen«, sagte Lea. Dr. Jano wirkte überrascht und schaute zu Betty.

»Ich beabsichtige nicht, Frau Schneider auszutauschen. Es dauert Jahre, einen adäquaten Ersatz zu finden und einzuarbeiten, sofern ich noch mal eine Dame finde, die derart vielseitig qualifiziert ist«, sagte Dr. Jano betroffen. Er schaute zu Betty und fragte: »Möchten sie mich verlassen?«

Betty schüttelte den Kopf und war von der Loyalität ihres Chefs und Leas unerwarteter Solidarität emotional berührt.

»Dann ist ja alles gut«, stellte Lea fest und zwinkerte Betty zu.

»Wie stehen sie zu dem Absatz mit den Körpermodifikationen?«, fragte Dr. Jano zu Lea gerichtet.

»Du hast gesagt, das enthält alles, was die plastische Chirurgie hergibt.«

»Ich habe einen guten Bekannten, der eine Koryphäe auf dem Gebiet der plastischen Chirurgie ist.«

»Gut«, sagte Lea.

»Keine Einschränkungen?«, hakte Dr. Jano nach.

»Wenn das Essen umsonst ist, muss man sich auch mal quälen können«, sagte Lea mit einem frechen Grinsen.

Dr. Jano ließ seine Wunschliste mit den chirurgischen Minimalforderungen unter der Hand verschwinden. Je weniger Einschränkungen in diesem Passus enthalten waren, desto mehr Möglichkeiten boten sich ihm. Er glaubte, eine Erektion zu bekommen, zumindest wurde der Schmerz zwischen seinen Beinen pochend.

»Ich bestimme, was mit meinem Körper gemacht wird«, warf Lea ein. Dr. Jano sackte innerlich zusammen, ohne es sich äußerlich anmerken zu lassen. Lea besaß den jugendlichen Körper einer langbeinigen Gazelle, mit jeder Trainingswoche näherte sie sich den Idealen eines Modells an, einzig ihrem Gesicht fehlte der letzte Schliff.

»Sie dürfen über ihren Körper bestimmen, wenn ich freie Hand bei ihrem Gesicht bekomme«, schlug Dr. Jano vor.

Lea schaute den Anwalt nachdenklich an. Sie war zwanzig, ihr Gesicht war faltenfrei und makellos, bis auf den kleinen Höcker auf der Nase, dachte Lea. Bei ihrem Körper fand Lea mehrere Stellen, die, ihrer Meinung nach, einer Korrektur bedurften. Sie wünschte sich Kurven: Arsch und Titten, dazwischen eine zierliche Taille.

»Mein Gesicht?«, fragte Lea herausfordernd, »Die Nase, hm?«

»Zum Beispiel«, sagte Dr. Jano schmallippig.

»Und über den restlichen Körper verfüge ich!«

Dr. Jano zuckte gönnerhaft mit den Schultern: »Mehr Oberweite?«

»Zum Beispiel«, antwortete Lea.

»Soll ich das aufschreiben?«, fragte Betty: »Dr. Jano verfügt über Leas Gesichtsanpassungen und Lea hat freie Hand über die Gestaltung ihres restlichen Körpers -- jeweils mit unbeschränktem Budget?«

»Sagen wir: Alles über dem vierten Halswirbel, anstatt Gesicht, um anatomisch präzise zu sein«, merkte Dr. Jano an. Lea zog eine Grimasse, die ihm zeigte, was sie von seinen Spitzfindigkeiten hielt. Mit dem Gefühl, den jeweils anderen über den Tisch gezogen zu haben, stimmten Lea und Dr. Jano der Formulierung zu.

*

Am nächsten Morgen joggte Lea mit Jasmin ihre Runde um das Anwesen und sah einen Hubschrauber auf der Wiese vor dem Haupthaus landen. Eine viertel Stunde später saß sie mit Dr. Jano und Betty in dem Fluggerät und trug noch ihre knappen Sportklamotten. Die Maschine flog zwei Stunden quer über Deutschland und landete auf einer Lichtung, in einem Waldgebiet, neben einem Gebäude, das wie ein Märchenschloss aussah. „Beauty and HealthCare" stand in goldenen Buchstaben über dem Torbogen.

Lea lernte Dr. Stannis kennen -- noch ein Doktor, ein richtiger. Er und Dr. Jano duzten sich und schauten auf ein 3D-Modell, das ein Bodyscanner von Leas Körper erstellt hatte.

»Wer fängt mit dem Wunschkonzert an?«, fragte Dr. Stannis. Lea hob die Hand, schaute Dr. Jano an und sagte: »Raus!«

Als sie mit Dr. Stannis alleine war, trug sie ihre Wünsche vor, die der Schönheitsdoktor an dem 3D-Modell ihres Körpers sichtbar machte. Sie verlangte einen „Brazilian butt": schöne, pralle Arschbacken, mit einer sauber definierten Bananenfalte im Übergang zu ihren Schenkeln. Dazu üppige Brüste im passenden Verhältnis. Die Nippel sollten nicht nach oben oder unten zeigen, sondern geradeaus und schielen durften sie nicht.

Das 3D-Modell einer Gazelle wandelte sich in eine Kurvengöttin.

»Die Taille ist noch zu fett«, stellte Lea kritisch fest.

»Bei dir sind keine Fettpolster zum Absaugen«, sagte der Arzt.

»Dann müssen die unteren Rippen raus«, sagte Lea trocken. Sie dachte nicht erst seit heute über ihren Traumkörper nach und wusste, was ging, wenn Geld keine Rolle spielte.

Dr. Stannis zögerte. Nach seinem empfinden gehörte das Mädchen eine viertel Stunde auf die Sonnenbank und konnte als geheilt entlassen werden. Dr. Jano war Stammkunde und brachte stets hervorragendes Rohmaterial. Es war das erste Mal, dass dieses Rohmaterial Forderungen stellte.

»Ich mag diese Metzgerarbeiten nicht«, sagte er und schlug Lea ein Verfahren vor, bei dem er ihren unteren Brustkorb durch einen minimalinvasiven Eingriff mit Titanklammern einfasste, um ihren Wunsch nach einer Wespentaille zu realisieren.

»Das ist wie eine Korsage unter der Haut. Keine sichtbaren Narben und natürlich erscheinende Übergänge. Die Klammern lassen sich nachstellen und der Eingriff ist reversibel.«

»Er ist was?«, hakte Lea nach.

»Er lässt sich rückgängig machen, falls du Kinder austragen willst.«

»Ich habe ein Kind, aber Mach das«, sagte Lea und ließ sich das Endergebnis ausdrucken. Als sie den Zettel mit ihrem neuen Körper in Händen hielt, schaute sie Dr. Stannis tief in die Augen und wedelte mit dem Papier: »Du erzählst dem Anwalt nichts hiervon.«

»Ich garantiere hervorragende Qualitätsarbeit und wahre Stillschweigen.«

»Ach, noch was«, sagte Lea und drehte sich zu Dr. Stannis um: »Ich will keine Haare mehr am Körper, außer über den Augen und auf dem Kopf.«

»Können wir lasern«, sagte Dr. Stannis und notierte den Punkt auf der To-do-Liste in seinem PC.

Sie kam mit dem gefalteten Blatt aus der Praxis von Dr. Stannis, sah Dr. Jano im Flur sitzen und gab ihm ein Zeichen, dass er an der Reihe war.

Lea kam in den nächsten Tagen mehrmals unters Messer, bis ihr Körper einem Bündel aus Bandagen glich. Am vierten Tag war sie frei von Narkose- und Beruhigungsmitteln und gierte nach Schmerzmitteln. Als Lukes abendlicher Anruf kam, hielt sie ihr Smartphone an den bandagierten Kopf. An den letzten drei Abenden war Luke telefonisch von Betty ins Bett gebracht worden.

»Hey mein Großer«, begrüßte sie ihn mit nasalem Tonfall.

»Was für einen Unfall hast du gehabt? Betty wollte es mir nicht sagen«, fragte Luke und Lea rang mit sich. Sie wollte nicht lügen und ihn nicht mit der Wahrheit belasten.

»Wirst du wieder gesund?«, fragte Luke ungeduldig, ohne auf die Antwort seiner vorherigen Frage zu warten.

»Ich bin hier bei einem supertollen Doktor und der sagt, dass ich gesund werde und danach noch besser aussehe als vorher.«

Sie hörte die Erleichterung in Lukes Stimme, während sie mit ihm sprach. Betty war kein vollwertiger Ersatz für die abendlichen Telefonate vor dem Einschlafen, obwohl Luke von der Blondine begeistert war. Sie sah nicht nur super aus, sie war auch total lustig, vertraute Luke seiner Schwester an, und er wollte eine Frau wie Betty heiraten, wenn er groß war.

Beim täglichen Wechsel der Gesichtsbandagen war kein Spiegel im Raum. Dr. Stannis zeigte sich zufrieden mit dem Heilungsverlauf. Lea fühlte, dass in ihrem Gesicht mehr passiert war, als sie sich bei der Vertragsverhandlung vorstellen konnte.

Nach einigen Tagen bekam sie eine Maske aus weißem Silikon über das Gesicht geklebt, in der sich Löcher für Augen, Mund und Nase befanden. Die Maske sollte die Mikronarben glätten und sie verhinderte, dass Lea aus Versehen an einem Spiegel vorbeikam und die Überraschung kaputtmachte. Es gab unzählige Gelegenheiten für Lea, die Maske abzunehmen und das Geheimnis zu lüften. Sie widerstand der Neugier und brachte die Vertragstreue auf, die sie auch von Dr. Jano einforderte.

Lea verbrachte vielen Stunden in den unmöglichsten Posen auf einer Liege, während eine Dermatologin ihre Körperbehaarung mit einem Laser verdampfte. Auf der gleichen Liege behandelte eine permanent Make-up Expertin ihr Gesicht in stundenlanger Detailarbeit. Lea konnte nicht glauben, wie viel Zeit in ihr Gesicht investiert wurde.

Als die Narben verheilt und die Blutergüsse verblasst waren, betrachtete sich Lea, nackt, bis auf die Maske, im Spiegel und ergötzte sich an ihren Kurven. Sie besaß die Silhouette einer Sanduhr, mit einem prallen Arsch, großen Titten und einer Körpermitte, die ohne Korsage einer Wespentaille entsprach -- das war anatomisch nicht normal, das war ideal und übertraf Bettys Figur.

Nach den Wochen in geschlossenen Räumen wies ihr makelloser und dauerhaft enthaarter Körper eine vornehme Blässe auf. Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte und sah, dass sich die Finger ihrer Hände über dem Bauchnabel kreuzten. Langsam strich sie über ihren flachen Bauch, umfasste ihre prallen Titten und fühlte, dass ihre Nippel genauso sensibel waren, wie zuvor. Sie waren, aus Leas Perspektive, weiter vorne und zeigten geradeaus, ohne zu schielen.

Sie zog den schwarzen Stringtanga an, stieg in die hochhackigen Lederstiefel, die bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichten, und legte die schwarze Lederkorsage an, die extra für sie angefertigt worden war. Der metallverstärkte Lederpanzer folgte den Konturen ihres Körpers, nicht umgekehrt und umfasste ihre großen Brüste, bis knapp über ihre Brustwarzen. Sie präsentierte ein perfekt ausladendes Dekolleté, ohne zu viel zu zeigen.

Ihr schwarzes Haar war streng nach hinten frisiert und zu einem abstehenden Pferdeschwanz auf ihrem Hinterkopf gerafft. Sie ließ ihre Hände nacheinander in die oberarmlangen Lederhandschuhe gleiten und zog sie straff, bis ihre Fingerkuppen gegen das weiche Leder drückten. Als sie die breiten Armbänder, die mit Hunderten Swarovski-Steinen verziert waren, anlegte, fühlte sie sich wie eine Königin. Eine Königin hinter einer weißen Maske.

Sie trat hinter dem Raumteiler hervor. Dr. Jano und Dr. Stannis entglitten die Gesichtszüge zeitgleich. Lea stemmte eine Hand arrogant in die Hüfte und ließ ihren Anblick auf die Männer wirken. Es dauerte, die kurvigen Details dieses Körpers zu bewundern, und Lea freute sich, in nächster Zeit, auf ungestörte Momente vor dem Spiegel.

Durch die Maske vermisste Lea einen Großteil ihrer nonverbalen Kommunikationsfähigkeit, mit der sie ihre Erhabenheit gegenüber ihren Bewunderern ausspielen konnte.

»Was ist mit dem Ding vor meinem Gesicht?«, fragte Lea und nahm das faszinierte Gaffen der Männer, als Selbstverständlichkeit war. Ihre nackten Arschbacken durfte auf absehbare Zeit keiner mehr ungestraft sehen.

Dr. Stannis nahm ihr die Maske vorsichtig ab. Er eilte zwei Schritte von ihr weg, als Lea den Kopf zu dem Standspiegel drehte und erstarrte: Von ihrem ursprünglichen Gesicht war nichts mehr zu erkennen. Sie schaute in die Augen einer bösen Königin, die vergiftete Äpfel verschenkte und sah das zynische Lächeln einer dunklen Fee, die Neugeborene mit Flüchen belegte.

Ihre Augen waren dunkel umrandet, der kräftige, fast schwarze Lidschatten zog sich bis zu ihren Schläfen und hellte dort, über mehrere Graustufen auf. Die Ausläufe ihrer Augenbraue schwangen sich diabolisch nach oben. Dazu die vollen Lippen in tiefem Rot, mit dem ausgeprägten Amorbogen. Der restliche Teint war kühl gehalten. Durch die übernatürlich aufgepolsterten Wangenknochen wirkte ihr Gesicht auf eine animalische Art verführerisch.

Sie spielte mit der Mimik ihres neuen Gesichts. Ihr gelang es nicht, Wärme und Herzlichkeit zu vermitteln. Ihr breitestes Lachen wirkte zynisch. Abgesehen von ihrer neuen Physiognomie war das Make-up maßgeblich für die Wirkkraft ihres Angesichtes verantwortlich. Diese spezielle Tätowierung ließ sich nicht abwischen -- nie! Wie sollte sie das Luke erklären, fragte sie sich.

Lea erkannte, wie demoralisierend ihr, zum Verzweifeln schönes und böses Gesicht mit ihrem neuen Körper harmonierte. Eine Änderung ihrer Kinnhaltung entschied, ob ihre Untergebenen stehen oder knien durften. Lea ließ die Männer neben sich auf die Knie fallen, ohne sie weiter zu beachten.