Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Duschkonzert

Geschichte Info
Mara und Tom kommen sich unter der Dusche näher.
5k Wörter
4.67
24.7k
19
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Ausnahmsweise ein Wort vorab: Die folgende Geschichte hatte ich unter einem anderen Account vor einigen Jahren schon einmal veröffentlicht. Diesen Account und alle Stories hatte ich später gelöscht, da mir die meisten Geschichten inzwischen offen gestanden peinlich waren. Seit einiger Zeit schreibe ich wieder und beim Wiederlesen der alten Sachen, gefiel mir diese Geschichte als einzige wieder gut. Ich habe sie nur leicht überarbeitet.

------------------------------------------------

Die Party am ersten Abend hatte es in sich gehabt. Trotzdem wachte ich schon gegen halb sieben Uhr auf und entschied, aufzustehen, zu duschen und mit einem Buch im Aufenthaltsraum das Frühstück zu erwarten.

Ich packte nicht nur das Handtuch und das Duschbad, sondern gleich auch meine Kleidung ein. So konnte ich mich im Duschraum umziehen, ohne die Jungs aufzuwecken.

Vorsichtig schlich ich aus dem Zimmer und hatte es nicht weit. Ein Duschraum lag unserem Zimmer genau gegenüber. Er enthielt zwei Waschbecken und zwei Duschkabinen. Die übliche Jugendherbergsausstattung.

Meine Klamotten legte ich auf die Fensterbank. Wenn ich sie mit in die Kabine nahm, würden sie nass werden und so früh musste ich eigentlich nicht damit rechnen, dass jemand anderes wach sein würde. Ich konnte mich also gleich vor der Kabine im Trockenen anziehen.

Ich warf einen kurzen Blick aus dem Fenster. Draußen leuchtete der Schnee, der auf den Dächern und Bäumen lag, im Licht der Außenbeleuchtung, die die alte Burg in ein gelbes Dämmerlicht tauchte. Man sah die Schneeböen in den Lichtkegeln wirbeln. Ich ließ das Fenster zu.

Ich wählte die rechte Kabine, zog Shorts und T-Shirt aus und stellte mich unter die Brause. Sie gab ordentlich viel Wasser und hatte Druck. Nicht wie sonst oft in Herbergen.

Dann, kaum hatte ich mich unter das heiße Wasser gestellt und angehoben, mit halber Stimme den Brahms anzusingen, den wir am Abend vorher geprobt hatten, hörte ich, wie sich die Tür des Duschraums öffnete und jemand eintrat.

Wer ist denn noch so früh?

„Morgen!", rief eine Stimme.

Mara.

„Selber Morgen!", rief ich zurück.

„Tom?"

„Ja. Du bist früh wach."

„Immer", sagte sie. „Ich versuche immer als erste in die Dusche zu kommen, bevor jemand das ganze warme Wasser wegduscht."

„Tja, verloren."

„Werde ich halt morgen früher aufstehen müssen...", entgegnete sie lachend und ich hörte, wie sie die Kabine neben mir betrat, und bald darauf das Rauschen des Wassers.

Mara.

Mara gehörte ebenso lange zum Chor wie ich. Zwei Jahre etwa? Wir waren etwa gleichzeitig kurz vor dem gleichen Jahreskonzert eingetreten. Obwohl wir uns vorher nicht kannten, führte das zunächst dazu, dass wir von den anderen als zusammengehörig gesehen wurden. Und so hingen wir im Ergebnis anfangs tatsächlich häufiger miteinander herum.

Mara war süß, etwas boshaft, ziemlich intelligent, witzig und einfach unglaublich heiß. Ich hatte von Anfang an einen leichten Crush auf sie. Tatsächlich nur leicht, denn vor zwei Jahren steckte ich noch in einer Beziehung, deren Ende mich dann eher unvorbereitet traf. Aber der Gedanke an Mara hatte mich auf alle Fälle mehr beschäftigt, als das in einer gesunden Beziehung normal gewesen wäre.

Wir verstanden uns gut, aber weiter geschah nichts. Mit der Zeit fanden wir andere, engere Freunde im Chor und hingen, ohne dass das irgendwie bewusst geschah oder dass wir es gleich bemerkten, immer seltener aufeinander. Im Grunde registrierte ich es erst so richtig nach der Trennung von Kirsten.

Und seither tauchte Mara wieder häufiger in meinen Träumen auf.

Das alles muss man wissen, oder vielleicht auch nicht..., um zu verstehen, wie mich der Gedanke, dass Mara gerade keinen Meter von mir entfernt nackt unter der Dusche stand, vollkommen aus der Bahn warf. Ich konnte nicht anders, als daran zu denken, wie das Wasser, wie der Schaum der Seife über ihre weiße Haut, ihren schlanken Körper lief. Wie ihre schmalen Hände über ihren Bauch, über ihre Brüste strichen.

„Noch müde?", rief sie.

„Was?"

„Du bist so still", erklärte sie.

„Ja", gab ich einfallslos zurück. „War noch spät gestern."

Der Chor war gestern am späten Nachmittag in der Jugendherberge eingetroffen und wir hatten tatsächlich noch bis spät am Abend geprobt. Einmal im Jahr, kurz vorm Jahreskonzert, unternahmen wir diese Fahrten, die aus zwei Gründen durchaus anstrengend werden konnten. Zum einen wurde tatsächlich hart gearbeitet. Zum anderen wurde danach hart gefeiert.

„Kannst du laut sagen", gab Mara zurück.

Ich war inzwischen eigentlich fertig. Das Shampoo war aus den Haaren gespült und ich hätte das Wasser abdrehen können. Die Vorstellung von Mara auf der anderen Seite der Wand hielt mich aber unter der Dusche fest.

„Hey, der Brahms ist genial, oder?", rief Mara von der anderen Seite herüber.

„Ja", gab ich zurück und das war nicht einmal gelogen, „aber beim hohen f muss ich passen..."

„Ist auch eher eine Eunuchenlage, oder?", erwiderte Mara und ich hörte ihr Grinsen in der Stimme. „Liegt dir nicht?"

„Nicht wirklich."

„Hätte ich auch nicht gedacht."

Was?

„Über was du dir so Gedanken machst", gab ich lahm zurück.

„Du machst dir keine Vorstellung."

Was geschieht hier gerade?

Ich wusste nicht weiter. Nachdem ich so lange nach einer schlagfertigen Antwort gesucht hatte, dass auch die beste Antwort nicht mehr schlagfertig gewesen wäre, drehte ich das Wasser ab und begann, mich abzutrocknen.

„Fertig?", kam es von nebenan.

„Ja."

„Ich auch", sagte Mara und gleich darauf stoppte das Rauschen des Wassers.

Ich war unschlüssig. Ich war beinahe trocken, doch meine Klamotten lagen draußen auf dem Fenstersims. Aber ich konnte mich ja nicht draußen anziehen, wenn Mara jeden Moment aus der Kabine kommen würde.

„Ist das kalt!", rief Mara neben mir. Unwillkürlich stellt sich bei mir das Bild von Gänsehaut in ihrem Nacken und von hart aufgerichteten Brustwarzen ein. Bilder liefen vor meinem inneren Auge ab, Momentaufnahmen. Ihr Bauch, auf dem noch ein paar Tropfen Wasser saßen. Die Innenseite ihrer Oberschenkel, während sie sie mit ihrem Handtuch trockenrieb. Ihr langer Hals.

„So, fertig", hörte ich und dann das Öffnen der Kabinentür. „Bis später."

„Ja, bis gleich", rief ich zurück und schlang das Handtuch um die Hüften.

Als ich hörte, wie die Tür des Duschraums sich geöffnet und wieder geschlossen hatte, trat ich selbst aus der Kabine und ging hinüber zum Fenster, um mich anzuziehen. Gerade als ich das Handtuch auf den Boden fallen gelassen hatte, stand Mara wieder in der offenen Tür, verlor kurz die Kontrolle über ihre Blickrichtung und hielt sich dann wie eine Figur in einem Film eine Hand über den Mund.

„Ups, Sorry!", rief sie. Doch sie blieb, in ein dunkelblaues Handtuch gewickelt, in der Tür stehen und musterte weiter meine ihr zugewandte Rückseite.

Ich hob blitzschnell das Handtuch auf und schlang es um die Hüfte.

„Shampoo vergessen", sagte Mara mit entschuldigendem Blick, huschte an mir vorüber in ihre Duschkabine und kam, die Shampoo-Flasche wie einen Beweis vor sich haltend, wieder hervor. In der Tür drehte sie sich um, wiederholte leise „sorry" und schloss die Tür hinter sich.

Ich blieb einen Moment wie in Schockstarre stehen, doch gerade als ich das Handtuch wieder abnehmen wollte, öffnete sich Tür erneut und Mara streckte ihren Kopf herein.

„Dachte, ich hätte auch die Seife vergessen. Fehlalarm. Dummerchen, ich", sagte sie und während ihr Kopf schon wieder aus der Türöffnung verschwand, setzte sie nochmals hinzu: „Sorryyy!"

Diesmal wartete ich ab und tatsächlich öffnete sich Sekunden später die Tür ein weiteres Mal.

„Hau ab!", rief ich, griff nach meinem T-Shirt und warf es in ihre Richtung. Ich verfehlte um mindestens einen Meter. Stattdessen verrutschte mein Handtuch erneut und ich konnte es nur mit Mühe am rechten Ort halten.

„Ok, bin sofort weg", sagte sie, blickte an mir herab und zurück in mein Gesicht und grinste zufrieden. „Keine Sorge, ich sage niemandem was! Nicht das kleinste, knackige bisschen."

Die Tür schloss sich erneut und wieder wartete ich. Doch diesmal kam Mara nicht zurück und nur wenig später hörte ich weiter unten im Flur eine Tür ins Schloss fallen.

***

Wie üblich füllte sich der Frühstücksraum nur langsam. Und je später die Gäste, desto fertiger sahen sie aus. Wir waren einfach nicht mehr so jung wie im Studium.

Mara war gemeinsam mit den Mädels aus ihrem Zimmer dazugekommen, als ich schon an meinem dritten Kaffee saß. Ich konnte mich nicht beherrschen und blickte immer wieder in ihre Richtung -- ihre Gruppe saß am Nebentisch --, doch sie schien mich vollkommen zu ignorieren. Ich rief mir ihr Bild ins Gedächtnis, wie sie nur mit einem Handtuch um den Körper in der Türe der Dusche gestanden hatte.

Vielleicht war Mara keine vollkommene Schönheit. Irgendwie konnte ich sogar verstehen, dass sie einigen der Jungs nicht im Mindesten aufgefallen war. Vielleicht war ihr Gesicht etwas zu normal, vielleicht die Stirn etwas zu hoch und die Nase etwas zu groß. Aber sie hatte das vollendetste Lachen und eine Art sich zu bewegen, die jedem zeigte, dass sie sich in ihrem Körper absolut zu Hause fühlte.

„Du starrst", sagte Christoph, indem er sich mit einem vollbepackten Teller neben mich setzte.

Er hatte Recht. Fast war ich über seine Stimme erschrocken, so sehr war ich in Gedanken.

„Sorry", murmelte ich.

Christoph sah mich an und machte sein unverwechselbar spöttisch-irritiertes Gesicht. „Jeder Mann hat ein Grundrecht zu starren! Lass dir von niemandem einreden, dass es nicht so wäre."

„Warum ermahnst du mich dann?", fragte ich.

„Nur ein Feststellung, keine Ermahnung", entgegnete er.

„Gut, warum musst du das dann feststellen?", beharrte ich.

„Ich bin ein Beobachter. Mir entgeht nichts. Muss ich einen Grund haben, das Offensichtliche festzustellen?"

„Du bist ein Schwachkopf", stellte ich im Aufstehen klar.

Ich ging hinüber zum Buffet und löffelte mir Cornflakes und ein paar Haselnüsse in eine Schüssel. Dann sah ich mich nach der Milch um. Warum gibt es immer Cornflakes aber nie Milch dazu?

„Brötchen?", fragte neben mir Nele und hielt mir zwei ins Gesicht.

„Nee, Milch", erwiderte ich. „Hast du welche gesehen?"

„Die sind gut", sagte sie und wedelte mit den Brötchen vor meiner Nase herum.

Irritiert zeigte ich ihr meine Schale mit trockenen Cornflakes. Warum wollte sie mir diese dämlichen Brötchen andrehen?

„Wirklich gut", sagte sie unbeeindruckt und plötzlich hielt sie beide Brötchen aneinander und setzte hinzu, „wirklich ... knackig!"

In diesem Augenblick brach Maras Tisch in prustendes Lachen aus. Mara hob entschuldigend beide Arme und zuckte dann mit den Schultern: „Sorry!"

Einen Moment suchte ich erneut nach etwas, das ich hätte werfen können, doch dann entschied ich mich anders. Ich verbeugte mich langsam und majestätisch in Richtung des Tisches und warf Mara eine Kusshand zu.

Ich löffelte mir einen Schlag Erdbeer-Joghurt in meine Cornflakes und setzte mich zurück zu Christopher.

„Keine Fragen", sagte ich nur.

„Hey, kein Ding. Echte Kerle schweigen", erwiderte der ernst und blickte aufmerksam in meine Cornflakes. „Gute Idee das mit den Haselnüssen. -- Knackig."

Begleitet von einem erneuten Heiterkeitsausbruch vom Nebentisch, klatschte ich Christoph mit der flachen Hand über den Hinterkopf.

„Au!", rief der. „Hilfe! Gewalt!"

Ich rechnete ein bisschen damit, dass mich das Ganze über den Tag verfolgen sollte, aber nachdem um zehn die erste Probenrunde begonnen hatte, wurde die Stimmung ernster. Wieder konnte ich während der gesamten Probe kaum meinen Blick von Mara wenden. Wie sie da stand, den ganzen Körper gespannt, den Kopf etwas emporgereckt, sodass ihr Hals noch verführerischer leuchtete als sonst. Wie sie sich immer wieder die dünnen, blonden Strähnen aus der Stirn strich.

Der Probentag war hart und lang. Als wir gegen zehn Uhr gemeinsam im Keller der Herberge an einer aus Backstein gemauerten Theke standen, hatte es zuerst den Anschein, als würde heute nicht mehr viel passieren. Alle waren erschöpft.

Doch schließlich kaperte Christoph die Stereoanlage und beschallte den Keller mit den Schätzen seiner Partyplaylist. Wenn das geschah, hatte es regelmäßig genau zwei Konsequenzen: Die Hälfte der Leute verließ den Raum, die andere tanzte innerhalb kürzester Zeit. Ersteres nahm Christoph nie wahr, das andere war sein ganzer Stolz.

Ich blieb. Vor allem, weil auch Mara keine Anstalten machte zu gehen.

Auf der improvisierten Tanzfläche suchte ich ihre Nähe, doch ich musste mich nicht einmal lange bemühen, denn gleich als sie mich wahrnahm, warf sie einen Arm um meinen Hals, drückte mich kurz an sich und wir begannen zu tanzen.

„Sorry nochmal für heute Morgen", sagte sie.

„Macht nichts", gab ich zurück, „das Thema war ja bald durch."

„Enttäuscht?"

„Nicht wirklich", entschied ich und fragte mich zugleich, ob das stimmte.

Wir tanzten eine Weile und stellten uns schließlich gemeinsam mit zwei Gin Tonic an den Rand, wo wir den anderen beim Tanzen zusahen. Bald waren wir ins Gespräch vertieft. Angefangen von der Musik arbeiteten wir uns über alte Geschichten vor bis zu unseren Erfahrungen bei der Jobsuche und schließlich sogar zu meiner Trennung von Kirsten vor einem halben Jahr. Es war ein bisschen wie früher und ich fragte mich, ob Mara das ebenfalls so sah.

„Ich muss jetzt ins Bett", sagte sie schließlich und stellte ihr Glas auf dem Tresen ab. Im Weggehen drehte sie sich plötzlich noch einmal um, legte ihre Hand an meinen Arm, drückte mir einen Kuss auf die Wange und lächelte mir kurz zu. In diesem Lächeln lag etwas von wehmütiger Erinnerung und in diesem Moment dachte ich, dass Mara sich ebenfalls an früher erinnert hatte.

Nachdem sie gegangen war, hielt auch ich nicht mehr lange durch. Allerhöchstens zehn Minuten später besorgte ich mir von Christoph unseren Zimmerschlüssel und ging nach oben. Irgendwie kam ich auf den Gedanken, mir die Zähne im Duschraum zu putzen, obwohl jedes Zimmer über ein kleines Waschbecken verfügte. Ich hoffte natürlich Mara noch einmal zu sehen, doch sie blieb auf ihrem Zimmer.

***

Am nächsten Morgen wachte ich noch früher auf als üblich. Von draußen prasselte der Schnee an das Fenster über meinem Bett und in der Luft lag der stickige Geruch von sechs Männern, von denen einige am vergangenen Abend zu sehr über den Durst getrunken hatten. Aus mehreren Kojen kam ein deutliches Schnarchen.

Ich legte mich auf den Rücken und starrte an die Decke. Es war zu früh, um aufzustehen. Oder besser, es war zu früh, als dass ich Mara wieder in der Dusche hätte antreffen können.

Aber was versprach ich mir eigentlich davon? Dann duschte sie eben in der Kabine neben mir. So war das. Und?

Aber sofort musste ich mir erneut ihren Körper unter dem heißen Strahl der Dusche vorstellen. Diese unvorstellbar weiße Haut. Die blauen Adern an ihren Schläfen. Ihre Hände, die die Seife über ihre Beine, ihren Bauch, ihre Brüste, ihren Hals verteilten. Ihre geschlossenen Augen. Leicht geöffnete Lippen.

Sofort richtete sich mein Schwanz in den Shorts auf.

All das würde sich aber ewig nur in meiner Fantasie abspielen. Ich konnte genauso gut aufstehen und zum Lesen noch etwas in den Aufenthaltsraum gehen. Was bildete ich mir überhaupt ein? Dass sie nur darauf wartete, dass ich auf dem Gang erschien? Träum weiter. Oder besser: Komm aus den Federn.

Ich blieb liegen.

Vielleicht war ich sogar wieder leicht eingenickt, doch auf einmal hörte ich das Öffnen einer Tür auf dem Gang. Ich war hellwach. Jemand lief den Flur hinauf, blieb auf der Höhe unseres Zimmers stehen und öffnete dann die Tür der Dusche gegenüber.

Ohne irgendwie bewusst eine Entscheidung getroffen zu haben stand ich im nächsten Moment mit einem Handtuch in der Hand und der Kulturtasche in der anderen mitten im Zimmer.

Ich mache mich so lächerlich.

Doch egal, ich öffnete die Tür, überquerte den Gang und betrat die Dusche. Die linke Duschkabine war geschlossen, die rechte stand offen. Jemand testete bereits die Temperatur des Wassers. In kurzen Stößen prasselte das Wasser auf den Fliesenboden. Jetzt verebbte das Prasseln plötzlich.

„Tom?"

Sie war es. Mara.

Ich jubelte innerlich. Aber was für ein perverser Typ war ich eigentlich?

„Mara", rief ich mit so viel Überraschung in der Stimme, wie ich konnte, „du bist früh dran."

„Weißt du doch", rief sie zurück und das Wasser lief wieder. „Ich muss die erste sein. Gestern war es knapp."

„Wenn wir so weiter machen, brauchen wir gar nicht erst ins Bett zu gehen", erwiderte ich, indem ich die freie Duschkabine betrat und mein Handtuch an den Haken hängte.

„Du hast Recht. Wir müssen uns dringend absprechen", lachte sie.

„Machen wir", sagte ich und drehte das Wasser auf. Ich ließ mir das heiße Wasser über den Kopf rinnen und versuchte zu ignorieren, dass mein Schwanz sich weiter und weiter erhob. Ich konnte jetzt nicht einen Meter von Mara entfernt damit beginnen, es mir selbst zu besorgen. So verdorben war ich also doch nicht.

„Tom?", hörte ich Mara durch das Rauschen. „Hast du warmes Wasser?"

„Ja", gab ich zurück. „Wieso? Du nicht?"

„Es wird nicht heiß. Ach, Mist."

„Also bei mir ist es heiß."

Nebenan wurde es ruhig. Die kurzen Wasserstöße hörten auf und ich hörte, wie Mara ihre Sachen nahm. Tatsächlich war ich enttäuscht. Jetzt würde sie in ihrem Zimmer verschwinden und ich wäre derjenige, der ihr das heiße Wasser weggeduscht hatte.

„Ich mach schnell, warte kurz", rief ich.

„Nein, lass dir nur Zeit. Ich stelle mir so lange vor, wie du deinen knackigen Hintern einseifst."

Ernsthaft?

„Kein Problem", sagte ich und suchte für mein Gefühl etwas zu lange nach einem spontanen, lässigen Konter. „Tut mir jetzt leid, dass es hier keine transparenten Türen gibt."

„Das kann ich mir vorstellen", entgegnete Mara umstandslos.

Das war danebengegangen.

„Hey, so war das nicht gemeint", sagte ich fast kleinlaut.

„Weiß ich", sagte Mara und lachte. „Lass mich dich doch ein bisschen quälen."

Du machst dir keine Vorstellung.

„Gequält und benutzt", sagte ich in die Pause hinein, doch diesmal kam keine Antwort. Ich griff mir das Duschbad. „Bin jetzt gleich soweit."

Wieder eine Pause, doch plötzlich sah ich Maras Füße unter der Kabinentür auftauchen. Sie blieb dort einen Moment, zögerte, vielleicht wartete sie auf etwas. Dann sagte sie:

„Tom, ein ganz unvernünftiger Vorschlag: Du könntest mich stattdessen auch endlich reinlassen."

Noch immer hielt ich die Flasche mit dem Duschbad in der Hand. Unschlüssig sah ich an mir herab. Mein Schwanz war steinhart und das Pochen des Blutes strahlte angenehm in meine ganze Beckengegend aus.

Ich stellte die Flasche auf den Fliesenboden und trat aus der Duschwanne. Instinktiv griff ich nach dem Handtuch, doch was sollte ich eigentlich damit?

„Tom?"

Ohne weiter zu überlegen drehte ich, das Handtuch neben mir in meiner Hand, das Schloss. Sofort schob sich Mara, ohne die Tür ganz zu öffnen, in die Kabine, drehte sich dabei, drückte die Tür wieder zu und verschloss sie sorgfältig. Dann drehte sie sich um und lehnte sich in die Ecke von Tür und Seitenwand. Ihr weißes Handtuch war über den Brüsten zusammengebunden, ihr glattes blondes Haar fiel auf der rechten Seite weich darüber.

Ihr Blick wanderte an mir herab, verharrte kurz auf meinem aufgerichteten Glied und schnellte dann schnell nach oben. Sie sah mir in die Augen und ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen.

„Wir müssen jetzt sehr unvernünftig sein", sagte sie mit einer leicht rauen Stimme. Auch sie war nervös.

„Lass uns unvernünftig sein", stimmte ich zu. Ich löste mit einer Handbewegung das Handtuch von Maras Körper. Es glitt an ihr hinab, ohne dass sie etwas dagegen unternahm. Sie blickte nur an sich hinab und dann wieder zu mir. Eine Weile blieb sie bewegungslos an die Türe gelehnt stehen und ließ mich den Anblick ihres sagenhaften Körpers genießen. Ihre Hüften waren schmal und ihr Bauch flach. Ihr Becken, das sie mir geradezu entgegenstreckte, so tief hatte sie sich in die Ecke gelehnt, war im Verhältnis dazu breit und ihre Oberschenkel berührten sich nicht vollständig. Ihre Brüste waren klein, ihre Brustwarzen rosig und weich. Ihre linke Hand strich gedankenverloren über die kurzen blonden Haarstoppeln ihres Schamdreiecks.

12