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Eine misslungene Entführung - 01

Geschichte Info
2 Damen entführen einen Mann. Was kann da schon schiefgehen?
3.9k Wörter
4.42
13.7k
4

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 06/14/2022
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--- EPILOG ---

DOOONGGGGGGG!!!!!!

Der Klöppel der schweren bronzenen Glocke schlug mit voller Wucht gegen ihre massive Seitenwand als die Glocke ihren Scheitelpunkt erreichte.

Die Schwerkraft erfasste den gesamten Glockenkörper und zog ihn in die entgegengesetzte Richtung nur um am gegenüberliegenden Scheitelpunkt erneut mit großer Gewalt vom Klöppel angeschlagen zu werden.

DOOONGGGGGGG!!!!!!

Irgendwo blitzte es mit urzeitlicher Kraft.

Zusammen mit dem gewaltsamen Klang der Glocke explodierte eine Kaskade von Schmerzen aus dem Nichts. Der Blitz blieb konstant im Raum stehen und verursachte ein dauerhaftes Trommelfeuer brennender Qualen.

Langsam, ganz langsam tauchte ein Körper im Nichts auf. Zuerst die Arme und Beine, dann schälte sich ein männlicher Torso aus dem Nebel und ganz zuletzt ließ sich oberhalb des Rumpfes ein Kopf erahnen der langsam Konturen annahm.

WUUMMMMS ... das gesamte wahrnehmbare Universum erzitterte von einem Schlag den die abgenutzten Stoßdämpfer des Transporters direkt in den Laderaum übertrugen als das Fahrzeug mit halsbrecherischer Geschwindigkeit über ein Schlagloch fuhr.

Der Kopf der sich gerade erst aus dem Nichts manifestiert hatte, knallte unkontrolliert gegen den Boden des Wagens und sofort verschwand jedes wahrnehmbare Gefühl, jeder körperliche Reiz wieder im warmen schwarzen Loch der absoluten Bewusstlosigkeit

--- WENIG SPÄTER ---

Martin versuchte seine Augen ein Spalt weit zu öffnen. Die Schmerzen die ihn diese Bemühung kosteten waren kaum zu beschreiben. Er fühlte seinen Kopf auf einem harten Untergrund liegen der unangenehm hin- und her schaukelte und in unregelmäßigen Abständen durch kurze Schläge wahre Schauer des Schmerzes durch seinen Kiefer jagte.

Er versuchte die Augen erneut zu öffnen. Es gelang jetzt zumindest soweit, um verschwommene vage Konturen und hellere und dunklere Flecken wahrnehmen zu können. Er versuchte sich durch den Schmerz hindurch zu konzentrieren.

Er war Martin Steinmaier, 38 Jahre alt, gesund, unauffällig, bisher in guter körperlicher Verfassung. Wie er in diese Lage gekommen war konnte er sich nicht erklären. War er gestürzt? Hatte ihn ein Auto überfahren? In den letzten bewussten Sekunden die er sich im Moment aus seinem Gedächtnis holen konnte war er in seiner ebenerdigen Wohnung an der Haustüre gestanden!?

Wo war er überhaupt?

Er versuchte mit der Hand die Stelle an seiner linken Schläfe zu berühren die in regelmäßigen Abständen die schockartigen Schmerzkaskaden aussandte. Es gelang ihm nicht -- die Hand wollte ihm nicht gehorchen. Er geriet langsam in Panik ... was war das? Warum gehorchte sein Körper nicht mehr? In einem ersten panischen Moment dachte er an eine Querschnittlähmung! Aber warum war er dann hier in dieser Hölle und nicht in einem Krankenzimmer oder einem Rettungswagen?

Er zwang sich zur Ruhe und versuchte durch den furchtbaren Schmerz hindurch Schritt für Schritt klare Gedanken zu fassen. Er spürte seine Finger, das wusste er. Er spürte auch seine Zehen, er war barfuß -- warum war er barfuß? Achja, er war vor kurzem noch aus der Dusche gekommen und hatte nur den Bademantel angehabt. Sowohl Finger als auch Zehen konnte er einwandfrei bewegen -- auch die Hände dürften keine gröberen Schäden abbekommen haben -- er spürte sie und falls sie ebenfalls geschmerzt hätten, dann wurden diese von dem Schmerzen am und im Kopf völlig ausradiert und unterdrückt.

Er versuchte die Hände langsam über den Boden ans Gesicht zu ziehen. Da war etwas -- ein Widerstand. Er konnte die Hände nicht unabhängig voneinander bewegen.

Es dauerte einige Minuten bis er genug Klarheit zurückgewonnen hatte um festzustellen, dass seine Hände offenbar aneinandergefesselt waren. Auch die Beine waren an den Fußgelenken zusammengebunden, die Knie waren aber frei und er konnte sie wenige Zentimeter öffnen und langsam zur Brust ziehen.

Mehr ließ der wummernde Bohrhammer im Kopf im Moment noch nicht zu, obwohl sein Körper langsam die Kontrolle über sich selbst gewann und er lernte trotz der pochenden Schmerzwellen wieder klare Gedanken zu fassen.

Er dachte nach -- was war hier los? Wo war er? Warum? Wie kam er in eine bessere Lage?

Das Ganze hatte was von einer der massiven Sauforgien die er sich mit 18 mit seinen Freunden geliefert hatte. Nicht nur einmal war er damals halb blind und halb bewusstlos mitten in der Nacht in einem Busch aufgewacht in den er beim Austreten vorneüber gefallen war. Nur damals hatte er sich aufgerappelt, seine Freunde gesucht und weitergemacht. Diese Zeiten waren ohnehin vorbei -- nach so einer Nacht würde er jetzt, mit 38, einen Tag Krankenstand anmelden müssen.

Aber es war ohnehin anders -- Alkohol schmerzt ebenfalls, aber anders.

Das letzte an das er sich aktiv erinnern konnte war die Dusche gewesen. Er war kurz nach Mittag von einem Trainingslauf für den anstehenden Halbmarathon zurückgekommen und hatte sich lange, ausgiebig und heiß geduscht.

Er war an sich ganz gut in Form. 185cm groß, 90kg, muskulös von vielen Stunden Holzarbeit bei einem Freund im Wald und diversen Tagen an denen er Freunden beim Hausbauen geholfen hatte, aber keine Figur aus der Muckibude. Ein Halbmarathon war das höchste der Gefühle, mehr traute er sich dann doch nicht zu. Martin betrieb 2-3 die Woche Sport, Laufen, Radfahren, Tennis, Bewegung im Freien. Er war definitiv sportlich und gesund für sein Alter.

Während der Dusche hatte es an der Dusche geläutet. Eher ungewöhnlich, da das Apartmenthaus das er alleine bewohnte nachdem die Nachbarn im oberen Stock vor 2 Wochen ausgezogen waren, relativ weit außerhalb der Stadt an einer Ausfallstraße stand und rundherum bis auf vereinzelte Einfamilienhäuser nicht viel zu finden war. Abgesehen vom Postdienst und angekündigten Besuchen klingelte so gut wie nie jemand bei ihm.

Erneut erklang die Glocke.

Er griff mit einer Hand zum Handtuch, trocknete sich die Finger so gut es ging ab und griff zum nebenan liegenden Telefon. Die Türschloss-App hatte sich schon gemeldet und zwei Fotos geschickt auf denen der Eingangsbereich gut zu sehen war.

Interessant -- zwei Damen, am pixeligen Foto von schräg oben schätzte er sie irgendwo zwischen 20 und 40, standen da und warteten.

Er kannte sie nicht, aber zwei Damen ... sind zwei Damen.

Er trocknete sich schnell ab, schnappte sich im Vorübergehen seinen Bademantel und ging mit nassen Füßen in Richtung Eingangstüre.

Erneut wurde die Glocke betätigt -- so schnell ließen die sich wohl nicht abwimmeln.

Er öffnete schwungvoll die Türe und sagte: „Ja"?

Er kannte sie tatsächlich nicht, aber der erste Eindruck war durchaus positiv.

Eine ca. 20 jährige Schlanke mit schwarzen, offenen Haaren die über die Schultern hingen, leicht exotisch mit schwarzen großen Augen und der Hautfarbe von stark verdünntem Milchkaffee. Sie war relativ klein mit vielleicht 160cm, der erste Blick verriet aber eine sportliche Figur.

Daneben eine um mindestens einen Kopf größere, etwa doppelte so alte Frau, naturblond mit Zopf, dezent geschminkt mit sehr heller Haut, ebenfalls durchaus ansehnlich, der Typ schwedische Mutter mittleren Alters.

Auf den zweiten Blick waren beide waren geschäftsmäßig gut gekleidet, die Jüngere trug einen grauen Blazer mit dazu passender Hose mit Bügelfalte und schwarze Stöckelschuhe.

Die Ältere einen einfärbigen dunkelgrünen Rock der deutlich über die Knie ging und darüber eine weiße Bluse, getoppt von einem buntem Seidenschal.

Die beiden erinnerten Martin sofort an eine Versicherungsvertreterin mit ihrer neuen Azubi, die in der Einlernphase gemeinsame Hausbesuche machten.

Die Jüngere hatte sich soeben zum Gehen abgewendet, wirkte leicht überrascht als Martin doch noch die Türe öffnete. Bei der Älteren konnte er noch gerade so erkennen wie die zuvor missmutige Mine gegen eine eingeübt perfekte Grins-Maske getauscht wurde. Also doch Vertreterinnen?

„Guten Tag" grinste ihn die Blonde an „es tut uns wirklich leid sie zu stören, aber wir sind soooo froh dass wir hier jemanden erwischen"

„Wie kann ich helfen?" fragte Martin im Bademantel

„Wir sind gerade auf dem Weg nach Stuttgart, aber unser Auto ist stehengeblieben, weil wir keinen Sprit mehr haben und keine Tankstelle finden können".

Martin lachte laut auf, „Ok, verstehe. Hier draußen werden sie aber auch keine finden, da müssen sie mindestens nach Mühlhausen rüber."

Die grinsende Mine der Blonden zeigt plötzlich einen leicht verzweifelten Blick: „Es tut uns echt leid, aber könnten Sie uns irgendwie helfen? Wir haben den Termin in der Stadt und der ADAC kommt in frühestens 2 Stunden haben die uns mitgeteilt"

Die Dunkelhaarige mischte sich jetzt auch ins Gespräch: „Wir zahlen natürlich jede Minute die es Ihnen kostet".

Martin lachte wieder: „Vielleicht ist heute ihr Glückstag meine Damen. Benötigen Sie Diesel oder Benzin?"

„Diesel" sagt die Blonde.

„Benzin" sagte die Dunkle.

Martin blickte beide prüfend an. Die Blonde warf ihrer jüngeren Kollegin einen Blick zu der sie auf der Stelle hätte töten können. Spannend was hier ablief, dachte Martin und fragte wo denn das Auto stehe.

Die beiden führten ihn -- nach wie vor ohne Schuhe - ca. 50 Meter die Straße hinunter zu einem großen, weißen Mercedes Kastenwagen in bemitleidenswertem Zustand. Die Rostblumen blühten rundherum an den Bordwänden, die Reifen waren grenzwertig abgefahren und die Scheibe hatte rechts oben im Eck einen großen Sprung wie ein Spinnennetz. Das Ding würden sie beim TÜV wohl ins Freie schieben und anzünden, war Martin sich sicher.

„Das ist ihr Fahrzeug? Ernsthaft?"

„Ja", gab sich die Ältere zerknirscht -- „ist ein Firmenwagen, der Boss fährt mit dem Ferrari" versuchte sie einen Scherz.

Ganz bestimmt, dachte Martin, ließ sich aber nichts anmerken.

„Kein Problem, der schluckt Diesel, ich hab hinten im Garten noch ein paar Liter in einem Kanister, das reicht dann für die Fahrt zur Tankstelle in Mühlhausen".

Sie gingen gemeinsam zurück zum Haus und Martin schloss seine Wohnungstüre auf. Gerade als er die Türe einen Spalt geöffnet hatte, explodierte seine Welt in einem Urknall ...

Seine Gedanken setzten sich zu einem klaren Bild zusammen. Entweder die Haustüre war ihm auf den Kopf gefallen und die beiden Damen brachten ihn gerade ins Krankenhaus ... eher unwahrscheinlich ... oder die beiden waren ursächlich daran beteiligt wie er jetzt zugerichtet war und er wurde gerade in ihrem Transporter entführt - ohne, dass er sich den geringsten Reim auf ein Motiv machen könnte. Außerdem, wie hätten ihn die doch zierlichen Gestalten die 50 Meter zum und dann noch in das verrottete Auto bewegen sollen? Das Ganze machte doch überhaupt keinen Sinn.

Da er nicht davon ausging, dass die beiden ihn zu ihrem Sexsklaven machen wollten -- was ihm bei der jüngeren Schwarzhaarigen gar nicht so unrecht gewesen wäre -- und angesichts der massiven Schmerzen in seiner vorderen Schädelpartie, ging es wohl um etwas, bei dem er nicht als Sieger aussteigen würde.

Aber gut, es half nichts, er musste jetzt einen Weg finden seine Situation zu verbessern. Unter dem Bademantel war er nach wie vor nackt, kein Handy, keine Schuhe, kein gar nichts. Sein gutes Stück scheuerte unangenehm am Holzboden.

Er fühlte sich irgendwie wie ein Sexsklave und dachte noch „aus dieser Situation könnte man echt was machen". Martin musste grinsen, zumindest so lange bis die nächste Schmerzwelle durch den Schädel schoss.

Er betastete ausgiebig seine Handfessel und hier erlebte er zum ersten Mal eine positive Überraschung. Seine Handgelenke waren vor dem Körper mit einem Kabelbinder aneinandergefesselt. Es war ein breites Modell das sich unmöglich zerreißen oder abstreifen ließ, aber -- und das warf ein mehr als merkwürdiges Bild auf diese ganze Aktion -- er konnte einen Öffnungsmechanismus ertasten.

Es gibt da diese Einmal-Kabelbinder, die man zusammenzieht und danach nur mehr aufschneiden kann -- perfekt für Entführungen, sofern man die Hände HINTER dem Körper damit bewegungslos macht.

Und es gibt die Mehrfach-Kabelbinder, die einen kleinen Klickmechanismus aufweisen mit dem sie sich bei Bedarf wieder öffnen und wiederverwenden lassen. Je breiter die Kabelbinder sind desto größer ist auch der Öffnungsmechanismus und kann dann leicht mit einem freien Finger betätigt werden.

Martin hatte beide Varianten gerne in Verwendung, bevorzugte aber tendenziell die wiederverschließbaren wegen ihrer höheren Flexibilität. Er versuchte den Kabelbinder mit den freien Fingern zu erreich und zu öffnen, aber die Handgelenke waren zu eng aneinandergebunden und Martin hatte auch nicht die Finger eines Schlangenmenschen.

Es gelang ihm aber die Hände vors Gesicht zu führen und nach einigen Minuten mit Zunge und Zähnen den Öffnungsmechanismus um zumindest einige Raster zu öffnen so dass der Rest nun auch ganz schnell mit den Fingern zu öffnen war.

Er überlegte ob er sich sofort befreien sollte, entschied sich aber dagegen, da er im Moment keine Ahnung hatte was ihn erwartete. Der Transporter war im Moment offenbar auf einer Schnellstraße oder Autobahn unterwegs, sich befreien und gegen die Wände schlagen war also sinnlos und würde nur die Aufmerksamkeit der beiden Entführerinnen auf sich ziehen.

Am Ziel angekommen könnten ihn andererseits theoretisch ein paar starke Männer erwarten, das war auch nicht wirklich kalkulierbar. Er entschied sich daher vorerst das bewusstlose Opfer zu mimen und situationselastisch auf die weiteren Erlebnisse zu reagieren.

Weitere 30 Minuten später war Martin in der Lage einfachere Bewegungen durchzuführen -- sogar sich aufzusetzen -- ohne dass ihn der Schmerz sofort wieder in die Knie zwang. Er redete sich ein die beiden Damen jetzt notfalls körperlich überwältigen und dann zumindest fliehen zu können. An Schusswaffen oder ähnliches dachte er nicht -- der Gedanke war einfach zu absurd.

Plötzlich änderte sich das Fahrverhalten des Fahrzeuges. Mehrere Stopp-Phasen und Kurven deuteten auf ein Gebiet mit Kreuzungen hin -- vielleicht ein Wohngebiet? Waren Sie am Ziel?

Zuletzt holperte der Wagen noch ein gutes Stück über einen schlaglöchrigen Weg und bog dann rechts ab um stehenzubleiben.

Martin lag zu diesem Zeitpunkt schon wieder wie tot auf dem Boden und rührte sich nicht mehr. Die beiden vorderen Türen wurden geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen. Martin hörte Schritte zum Heck des Wagens gehen und dann zwei weibliche.

„Glaubst du schläft der noch?"

„Weiß ich nicht -- ich hab so stark wie möglich durchgezogen wie du gesagt hast"

„Hm, gefesselt ist er ja auf jeden Fall"

„Ja aber ich will nicht dass er mich sieht falls er munter ist"

„Hahaha, der hat dir doch bei der Türe voll ins Gesicht gestarrt"

„Ja aber bei so einem Schlag verliert man immer etwas Gedächtnis"

„Achso, dann hol die Hauben von vorne, zur Sicherheit"

Martin horchte gespannt was da vor sich ging. Die allerbesten Top-Entführerinnen dürfte er sich da offenbar nicht ausgesucht haben. Das klang alles recht unbeholfen für seine Begriffe.

„Trotzdem liegst du jetzt gefesselt im Auto und die haben dich in ihrer Gewalt!" dachte er bei sich und konzentrierte sich wieder.

Die latente Angst, dass er hier mit einer größeren Gruppe Entführer und vielleicht sogar kräftigen Männern zu tun haben würde war jetzt wie verflogen, langsam aber sicher wurde die Sache spannend.

Jemand hantierte am Schloss des Laderaums und die Türen wurden geöffnet -- Martin lag völlig regungslos mit geschlossenen Augen da -- obwohl bereits Abend war flutete Licht das Innere des bisher stockdunklen Raums und er bekam trotz der geschlossenen Augenlieder einen schmerzhaften Stich wie mit einem langen heißen Messer mitten in den Kopf. Jegliche Sinneswahrnehmung war von diesem Stich wie ausgelöscht, er konnte nicht anders und stöhnte. Jemand stieg in das Auto.

„Keine Sorge, der ist noch völlig Gaga, scheisse ist da viel Blut in seinem Gesicht". Wenn er sich nicht ganz täuschte war das die Ältere.

„Hihi, sieh mal, sein Schwanz hängt raus!" Das war dann die andere, offenbar die Jüngere.

Er spürte wie jemand seinen Schwanz in die Hand nahm, zweimal damit wedelte und fest zusammendrückte.

„Na mein kleiner Mann, du bist ja ein Hübscher! Wie viele Bitcoin bist du wohl alleine wert?"

„Hör auf mit dem Blödsinn!" herrschte die offensichtliche Chefin „zuerst das Geld, dann kannst du deinen Spaß haben".

Die Hand zog langsam die Vorhaut nach hinten und ließ die Eichel ausfahren.

„Du hast doch auch vorhin mit ihm gespielt!"

„Das war nur für die Fotos -- jetzt hör sofort auf und hilf mir"

Die Hand zuckte zurück und ließ die empfindliche offene Eichel auf den Holzboden fallen -- Schmerz zuckte nun auch von unten in Martins Kopf.

„Der merkt gar nix, tragen wir ihn rein".

Es kostete Martin alle Mühe das bewusstlose Opfer zu spielen -- die beiden stellten sich überwältigend ungeschickt an. Zuerst zogen sie ihn an die Ladekante des Transporters, dann schob sich je einer von beiden unter seine Schultern und gemeinsam hievten sie ihn hoch und stützten ihn, wie man üblicherweise einen schwer Betrunkenen stützt der sich nicht mehr alleine auf den Beinen halten kann.

Sein Bademantel störte die Aktion und blieb daher im Wagen zurück.

Die gestöhnten Laute die ihm bei jeder ruckartigen Bewegung entkamen musste er aber nicht simulieren, die war sehr echt und sehr schmerzhaft. Das war auch der Grund warum er nicht sofort versuchte die Kontrolle über die Situation zu übernehmen. Die Gefahr gegen die beiden in seinem aktuellen Zustand nicht zu bestehen war ihm zu hoch. Er wartete noch ab ... die Gefahr war jetzt aus seiner Sicht durchaus kalkulierbar und eine Flucht riskieren konnte er jederzeit.

Durch die geschlossenen Augen konnte nicht viel erkennen -- nur dass sie sich in einem eher ruhigen Stadtteil befanden und dem nicht viel Verkehr unterwegs war. Vielleicht ein altes Industriegebiet?

Sie schleppten ihn nicht weit -- in einen nicht beleuchteten Raum -- und ließen ihn dort auf einen weichen Untergrund fallen -- eine Matratze? Er meinte sogar einen Kopfpolster zu spüren.

Die beiden verließen den Raum und schoben quietschend eine Türe zu.

„Zieh ihm jetzt die Fesseln nach und kümmer dich um die Maske, ich verstau inzwischen das Auto".

„Vielleicht findest du irgendwo eine Decke falls es länger wird?"

„Es hat 15 Grad, der braucht keine Decke. Hör jetzt mit dem sentimentalen Scheiss auf. Stell dir vor der ist 60 und fett, dann gehts leichter"

"Ist er aber nicht ..."

Blitzartig war Martin wach -- das war jetzt dann vielleicht die letzte Chance die ihm die beiden Stümper ließen. Mit einer Maske über dem Kopf und weiteren Fesseln würde er sich gegen die beiden wohl nicht mehr so einfach wehren können. Er öffnete die Augen einen Spalt breit, entledigte sich der Hand- und Fußfesseln und legte die nun offenen Kabelbinder hinter sich.

Es war aufgrund der fehlenden Beleuchtung schummrig, das Tageslicht das durch ein dreckiges Fenster fiel ließ es aber zu zumindest zu, dass er erkannte wo er sich befand. Es wirkte wie eine alte, verlassene Autowerkstatt mit einer großen Garage und einem angrenzenden Büro. Hier im Büro lag er auf einer offensichtlich neuen, weil weißen, Matratze und auf einem weißen Polster. Sah beides sehr nach IKEA aus. Beim Gedanken daran, dass die beiden das alles offenbar bewusst eingekauft hatten um es ihrem Opfer erträglicher zu machen musste er trotz der prekären Situation innerlich schmunzeln.

Neben der Matratze nahm ein großer schwerer Metallschreibtisch die Mitte des Raumes ein. Sonstige Möbelstücke gab es keine.

Eine Person in schwarzem Trainingsanzug -- die beiden hatten sich wohl umgezogen -- und einer grauen Maske betrat den Raum. Im Gegenlicht der Abendsonne erkannte Martin die schwarzen Haare unter der Maske und vermutete die Jüngere der beiden.

Sie beugte sich zu ihm herunter -- plötzlich startete draußen mit viel Getöse und laut polternd der Mercedes-Diesel.

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