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„Aber ganz ohne Schmerz kann das doch kaum gehen", zweifelte sie leise.

„Hast du es ausprobiert?", fragte ich, obwohl ich die Antwort zu kennen glaubte.

„Nur mit... Spielzeug", gestand sie und errötete ziemlich stark.

Eine kleine Überraschung und ein wirklich schöner Blick auf die schamhaft-süße Meral, den ich mir in meinem mentalen Fotoalbum auf einem kleinen Ehrenplatz ablegte.

„Und? Hat es geschmerzt?", erkundigte ich mich dann.

Sie wich mehrmals kurz meinem Blick aus und rang offenbar mit dem Wunsch, schmutzige Details zu teilen und der Scham über ihre eigene Verdorbenheit. Und weil ich diesen Ringkampf ganz bezaubernd fand, ließ ich sie das ganz mit sich selbst ausmachen.

„Nicht bei den kleinen... Spielzeugen", sagte sie schließlich mit gesenkter Stimme und neigte mir verschwörerisch ein wenig den Kopf zu. „Aber sobald etwas eine... realistische Größe hatte, schon."

Ich bekam eine ziemlich klare Vorstellung von dem, was sie umschrieb. Als ich mich ebenfalls leicht vorbeugte, tat ich es nur, um die Atmosphäre zwischen uns ein wenig zu verdichten und die Außenwelt noch weiter auszuschließen.

„Also Buttplugs funktionieren und Dildos nicht", brachte ich es auf den Punkt und genoss, wie sie zusammenzuckte und sich ein wenig schüttelte, als ihr ein Schauer über den Rücken lief.

Dann musste ich mich gehörig zusammenreißen, um meine Gesichtszüge von der Entgleisung abzuhalten, als sie sich auf die Unterlippe biss und nickte, während sie mich mit glänzenden Augen ansah.

Das war die süß-süße Meral und die war wirklich... H-A-Doppel-M-E-R - um es mal mit den Worten von ‚Culcha Candela' zu sagen.

Ich ließ meine Finger über ihr Handgelenk gleiten, bis ich ihre Hand ergreifen konnte. Meral ließ es zu und sah mir unverwandt in die Augen, bis ich ihre Hand zu einer Faust formte.

„Schließ sie ganz fest", wies ich sie an, und obwohl sie eine Augenbraue leicht hochzog, fühlte ich, wie sie es tat.

Sachte fing ich daraufhin an, ihre Faust mit beiden Händen zu streicheln, bis sie sich ein wenig entspannte.

„Nicht nachlassen", forderte ich leise und ließ keine Sekunde lang ihren Blick los. „Stell dir vor, dass es dein Hintereingang ist und ihm ein Besuch des Glases bevorsteht."

Die Vorstellung erschreckte sie deutlich. Und in Reaktion ballte sie die Faust wieder fest. Ich nahm daraufhin meine leichte Massage wieder auf.

„Und die Experimente hast du gemacht, weil es dich selbst interessiert hat?", lenkte ich ihre Aufmerksamkeit dann ein wenig ab.

Sie nickte langsam und ich bekam den Eindruck, dass sie sich sehr wohl bewusst war, wie reizvoll ich fand, was sie mit ihrer Unterlippe machte. Ich war ganz eindeutig nicht die einzige Person, die hier das Spiel in Gang hielt. Zeit für ein paar etwas schwerere Geschütze.

„Ich gebe zu, dass ich ein wenig eifersüchtig auf deine Spielzeuge bin", raunte ich leise. „Sie kennen ziemlich sicher eine Seite von dir, die du sonst niemandem zeigst. Und ich habe so das Gefühl, dass diese Seite noch bezaubernder ist, als du es ohnehin schon bist."

„Vielleicht warte ich nur auf den Richtigen, dem ich sie zeigen kann", hauchte sie und schenkte mir einen Augenaufschlag, bei dem in einem Cartoon die Wimpern einen lockenden Finger geformt hätten.

„Dann solltest du aber auch darauf achten, dass er es wirklich verdient hat", antwortete ich und bekam die erwünschte Wölbung einer Augenbraue, die ihre leichte Überraschung verriet. „Schließlich ist das ein sehr exklusives Geschenk und nicht jeder ist dessen würdig."

Meral antwortete nicht mit Worten. Nur ihre Augen forderten mich auf, weiterzusprechen. Sie stützte ihr Kinn auf die freie Hand und ich wusste, dass ihre Aufmerksamkeit bei mir lag. Dennoch hielt sie die Spannung ihrer Faust aufrecht. Sie war offenbar fest entschlossen, mir zu beweisen, wie willensstark sie war.

„Stell dir nur vor, du würdest an einen Mann geraten, der nicht so anständig ist, wie du es verdienst", fuhr ich fort. „Einen dieser Typen, die ihre Erfahrungen einer viel zu großen Zahl wechselnder Partnerinnen verdanken und sich nicht einmal schämen, sich an eine vergebene Frau heranzumachen."

Nun verstand sie den Wink und wohl auch die Richtung, die ich einschlug.

„Vielleicht ist mir wichtiger, dass er mich respektvoll behandelt und mir meine Wünsche erfüllen kann", gab sie zurück.

Ich nickte und beschloss, ein gewisses Risiko einzugehen. Früher oder später - und keinesfalls zu spät - würde ich das sowieso tun müssen. Und näher als wir uns bereits waren, würden wir nicht ohne heftiges Gefummel und Geknutsche kommen.

„Sich auf so einen Mann einzulassen, ist vielleicht schlecht für den Ruf einer Dame", erklärte ich.

„Wenn ich so eine ‚Dame' treffe, sage ich ihr Bescheid", antwortete sie lächelnd.

„Und so ein Kerl hat vielleicht auch kein Interesse an einer festen Beziehung", stellte ich in den Raum.

Sie stockte schließlich. Ich konnte mir vorstellen, wie ihre Gedanken zu diesem Punkt ausgesehen haben mochten.

„Meinst du so einen Kerl, der mich nur flachlegen will und sich dann aus dem Staub macht?", fragte sie misstrauisch.

„Ich meine einen Typen, der dich flachlegen will und vielleicht trotzdem an einer Freundschaft interessiert ist", erwiderte ich. „Und der dich vielleicht auch in dieser Freundschaft gelegentlich flachlegen will. Oder auch ein wenig öfter als gelegentlich, wenn ihr beide Spaß daran habt."

„Woher will so ein Typ denn wissen, ob es ihm überhaupt Spaß macht, mich flachzulegen?"

„Er hat da so eine Ahnung, dass du ziemlich experimentierfreudig und offen bist", meinte ich. „Und ansonsten verspricht er, absolut offen und ehrlich mit dir umzugehen."

„Das sagen alle Kerle", gab sie einen Hauch frostig zurück.

„Ich bin nicht ‚alle Kerle'."

Sie schwieg eine Weile lang und ich fühlte, wie sie mit der Sache zu kämpfen hatte. Sie war ziemlich sicher an die anderthalb Jahrzehnte jünger als ich und hatte ein wenig andere Vorstellungen von ihrem Beziehungsleben, als ‚friends with benefits'. Aber sie hatte auch gerade erst eine ziemlich kalte Dusche bezüglich dieser Vorstellungen abbekommen.

Ich ließ sie nachdenken, denn diese Entscheidung musste sie ganz für sich selbst treffen. Das war besser für uns beide. Und es ersparte uns im Zweifel einige Tränen und Verstimmungen.

„Woher weiß ich...", setzte sie schließlich an.

„Gar nicht", unterbrach ich sie sanft. „So wie in einer Beziehung oder ganz normalen Freundschaft auch. Es gibt keine Garantien. Und würde ich welche geben, dann wären es Lügen.

Aber denk über das Folgende nach: Ich hätte es gar nicht ansprechen müssen. Ich könnte dich bereits auf Jens Gästebett liegen haben."

„Woher willst du wissen, dass ich überhaupt mit dir...?", empörte sie sich ein wenig.

Mein Grinsen ließ sie innehalten und sie folgte dem Wink meines Nickens zu ihrer Hand.

Schon als sie wieder zu sprechen angefangen hatte, wusste ich, wie ihre Entscheidung aussah. Und zwar weil ihre Hand schließlich meiner Massage gegenüber nachgegeben hatte. Nun lenkte ich ihre Aufmerksamkeit darauf, was ich eigentlich genau dort tat. Und sie nahm es mit großen Augen zur Kenntnis.

Nachdem ich ihre Faust mittlerweile eine gute Weile lang massiert hatte und keine Stelle verschont geblieben war, hatte sie sich an das Gefühl der sanften Reibung gewöhnt. Sie hatte die Veränderungen nicht mehr zur Kenntnis genommen.

Als sie langsam die Spannung der Faust aufgab, war das ein Zeichen dafür, dass sie sich entschieden hatte. Aber es war auch eine unmittelbare Auswirkung meiner Massage. Und eine Vorführung der ganz besonderen Art.

Deutlich konnte ich erkennen, wie Meral erschauerte, als sie auf den Finger starrte, der sich ganz langsam immer wieder in ihre kleine Faust schob.

„Du wirst dich nicht dein Leben lang fragen, ob du diese Gelegenheit hättest ergreifen sollen", sagte ich leise. „Aber du bist dennoch kein naives Dummerchen und auch kein billiges Flittchen für mich."

Mit großen Augen starrte sie mich an wie ein sprichwörtliches Rehlein im Scheinwerferlicht, als ich offenbar ziemlich gut ihre Gedanken wiedergab.

„Ich halte dich tatsächlich für ziemlich intelligent. Sonst wäre mein Interesse gar nicht erst erwacht. Und ich finde, du hast dir wirklich Gedanken über die ganze Sache gemacht. Aber es ist dein Leben. Und wenn es Regeln dagegen gibt, es zu genießen, dann sind das dumme Regeln."

Ich hätte noch ein paar Kleinigkeiten hinzugefügt, aber in diesem Moment torkelte der Obervollpfosten an unseren Tisch und zerstörte die intime Zweisamkeit, mit der wir uns von der Party abgeschirmt hatten.

„'Sch will N'ause", lallte er sturzbetrunken.

‚Perfektes Timing, Wichser', dachte ich mir sauer.

„Ich aber nicht", sagte Meral, ohne ihn auch nur anzusehen.

„Rally...", säuselte er in dem, was er vermutlich gerade für liebevoll oder verführerisch hielt. „Kommschon... Bisch'n fick'n?"

Ich verdrehte die Augen und Meral blickte mich entschuldigend an. Als hätte sie etwas dafürgekonnt.

Ich wusste, wie das laufen musste. Jens wohnte abgelegen. Und nur die Wenigsten hatten die Ehre, bei ihm übernachten zu dürfen. Da ich stocknüchtern war, hätte ich natürlich meinen Platz in seinem Gästezimmer abtreten können. Aber bestimmt nicht an Mister Fail hier.

Der Moment war vorüber und die Gelegenheit ebenso. Meral würde ihren besoffenen Macker nach Hause bringen und vermutlich in ihren gewohnten Trott verfallen, sobald die Verlockung ihr nicht mehr vor der Nase hing. Und jeder Versuch, ihr noch einmal damit zu winken, hätte einen ziemlich verzweifelten Eindruck gemacht.

Was unter anderem daran lag, dass ich sie wirklich verzweifelt gerne flachlegen wollte, wie ich ehrlich zugestehen muss.

„Tut mir leid, Mike", entschuldigte sie sich nun auch mit Worten, während sie aufstand und den Dummbeutel stützte, damit der nicht aus dem Bild kippte. „Ich muss ihn fahren. Ich... Es wäre unfair."

Ich antwortete nicht, aber ich nickte ihr zu und signalisierte ihr, dass ich ihr nicht böse war. Was auch der Wahrheit entsprach, denn sauer war ich nur auf den dämlichen Wichser, der völlig ungeniert nach ihrer Brust grabschte.

Es fühlte sich beinahe ein wenig wie Eifersucht an, was ich bei dem Anblick empfand. Also abgesehen von dem dringenden Bedürfnis, dem Typen meine Faust quer ins Maul zu schieben.

Mit einem Blick in die Runde stellte ich fest, dass die Party sich tatsächlich bereits dem Ende zuneigte. Offenbar hatte ich viel länger mit Meral geflirtet, als erwartet. Ich hatte nicht einmal bemerkt. Süße Ablenkung...

„Hat mich wirklich gefreut, dich kennenzulernen, Meral", verabschiedete ich mich von ihr. „Und vielleicht freut es dich zu hören, dass ich mich lieber gleich ins Bett begebe, damit die Erinnerung an den Abend nicht von weiteren Besoffenen ruiniert wird.

„Mich hat es auch gefreut, Mike", erwiderte sie. „Schlaf gut. In deinem... Gästebett?"

Ich nickte.

„Du auch... in eurem..."

Sofort schüttelte sie energisch den Kopf. Und ich muss zugeben, dass es mich ein wenig beruhigte. Mit einer hauchdünnen Chance war diese Sache zwischen ihr und mir noch nicht vorbei...

Nachdem ich ihr geholfen hatte, die Schnapsleiche in ihren Kleinwagen zu verfrachten, verabschiedeten wir uns noch einmal mit einer kurzen Umarmung. Vielleicht hätte ich mehr daraus gemacht, wenn nicht noch andere, weniger betrunkene Leute dabei gewesen wären, die auch die Zelte abbrachen. Vielleicht auch nicht.

Frustriert wünschte ich danach Jens und den letzten Unverdrossenen eine gute Nacht und ging in das Gästezimmer mit Tür zur Terrasse, in dem er mich einquartiert hatte. Keine halbe Stunde später verstummten auch die letzten Geräusche der Party draußen endgültig.

Ich war ein wenig erstaunt, wie gereizt mich die verpasste Gelegenheit machte. Aber ich war nicht der Typ, der tränenreich solchen Dingen hinterher trauerte, also drehte ich mich auf die Seite und schloss die Augen. Wenigstens blieb mir, davon zu träumen, dass sie noch einmal zurückkommen würde, nachdem sie den Besoffenen ausgeladen hatte. Wenn schon sonst nichts...

„Mike?", weckte mich ein leises Flüstern.

Ich war sofort so hellwach, dass ich noch nicht wirklich tief geschlafen haben konnte.

„Ja?"

„Gott, ich hatte schon gedacht, ich müsste das ganze Haus nach dir durchsuchen", sprudelte es erleichtert hervor. „Kann ich reinkommen?"

Es war Meral!

War das ein Traum? Falls ja, wollte ich bitte keinesfalls aufwachen.

Als ich mich aufrichtete und zur Terrassentür blickte, gab es nur einen einzigen Indikator dafür, dass ich wach wahr. Und selbst mit dieser einen Kleinigkeit war das Bild wirklich absolut traumhaft.

Gegen das Mondlicht zeichnete sich ihre schlanke Gestalt in dem Spalt zwischen der Schiebetür und dem Rahmen ab. Sie stand ein wenig seitlich und in den Raum gelehnt auf einem Bein und trug nicht mehr die Kombination aus Jeans und Girlie-Shirt von vorhin, sondern ein luftiges Kleidchen aus so dünnem Stoff, dass ich die Konturen ihres Körpers im Gegenlicht sehen konnte. Dem beinahe vollen Mond sei Dank.

Besagte Kleinigkeit war dann auch genau das: In meinen Träumen waren die Frauen nackt. Aus Prinzip. Also war ich wach. Und das war verdammt noch mal gut so.

„Hast du dich umgezogen, weil...?", setzte ich an, um ein wenig Zeit zu schinden und den Kopf klar zu bekommen.

„Für dich", unterbrach sie.

Okay. Das half auch. Sehr gut sogar!

„Kann ich nun...?", fragte sie zaghaft.

Diesmal unterbrach ich sie: „Hast du irgendeinen Zweifel daran, Meral?"

Sie atmete tief ein und seufzte dann hörbar zufrieden.

„Nein. Eigentlich nicht."

Vielleicht wäre es höflicher gewesen, aufzustehen. Aber ich brauchte einfach all meine Konzentration, um ihr dabei zuzusehen, wie sie langsam und mit elegantem Hüftschwung die Distanz zwischen Tür und Bett überbrückte. Sie hatte diese Anmut in ihren Bewegungen, die eine Frau nur sehr schwer erlernen kann. Meistens hatte ich sie bei reiferen Tänzerinnen erlebt. Selten bei jungen Frauen. Weswegen ich ihr umso lieber zusah.

Als sie am Bett ankam, konnte ich schließlich mehr als nur ihre Silhouette erkennen und mir gefiel sehr, was ich sah.

Zunächst leuchteten ihre Augen vor Aufregung und Vorfreude beinahe im Dunkeln. Was für sich genommen schon ein Anblick war, der einem Mann den Verstand rauben konnte. Kombinierte man es mit einem solchen Traumkörper und der Tatsache, dass ihr Kleidchen auch aus der Nähe betrachtet durchscheinend war, wurde ein feuchter Traum daraus.

„Gewagtes Kleid für einen nächtlichen Besuch bei einem völlig Fremden", kommentierte ich.

Anstatt zu antworten, griff sie sich an den Rücken und ließ das Kleid an ihrem Körper hinabgleiten. Sonderlich fest verschlossen konnte es nicht gewesen sein. Aber dieser Gedanke war mehr als flüchtig.

Alle meine Sinne konzentrierten sich auf ihre vollen Brüste mit den dunklen Warzen, die sich bereits sichtbar aufgerichtet hatten, auf den wunderbaren Kontrast zwischen ihrer schlanken Taille und ihrem Becken und auf ihren bezaubernden, völlig haarlosen Schoß zwischen den jugendlich festen Schenkeln.

„So besser?", fragte sie forsch.

Ich zögerte nicht mehr. Sie hatte heute genug Schritte aus eigener Kraft getan. Schnell rutschte ich auf dem Bett nach unten und setzte mich auf die Bettkante direkt vor ihr. Andächtig langsam legte ich dann meine Hände auf ihre Hüften und genoss das Gefühl ihrer seidigen Haut unter meinen Fingern.

Meral reagierte, indem sie erstarrte und sich anspannte. Ich konnte fühlen, wie ihr ganzer Körper unter der sachten Berührung erzitterte und sich zwischen uns eine mächtige, erotische Ladung sammelte.

Sie war aus einem ganz bestimmten Grund hier und hatte vielleicht so kühn wie nie zuvor ihre Absichten deutlich gemacht. Ich musste das einfach honorieren.

„Ich habe mich selten so geehrt gefühlt, von einer Frau ausgewählt zu werden", sagte ich leise und blickte zu ihrem Gesicht hinauf.

Wenn ich es richtig sah, glühten ihre Wangen nicht weniger als ihre Augen, als sie meinen Blick erwiderte. Ihr Mund war leicht geöffnet und ihre Unterlippe zitterte fast unmerklich, als meine Worte sie erreichten. Und das alles wurde umrahmt von einer Aurora aus braunem Haar, das vom Schein des Mondes zum Schimmern gebracht wurde.

„Ich habe ziemlich unfair gespielt und eine Menge meiner besten Tricks ausgegraben, um deine Entscheidung zu beeinflussen. Und ich werde mich nicht dafür entschuldigen, Meral", fuhr ich fort.

„Anfangs fand ich dich einfach attraktiv und war neugierig. Dann reizten mich dein Niveau und deine Intelligenz, das Gespräch mit dir zu suchen. Und darin fand ich deine jugendliche Unerfahrenheit, deine Offenheit und eine unglaublich anziehende Neugier auf die Bereiche der Sexualität, die dir noch nicht bekannt sind. Und für mich stand fest, dass ich auf eine Distanz von anderthalb Jahrzehnten einfach scheißen muss, weil ich dich will."

Mit großen Augen starrte sie mich an und ihr Atem ging schwer. Ich konnte nicht sagen, ob sie die Teile meiner Worte, die als Geständnisse betrachtet werden konnten, überhaupt wahrgenommen hatte. Sie schien mir ziemlich gefangen von den restlichen Aussagen. Aber sie bewies mir noch einmal, dass sich hinter ihrer zauberhaften Stirn ein helles Köpfchen verbarg.

„Ich bin vielleicht nicht so abgebrüht wie du, Mike", hauchte sie leise. „Und vielleicht ist mir auch erst im Auto klar geworden, was du alles mit mir gemacht - auf wie vielen Ebenen du mich manipuliert und in deinen Bann gezogen hast. Und wie hilflos ich mich in deinem Netz verfangen habe."

Ich schluckte bei ihren ziemlich deutlichen Worten. Auch wenn ich mit offenen Karten gespielt hatte, waren diese Karten dennoch gezinkt gewesen. Und auch wenn ich selbst daraus kein Geheimnis gemacht hatte, war ich mir durchaus der Tatsache bewusst, dass ich nicht gerade fair meine Erfahrung gegen ihre Jugend ausgespielt hatte.

„Aber es ist nicht so, als hätte ich nicht ebenfalls versucht, dich rumzukriegen", fuhr sie mit einem leichten Lächeln fort. „Ich bin sogar ein wenig stolz darauf, denn es scheint ja funktioniert zu haben..."

Ich lachte kurz auf und küsste sie dann direkt über den Bauchnabel, was sie zweimal zusammenzucken ließ. Dann zog ich sie grinsend an mich heran, bis sie in die Knie ging und sich im Reitersitz auf meinen Schoß senkte, der eher unabsichtlich noch von meinem dünnen Bettlaken bedeckt war.

Geschmeidig wie eine Katze und völlig ohne Widerstand glitt sie auf meinen Schoß und brachte so ihren Körper in direkten Kontakt mit meinem. Endlich!

Wir erschauerten beide. Auf meiner Seite lag es daran, dass ihre Schenkel nur von einer dünnen Decke abgeschirmt über meine Beine glitten und ich die Hitze ihres Schoßes auch durch den Stoff deutlich wahrnehmen konnte, als er meiner Erektion ganz nahe kam. Und an dem himmlischen Gefühl, als ihre Arme wie Seide über meine Haut glitten und sich um meine Schultern und meinen Hals legten. Vor allem aber an der Berührung ihrer beiden Brüste, die zuerst mit ihren harten Nippeln ein wenig meine Brustbehaarung durcheinanderbrachten und sich dann heiß und fest an meine Haut pressten.

Auf ihrer Seite hatte es ähnlich wohlige Gründe, wenn ich ihren verträumten Gesichtsausdruck richtig interpretierte. Und das war sehr gut so.

„Du bist der Teufel", wisperte sie, als unsere Gesichter sich einander annäherten.

Ihre Zunge befeuchtete ihre Lippen und ihr Blick saugte sich regelrecht an meinen Augen fest. Um einen Kuss nun noch zu verhindern, hätte es einer Atombombe bedurft.

„Du bringst mich dazu, alle Dinge zu vergessen, die ich jemals über Anstand gelernt habe. Und mich nach allem zu sehnen, was sich nicht gehört", erklärte sie mit bebender Stimme. „Du machst mir Angst, aber gleichzeitig..."

Als sie ein wenig schamhaft verstummte, griff ich den Faden auf.

„Gleichzeitig erregt dich das auch", schlug ich vor. „Und du wünschst dir, dass ich nicht nur von deinem Körper Besitz ergreife, sondern auch von deiner Seele."