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Doro 01: Die Verhaftung

Geschichte Info
Touristin begibt sich auf Abwege.
5.4k Wörter
24.4k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 9 teiligen Serie

Aktualisiert 06/14/2023
Erstellt 08/27/2022
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Doro ließ sich an das Ende der Besuchergruppe zurückfallen. Hier konnte sie zwar die Stimme des Touristenführers kaum mehr verstehen, der in gebrochenem aber einigermaßen verständlichem Englisch seine auswendig gelernten Sätze wiedergab. Sie nahm ohnehin an, dass sie selbst bereits mehr über das Gebäude und seine Geschichte wusste, als er je erzählen würde. Schließlich war es die Gelegenheit, diesen historischen Ort besuchen zu können, weshalb sie dem Drängen ihrer Freundinnen nachgegeben hatte, die letzten beiden Wochen der Semesterferien hier gemeinsam ihren Urlaub zu verbringen, obwohl dieses Land nicht ihr Traumziel war. Es wurde regiert von einem vermeintlichen Präsidenten, der regelmäßig mit 99,9 Prozent wiedergewählt wurde. Und die sozialen Konflikte wurden vor den Ausländern hinter den piekfein glänzenden Fassaden der Hotels und Strandressorts verborgen.

Doro war dies beileibe nicht gleichgültig. Doch was konnte sie als Einzelne schon dagegen ausrichten? Stattdessen konzentrierte sie sich auf diejenigen Aspekte der Reise, die ihren eigenen Interessen entsprachen. Sie wollte immer Kultur und Geschichte jedes Landes, das sie bereiste, kennenlernen und verstehen, während die anderen Mädchen fast ausschließlich an Sonne, Strand, alkoholischen Getränken und gelegentlichen Flirts interessiert schienen. Besonders die letzten beiden Aufzählungspunkte hatten bereits mehr als einmal zu peinlichen Situationen geführt, weil sie sich zusammen ein Appartement mit mehreren Schlafzimmern, die sie jeweils zu zweit belegten, genommen hatten. Nun, zumindest Doro empfand die Zustände als peinlich und hatte es sich mittlerweile zur Gewohnheit gemacht, mehrere Minuten vor der geschlossenen Tür des Zimmers, in dem eigentlich ihr Bett stand, zu lauschen, ehe sie diese öffnete und einen Blick hineinwarf. Zudem hing inzwischen immer eine Tasche mit ihrer frischen Wäsche und Toilettenartikeln an der Garderobe im Flur, so dass sie sich notfalls spontan einen anderen Schlafplatz suchen konnte.

Doro hatte sich nie etwas aus Jungs gemacht, zumindest bis jetzt nicht. Sicherlich würde auch sie irgendwann ihre biologische Uhr ticken hören, nahm sie an. Obwohl sie fast 20 war, hatte sie bislang aber keinen festen Freund gehabt und vermisste auch keine Beziehung, weder zum anderen, noch zum eigenen Geschlecht, wie sie immer ausdrücklich betonte, wenn das Geplauder unter den Freundinnen sich um Liebesleben und amouröse Abenteuer drehte, um ihre Offenheit und Vorurteilsfreiheit zu betonen. Bis es soweit wäre, standen für sie vorerst ein guter Abschluss, dann ein interessanter Job und berufliche Karriere im Vordergrund. Flüchtige Urlaubsbekanntschaften konnte sie mit ihren Plänen nicht in Übereinstimmung bringen, zumal sie nicht verhütete -- wozu auch? -- und eine ungewollte Schwangerschaft ihre Lebensplanung völlig auf den Kopf stellen würde.

Die anderen in ihrer Clique hatten offensichtlich keinerlei derartige Skrupel. Zumindest waren die Unterhaltungen unter den Mädels angefüllt mit prickelnden Episoden, die meisten frisch erlebt, teils aber auch schon Jahre zurückliegend und mit jeder neuen Erzählung noch ein wenig farbiger ausgeschmückt, so dass Doro mehr als berechtigte Zweifel an deren Wahrheitsgehalt hegte. Doch waren die Bandbreite und vor allem die pikanten Details derart vielfältig und plausibel, dass ein gewisses Maß an realer Erfahrung dahinterstecken musste. Niemand konnte so viel Fantasie haben. Doro konnte in diesen Gesprächen selbst fast nichts beitragen, hörte aber doch aufmerksam zu. Sie gestand sich ein, dass ihr eigenes Wissen über Sexualität quasi ausschließlich auf den Geschichten ihrer Freundinnen beruhte, sofern sie es sich nicht angelesen hatte.

Auch in diesem Urlaub tauchten jeden Tag neue männliche Besucher in der Ferienwohnung auf. Doro achtete nicht bewusst darauf, doch kam sie nicht umhin zu bemerken, dass sich die Beziehungen zwischen den Pärchen im Laufe der Abende recht dynamisch entwickelten, ehe sich Zweier-, Dreier- oder Mehrpersonen-Gruppen in einem der separaten Räume trafen. Sich selbst machte sie deshalb zum Prinzip, bevor die Situation im großen Gemeinschaftsraum sich zu weit entwickelte, alleine in einem Bett zu liegen, mit geräuschdämpfenden Ohrstöpseln und einer verschlossenen Tür zwischen sich und dem Rest der Wohnung.

Vor allem auf Letzteres achtete sie akribisch. Objektiv betrachtet sah sie nicht schlecht aus, manche würden sie sogar als attraktiv beschreiben. Ihr schulterlanges rotblondes Haar ging mit einem hellen Teint zusammen, der durch einen Anflug von Sommersprossen pointiert wurde. Sie achtete auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung, was ihr einen schlanken, einigermaßen sportlichen Körperbau verlieh. Allerdings ärgerte sie sich ein wenig, dass sie nur unterdurchschnittlich groß war und runde, weiche Gesichtszüge hatte, so dass sie insgesamt einen kindlichen Eindruck machte, vor allem im direkten Vergleich mit ihren Freundinnen. Sie konnte sich ausmalen, dass sie in das Beuteschema einiger der Männer passte, die in der Wohnung vorübergehend zu Gast waren. Mehr als einer starrte sie unverhohlen an und mit zunehmendem Alkoholpegel wurden die Blicke anzüglicher. Doro hatte nicht vor, irgendein Risiko einzugehen. Ehe aus Blicken irgendwelche Taten wurden, zog sie sich zurück. Trotzdem fuchste es sie, wie freizügig ihre Begleiterinnen mit den Typen umgingen. Irgendwie, irgendwann würde sie sich revanchieren. Ihr Tag würde kommen.

*

Heute früh hatte sie bekanntgegeben, dass sie diese Gedenkstätte besuchen wollte, und ohne große Hoffnung angeboten, jemanden mitzunehmen. Sie wurde in dieser Hinsicht nicht überrascht und stieg dann alleine in den klimatisierten Bus mit der zusammengewürfelten Gruppe an Ausländern, der sie zu der Sehenswürdigkeit auf dem Hügel über der Stadt brachte.

Die pompöse, historisierende Fassade und die moderne Monumentalarchitektur interessierten Doro nicht wirklich. Dagegen hatte sie aus einem alten Reiseführer, den sie zuhause in der Stadtbibliothek ausgegraben hatte, gelernt, dass das zeitgenössische Gebäude über einer der ältesten Kirchen des Landes errichtet worden war, deren Überreste zwar versteckt, aber erhalten geblieben waren. Zu ihrem großen Missfallen stellte sie aber schnell fest, dass die für sie interessanten Teile der Anlage nicht Teil der Tour sein würden. Stattdessen entpuppte sich die Veranstaltung als eine einzige Propagandaschau für den aktuellen Machthaber, zum Andenken dessen Vaters und Vorgängers die gewaltige Halle errichtet wurde, in die die Gruppe nach einem ermüdenden Vortrag über die jüngere, offenbar ausschließlich von Erfolgen und Triumpfen erfüllte Geschichte des Staates geführt wurde.

Eine überlebensgroße steinerne Statue des Präsidentenerzeugers, deren Haupt fast an das Hallendach stieß, überragte die Menschlein und sah mit väterlich strengem Blick auf sie herab, während sein titanenhafter Arm mit einer bestimmenden Geste in eine glorreiche Zukunft wies.

All das nahm Doro nur halbherzig wahr, seit sie aus dem Augenwinkel eine schmale Tür im Schatten unter dem Säulengang, der die große Halle umfing, erspäht hatte. Seither lauerte sie auf eine Gelegenheit, sich unbemerkt abzusetzen und die wirklich lohnenswerten Baudenkmäler auf eigene Faust zu finden. Wenn sie einem Museumswärter über den Weg lief, würde sie einfach sagen, dass sie versehentlich von der Besuchergruppe getrennt wurde und sich verlaufen hatte. Am Eingang hatten Warnschilder in mehreren Sprachen mit Geldbußen für unerlaubtes Betreten gedroht. Wenn sie diese würde zahlen müssen, wären die Kosten als alternatives Eintrittsgeld in Doros Augen angemessen und sie würde die Strafe begleichen.

Als der Reiseleiter sich umdrehte und die Gäste aufforderte, ihm zu folgen, huschte Doro hinter eine Säule und von dort durch den engen Türspalt. Mit klopfendem Herzen drückte sie sich gegen die Wand und lauschte den sich entfernenden Schritte der Touristen, bis endlich Stille herrschte. Offenbar hatte niemand bemerkt, dass sie sich abgesetzt hatte. Erst dann sah sie sich um. Eine Treppe nach unten am Ende eines kurzen Flurs erschien ihr sehr verheißungsvoll.

Bald bedauerte sie, den bebilderten Reiseführer aus der Bibliothek nicht eingesteckt zu haben. Sie fand Mauern, die ganz gewiss schon vor Jahrhunderten aufgerichtet worden waren und Fußböden, deren Steinplatten von unzähligen Füßen ausgetreten wurden. Nur aus ihrem angelesenen Wissen und ihrer Vorstellungskraft heraus konnte sie sich ausmalen, wozu die Bauwerke gedient hatten und wer hier einst gelebt hatte. Dennoch war sie glücklich und aufgeregt, diese Monumente gefunden und mit eigenen Augen gesehen zu haben. Das war ein Abenteuer ganz nach ihrem Geschmack.

Als sie sich auf den Rückweg machen wollte, erschrak sie. Welcher Weg hatte sie hierhergeführt? In ihrem entdeckerischen Eifer hatte sie nicht darauf geachtet. Sie zwang sich, ruhig zu atmen, und kämpfte die aufkeimende Panik nieder. Es war logisch, dass die antiken Mauern unter dem modernen Gebäudeteil lagen. Und sie war sicher, mehrere Treppen hinab gestiegen zu sein. Also musste sie jetzt nur wieder so weit nach oben gehen, bis sie eine bekannte Stelle wieder erkannte oder ein Hinweisschild zu einem Notausgang finden würde. Entschlossen wählte sie den nächstbesten Treppenaufgang und stieg die Stufen empor.

Nach mehreren Treppenabsätzen weckte ein offenes Portal, durch das Sonnenlicht schimmerte, ihre Hoffnung, dass sie einen Pfad ins Freie gefunden hatte. Sie trat hindurch und fand sich auf einem kleinen Balkon wieder, wo sie ein belustigtes Kichern unterdrücken musste. Der Vorsprung schwebte einige Meter über dem Fußboden der großen Halle und lag direkt hinter der gigantischen Statue, so dass Doro ihn von unten nicht hatte erkennen können. Amüsiert überlegte Doro, welchen Zweck der Architekt diesem Aussichtspunkt zugedacht hatte, denn man schaute von hier unweigerlich auf das steinerne Gesäß des Präsidenten, das -- sie suchte nach den richtigen Worten -- recht lebensecht gestaltet war.

Doro konnte nicht anders, als ihr Smartphone aus der Hosentasche zu angeln und ein paar Schnappschüsse des präsidialen Hintern zu machen, zunächst in Breitbild, dann als Selfie mit V-Zeichen und noch eins mit Duckface. Sie fühlte sich zunehmend albern und befreit, da die Spannung von ihr abgefallen war, weil sie von hier aus sicher den Ausgang finden würde.

Aus einer Laune heraus hob sie ihr Shirt an und knipste ein Brustbild vor dem ausladenden Hintergrund, um damit wenigstens einmal in der abendlichen Runde vor ihren Freundinnen auftrumpfen zu können. Als sie sich im Display der Handykamera sah, stellte sie aber fest, dass der einfache, mit Blümchen bedruckte Baumwoll-BH für diesen Zweck zu schlicht und mädchenhaft wirkte und ihr vermutlich mehr Spott als Bewunderung einbringen würde.

Nach einem sichernden Rundumblick, dass sich auch wirklich niemand in Sichtweite befand, löste sie die Häkchen des dünnen Kleidungsstücks, streifte es ab und steckte es in die Handtasche. Ihre B-Cup-Brüste waren straff und fest und brauchten im Grunde gar keinen Halt. Im Dekolleté machten sich winzige Sommersprossen breit. Da Doro nie oben ohne sonnte, war ihre Haut ansonsten makellos weiß und die rosaroten Brustwarzen hoben sich kontrastreich davon ab. So schoss sie das Bild, dass sie zur Königin des Abends machen würde. Sie grinste spitzbübisch, als sie sich die Überraschung der anderen Mädchen ausmalte, die ihr so viel Frechheit und Freizügigkeit nie zutrauen würden.

Die versteckte Linse der Überwachungskamera über dem Balkon entging ihr.

*

Wieder im Tageslicht entdeckte sie beruhigt, dass der Reisebus noch wartete. Der Fahrer und der Tourguide standen davor und diskutierten lautstark und gestikulierend mit zwei uniformierten Polizisten. Als Doro auftauchte, verstummten alle vier und starrten sie an, ehe das Palaver von Neuem begann. Offenbar war sie das Thema des Gesprächs, was sie aus den Blicken und Gesten der Männer schlussfolgerte. Rasch näherte sie sich den Vieren.

„Entschuldigen Sie, ich hatte mich verlaufen. Aber mir ist nichts passiert. Alles ist gut. Es tut mir leid, wenn ich Unannehmlichkeiten verursacht habe. Der Bus kann jetzt abfahren."

Die Redenden schauten sie empört an, als habe sie einen unverzeihlichen Affront begangen. Aber keiner ging auf ihre Erklärung ein, daher wiederholte sie die Entschuldigung auf Englisch. Der Reiseleiter wandte sich ihr zu, vermutlich verstand er als einziger, was sie gesagt hatte. Seine Worte kamen im Vergleich zu den auswendig gelernten Texten der vorangegangenen Führung stockend.

„Lady, the police say, they arrest you."

"No! I did nothing wrong. I simply got lost", protestierte Doro, "Please tell them!"

"I try. Policy say, you are terrorist."

Ihr wurde siedend heiß, als die Bedeutung der Worte in ihr Bewusstsein sickerte. In was war sie hier nur hineingeraten? Das war doch alles nur ein großes Missverständnis! Alles ließe sich aufklären, wenn sie sich nur verständlich machen könnte. Ohne ein Wort zu kapieren hörte sie dem Redeschwall zu, den die Männer fortlaufend austauschten. Sie hoffte inständig, dass ihr Fürsprecher erklären konnte, dass sie nichts Schlimmes beabsichtigt hatte.

Ihre Hoffnung zerplatzte, als einer der Uniformierten den Guide niederbrüllte und bedrohlich seinen Arm hob, als wolle er ihn schlagen. Der Zivilist wich zurück. Hastig stiegen er und der Busfahrer in das Fahrzeug. Durch die sich schließenden Türen rief er ihr zu:

„Sorry, Lady. I cannot help. They take you to prison."

Wie vom Donner gerührt stand Doro in der prallen Sonne und blickte dem sich langsam entfernenden Bus nach. Ihr Verstand weigerte sich zu begreifen, was gerade geschah.

Eine Hand fasste sie am Arm und reflexhaft riss sie sich los. Ihr Blick zuckte herum, einer der Polizisten wollte sie packen. Ohne nachzudenken versuchte sie, ihn von sich zu stoßen, was angesichts seiner überlegenen Größe und Stärke keinen sichtbaren Erfolg hatte. Wild fuchtelte sie mit den Armen herum, um zu verhindern, dass er sie festhalten konnte.

Klatsch! Eine ihrer Hände landete in seinem Gesicht.

„Das wollte ich nicht, tut mir leid!"

Seine Antwort kam prompt. Eine geballte Faust traf Doros Kinn. Die Welt ringsum wurde rot und drehte sich. Brutale Griffe brachten sie zu Boden, drehten sie auf den Bauch, bogen ihre Arme zurück und ließen Handschellen zu klicken. Es war nicht nur die Kälte des Stahls, der ihr einen Eisesschauer über den Rücken jagte.

Unsanft wurde sie wieder auf die Beine gestellt. Ihre Knie wollten nachgeben, doch kräftige Hände hielten sie aufrecht. Noch immer benommen, ließ es Doro zu, dass einer der Männer sie überall antatschte, vermeintlich um sie nach Waffen abzusuchen. Als er intensiv in ihrem Schritt herumgrapschte, kam sie zu sich. Sie schrie ihn an und trat ihn, so gut dies mit auf den Rücken gefesselten Händen ging.

Überrascht von ihrer Gegenwehr taumelte der Angreifer einen Schritt zurück, dann fasste er sich und nahm sie umso erbarmungsloser in den Schwitzkasten. Doro wand sich, konnte die stahlharte Umklammerung aber nicht lösen. Der andere Polizist nahm sich nun extra viel Zeit, seine Hände von oben bis unten über die Wehrlose schweifen zu lassen. Besonders schien es ihm ihr rundes Hinterteil angetan zu haben, das er ausgiebig abtastete und kräftig knetete. Ihre schwachen Versuche, sich ihm zu entziehen, blieben fruchtlos, reizten ihn aber zum Lachen und dazu, noch derber zuzupacken.

Als er genug von ihr gefühlt hatte, wechselten die beiden wieder die Rollen. Ein Arm des einen Kerls legte sich um ihren Hals und schnürte ihr beinahe die Luft ab, sein zweiter Arm drückte gegen ihren Rücken und zwang sie unweigerlich ins Hohlkreuz. Unfreiwillig streckte sie dem vor ihr stehenden Typen ihre nur durch das dünne Shirt bedeckten Brüste entgegen, denen er sich gründlich widmete. Doro wünschte sich, sie hätte nicht vergessen, ihren Büstenhalter wieder anzulegen. Der Lustmolch massierte und drückte ihren Busen. Sein verzerrtes, gerötetes Gesicht zeigte unverhohlen, wie sehr es ihn erregte, dass sie die Behandlung hilflos hinnehmen musste.

Überdeutlich zeichneten sich ihre Nippel unter dem enganliegenden Stoff ab und er grub seine scharfen Fingernägel in die empfindlichen Stellen. Doro keuchte vor Schmerz und Überraschung unter dem beklemmenden Würgegriff und seine Augen blitzten befriedigt über ihre Reaktion auf. Als sie glaubte, dass es nicht schlimmer kommen könnte, drückte er gewaltsam mit seinen Knien ihre Beine auseinander und presste seine Leiste hart gegen ihre, so dass sie seine Erektion direkt auf ihrem Venushügel spüren musste, und rieb sich an ihr. Durch den Sauerstoffmangel begannen ihre Sinne zu schwinden.

Womöglich bewahrte nur die Tatsache, dass ein neuer Touristenbus ankam, sie davor, hier und auf der Stelle von ihm vergewaltigt zu werden.

*

Auf dem Stuhl in der Polizeiwache fing ihr Gehirn wieder an, einigermaßen normal zu arbeiten. An die Fahrt auf dem vergitterten Rücksitz des Streifenwagens erinnerte sie sich kaum.

Hinter dem breiten Schreibtisch saß ein dicker Polizist mit vielen Streifen auf seinem Ärmel, was ihn vermutlich zu einem wichtigen Mann machte. Sein schütteres, aschfarbenes Haar war mit Pomade nach hinten gebürstet, sein gerötetes Gesicht wirkte aufgedunsen, sein feister Hals mit Bartstoppeln gespickt. Er hatte einige Fragen in einer für Doro unverständlichen Sprache gestellt, die sie nur mit Schulterzucken beantwortete. Offenbar sprach er kein Deutsch oder Englisch. Oder er machte sich nicht die Mühe.

Mit sichtlichem Vergnügen hatten mehrere Beamte sie zuvor erneut durchsucht, in ihren Hosentaschen herumgegrabscht und sie am ganzen Leib abgetastet, obwohl sie ganz sicher wussten, dass sie nichts versteckt haben konnte. Zuletzt löste man die Handschellen hinter ihrem Rücken und befestigte damit Doros linkes Handgelenk an der Lehne des Stuhls, auf den man sie setzte.

Auf der zerkratzten Tischplatte war nun alles ausgebreitet, was Doro bei sich gehabt hatte. Besonderes Interesse zeigte der dicke Polizeichef für den Büstenhalter, der vor ihm lag. Doro merkte, dass sie rot anlief, und ärgerte sich erneut, das Teil nach dem Foto nicht sofort wieder angezogen zu haben. Mit zwei Fingern hielt er das Wäschestück hoch und ließ es hin und her schwingen. Dabei sah er die Delinquentin mit fragend hochgezogenen Augenbrauen an. Doro wusste nur zu genau, auf welche zwei Stellen er stierte. Sie fühlte sich, als würde er sie mit den Augen ausziehen.

Zu ihrem massiven Missvergnügen reagierte ihr Körper unerwartet direkt auf die heikle Situation. Sie konnte spüren, wie sich ihre Brustwarzen aufrichteten und hart gegen den dünnen Stoff drückten. Je mehr sie dagegen ankämpfte, desto stärker wurde die ungewollte Reaktion. Ohne hinzusehen wusste sie, dass sich zwei rundliche Spitzen deutlich auf ihrem Shirt abzeichneten. Das breiter werdende Grinsen des Dicken bestätigte ihre Vermutung zweifelsfrei.

Als er sich daran sattgesehen hatte, nahm er ihren Ausweis zur Hand und fing an, ihren Namen mit einem Kugelschreiber auf ein Papierformular zu übertragen, wobei er die Silben laut vor sich aufsagte.

„Do-ro-the-a Ho-ker. "

„Höker", korrigierte sie automatisch.

Er schoss ihr einen gereizten Blick zu. Vermutlich erwartete er, dass sie schwieg, wenn sie nicht angesprochen wurde. Doro erschrak, nahm aber all ihren Mut zusammen. Ihr war klar, dass sie sich selbst aus dieser Patsche befreien musste, in die sie sich gebracht hatte. Auf die Ö-Pünktchen in ihrem Familiennamen könnte sie verzichten. Aber sie hatte unveräußerliche Rechte und diese würde sie einfordern.

„Wie Sie sehen, bin ich deutsche Staatsbürgerin. Ich verlange einen Übersetzer und dass Sie, falls Sie das noch nicht getan haben, umgehend die deutsche Botschaft informieren."

Statt einer Antwort erntete sie eine Tirade fremdländischer Worte.

„Ich verstehe Sie nicht. Ich möchte sofort mit einem Angestellten der deutschen Botschaft sprechen!"

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