Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Geheim: Untermieter der Lehrerin 01

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Als sie die Turnhalle verlassen und schließen wollte, bekam sie eine böse Überraschung. Da war die männliche Person mit den durchdringenden Augen wieder, er wartete auf sie am Ausgang. Er grinste boshaft:

"Hey, Baby, wir werden jetzt ein besonderes Spiel haben ... Geh' wieder in die Turnhalle zurück!"

Sie wurde blass und sah sich nervös um. Sie wollte die Polizei rufen, aber es war keiner zusehen. Sie rief trotzdem um Hilfe. Er lachte nur.

"Oh, Süße - mach das nicht ..."

In diesem Augenblick erschien Kolja. Er erfasste die Situation sofort und zog aus einer verborgenen Tasche ein Klappmesser heraus und ließ es aufspringen:

"Fräulein Mahler -- will der Mann etwa Ihre Handtasche klauen oder ... noch mehr machen?"

Der Mann erbleichte, als er das Messer sah. Er drehte sich um, ließ die Handtasche fallen und lief davon. Sie war so erleichtert, dass sie den jungen Schüler impulsiv umarmte:

"Vielen Dank, Kolja, ich bin so froh, dass Sie zurückgekommen sind."

Er war ihm sichtlich peinlich, als sie ihn umarmte. Er murmelte nur etwas von ‚kein Problem' oder so ähnlich. Sie war auch überrascht, wie es sich anfühlte, seinen jungen Körper zu spüren. Er war einen halben Kopf kleiner als sie. Er trug eine enge, blaue Jeans und ein hellblaues T-Shirt, das seinen schlaksigen, feinen Körperaufbau noch betonte. Als er anbot, sie jeden Abend zu begleiten, wenn sie die Turnhalle schließen würde, nahm sie das ohne Zögern an. Es war mutig von ihm gewesen, den Mann anzugehen. Der Typ war ihm körperlich weit überlegen gewesen. Der Täter war so einen Kopf größer gewesen als er. Kolja hatte aber den Eindruck erweckt, als ob er mit seinem Messer gut umgehen könne.

Am nächsten Freitagabend, als sie die Turnhalle wieder schließen sollte, war der Hausmeister der Schule erneut nicht anwesend. Er hatte ihr gesagt, dass er mit Freunden Karten spielen wollte und sie um die Schließung gebeten. Sie erzählte es Kolja, wobei sie neugierig war, ob dieser es mit der Begleitung nur daher gesagt hatte. Der Junge erinnerte sie an ihren Neffen Claus. Claus war als Kind ein süßer Fratz gewesen, der alle Tanten um seinen Finger wickeln konnte. Das hatte mit seinem Heranwachsen als Teenager zwar abgenommen, aber er besaß immer noch diesen jungenhaften Charme.

Am Abend dachte sie darüber nach, was sie tragen sollte. Im ersten Moment hatte sie daran gedacht, ein Kleid anzuziehen. Kleider standen ihr bei ihrer Figur einfach besser als Hosen. Dann schalt sie sich selber. Es war nicht richtig, daran zu denken, einem Schüler gefallen zu wollen! Und beim Aufräumen in der Halle waren Hosen eine bessere Wahl als Röcke oder Kleider. Eng sitzende Hosen unterstrichen leider ihre fülligen Schenkel. Also wählte sie dunkelblaue, aber nicht so engsitzende Capri-Hosen und eine weiße Bluse. Die Bluse war einfach, aber sie hatte sie deshalb ausgewählt, weil sie ihr gut passte.

„So eine Bluse trug meine Mutter! Ich habe davon ein Bild."

Sie nahm an, dass er es als Kompliment für sie gemeint hatte, aber sie war sich da nicht sicher, weil sie von den Fotos her wusste, wie zierlich und schlank seine Mutter im Gegensatz zu ihr war. Innerlich zuckte sie ihre Schultern. Sie bat ihn, ihr doch beim Verstauen der Matten zu helfen. Er war sehr hilfsbereit und wollte es sogar zum Schluss ganz allein machen:

„Bitte, Fräulein Mahler, das müssen Sie doch nicht machen. Ich schaffe schon den Rest."

Sie beobachtete ihn, wie er in seiner schlaksigen Art sich mit den Matten abmühte. Das war etwas, was sie besonders schätzte, weil er mehr Mühe als sie dabei hatte. Sein Körper war eben nicht so kräftig wie der seiner breitschultrigen Klassenkameraden. Sie knipste die Hauptbeleuchtung der Halle derweil aus und versicherte sich, dass sie alle Schlüssel dabeihatte. Zum Schluss rief sie ihn zum Ausgang, als er fertig war.

„Kolja, beeilen Sie sich. Ich werde gleich das Licht ausmachen."

Sie wartete einen Moment, dann ging sie in den engen Flur zum Ausgang, als sie das Licht im Flur ausgemacht hatte. Kurz vor der Ausgangstür drehte sie sich um und wollte ihn rufen. Er war aber schon so nahe, dass er in der Dunkelheit mit ihr zusammenstieß.

„Ohhh! Es tut mir so leid -- ich hoffe Sie ..."

Er stoppte plötzlich mitten im Satz. Er war aus dem Gleichgewicht geraten und musste sich unwillkürlich an ihr festhalten. Dabei kamen sie so eng zusammen, dass sie deutlich spürte, wie ihre Brüste seinen Körper berührten. Das war es wohl, was ihn seinen Satz abbrechen ließ. Rasch löste sie sich leicht verlegen von ihm und machte schnell doch noch einmal das Licht per Schalter wieder an. Er sah sie an -- und hatte einen eigenartigen Ausdruck auf dem Gesicht, während er leicht rot anlief. Sie wollte ihn lieber nicht fragen oder sich vorstellen, was er in diesem Moment dachte.

Es war dieser Zwischenfall, der sie vorsichtig werden ließ. Es war keine Frage -- sie fand ihn ausgesprochen sympathisch. Manche Schüler sind einem eben sympathisch -- und andere mag man nicht. Da kann man sich als Lehrer noch so anstrengen und versuchen alle gleich zu behandeln, aber ihr konnte keiner erzählen, dass Lehrerinnen immun gegen menschliche Regungen sind. Es gibt aber die Grenze zwischen sympathisch und einer Art Freundschaft. Alles in Richtung Freundschaft ist aber zu vermeiden. Als Lehrerin muss man eine Respektsperson sein und bleiben.

Es ist allerdings einfach, das zu sagen und zu vertreten, wenn man sich außerhalb der Schule nicht begegnet oder keine Klassenreisen macht oder gar in einem Internat arbeitet. Sie hatte die größte Hochachtung vor den Lehrern in Internaten, die den stetigen Spagat zwischen privaten Kontakten mit den Schülern in der Freizeit und als zu respektierender Lehrer im Unterricht aushalten müssen. Und es ist ein Spagat, denn wer kann schon in der Freizeit immer den Lehrer geben wollen? Nun, diese freiwillige Hilfe von Kolja in der Turnhalle begann in dieses graue Feld zwischen Freizeit und Unterricht zu driften. Folglich vermied sie das -- und lehnte es in der Zukunft ab, dem Hausmeister diese Gefälligkeit mit der Turnhalle zu erweisen.

5. Kolja: Die ersten Wochen

Zum ersten Mal in seinem Leben außerhalb von Klostermauern zu wohnen, war für ihn ein echtes Erlebnis. Eines, das bisher in der Klosterschule nicht erreichbar schien. Sein Leben war nicht mehr durch den genau vorgeschriebenen Tagesablauf in der Ordensumgebung vorgegeben, sondern er konnte theoretisch seine Zeit frei einteilen. Gut, im Moment war das reine Einbildung, denn er musste jede freie Minute seiner Zeit einsetzen, um den Schulstoff in den Griff zu bekommen. Aber es gab die Möglichkeit hierzu. Und das alleine war schon berauschend.

Berauschend vor allen Dingen deswegen, weil er jeden Tag auf dem Schulweg jede Gelegenheit hatte, um weibliche Wesen zu sehen. Etwas, das sich bisher nur auf die sonntägliche Messe von einer Stunde Dauer beschränkt hatte. Er kam sich wie in einer anderen Welt vor. Einem faszinierenden Universum, das ihm auch in punkto Geruch mit den ungewohnten Noten von den weiblichen Parfüms den Kopf verdrehte.

In einer anderen Hinsicht war es außerhalb des Klosters auch ungewohnt. Sein Großonkel war alles andere als gesund. Er musste für den in seinen Augen uralten Mann sorgen, denn dieser konnte nicht kochen. Der hatte das nie gelernt. Kolja hatte mitunter in der Küche helfen müssen, daher konnte er einfache Gerichte und Eintöpfe bewältigen.

Es war anders als in Polen -- alles war anders. Er war nicht mehr im Kloster -- er war in der Außenwelt. Es war eine neue Welt für ihn. Er musste jetzt auch selber entscheiden, was zu machen war. Es gab keine festen Vorgaben mehr. Das war herrlich. Es war auch ungewohnt sowie beunruhigend. In der Klasse nur mit den anderen Jungen fühlte er sich sicherer als außerhalb. Jedenfalls wenn männliche Lehrer unterrichteten, was meistens der Fall war. Wenn man absah von den Stunden, die Fräulein Mahler in der Klasse gab. Von einer Frau unterrichtet zu werden, fühlte sich absolut fremd an. Es machte es auch schwieriger, sich auf den Unterrichtsinhalt zu konzentrieren.

Frauke Mahler -- er hatte von den anderen ihren Vornamen erfahren - war ein Anblick, der ihn um seine Aufmerksamkeit für den Schulstoff brachte. Ihre sehr weibliche Figur löste Fantasien in ihm aus. Er schämte sich teilweise über die Art der Fantasien, aber es ließ ihn nicht los. Wenn sie sich an das Lehrerpult stützte im Rock, dann rutschte dieser mitunter ein kleines Stück hoch. Jedes Mal stellte er sich unwillkürlich vor, wie es wohl aussehen würde, wenn dieser zwei ganze Handbreit hochrutschen würde. Wenn dann ihre Schenkel zu sehen sein würden. Oder wenn sie gar ihren Rock ganz auf die Hüften hochziehen würde -- und er dann ihre Unterwäsche sehen könnte. Er versuchte sich diese Gedanken zu verbieten, aber sie kamen ungefragt immer wieder in ihm hoch. Mitunter kam sie auch im Kleid. Das war auch etwas für seine Vorstellungskräfte, denn diese hatten im Gegensatz zu den Blusen, die sie mit den Röcken trug, mitunter suggestive Ausschnitte. Mehr als einmal glaubte er daran, die Andeutungen von ihrem Büstenhalter zu erkennen. Wie sollte er sich bei solchen Gedanken auf den Unterricht konzentrieren können? Dann hatten manche Kleider aufknöpfbare Oberteile. Das war genauso ablenkend. Er hatte dann Visionen, wie er dieses Oberteil aufklappte, indem er Knopf für Knopf öffnete, bis ihr Büstenhalter in seiner Gänze zu sehen wäre. Das raubte ihm den Atem und den Verstand.

Und im Kontrast dazu kehrte er ins die Einzimmerwohnung heim, wo sein Onkel lebte. Kolja kam mit seinem Onkel nicht richtig gut aus. Der alte Mann hatte schon viel zu lange allein gelebt. Es war schwer sich mit ihm zu unterhalten. Der war nur einsilbig. Seine Laute waren dominiert vom Husten. Das hörte Kolja mehr als ihn Worte hervorzubringen. Der war griesgrämig. Wohl deshalb, weil er krank war.

6. Frauke: Der erste Monat

Sie kam sich so allmählich heimisch in der Schule vor, nach dem die ersten vier Wochen ins Land gegangen waren. Sie hatte allerdings immer noch kein Zimmer und schon gar nicht eine Wohnung in relativer Nähe zur Schule bekommen, was kein Wunder war. Wohnraum war immer noch knapp und wurde verwaltet. Ein alleinstehendes Fräulein hatte dieses Glück nur sehr selten, besonders wenn sie mit dem Makel einer geplatzten Verlobung und einem Alter behaftet war, wo die meisten Frauen schon längst verheiratet waren. Warum waren Männer durch eine Entlobung nicht so im Ruf beeinträchtigt?

An diesem Morgen rief sie Direktor Meier in sein Zimmer und schaute sie forschend an, als er ihr Susanne Kramer vorstellte:

„Fräulein Mahler, darf ich Ihnen Fräulein Kramer vorstellen. Sie ist Fürsorgerin im Jugendamt und hat mich auf die Verhältnisse bei der Familie von Ihrem Schüler Kolja angesprochen."

Diese sprach sie auch sofort an:

„Fräulein Mahler, das ist hier ein Sonderfall, weil der betreffende Schüler Kolja noch nicht volljährig im Sinne des Gesetzes ist und sein Vormund nicht handlungsfähig ist. Als Vollzeitschüler kann er zwangsläufig keine Vollzeitbeschäftigung ausüben. Damit kann er auch kein eigenes Zimmer haben, da seit gestern sein Großonkel als sein bisheriger Vormund im Krankenhaus mit einem schweren Schlaganfall bettlägerig ist. Der Vermieter ist nicht mehr bereit, die beiden bei sich wohnen zu lassen. Dazu ist er auch nicht verpflichtet, da der Großonkel die Miete nicht mehr zahlen kann. Es handelt sich um ein Pensionszimmer mit täglicher Kündigungsfrist. In Anbetracht der noch rund vier Monate bis zur schriftlichen Abiturprüfung hatte ich daran gedacht, ob Sie ihn vielleicht als eine Art Pflegekind bzw. als Untermieter für diese Zeit aufnehmen könnten, wenn wir Ihnen beiden eine kleine Zweizimmerwohnung oder eine 1 ½-Zimmerwohnung anbieten können? Ich weiß, dass Sie auf der Suche nach einem Zimmer sind. Dies ist eine unkonventionelle Verfahrensweise, aber kurzfristig das Schnellste, was durchführbar ist. Der Junge hat letzte Nacht schon unter einer Brücke geschlafen und dabei kommt er aus einer Klosterschule. Er ist heute Nacht von der Polizei aufgegriffen worden. Es wäre fatal, wenn er so auf die schiefe Bahn gerät..."

Zu sagen, Fräulein Kramer hätte ihr damit eine Überraschung bereitet, wäre schwer untertrieben. Frauke fiel aus allen Wolken!

„Wie bitte? Ich muss mich in der neuen Schule erst einarbeiten und ein Pflegekind..."

Die Fürsorgerin merkte an ihrer Reaktion natürlich, wie unvorbereitet die Lehrerin diese Anfrage traf.

„Fräulein Mahler, wir können das auch erst einmal ganz unkompliziert machen. Kolja wird nur Ihr Untermieter und das Jugendamt bezahlt Ihnen die gesamte Miete der Wohnung bis zum Monat der schriftlichen Abiturprüfung als Vorschuss. Der junge Mann erhält von uns einen Unterhaltszuschuss. Ich gehe davon aus, dass der junge Mann danach sofort eine Arbeit aufnehmen kann. Verstehen Sie doch bitte, dass bei dieser kurzen Dauer mutige und ungewöhnliche Maßnahmen allen Parteien helfen. Sie werden eine Zweizimmerwohnung haben, Fräulein Mahler..."

Der Direktor nickte zustimmend. Sie fühlte sich eindeutig überfahren. Natürlich tat ihr der Kolja leid, aber sie hatte ihre eigenen Probleme, ohne sich seine auch noch aufhalsen zu wollen. Allerdings war das Angebot einer Zweizimmerwohnung arg verlockend, denn damit konnte sie endlich bei Michael ausziehen. Und das auch noch für vier Monate zum Nulltarif! Frauke bat sich also eine Bedenkzeit bis zum Mittag aus, aber sie gab auch noch etwas anderes zu Protokoll, was den Direktor zögern ließ:

„Herr Direktor, wenn der Schüler bei mir wohnt, dann sollte ich nicht mehr in seiner Klasse unterrichten, denke ich. Alleine schon deshalb, weil ich natürlich den Unterricht vorbereiten müsste und er natürlich in so einer kleinen Wohnung durchaus die Unterlagen dann sehen kann. Das würde Unfrieden in der Klasse stiften."

Der Direktor blickte etwas überrascht, aber nach einem Moment sah er etwas nachdenklich aus. Das Argument schien bei ihm zu wirken. Er gab sich sichtlich einen Ruck:

„Fräulein Mahler, ich begreife was Sie mir damit sagen wollen. Es ist natürlich nicht einfach, das neu zu organisieren. Ich bin damit aber einverstanden, im Interesse des Schülers."

Auch das beeinflusste ihre Entscheidung. Sie rief um die Mittagszeit die Fürsorgerin an und erklärte ihr Einverständnis für das Untermietverhältnis. Die Möglichkeit bei Michael auszuziehen, war letzten Endes der entscheidende Punkt bei ihrer Abwägung der Tatsachen. Sie war überrascht, als Fräulein Kramer ihr für den kommenden Montagnachmittag die Übernahme einer 1 ½-Zimmer-Wohnung versprach. Bis dahin würde Kolja laut der Fürsorgerin in einem Waisenheim untergebracht sein. Das wäre aber kein guter Aufenthaltsort für den intelligenten Schüler, der kurz vor dem Abitur stand. Der junge Mann war dankbar und aufgeregt. Er hatte mit so etwas nicht gerechnet. Nach dem was er sagte, war er eher auf eine Einweisung in ein Waisenheim gefasst gewesen.

„Fräulein Mahler, ich bin Ihnen ausgesprochen dankbar. Ich sah mich schon in einem Waisenheim landen. Ich verspreche, dass ich mein eigenes Zimmer selber saubermache und auch im Haushalt helfen werde."

Sie fand seinen ernsthaften Ton halb rührend und halb amüsant. Sie bemühte sich aber um eine ernsthafte Antwort:

„Kolja, das wichtigste für Sie in der nächsten Zeit ist etwas ganz anderes. Sie müssen sich voll und ganz auf die Vorbereitung für das Abitur konzentrieren."

Er nickte und erklärte gewichtig, dass er sich darum bemühen werde. Es hörte sich nach einem aufrichtigen Versprechen an. Er musste sich beeilen, um die Sachen aus dem Pensionszimmer abzuholen. Sie musste auch ihren Umzug organisieren.

Ihre einstigen ‚Schwieger'-Eltern halfen ihr freundlicherweise beim Umzug. Ihr ehemaliger Verlobter glänzte durch Abwesenheit. Dann musste sie noch ihr ehemaliges Zimmer in dem Haus der Eltern ihres Ex-Verlobten aufräumen und reinigen. Sie wollte keine Spuren dort hinterlassen -- und schon gar nicht irgendwelche Fotos. Also kam sie erst abends in ihre neue Wohnung. Kolja war noch nicht da, und das Zimmer war anscheinend leer. Es war schon spät. Der würde vermutlich seinen Umzug erst morgen machen.

7. Kolja: Der erste Monat

Der unerwartete Schlaganfall seines Großonkels hatte ihn mehr mitgenommen, als er dachte. Er hatte keinen guten Kontakt zu dem alten Mann gehabt, aber ihm wurde es klar, dass dieser der einzige Kontakt seiner Verwandtschaft im Westen war. Ohne ihn würde er ohne jedweden Verwandten hier sein -- und nach dem, was er gehört hatte, würde sein Großonkel nicht mehr lange leben.

Bisher hatte er sich keine Gedanken gemacht, wo er wohnen würde, wenn der Onkel ihn nicht bei sich wohnen ließ. Er hatte vorher im Kloster gewohnt und sich nie Gedanken darübermachen müssen, wo er die nächste Nacht schlafen würde. Dieses Problem der nächsten Übernachtung war auf einmal eminent wichtig geworden. Das mit unter der Brücke schlafen hatte ihm gar nicht gefallen, aber das mit dem Heim war auch nicht viel besser gewesen. Daher war er unheimlich erleichtert, als ihm die Fürsorgerin sagte, dass er bei seiner Lehrerin in Untermiete gehen könne. Die Erleichterung war so groß, dass er zunächst überhaupt nicht daran dachte, dass er damit bei einer Frau wohnen würde. Diese Erkenntnis sickerte erst ganz langsam in sein Gehirn ein. Dann sorgte dieser Gedanke allerdings für eine nicht unerhebliche Aufregung bei ihm. Im Kloster hatte er es nur mit männlichen Bewohnern und Lehrern zu tun gehabt. Die weibliche Welt war ihm daher im Wesentlichen fremd geblieben. Und nun würde er zusammen in einer Wohnung mit Fräulein Mahler sein!!

Er war aufgewühlt. Allein schon das Wissen, dass ihre weibliche Kleidung in der Wohnung sein würde, versetzte ihn in den Zustand einer grenzenlosen Neugier. Wie würde es sein, dort bei ihr zu wohnen? Wo würde sie ihre Kleider aufbewahren? Würde sie ihre Unterwäsche auf dem Balkon, auf dem Dachboden oder im Bad trocknen?

Seine Sachen passten fast komplett in den mittelgroßen Koffer und in den großen Rucksack von ihm. Er packte seine Sachen in dem kleinen Zimmer in der Wohnung aus. Der Schrank blieb halb leer, weil er nur so wenige Sachen hatte. Er legte auch den Koffer hinein. Er musste nur für sein zweites Paar Schuhe und wenige Bücher ein zweites Mal mit dem Rucksack zurück in das Pensionszimmer gehen, um diese zu holen. Als er zurückkam, war die Lehrerin schon da. Jedenfalls schloss er das aus der Anwesenheit von Mantel und Pumps bei der Garderobe. Er ging in sein Zimmer. Er wollte sich nicht bei ihr melden und an ihrer Schlafzimmertür klopfen. Das erschien ihm unangebracht. Er holte seinen etwas schäbigen und inzwischen bald zu kleinen Schlafanzug heraus und machte sich bettfertig.

Am nächsten Morgen war er schlaftrunken. Er war dadurch aufgewacht, weil seine Blase voll war. Automatisch streifte er seine billige Armbanduhr über. Er rollte aus dem Bett heraus und stand auf. Er wankte im Schlafanzug über den Flur in Richtung auf das Bad mit der Toilette, um sich zu erleichtern. Er öffnete die Tür und tapste mit zwei Schritten hinein. Er blieb wie vom Donner gerührt vor ihr stehen, als er hörte, wie seine Lehrerin erschreckt aufquietschte und rot anlief:

„Herrgott! Schon mal was von Anklopfen gehört?! Du kannst doch nicht ...!"

Er blieb wie festgenagelt stehen, als er sie auf der Toilette sitzen sah. Sie schlug ihre freie Hand wie im Schock vor ihre Lippen, als sie ihn so ansah, als ob sie nicht begreifen könne, wo er hergekommen war. Ihre andere Hand hielt verwirrt ihre Armbanduhr vor ihrer Brust, die sie wohl gerade hatte aufziehen wollen. Er wurde knallrot im Gesicht, als ihm bewusstwurde, was er sah und hörte. Ihr grauer Rock war bis auf ihre Hüften hochgezogen. Ihre Nylonstrümpfe waren sichtbar an ihrem Hüfthalter befestigt und unterstrichen so die Nacktheit ihrer feisten Schenkel oberhalb der Strumpfhalter. Ihr weißer Schlüpfer befand sich unterhalb ihrer Knie auf der Mitte ihrer Waden. Zwischen ihren gespreizten Schenkeln schoss ein gelber Strahl ins Becken der Toilette, dessen plätscherndes Geräusch nach ihrem Verstummen besonders laut klang. Es war so ein Moment, als ob die Zeit stehengeblieben wäre, als sie beide sich in einer Art Schockzustand befanden und sich weder rühren konnten noch etwas sagen. Er jedenfalls konnte es einfach nicht begreifen, was geschehen war. Aber er schaffte es auch nicht, seinen Blick von ihr abzuwenden. Es war, als ob er von diesem sündigen Anblick hypnotisiert war.