Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Ein ungeplantes Wochenende

Geschichte Info
Das Wochenende bietet mehr als erwartet.
6.1k Wörter
4.68
19.9k
6
Geschichte hat keine Tags
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Der Morgen

Hannes war genervt. Wie jeden Morgen dieser Woche war er noch etwas verschlafen in den kleinen Frühstücksraum gekommen um in Ruhe seinen Kaffee zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Doch heute war alles anders. Es war Samstag und auf einmal war der kleine Raum vollgestopft mit anderen Hotelgästen. Dementsprechend hoch war der Lautstärkepegel und die Hektik im Raum. Keine Spur der Ruhe der vergangenen Woche als er und sein Kollege fast für sich allein waren. Er ergatterte den letzten freien Tisch und versuchte seine Umgebung auszublenden. Was ihm aber eher schlecht gelang. Das Klappern der Teller und die Gespräche an den anderen Tischen dröhnte überlaut in seinen Ohren. Auf seinen Kaffee starrend rekapitulierte Hannes die vergangene Woche.

Die ersten Tage war alles glatt gelaufen, fast schon zu glatt. Zusammen mit seinem Kollegen Gregor sollte er bei einem hier ansässigen Kunden die große Fünfjahreswartung durchführen. Sie hatten fast alles geschafft und machten bereits Pläne für das Wochenende. Hannes wollte zum Derby ins Stadion und Gregor freute sich auf den Geburtstag seines Sohnes. Doch es kam anders. Am Freitagmorgen ging schief, was schiefgehen konnte. Einer der Hauptantriebe lief heiß und die Steuerungselektronik brannte durch. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als einen Ersatzmotor zu bestellen und auf die Lieferung am Montag zu warten. Zwar konnte Hannes bei seinem Chef aushandeln, dass nur ein Kollege übers Wochenende bleiben musste. Die Arbeit war am Montag gut alleine zu bewältigen. Die Heimfahrt hatte er dann Gregor überlassen, der ja zu seinem kleinen Sohn wollte. "Familie geht vor." Damit hatte er es lapidar abgetan und war hier geblieben.

Jetzt im hektischen Getümmel des Frühstücksraumes bereute er fast seine Entscheidung. Zumal er keine Idee hatte, was er hier das ganze Wochenende machen sollte. Vermutlich würde er sich irgendeine Sportbar suchen, um sich zumindest das Derby anzuschauen. Obwohl, so richtig Lust hatte er dazu auch nicht. Es blieb ihm also nur, weiter missmutig in seinen Kaffee zu starren und zu versuchen den Trubel um ihn herum zu ignorieren.

"Nanu Herr Schreiber, sie sind noch hier?" wurde er auf einmal angesprochen. "Wollten sie nicht schon längst zu Hause sein?" Hannes hob den Kopf, vor ihm stand Frau Ziegler, Rezeptionistin und Bedienung in Personalunion, und lächelte ihn an. Normalerweise wirkte Frau Zieglers Lächeln ansteckend, nur heute wollte das nicht funktionieren. Er versuchte es trotzdem. Wie erwartet gelang das eher schlecht. "Ja leider. Ich muss bis Montag auf ein Ersatzteil warten und sitze deshalb hier fest." klagte er ihr sein Leid. "Na da haben sie ja Zeit die Stadt zu erkunden." versuchte Frau Ziegler ihn immer noch lächelnd aufzumuntern. "Die Stadt anschauen? Hier gibt´s doch nix interessantes zu sehen." Hannes Laune wurde nicht besser. "Ach was, so einiges haben wir hier schon zu bieten. Und wenn Sie wollen, könnte ich Ihnen die Stadt zeigen. Ich bin nämlich in meiner Freizeit Stadtführerin und meine Tour heute Nachmittag wurde leider abgesagt" bot sie ihm an. "Aber jetzt muss ich erst mal weiter, die anderen Gäste warten schon." mit diesen Worten eilte sie davon.

"Eine Stadtführung?" grübelte Hannes vor sich hin. Eigentlich hatte er kein großes Interesse an alten Häusern und dergleichen, aber allein im Hotel rum sitzen wollte er auch nicht. Über seinen Kaffee hinweg betrachtete Hannes die Bedienung, die durch den Frühstücksraum wirbelte, um alle Gäste zufrieden zu halten. Bis auf ihr strahlendes Lächeln würde er sie eher als durchschnittlich bezeichnen, vielleicht 1,70 m groß und normal gebaut. Lediglich ihr strammer Po zeichnete sich durch die enge Hose der Hoteluniform ab und verriet ein gewisses Maß an Sportlichkeit. Ihre dunkelblonden Haare schienen etwas länger als üblich zu sein, waren aber wie immer zu einem Dutt hochgebunden. Insgesamt eine durchaus ansprechende Erscheinung auch wenn sie etwas älter als er zu sein schien. Kopfschüttelnd wunderte er sich über die Richtung die seine Gedanken genommen hatten.

"Warum schütteln sie denn den Kopf?" plötzlich stand Frau Ziegler wieder vor ihm. "Heißt das sie wollen meine Privatführung heute Nachmittag nicht? Dabei habe ich mir schon so was Schönes für Sie einfallen lassen." Ihre Stimme klang enttäuscht und auch ihr Lächeln wurde etwas dünner. "Nein, nein." versuchte Hannes sie zu beschwichtigen, "Ich habe nur an die Arbeit gedacht." Langsam wurde ihr Lächeln wieder breiter und ihre Augen leuchteten hoffnungsvoll. "Also wenn es Ihnen wirklich keine Unannehmlichkeiten bereitet, würde ich Ihr Angebot gern annehmen." fügte Hannes hinzu. "Prima! Das freut mich wirklich und Sie bereiten mir ganz sicher keine Unannehmlichkeiten." antwortete Frau Ziegler erfreut. "Wollen wir uns am Brunnen auf dem Marktplatz treffen? Ich wohne auf der anderen Seite der Stadt und muss dann nicht extra wieder hierher zum Hotel." fragte sie Hannes.

'Und außerdem sieht uns dann keine meiner Kolleginnen und fängt gleich an zu tratschen.' fügte sie im Geiste noch hinzu. "Ja das können wir machen, ist gegen 15 Uhr recht?" "Ja, das passt mir gut." "Aber bitte nicht zu viel Geschichte, das ist wirklich nicht so mein Ding." versuchte Hannes Frau Zieglers Elan noch etwas zu bremsen. "Keine Sorge, ich finde schon etwas, was ihnen gefällt." Ihr Lächeln bekam etwas Schelmisches. "Super, dann bis heute Nachmittag." verabschiedete sich Hannes und verließ den Frühstücksraum. Kurz schaute Frau Ziegler ihm hinterher. Auch sie freute sich auf den Nachmittag. Fand sie doch Hannes schon die ganze Woche sehr sympathisch und seine zurückhaltende und leicht unsichere Art war irgendwie süß.

Der Tag

Bereits 14:30 stand Hannes am Brunnen des Marktplatzes. Ihm wurde bewusst, dass er viel zu früh dran war und so wanderte sein Blick über den Platz. 'Eigentlich doch ganz nett hier.' stellte er fest. Er bedauerte fast, dass er unter der Woche nicht mehr Zeit hatte, sich in der Stadt umzusehen. Aber dann eben heute. Der Marktplatz war um diese Uhrzeit gut gefüllt, viele Paare und Familien waren unterwegs, die meisten sicherlich Touristen, zu erkennen an den typischen Utensilien wie Kamera, Reiseführer oder Selfiestick. Besonders an den zwei Eiscafés, die sich an den gegenüberliegenden Seiten des Platzes befanden, hatten sich schon längere Schlangen gebildet.'Es ist ja auch ganz schön warm hier, fast heiß könnte man sagen.' dachte Hannes, der in der prallen Sonne langsam ins Schwitzen kam. Also zog er seine Jacke aus und hängte sie sich lässig über den Arm.

Gerade war er in die Betrachtung einer kleinen Familie am Eiscafé versunken, als ihn ein freundliches "Hallo" wieder zurück in die Realität holte. Hastig drehte er sich um und sah Frau Ziegler vor sich stehen. "Sorry, dass ich etwas spät dran bin." versuchte sie sich zu entschuldigen bevor Hannes irgendetwas sagen konnte. "Aber das Wetter ist so toll geworden, dass ich mich doch noch einmal umziehen musste." "Ähm, ja kein Problem." stotterte Hannes etwas überfahren und betrachtete ihr Outfit. Statt der strengen Hoteluniform trug sie nun ein hellblaues Sommerkleid mit weißen Sneakers. Ihre Haare hatte sie dieses Mal nicht zu einem Dutt hochgebunden, sondern trug sie mit einem farblich passenden Haargummi als Pferdeschwanz. "Sie sehen aber auch toll aus." versuchte es Hannes mit einem Kompliment. "Da warte ich doch gern" rutschte ihm noch raus, um gleich darauf, überrascht von seiner eigenen Courage, rot zu werden. Alexandra strahlte jedoch über das ganze Gesicht, denn sie freute sich über das Kompliment und Hannes Reaktion. "Vielen Dank für das Kompliment." antwortete sie.

"Wie wäre es noch mit einem Eis, bevor wir losgehen." "Ja gerne. Aber die Schlangen sind doch so lang, das dauert ja ewig bis wir dran sind." wandte Hannes ein. "Kein Problem, ich kenne den Besitzer und kann mich zum Seiteneingang rein schmuggeln." wiegelte Alexandra ab. "Also welche Sorte soll es sein?" "Ok, dann hätte ich gern eine Kugel Erdbeer." "Eine Kugel Erdbeereis kommt sofort." sagte Alexandra im gespielten Dienerton drehte sich um und eilte zu dem Eiscafé.

Als sie sich umdrehte, traf Hannes fast der Schlag. Mit so langen Haaren hatte er nicht gerechnet. Sie waren nicht nur lang, nein sie waren sehr sehr lang. Alexandras Pferdeschwanz endete fast genau über ihrem Po. Fasziniert betrachte Hannes ihre Gestalt und das Pendeln der Haare, als sie über den Platz lief und kurz darauf im Eiscafé verschwand. "Wow, was war das denn?" Wunderte er sich über sich selbst. Sonst waren ihm die Frisuren der Frauen fast egal, solange sie zu ihrem Typ passten. Aber ihre Haare faszinierten ihn umso mehr. Unwillkürlich kamen ihm Gedanken, was man damit alles anstellen konnte. Wieder wunderte er sich über sich selbst.

Nach wenigen Minuten trat Alexandra aus dem Café und kam zu ihm herüber. Auch von vorne war sie eine Augenweide. Ihr Kleid passte ganz hervorragend zu ihr. Es war figurbetont geschnitten, ohne zu eng anzuliegen. Leicht tailliert legte es sich sanft um die Rundung ihrer Hüfte um dann fließend kurz unter ihren Knien zu enden. Der Ausschnitt war gerade groß genug um den Ansatz ihres Dekolletés zu zeigen. Ihre Oberweite schaukelte ein wenig, so dass Hannes aufpassen musste, nicht zu sehr zu starren. Alexandra bemerkte natürlich die Blicke von Hannes und gratulierte sich innerlich, dass sie doch den Mut gefunden hatte, dieses Kleid anzuziehen. Schließlich erreichte sie ihn und gab ihm lächelnd das Eis. "Mmh, sehr lecker. Das hab ich bei der Hitze jetzt gebraucht." entfuhr es Hannes, als er sein Eis gekostet hatte. "Was bekommen Sie dafür?" "Nichts, das passt schon." antwortete Alexandra. "Aber wo wir jetzt schon Eis zusammen gegessen haben, könnten wir uns auch duzen, oder?" fuhr sie fort. "Klar gern, ich bin Hannes." stellte sich Hannes noch einmal förmlich vor. "Und ich Alexandra." antwortete Alexandra genauso ernst. Dann mussten beide aufgrund der unsinnigen Ernsthaftigkeit ihrer Vorstellung lachen.

"Also wo fangen wir an?" wollte Hannes wissen. "Nun ich denke, wir starten hier am Marktplatz und ich zeige dir von hier aus die Stadt." meinte Alexandra. "Aber wenn es dir zu langweilig wird, sag bitte Bescheid. Dann lass ich mir was anderes einfallen." "Klar kein Problem." antwortete Hannes und schon legte Alexandra los. Sie führte Hannes über den Marktplatz, erklärte ihm die größten Bürger- und Zunfthäuser, welche den Markt umstanden. Danach steuerte sie eine Gasse an, die zum Dom führte.

Sie betraten den Dom durch das Hauptportal und sofort sank die Temperatur um einige Grad. Hannes war froh kurz aus der Sonne zu sein und genoss die Kühle des Doms. Auch auf Alexandra schien die kühle Luft zu wirken, meinte er doch zu erkennen, wie sich auf einmal ihre Brustwarzen leicht unter dem Kleid abzeichneten und konnte kaum den Blick losreißen. Langsam führte sie ihn im Dom herum und erklärte leise die wichtigsten Altäre und Heiligenbilder. Als sie die Runde beendet hatten, fragte er sie ob man auch den Turm besteigen könnte. „Leider nein." antwortete Alexandra, „Aber es gibt noch einen anderen Turm von dem man einen tollen Blick über die Stadt hat. Na ja, eigentlich gibt es noch zwei Türme aber bei dem Zweiten ist die Angestellte gerade krank. Deshalb können wir leider nur den einen besuchen."

Sie traten durch das große Portal nach draußen und mussten sich erst einmal wieder an die Helligkeit gewöhnen. Die Sonnenstrahlen genießend bogen sie in die Handwerksgasse ein und Alexandra führte ihn weiter durch das alte Stadtzentrum. Hannes versuchte ihr aufmerksam zu zuhören, konnte sich aber aufgrund der Fülle von Informationen nicht alles merken. So genoss er nach einer Weile einfach ihre Stimme. Immer wieder glitten seine Blicke über ihr Kleid und wenn sie vor ihm her lief, starrte er wie gebannt auf ihren Zopf und Po. Schließlich erreichten sie die alte Stadtmauer, über der sich ein großer Torturm erhob. Alexandra erklärte gerade etwas über den Baustil, Hannes vermeinte Renaissance wieder zu erkennen. „Das ist einer der beiden Aussichtstürme. Aber die Treppe ist steil und eng. Du wirst also ziemlich ins schnaufen kommen." meinte Alexandra. Sie gingen zu einer kleinen Seitentür, wo ein Schild den Turmaufstieg bewarb.

Eine kleine Stube die noch ganz im Stile des 17. Jahrhunderts eingerichtet war, war der Vorraum zur Treppe. Auf einem der Stühle saß ein älterer Mann und blickte sie über sein Buch an. „Das ist Alfred der Turmwärter" stellte Alexandra ihn vor. „Guten Tag, ich bin Hannes, Alexandra ist so freundlich mir die Stadt zu zeigen." stellte sich auch Hannes vor. „Hallo ihr beiden, dann schaut euch ruhig um." begrüßte sie Alfred. Nach kurzem Überlegen fragte Alfred leicht verlegen: „Du sag mal Alexandra, wenn du jetzt hier bist, könnte ich mir doch mal ein bisschen die Beine vertreten und das schöne Wetter genießen?" „Klar kein Problem." antwortete sie lächelnd. „Danke, dann bin ich in einer Viertelstunde wieder da, will euch ja nicht zu viel Zeit stehlen."

Dankbar nickte Alfred den beiden zu und ließ sie alleine zurück. „Das hier ist die untere Wachstube, die ist noch genauso eingerichtet wie es ursprünglich einmal war." erklärte Alexandra nun. „Da drüben geht es rauf." Sie deutete auf einen kleinen Durchgang hinter dem schon die ersten Treppenstufen zu sehen waren. "Magst du vorgehen oder willst du mir nachsteigen und unter den Rock schauen?" grinste Alexandra frech, als Hannes keine Anstalten machte zur Treppe zu gehen. Der wurde sofort knallrot, fühlte er sich doch in seinen Gedanken ertappt. Ein "Tschuldigung!" murmelnd machte er sich an den Aufstieg und Alexandra folgte ihm grinsend. Die Treppe wand sich steil nach oben. Jetzt konnte allerdings Alexandra Hannes von hinten begutachten, was sie auch ausgiebig tat. Der ist schon knackig gebaut, dachte sie und genoss die Aussicht auf seinen Hintern in der Jeans. Hannes stapfte nichts von ihren Gedanken ahnend nach oben. So langsam kam er tatsächlich etwas außer Puste, wollte aber keine Schwäche zeigen.

Endlich kamen sie etwas außer Atem im oberen Turmzimmer an. Das Zimmer war achteckig und ähnlich wie die untere Wachstube eingerichtet. "Uih, ganz schön warm hier, da hat Alfred bestimmt vergessen die Fenster zu öffnen." meinte Alexandra als sie hinter Hannes den Raum betrat. "Warte mal kurz, ich öffne sie eben." Sie trat an eines der vier Fenster und versuchte es zu öffnen. Da die Mauern auch hier oben ziemlich dick und die Fenster eingelassen waren, musste sie sich ganz schön strecken um den Riegel zu erreichen. Leider war sie die entscheidenden Zentimeter zu klein und erreichte den Riegel nicht ganz. Hannes beobachtete sie dabei wie sich auf die Kante der Fensterbank stützte und nach oben streckte. Ihr Po war dabei etwas raus gestreckt und wurde herrlich von ihrem Kleid betont. "Einen Moment, ich helfe dir." konnte er sich schließlich losreißen und trat neben sie. Er war zwar einen halben Kopf größer als sie, musste sich aber auch strecken um den Riegel zu erreichen. Schließlich hatte er das Fenster geöffnet und frische Luft strömte ins Zimmer.

Hannes schaute durch das Fenster und genoss die Aussicht über die Stadt. "Ich mag Türme einfach, da hat man immer so einen herrlichen Blick über alles und bekommt eine ganz andere Perspektive." meinte er begeistert zu Alexandra. "Ja ich weiß was du meinst." antwortete sie. "Ich erkläre dir schnell, was du alles sehen kannst." und trat schräg hinter ihn. Ihre Hand deutete auf verschiedene Gebäude und sie ging wieder ganz in ihrer Rolle als Fremdenführerin auf. Nur leider bekam Hannes dieses Mal noch weniger mit als zuvor. Denn damit beide etwas durch das schmale Fenster sehen konnten, musste Alexandra sich etwas an ihn drücken. Dabei stieg ihm ihr Duft, eine Mischung aus Parfüm und einem Hauch Schweiß vom Turmaufstieg, in die Nase. Auch die Tatsache, dass sie sich etwas an ihn drückte um auf die Gebäude zu zeigen, förderte nicht gerade Hannes Konzentration. War es ihre Brust die er an seinem Rücken spürte? Alexandra schien nicht zu bemerken, welche Wirkung sie auf Hannes hatte und erklärte fleißig weiter. Aber natürlich wusste sie ganz genau was sie tat. Dass Hannes ihr nur halb zu hörte und sich vielmehr auf ihre Berührung konzentrierte, störte sie nicht im Geringsten. Im Gegenteil, sie freute sich über ihre Wirkung und drückte sich etwas fester an ihn als es eigentlich notwendig wäre. Nachher, so beschloss sie insgeheim, würde sie ihn ein wenig aushorchen.

Vielleicht ließ sich ihr Rundgang ja in ein kleines Abenteuer verwandeln. Als sie ihre Erklärungen beendet hatte, deutete Hannes auf einen Hügel etwas außerhalb der Stadt. "Was ist denn da oben auf dem Hügel?" fragte er sie. "Das ist der ehemals herzogliche Wildpark mit seinem Jagdschloss. Wenn du willst, ist das unsere nächste Station." "Ja, das klingt gut." stimmte Hannes ihr zu. "OK, aber wir müssten uns etwas beeilen, es ist ja schon kurz nach 16 Uhr und das Schloss schließt um 17:30." "Na dann nichts wie los." Die Beiden machten sich an den Abstieg, verabschiedeten sich von Alfred und liefen durch die Stadt in Richtung Schloss.

Auf dem Weg dahin gab es nicht allzu viele interessante Sachen zu sehen und Alexandra nutzte die Chance um Hannes etwas auszufragen. Bereitwillig erzählte er ihr von seiner Arbeit und seinen Reisen. "Das klingt ja alles sehr spannend aber bleibt da nicht die Liebe auf der Strecke?" hakte sie schließlich ein. Etwas ungeschickt und direkt zwar, aber manchmal war das die beste Variante um an die gewünschten Informationen zu kommen. Hannes Gesicht bekam einen traurigen Ausdruck. "Ja leider, am Anfang ist immer alles super, aber wenn ich dann zum zweiten oder dritten Mal länger unterwegs bin, sind die meisten Frauen weg. Sie wollen halt nicht zu Hause warten, während ihr Kerl sich in der Weltgeschichte herum treibt und vielleicht sonst was anstellt." meinte er lakonisch. "Und bist du so einer, der dann sonst was anstellt?" hakte Alexandra nach. "Nein, natürlich nicht! Wenn ich mit einer Frau zusammen bin, dann nur mit ihr." antwortete Hannes aufgebracht. Alexandra erschrak über seine plötzliche Reaktion. Sie vermutete, dass da etwas mehr im Busch war, beschloss aber das Thema vorerst ruhen zu lassen. Aus seinen anderen Erzählungen folgerte sie, dass Hannes derzeit Single war, was sie insgeheim freute.

Bald hatten sie das Jagdschloss erreicht. Es beeindruckte nicht durch seine Größe, sondern vielmehr dadurch wie harmonisch es sich in den umgebenen Park und die Landschaft einfügte. Die Frau an der Kasse begrüßte die beiden freundlich und wechselte ein paar Worte mit ihnen. "Dich kennt man hier auch überall." wunderte sich Hannes. "Na klar, so groß ist die Stadt ja nicht und da kennt fast jeder jeden. Besonders wenn man in derselben Branche zu tun hat." erwiderte Alexandra. "Selbe Branche?" schaute Hannes sie fragend an. "Ja ahnungslosen Singlemännern das Wochenende stehlen, sie durch die Stadt schleifen und mit alten Geschichten langweilen." antwortete sie in ernstem Tonfall. Da machte es bei Hannes Klick und er musste laut lachen. "Aber so langweilig sind deine Geschichten nicht und du machst das wirklich toll." antwortete er immer noch lachend. Na gut, dann lass uns reingehen ich habe noch mehr langweilige Geschichten für dich." sie nahm Hannes an der Hand und zog ihn ins Innere des Schlosses.

Wieder ging es eine steile Wendeltreppe nach oben. Alexandra erklärte, dass der Rundgang in den Räumen der Diener unter dem Dach beginnen würde und als krönender Abschluss im Empfangssaal endete. Schnaufend erreichten sie das Dachgeschoss und wieder fing Alexandra an zu erzählen und zu erklären. Hannes fragte sich nicht zum ersten Mal, wie sie sich das alles merken konnte. Er versuchte ihr aufmerksam zu zuhören, ertappte sich aber wieder dabei, wie er nur einfach ihre Gegenwart genoss. Einmal mehr wanderten seine Blicke zu ihr und wenn er sich unbemerkt fühlte, blieb sein Blick an ihrem Dekolletés oder ihrem Zopf hängen. Zusammen mit ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung hatte er eine tolle Frau vor sich.

12