von kazmir1979
Der vorliegende Text zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er den Versuch unternimmt, eine Geschichte zu erzählen. Leider wird ihm dies auch zum Verhängnis, da jener Versuch, wie dem erfahrenen Leser nach wenigen Absätzen klar wird, zum Scheitern verurteilt ist. Woran das liegt? Das liegt daran, dass „kazmir1979“ es nicht gelingt, seiner weiblichen Hauptfigur und der Handlung, in die er sie stellt, zu einem Sinnganzen zusammenzuführen. So bleibt unerklärlich und befremdlich, warum „Esperanda“ das denken und tun sollte, was der Autor sie im vorliegenden Text tun und denken lässt. Davon abgesehen mangelt es dem Text durchweg an einem lesenswerten Stil. (Die OGI-Regeln weitgehend zu befolgen ist nicht gleichbedeutend mit einem lesenswerten Stil!) Schon die nachgerade entformalisierte Schilderung des Chats am Anfang des Texts liest sich dermaßen dröge, dass dem geneigten Leser zum einen unverständlich bleibt, was die beiden Hauptfiguren daran so anregend finden sollen, und zum anderen die Lust aufs Weiterlesen gleich zu Beginn großteils vergeht. Und was danach folgt – oder vielmehr: sich hinzieht (uninteressante Rückblenden, ebenso uninteressante Einlassungen über reales und virtuelles Paarungsverhalten, das ungereimt zwischen Hemmnis und Überstürzung hin- und herpendelnde Herummachen im Auto am Ende) –, vermag diesen Verlust nicht wieder wettzumachen!
Fazit: Ein Text, der zwar eine Geschichte zu erzählen versucht, aber an der Anforderung scheitert, dass diese den geneigten Leser auch in irgendeiner Weise – sprachlich, handlungs- oder figurenmäßig – interessierten sollte. Verschwendete Lektürezeit!
Und ab dafür.
–AJ